DE19918565A1 - Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Es wird eine Brennkraftmaschine (1) insbesondere für ein Kraftfahrzeug beschrieben, die mit einem Brennraum (4) versehen ist, in dem eine Kraftstoffmasse in einer ersten Betriebsart während einer Verdichtungsphase und in einer zweiten Betriebsart während einer Ansaugphase direkt eingespritzt wird. Eine Zündkerze (10) ist vorgesehen, mit der die eingespritzte Kraftstoffmasse bei einem Zündwinkel entzündet wird. Ein Steuergerät (18) ist zur Steuerung und/oder Regelung der Kraftstoffmasse (mk) und des Zündwinkels in Abhängigkeit von einem über ein Fahrpedal eingebbaren Fahrerwunsch und in Abhängigkeit von der Drehzahl vorgesehen. Bei einem Fahrerwunsch, der kleiner ist als eine vorgegebene Schwelle, und bei einer Drehzahl, die größer ist als eine vorgegebene Schwelle, wird durch das Steuergerät (18) der Zündwinkel danach nach spät verstellt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Brennkraftmaschine insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bei
dem eine Kraftstoffmasse in einer ersten Betriebsart
während einer Verdichtungsphase und in einer zweiten
Betriebsart während einer Ansaugphase direkt in einen
Brennraum eingespritzt wird, bei dem die eingespritzte
Kraftstoffmasse von einer Zündkerze bei einem Zündwinkel
entzündet wird, und bei dem die Kraftstoffmasse und der
Zündwinkel in Abhängigkeit von einem über ein Fahrpedal
eingebbaren Fahrerwunsch und in Abhängigkeit von der
Drehzahl der Brennkraftmaschine gesteuert und/oder geregelt
werden. Ebenfalls betrifft die Erfindung eine
Brennkraftmaschine insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit
einem Brennraum, in den eine Kraftstoffmasse in einer
ersten Betriebsart während einer Verdichtungsphase und in
einer zweiten Betriebsart während einer Ansaugphase direkt
einspritzbar ist, mit einer Zündkerze, mit der die
eingespritzte Kraftstoffmasse bei einem Zündwinkel
entzündbar ist, und mit einem Steuergerät zur Steuerung
und/oder Regelung der Kraftstoffmasse und des Zündwinkels
in Abhängigkeit von einem über ein Fahrpedal eingebbaren
Fahrerwunsch und in Abhängigkeit von der Drehzahl.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige
Brennkraftmaschine sind beispielsweise von einer
sogenannten Benzin-Direkteinspritzung bei Kraftfahrzeugen
bekannt. Dort wird Kraftstoff in einem Homogenbetrieb
während der Ansaugphase oder in einem Schichtbetrieb
während der Verdichtungsphase in den Brennraum der
Brennkraftmaschine eingespritzt. Der Homogenbetrieb ist
vorzugsweise für den Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine
vorgesehen, während der Schichtbetrieb für den Leerlauf-
und Teillastbetrieb geeignet ist. Beispielsweise in
Abhängigkeit von dem Fahrerwunsch wird bei einer derartigen
direkteinspritzenden Brennkraftmaschine die Kraftstoffmasse
und der Zündwinkel von dem Steuergerät beeinflußt.
Aufgrund von Hardware- und/oder Softwarefehlern besteht die
Möglichkeit, daß von dem Steuergerät die Kraftstoffmasse
und/oder der Zündwinkel fehlerhaft gesteuert und/oder
geregelt werden, so daß die Brennkraftmaschine ein Moment
abgibt, das größer ist als das von dem Fahrer angeforderte
Moment. Dies kann gerade dann zu einer unerwünschten
Beschleunigung des Kraftfahrzeugs führen, wenn der Fahrer
den Fuß von dem Fahrpedal genommen hat und damit keinerlei
Beschleunigung mehr wünscht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine zu schaffen, mit dem die Erzeugung
eines unerwünschten Moments vermieden wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem
Fahrerwunsch, der kleiner ist als eine vorgegebene
Schwelle, und bei einer Drehzahl, die größer ist als eine
vorgegebene Schwelle, der Zündwinkel danach nach spät
verstellt wird. Bei einer Brennkraftmaschine der eingangs
genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß bei einem Fahrerwunsch, der kleiner ist als
eine vorgegebene Schwelle, und bei einer Drehzahl, die
größer ist als eine vorgegebene Schwelle, durch das
Steuergerät der Zündwinkel danach nach spät verstellbar
ist.
Durch die Spätverstellung des Zündwinkels wird Kraftstoff,
der fehlerhafterweise in den Brennraum der
Brennkraftmaschine gelangt ist, einerseits verbrannt.
Andererseits erfolgt die Verbrennung jedoch derart, daß sie
im wesentlichen keinen Beitrag zu einer Momentenerzeugung
liefert. Trotz des zuviel vorhandenen Kraftstoffs erfolgt
somit keine unerwünschte Beschleunigung des Kraftfahrzeugs.
Durch die Spätverstellung des Zündwinkels wird das aus dem
zuviel vorhandenen Kraftstoff an sich resultierende Moment
vernichtet.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird
bei dem Fahrerwunsch, der kleiner als die vorgegebene
Schwelle, und bei der Drehzahl, die größer ist als die
vorgegebene Schwelle, danach keine Kraftstoffmasse mehr
eingespritzt. Die Möglichkeit, daß zuviel Kraftstoff
aufgrund einer Fehlfunktion des Steuergeräts vorhanden ist,
wird dadurch verringert oder gar vermieden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung wird zuerst keine Kraftstoffmasse mehr
eingespritzt, und es wird dann der Zündwinkel nach spät
verstellt. Dabei wird der Zündwinkel derart nach spät
verstellt, daß kein Moment mehr von der Brennkraftmaschine
abgegeben wird. Dies stellt eine besonders einfache und
trotzdem effektive Vorgehensweise zur Vermeidung einer
unerwünschten Beschleunigung des Kraftfahrzeugs dar.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
ein Fehler erkannt, wenn bei einem Fahrerwunsch, der
kleiner ist als eine vorgegebene Schwelle, und bei einer
Drehzahl, die größer ist als eine vorgegebene Schwelle, der
Zündwinkel danach nicht nach spät verstellt wird. Es wird
also überwacht, ob unter den angegebenen Bedingungen die
Spätverstellung des Zündwinkels durchgeführt wird. Ist dies
nicht der Fall, so wird auf einen Softwarefehler
geschlossen. In diesem Fall ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Steuerung und/oder Regelung der Kraftstoffmasse
und des Zündwinkels neu begonnen wird.
Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in der Form eines
Steuerelements, das für ein Steuergerät einer
Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs
vorgesehen ist. Dabei ist auf dem Steuerelement ein
Programm abgespeichert, das auf einem Rechengerät,
insbesondere auf einem Mikroprozessor, ablauffähig und zur
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
In diesem Fall wird also die Erfindung durch ein auf dem
Steuerelement abgespeichertes Programm realisiert, so daß
dieses mit dem Programm versehene Steuerelement in gleicher
Weise die Erfindung darstellt wie das Verfahren, zu dessen
Ausführung das Programm geeignet ist. Als Steuerelement
kann insbesondere ein elektrisches Speichermedium zur
Anwendung kommen, beispielsweise ein Read-Only-Memory.
Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren
der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle
beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in
beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung,
unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den
Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung
bzw. in der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Brennkraftmaschine,
Fig. 2 zeigt vier schematische Zeitdiagramme eines
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine
der Fig. 1, und
Fig. 3 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines
Ausführungsbeispiels des Verfahrens der Fig. 2.
In der Fig. 1 ist eine Brennkraftmaschine 1 eines
Kraftfahrzeugs dargestellt, bei der ein Kolben 2 in einem
Zylinder 3 hin- und herbewegbar ist. Der Zylinder 3 ist mit
einem Brennraum 4 versehen, der unter anderem durch den
Kolben 2, ein Einlaßventil 5 und ein Auslaßventil 6
begrenzt ist. Mit dem Einlaßventil 5 ist ein Ansaugrohr 7
und mit dem Auslaßventil 6 ist ein Abgasrohr 8 gekoppelt.
Im Bereich des Einlaßventils 5 und des Auslaßventils 6
ragen ein Einspritzventil 9 und eine Zündkerze 10 in den
Brennraum 4. Über das Einspritzventil 9 kann Kraftstoff in
den Brennraum 4 eingespritzt werden. Mit der Zündkerze 10
kann der Kraftstoff in dem Brennraum 4 entzündet werden.
In dem Ansaugrohr 7 ist eine drehbare Drosselklappe 11
untergebracht, über die dem Ansaugrohr 7 Luft zuführbar
ist. Die Menge der zugeführten Luft ist abhängig von der
Winkelstellung der Drosselklappe 11. In dem Abgasrohr 8 ist
ein Katalysator 12 untergebracht, der der Reinigung der
durch die Verbrennung des Kraftstoffs entstehenden Abgase
dient.
Von dem Abgasrohr 8 führt eine Abgasrückführrohr 13 zurück
zu dem Ansaugrohr 7. In dem Abgasrückführrohr 13 ist ein
Abgasrückführventil 14 untergebracht, mit dem die Menge des
in das Ansaugrohr 7 rückgeführten Abgases eingestellt
werden kann.
Von einem Kraftstofftank 15 führt eine
Tankentlüftungsleitung 16 zu dem Ansaugrohr 7. In der
Tankentlüftungsleitung 16 ist ein Tankentlüftungsventil 17
untergebracht, mit dem die Menge des dem Ansaugrohr 7
zugeführten Kraftstoffdampfes aus dem Kraftstofftank 15
einstellbar ist.
Der Kolben 2 wird durch die Verbrennung des Kraftstoffs in
dem Brennraum 4 in eine Hin- und Herbewegung versetzt, die
auf eine nicht-dargestellte Kurbelwelle übertragen wird und
auf diese ein Drehmoment ausübt.
Ein Steuergerät 18 ist von Eingangssignalen 19
beaufschlagt, die mittels Sensoren gemessene Betriebsgrößen
der Brennkraftmaschine 1 darstellen. Beispielsweise ist das
Steuergerät 18 mit einem Luftmassensensor, einem Lambda-
Sensor, einem Drehzahlsensor und dergleichen verbunden. Des
weiteren ist das Steuergerät 18 mit einem Fahrpedalsensor
verbunden, der ein Signal erzeugt, das die Stellung eines
von einem Fahrer betätigbaren Fahrpedals und damit den
Fahrerwunsch bzw. dessen angefordertes Drehmoment angibt.
Das Steuergerät 18 erzeugt Ausgangssignale 20, mit denen
über Aktoren bzw. Steller das Verhalten der
Brennkraftmaschine 1 beeinflußt werden kann. Beispielsweise
ist das Steuergerät 18 mit dem Einspritzventil 9, der
Zündkerze 10 und der Drosselklappe 11 und dergleichen
verbunden und erzeugt die zu deren Ansteuerung
erforderlichen Signale.
Unter anderem ist das Steuergerät 18 dazu vorgesehen, die
Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine 1 zu steuern und/oder
zu regeln. Beispielsweise wird die von dem Einspritzventil
9 in den Brennraum 4 eingespritzte Kraftstoffmasse von dem
Steuergerät 18 insbesondere im Hinblick auf einen geringen
Kraftstoffverbrauch und/oder eine geringe
Schadstoffentwicklung gesteuert und/oder geregelt. Zu
diesem Zweck ist das Steuergerät 18 mit einem
Mikroprozessor versehen, der in einem Speichermedium,
insbesondere in einem Read-Only-Memory ein Programm
abgespeichert hat, das dazu geeignet ist, die genannte
Steuerung und/oder Regelung durchzuführen.
In einer ersten Betriebsart, einem sogenannten
Homogenbetrieb der Brennkraftmaschine 1, wird die
Drosselklappe 11 in Abhängigkeit von dem erwünschten
Drehmoment teilweise geöffnet bzw. geschlossen. Der
Kraftstoff wird von dem Einspritzventil 9 während einer
durch den Kolben 2 hervorgerufenen Ansaugphase in den
Brennraum 4 eingespritzt. Durch die gleichzeitig über die
Drosselklappe 11 angesaugte Luft wird der eingespritzte
Kraftstoff verwirbelt und damit in dem Brennraum 4 im
wesentlichen gleichmäßig verteilt. Danach wird das
Kraftstoff/Luft-Gemisch während der Verdichtungsphase
verdichtet, um dann von der Zündkerze 10 entzündet zu
werden. Durch die Ausdehnung des entzündeten Kraftstoffs
wird der Kolben 2 angetrieben. Das entstehende Drehmoment
hängt im Homogenbetrieb unter anderem von der Stellung der
Drosselklappe 11 ab. Im Hinblick auf eine geringe
Schadstoffentwicklung wird das Kraftstoff/Luft-Gemisch
möglichst auf Lambda = 1 eingestellt.
In einer zweiten Betriebsart, einem sogenannten homogenen
Magerbetrieb der Brennkraftmaschine 1, wird der Kraftstoff
wie bei dem Homogenbetrieb während der Ansaugphase in den
Brennraum 4 eingespritzt. Im Unterschied zu dem
Homogenbetrieb kann das Kraftstoff/Luft-Gemisch jedoch auch
mit Lambda < 1 auftreten.
In einer dritten Betriebsart, einem sogenannten
Schichtbetrieb der Brennkraftmaschine 1, wird die
Drosselklappe 11 weit geöffnet. Der Kraftstoff wird von dem
Einspritzventil 9 während einer durch den Kolben 2
hervorgerufenen Verdichtungsphase in den Brennraum 4
eingespritzt, und zwar örtlich in die unmittelbare Umgebung
der Zündkerze 10 sowie zeitlich in geeignetem Abstand vor
dem Zündzeitpunkt. Dann wird mit Hilfe der Zündkerze 10 der
Kraftstoff entzündet, so daß der Kolben 2 in der nunmehr
folgenden Arbeitsphase durch die Ausdehnung des entzündeten
Kraftstoffs angetrieben wird. Das entstehende Drehmoment
hängt im Schichtbetrieb weitgehend von der eingespritzten
Kraftstoffmasse ab. Im wesentlichen ist der Schichtbetrieb
für den Leerlaufbetrieb und den Teillastbetrieb der
Brennkraftmaschine 1 vorgesehen.
In der Fig. 2 ist im ersten Zeitdiagramm ein Verlauf der
Fahrpedalstellung fp aufgetragen, der von einem etwa
konstanten Wert auf einen minimalen Wert abfällt. Dieser
Verlauf tritt beispielsweise dann ein, wenn ein Fahrer den
Fuß von dem Fahrpedal nimmt und damit signalisiert, daß von
der Brennkraftmaschine 1 kein Moment mehr abgegeben werden
soll. Der Fahrerwunsch ist also "Null".
Der Verlauf des Fahrpedalsignal fp hat zur Folge, daß eine
in dem zweiten Zeitdiagramm aufgetragene Kraftstoffmasse mk
ebenfalls auf einen geringen Wert abfällt. Diese geringe
Kraftstoffmasse ist dabei einerseits ausreichend, um das
für den Betrieb der Brennkraftmaschine 1 sowie
gegebenenfalls für den Betrieb von Verbrauchern des
Kraftfahrzeugs erforderliche, "innere" Moment aufzubringen.
Andererseits ist diese Kraftstoffmasse derart bemessen, daß
die Brennkraftmaschine 1 kein Moment "nach außen", also
insbesondere an die Räder des Kraftfahrzeugs abgibt. Das
Kraftfahrzeug wird also von der Brennkraftmaschine 1 nicht
beschleunigt. Ebenfalls wird die Brennkraftmaschine 1 mit
keiner hohen Drehzahl mehr betrieben.
Eine in dem dritten Zeitdiagramm aufgetragene Drehzahl n
der Brennkraftmaschine 1 fällt ebenfalls auf geringe Werte
ab. Üblicherweise fällt die Drehzahl n etwa auf die
Leerlaufdrehzahl ab, die derart gewählt ist, daß die
Brennkraftmaschine 1 das genannte "innere" Moment gerade
aufbringen kann.
In einem Zeitpunkt t1 unterschreitet die Fahrpedalstellung
fp einen Schwellwert fp1, der etwas größer ist als der
minimale Wert der Fahrpedalstellung fp. Daraus kann erkannt
werden, daß das Fahrpedal seine minimale Stellung erreicht
hat und der Fahrerwunsch "Null" ist. In einem Zeitpunkt t2
unterschreitet die Drehzahl n einen Schwellwert n1, der
etwas größer ist als die Leerlaufdrehzahl. Daraus kann
erkannt werden, daß die Brennkraftmaschine 1 nunmehr ihre
Leerlaufdrehzahl im wesentlichen erreicht hat.
Es sei angenommen, daß in einem Zeitpunkt ts eine Störung
auftritt. Wie dem zweiten Zeitdiagramm der Fig. 2
entnommen werden kann, hat die Störung zur Folge, daß mehr
Kraftstoffmasse mk in den Brennraum 4 der
Brennkraftmaschine 1 gelangt.
Bei der Störung kann es sich um einen Hardware- oder
Softwarefehler des Steuergeräts 18 handeln, der zu einer
inkorrekten Erhöhung der Kraftstoffmasse mk führt.
Ebenfalls ist es möglich, daß zumindest eines der
Einspritzventile 9 verschmutzt oder defekt ist, so daß auf
diese Weise mehr Kraftstoff eingespritzt wird. Ebenfalls
ist es möglich, daß über die Tankentlüftung, beispielsweise
aufgrund eines nicht vollständig schließenden
Tankentlüftungsventils 17, zuviel Kraftstoff in den
Brennraum 4 gelangt. Ohne weiteres sind auch noch weitere
Möglichkeiten denkbar, die zu einer unerwünschten Erhöhung
der Kraftstoffmasse mk führen, wie dies in dem zweiten
Zeitdiagramm der Fig. 2 nach dem Zeitpunkt ts dargestellt
ist.
Die Erhöhung der Kraftstoffmasse mk nach dem Zeitpunkt ts
führt zu einer Erhöhung der Drehzahl n der
Brennkraftmaschine entsprechend dem dritten Zeitdiagramm
der Fig. 2. Diese Drehzahlerhöhung führt ebenfalls zu
einer Erhöhung des von der Brennkraftmaschine 1 erzeugten
Moments. Dies hat zur Folge, daß die Brennkraftmaschine 1
auch ein Moment "nach außen" abgibt und damit das
Kraftfahrzeug beschleunigt. Ein derartiges, von der
Brennkraftmaschine 1 an die Räder des Kraftfahrzeugs
abgegebenes Moment steht im Gegensatz zu dem Fahrerwunsch
"Null" entsprechend der Fahrpedalstellung fp.
Gemäß dem dritten Zeitdiagramm überschreitet die Drehzahl n
in einem Zeitpunkt t3 die Schwelle n1 in Richtung zu
größeren Werten. Dies wird von dem Steuergerät 18 erkannt.
Es sind nunmehr die Bedingungen erfüllt, daß die
Fahrpedalstellung fp kleiner ist als die Schwelle fp1, und
daß die Drehzahl n größer ist als die Schwelle n1.
Aufgrund der Erfüllung der vorgenannten Bedingungen
schaltet das Steuergerät 18 zuerst unmittelbar nach dem
Zeitpunkt t3 die Einspritzung ab. Es erfolgt also keine
Einspritzung von Kraftstoff mehr in die Brennräume 4 der
Brennkraftmaschine 1. Dies ist in dem zweiten Zeitdiagramm
der Fig. 2 dargestellt, bei dem die Kraftstoffmasse mk
nach dem Zeitpunkt t3 auf Null reduziert wird.
Des weiteren wird nach der Erfüllung der vorgenannten
Bedingungen, und zwar entweder etwa gleichzeitig oder
insbesondere nach dem Abschalten der Einspritzung
zusätzlich der Zündwinkel zw für die Entzündung des
Kraftstoffs nach spät verstellt. Dies ist in dem Vierten
Zeitdiagramm der Fig. 2 dargestellt, in dem kurz nach dem
Zeitpunkt t3 der Zündwinkel zw auf einen sehr späten Wert
eingestellt ist. Die Zündwinkelwerte vor dem Zeitpunkt t3
sind nicht von Bedeutung und deshalb auch nicht
dargestellt.
Selbst wenn nun nach dem Zeitpunkt t3 noch Kraftstoff
unerwünschterweise über ein defektes Einspritzventil 9 oder
über das Tankentlüftungsventil 17 oder auf sonstige Weise
in den Brennraum 4 der Brennkraftmaschine 1 gelangt, so
wird dieser Kraftstoff mit dem nach spät verstellten
Zündwinkel zw entzündet und verbrannt. Aufgrund des späten
Zündwinkels zw wird durch diese Verbrennungen jedoch im
wesentlichen kein Moment von der Brennkraftmaschine 1
erzeugt. Dies hat zur Folge, daß insbesondere aufgrund des
späten Zündwinkels zw keine Erhöhung der Drehzahl n erfolgt
bzw. die Drehzahl n sich wieder verringert. Dies ist in dem
dritten Zeitdiagramm nach dem Zeitpunkt t3 dargestellt.
Aufgrund der abfallenden Drehzahl und wiederum insbesondere
aufgrund des späten Zündwinkels zw wird von der
Brennkraftmaschine 1 auch kein zusätzliches Moment erzeugt,
so daß auch kein Moment "nach außen" abgegeben wird. Eine
Beschleunigung des Kraftfahrzeugs unterbleibt also. Dies
entspricht dem Fahrerwunsch "Null" gemäß dem ersten
Zeitdiagramm.
In der Fig. 3 ist die Brennkraftmaschine 1 mit der
Drosselklappe 11, dem Einspritzventil 9 und der Zündkerze
10 nochmals schematisch dargestellt. Ebenfalls ist ein
Block 21 gezeigt, der einen von einem Fahrer über das
Fahrpedal vorgebbaren Fahrerwunsch darstellen soll, sowie
ein Block 22, der die Drehzahl der Brennkraftmaschine 1
darstellen soll.
Mit einem Block 23 steuert und/oder regelt das Steuergerät
18 die Drosselklappe 11, das Einspritzventil 9 und die
Zündkerze 10 auf die anhand der Fig. 2 beschriebene Art
und Weise.
Ein Block 24 dient der Überwachung der genannten Steuerung
und/oder Regelung. Zum Zwecke dieser Überwachung prüft das
Steuergerät 18 immer wieder, ob ein Fahrerwunsch vorliegt,
der kleiner ist als eine die vorgegebene Schwelle fp1, und
ob gleichzeitig eine Drehzahl vorliegt, die größer ist als
die vorgegebene Schwelle n1. Ist dies der Fall, so prüft
das Steuergerät weiterhin, ob der Zündwinkel danach nach
spät verstellt wird. Ist dies der Fall, so liegt kein
Fehler vor und die Steuerung und/oder Regelung wird
unverändert fortgesetzt. Ist dies jedoch nicht der Fall,
wird also der Zündwinkel trotz der Erfüllung der genannten
Bedingungen nicht nach spät verschoben, so wird auf einen
Fehler geschlossen.
In diesem Fehlerfall wird das Verfahren mit einem Block 25
fortgesetzt, der eine Fehlerroutine enthält. Darin kann der
Fahrer auf den Fehler aufmerksam gemacht oder sonstige
fehleranzeigende Maßnahmen können getroffen werden.
Ebenfalls ist es möglich, das Steuergerät 18 neu zu
starten, also einen "Reset" des Steuergeräts 18
durchzuführen. Danach wird die Steuerung und/oder Regelung
der Brennkraftmaschine 1 neu begonnen bzw. neu
initialisiert, so daß ein gegebenenfalls vorhandener
Softwarefehler gegebenenfalls nicht mehr vorhanden ist.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (1)
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine
Kraftstoffmasse (mk) in einer ersten Betriebsart während
einer Verdichtungsphase und in einer zweiten Betriebsart
während einer Ansaugphase direkt in einen Brennraum (4)
eingespritzt wird, bei dem die eingespritzte
Kraftstoffmasse (mk) von einer Zündkerze (10) bei einem
Zündwinkel (zw) entzündet wird, und bei dem die
Kraftstoffmasse (mk) und der Zündwinkel (zw) in
Abhängigkeit von einem über ein Fahrpedal eingebbaren
Fahrerwunsch (fp) und in Abhängigkeit von der Drehzahl (n)
der Brennkraftmaschine (1) gesteuert und/oder geregelt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Fahrerwunsch
(fp), der kleiner ist als eine vorgegebene Schwelle (fp1),
und bei einer Drehzahl (n), die größer ist als eine
vorgegebene Schwelle (nl), der Zündwinkel (zw) danach nach
spät verstellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei dem Fahrerwunsch, (fp) der kleiner als die vorgegebene
Schwelle (fp1), und bei der Drehzahl (n), die größer ist
als die vorgegebene Schwelle (n1), danach keine
Kraftstoffmasse (mk) mehr eingespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zuerst keine Kraftstoffmasse (mk) mehr eingespritzt wird,
und daß dann der Zündwinkel (zw) nach spät verstellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zündwinkel (zw) derart nach spät
verstellt wird, daß kein Moment mehr von der
Brennkraftmaschine (1) abgegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Fehler erkannt wird (25), wenn bei
einem Fahrerwunsch (fp), der kleiner ist als eine
vorgegebene Schwelle (fp1), und bei einer Drehzahl (n), die
größer ist als eine vorgegebene Schwelle (n1), der
Zündwinkel (zw) danach nicht nach spät verstellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung und/oder Regelung der Kraftstoffmasse (mk)
und des Zündwinkels (zw) neu begonnen wird.
7. Steuerelement, insbesondere Read-Only-Memory, für ein
Steuergerät (18) einer Brennkraftmaschine (1) insbesondere
eines Kraftfahrzeugs, auf dem ein Programm abgespeichert
ist, das auf einem Rechengerät, insbesondere auf einem
Mikroprozessor, ablauffähig und zur Ausführung eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 geeignet ist.
8. Brennkraftmaschine (1) insbesondere für ein
Kraftfahrzeug, mit einem Brennraum (4), in den eine
Kraftstoffmasse (mk) in einer ersten Betriebsart während
einer Verdichtungsphase und in einer zweiten Betriebsart
während einer Ansaugphase direkt einspritzbar ist, mit
einer Zündkerze (10), mit der die eingespritzte
Kraftstoffmasse (mk) bei einem Zündwinkel (zw) entzündbar
ist, und mit einem Steuergerät (18) zur Steuerung und/oder
Regelung der Kraftstoffmasse (mk) und des Zündwinkels (zw)
in Abhängigkeit von einem über ein Fahrpedal eingebbaren
Fahrerwunsch (fp) und in Abhängigkeit von der Drehzahl (n),
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Fahrerwunsch (fp),
der kleiner ist als eine vorgegebene Schwelle (fp1), und
bei einer Drehzahl (n), die größer ist als eine vorgegebene
Schwelle (n1), durch das Steuergerät (18) der Zündwinkel
(zw) danach nach spät verstellbar ist.
Priority Applications (4)
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