DE19922055A1 - Verfahren zur originalgetreuen Nachbildung von Körperteilen, insbesondere zur Verwendung einer Puppe, auf der Basis eines Negativ/Positivabdruckes - Google Patents
Verfahren zur originalgetreuen Nachbildung von Körperteilen, insbesondere zur Verwendung einer Puppe, auf der Basis eines Negativ/PositivabdruckesInfo
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- A63—SPORTS; GAMES; AMUSEMENTS
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer quasi-realen Person in Form einer Puppe, bestehend aus im wesentlichen der Herstellung eines Negativabdruckes einer realen Person und der nachfolgenden Positiv-Herstellung. Es wird eine Puppe in Originalgröße im Verhältnis 1 : 1 geschaffen, die nahezu sämtliche phänotypischen Merkmale der realen Person wiedergibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur originalgetreuen Nachbildung von
Körperteilen auf der Basis eines Negativ-/Positivabdruckes. Eine derartige
Nachbildung von Körperteilen kann zu einer Puppe zusammengesetzt wer
den, die quasi ein Abbild einer naturgetreuen Vorlage bildet. Das erfindungs
gemäße Verfahren ist insbesondere vorgesehen für die Nachbildung von le
benden Menschen in Originalgröße.
Bekannt sind im wesentlichen bislang Handspielpuppen, die über mehr oder
weniger flexible Elemente verfügen und im wesentlichen Phantasiegeschöpfe
nachbilden, jedoch nicht originalgetreue Nachbildungen von Menschen. So
beschreibt beispielsweise die DE 197 29 455.3 eine Handspielpuppe und ein
Verfahren zur Herstellung dieser Handspielpuppe, die manipulierbare Ge
sichts- und Mundbereiche aufweist. Hierzu ist vorgesehen, daß ein Formmo
dell aufgebaut und ausmodelliert wird, welches individuelle Gesichtszüge
trägt. In dieses Formmodell wird ein Trikotschlauch eingeführt, der mit einem
flexiblen Füllmittel befüllt wird.
Nachteilig an dieser Handspielpuppe ist, daß es zum einen eben nur eine
"Hand"-Spielpuppe ist und zum anderen, daß diese Puppe nicht die original
getreuen Gesichtszüge einer individuellen Person wiedergibt, sondern von
dem Schöpfer der Puppe individuell hergestellte Gesichtspunkte.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Puppe in Originalgrö
ße zu schaffen, die die Individualität einer jeweiligen Person, deren Puppe
bzw. Abbild hergestellt wird, wiedergibt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1.
Hierdurch wird im wesentlich zuerst ein Negativ einer Person bzw. einzelner
Körperteile der Person hergestellt, die anschließend als Positiv fungieren und
mit einem Füllmaterial ausgegossen werden. Die einzelnen derartig herge
stellten Körperteile werden zu einer Gesamtpuppe zusammengefügt, die
darüber hinaus noch einzelne Merkmale, wie z. B. eine Sprachwiedergabe
vorrichtung aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß im allgemeinen bei der Her
stellung des Abdruckes des Kopfes begonnen wird. Hierzu wird zuerst - da
es sich ja um lebende Personen handelt - eine Gummihaut zum Schutz der
Haare der Person (Gummiglatze) auf die Kopfhaare der Person aufgebracht.
Die Übergänge der Gummiglatze werden mit Mastix (einem Körperkleber)
verklebt. Anschließend wird die Haut mit Vaseline eingefettet.
Das einzige Körperteil, welches nicht direkt abgenommen werden kann, sind
die Augen. Aus diesem Grund wird ein Abdruck der Augenpartie mit Hilfe
einer Alginatbandage zum Schutz für Augenbrauen und Wimpern angefertigt.
Nachfolgend wird der Kopf mit dermatologisch getestetem und zugelasse
nem Silikon eingestrichen, wobei die Nasenlöcher freigelassen werden. Das
Einstreichen sollte möglichst unter Vermeidung von Blasenbildung erfolgen.
Die oben beschriebene Gummiglatze dient als Schutzschicht für das betref
fende Körperteil. Die Schutzschicht kann darüber hinaus aus Fetten beste
hen, aus Creme, aus Wachs oder - z. B. für die Kopfhaare - einer Badekap
pe.
Das Silikon bzw. das bei starker Behaarung zu bevorzugende Alginat dient
als Abdruckmittel, welches nach dem Aushärten eine "zweite Haut (Abdruck
haut)" bildet.
Bevorzugt ist, daß im allgemeinen eine weitere Lage Silikon auf das Körper
teil aufgetragen wird, da eine einzelne Lage Silikon leicht reißen kann und
daher eher nachteilig ist. Lediglich bei Alginatbandagen erübrigt sich eine
mehrmalige Auftragung von Silikon.
Anschließend werden zwei Gipshalbschalen gefertigt. Dies geschieht da
durch, daß auf das Körperteil, welches mit dem Abdruckmittel (der Silikon
schicht) versehen ist, eine Gipsschicht aufgetragen wird. Diese Gipsschicht
sollte in Form von zwei Halbschalen angefertigt werden. Im Falle eines Kop
fes sieht dies derart aus, daß die Gipshalbschalen über eine gedachte Tren
nungslinie über die Ohren voneinander getrennt sind. Dies ermöglicht, daß
die gesamte Mimik des Gesichtes erhalten bleibt. Sollte es sich nicht um das
Gesicht bzw. den Kopf, sondern um ein anderes Körperteil, z. B. eine Hand,
handeln, so sollten die Gipshalbschalen so angebracht werden, daß die phä
notypischen Merkmale des Körperteils, wie z. B. Fingerabdrücke, Anzahl der
Gliedmaßen (Finger) erhalten und nicht zerstört werden. Es muß bedacht
werden, daß bei der Trennung der Halbschalen voneinander die Eigenart des
Körperteils erhalten werden muß. Nachdem die Gipsschicht ausgehärtet ist,
werden die Halbschalen von dem jeweiligen Körperteil abgenommen und
außerhalb des Körperteils zu einer Negativform zusammengefügt. In diese
Negativform wird die oben beschriebene Silikonhaut (Abdruckhaut) einge
führt und anschließend mit einem Füllmaterial zur Herstellung eines Positives
ausgegossen. Bei diesem Füllmaterial kann es sich um Gips, Kunststoff, Mo
delliermasse, Ton oder einfach Pappmaché handeln.
Dieses derartig hergestellte Positiv muß im Falle des Kopfes noch nachbear
beitet werden, da die Augen, wie oben ausgeführt, nicht original nachgebildet
werden konnten. Aus diesem Grund werden im Falle des Kopfes die Augen
künstlich nachmodelliert und in das Positiv eingebracht. In diesem Fall wird
das Verfahren zur Herstellung eines Negatives und eines Kopfpositives noch
einmal wiederholt, um ein besseres Positiv für die weitere Verwendung zu
erhalten.
Mit dem jeweils nachgebildeten Körperteil wird ein Verbindungsglied zur Ver
bindung mit einem Stützmodell verbunden. Dieses Verbindungsglied kann
aus Holzoder Metall bestehen und letztendlich nichts weiteres als ein im we
sentlichen Steckmechanismus wiedergeben. Die einzelnen nachgebildeten
Körperteile werden an diesem Stützskelett angebracht zur Herstellung eines
originalgetreuen 1 : 1 Modells des ursprünglich nachzubildenden Körpers.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine Möglichkeit zur original
getreuen Wiedergabe eines Körpers bzw. eines Körperteils geschaffen, wo
bei selbst kleinste phänotypische Merkmale, wie Fingerabdrücke, Adern,
Hautfalten und andere individuelle Merkmale in überraschend hoher Qualität
erhalten bleiben. Fehlende Körperteile an dem Stützskelett werden mit
Füllmaterial angebracht und ggf. werden einzelne Teile der Puppe mit Ton
oder anderem Modelliermaterial den Originalmaßen entsprechend nachmo
delliert.
Die derartig hergestellte Puppe weist noch den Vorteil auf, daß sie mit einem
Sprechmechanismus zu verbinden ist. Dieser Sprechmechanismus ist vor
zugsweise in dem Kopf der Puppe angeordnet und sieht folgendermaßen
aus: Es handelt sich im wesentlichen um ein hydropneumatisches Ventil,
welches wiederum einen Kolbenzylinder ansteuert, der mit dem Unter- und
Oberkiefer des Kopfes verbunden ist. Durch eine Ansteuerung des Kolben
zylinders kann so eine Sprechbewegung simuliert werden. Berücksichtigt
man ferner, daß in dem Körper ebenfalls eine Sprachwiedergabeeinrichtung
vorgesehen ist (z. B. ein Lautsprecher mit einem daran angeschlossenen
Kassettenrecorder oder einer anderen Wiedergabevorrichtung), so kann die
Sprachwiedergabeeinrichtung mit dem Sprechmechanismus gekoppelt wer
den. Hierdurch entsteht der Eindruck einer sprechenden natürlichen Person.
Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß hierdurch eine
Puppe herstellbar ist, die z. B. als Schaufensterpuppe in Originalgröße als
quasi reale Person eingesetzt werden kann.
Claims (14)
1. Verfahren zur originalgetreuen Nachbildung von Körperteilen auf der
Basis eines Negativ-/Positivabdruckes, gekennzeichnet durch folgen
de Verfahrensschritte:
- a) auf das betreffende Körperteil wird eine Schutzschicht aufge bracht,
- b) das Körperteil wird ein- oder mehrmals mit einem Abdruckmittel zur Herstellung einer Abdruckhaut eingestrichen,
- c) auf das mit dem Abdruckmittel überzogene Körperteil wird eine mehrteilige Gipsschicht aufgetragen,
- d) nach dem Aushärten wird die Gipsschicht vom Körperteil abge nommen,
- e) die Teile der Gipsschicht werden außerhalb des Körperteils zur Herstellung eines Negativabdruckes wieder zusammengefügt,
- f) in das Negativ wird die Abdruckhaut eingebracht,
- g) anschließend wird das Negativ mit einem Füllmaterial zur Her stellung des Positivs ausgegossen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Körperteil um ei
nen Kopf handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Augen nachmodelliert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei anschließend die Verfah
rensschritte b) bis g) wiederholt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Verfahrensschritt a) die Schutz
schicht ausgewählt wird aus der Gruppe Fett, Creme, Wachs, einer
Gummihaut oder einer Alginatbandage.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Verfahrensschritt b) das Ab
druckmittel Silikon und/oder Alginat ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Verfahrensschritt c) die Gips
schicht in Form zweier Halbschalen aufgetragen wird, wobei die Halb
schalen unter Beibehaltung der phänotypischen Merkmale des Kör
perteils ausgewählt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Verfahrensschritt g) das
Füllmaterial ausgewählt wird aus der Gruppe Gips, Kunststoff, Model
liermasse, Ton oder Pappmache.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
wobei eine Verbindung des nachgebildeten Körperteils zu einem
Stützmodell geschaffen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die nachgebildeten Körperteile zu
einem originalgetreuen 1 : 1 Modell zusammengesetzt werden.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein Formkörper mit einem Sprechmechanismus in das Positiv
eingebracht wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Sprechmechanismus mit einem Sprachwiedergabemecha
nismus gekoppelt und synchronisiert wird.
13. Puppe, gekennzeichnet durch die Herstellung nach dem Verfahren
gemäß den Ansprüchen 1 bis 12.
14. Puppe nach Anspruch 13, wobei der Sprechmechanismus derartig
ausgestaltet ist, daß in den Kopf der Puppe ein hydropneumatisches
Ventil eingebaut ist, welches einen Kolbenzylinder steuert, der wieder
um derartig mit Unter- und Oberkiefer des Kopfes verbunden ist, daß
eine Sprechbewegung simuliert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999122055 DE19922055A1 (de) | 1999-05-14 | 1999-05-14 | Verfahren zur originalgetreuen Nachbildung von Körperteilen, insbesondere zur Verwendung einer Puppe, auf der Basis eines Negativ/Positivabdruckes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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DE19922055A1 true DE19922055A1 (de) | 2000-11-23 |
Family
ID=7907939
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---|---|---|---|
DE1999122055 Ceased DE19922055A1 (de) | 1999-05-14 | 1999-05-14 | Verfahren zur originalgetreuen Nachbildung von Körperteilen, insbesondere zur Verwendung einer Puppe, auf der Basis eines Negativ/Positivabdruckes |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19922055A1 (de) |
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1999
- 1999-05-14 DE DE1999122055 patent/DE19922055A1/de not_active Ceased
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