DE19918310A1 - Verfahren zur Herstellung von silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Liganden und silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Metallocenen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Liganden und silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Metallocenen

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DE19918310A1 DE1999118310 DE19918310A DE19918310A1 DE 19918310 A1 DE19918310 A1 DE 19918310A1 DE 1999118310 DE1999118310 DE 1999118310 DE 19918310 A DE19918310 A DE 19918310A DE 19918310 A1 DE19918310 A1 DE 19918310A1
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein einfaches Verfahren zur technischen Herstellung von silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Liganden sowie ein Verfahren zur Herstellung von silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Metallocenen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein einfaches Verfahren zur technischen Herstellung von silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Liganden sowie ein Verfahren zur Herstellung von silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl- Metallocenen.
Die Metallocene der 4. Nebengruppe des Periodensystems, das sind die Metallocene des Titans, Zirkoniums und des Hafniums, haben sich in den letzten Jahren als ein wichtiger Bestandteil einer bedeutenden neuen Klasse von Polyolefin-Katalysatoren herausgestellt (H.-H. Brintzinger, D. Fischer, R. Mülhaupt, B. Rieger und R. Waymouth, Angew. Chem. Int. Ed. Engl., 34 (1995) 1143; M. Aulbach und F. Küber, ChiuZ, 28 (1994) 197). Die Metallocene werden, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Cokatalysatoren, als Katalysatorkomponente für die Polymerisation und Copolymerisation von Olefinen verwendet. Verbrückte Metallocene, sogenannte Ansa-Metallocen, spielen beispeilsweise bei der stereoselektiven Herstellung von Polypropylen eine wichtige Rolle. So läßt sich beispielsweise syndiotaktisches Polypropylen mit verbrückten Fluorenyl­ cyclopentadienyl-Metallocenen herstellen (J.A. Ewen, R.L. Jones und A. Razavi, J. Am. Chem. Soc., 110 (1988) 6255).
Die Synthese von Silizium-verbrückten Fluorenyl-cyclopentadienyl-Metallocenen und der Einsatz dieser Verbindungen in der Olefinpolymerisation ist bekannt (K. Patsidis, H.G. Alt, W. Milius und S. J. Palackal, J. Organomet. Chem., 509 (1996) 63-71; W. Spaleck, M. Aulbach, B. Bachmann, F. Küber und A. Winter, Macromol. Symp. 89 (1995) 237-247; US 5401817; US 5393911; EP 0628577). Die Synthese der siliziumverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Metallocene wird wie am Beispiel eines Zirkonocens gezeigt nach folgendem Schema durchgeführt:
worin R1, R2 gleich oder verschieden Alkyl- oder Arylreste und M gleich Li, Na, MgCl oder MgBr sein können und Cp für Cyclopentadien steht.
Nachteilig an den in der Literatur beschriebenen Synthesen im Hinblick auf eine Übertragung in den produktionstechnischen Maßstab ist die Verwendung von so kritischen Lösungsmitteln wie Diethylether (hochentzündlich) oder Hexamethylphosphorsäuretriamid (carzinogen). Weiterhin ist die Isolierung von Fluorenyllithium bzw. die Isolierung des Bislithiumsalzes des silylverbrückten Fluorenyl-cyclopentadienylliganden ein verfahrenstechnisch aufwendiger Schritt. Auch eine chromatographische Reinigung von Zwischenstufen ist im technischen Maßstab von großem Nachteil.
Es bestand somit die Aufgabe, für die Schritte 1 bis 3 in Schema 1 Verfahren zu finden, welche die oben genannten Nachteile vermeiden und sich problemlos unter technischen Bedingungen durchführen lassen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Schritte 1-3 des obigen Schemas (Schema 1) bei Verwendung geeigneter Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemische und einer geeigneten Reaktionsführung unter verfahrenstechnisch durchführbaren und sicherheitstechnisch unbedenklichen Bedingungen durchgeführt werden können.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (IV)
worin
R1, R2 gleich oder verschieden Alkyl oder Aryl, insbesondere C1-C10-Alkyl- oder C5-C14-Arylreste,
R3 gleich Wasserstoff oder R1 und
L Zirkonium, Hafnium oder Titan bedeuten,
umfassend die Maßnahmen:
  • a) Deprotonierung der Verbindung der Formel (I)
    mit einer Base,
  • b) Umsetzung der deprotonierten Verbindung gemäß Schritt a) mit R1R2SiCl2 zur Verbindung der Formel (II)
    worin R1, R2 und R3 die vorstehende Bedeutung haben,
  • c) Umsetzung der gemäß Schritt b) erhaltenen Verbindung der Formel (Il) mit M+Cp- unter Ausbildung der Verbindung der Formel (III),
    worin R1, R2 und R3 die vorstehende Bedeutung haben,
    M für Li, Na, MgCl oder MgBr und
    Cp für einen Cyclopentadienyl-Rest steht,
  • d) Umsetzung der Verbindung der Formel (III) mit einer Base und Zugabe von LCl4, worin L für Zirkonium, Titan oder Hafnium steht, unter Ausbildung der Verbindung der Formel (IV),
    dadurch gekennzeichnet, daß
    • 1. die Deprotonierung gemäß Schritt a) in einem Gemisch aus einem oder mehreren αromatischen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen und α,β-Dialkoxy­ alkanen oder α,β-Dialkoxy-aromaten erfolgt,
    • 2. nach erfolgter Deprotonierung und vor der Umsetzung mit dem Organochlorsilan gemäß Schritt b) ein Alkan zugegeben wird,
    • 3. die Umsetzung gemäß Schritt d) in einem Gemisch aus einem oder mehreren aromatischen, aliphatischen Kohlenwasserstoff und einem polaren aprotischen Lösungsmittel, ausgenommen Diethylether, erfolgt.
Im Schritt a) wird die Verbindung der Formel (I), beispielsweise Fluoren, in einem inerten Lösungsmittelgemisch mit einer starken Base, wie beispielsweise Butyllithium, deprotoniert und anschließend das entstandene Metallsalz nach Zugabe eines Alkanes mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen, ohne weitere Isolierung direkt, mit einem Siliziumdichloridreagenz R1R2SiCl2 zur Verbindung (II) umgesetzt, wobei bevorzugt die Verbindung (II) zum Metallsalz zugegeben wird (Eintopf-Verfahren).
Als Fluorenylverbindung der Formel (I) können neben dem unsubstituierten Fluoren auch ein und mehrfach substituierte Fluorene eingesetzt werden, wie beispielsweise in EP 0 528 287 A beschrieben. Beispiele hierfür sind 1-Methylfluoren, 4-Methyl­ fluoren, 1-Tertiärbutyl-fluoren, 2-Ethyl-fluoren, 2-Tertiärbutyl-fluoren, 4-Tertiärbutyl- fluoren, 4-Phenyl-fluoren 2,7-Di-tertiärbutyl-fluoren, 2,7-Di-tertiärbutyl-4-methyl- fluoren und 2,7-Di-tertiärbutyl-4-phenyl-fluoren. Weiterhin können statt substituierten Fluorenen auch die fluorenanalogen heteroatomsubstituierten Tricyclen, die in WO 98/22 486 beschrieben werden, eingesetzt werden.
Bei der Deprotonierung gemäß Schritt a) wird ein inertes Lösungsmittelgemisch aus einem oder mehreren Kohlenwasserstoffen und einem oder mehreren α,β- Dialkoxyalkanen oder α,β-Dialkoxy-aromaten eingesetzt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden bis zu einem Mol α,β-Dialkoxyalkane oder α,β-Dialkoxy-aromaten pro Mol Fluoren, vorzugsweise weniger als ein halbes Mol hinzugegeben.
Bei den erfindungsgemäß eingesetzten α,β-Dialkoxyalkanen oder α,β-Dialkoxy- aromaten handelt es sich vorzugsweise um 1,2-Dimethoyethan (DME), 2,3- Dimethoxybutan, 1,2-Diethoxyethan, Dioxan, Diethylenglycoldimethylether, 1,2- Dimethoxybenzol, 1,2-Diethoxybenzol und 2-Ethoxyanisol, insbesondere 1,2- Dimethoxyethan (DME).
Bei den Kohlenwasserstoffen handelt es sich um aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Pentan, Hexan und seine Isomere, Heptan, ®Exxsol DSP 100-120, Toluol, Ethylbenzol, Xylol oder Tetrahydronaphthalin, vorzugsweise Toluol und Heptan.
Um die Bildung von silylverbrückten Bisfluorenylen zurückzudrängen, wird das Siliziumdichloridreagenz R1R2SiCl2 im Überschuß bezogen auf das Metallfluorenylsalz eingesetzt, wobei das molare Verhältnis zwischen 1.1 : 1.0 bis 3.5 : 1, bevorzugt 1.25 : 1 bis 2.5 : 1 beträgt. Das überschüssige Siliziumreagenz kann vor Zugabe des M+Cp-, beispielsweise destillativ oder durch Kristallisation, entfernt werden.
Die Deprotonierung der Verbindung der Formel (I) Fluorens wird in einem Temperaturbereich von -30°C bis 80°C, bevorzugt zwischen 20°C und 60°C durchgeführt und die anschließende Umsetzung mit dem Siliziumreagenz zur Verbindung der Formel (II) in einem Temperaturbereich von -78°C bis 50°C, bevorzugt zwischen -30°C und 30°C durchgeführt.
Die Fluorenyl-Monochlor-Siliziumverbindung der Formel (II) erhält man nach Umsetzung mit R1R2SiCl2 und nachfolgendem Entfernen der Lösungsmittel und von überschüssigem Siliziumdichloridreagenz R1R2SiCl2 (Schritt b). Die mögliche Entfernung des Metallchlorids, zum Beispiel Lithiumchlorid, wird bevorzugt vor der Entfernung der Lösungsmittel durchgeführt. Reine Verbindung der Formel (II) kann man durch Kristallisation aus einem Kohlenwasserstoff, bevorzugt Toluol und/oder Heptan erhalten.
Im Schritt c) wird eine Lösung von einem Alkali- oder Erdalkali-cyclopentadien M+Cp- in einem cyclischen oder acyclischen Ether oder Polyether, mit Ausnahme von Diethylether, mit der Fluorenyl-Monochlor-Siliziumverbindung der Formel (II) zur Verbindung der Formel (III) umgesetzt.
Als Alkali- oder Erdalkali-cyclopentadien wird vorzugsweise Natriumcyclopentadien eingesetzt, welches als Lösung in Tetrahydrofuran (THF) kommerziell erhältlich ist.
Cyclische oder acyclische Ether oder Polyether im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Tetrahydrofuran (THF), 2,5-Dimethyltetrahydrofuran, Methyl­ tertiärbutyl-ether, Diisopropylether, 1,2-Dimethoxyethan (DME), 1,2-Diethoxyethan, Diethylenglycoldimethylether oder Tetraethylenglycoldimethylether. Bevorzugt werden THF und DME, besonders bevorzugt wird THF eingesetzt.
Im Falle von R1, R2 gleich Phenyl geht aus der Literatur (J. Organomet. Chem., 509 (1996) 64 oder US-A-5,393,911, Spalte 15, Zeile 62, 63) hervor, daß der 2. Reaktionsschritt nicht in THF funktionieren soll. In Übereinstimmung mit W. Spaleck, M. Aulbach, B. Bachmann, F. Küber und A. Winter, Macromol. Symp. 89 (1995) 237-247 konnte jedoch im Falle von R1, R2 gleich Phenyl gezeigt werden, daß die Reaktion in THF funktioniert, wobei jedoch bei geeigneter Ausarbeitung die in der Literatur beschriebene chromatographische Reinigung vermieden werden kann. Das molare Verhältnis von Fluorenyl-Monochlor-Siliziumverbindung der Formel (II) zum Cyclopentadienylanion beträgt 1 : 1 bis 1 : 3, bevorzugt 1 : 1.5 bis 1 : 2.5. Die Reaktion wird im Temperaturbereich von -30°C bis 65°C, vorzugsweise zwischen 0°C und 40°C durchgeführt.
Das Produkt der Formel (III) wird nach wäßriger Aufarbeitung und nach Entfernung von überschüssigem Cyclopentadien gewonnen. Für die weitere Umsetzung wird entweder das Rohprodukt (III) eingesetzt oder (III) wird aus einem geeigneten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch, wie beispielsweise Toluol und/oder Heptan kristallisiert.
Im nachfolgenden Schritt d) wird das Cyclopentadienyl-fluorenyl-silan (III), das Ligandensystem, in einem inerten Lösungsmittelgemisch, bestehend aus einem Kohlenwasserstoff bzw. Kohlenwasserstoffgemisch und einem polaren aprotischen Lösungsmittel, mit einer starken Base, wie zum Beispiel Butyllithium, zweifach deprotoniert, und das gebildete Bislithiumsalz des Ligandensystems wird ohne Isolierung direkt mit einer Ti-, Zr- oder Hf-tetrahalogenidquelle zum Metallocen (IV) umgesetzt.
Bei dem polaren aprotischen Lösungsmittel handelt es sich um einen cyclischen oder acyclischen Ether oder Polyether, mit Ausnahme von Diethylether, oder auch um ein tertiäres Amin oder Diamin wie Tetramethylethylen-diamin (TMEDA). Bevorzugt werden 1,2-Dimethoxyethan (DME) oder Tetrahydrofuran (THF) eingesetzt.
Bevorzugte Lösungsmittelgemische zur Herstellung des Bislithiumsalzes sind Toluol/DME und Toluol/THF, besonders bevorzugt Toluol/THF.
Das Verhältnis von starker Base zu Ligand liegt bei 2.0 : 1 bis 2.5 : 1, bevorzugt 2.0 : 1 bis 2.2 : 1.
Das Verhältnis zwischen polarem aprotischen Lösungsmittel und der starken Base Butyllithium liegt zwischen 0.1 : 1 bis 4 : 1, bevorzugt 0.25 : 1 bis 2 : 1.
Der zweifach deprotonierte Ligand (III) wird mit einer Ti-, Zr- oder Hf- tetrahalogenidquelle bei -30°C bis 60°C, bevorzugt bei 0°C bis 40°C zum Metallocen (IV) umgesetzt.
Als Ti-, Zr- oder Hf-tetrahalogenidquelle werden bevorzugt die reinen Tetrachloride oder entsprechenden Additionsaddukte der Tetrachloride mit Donorlösungsmitteln wie Ethern oder Aminen eingesetzt. Beispiele für die Additionsaddukte der Tetrahalogenide sind: ZrCl4.2THF, ZrCl4.DME, ZrCl4.TMEDA, TiCl4.2THF, TiCl4.DME, TiCl4.TMEDA, HfCl4.2THF, HfCl4.2THF, HfCl4.2THF.
Besonders bevorzugt sind die oben genannten Verbindungen des Zirkoniums. Die Isolierung und Reinigung des Metallocens (IV) wird nach literaturbekannten Verfahren durchgeführt (zum Beispiel: J. Organomet. Chem., 509 (1996) 63-71).
In nachfolgenden Schema 2 sind die einzelnen Schritte des neuen Verfahrens zur Herstellung von Metallocenen der Formel (IV) noch einmal in einer bevorzugten Ausführungsform illustriert.
Dabei sind
R1, R2 gleich oder verschieden C1-C10-Alkyl- oder C6-C14-Arylreste, und
R3 ist gleich Wasserstoff, ein C1-C10-Alkyl- oder C6-C14-Arylrest.
Bevorzugt sind R1, R2 gleich oder verschieden eine Methyl- oder Phenylgruppe, und R3 ist gleich Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Isopropyl, Tertiärbutyl oder Phenyl.
Ganz besonders bevorzugt ist R1 gleich R2 gleich Methyl oder Phenyl, und R3 ist gleich Wasserstoff.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Zielverbindung der Formel (IV) in technischem Umfang zugänglich. Das erfindungsgemäße Verfahren kann nach jedem Schritt unterbrochen und die Zwischenverbindung isoliert werden. Dies führt insbesondere dazu, daß beispielsweise das Verfahren nach dem Schritt 2 in Schema 2 unterbrochen werden kann und die Verbindung der Formel (III) als Depotsubstanz verwendet werden kann. Dieses Verfahren ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele, die jedoch keine Beschränkung der Erfindung darstellen sollen, illustriert.
Allgemeine Angaben: Die Herstellung und Handhabung von luft- und feuchtigkeitsempfindlichen Verbindungen oder Zwischenprodukten wurde unter einer Argonatmosphäre (Schlenktechnik) durchgeführt. Die eingesetzten Reagenzien und Lösungsmittel wurden nicht weiter aufgereinigt.
Beispiel 1a 1-Cyclopentadienyl-1,1-dimethyl-1-(9-fluorenyl)-silan (1a)
80 g (0.48 mol) Fluoren wurden in 160 ml Toluol/12.8 ml (0.12 mol) Dimethoxyethan (DME) vorgelegt und mit 182 ml (0.48 mol) einer 20%igen Lösung von Butyllithium in Toluol versetzt. Die Suspension wurde 2 h bei 50°C nachgerührt. Die Suspension wurde mit 400 ml Heptan verdünnt, auf -30°C abgekühlt und zu einer auf -30°C gekühlten Lösung von 129 g (1.0 mol) Dimethyldichlorsilan in 400 ml Heptan gegeben. Nach 1.5 h Rühren bei Raumtemperatur wurde überschüssiges Dimethyldichlorsilan und die Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde in 100 ml THF aufgenommen und bei 10°C zu 480 ml (0.98 mol) einer Lösung von Cyclopentadienylnatrium in THF gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 2 h bei Raumtemperatur nachgerührt. Anschließend wurden 500 ml Wasser und 600 ml Toluol zugegeben. Nach Phasentrennung, Extraktion mit weiteren 400 ml Toluol und Trocknen mit Magnesiumsulfat wurden die Lösungsmittel entfernt, und es wurden 102 g eines orangen Öls als Rückstand erhalten, bei dem es sich laut NMR zu etwa 90% um 1a handelte.
Beispiel 1b Dimethylsilandiyl-(9-fluorenyl)(cyclopentadienyl)-zirkoniumdichlorid (1b)
16 g (50 mmol) 1a wurden in 250 ml Toluol/20.0 ml DME mit 39.7 ml (106 mmol) einer 20%igen Lösung von Butyllithium in Toluol versetzt und das Reaktionsgemisch 1 h bei 60°C gerührt. Bei 0°C wurden 12.0 g (51.5 mmol) Zirkoniumtetrachlorid zu der Bislithiumsalzsuspension gegeben, und das Reaktionsgemisch wurde 1 h bei 30°C nachgerührt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurden etwa 2/3 des Lösungsmittels unter vermindertem Druck entfernt, der Feststoff abfiltriert und mit Methylenchlorid extrahiert. Methylenchlorid wurde größtenteils einrotiert, das ausgefallene orange Pulver wurde durch Filtration isoliert und im Vakuum getrocknet. Es wurden 13.1 g (58%) 1b erhalten.
Beispiel 2a Chlor-diphenyl-1-(9-fluorenyl)-silan (2a)
80 g (0.48 mol) Fluoren wurden in 160 ml Toluol/12.8 ml (0.12 mol) Dimethoxyethan (DME) vorgelegt und mit 182 ml (0.48 mol) einer 20%igen Lösung von Butyllithium in Toluol versetzt. Die Suspension wurde 2 h bei 50°C nachgerührt. Die Suspension wurde mit 800 ml Heptan verdünnt, auf -10°C abgekühlt, und zu der Suspension wurden in einer Portion 182 g (0.72 mol) Diphenyldichlorsilan gegeben. Die Innentemperatur stieg auf 17°C an. Nach 1.5 h Rühren bei Raumtemperatur wurde die Suspension auf 60°C erwärmt und das Lithiumchlorid abfiltriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels wurde der ausgefallene Feststoff in Heptan suspendiert, abfiltriert, mit Heptan nahezu farblos gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es wurden 136 g (73%) 2a erhalten.
Vergleichsbeispiel 2aa Chlor-diphenyl-1-(9-fluorenyl)-silan (2a)
80 g (0.48 mol) Fluoren wurden in 160 ml Toluol/12.8 ml (0.12 mol) Dimethoxyethan (DME) vorgelegt und mit 182 ml (0.48 mol) einer 20%igen Lösung von Butyllithium in Toluol versetzt. Die Suspension wurde 2 h bei 50°C nachgerührt. Die Suspension wurde mit 400 ml Heptan verdünnt, auf -30°C abgekühlt und zu einer auf -30°C gekühlten Lösung von 182 g (0.72 mol) Diphenyldichlorsilan in 400 ml Heptan gegeben. Nach 1.5 h Rühren bei Raumtemperatur wurde die Suspension auf 60°C erwärmt und das Lithiumchlorid abfiltriert. Nach Entfernen des Lösungsmittels wurde der ausgefallene Feststoff in Heptan suspendiert, abfiltriert, mit Heptan nahezu farblos gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es wurden 123 g (66%) 2a erhalten.
Beispiel 2b 1-Cyclopentadienyl-1,1-diphenyl-1-(9-fluorenyl)-silan (2b)
Zu einer ca. 2molaren Lösung von Cyclopentadienylnatrium in Tetrahydrofuran (THF), hergestellt aus 27.8 g (0.42 mol) frisch gecracktem Cyclopentadien und 16.7 g (0.42 mol) 60%igem Natriumhydrid (als Ölsuspension) in 200 ml THF, wurden bei 10°C 80 g (0.21 mol) (2a) zugegeben und das Reaktionsgemisch 3 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden 300 ml Wasser und 400 ml Toluol zugegeben. Nach Phasentrennung, Extraktion mit weiteren 250 ml Toluol und Trocknen mit Magnesiumsulfat wurden die Lösungsmittel entfernt und der Rückstand in 240 ml n-Heptan aufgenommen. Der Feststoff wurde abfiltriert, mit n-Heptan gewaschen und im Vakuum getrocknet. Es wurden 57 g (65%) 2b erhalten.
Beispiel 2c Diphenylsilandiyl-(9-fluorenyl)(cyclopentadienyl)-zirkoniumdichlorid (2c)
20 g (48.5 mmol) 2b wurden in 80 ml Toluol/4.0 ml THF mit 39.7 ml (106 mmol) einer 20%igen Lösung von Butyllithium in Toluol versetzt und die gelbe Suspension 1 h bei 60°C gerührt. Bei 10°C wurden 12.0 g (51.5 mmol) Zirkoniumtetrachlorid zu der Bislithiumsalzsuspension gegeben, und das Reaktionsgemisch wurde 1 h bei 30°C nachgerührt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurde der Feststoff abfiltriert und mit Methylenchlorid extrahiert. Methylenchlorid wurde größtenteils einrotiert, das ausgefallene orange Pulver wurde durch Filtration isoliert und im Vakuum getrocknet. Es wurden 12.5 g (45%) 2c erhalten.

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (IV)
worin
R1, R2 gleich oder verschieden Alkyl oder Aryl, insbesondere C1-C10-Alkyl- oder C5-C14-Arylreste,
R3 gleich Wasserstoff oder R1 und
L Zirkonium, Hafnium oder Titan bedeuten,
umfassend die Maßnahmen:
  • a) Deprotonierung der Verbindung der Formel (I)
    mit einer Base,
  • b) Umsetzung der deprotonierten Verbindung gemäß Schritt a) mit R1R2SiCl2 zur Verbindung der Formel (II)
    worin R1, R2 und R3 die vorstehende Bedeutung haben,
  • c) Umsetzung der gemäß Schritt b) erhaltenen Verbindung der Formel (II) mit M+Cp- unter Ausbildung der Verbindung der Formel (III),
    worin R1, R2 und R3 die vorstehende Bedeutung haben,
    M für Li, Na, MgCl oder MgBr und
    Cp für einen Cyclopentadienyl-Rest steht,
  • d) Umsetzung der Verbindung der Formel (III) mit einer Base und Zugabe von LCl4, worin L für Zirkonium, Titan oder Hafnium steht, unter Ausbildung der Verbindung der Formel (IV), dadurch gekennzeichnet, daß
    • 1. die Deprotonierung gemäß Schritt a) in einem Gemisch aus einem oder mehreren aromatischen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen und α,β-Dialkoxy­ alkanen oder α,β-Dialkoxy-aromaten erfolgt,
    • 2. nach erfolgter Deprotonierung und vor der Umsetzung mit dem Organochlorsilan gemäß Schritt b) ein Alkan zugegeben wird,
    • 3. die Umsetzung gemäß Schritt d) in einem Gemisch aus einem oder mehreren aromatischen, aliphatischen Kohlenwasserstoff und einem polaren aprotischen Lösungsmittel, ausgenommen Diethylether, erfolgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe Pentan, Hexan und seine Isomere, Heptan, Toluol, Ethylbenzol, Xylol, Tetrahydronaphthalin oder Gemische derselben eingesetzt werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als α,β- Dialkoxyalkane oder α,β-Dialkoxy-aromaten beispielsweise 1,2-Dimethoyethan (DME), 2,3-Dimethoxybutan, 1,2-Diethoxyethan, Dioxan, Diethylenglycoldimethylether, 1,2-Dimethoxybenzol, 1,2-Diethoxybenzol oder 2-Ethoxyanisol, insbesondere Dimethoxyethan, eingesetzt werden.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als polares aprotisches Lösungsmittel ein cyclischer oder acyclischer Ether oder Polyether, ausgenommen Diethylether, oder ein tertiäres Amin oder Diamin eingesetzt wird.
DE1999118310 1999-04-22 1999-04-22 Verfahren zur Herstellung von silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Liganden und silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Metallocenen Withdrawn DE19918310A1 (de)

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DE1999118310 Withdrawn DE19918310A1 (de) 1999-04-22 1999-04-22 Verfahren zur Herstellung von silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Liganden und silylverbrückten Fluorenyl-Cyclopentadienyl-Metallocenen

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