DE19924142A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Längsbewegung eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Längsbewegung eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Längsbewegungssteuerung eines Kraftfahrzeuges, bei denen durch Vorfeldüberwachungsmittel ein in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug liegender Fahrbahn-Vorfeldbereich bezüglich vorgebbarer Weiterfahrt-Bedingungen überwacht wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß sind Quittierungsaufforderungsmittel vorgesehen, die eine Quittierungsaufforderungsinformation abgeben, wenn durch die Vorfeldbereichsüberwachung festgestellt wird, daß die Bedingungen für Weiterfahrt vorliegen. Über entsprechende Längsbewegungssteuermittel wird das Fahrzeug nach einem tatsächlichen oder erwartenden Anhalten nur auf Empfang einer nutzerseitigen Quittierungsinformation hin zur Weiterfahrt freigegeben. DOLLAR A Verwendung z. B. für Automobile.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Längsbewegungssteuerung eines Kraftfahrzeuges nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 5.
Verfahren und Vorrichtungen dieser Art sind in verschiedenen
Ausprägungen bekannt. Durch eine Überwachung eines in Fahrtrich
tung vor dem Fahrzeug liegenden Fahrbahn-Vorfeldbereichs wird
geprüft, ob vorgebbare Weiterfahrt-Bedingungen vorliegen, die
für die weitere Längsbewegungssteuerung des Fahrzeugs durch den
Fahrer oder ein selbsttätiges Längsbewegungssteuersystem rele
vant sind. Der Begriff Längsbewegungssteuerung ist vorliegend in
seinem weiteren Sinne zu verstehen, der auch Systeme zur Rege
lung der Fahrzeuglängsbewegung umfaßt.
Ein wichtiger Anwendungsfall sind Verfahren und Vorrichtungen
zur Regelung der Längsgeschwindigkeit oder des Abstands zu einem
vorausfahrenden Fahrzeug. Mit derartigen Abstandsregeleinrich
tungen läßt sich ein Fahrzeug dadurch selbsttätig in seiner
Längsbewegung steuern, daß zum vorausfahrenden Fahrzeug ein vor
gebbarer Sollabstand eingehalten wird. Um dies zu gewährleisten,
greift die Abstandsregeleinrichtung üblicherweise sowohl in den
Antriebsstrang ein, vor allem zur Durchführung von Beschleuni
gungsphasen, als auch in die Bremsanlage zwecks Bewirkung von
erforderlichen Fahrzeugverzögerungen. Die Abstandsregeleinrich
tungen beinhalten eine geeignete Abstandssensorik zur Erfassung
des Abstands oder der Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahr
zeugs relativ zum eigenen Fahrzeug.
Bei einem Verfahren und einer Vorrichtung, wie sie in der Pa
tentschrift DE 42 08 012 C2 offenbart sind, ist neben einer Ab
standsregelung eine Längsgeschwindigkeitsregelung für Fahrbe
triebsphasen vorgesehen, in denen kein zur Abstandsregelung ge
eignetes vorausfahrendes Fahrzeug vorhanden ist. Speziell wird
dort vorgeschlagen, bei aktivierter Abstandsregelung dann, wenn
das vorausfahrende Fahrzeug aus der Überwachung verschwindet und
von entsprechend ausgelegten Vorfeldüberwachungsmitteln gleich
zeitig eine Kurve erkannt wird, eine signifikante Fahrzeugverzö
gerung auszulösen, um den Fahrgeschwindigkeitsregler bis zum En
de der Kurve und/oder dem Wiedererkennen eines vorausfahrenden
Fahrzeugs auszublenden und in jedem Fall nach dem Ende der Kurve
eine durch die Geschwindigkeits- oder die Abstandsregelung vor
gegebene Geschwindigkeit wieder aufzunehmen. Durch die spürbare
Fahrzeugverzögerung erkennt der Fahrer die bevorstehende, mögli
cherweise problematische Kurvensituation. Zudem soll damit ver
mieden werden, daß das Fahrzeug in der Kurve nach Verlieren des
vorausfahrenden Fahrzeugs automatisch mit konstanter Geschwin
digkeit weiterfährt, wie dies für den kurvenfreien Fall vorgese
hen ist.
Der heutige Straßenverkehr ist durch häufige Anhalte- und An
fahrvorgänge geprägt, insbesondere im innerörtlichen Verkehr,
verbunden mit entsprechenden Wartezeiten. Während dieser Warte
zeiten in einem Stau oder an Kreuzungen muß der Fahrer herkömm
licherweise die Verkehrssituation, z. B. den Status einer den
Kreuzungsverkehr regelnden Lichtsignalanlage oder die vor ihm
befindliche Fahrzeug-Warteschlange, ununterbrochen beobachten,
um den Zeitpunkt des Weiterfahrens nicht zu verpassen. Anderer
seits ist ein automatisches Anfahren des Fahrzeugs ohne Fah
rereingriff in das Längsbewegungssteuerungssystem des Fahrzeugs
insbesondere für Systeme unerwünscht, deren Vorfeldüberwachung
nicht mit völliger Sicherheit festzustellen vermag, ob sich vor
dem Fahrzeug Objekte wie Fußgänger, Radfahrer und dgl. befinden.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Verfahrens und einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art zugrunde, mit denen ein vorteilhaftes Längsbewegungssteue
rungsverhalten insbesondere für Anfahrvorgänge erzielt wird.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines
Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einer Vor
richtung mit den Merkmalen des Anspruchs 5. Bei diesem Verfahren
und dieser Vorrichtung wird ein Vorfeldbereich des Fahrzeugs auf
das Vorliegen vorgebbarer, für die Längsbewegungssteuerung ins
besondere hinsichtlich Weiterfahrt relevanter Bedingungen über
wacht, und nach einem tatsächlichen oder erwarteten Anhalten
wird dann, wenn die Bedingungen zur Weiterfahrt vorliegen, durch
entsprechende Quittierungsaufforderungsmittel eine Quittierungs
aufforderungsinformation vom System abgegeben, die vom Nutzer,
im allgemeinen dem Fahrer, erkannt werden kann, wonach dieser
die Freigabe der Weiterfahrt quittieren kann. Das Weiterfahren
des Fahrzeugs wird systemseitig erst vorgenommen, wenn diese
nutzerseitige Quittierung der Weiterfahrtfreigabe vorliegt.
Auf diese Weise ist dafür gesorgt, daß das Fahrzeug nicht
selbsttätig anfährt, sondern der Fahrzeugnutzer die Kontrolle
über die Weiterfahrt nach einem tatsächlichen oder erwarteten
Anhalten behält. Er kann daher sicherstellen, daß sich beim Wei
terfahren keine Personen oder andere, die Weiterfahrt behindern
de Objekte in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug befinden, die von
den Vorfeldbereichsüberwachungsmitteln möglicherweise nicht er
kannt werden. Dennoch braucht der Fahrer die Verkehrssituation
während einer Fahrzeughaltephase nicht ununterbrochen beobach
ten, um den richtigen Zeitpunkt zum Weiterfahren nicht zu ver
passen, da ihm dieser Zeitpunkt vom System in Form der Quittie
rungsaufforderungsinformation zur Kenntnis gebracht wird, so daß
er dann durch Quittierung die Weiterfahrt initiieren kann.
Die Quittierung kann je nach Systemauslegung aus einer reinen
Weiterfahrtinformation an ein Längsbewegungssteuerungssystem,
das dann den Fahrzeugantriebsstrang entsprechend aktiviert, oder
darin bestehen, daß der Fahrer selbst einen Steuerbefehl an den
Fahrzeugantriebsstrang zwecks Weiterfahrt abgibt, z. B. durch Be
tätigen eines Fahrpedals und gegebenenfalls eines Getriebewähl
hebels.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrich
tung lassen sich beispielsweise gut in Verbindung mit einem
Längsbewegungssteuerungssystem einsetzen, das zur Automatisie
rung im Stop eine automatische Abstandsregelung auch
im niedrigen Geschwindigkeitsbereich bis herunter zum Fahrzeug
stillstand umfaßt. In dieser Anwendung informiert dann das Ab
standsregelsystem den Fahrer durch die Quittierungsaufforde
rungsinformation über ein mögliches Weiterfahren nach einem vor
herigen Anhalten und fährt das Fahrzeug abstandsgeregelt zu
einem vorausfahrenden Fahrzeug erst wieder an, wenn es hierfür
die fahrerseitige Quittierung erhalten hat.
In den Ansprüchen 2 und 6 sind vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung bezüglich der Vorfeldbereichsüberwachung angegeben.
Diese kann insbesondere eine optische Überwachung von Licht
signalanlagen, der Position eines vorausfahrenden Fahrzeugs oder
von dessen Signalbild, d. h. des Erscheinungsbildes der von hin
ten erkennbaren Signalleuchten des Fahrzeugs, umfassen, z. B.
durch eine Videokamera mit nachgeschalteter Bildverarbeitung.
Alternativ oder zusätzlich kann die Vorfeldüberwachung eine Ab
stands- oder Geschwindigkeitssensorik zur Messung des Abstands
bzw. der Relativgeschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs
und/oder eine Kommunikation mit fahrbahnseitig oder in einer
Verkehrszentrale angeordneten Streckeninformationsmitteln bein
halten, die dem Fahrzeug die zur Beurteilung, ob eine Weiter
fahrt möglich ist, nötigen Vorfeldbereichsdaten liefern.
In Weiterbildung der Erfindung gemäß den Ansprüchen 3 und 7 be
steht die Quittierungsaufforderungsinformation aus einem opti
schen, akustischen oder haptischen Signal.
In weiterer Ausgestaltung ist gemäß den Ansprüchen 4 und 7 eine
akustische Quittierungsaufforderung in Form eines tatsächlichen
oder simulierten Motoranlaßgeräusches vorgesehen. Ersteres ist
insbesondere sinnvoll, wenn systemseitig zum Weiterfahren wegen
eines vorherigen Abstellens des Motors ein Motorstart erforder
lich ist, der dann vom System bei erkannter Weiterfahrmöglich
keit selbsttätig ausgelöst wird. Das dadurch verursachte Motor
anlaßgeräusch informiert den Fahrer über die mögliche Weiter
fahrt, ohne daß hierfür ein separates Informationssignal erzeugt
werden muß. Wenn kein selbsttätiges Anlassen des Motors vorgese
hen ist oder der Motor beim Anhalten nicht abgestellt wurde,
kann das simulierte Motoranlaßgeräusch als Quittierungsaufforde
rung dienen. Dieses Geräusch kann aus einer akustischen Auf
zeichnung eines tatsächlichen Motorstarts stammen oder als syn
thetisch erzeugtes Geräusch einem solchen nachempfunden sein.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der
Zeichnung illustriert und wird nachfolgend beschrieben.
Die einzige Figur zeigt ein schematischen Blockdiagramm einer
Vorrichtung zur Längsbewegungssteuerung eines Kraftfahrzeuges
mit Weiterfahrtquittierungsfunktion.
Die gezeigte Längsbewegungssteuerungsvorrichtung eines Automo
bils beinhaltet eine herkömmliche Längsbewegungssteuereinheit 1,
z. B. eine Abstandsregeleinrichtung, welche bei Aktivierung die
Längsbewegung des Fahrzeugs selbsttätig derart regelt, daß ein
vorgebbarer Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug eingehal
ten wird. Zur Erkennung eines solchen vorausfahrenden Fahrzeugs
ist eine Vorfeldüberwachungseinheit 2 vorgesehen, die je nach
Anwendungsfall eine auf Radar-, Ultraschall- oder Infrarot-Basis
arbeitende Abstands- und/oder Geschwindigkeitssensorik zur Mes
sung des Abstands bzw. der Relativgeschwindigkeit eines voraus
fahrenden Fahrzeugs relativ zum eigenen Fahrzeug und/oder eine
bildaufnehmende Kamera mit nachgeschalteter Bildauswerteeinheit
umfaßt. Im letztgenannten Fall kann das Bildaufnahmesystem
gleichzeitig dazu dienen, ein Bild von Lichtsignalanlagen an
Kreuzungsbereichen oder der Position vorausfahrender Fahrzeuge
sowie deren rückwärtiges Signalbild, d. h. den Leuchtzustand der
von hinten erkennbaren Fahrzeugsignalleuchten, aufzunehmen. Da
mit kann dann nicht nur der Abstand und die Relativgeschwindig
keit eines vorausfahrenden Fahrzeugs erfaßt, sondern der in
Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug liegende Fahrbahn-Vorfeldbereich
auch in anderer Hinsicht überwacht werden, z. B. hinsichtlich des
Zustands einer Lichtsignalanlage, hinsichtlich fahrbahnseitig
aufgestellter, vom Bildaufnahmesystem erkennbarer und auswertba
rer Verkehrsschilder und hinsichtlich des Verkehrsflußzustands
vor dem Fahrzeug. Alternativ oder zusätzlich kann die Vorfeld
überwachungseinheit 2 Kommunikationsmittel zur Kommunikation mit
fahrbahnseitig und/oder mit in einer Verkehrszentrale angeordne
ten Streckeninformationsmitteln beinhalten, über welche der Vor
feldüberwachungseinheit 2 entsprechende, den interessierenden
Fahrbahn-Vorfeldbereich betreffende Streckeninformationen über
den Verkehrsfluß, über Verkehrssteuerungsmaßnahmen, wie den
Schaltungszustand einer Lichtsignalanlage oder von elektronisch
veränderbaren Verkehrsschildanzeigen etc., per Datenkommunika
tion zugeführt werden können.
Die Vorrichtung zur Längsbewegungssteuerung beinhaltet des wei
teren eine Quittierungsaufforderungseinheit 3, die ein vom Fahr
zeugführer wahrnehmbares optisches, akustisches und/oder hapti
sches Quittierungsaufforderungssignal abgibt, wenn nach einem
tatsächlichen oder erwarteten, von der Abstandsregeleinrichtung
1 erkannten Anhalten des Fahrzeugs das System über die Vorfeld
überwachungseinheit 2 feststellt, daß vorgebbare, für eine Wei
terfahrt nötige Bedingungen vorliegen. Ein solches tatsächliches
oder erwartetes Anhalten kann beispielsweise daraus resultieren,
daß ein vorausfahrendes Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist
oder eine vorausliegende Ampel auf rot gesprungen ist. Entspre
chend liegen die Weiterfahrt-Bedingungen dann wieder vor, wenn
das vorausfahrende Fahrzeug wieder angefahren ist, die Ampel
wieder auf grün geschaltet hat etc. Dies wird von der Abstands
regeleinrichtung 1 durch die Vorfeldüberwachungseinheit 2 er
kannt, über die sie den Fahrbahn-Vorfeldbereich bezüglich des
Vorliegens der vorgegebenen, für die Längsbewegungssteuerung re
levanten Weiterfahrt-Bedingungen überwacht. Wenn die Abstandsre
geleinrichtung 1 so ausgelegt ist, daß sie auch im niedrigen Ge
schwindigkeitsbereich und damit z. B. auch im Stop
funktionsfähig ist, kann mit dem Anfahren sofort wieder ein ab
standsregelnder Längsbewegungssteuerbetrieb des Fahrzeugs ein
setzen.
In jedem Fall ist es jedoch zweckmäßig, das Fahrzeug nach Erken
nen der Weiterfahrt-Bedingungen nicht ohne Fahrerkontrolle
selbsttätig vom System anfahren zu lassen, sondern das Anfahren
nur nach Aufforderung durch den Fahrer zuzulassen. Damit wird
gewährleistet, daß der Fahrer überprüfen kann, ob in der gegebe
nen Situation tatsächlich gefahrlos angefahren werden kann. Er
kennt er bei der Situationsprüfung, daß dies der Fall ist, so
gibt er an einer hierzu vorgesehenen Quittierungseingabeeinheit
4 einen Quittierungsbefehl ein, den diese der Abstandsregelein
richtung 1 bzw. allgemeiner der Längsbewegungssteuereinheit des
Systems zuführt. Erst nach Empfang des Quittierungsbefehls wird
das Fahrzeug dann durch die Abstandsregeleinrichtung 1 in Bewe
gung gesetzt.
Der Fahrer behält folglich die Kontrolle über den Anfahrvorgang,
ohne daß er während der vorherigen Anhaltephase seine Aufmerk
samkeit ununterbrochen der Verkehrssituation vor dem Fahrzeug
zuwenden muß. Diese Aufgabe nimmt ihm das System über die durch
die Vorfeldüberwachungseinheit 2 erhaltenen Informationen bezüg
lich des Verkehrszustands im überwachten Fahrzeugvorfeld ab. So
bald es hieraus erkannt hat, daß eine Weiterfahrt möglich ist,
zeigt es dies dem Fahrer durch Abgabe der Quittierungsaufforde
rung an der Quittuierungsaufforderungseinheit 3 an, so daß der
Fahrer nach kurzer Situationskontrolle das Anfahren und damit
die Weiterfahrt quittieren kann oder dies wegen eines von ihm
erkannten Weiterfahrthindernisses unterläßt.
Die Erkennung, ob die Bedingungen für Weiterfahrt vorliegen oder
nicht, erfolgt durch die Längsbewegungssteuereinheit 1 je nach
Art der ihr von der Vorfeldüberwachungseinheit 2 zugeführten In
formationen. Handelt es sich um Informationen über den Abstand
oder die Geschwindigkeit eines vorausfahrenden Fahrzeugs, so
schließt die Längsbewegungssteuereinheit 1 auf eine mögliche
Weiterfahrt, wenn der detektierte Abstand zunimmt bzw. die de
tektierte Relativgeschwindigkeit auf einen Wert größer als null
ansteigt. Beinhaltet die Vorfeldüberwachung eine Auswertung des
rückwärtigen Signalbildes eines vorausfahrenden Fahrzeugs, so
kann die Längsbewegungssteuereinheit 1 das Erlöschen des Brems
lichtes beim vorausfahrenden Fahrzeug als ein Weiterfahrtkrite
rium heranziehen. In ähnlicher Weise kann sie auf eine mögliche
Weiterfahrt schließen, wenn sich aus einer entsprechenden Ka
merabildauswertung oder Datenkommunikation mit externen Informa
tionsmitteln ergibt, daß eine Ampel auf grün geschaltet hat.
Besonders vorteilhaft kann als Quittierungsaufforderungssignal
ein akustisches Signal in Form eines Motoranlaßgeräusches vorge
sehen sein. Dieses kann von der Quittierungsaufforderungseinheit
3 entweder dadurch erzeugt werden, daß der Fahrzeugmotor, wenn
er zuvor vom Fahrer oder selbsttätig vom System abgestellt wur
de, tatsächlich angelassen wird, oder dadurch, daß sie ein nach
empfundenes, simuliertes Motoranlaßgeräusch abgibt. Dieses simu
lierte Motoranlaßgeräusch kann ein vorab bei einem tatsächlichen
Motorstart aufgenommenes Motoranlaßgeräusch oder ein synthetisch
erzeugtes Motoranlaßgeräusch sein.
Günstig ist eine Implementierung beider Möglichkeiten, sowohl
des tatsächlichen Motoranlassens als auch der Abgabe eines simu
lierten Motoranlaßgeräuschs, die von der Quittierungsaufforde
rungseinheit 3 wahlweise verwendet werden können. In diesem Fall
kann die Quittierungsaufforderungseinheit 3 in Situationen, in
denen beim Anhalten ein Stillsetzen des Motors unterbleibt, z. B.
weil aus Komfortgründen eine über den Motor mit Energie versorg
te Klimaanlage weiterbetrieben werden soll oder die Ladebilanz
einer Bordbatterie stark negativ wird, das nachempfundene Motor
anlaßgeräusch über Lautsprecher abgegeben werden. Hingegen kann
in anderen Situationen, in denen das Abstellen des Motors beim
Anhalten zweckmäßig ist und vom Fahrer oder vom System bewirkt
wurde, der Motor vom System über die Quittierungsaufforderungs
einheit 3 selbsttätig wieder angelassen werden, wodurch das den
Fahrer über die mögliche Weiterfahrt informierende, tatsächliche
Motoranlaßgeräusch erzeugt wird.
Weitergehend kann vorgesehen sein, das automatische Anlassen des
Motors durch die Quittierungsaufforderungseinheit 3, die damit
auch das Quittierungsaufforderungssignal in Form des tatsächli
chen Motoranlaßgeräuschs erzeugt, nur dann zuzulassen, wenn der
Fahrer eine Fahrzeugbremse betätigt, z. B. über ein zugehöriges
Bremspedal. Dadurch läßt sich bei Verwendung eines Automatge
triebes sicherstellen, daß einerseits eine zügige Fahrzeugbe
schleunigung beim Anfahren realisierbar ist, ohne daß anderer
seits das Fahrzeug von selbst anfängt, sich langsam zu bewegen,
d. h. zu "kriechen".
Eine weitere vorteilhafte Realisierung des von der entsprechend
ausgelegten Quittierungsaufforderungseinheit 3 erzeugten Quit
tierungsäufforderungssignals besteht in einem vom System vorge
nommenen, kurzen Vorwärtsbewegen, d. h. "Vorwärtsrucken", des
Fahrzeugs als ein vom Fahrer deutlich, unwillkürlich und sinn
fällig wahrnehmbares haptisches Signal aur Quittierung eines
Wiederanfahrvorgangs.
Claims (8)
1. Verfahren zur Längsbewegungssteuerung eines Kraftfahrzeugs,
bei dem
- - ein in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug liegender Fahrbahn- Vorfeldbereich bezüglich vorgebbarer Weiterfahrt-Bedingungen überwacht wird,
- - das Fahrzeug nach einem tatsächlichen oder erwarteten An halten nur auf nutzerseitige Quittierung hin zur Weiterfahrt freigegeben wird und eine Quittierungsaufforderungsinformation abgegeben wird, wenn durch die Vorfeldbereichsüberwachung fest gestellt wird, daß die Bedingungen für Weiterfahrt vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorfeldbereichsüberwachung eine optische Überwachung von
Lichtsignalanlagen, der Position oder des Signalbildes eines
vorausfahrenden Fahrzeugs oder eine Überwachung des Abstands
oder der Geschwindigkeit eines vorausfahrenden Fahrzeugs oder
eine Informationskommunikation mit fahrbahnseitigen oder zentra
lenseitigen Streckeninformationsmitteln umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Quittierungsaufforderungsinformation in Form eines opti
schen, akustischen oder haptischen Signals abgegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Quittierungsaufforderungsinformation als akustisches Signal
in Form eines tatsächlichen oder simulierten Motoranlaßgeräuschs
abgegeben wird.
5. Vorrichtung zur Längsbewegungssteuerung eines Kraftfahrzeu
ges, mit
- - Vorfeldüberwachungsmitteln (2), die einen in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug liegenden Fahrbahn-Vorfeldbereich bezüglich vorgebbarer Weiterfahrt-Bedingungen überwachen,
- - Quittierungsaufforderungsmittel (3), die eine Quittierungs aufforderungsinformation abgeben, wenn durch die Vorfeldüberwa chungsmittel festgestellt wird, daß die Bedingungen für Weiter fahrt vorliegen, und Längsbewegungssteuermittel (1), die das Fahrzeug nach einem tatsächlichen oder erwarteten Anhalten nur auf Empfang einer nutzerseitigen Quittierungsinformation hin zur Weiterfahrt freigeben.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorfeldüberwachungsmittel (2) eine optische Überwachungsein
heit zur Überwachung von Lichtsignalanlagen oder der Position
oder des Signalbildes eines vorausfahrenden Fahrzeugs oder eine
Überwachungseinheit zur Überwachung des Abstands oder der Rela
tivgeschwindigkeit eines vorausfahrenden Fahrzeugs oder Kommuni
kationsmittel zur Informationskommunikation mit fahrbahnseitigen
oder zentralenseitigen Streckeninformationsmitteln umfassen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Quittierungsaufforderungsmittel (3) optische, akustische
oder haptische Signalerzeugungsmittel umfassen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Quittierungsaufforderungsmittel (3) haptische Signalerzeu
gungsmittel in Form von Mitteln zum tatsächlichen Anlassen des
Fahrzeugmotors oder von Mitteln zur Abgabe eines simulierten Mo
toranlaßgeräuschs umfassen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924142A DE19924142A1 (de) | 1999-05-26 | 1999-05-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Längsbewegung eines Kraftfahrzeuges |
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DE19924142A DE19924142A1 (de) | 1999-05-26 | 1999-05-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Längsbewegung eines Kraftfahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19924142A1 true DE19924142A1 (de) | 2000-11-30 |
Family
ID=7909260
Family Applications (1)
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DE19924142A Ceased DE19924142A1 (de) | 1999-05-26 | 1999-05-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Längsbewegung eines Kraftfahrzeuges |
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