DE19920034A1 - Armiertes Thermoplastrohr - Google Patents
Armiertes ThermoplastrohrInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein durch eine profilierte Karkasse armiertes Thermoplastrohr, das aus mindestens einem thermoplastischen Kunststoff durch Extrusion gebildet wird. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Rohr 1 weist eine Außenschicht 2, eine Innenschicht 6 und eine Zwischenschicht 7 auf. Die Zwischenschicht 7 besteht mindestens aus einer Außenwendel 3 und einer Längsarmierung 4. Modifizierungen sehen vor, daß wahlweise eine auf der Innenschicht 6 befindliche Innenwendel 5 ebenfalls mit Längsarmierungen 4' versehen ist. Die Außenwendel 3 und die Innenwendel 5 bestehen aus ein oder zwei einzelnen, in gleicher oder unterschiedlicher Drehrichtung gewendelten Streifen 10; 10' eines bandförmigen Gitterformstoffes, der bevorzugt zwischen zusammenhängenden Stegen 11; 11' die Öffnungen 12; 12' unter den Auslenkungen 13; 13' gleicher oder entgegengesetzter Orientierung aufweist. Die Öffnungen 12; 12' sind bevorzugt unter einem spitzen Steigungswinkel alpha und unter einem spitzen Neigungswinkel beta in bezug zur Längsarmierung 4 in einem jeweils positiven und negativen Drehsinn orientiert. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Rohr kann überall dort verwendet werden, wo Flüssigkeit oder Gase unter hohem Druck transpsortiert werden müssen und eine hohe Druckfestigkeit des Rohres, aber auch eine hohe äußere Festigkeit bei einem optimal beschränkten Materialeinsatz sowie hoher Korrosionsbeständigkeit, Standfestigkeit und Wirtschaftlichkeit der Fertigung zu gewährleisten sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein durch eine profilierte Karkasse
armiertes Thermoplastrohr, das mittels Extrusion aus mindestens
einem thermoplastischen Kunststoff in einem integrierten Werkzeug
hergestellt wird.
Das erfindungsgemäße Rohr kann überall dort verwendet wer
den, wo Flüssigkeiten oder Gase unter hohem Druck transportiert
werden müssen und eine hohe Druckfestigkeit des Rohres, aber auch
eine hohe äußere Festigkeit bei einem optimal beschränkten Mate
rialeinsatz sowie hoher Korrosionsbeständigkeit, Standfestigkeit
und Wirtschaftlichkeit der Fertigung zu gewährleisten sind. Be
vorzugte Einsatzgebiete betreffen Druckleitungen in der Wasser-
und Abwassertechnik, bei Installationen des Wasserbaus, in der
Kraftwerkstechnik sowie in der chemischen Industrie, hier bevor
zugt zum Flüssigkeitstransport aggressiver Medien. Besondere An
wendungen bestehen in Form hochfester Rohre für Förder- und
Spülzwecke bei terrestrischen bzw. maritimen Gründungen. Das be
trifft besonders Rohre zum Niederbringen in Erd- und Gesteins
schichten, so in der geologischen Bohrtechnik, im Bergbau, bei
der Gewinnung von Gemischen fossiler Kohlenwasserstoffe, bei
Tiefbrunnen oder auch bei Meeresbohrungen in Techniken des off
shore, wo auch abrasiv wirkende, kornförmige mineralische slur
ries anfallen. Die Erfindung läßt auch die Ausbildung hohler
stabförmiger Körper mit einem sehr hohen Längen-Durchmesser-
Verhältnis zu, wie von hochfesten Gestängen, Hohlmasten, Pfählen
sowie von eine besondere Festigkeit erfordernden Isolationen
rohrförmiger elektrischer oder elektromagnetischer Leiter.
Als eine der wesentlichen Veröffentlichung zum Stand der
Technik kann insbesondere das "Kunststoffrohr-Handbuch: Rohrlei
tungssysteme für die Ver- und Entsorgung sowie weitere Anwen
dungsgebiete", Vulkan-Verlag Essen, 3. Auflage, 1997 genannt wer
den. Es sind auch starre Rohre aus thermoplastischen Kunststof
fen, wie aus Polyolefinen bekannt, die in ihrem Einsatz für den
Strömungstransport unterschiedlicher fließfähiger Medien bereits
vorteilhafte mechanische und chemische Eigenschaften zeigen. Sie
zeichnen sich bereits durch gute Formstabilität, Standfestigkeit,
Korrosionsbeständigkeit und lange Lebensdauer aus. Insbesondere
sind Polyolefine, wie Polyethylen und Polypropylen oder ähnliche
Mischpolymere gegenüber aggressiven Chemikalien wie Säuren, Basen
und den meisten organischen Lösungsmitteln hoch beständig.
Weiterentwicklungen führten zu zusammengesetzten Kunststoff
rohren, deren einzelne Schichten konzentrisch zur gemeinsamen
Rohrachse verlaufen. Die den Innenkern bildenden Schichten über
nehmen in der Regel die Aufgabe, dem Angriff der zu fördernden
Mittel zu widerstehen. Äußere Schichthüllen bestehen vor allem
aus mechanisch widerstandsfähigen Materialien, die zur Erhöhung
der Verschleißfestigkeit gegenüber Einwirkungen äußerer Kräfte
beitragen. Zwischenschichten übernehmen Bestimmungen, wie die Er
höhung der mechanischen Verstärkung, der Haftverbindung zwischen
den Schichten oder der Diffusionsfestigkeit gegenüber penetrie
renden Medien (vgl. EP 0 030 091).
Die Kombination von Kunststoffen mit mäßig oder stark unter
schiedlichen funktionellen Eigenschaften erlaubt z. B. die Steige
rung der Beständigkeit von Rohren (DE 31 02 350, DE 42 40 658)
oder den kostengünstigen Einsatz von zurückgewonnenem Kunststoff
material (DE 32 02 350, DE 41 39 649). Die Herstellung dieser
Rohre erfolgt bevorzugt durch Koextrusion (DE 41 32 984). Zur
Verbindung einander artverwandter Kunststoffschichten werden zum
Erzielen vorteilhafter Eigenschaften oft Haftvermittler einge
setzt, die eine form- und kraftschlüssige Vereinigung mehrerer
Schichten gewährleisten sollen (DE 195 36 698). So müssen Innen
rohre und Außenmäntel, zwischen denen sich artfremde Metall
schichten, wie elektromagnetisch abschirmende Folien befinden,
zumindest miteinander verklebt werden (DE 30 23 214, DE
32 09 600). Gegebenenfalls ist es möglich, Metallfolien mit Per
forationen zu versehen, die eine gegenseitige Durchdringung unter
Verfestigung sich miteinander verbindender Kunststoffe zulassen
(EP 0 567 667). Es erweist sich als besonders nachteilig, daß bei
einer Verbindung von Polyolefinen einzig schichtanlösende Haft
vermittler in Frage kommen, die halogenierte olefinische nieder
molekulare Bestandteile aufweisen und somit aus ökologischen
Gründen abzulehnen sind. Für die Verbindung einander artfremder
Kunststoffschichten, wie z. B. von Polyolefinen und polyfluorier
ten Olefinen, sind bisher keine effektiven Haftvermittler bekannt
geworden. Für bevorzugte Haftverbindungen werden beispielsweise
Aufschrumpftechniken (DE 40 24 997) oder sandwichartige gekammer
te Bauweisen (DE 33 22 378, EP 0 836 042) angewendet, um eine
Verbindung von verschiedenartigen Kunststoffmaterialien herzu
stellen, die Festigkeit gegenüber äußeren Kräftewirkungen zu er
höhen und um eine Beschädigung, Ablösung oder auch Zerstörung
einzelner Schichten einzuschränken. Verstärkungen mit chemisch
inerten Faserstoffen erlauben so eine verstärkte Haftung aneinan
der grenzender Schichten (EP 0 358 178, DE 43 22 659). Hier be
steht jedoch die Gefahr einer Delaminierung, indem ursprünglich
an den Fasern anhaftende Kunststoffe unter Belastung voneinander
abgleiten und sich trennen. In der DE 42 38 696 werden deshalb
zwei Rohrschichten vorteilhaft ohne einen Haftvermittler mitein
ander mäanderförmig und sich verklammernd so verzahnt, daß die
obere Schicht bei Bedarf ausgetauscht werden kann. Bekannt sind
auch Kunststoffrohre mit dünnen Metalleinlagen, deren gewickelte
Bänder sich zwecks Verfestigung der Zwischenschicht an ihren Rän
dern überlappen (DE 23 52 086). Eine gewünschte und befriedigende
hohe Druckfestigkeit kann dadurch allerdings in keinem Fall er
reicht werden.
Kunststoffrohre mit einer inneren Beanspruchung durch hohe
Drücke können nicht ohne eine verstärkende und stabile Karkasse
auskommen, die sowohl radiale Belastungen aufnehmen kann als auch
den durch Innendruck verursachten axialen Zugbelastungen wider
steht. Bei nicht starren Rohrleitungen muß noch zusätzlich die
vorwiegend weitmaschig aus spiralförmig gewundenen Ringen beste
hende Karkasse einer gewissen Flexibilität genügen, die bei eine
Absenkung des Innendrucks ein Zusammenfallen der meist gewellten
Rohr- oder Schlauchgebilde verhindert. So besitzen Druckschläuche
flexible Einlagen aus Draht oder Geflecht, die untereinander
kreuzweise angeordnet und verflochten sind (DE 33 44 544, DE
34 01 931, DE 38 40 584, DE 44 32 481). Hierbei erhöhen unter
schiedliche Schlagrichtungen der Einlagen die Längs- und Quersta
bilität. Es soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß
es nicht Ziel der vorliegenden Erfindung ist, die bestehenden
Grenzen der elastischen Verformbarkeit auszudehnen und diejenige
der plastischen einzuschränken.
Es ist ebenfalls bekannt, daß sich strukturbildende gitter
artige Formstoffe, wie Zuschnitte von Streckmetallen, hervorra
gend für Verstärkungseinlagen in unterschiedlichen Materialien
eignen, beispielsweise als Plattengitter für Batterien (DE
36 29 527). Aufgrund ihrer profilierten Auslenkungen der Schlitz-
oder Gitterreihen aus einer mittleren Materialebene widersetzen
sie sich allerdings in gewisser Weise den Biege- und Wickelvor
gängen. So werden auch Streckformstoffe wie Streckmetall für die
Armierungen eingesetzt. In der DE 23 54 731 dienen jedoch die de
formierbaren Maschen einer Nachformung der Schichten beim
Schrumpfen von PTFE im Verlauf des Sinterprozesses zum fertigen
Rohrkörper, wobei Längsarmierungen äußerst hinderlich sind. In
der Struktur stabile Streckmetalle besitzen bei Verformungen in
ihrer Fläche beim gerichteten Walzen oder Rollen jedoch Vorzugs
richtungen, indem diese parallel zu einer Haupt- oder Nebendiago
nalen ihrer rautenförmigen oder rautenähnlichen, die strukturier
te Zellen ausbildenden Öffnungen erfolgen. Auch können bevorzugte
Kanten für eine nachträgliche Verformung dadurch gebildet werden,
daß unterschiedliche Materialquerschnitte oder Breiten der Stege
zwischen den Öffnungen vorliegen, die auch unter verschiedenarti
gen Winkeln zweier Vorzugsrichtungen orientiert sind. Gleichwohl
werden die Stege größerer Querschnittsabmessungen bei einer Ver
wendung als Armierung stets in Richtung vorrangig gerichteter
Kraftwirkungen angeordnet sein.
Es ist ebenfalls ein durch eine Drahtkarkasse armiertes
Thermoplastrohr aus Niederdruck-Hochdichte-Polyethylen bekannt
(DE 44 16 434), das sich auf die Veröffentlichungen US 3 871 410,
SU 92 99 51 und SU 13 66 757 stützt. Hierbei werden Drähte zur
Längsarmierung auf dem Umfang einer unbeweglichen zylindrischen
Schweißelektrode angeordnet. Eine Querwendelarmatur wird spiral
förmig darauf gewickelt und mittels eines Rollenmechanismus ver
schweißt. Gleichzeitig wird extrudierendes Kunststoffmaterial in
einen Formhohlraum der zugehörigen vereinigten Vorrichtung, die
ein kompaktes Werkzeug darstellt, zugeführt. Es werden nach die
sem Stand der Technik statt bisher einer nun mindestens zwei Ar
mierungswendeln in Form radialer Drähte bei einer gegenseitigen
zentralsymmetrischen Verschiebung auf vorgespannte Längsdrähte
aufgebracht. Ziel ist die Vergrößerung der linearen Produktions
leistung, die hier als eine zeitbezogene Meterware, nämlich als
Rohrlänge pro Zeiteinheit, für die Fertigung ausgedrückt wird,
weil sich die Zeit für die Verschweißung der Karkasse nicht mehr
als begrenzender Faktor herausstellt. Damit kann der Durchmesser
der Rohre bei Erhaltung der für die Erfüllung der Festigkeitskri
terien notwendigen Maschenweite bei gleichzeitig verbesserten
Qualitäts- und Leistungskennwerten erhöht werden. Bereits vor
teilhaft ist die gemeinsame Herstellung der Außen-, Innen- und
Zwischenschicht des Rohres in einer einzigen, integrierten Vor
richtung mit begrenzten Abmaßen.
Diese technische Lösung weist den Nachteil auf, daß eine
weitere Erhöhung der linearen Produktionsleistung, die im Bereich
von 0,10 bis 0,12 m/min bei einer Zellengröße von etwa 7,5 ×
8,0 mm2 bei einem Drahtdurchmesser von 2,5 bis 3,0 mm liegt, nicht
erreicht werden kann. Jede einzelne vorgeformte Zelle muß mit je
weils vier anteiligen Schweißpunkten versehen werden, wobei sich
die Dauer des Schweißimpulses im Bereich von nur 100 bis 120 ms
bewegt. Jede Windung einer Drahtwendel muß getrennt von der be
nachbarten aufgewickelt und mit den Längsarmierungen zu einzelnen
Zellen in einer Vielzahl von Punkten verbunden werden. Aus Grün
den der geforderten und mittels Normen definierten Festigkeit
kann auch die Zellengröße nicht weiter erhöht und die auf eine
Längeneinheit der Zelle bezogene Anzahl anteiliger Schweißpunkte
gesenkt werden. Der Rohrdurchmesser kann über eine Nennweite von
etwa 300 mm bei einer geforderten Druckfestigkeit von 5 bis
13 bar kaum hinausgehen.
Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines durch eine
profilierte Karkasse armierten Thermoplastrohres. Es sollen ex
treme axiale Druckbelastungen lediglich durch Längsarmierungen
aufgefangen werden, die eine parallel zur Rohrachse und längs
verlaufende Stab- oder Stangenform aufweisen oder zumindest aus
drahtförmigen Elementen bestehen. Mit den Längsarmierungen ver
bundene Querarmierungen sollen dazu dienen, Rohrgebilde zu ver
fertigen, deren Festigkeit und Stabilität vor allem durch die me
tallische Struktur der Karkasse insgesamt und in Form von Gitter
werken bestimmt wird.
Das erfindungsgemäße Rohr soll
- - eine gefordert hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Zug- und Druckbelastungen in einer Längsrichtung, aber auch in Schräg- oder Querrichtungen zur Rohrachse bei einem gesenkten Material aufwand im Vergleich zum Stand der Technik aufweisen,
- - bei gleicher oder gesteigerter Festigkeit der Karkasse ledig lich ein notwendiges Minimum der Anzahl an Längsarmierungen be sitzen,
- - eine bessere Verbindung zwischen unterschiedlichen thermopla stischen Kunststoffen erlauben und dadurch sowohl axiale als auch radiale Krafteinwirkungen besser und unter Festlegung von Vorzugsrichtungen auffangen,
- - eine lineare Produktivität bei der Herstellung aufweisen, die in der Weise gesteigert werden kann, daß eine Mehrzahl von Zel len bereits vorgeformt ist und so insgesamt einer Verbindung mit der Längsarmierung unterzogen wird.
Diese Aufgabe wird durch das in den Patentansprüchen und den
anliegenden Zeichnungen dargestellte armierte Thermoplastrohr ge
löst. Es entstehen Rohre aus miteinander verschweißten Längsele
menten (genannt "Stringer") und Querelementen ("Nervüre"), die
vom thermoplastischem Kunststoff durchdringbare und maschenartig
vernetzte Zellen einer Karkasse bilden.
Erfindungsgemäß wird ein streifen- oder bandartig vorgeform
ter, profilierter Gitterformstoff als Querarmierung auf die
Längsarmierung aufgebracht und mit dieser fest verbunden. Dabei
ist es nicht erforderlich, die wellenförmigen oder gezahnten
Randschnittkanten in Form von in sich geschlossenen Stegen zu
fassen. Der Formstoff ist bevorzugt ein Streckmetall, wenn eine
hohe Verfestigung der Querarmierung mit der Längsarmierung und
der einzelnen Schichten miteinander angestrebt wird. Der Gitter
formstoff wird bevorzugt in ein- oder zwei bandförmigen Wickeln,
vorzugsweise unter einer gegenseitigen Versetzung um 180° auf die
Längsarmierung aufgebracht, die mindestens aus drei Längselemen
ten besteht. Durch die in sich gesteigerte Festigkeit des Wickels
unter gleichzeitiger Verbindung der Randkanten kann die Anzahl
und auch der Durchmesser der drahtförmigen Längsarmierungen be-
trächtlich gesenkt werden. Es ist auch eine höhere Zahl von Wic
keln als zwei möglich, wenn größere Durchmesser des Rohres als
etwa 300 mm vorliegen und die Schrittweite der Querarmierung ver
größert werden soll. Jedes Band umfaßt so eine größere Anzahl von
durch den Gitterformstoff bereits vorgebildeten Zellen. Der ge
wählten Bandbreite und den vorgegebenen Festigkeitswerten ent
sprechend sind etwa 8 bis 15 Zellen in der Querrichtung jedes
Bandes vorhanden. Der Gitterformstoff besitzt regelmäßig angeord
nete Öffnungen, die die maschenartig begrenzten und regelmäßig
strukturierten Zellen darstellen. Diese Öffnungen sind ihrerseits
durch Stege begrenzt, die entweder in einer gemeinsamen Material
ebene liegen oder bevorzugt aus dieser Ebene unter einem spitzen
Winkel herausgeformt sind. Werden die einzelnen Stege, als Gruppe
betrachtet, gemeinsam und in einer gleichen Richtung verlaufend
unter einem Winkel orientiert, so sind sie als schräge, zahn-
oder schuppenartige Auslenkungen zur Materialebene des Gitter
formstoffes jeweils in die Außenschicht unter einem positiven
spitzen Winkel und in die Innenschicht unter dem gleichen, jedoch
zentralsymmetrisch dazu gespiegelten, negativen Winkel gerichtet.
Gewickelte und an ihren Schnittkanten einander benachbarte Bänder
können mit ihren Öffnungen und den Auslenkungen ihrer Stege in
einer Richtung des Wickels, aber auch alternierend um 180° ver
setzt, diesem entgegengerichtet sein. Bei dieser Anordnung er
folgt eine Verformung entlang der längeren Diagonalen einer Öff
nung. Die einzelnen Stege sind, ihrem gruppenweise gitterartigen
Verlauf in zwei verschiedenen Verläufen folgend, sowohl unter ei
nem festgelegten Neigungswinkel als auch unter einem Steigungs
winkel der parallel zur Rohrachse gerichteten Längsarmierung
gruppiert. Auch diese sind bevorzugt spitze Winkel. Nimmt davon
abweichend einer dieser Winkel nahezu den Wert 0° an und der an
dere entsprechend nahezu den Wert 90°, so ist eine Gruppe von
Stegen etwa längs der Rohrachse, die andere Gruppe längs des
Rohrumfangs und etwa quer zur Rohrachse ausgerichtet. Beide Grup
pen von Stegen besitzen verschiedene Materialquerschnitte und so
mit unterschiedliche Festigkeitseigenschaften, die sie in unter
schiedlichen Orientierungen zur Rohrachse aufweisen.
Der Gitterformstoff kann gegebenenfalls auch aus einem
Kunststoff bestehen, der ausreichend hart ist und sich auch zu
mindest teilweise mit der thermoplastischen Außen- und der Innen
schicht verbinden kann. Hier ist es vorteilhaft, ein Mattenmate
rial aus einem gemischten Formstoff, das in Gestalt eines punkt
förmig verbundenen Geleges aus einem Kunststoff und einem Metall
auftreten kann, zu verwenden.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung be
steht das Rohr aus einer Längsarmierung, auf die ein Innenwickel
mit einem zusätzlichen Außenwickel aufgebracht ist und mit diesem
gemeinsam die Zwischenschicht bildet. Auch hier können Innenwic
kel und Außenwickel aus Bändern bestehen, die sich in der Aus
richtung ihrer Öffnungen voneinander unterscheiden. Eine bevor
zugte Ausführungsform besteht darin, daß die beiden unterschied
lichen Wickel gleiche Neigungswinkel und gleiche Steigungswinkel
aufweisen, die jedoch jeweils von einem gleichen Punkt auf der
Längsarmierung ausgehen und in einem positiven und in einem nega
tiven Drehsinn verlaufen. Einzelne Öffnungen und einzelne Stege
überdecken und überkreuzen sich dabei teilweise.
Ein besonderer erfinderischer Gedanke besteht darin, daß
sich bei der Durchführung des zugehörigen Extrusionsverfahrens
die schuppenartigen Auslenkungen der Stege des Gitterformstoffes
mit dem Kunststoffmaterial verhaken und verzahnen. Während ein
einzelner oder zwei voneinander verschiedene, die Schichten des
Rohres ausformende Kunststoffe gemeinsam extrudiert und einem ge
teilten Formraum mit der inmitten darin verlaufenden Karkasse zu
geführt werden, durchdringen die Kunststoffe anteilig im noch
teigigen, thermoplastischen Zustand die Öffnungen zwischen den
Stegen. Beide Schichten verbinden sich dabei zumindest teilweise
unter Durchmischung und Abbindung miteinander und erstarren zwi
schen den Stegen als Positivform des Materialverbundes, so daß
der Kunststoff als Abbild eine Negativform der Stege darstellt.
Beim Vorliegen zweier einander entgegengerichteter Wickel dringt
der Kunststoff auch zwischen diese beiden Schichten unter einer
zusätzlich wirkenden Vernetzung und Verfestigung. Auf diese Weise
entstehen mit Hilfe des profilierten Gitterformstoffes armierte
rohrförmige Kunststoffschichten, die untereinander nicht nur ei
nen Formschluß, sondern auch einen Kraftschluß gewährleisten. So
können die Auslenkungen der Stege bevorzugt in die Richtungen
orientiert werden, die vor allem Widerstände gegenüber einer Zug-
oder Druckbelastung, aber auch gegen eine Belastung durch Verdre
hung ausbilden. Sind im Streckformstoff Stege unterschiedlich
großen Querschnitts vorgesehen, die in einer Richtung gruppiert
sind, so werden gruppenweise Stege des größeren Querschnitts ge
genüber äußeren Krafteinwirkungen ein stabileres Verhalten als
diejenigen kleineren Querschnitts aufweisen und so in eine Vor
zugsrichtung gerichtet sein können, daß der ursächlich aufgetre
tenen Belastung besser entgegengewirkt wird. Bei einer gruppen
weisen Ausrichtung stärkerer Stege unter dem Neigungswinkel von
nahezu 0° und schwächerer Stege unter dem Steigungswinkel von na
hezu 90° können so für das Rohr stärkere Druck- und Zugbelastun
gen in Längsrichtung zugelassen werden. Bevorzugte Einsatzfälle
der Erfindung ergeben sich z. B. als Bohrrohre, in denen der ab
zufangende Innendruck untergeordnet sein kann. Bei einer gruppen
weisen Ausrichtung der stärkeren Stege unter dem Neigungswinkel
von nahezu 90° und entsprechend schwächerer Stege unter dem Stei
gungswinkel von nahezu 0° kann hingegen das Rohr auch umfangrei
chere innere Druckbelastungen aufnehmen. Damit ergeben sich bes
sere Einsatzmöglichkeiten für Hochdruckrohre, die für die Druck
förderung der sie durchströmenden Medien verwendet werden und da
bei die axialen Kräfte untergeordnet sein können. Einseitig
schräg gerichtete Stege nehmen bevorzugt Torsionskräfte in einer
Drehrichtung auf, die durch das Zusammenwirken der axialen und
radialen Kräfte entstehen, beispielsweise bei Bohrrohren. Sind
die Stege gruppenweise wechselnd entgegengesetzt gerichtet, so
können Torsionskräfte in beiden Drehrichtungen abgefangen werden.
Wenn äußere Belastungen lediglich in einer Richtung auftreten,
kann es so von Vorteil sein, mattenartige und kombinierte Form
stoffe aus Kunststoff und Metall einzusetzen. Hier werden die me
tallischen Stege vornehmlich in Richtung der größten Belastung
orientiert sein.
Die Verbindung der Längsarmierung mit der spiralförmig ge
wendelten Querarmierung erfolgt nicht mehr nur punktförmig an den
anteiligen Eckpunkten der einzelnen Zellen, sondern es wird in
folge der Vorwärtsbewegung der profilierten Karkasse im Herstel
lungsprozeß in der Vorrichtung eine Verbindung einzelner Bänder
in schräger Richtung zur Streifenbreite und an den Streifenrän
dern des Gitterformstoffs erreicht. Wird ein Rollenschweißmecha
nismus zur Verbindung von Längs- und Querarmierung eingesetzt, so
ist auch eine zumindest teilweise Verbindung an den aneinander
stoßenden Schnittkanten der Bänder zu erwarten. An diesen
Schnittkanten treten auch gratartige Klüftungen unter Ausbildung
von freistehenden Grannen aus durchschnittenen Stegen auf, die
eine Durchdringung und Verzahnung einander benachbarter Schnitt
kanten bewirken, auch infolge des Rollenandrucks. Dabei entstehen
zusätzliche, entsprechend den Schnittstellen willkürlich verteil
te Verbindungsstellen in der gewickelten Karkasse. Wenn ein zwei
ter, dem Außenwickel entgegengerichteter Innenwickel vorliegt, so
entstehen weitere Verbindungsstellen an denjenigen Berührungs
stellen, die sich in beiden Schichten an den Erhebungen der Aus
lenkungen befinden. Insgesamt erhöhen sich die Stabilität der
Karkasse und damit die Qualitätswerte des Rohres sowie die Lei
stungskennwerte des zugehörigen Verfahrens, wobei eine festig
keitsbestimmende Zellengröße angenähert beibehalten wird. Die Au
ßenschicht, die Zwischenschicht und die Innenschicht des Rohres
besitzen insgesamt eine geringere Wandstärke, als die aus den
gleichen Kunststoffen hergestellten Schichten ohne die profilier
te Karkasse. Aufgrund der Vielzahl von Durchdringungen durch die
Maschenöffnungen der Zellen und der gegenseitigen Verzahnungen
ist ein Abgleiten der thermoplastischen Kunststoffe unter äußeren
Belastungen stark eingeschränkt.
Das zugehörige Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemä
ßen armierten Thermoplastrohres ist dadurch gekennzeichnet, daß
in einer gemeinsamen Vorrichtung und in einem an sich bekannten
Werkzeug, in einem ersten Arbeitsschritt eine Längsarmierung auf
einen rohrförmigen Formkörper aufgebracht und in einem zweiten
Schritt eine Querarmierung aus dem Gitterformstoff wendelartig
aufgewickelt wird. Drittens erfolgt die Verbindung an den Berüh
rungsstellen beider Armierungen zur Karkasse, vorzugsweise durch
Rollenverschweißen. Dabei werden nicht nur die Längsarmierungen
mit der Querarmierung verschweißt, sondern es verbinden sich auch
die sich berührenden und sich verzahnenden Randstellen des
Streckformstoffes. Nahezu gleichzeitig wird viertens in den Form
hohlraum des Werkzeuges mindestens ein extrudierter thermoplasti
scher Kunststoff eingebracht. Der Formhohlraum ist so gestaltet,
daß mindestens ein Kunststoffanteil zwischen Außenschicht und
Zwischenschicht oberhalb dieser, und ein zweiter Anteil davon ge
trennt unterhalb der Zwischenschicht, die Innenschicht ausbil
dend, dem Werkzeug zugeführt wird. Die anteiligen Ströme werden
über anteilige Durchsätze und einen gemeinsamen Zuführungsdruck
so gesteuert, daß sich eine angenäherte gleiche Verteilung beider
Anteile im Formhohlraum und in den Öffnungen der Zwischenschicht
einstellt.
Das Verfähren kann dadurch modifiziert werden, daß der zwei
te Arbeitsschritt durch das Aufbringen einer entgegengesetzt ge
wickelten Außenwendel, um eine oder mehrere Schrittbreiten ver
setzt, auf eine gewickelte Innenwendel erweitert wird. In der Re
gel wird zuerst die Innenwendel auf einer Längsarmierung herge
stellt, auf die dann eine Außenwendel aufgebracht wird. Die Au
ßenwendel kann eine weitere Längsarmierung aufweisen. Weitere
Vorteile der Fertigung ergeben sich dadurch, daß bei übereinander
liegenden Schweißpunkten in der Regel ein durch den Anpreßdruck
der Rollen bedingter verbesserter Punktkontakt mit einem verrin
gerten elektrischen Widerstand vorliegt, was zum Anwachsen des
Impulsstromes und einer vervollkommneten punktförmigen Verfesti
gung der Karkasse führt.
Es ist möglich, daß sich bei einem längeren Gebrauch der
Rohre unter hohen Beanspruchungen, die beispielsweise stoßartig
wechselnde mechanische Belastungen sind, auch Erscheinungen der
Ablösung der Kunststoffe von der Gitterformstoffmatte auftreten.
Es konnte überraschend festgestellt werden, daß in diesen Fällen
durch eine nachträgliche Temperung der Kunststoffschichten, die
oberhalb des Fließpunktes zumindest eines der Kunststoffe erfol
gen soll, eine Ausheilung mechanischer Fehlstellen erreicht wer
den kann. Auf diese Weise ist es möglich, die Lebensdauer bereits
gebrauchter Rohre weiter zu verlängern.
Die Erfindung wird an Beispielen näher erläutert, die
selbstverständlich nicht als Einschränkung zu betrachten sind. In
den zugehörigen Figuren zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Rohr,
Fig. 2 ein vom Stand der Technik abgeleiteter und vorgeformter
bandförmiger Streifen einer Armierung, gebildet aus einer Matte
aus Gitterformstoff,
Fig. 3 einen Materialstreifen einer Wendel mit angenähert qua
dratischen Öffnungen der Zellen des Gitterwerkes nach Fig. 2,
Fig. 4 ein oder zwei benachbarte und in gleicher Richtung ge
wendelte Streifen aus einem schuppenförmigen Streckmetall, jedoch
mit Orientierung der segmentartigen Öffnungen in einer gleichen
Wendelrichtung,
Fig. 5 zwei einander benachbarte gewendelte Streifen ähnlich
Fig. 4, jedoch mit Orientierung der Öffnungen in zueinander ent
gegengesetzter Richtung,
Fig. 6 Schnitt durch einen Materialstreifen nach Fig. 4,
Fig. 7 Schnitt durch die Rohrwand mit einem Flansch unter be
vorzugter Orientierung des Streckmetalls in Richtung einer axial
wirkenden Druckbelastung,
Fig. 8 Schnitt wie Fig. 7, mit bevorzugter Orientierung des
Streckmetalls in Richtung einer axial wirkenden Zugbelastung,
Fig. 9 Ausschnitt aus einer Gitterformstoffmatte mit rautenför
migen Maschenöffnungen.
Mit Bezug auf Fig. 1 besteht das Rohr 1 aus der Außen
schicht 2, der Innenschicht 6 und der Zwischenschicht 7, die ih
rerseits mindestens eine Außenwendel 3 auf mehreren Elementen ei
ner Längsarmierung 4 aufweist, und werden die Außenwendel 3 und
die Innenwendel 5 aus einzelnen Streifen 10; 10' gebildet, die
zwischen zusammenhängenden und profilierten Stegen 11; 11' Öff
nungen 12; 12' aufweisen. Bei einzelnen, miteinander verbundenen
Stegen 11; 11' bestehen Auslenkungen 13; 13' mit den Kanten 14;
14', die unter einem Steigungswinkel (α) und unter einem Nei
gungswinkel (β) zur Längsarmierung 4; 4' orientiert sind. Die In
nenwendel 5 ist an ihrer unteren Seite mit einer Längsarmierung
4' versehen. Es werden zwei gegenläufig gewendelte Zwischen
schichten 7; 7' gebildet. Die Längsarmierung 4' befindet sich auf
der Innenschicht 6. Die beiden Winkel a und β besitzen eine glei
che Neigung von 45°, bezogen auf einen in einer Öffnung 12 lie
genden Punkt auf der parallel zur Rohrachse verlaufenden Längsar
mierung 4; 4'.
Mit Bezug auf Fig. 2 besteht der Streifen 10 des Gitter
formstoffs aus Profilstegen halbrunden Querschnitts, wobei in den
Kreuzungspunkten summarisch etwa die 1,5fache Breite der Stege
vorliegt. Die Öffnungen 12 weisen eine nahezu quadratische Form
auf. Die Auslenkung 13, 13' betragen 90°. Die Kanten 14; 14' ver
laufen in der Zwischenschicht 7 zur Rohrachse in konzentrischen
zylindrischen Schichten. Der Streifen 10 besitzt in der Längs
richtung die einfache Festigkeit der Stege 11'. In der Querrich
tung besitzen die Stege 11 die Festigkeit, die etwas mehr als nur
die Hälfte der etwa querschnittsgleichen Stege 11' beträgt.
Mit Bezug auf Fig. 3 besteht die Karkasse aus einem einzi
gen gewendelten Streifen 10 des unter Beispiel 2 beschriebenen
Materials. Der Steigungswinkel α besitzt bezüglich der Längsar
mierung 4 und der Rohrachse einen Wert von -5°, der Neigungswin
kel β beträgt dazu 85°. Die Schnittkanten des Streifens 10 berüh
ren sich, sind jedoch nicht miteinander verzahnt. Jeweils eine in
axialer Richtung verlaufende Gruppe von Zellen besitzt die ge
meinsame Längsarmierung 4.
Mit Bezug auf Fig. 4 bestehen die gleichen Streifen 10; 10'
aus einer einfachen Wendel eines Streckmetalls, wobei sowohl die
Öffnungen 12 als auch die Öffnungen 12' in Richtung des Streifen
materials gerichtet sind. In Fig. 6 wird gezeigt, daß die profi
lierten Stege 11 aus einer mittleren Materialebene ausgeformt
sind und Auslenkungen 13 aufweisen, die 35° betragen. Die Kanten
14; 14' weisen in Richtung der Wendelung. Bevorzugt werden Bela
stungen in dem einzigen Drehsinn aufgefangen, der den Kanten 14;
14' entgegengerichtet ist. Die schräg zum Drehsinn der Wendel ge
richteten Stege 11 sind breiter als die im Drehsinn gerichteten
Stege 11'.
Die Fig. 5 zeigt eine Gestaltungsvariante einer Doppelwen
del, in der die Orientierung der Öffnungen 12; 12' in eine zuein
ander entgegengesetzte Richtung weist. Die Auslenkungen 13 betra
gen 35°. Die Kanten beider Wendeln 14; 14' weisen jeweils in einem
entgegengesetzte Richtung zur Wendelung. Bevorzugt werden Bela
stungen in beiden möglichen Drehrichtungen des Rohres aufgefan
gen, die auch jeweils den Kanten 14; 14' entgegengerichtet sind.
Die Stege 11; 11' sind wie in Beispiel 4 orientiert.
Mit Bezug auf Fig. 7 sind die Kanten 14; 14' einer bevor
zugten axialen und stauchenden Druckbelastung durch die entgegen
gerichteten Kräfte F1 und F2 ausgesetzt und mit Bezug auf Fig. 8
sind sie einer Zugbelastung unterzogen. Die Kräfte F1 und F2 sind
ebenfalls einander entgegengerichtet. Die Auslenkungen 13; 13'
sind bei einem positiven und einem negativen Drehsinn im Betrag
etwa gleich.
Bei gleichen Querschnitten der Stege 11; 11' und im Betrag
unterschiedlichen Kräften F1 und F2 können in den einander entge
gengesetzt möglichen Richtungen der Kraft F1 größere Belastungen
als in den entsprechenden Richtungen von F2 aufgenommen werden.
In der nach folgenden Tabelle wird das erfindungsgemäße Rohr
mit einem nach dem Stand der Technik verglichen:
1
Rohr
2
Außenschicht
3
Außenwendel
4
Längsarmierung
4
' Längsarmierung
5
Innenwendel
6
Innenschicht
7
Zwischenschicht
7
' Zwischenschicht
10
Streifen
10
' Streifen
11
Steg
11
' Steg
12
Öffnung
12
' Öffnung
13
Auslenkung
13
' Auslenkung
14
Kante
14
' Kante
α Steigungswinkel
β Neigungswinkel
F1
α Steigungswinkel
β Neigungswinkel
F1
Kraft
F2
F2
Kraft
Claims (20)
1. Thermoplastrohr, armiert durch eine profilierte Karkasse, be
stehend aus einer Außenwandschicht eines thermoplastischen Kunst
stoffes und aus einer gleichen oder davon verschiedenen, aus
thermoplastischem Kunststoff gebildeten Innenwandschicht sowie
aus mindestens einer die Karkasse bildenden Zwischenschicht, wo
bei eine umfangsseitige Längsarmierung die Form im gleichmäßigen
Abstand angeordneter, parallel zur Rohrachse verlaufender stab-
oder drahtförmiger Elemente aufweist, auf der eine spiralförmig
gewickelte und um einzelne Schrittbreiten versetzte Querwendelar
mierung aufgebracht und mit der Längsarmierung zellenartig zumin
dest punktförmig fest verbunden ist sowie ein Formschluß und ein
Kraftschluß zwischen den einzelnen Schichten gewährleistet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querwendelarmierung mindestens
aus einem Streifen eines bandförmigen, mattenartigen, aus einer
mittleren Materialebene ausgelenkten, perforierten und spiralför
mig gewendelten Gitterformstoffs wie aus einem Streckformstoff
oder aus einem Streckmetall besteht, der mit der Längsarmierung
fest verbunden ist, daß sich die Außenschicht mit mindestens ei
ner Innenschicht über die Zwischenschicht erstreckt und mit die
ser über maschenartige Öffnungen ebenfalls in einer festen und
plastischen Verbindung steht, wobei mindestens ein thermoplasti
scher Kunststoff die Öffnungen des Formstoffes durchdringt und
die Außen- und die Innenschicht zumindest teilweise und gegensei
tig anteilig innerhalb der Öffnungen durchsetzt und miteinander
verzahnt, wobei das Rohr (1) aus der Außenschicht (2), der Innen
schicht (6) und der Zwischenschicht (7) besteht, die ihrerseits
mindestens die Außenwendel (3) und die Längsarmierung (4) auf
weist, und die Außenwendel (3) und die Innenwendel (5) aus ein
zelnen Streifen (10; 10') gebildet werden, die zwischen zusammen
hängenden und profilierten Stegen (11; 11') Öffnungen (12; 12')
aufweisen, sowie bei einzelnen, miteinander verbundenen Stegen
(11; 11') Auslenkungen (13; 13') mit den Kanten (14; 14') beste
hen, die unter einem Steigungswinkel (α) und unter einem Nei
gungswinkel (β) zur Längsarmierung (4; 4') orientiert sind.
2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen
(10; 10') aus einer mittleren Materialebene herausgeformt sind,
die mindestens das Einfache und höchstens etwa das Doppelte der
Materialdicke beträgt.
3. Rohr nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stege (11; 11') eine Orientierung der Öffnungen (12; 12') mit den
Auslenkungen (13; 13') und den Kanten (14; 14') in einer gleichen
Richtung des Verlaufs der Streifen (10; 10') aufweisen.
4. Rohr nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen (12; 12') einen zueinander entgegengesetzten Verlauf
der Auslenkungen (13; 13') aufweisen und die Kanten (14; 14') in
entgegengesetzte Richtungen weisen.
5. Rohr nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Breite der Stege (11; 11') unterschiedlich und bis zum Zweifachen
untereinander verschieden ist.
6. Rohr nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steigungswinkel (α) und der Neigungswinkel (β) zur Längsarmierung
(4; 4') unter einem spitzen Winkel zwischen 0° und 90° verlaufen.
7. Rohr nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steigungswinkel (α) und der Neigungswinkel (β) etwa zu 5° und zu
85° zur Rohrachse orientiert sind, wenn die Breite des Steges
(11) diejenige des Steges (11') in der radialen Querrichtung
übersteigt.
8. Rohr nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steigungswinkel (α) und der Neigungswinkel (β) etwa 85° und 5°
beträgt, wenn die Breite eines Steges (11) diejenige eines Steges
(11') in Richtung der Rohrachse unterschreitet.
9. Rohr nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr (1) die Außenschicht (2) auf der Längsarmierung (4) und dar
in höchstens die Innenwendel (5) auf der Innenschicht (6) auf
weist.
10. Rohr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Innenwendel (5) unterhalb der Außenwendel (3) befindet.
11. Rohr nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Innen
wendel (5) höchstens eine zweite Längsarmierung (4') aufweist,
die parallel zur Längsarmierung (4) verläuft.
12. Rohr nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß
einzelne miteinander verbundene Stege (12; 12') der Zwischen
schicht (7; 7') unter einem Steigungswinkel (α) und unter einem
Neigungswinkel (β) zur Längsarmierung (4) in einem ersten Dreh
sinn gerichtet sind, diejenigen der Außenwendel (3) jedoch in ei
nem zweiten Drehsinn orientiert sind, der in der Größe dem ersten
gleicht, diesem jedoch entgegengerichtet ist.
13. Rohr nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schnittkanten einzelner benachbarter und um eine Schrittbreite
versetzter Streifen (10; 10') nicht mit einem Saum versehen sind
und miteinander eine Vielzahl von einzelnen zahnförmigen Berüh
rungspunkten bilden.
14. Rohr nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stege (10; 10') des Gitterformstoffes ein punktweise verbundene
Gelege aus einzelnen stab- oder drahtartigen Kunststoffelementen
und/oder Metallelementen darstellen.
15. Rohr nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der metal
lische Anteil der Stege (10; 10') in Richtung der größten Bela
stung orientiert ist.
16. Verfahren zur Herstellung eines Thermoplastrohres nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach
einander die folgenden Operationen ausgeführt werden:
- a) in einem Werkzeug wird eine Längsarmierung (4) auf einen rohr förmigen Formkörper aufgebracht,
- b) auf die Längsarmierung (4) wird eine Außenwendel (3) aus dem Gitterformstoff gewickelt,
- c) an den Berührungsstellen der Außenwendel (3) mit der Längsar mierung (4) wird form- und kraftschlüssig die Verbindung zur gemeinsamen Zwischenschicht (7) hergestellt,
- d) in einen räumlich konzentrisch aufgeteilten Formhohlraum des Werkzeuges wird mindestens ein extrudierter und anschließend erhärtender thermoplastischer Kunststoff jeweils oberhalb und unterhalb der Zwischenschicht (7) eingebracht.
17. Modifiziertes Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf eine Längsarmierung (4') eine Innenwendel (5)
und eine Außenwendel (3) aufgebracht werden sowie an allen Berüh
rungsstellen der Längsarmierung (4'), der Innenwendel (5) und der
Außenwendel (3) gleichzeitig die Verbindung zur Zwischenschicht
(7) hergestellt wird.
18. Modifiziertes Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf eine Längsarmierung (4') eine Innenwendel (5)
aufgebracht wird, an den Berührungsstellen gleichzeitig eine Ver
bindung zur Karkasse, eine Zwischenschicht (7') bildend, herge
stellt wird, eine Längsarmierung (4) und eine Außenschicht (2) in
Form einer Zwischenschicht (7) auf die Zwischenschicht (7') auf
gebracht werden und an den Berührungsstellen gleichzeitig eine
Verbindung beider Zwischenschichten (7; 7') zur gemeinsamen Zwi
schenschicht (7) hergestellt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß anteilige Ströme des einen oder von mehreren der thermopla
stischen Kunststoffe in den geteilten Formraum eingebracht wer
den, in dem in der Mitte verlaufend eine Zwischenschicht (7; 7')
transportiert wird und in den die anteiligen Durchsätze eingetra
gen und durch einen gemeinsamen Zuführungsdruck gesteuert werden,
wodurch jeweils etwa zur Hälfte anteilige Stoffmengen eine ge
meinsame Berührungs- und Verfestigungszone innerhalb einer mitt
leren Materialebene der Streifen (10; 10') und gleichzeitig in
nerhalb der Öffnungen (12; 12') bilden.
20. Verfahren nach Anspruch 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zumindest teilweise Regenerierung des Form- und Kraft
schlusses von gebrauchten Rohren mittels einer späteren thermi
schen Nachbehandlung erfolgt, wobei bevorzugt die Kanten (14;
14') in der Zwischenschicht (7) eine plastische Verbindung der
Außenwendel (3) mit der Innenschicht (6) wieder herstellen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999120034 DE19920034A1 (de) | 1999-04-26 | 1999-04-26 | Armiertes Thermoplastrohr |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999120034 DE19920034A1 (de) | 1999-04-26 | 1999-04-26 | Armiertes Thermoplastrohr |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19920034A1 true DE19920034A1 (de) | 2000-11-02 |
Family
ID=7906630
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999120034 Withdrawn DE19920034A1 (de) | 1999-04-26 | 1999-04-26 | Armiertes Thermoplastrohr |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19920034A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202007015039U1 (de) * | 2007-10-26 | 2009-03-12 | Rehau Ag + Co. | Rohr zum Temperieren |
WO2010101482A1 (en) * | 2009-03-03 | 2010-09-10 | Canterprise Limited | Improved tubes for high temperature industrial application and methods for producing same |
CN103195989A (zh) * | 2013-04-08 | 2013-07-10 | 上海天力实业(集团)有限公司 | 一种内夹金属承压层的塑料的复合管及其加工方法 |
RU2506379C1 (ru) * | 2012-10-03 | 2014-02-10 | Инна Владимировна Лобова | Многослойный силовой конструкционный элемент |
-
1999
- 1999-04-26 DE DE1999120034 patent/DE19920034A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN102422066A (zh) * | 2009-03-03 | 2012-04-18 | 坎特普瑞滋有限公司 | 用于高温工业应用的改进管及其制备方法 |
RU2506379C1 (ru) * | 2012-10-03 | 2014-02-10 | Инна Владимировна Лобова | Многослойный силовой конструкционный элемент |
CN103195989A (zh) * | 2013-04-08 | 2013-07-10 | 上海天力实业(集团)有限公司 | 一种内夹金属承压层的塑料的复合管及其加工方法 |
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