DE19917848A1 - Nanoaktorische Vorrichtung und deren Verwendung - Google Patents
Nanoaktorische Vorrichtung und deren VerwendungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine nanoaktorische Vorrichtung und deren Verwendung als Antriebsmittel für eine schrittweise lineare Bewegung und zum Transport einer Vielzahl von funktionellen Molekülen und/oder Partikeln. DOLLAR A Die Aufgabe der Erfindung, eine nanoaktorische Vorrichtung zu schaffen, die eine funktional polare Ausrichtung einer Vielzahl von Proteinfilamenten, die über chemische Bindungsstellen für Motorproteine verfügen, ermöglicht, eine regelbare, in der Schrittweite vorgebbare Linearbewegung von diesen Proteinfilamenten ermöglicht und die technisch nutzbare Arbeit zu verrichten vermag sowie geeignete Verwendungen dieser Vorrichtung anzugeben wird dadurch gelöst, daß die nanoaktronische Vorrichtung aus einem Ansteuerelement (3) und einem Trägerelement (1), bestehend aus einem Träger (11), einer Trägerabdeckung (12), zwischen denen ein Strömungskanal (111) vorgesehen ist, dessen Querschnitt vermittels einer Vorrichtung zur Kraftbeaufschlagung (2) veränderbar ist, wobei der Strömungskanal (111) zumindest im Kanalboden (114) mit Motorproteinen (1111) versehen ist, der Strömungskanal (111) über einen Zulauf (112) und einen Ablauf (113) mit einem Puffer (131) enthaltenden Puffereservoiren (13) verbunden ist, über den Puffer (131) Proteinfilamente (1112), die über chemische Bindungstellen für Motorproteine (1111) verfügen, in den Strömungskanal (111) einspülbar sind, wobei im Falle einer Durchströmung des Strömungskanals (111) eine funktional polare Ausrichtung der ...
Description
Die Erfindung betrifft eine nanoaktorische Vorrichtung sowie deren
Verwendung als Antriebsmittel für eine schrittweise lineare Bewegung
und zum Transport einer Vielzahl von funktionellen Molekülen und/oder
Partikeln.
Filamentöse oder röhrenförmige Proteinassemblate, die über chemische
Bindungsstellen für Motorproteine und energiereiche Triphosphate
verfügen, vereinfachender Weise im weiteren nur als Proteinfilamente
bezeichnet, wie z. B. Mikrotubuli und Actin-Mikrofilmente, erfüllen als
Bestandteile lebender Zellen gemeinsam mit mechanochemischen
Proteinen, die auch als Motorproteine bezeichnet werden, verschiedene
Funktionen bei zellulären Bewegungsvorgängen, wie z. B. beim
Vesikeltransport, bei der Zellteilung und bei der Zellbewegung.
Die Mikrotubuli, als ein Beispiel dieser Proteinfilamente, besitzen als
Gebilde einen Durchmesser von etwa 25 nm und eine Länge von einigen
Mikrometern. Sie stellen Leitwege dar, an denen sich
Motorproteinmoleküle, wie z. B. Kinesin oder Dynein, entlang bewegen.
Die Energie für diesen Prozeß wird aus der Hydrolyse von
Nukleotidtriphosphaten, bspw. Adenosintriphophat (ATP), durch
Umwandlung von chemischer in mechanische Energie geliefert
(Kuznetsov S. A., Gelfand V. I., 1986: Bovine brain kinesin is a
microtubule-activated ATPase. Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83, 8530-
8534; Cohn S. A., Ingold A. L., Scholey J. M., 1989: Quantitative analysis
of sea urchin egg kinesin-driven microtubule motility. J. Biol. Chem.,
264, 4290-4297).
Es ist möglich, diese Bewegungsvorgänge auch unter in vitro-
Bedingungen ablaufen zu lassen. Entweder bewegen sich dabei kleine
Partikeln (z. B. Latexkugeln), die mit Motorproteinmolekülen, wie z. B.
Kinesin oder Dynein, bedeckt sind, entlang von inmniobilisierten,
zufallsverteilten Proteinfilamenten, wie z. B. Mikrotubuli (Wang Z. H.;
Khan S.; Sheetz M., 1995: Single cytoplasmic dynein molecule
movements: Characterization and comparison with kinesin. Biophysical
Journal, 69, 2011-2023) oder es bewegen sich, in Umkehrung der
Verhältnisse, die Proteinfilamente zufallsverteilt über
Motorproteinmoleküle, die auf einem Träger gebunden sind (Vale R. D.,
Reese T. S., Sheetz M. P., 1985: Identiflcation of a novel force-generating
protein, kinesin, involved in microtubule-based motility. Cell, 42, 39-50).
Auch ist bekannt, daß Mikrotubuli in der Phase ihres Aufbaus aus
Tubulinmolekülen in elektrischen Feldern parallelisiert werden können
(Vassilev P. M., Dronzine R. T., Vassileva M. P., Georgiev G. A., 1982:
Parallel arrays of microtubules formed in electric and magnetic flelds.
Bioscience Reports, 2, 1025-1029). Da der Mikrotubulusautbau in
Suspension erfolgt, ist diese Methode jedoch für eine technische
Anwendung, die eine Bindung parallelisierter Proteinfilamente an einen
Träger voraussetzt, ungeeignet.
In dem US-Patent 5,830,659 werden parallelisierte Proteinfilamente, die
fest an einen Träger gebunden sind, für eine biochemische
Reinigungsmethode beschrieben. Dabei dienen diese gebundenen
Proteinfilamente dem aktiven Transport von beweglichen, mit den
Proteinfilamenten in biochemischen Kontakt stehenden
Kinesinmolekülen, wobei an die Kinesinmoleküle Liganden, bspw. DNA,
Antikörper oder Fusionsproteine gebunden sind. Verwendung findet
dieses System aus trägergebundenen Proteinfilamenten und bewegten,
Liganden-tragenden Kinesinmolekülen zur selektiven Abtrennung von
speziellen Molekülen aus Gemischen verschiedenster Moleküle und
chemischer Verbindungen in der Art, daß der Ligand selektiv die
gewünschten Moleküle aus dem Gemisch bindet, die über den Liganden
gebundenen Moleküle durch einen Kanal mit Mikrotubuli mittels der
Kinesinmoleküle mit einer Geschwindigkeit von ca. 60 µm/min
transportiert werden und dieser Transport schneller als die Diffusion der
verbleibenden Moleküle durch den Kanal erfolgt.
Bekannt ist desweiteren der sogenannte Gleitassay, in dem
Kinesinmoleküle als Motorprotein auf einem Träger, z. B. Glas, gebunden
und die zugesetzten Proteinfilamente in Form der Mikrotubuli als relativ
starre Stäbchen durch die Aktivität des Kinesins in ihrer Längsrichtung
richtungsorientiert zufallsverteilt vorwärtsbewegt werden (Vale R. D.,
Reese T. S., Sheetz M. P., 1985: Identification of a novel force-generating
protein, kinesin, involved in microtubule-based motility. Cell, 42, 39-50).
Darüber hinaus ist wesentlich, daß eine rein geometrische Parallelisierung
für das geordnete Zusammenwirken vieler individueller Proteinfilamente,
beispielsweise von Mikrotubuli, als Grundlage einer technischen
Anwendung allein nicht ausreicht, da die Mikrotubuli auf Grund ihres
molekularen Aufbaus aus parallel zueinander angeordneten
Protofilamenten, die wiederum aus Ketten von αβ-Tubulin-Dimeren
bestehen, einen polaren Charakter besitzen, der sich darin äußert, daß
sich Motorproteine typischerweise nur in einer Richtung auf dem
Mikrotubulus entlang bewegen können und der bei einer rein
geometrischen Parallelisierung dazu führt, daß im statistischen Mittel die
Bewegung der Motorproteine von einer Hälfte der
Mikrotubuluspopulation in entgegengesetzter Richtung zur anderen
Hälfte erfolgt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine nanoaktorische Vorrichtung zu
schaffen, die eine funktional polare Ausrichtung einer Vielzahl von
Proteinfilamenten, die über chemische Bindungsstellen für Motorproteine
verfügen, ermöglicht, eine regelbare, in der Schrittweite vorgebbare
Linearbewegung dieser Proteinfilamenten realisiert und die technisch
nutzbare Arbeit zu verrichten vermag sowie geeignete Verwendungen
dieser Vorrichtung anzugeben.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die
nachgeordneten Ansprüche erfaßt.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße nanoaktorische Vorrichtung als
schematische Darstellung teilweise im Schnitt und teilweise in
Ansicht,
Fig. 2 ein Trägerelement als ein Bestandteil der erfindungsgemäßen
nanoaktorischen Vorrichtung in einem Längsschnitt entlang
einer Ebene X-X entsprechend Fig. 3 und
Fig. 3 ein Trägerelement als ein Bestandteil der erfindungsgemäßen
nanoaktorischen Vorrichtung in einer Draufsicht.
Die nanoaktorische Vorrichtung umfaßt, wie in Fig. 1 schematisch
dargestellt, ein Proteinfilamente- 1112, Motorproteinmoleküle- 1111
beinhaltendes Trägerelement 1, eine Vorrichtung zur
Kraftbeaufschlagung 2 und ein Ansteuerelement 3, wobei für die
Proteinfilamente 1112 vorzugsweise Mikrotubuli oder
Actinmikrofilamente gewählt und für die Motorproteinmoleküle 1111 im
Falle der Mikrotubuli Kinesin oder Dynein oder im Falle der
Actinmikrofilamente Myosin gewählt sind.
Die in den Fig. 2 und 3 schematisch dargestellte Trägereinheit 1 der
nanoaktorischen Vorrichtung besteht aus einem lichtdurchlässigen Träger
11, wie z. B. aus einem mikroskopischen Objektträger, der es gestattet,
den Träger 11 im Durchlichtmikroskop zu beobachten. In die
Trägeroberfläche 115 ist, wie in Fig. 3 dargestellt, entlang der
X-X-Ebene ein Strömungskanal 111 ausgenommen, der im Beispiel 25
bis 40 µm tief, 2 mm breit und 50 mm lang ist und, wie in Fig. 2 gezeigt,
über zwei, einen Zulauf 112 und einen Ablauf 113 realisierende
Bohrungen in einer Trägerabdeckung 12, im Beispiel ein 24 mm.60 mm
großes Deckglas, das ein mit der Ausnehmung des Trägers 11
korrespondierendes, in die Ausnehmung eingreifendes, im Profil
entsprechendes Gegenstück trägt, mit den Pufferreservoiren 13 in
Verbindung steht. Weiterhin sind auf der Trägeroberfläche 115
Elektroden 132 vorgesehen, die im Beispiel vorzugsweise aus Platin
gefertigt sind und die den Strömungskanal 111 beidseitig erfassen. Der
Kanalboden 114 ist, wie in Fig. 1 dargestellt, mit
Motorproteinmolekülen 1111, z. B. Kinesinmolekülen, vorzugsweise
infolge des Überströmens mit 70 µg/ml Motorprotein in einem Puffer
131, beschichtet und die Pufferreservoire 13 sind mit dem Puffer 131
folgender Zusammensetzung gefüllt: 50 mmol Imidazol, 100 mmol
Natriumchlorid, 0.5 mmol Magnesiumchlorid, 0.1 mmol Dithiothreitol,
5 mg/ml Rinderserumalbumin, 10 µmol Taxol, 0.5 mmol Dinatrium-
Adenosintriphosphat (ATP) gefüllt. Der Strömungskanal 111 führt den, in
den mit ihm in Verbindung stehenden Pufferreservoiren 13 enthaltenen
Puffer 131. Die Pufferreservoire 13 stehen über die Verbindungsleitung
15 und eine Pumpe 16 mit den Vorratsbehältern 14 in Verbindung. An
den Motorproteinmolekülen 1111 des Kanalbodens 114 sind, wie in
Fig. I dargestellt, Proteinfilamente 1112, z. B. Mikrotubuli, die infolge
des Überströmens mit 40 µg/ml Proteinfilament 1112 in Puffer 131,
biochemisch aktiv und reversibel gebunden, die durch eine in
Strömungsrichtung im Strömungskanal 111 wirkende ausrichtende Kraft,
vorzugsweise durch die von der Pumpe 16 oder einen
Höhenpotentialunterschied der Vorratsgefäße 14 hervorgerufene,
definierte und regelbare Pufferströmung von größer Null bis 5 cm/s bzw.
durch ein an die Elektroden 132 angelegtes, definiertes und regelbares
elektrisches Feld von 5 bis 25 V/cm, funktional polar ausgerichtet sind.
Die funktionelle und polaritätsgleiche Ausrichtung der Proteinfilamente
1112 erfolgt dabei durch dis spezifische Eigenschaft von auf
Motorproteinmolekülen 1111 gleitenden Proteinfilamente 1112 während
ihres Gleitvorganges. Bei diesem Vorgang müssen dis führenden Enden
(d. h. Vorderenden) der Proteinfilamente 1112, z. B. der Mikrotubuli, bei
ihrer Bewegung immer wieder neuen Kontakt zu den
Motorproteinmolekülen 1111, z. B. dem Kinesin, finden, um die Bindung
aufrechtzuerhalten, während die übrige Teile, die nicht zu den führenden
Enden der Proteinfilamente 1112, z. B. der Mikrotubuli, gehören,
Bindungsstellen zu den Motorproteimnolekülen 1111, z. B. dem Kinesin,
besitzen, so daß zwangsläufig die führenden Enden kurzzeitig ohne
Bindung zu den Motorproteinmolekülen 1111 sind. Dieser kurzzeitige
Zustand der Vorderenden der Proteinfilamente 1112 wird
erfindungsgemäß dazu genutzt, die Richtung gleitender Proteinfilamente
1112 durch eine seitlich an den führenden Enden der Proteinfilamente
1112 angreifende ausrichtende Kraft eine Richtungsänderung zu
bewirken, die solange wirkt, bis die Kraft in Bewegungsrichtung angreift
und damit ein richtungsstabiler Zustand der Proteinfilamente 1112
erreicht ist, so daß alle Proteinfilamente 1112, die eine
Geschwindigkeitskomponente senkrecht zur ausrichtenden Kraft
besitzen, in Strömungsrichtung abgelenkt werden bis im wesentlichen in
Kraftrichtung ausgerichtete Proteinfilamente 1112 vorhanden sind, die
funktional polar ausgerichtet in Strömungsrichtung biochemisch
reversibel an die Motorproteinmoleküle 1111 gebunden sind. Für die in
Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zur Kraftbeaufschlagung 2 ist
vorzugsweise ein piezoelektrisches oder magnetoressistives Bauelement
mit einem Hub in einem Bereich beginnend vom Durchmesser der zum
Einsatz gelangenden Proteinfilamente bis zu einem etwa 1000-fachen des
Durchmessers vorgesehen und ermöglicht durch das Ansteuerelement 3
ein definiertes Schalten der Bewegung der Proteinfilamente 1112, da sich
die auf dem Trägerelement 1 funktional polar ausgerichteten
Proteinfilamente 1112 aufgrund ihres Aufbaus sowie der biochemischen
Reaktionen schrittweise definiert, im Fall der Mikrotubuli und des
Kinesins jeweils 8 nm, entlang der in Fig. 3 dargestellten X-X-Ebene
auf den fixierten Motorproteinmolekülen 1111, in eine einheitliche
Richtung bewegen und für diese Bewegung eine in Fig. 1 schematisch
gezeigte, definierte freie Arbeitshöhe der Proteinfilamente 1112, im Fall
der Mikrotubuli von 100 nm, erforderlich ist und ein Unterschreiten
dieser Höhe zum Stillstand des Bewegungssystems führt. Die freie
gerichtete Bewegung der Proteinfilamente 1112 auf den
Motorproteinmolekülen 1111 zwischen dem Träger 11 und der
Trägerabdeckung 12 wird durch Kontraktion des piezoelektrischen oder
magnetoressistiven Bauelements ermöglicht. Alternativ dazu kann das
Abschalten der Bewegung durch Zusammendrücken von Träger 11 und
Trägerabdeckung 12 mittels piezoelektrischen oder magnetoressistiven
Element realisiert werden. Für diese Schaltvorgänge ist, wie in Fig. 1
die Trägerabdeckung 12 mit dem der Ausnehmung des Trägers 11
korrespondierendes, in die Ausnehmung eingreifendes, im Profil
entsprechendes Gegenstück versehen, so daß beim Anschalten der
Bewegungsvorgänge durch die Entlastung vermittels der Vorrichtung zur
Kraftbeaufschlagung 2 der Strömungskanal in einem Bereich von 200 nm
bis 20 µm Entfernung vom Kanalboden 114 freigegeben ist und beim
Ausschalten durch Belastung der Strömungskanal 111 in einem Bereich
bis unter 100 nm Entfernung vom Kanalboden 114 verschlossen ist, so
daß die in Fig. 1 schematisch dargestellte lichte Strömungskanalhöhe h
definiert regelbar ist.
Die Proteinfilamente 1112 sind Träger für funktionelle Moleküle oder
Partikel, so daß diese Moleküle oder Partikel durch die gemeinsame
parallele Vorwärtsbewegung der Proteinfilamente 1112 im
Nanometerbereich schrittweise linear bewegt oder transportiert werden.
Die Partikel sind elektrisch leitfähige Elemente oder Legierungen, wie
z. B. Goldpartikel, und die funktionellen Moleküle sind z. B.
fluoreszierende Verbindungen.
Mit der nanoaktorischen Vorrichtung sind auf der Basis des Systems aus
Motorproteinen und Proteinfilamenten Linearmotoren realisiert, die
kleine Lasten im Picogrammbereich, wie z. B. die Goldpartikel, gerichtet
transportieren, was beispielsweise darin Anwendung findet, daß die
Goldpartikel als Schaltelement zwischen weiteren, korrespondierend im
Trägerelement 1 angeordneten Elektrodenstrukturen vorgesehen sind.
Eine weitere Verwendung der nanoaktorischen Vorrichtung ist der
gezielte Transport von gekoppelten funktionellen Molekülen, wie z. B.
von fluoreszierenden Verbindungen, was beispielsweise darin
Anwendung finden kann, daß wenigstens ein Detektor zum Nachweis der
fluoreszierenden Verbindungen vorgesehen ist, der zur
Positionsbestimmung der Bewegungsfront der Proteinfilamente 1112
eingesetzt wird.
1
Trägerelement
11
Träger
111
Strömungskanal
1111
Motorproteine
1112
Proteinfilamente
112
Zulauf
113
Ablauf
114
Kanalboden
115
Trägeroberfläche
12
Trägerabdeckung
13
Pufferreservoir
131
Puffer
132
Elektroden
14
Vorratsgefäße
15
Verbindungsleitung
16
Pumpe
2
Vorrichtung zur Kraftbeaufschlagung
3
Ansteuerelement
h lichte Strömungskanalhöhe
h lichte Strömungskanalhöhe
Claims (17)
1. Nanoaktorische Vorrichtung beinhaltend ein Ansteuerelement (3) und
ein Trägerelement (1), bestehend aus einem Träger (11), einer
Trägerabdeckung (12), zwischen denen ein Strömungskanal (111)
vorgesehen ist, dessen Querschnitt vermittels einer Vorrichtung zur
Kraftbeaufschlagung (2) veränderbar ist, wobei der Strömungskanal
(111) zumindest im Kanalboden (114) mit Motorproteinen (1111)
versehen ist, der Strömungskanal (111) über einen Zulauf (112) und
einen Ablauf (113) mit einem Puffer (131) enthaltenden
Pufferreservoiren (13) verbunden ist, über den Puffer (131)
Proteinfilamente (1112), die über chemische Bindungsstellen für
Motorproteine (1111) verfügen, in den Strömungskanal (111)
einspülbar sind, wobei im Falle einer Durchströmung des
Strömungskanals (111) eine funktional polare Ausrichtung der
Proteinfilamente (1112), in Durchströmungsrichtung erfolgt oder
Elektroden (132) auf der Trägeroberfläche (115) vorgesehen sind, die
in elektrisch leitender Verbindung mit dem Puffer (131) des
Strömungskanals (111) stehen und diese gewünschte Ausrichtung
bewirken, der Bewegungssinn der Proteinfilamente (1112) in durch die
permanent wiederkehrende Trennung und Wiederherstellung
chemischer Bindungen bewirkten Vorwärtsrichtung durch
entsprechende Ansteuerung der Vorrichtung zur Kraftbeaufschlagung
(2) vorgebbar unterbindbar ist.
2. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (111) in den Träger (11) als
Ausnehmung eingebracht ist.
3. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß die Trägerabdeckung (12) mit einem Profil
versehen ist, das korrespondierend in die den Strömungskanal (111)
bildende Ausnehmung des Trägers (11) eingreift.
4. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine definiert regelbare Pumpe (16) vorgesehen
ist, die über eine Verbindungsleitung (15) mit einem Vorratsgefäß (14)
verbunden ist und eine vorgebbare definierte Durchströmung des
Strömungskanals (111) mit dem Puffer (131) gewährleistet.
5. Nanoaktorische Vorrichtung nach Ansprüche 1, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Vorratsgefäß (14) als Ablaufgefäß
ausgebildet ist, das eine vorgebbare Durchströmung des
Strömungskanals (111) mit dem Puffer (131) mit einer definierten
Strömungsgeschwindigkeit gewährleistet.
6. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß für die Proteinfilamente (1112) Mikrotubuli oder
Actinmikrofilamente gewählt sind.
7. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1 und 6 dadurch
gekennzeichnet, daß für die Motorproteine (1111) im Falle der
Mikrotubull, Kinesine oder Dyneine oder im Falle der
Actinmikrofilamente Myosine gewählt sind.
8. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß der Puffer (131) aus Imidazol in der
Größenordnung von 50 mmol, Natriumchlorid in der Größenordnung
von 100 mmol, Magnesiumchlorid in der Größenordnung von
0,5 mmol, Dithiothreitol in der Größenordnung von 0,1 mmol,
Rinderserumalbumin in der Größenordnung von 5 mg/ml, Taxol in der
Größenordnung von 10 mmol, Dinatrium-Adenosintriphosphat (ATP)
in der Größenordnung von 0,5 nmol besteht und die
Strömungsgeschwindigkeit des Puffers (131) im Strömungskanal (111)
in der Größenordnung < 0 bis 5 cm/s festgelegt ist.
9. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an die Elektroden (132) eine Spannung in einer
Größenordnung angelegt ist, die den Aufbau eines elektrischen Feldes
mit einer Feldstärke zwischen 5 bis 25 V/cm gewährleistet.
10. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Vorrichtung zur Kraftbeaufschlagung (2)
insbesondere piezoelektrische oder magnetoressistive Elemente
eingesetzt sind, die eine relative Verschiebung von Träger (11) und
Trägerabdeckung (12) zueinander in einem Bereich von 200 nm bis
20 nm gewährleisten und damit eine Reduzierung der lichten
Strömungskanalhöhe (h) auf einen Wert gewährleisten, die eine
Bewegung der Proteinfilamente (1112) unterbindet.
11. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ansteuerelement (3) in Abhängigkeit der
vorgegebenen Strömungsgeschwindigkeit, der anliegenden Feldstärke
und/oder einer vorgegebenen Zeit die Vorrichtung zur
Kraftbeaufschlagung (2) in den druckbeaufschlagenden Zustand
versetzt.
12. Nanoaktorische Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß die Proteinfilamente (1112) Träger für
funktionelle Moleküle und/oder Partikel sind.
13. Nanoaktorische Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 12 dadurch
gekennzeichnet, daß für die Partikel elektrisch leitfähige Elemente oder
Legierungen eingesetzt sind.
14. Nanoaktorische Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 12 dadurch
gekennzeichnet, daß für die Moleküle fluoreszierenden chemische
Verbindungen eingesetzt sind.
15. Verwendung einer nanoaktorischen Vorrichtung nach einem der
vorstehenden Ansprüche 1 bis 14 dadurch gekennzeichnet, daß die
gerichtete gemeinsame parallele Vorwärtsbewegung der
Proteinfilamente (1112) als Antriebsmittel für eine schrittweise lineare
Bewegung und zum Transport einer Vielzahl von funktionellen
Molekülen und/oder Partikeln durch den Strömungskanal (111)
eingesetzt werden.
16. Verwendung einer nanoaktorischen Vorrichtung nach einem der
vorstehenden Ansprüche 1 bis 14 dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrisch leitfähigen Partikel als Schaltelemente zwischen weiteren
zusätzlichen Elektrodenstrukturen die im Strömungskanal (111)
jeweils korrespondierend angeordnet sind, eingesetzt werden.
17. Verwendung einer nanoaktorischen Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 14 dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein
Detektor zum Nachweis der fluoreszierenden Verbindungen
vorgesehen ist, der zur Positionsbestimmung der Bewegungsfront der
Proteinfilamente (1112) eingesetzt wird.
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