DE19919393A1 - Hilfskraft-Lenksystem für ein Fahrzeug, insbesondere einen Hubstapler - Google Patents
Hilfskraft-Lenksystem für ein Fahrzeug, insbesondere einen HubstaplerInfo
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Abstract
Es wird ein Hilfskraft-Lenksystem für ein Fahrzeug, insbesondere einen Hubstapler, vorgeschlagen, welches umfaßt: DOLLAR A - ein handbedienbares Lenkrad (10), DOLLAR A - einen Hydraulikkreis (22) mit einem an mindestens einem lenkbaren Rad (12) des Fahrzeugs angreifenden hydraulischen Lenkaktuator (16), einer Hydraulikflüssigkeit fördernden Lenkpumpe (26) und einer den Fluß der Hydraulikflüssigkeit zum Lenkaktuator (16) in Abhängigkeit vom Drehzustand des Lenkrads (10) steuernden Hydrauliksteuereinheit (29), DOLLAR A - einen mit der Lenkpumpe (26) zu deren Antrieb verbundenen Elektromotor (24), DOLLAR A - eine Sensoranordnung (42), welche ein Informationen über die Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrads (10) enthaltendes Sensorsignal liefert, und DOLLAR A - eine das Sensorsignal erhaltende elektronische Motorsteuereinheit (40), welche den Elektromotor (24) in Abhängigkeit von der Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrads (10) steuert. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist die Motorsteuereinheit (40) zur Drehzahlvariation des Elektromotors (24) ausgelegt. Im Fahrbetrieb des Fahrzeugs steuert sie den Elektromotor (24) auf eine von null verschiedene vorbestimmte Mindestdrehzahl ein, wenn das Sensorsignal einen drehbewegungslosen Zustand des Lenkrads (10) angibt. Auf diese Weise läßt sich ein verbesserter Lenkkomfort, insbesondere bei Geradeausfahrten, erzielen. Zur Reduzierung des Motorenlärms kann zudem eine zur Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrads (10) proportionale Erhöhung der Motordrehzahl von der Mindestdrehzahl aus ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Hilfskraft-Lenksystem für ein Fahrzeug, ins
besondere einen Hubstapler, umfassend
- - ein handbedienbares Lenkrad,
- - einen Hydraulikkreis mit einem an mindestens einem lenkbaren Rad des Fahrzeugs angreifenden hydraulischen Lenkaktuator, einer Hydraulikflüssigkeit fördernden Lenkpumpe und einer den Fluß der Hydraulikflüssigkeit zum Lenkaktuator in Abhängigkeit vom Drehzu stand des Lenkrads steuernden Hydrauliksteuereinheit,
- - einen mit der Lenkpumpe zu deren Antrieb verbundenen Elek tromotor,
- - eine Sensoranordnung, welche ein Informationen über die Drehwin kelgeschwindigkeit des Lenkrads enthaltendes Sensorsignal liefert, und
- - eine das Sensorsignal erhaltende elektronische Motorsteuereinheit, welche den Elektromotor in Abhängigkeit von der Drehwinkelge schwindigkeit des Lenkrads steuert.
Bei einem bekannten Hilfskraft-Lenksystem dieser Art wird der Elektromotor
abgeschaltet, wenn bei Geradeausfahrten des Fahrzeugs die Drehstellung
des Lenkrads unverändert bleibt und die Sensoranordnung keine Drehbewe
gung des Lenkrads feststellt. Sobald das Lenkrad für eine Kurvenfahrt
gedreht wird, wird der Elektromotor zur Hilfskrafterzeugung eingeschaltet.
Dabei wird er auf eine konstante Drehzahl eingestellt, die unabhängig von
der Lenksituation stets gleich ist. Diese Drehzahl ist so bemessen, daß auch
bei sehr schnellen Drehbewegungen des Lenkrads genügend Hydraulik
flüssigkeit von der Lenkpumpe gefördert wird, um dem Fahrer die ge
wünschte Lenkunterstützung zuteil werden zu lassen. Es wird dement
sprechend stets eine Maximaldrehzahl des Elektromotors eingestellt,
ungeachtet dessen, ob die konkrete Lenksituation dies gerade erfordert.
Die bekannte Lösung ist nachteilig. Es erfordert eine gewisse Anlaufzeit, bis
der Elektromotor aus dem Stillstand auf die angesprochene Maximaldrehzahl
hochgefahren ist. Dies bedeutet, daß die Lenkunterstützung erst mit einer
dieser Anlaufzeit entsprechenden Verzögerung einsetzt, wenn der Fahrer
aus einer Geradeausstellung das Lenkrad plötzlich einschlägt. Dies macht
sich dem Fahrer dadurch bemerkbar, daß er kurzzeitig vergleichsweise viel
Kraft aufwenden muß, um das Lenkrad zu drehen. Sobald die Lenkunter
stützung einsetzt, sinkt der Drehwiderstand, und der Fahrer kann das
Lenkrad mit deutlich geringerem Kraftaufwand drehen. Für den Fahrer
bedeutet dies ein sehr gewöhnungsbedürftiges Lenkverhalten des Lenksy
stems, insbesondere in Fahrsituationen, bei denen nur vergleichsweise
schwache Lenkbewegungen erforderlich sind, diese jedoch zahlreich
auftreten. Solche Fahrsituationen sind nicht selten. Sie machen sogar den
überwiegenden Teil aller Fahrsituationen aus, die gewöhnlich beobachtet
werden.
In der Praxis ist zudem ein Problem der Lärm, der durch den Elektromotor
hervorgerufen wird. Dieser wird vom Fahrer oftmals als sehr störend
empfunden. Zwar fällt die Lärmbelästigung bei Stillstand des Elektromotors
weg. Längere Stillstandszeiten des Elektromotors treten jedoch im normalen
Fahrbetrieb nur selten auf. Dies gilt insbesondere bei Arbeitsfahrzeugen, die
in eng umgrenzten Territorien, etwa einer Lagerhalle, zur Verrichtung ihrer
Arbeit eine Vielzahl von Wendemanövern durchführen.
Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein Hilfskraft-Lenksystem der
eingangs bezeichneten Art so weiterzubilden, daß es bei akzeptabler
Lärmentwicklung des Elektromotors einen verbesserten Lenkkomfort bietet.
Erfindungsgemäß ist zur Aufgabenlösung vorgesehen, daß die Motorsteuer
einheit zur Drehzahlvariation des Elektromotors ausgelegt ist und im
Fahrbetrieb des Fahrzeugs den Elektromotor auf eine von null verschiedene
vorbestimmte Mindestdrehzahl einsteuert, wenn das Sensorsignal einen
drehbewegungslosen Zustand des Lenkrads angibt.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird der Elektromotor im Fahrbetrieb des
Fahrzeugs stets zumindest mit einer Mindestdrehzahl betrieben, wodurch
Anlaufverzögerungen entfallen und ein schnelleres Ansprechverhalten des
Lenksystems erreicht wird. Dadurch spürt der Fahrer auch keine ruckartige
Verringerung des Drehwiderstands des Lenkrads mehr, wenn er nach einer
Geradeausfahrt eine Kurve fahren will. Es ergibt sich nicht nur ein erhöhter
Lenkkomfort. Es hat sich auch gezeigt, daß der Geradeauslauf des
Fahrzeugs insbesondere bei schneller Fahrt verbessert ist (man beachte, daß
in der Praxis auch bei Geradeausfahrten stets geringe Korrekturbewegungen
des Lenkrads erforderlich sein werden).
Der ständige Betrieb des Elektromotors scheint auf den ersten Blick
kontraproduktiv für das Ziel zu sein, die Lärmbelästigung des Fahrers
akzeptabel zu gestalten. Es ist jedoch zu bedenken, daß der Elektromotor
bei unbewegtem Lenkrad nur auf eine Mindestdrehzahl eingestellt wird, die
zwar das zuvor angesprochene verbesserte Ansprechverhalten des
Lenksystems ermöglicht, die jedoch zweckmäßigerweise wesentlich
niedriger als eine Drehzahl sein wird, welche der Elektromotor und die
Lenkpumpe bei starken Lenkbewegungen zur ausreichenden Versorgung des
Hydraulikkreises mit Hydraulikflüssigkeit benötigen. Diese Mindestdrehzahl
kann daher so gewählt werden, daß die Motorgeräusche so gering sind, daß
sie für den Fahrer kaum hörbar sind und vom sonstigen Fahr- und Umge
bungslärm überdeckt werden.
Wenn hier von einem drehbewegungslosen Zustand des Lenkrads die Rede
ist, so ist damit ein Zustand des Lenkrads gemeint, in dem die Sensoranord
nung keine Änderung der Drehstellung des Lenkrads erfaßt, also die in dem
Sensorsignal enthaltenen Informationen besagen, daß die Drehwinkelge
schwindigkeit des Lenkrads null ist. Erfaßt die Sensoranordnung eine
Drehbewegung des Lenkrads mit einer von null verschiedenen Drehwinkel
geschwindigkeit, kann die Motorsteuereinheit die Drehzahl des Elek
tromotors nach Bedarf heraufsetzen, um die jeweils nötige Menge an
Hydraulikflüssigkeit für die Hydrauliksteuereinheit und den Lenkaktuator
bereitzustellen. Für die Erhöhung der Motordrehzahl sind verschiedene
Strategien denkbar. So ist es nicht ausgeschlossen, die Motordrehzahl in
Abhängigkeit von der erfaßten Schnelligkeit der Drehbewegung des
Lenkrads schrittweise zu verstellen. Bevorzugt erfolgt jedoch eine kon
tinuierliche Verstellung der Motordrehzahl. Dabei ist vorgesehen, daß das
von der Sensoranordnung bereitgestellte Sensorsignal mindestens innerhalb
eines Teilbereichs möglicher Drehwinkelgeschwindigkeiten des Lenkrads
proportional zur Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrads ist und daß die
Motorsteuereinheit den Elektromotor zumindest innerhalb dieses Teilbereichs
auf eine zur Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrads proportionale Drehzahl
oberhalb der Mindestdrehzahl einsteuert.
Eine bedarfsgerechte Erhöhung der Motordrehzahl, sei diese in Stufen oder
kontinuierlich, sorgt zum einen für eine insgesamt geringere Lärmbelastung
und senkt zum anderen die Gesamtstromaufnahme des Elektromotors,
verglichen mit der bekannten Lösung, bei der bei Detektion einer Drehbewe
gung des Lenkrads der Elektromotor sofort auf eine Maximaldrehzahl
eingestellt wird. Die durch die Mindestdrehzahl des Elektromotors bedingte
Stromaufnahme ist dabei im wesentlichen vernachlässigbar, da Fahr
situationen, in denen der Elektromotor mit seiner Mindestdrehzahl betrieben
wird, besonders bei Arbeitsfahrzeugen ohnehin nur vergleichsweise selten
auftreten werden.
Wegen seines guten dynamischen Verhaltens empfiehlt sich für den
Elektromotor ein elektronisch kommutierter Servomotor. Bei modernen
Arbeitsfahrzeugen, insbesondere Hubstaplern, wird die elektrische
Versorgung häufig in Drehstromtechnik ausgeführt. Dementsprechend wird
ein bürstenloser und mit Drehstrom gespeister Servomotor bevorzugt, der
in synchroner oder asynchroner Technik ausgeführt sein kann. Grundsätzlich
ist auch eine Gleichstromspeisung des Elektromotors möglich.
Das Lenksystem ist bevorzugt als hydrostatisches Lenksystem ausgebildet,
dessen Hydrauliksteuereinheit eine mit dem Lenkrad mechanisch gekoppelte
hydraulische Dosierpumpe aufweist. Bei einem solchen hydrostatischen
Lenksystem findet eine rein hydraulische Kraftübertragung auf das
mindestens eine lenkbare Rad statt. Hydrostatische Lenksysteme werden
häufig bei Arbeitsfahrzeugen eingesetzt. Der verbesserte Geradeauslauf der
erfindungsgemäßen Lösung erlaubt dann höhere Fahrgeschwindigkeiten als
bisher zulässig oder möglich.
Eine andere erfindungsgemäße Lösung für die eingangs gestellte Aufgabe
sieht vor, daß die Motorsteuereinheit zur Drehzahlvariation des Elek
tromotors ausgelegt ist, daß das von der Sensoranordnung bereitgestellte
Sensorsignal mindestens innerhalb eines Teilbereichs möglicher Drehwinkel
geschwindigkeiten des Lenkrads proportional zur Drehwinkelgeschwindigkeit
des Lenkrads ist und daß die Motorsteuereinheit zumindest innerhalb dieses
Teilbereichs den Elektromotor auf eine zur Drehwinkelgeschwindigkeit des
Lenkrads proportionale Drehzahl einsteuert.
Auch diese Lösung wirkt im Sinne eines verbesserten Ansprechverhaltens
des Lenksystems, weil bei einer aus dem Ruhezustand erfolgenden
Drehbewegung des Lenkrads der Elektromotor nicht von Drehzahl null auf
eine Maximaldrehzahl hochgefahren werden muß, sondern seine Drehzahl
lediglich auf einen von der Drehwinkelgeschwindigkeit abhängigen
bedarfsgerechten Wert eingestellt wird, der bei langsamen Drehbewegungen
des Lenkrads erheblich schneller als die Maximaldrehzahl erreicht wird.
Wegen der an die jeweilige Lenksituation angepaßten Drehzahl ist der Motor
zudem im Betrieb insgesamt wesentlich leiser und hat einen deutlich
geringeren Energiebedarf als bei der bekannten Lösung. Dies gilt ins
besondere im Fall lediglich geringer Lenkbewegungen, die, wie bereits
erwähnt, bei einem Großteil der in der Praxis auftretenden Fahrsituationen
vorkommen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Hilfskraft-Lenksystems.
Fig. 2 zeigt von der Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrads abhängige
Kennlinien des Sensorsignals und der Motordrehzahl.
Das Lenksystem der Fig. 1 ist als hydrostatisches Lenksystem ausgebildet,
bei dem die von einem Fahrer auf ein Lenkrad 10 ausgeübte Kraft auf rein
hydraulischem Weg auf lenkbare Räder 12 des Fahrzeugs, das insbesondere
ein Hubstapler sein kann, übertragen wird. Die Räder 12 sind über ein
Lenkgestänge 14 von einem hydraulischen Lenkzylinderaggregat 16
betätigbar, dessen beidendig herausragende Kolbenstange 18 mit dem
Lenkgestänge 14 gekuppelt ist und dessen Druckzylinder 20 an einen
allgemein mit 22 bezeichneten Hydraulikkreis angeschlossen ist. Dieser
enthält ferner eine von einem Elektromotor 24, beispielsweise einem
Drehstrom-Synchronmotor mit permanentmagneterregtem Rotor, angetrie
bene hydraulische Lenkpumpe 26, welche aus einem Ölvorrat 28 Hydraulik
öl in den Hydraulikkreis 22 einspeist. Zwischen die Lenkpumpe 26 und das
Zylinderaggregat 16 ist ein Hydrauliksteuergerät 29 eingefügt, das abhängig
von der Drehrichtung des Lenkrads 10 und dessen Drehwinkelgeschwindig
keit den Fluß des Hydrauliköls zu dem Zylinderaggregat 16 regelt und
hierdurch eine hilfskraftunterstützte Verstellung der Kolbenstange 18 nach
rechts oder links bewirkt. Das Hydrauliksteuergerät 29 ist als marktgängige
Baueinheit erhältlich, beispielsweise von der Firma Danfoss unter der
Typenbezeichnung "Lenkeinheit OSPC 60 ON". Es enthält als wesentliche
Komponenten eine z. B. als Zahnradpumpe ausgeführte Dosierpumpe 30,
welche mechanisch mit einer das Lenkrad 10 tragenden Lenksäule 32
verbunden ist, sowie eine Wegeventilbaugruppe 34, welche in Abhängigkeit
von einer Lenkraddrehung zwischen verschiedenen Stellungen umschaltbar
ist. In ihrer in Fig. 1 gezeigten Stellung, die sie in einem Ruhezustand des
Lenkrads 10 einnimmt, bewirkt die Wegeventilbaugruppe 34 einen
drucklosen Umlauf der gesamten Menge des von der Lenkpumpe 26
geförderten Hydrauliköls an der Dosierpumpe 30 vorbei zum Ölvorrat 28. Im
Fall einer Drehung des Lenkrads 10 bewirkt die Wegeventilbaugruppe 34
eine drehrichtungsabhängige Einleitung mindestens eines Teils der von der
Lenkpumpe 26 geförderten Ölmenge in die Dosierpumpe 30, die ihrerseits
eine von der Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrads 10 abhängige Öldosis
über die Wegeventilbaugruppe 34 in das Zylinderaggregat 16 zur Lenkbetäti
gung der Räder 12 einspeist.
Der drehzahlvariierbare Elektromotor 24 bezieht seine ggf. mehrphasigen
Treiberströme aus einer Energieversorgung 36, die bevorzugt von einer
Speicherbatterie gebildet ist. Der Elektromotor 24 kann als Drehstrommotor
oder als Gleichstrommotor ausgebildet sein. Ein Stromrichter oder -steller 38
kommutiert die Treiberströme des Elektromotors 24 und stellt ggf. einen
geeigneten Phasenversatz zwischen den Treiberströmen ein. Der Stromrich
ter 38 kann mit dem Elektromotor 24 zu einer Baueinheit zusammengefaßt
sein und wird von einer elektronischen Motorsteuereinheit 40 gesteuert.
Letztere erhält von einem die Lenksäule 32 abtastenden Drehgeber 42,
beispielsweise einem induktiven Geber oder einem Hall-Geber, ein zur
Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrads 10 bzw. der Lenksäule 32
proportionales Sensorsignal. Dieses kann ein Analogsignal oder ein
Inkrementalgebersignal sein. Die Impulsfrequenz des Inkremantalgebers ist
dabei ein Maß für die Drehwinkelgeschwindigkeit. Abhängig von der
erfaßten Drehwinkelgeschwindigkeit des Lenkrads 10 stellt die Motorsteuer
einheit 40 über den Stromrichter 38 eine solche Drehzahl des Elektromotors
24 ein, daß die Lenkpumpe 26 stets geringfügig mehr Öl zur Verfügung
stellt, als das Hydrauliksteuergerät 29 benötigt.
Fig. 2 zeigt die Abhängigkeit der Motordrehzahl (mit dem Kleinbuchstaben
n bezeichnet) und des in diesem Fall analog dargestellten Sensorsignals (mit
dem Großbuchstaben U bezeichnet) von der Drehwinkelgeschwindigkeit des
Lenkrads 10 (dargestellt durch ω). Man erkennt, daß bei einer Drehwinkel
geschwindigkeit ω von null die Motordrehzahl n auf einen von null
verschiedenen Mindestwert nmin eingestellt wird. Dieser Mindestwert kann
beispielsweise im Bereich von 500 U/min liegen. Er dient dazu, Anlaufver
zögerungen zu vermeiden, die entstehen würden, wenn der Elektromotor 24
aus dem Stillstand heraus beschleunigt werden würde.
Übliche Drehgeber weisen bei sehr kleinen Drehwinkelgeschwindigkeiten
oftmals einen Unempfindlichkeitsbereich auf, in dem sie Änderungen der
Drehwinkelgeschwindigkeit nicht detektieren; dies bedeutet, daß sie oftmals
erst ab einem gewissen Mindestwert der Drehwinkelgeschwindigkeit ω
ansprechen. Aus diesem Grund zeigt die U-Kennlinie in Fig. 2 um den Wert
null der Drehwinkelgeschwindigkeit ω herum einen Bereich, in dem das
Sensorsignal konstant ist. In diesem Bereich der Drehwinkelgeschwindigkeit
ω bleibt dementsprechend auch die Motordrehzahl n konstant auf ihrem
Mindestwert nmin und wird erst dann angehoben, wenn der Drehgeber 42
geänderte Werte der Drehwinkelgeschwindigkeit ω erfaßt.
Bei größeren Drehwinkelgeschwindigkeiten ω erfolgt eine lineare Erhöhung
der Motordrehzahl n proportional zur Drehwinkelgeschwindigkeit ω. Es ist
denkbar, einen Maximalwert nmax der Motordrehzahl zu definieren, ab dem
eine weitere Erhöhung der Motordrehzahl n nicht mehr stattfindet. Dieser
Maximalwert wird so gewählt sein, daß auch bei den schnellsten in der
Praxis zu erwartenden Lenkbewegungen eine ausreichende Versorgung des
Hydrauliksteuergeräts 29 und des Zylinderaggregats 16 durch die Lenk
pumpe 26 mit Hydrauliköl sichergestellt ist. Für das vorstehende Zahlenbei
spiel der Mindestdrehzahl des Elektromotors 24 von etwa 500 U/min könnte
die maximale Motordrehzahl nmax beispielsweise bei etwa 2000 U/min liegen.
Die zur Drehwinkelgeschwindigkeit ω proportionale, lineare Erhöhung der
Motordrehzahl n hat den Vorteil, daß der Elektromotor 24 und die Lenk
pumpe 26 innerhalb des Proportionalitätsbereichs stets nur mit einer solchen
Drehzahl laufen, die eine ausreichende Versorgung des Hydraulikkreises 22
mit Hydrauliköl gerade gewährleistet. Die Lärmbelastung durch die
Motorgeräusche und die Stromaufnahme des Elektromotors 24 können in
dem Proportionalitätsbereich somit auf einem betriebsnotwendigen Minimum
gehalten werden. Insgesamt lassen sich so erhebliche Einsparungen beim
Stromverbrauch erzielen. Die Nichtabschaltung des Elektromotors 24 bei
ruhendem Lenkrad 10, genauer in dem um den Wert null liegenden Bereich
der Drehwinkelgeschwindigkeit ω, fällt dabei nicht stark ins Gewicht, da die
Stromaufnahme des Elektromotors 24 bei der Mindestdrehzahl nmin
vergleichsweise gering ist und dieser Betriebszustand in der Praxis nicht
sehr oft auftreten wird.
Claims (5)
1. Hilfskraft-Lenksystem für ein Fahrzeug, insbesondere einen Hubstap
ler, umfassend
- - ein handbedienbares Lenkrad (10),
- - einen Hydraulikkreis (22) mit einem an mindestens einem lenkbaren Rad (12) des Fahrzeugs angreifenden hydraulischen Lenkaktuator (16), einer Hydraulikflüssigkeit fördernden Lenkpumpe (26) und einer den Fluß der Hydraulikflüssigkeit zum Lenkaktuator (16) in Abhängigkeit vom Drehzustand des Lenkrads (10) steuernden Hydrauliksteuereinheit (29),
- - einen mit der Lenkpumpe (26) zu deren Antrieb verbundenen Elektromotor (24),
- - eine Sensoranordnung (42), welche ein Informationen über die Drehwinkelgeschwindigkeit (ω) des Lenkrads (10) enthaltendes Sensorsignal (U) liefert, und
- - eine das Sensorsignal (U) erhaltende elektronische Motor steuereinheit (40), welche den Elektromotor (24) in Abhängig keit von der Drehwinkelgeschwindigkeit (ω) des Lenkrads (10) steuert,
2. Lenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von
der Sensoranordnung (42) bereitgestellte Sensorsignal (U) mindestens
innerhalb eines Teilbereichs möglicher Drehwinkelgeschwindigkeiten
(ω) des Lenkrads (10) proportional zur Drehwinkelgeschwindigkeit (ω)
des Lenkrads (10) ist und daß die Motorsteuereinheit (40) den
Elektromotor (24) zumindest innerhalb dieses Teilbereichs auf eine
zur Drehwinkelgeschwindigkeit (ω) des Lenkrads (10) proportionale
Drehzahl (n) oberhalb der Mindestdrehzahl (nmin) einsteuert.
3. Lenksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektromotor (24) als elektronisch kommutierter Servomotor,
insbesondere Drehstrom-Servomotor, ausgebildet ist.
4. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß es als hydrostatisches Lenksystem ausgebildet ist und
die Hydrauliksteuereinheit (29) eine mit dem Lenkrad (10) mecha
nisch gekoppelte hydraulische Dosierpumpe (30) aufweist.
5. Hilfskraft-Lenksystem für ein Fahrzeug, insbesondere einen Hubstap
ler, umfassend
- - ein handbedienbares Lenkrad (10),
- - einen Hydraulikkreis (22) mit einem an mindestens einem lenkbaren Rad (12) des Fahrzeugs angreifenden hydraulischen Lenkaktuator (16), einer Hydraulikflüssigkeit fördernden Lenkpumpe (26) und einer den Fluß der Hydraulikflüssigkeit zum Lenkaktuator (16) in Abhängigkeit vom Drehzustand des Lenkrads (10) steuernden Hydrauliksteuereinheit (29),
- - einen mit der Lenkpumpe (26) zu deren Antrieb verbundenen Elektromotor (24),
- - eine Sensoranordnung (42), welche ein Informationen über die Drehwinkelgeschwindigkeit (ω) des Lenkrads (10) enthaltendes Sensorsignal (U) liefert, und
- - eine das Sensorsignal (U) erhaltende elektronische Motor steuereinheit (40), welche den Elektromotor (24) in Abhängig keit von der Drehwinkelgeschwindigkeit (ω) des Lenkrads (10) steuert,
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999119393 DE19919393A1 (de) | 1999-04-28 | 1999-04-28 | Hilfskraft-Lenksystem für ein Fahrzeug, insbesondere einen Hubstapler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999119393 DE19919393A1 (de) | 1999-04-28 | 1999-04-28 | Hilfskraft-Lenksystem für ein Fahrzeug, insbesondere einen Hubstapler |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19919393A1 true DE19919393A1 (de) | 2000-11-02 |
Family
ID=7906208
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999119393 Ceased DE19919393A1 (de) | 1999-04-28 | 1999-04-28 | Hilfskraft-Lenksystem für ein Fahrzeug, insbesondere einen Hubstapler |
Country Status (1)
Country | Link |
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