DE19916072A1 - Vorrichtung und Verfahren zur optischen Spektroskopie - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur optischen SpektroskopieInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur optischen Spektroskopie. Die Vorrichtung umfaßt Mittel zur Erzeugung eines Interferenzmusters, einen räumlich auflösenden Detektor, der das erzeugte Interferenzmuster aufnehmen kann sowie spektral dispersive bzw. diffraktive optische Elemente, durch welche die Wellenfronten der im Interferenzmuster beteiligten Teilstrahlen abhängig von der Wellenlänge beeinflußt werden. Das Verfahren zur Bestimmung des optischen Spektrums basiert auf einer numerischen Analyse des durch die vorgenannte Vorrichtung aufgenommenen Interferenzmusters.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur optischen Spektrosko
pie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Optische Spektrometer können eingeteilt werden in dispersive bzw. diffraktive
Spektrometer und Fourier-Transform-Spektrometer.
Dispersive (aus Prismen-) bzw. diffraktive (Gitter-) Spektrometer zerlegen den ein
fallenden Lichtstrahl durch die Wellenlängenabhängigkeit eines Beugungs- bzw.
Reflektionswinkels in seine spektralen Komponenten. Die verschiedenen spektralen
Komponenten werden dadurch räumlich getrennt und die zu bestimmenden spek
trale Komponente kann selektiert werden (Monochromator). Die Aufnahme eines
Spektrums erfolgt dann mit Hilfe beweglicher Teile, in dem die verschiedenen
spektralen Komponenten nacheinander selektiert und gemessen werden.
Am gebräuchlichsten sind Monochromatoren mit einem Strahlengang nach Czerny-
Turner, d. h. mit einem drehbaren Plangitter zwischen einem Eintritts- und einem
Austritts-Spalt und voneinander unabhängigen Kollimator- bzw. Kollektor-Spiegeln.
Die Entwicklung ortslauflösender Detektoren (CCD, Diodenarray) erlaubt inzwi
schen die gleichzeitige Messung aller spektralen Komponenten, in dem für jede
spektrale Komponente ein eigenes Element des Detektors vorgesehen wird. Eine
derartige Anordnung kommt ohne bewegliche Teile aus und nutzt das zur Verfü
gung stehende einfallende Licht wesentlich effizienter.
Moderne Geräte verwenden z. B. ein holographisch optisches Gitter, das einen Ein
trittsspalt unmittelbar mit geeigneter spektraler Dispersion auf ein Diodenarray ab
bilden kann.
Fourier-Transform-Spektrometer basieren auf einem Interferometer, bei dem die
Differenz der optischen Weglängen der zur Interferenz gebrachten Teilstrahlen mit
hoher Präzision eingestellt werden kann. Aus einer Messung des Interferenzsignals
über einen geeigneten Bereich von Weglängendifferenzen kann durch Fourier-
Transformation das Spektrum bestimmt werden.
Geräte werden in der Regel nach Art eines Michelson-Interferometers aufgebaut.
Technisch anspruchsvoll sind hier aber vor allem die mechanischen Komponenten
zur Einstellung der optischen Weglängen durch verschiebbare Spiegel oder kippba
re Spiegelpaare. Die mögliche Leistungsfähigkeit dispersiver bzw. diffraktiver
Spektrometer ist abhängig von bestimmten Parametern, insbesondere den Abmes
sungen von Eintritts- bzw. Austrittsspalt, der Brennweite und Apertur der abbilden
den Elemente und den Eigenschaften des dispersiven bzw. diffraktiven Elementes
selbst. Moderne Geräte erreichen fast diese physikalisch gesetzten Grenzen.
Entsprechend ist die mögliche Leistungsfähigkeit von Fourier-Transform-
Spektrometern durch bestimmte Parameter und hier insbesondere durch die Strec
ke und die Schrittweite für die Variation der optischen Weglängen bestimmt. Die
Leistungsfähigkeit von Fourier-Transform-Spektrometern übersteigt bei weitem die
Möglichkeit von dispersiven bzw. diffraktiven Spektrometern.
Auch Fourier-Transform-Spektrometer können die physikalischen Grenzen ihrer
Leistungsfähigkeit beinahe erreichen, jedoch ist der technische Aufwand gegebe
nenfalls sehr hoch. Da Fourier-Transform-Spektrometer auf einem Interferometer
basieren, müssen alle optischen Komponenten und insbesondere auch die beweg
lichen Teile mit einer Präzision von Bruchteilen der zu messenden Wellenlängen
gefertigt und positioniert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu
schaffen, durch welche die Vorteile des Fourier Transform-Spektrometers nutzbar
werden ohne die Verwendung beweglicher Teile bei gleichzeitig wesentlich niedri
geren Ansprüchen an die Qualität der optischen Komponenten und gegebenenfalls
deutlich kürzeren Meßzeiten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe ausgehend von einer Vorrichtung zur optischen
Spektroskopie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die hinzutretenden
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Vorzugsweise Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den
Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen 2 bis 8. Erfindungsgemäße Ver
wendungen ergeben sich aus den Ansprüchen 8 bis 11 und ein erfindungsgemäßes
Verfahren und bevorzugte Verfahrensvarianten ergeben sich aus den Ansprüche
12 bis 17.
Die Erfindung umfaßt eine Vorrichtung, die auf eine Kombination dispersiver bzw.
diffraktiver optischer Elemente und einem ortsauflösenden Detektor mit einem In
terferometer beruht, sowie ein Verfahren, das es erlaubt das Spektrum des einfal
lenden Lichtes aus einem aufgenommenen Interferenzmuster zu rekonstruieren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist so ausgelegt, daß sich die Interferenzmuster
jeweils verschiedener spektraler Komponenten des zu untersuchenden spektralen
Bereichs voneinander unterscheiden. Ein derartiges einer bestimmten spektralen
Komponente zugeordnetes Interferenzmuster wird im folgenden als Basismuster
bezeichnet. Die Muster können eindimensional oder zweidimensional betrachtet
werden. Ein durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung erzeugtes Interferenzmuster
wird als Überlagerung einer Reihe von jeweils unterschiedlichen Basismustern be
trachtet.
Die Aufnahme des Interferenzmusters erfolgt durch den Detektor an diskreten Po
sitionen. Ein Interferenzmuster liegt also jeweils in Form einer fixen Anzahl von
Form (Meß-) Werten vor. Genauigkeit und darstellbare Raumfrequenzen folgen aus
dem Sampling-Theorem.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Interferenzmuster als Reihe von
Werten und damit im Kontext der linearen Algebra als Vektor interpretiert oder ins
besondere als Element eines diskreten Hilbertraumes der entsprechenden Dimen
sion. Die oben eingeführten Basismuster werden im Kontext der linearen Algebra
als linear unabhängige Basisvektoren interpretiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Möglichkeit, für eine erfindungs
gemäße Vorrichtung die jeweils erforderlichen Basismuster entweder rechnerisch
oder durch Messung zu bestimmen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann
dann das Spektrum des einfallenden Lichtes durch Zerlegung des Interferenzmu
sters in dieses Basismuster gewonnen werden.
Das Verfahren kann in verschiedenen Varianten realisiert werden:
Unter günstigen Umständen (gutes Signal/Rauschverhältnis, fixe Phasenlage, "spektral dicht" liegende Basismuster) kann eine direkte Berechnung der Linear kombination unter Benutzung der Inversen der durch die Basismuster gebildeten Matrix erfolgen.
Unter günstigen Umständen (gutes Signal/Rauschverhältnis, fixe Phasenlage, "spektral dicht" liegende Basismuster) kann eine direkte Berechnung der Linear kombination unter Benutzung der Inversen der durch die Basismuster gebildeten Matrix erfolgen.
In der Regel und im allgemeinen Fall erfolgt die Zerlegung näherungsweise durch
Korrelation der jeweiligen Basismuster mit dem Interferenzmuster. In diesem Fall
werden keine hohen Anforderungen an die Basismuster gestellt und es besteht z. B.
die Möglichkeit für eine spektrale Komponente mehrere Basismuster bei unter
schiedlichen Phasenlagen zu verwenden.
Im Falle des technisch auf einer völlig unterschiedlichen Richtung basierenden Fou
rier-Transform-Spektrometers ist das Muster eindimensional und die Basismuster
sind die von der jeweiligen Phasenlage abhängigen Summen der Sinus- bzw. Kosi
nuskomponenten mit einer durch die Wellenlänge der jeweiligen spektralen Kom
ponente eindeutig gegebenen Raumfrequenz. In diesem idealen Fall kann das
Spektrum durch eine Fourier-Transformation des gemessenen Interferenzmusters
bestimmt werden.
Im Falle des durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung erzeugten räumlichen In
terferenzmusters sind die Basismuster im allgemeinen nicht sinus- oder kosinus
förmig. Sowohl die genaue Art der Basisfunktionen als auch der jeweilige Zusam
menhang eines Basismusters mit der Wellenlänge einer spektralen Komponente ist
eindeutig definiert durch die Eigenschaften der jeweils konkreten Vorrichtung.
Soweit die Interferenzmuster, d. h. die Basismuster für die in Frage kommenden
spektralen Komponenten, im Rahmen der Auflösung und Genauigkeit der Messung
linear unabhängig sind, können die jeweiligen spektralen Komponenten des einfal
lenden Lichtes und damit das Spektrum durch Korrelation der jeweiligen Basismu
ster mit dem aufgenommenen Interferenzmuster bestimmt werden.
Soweit die Eigenschaften aller Komponenten der Vorrichtung ausreichend präzise
bestimmt sind, kann der erforderliche Satz Basismuster berechnet werden.
Besonders interessant ist die Möglichkeit, mit Hilfe einer geeigneten einstellbaren
monochromatischen Referenzlichtquelle einen Satz von Basismustern für den je
welligen konkreten Aufbau der Vorrichtung zu messen. Da die Basismuster in die
sem Fall alle Arten von in der jeweiligen Vorrichtung auftretenden optischen Aber
rationen bereits enthalten, sind die Ansprüche an die optische Qualität der Kompo
nenten der Vorrichtung relativ gering, soweit die Basismuster linear unabhängig
bleiben.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann das Interferenzmuster
durch Teilung der Amplitude des einfallenden Lichtstrahls mit Hilfe eines halb
durchlässigen Spiegels oder eines geeigneten Gitters (gegebenenfalls in mehr als
zwei Teilstrahlen) und anschließender Überlagerung der Strahlen am Ort des De
tektors erzeugt werden. Hier kommen alle klassischen Interferometer in Frage, die
gegebenenfalls durch dispersive oder diffraktive Elemente ergänzt werden, bei
spielsweise: Michelson-, Mach-Zehnder-, Sagnac-, -Fabry-Perot oder Scherungs-
Interferometer. Weiterhin kommt jede Anordnung, die Interferenzmuster mit räumli
chen Perioden erzeugt, die der jeweilige Detektor auflösen kann, in Frage. Durch
geeignete Dimensionierung der Vorrichtung können die am Detektor auftretenden
Raumfrequenzen unabhängig vom jeweils zu untersuchenden Wellenlängenbereich
gewählt werden.
Weiterhin kommt auch die Erzeugung der Teilstrahlen durch Teilung der Wellen
front in Frage, etwa durch ein Fresnellsches Biprisma.
Die erforderliche Spektralisation kann in allen Fällen durch geeignete Ausführung
des Strahlteilers selbst oder durch zusätzliche optische Elemente eingebracht wer
den.
Als räumlich auflösender Detektor bietet sich im eindimensionalen Fall ein geeig
netes Diodenarray oder eine CCD-Zeile an. Es ist auch möglich, zu scannen, d. h.
entweder durch Bewegung des Detektors oder anderer Komponenten der Vorrich
tung, die verschiedenen Meßpunkte nacheinander aufzunehmen. Dieses Verfahren
bietet sich besonders an für extrem hochauflösende Messungen (z. B. Scannen ei
nes Diodenarrays senkrecht zu seiner Ausdehnung) oder in Wellenlängenbereichen
für die keine geeigneten ortsauflösenden Detektoren verfügbar sind.
Besonders interessant ist die Verwendung zweidimensionaler Detektoren (CCD
oder andere), da in diesem Fall mit der Erhöhung der Anzahl der Meßwerte erheb
lich größerer Spielraum für die Eigenschaften der Basisfunktionen besteht und bei
"besser" linearunabhängigen Funktionen die jeweiligen Korrelationen entsprechend
schärfer berechnet werden können.
Die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung und des im folgenden beschriebenen Ver
fahrens kann wesentlich verbessert werden, wenn die relative Phasenlage der Teil
strahlen geeignet beeinflußt werden kann. Dies kann geschehen etwa durch die
Verwendung eines über eine Strecke in der Größenordnung der Wellenlänge linear
verschiebbaren Spiegels, durch den die relative Phasenlage des reflektierten Lich
tes mit großer Genauigkeit verändert werden kann oder z. B. im Falle eines Aufbaus
nach Art eines Scherungs-Interferometers oder z. B. im Falle eines Gitters mit meh
reren Raumfrequenzkomponenten als Strahlteiler durch eine geeignete "seitliche"
Verschiebung der Komponenten.
Bei Verwendung von perfekten optischen Elementen und einer ausreichend kleinen
Lichtquelle bzw. Lichteintrittsbände kann das optische Spektrum durch Fourier-
Transformation des Interferenzmusters gewonnen werden.
Bei Verwendung nicht ganz perfekter optischer Elemente oder größerer Eintritts
blenden und insbesondere bei Verwendung zusätzlicher dispersiver Elemente, wel
che die Wellenfronten abhängig von Ort und Wellenlänge beeinflussen, können die
resultierenden Interferenzmuster nicht durch Sinus- oder Kosinus-Funktionen dar
gestellt werden. Gleichwohl können die einzelnen spektralen Komponenten anhand
des dann vorliegenden Interferenzmusters durch Korrelation bestimmt werden, so
fern die jeweils durch eine einzelne der zu untersuchenden spektralen Komponente
erzeugten Basismuster eindeutig sind.
Besonders günstig ist es, die erforderlichen Interferenzmuster für die einzelnen
spektralen Komponenten durch eine Messung mit anschließender Renormierung zu
gewinnen.
Besonders günstig ist es weiterhin, die Aufnahme des Interferenzmusters bei ver
schiedenen relativen Phasenlagen vorzunehmen. Neben dem günstigen Einfluß auf
das Signal/Rausch-Verhältnis werden dadurch gegebenenfalls Artefakte des Meß
vorgangs eliminiert.
Insbesondere bei der Messung der Interferenzmuster der einzelnen spektralen
Komponenten (Basisfunktionen) kann die Messung bei verschiedenen relativen
Phasenlagen hilfreich sein. Es werden bei Subtraktionen gegenphasig aufgenom
mener Interferenzmuster die Signalanteile addiert, jedoch konstanter Hintergrund
und Artefakte des Meßvorganges weitgehend eliminiert.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand von in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispielen und Vergleichsdiagrammen näher er
läutert.
Fig. 1 zeigt eine Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Erzeugung des
Interferenzmusters ausgehend von einem Aufbau nach Art eines Michelson-
Interferometers. Als Detektor dient ein CCD, während die dispersiven Elemente als
Prismen ausgeführt sind. Der Aufbau kommt abgesehen von der Justierung ohne
bewegliche Elemente aus. Das durch die Eintrittsöffnung E und eine Aperturblende
A einfallende Licht wird durch eine Linse L zunächst kollimiert und dann durch den
Strahlteiler T geteilt. Die Teilstrahlen werden durch die Spiegel S1 bzw. S2 reflek
tiert, durch T wieder vereinigt und erreichen den ortsauflösenden Detektor CCD.
Die Teilstrahlen passieren dabei zweimal das jeweilige Prisma P1 bzw. P2 und
werden dabei abhängig von der Wellenlänge beeinflußt. Das am Detektor resultie
rende Interferenzmuster zeigt daher starke Abhängigkeit von der Wellenlänge des
einfallenden Lichtes.
Abhängig von der Dimensionierung und der Justierung der Vorrichtung können ver
schiedene Spektralbereiche bei verschiedenen Auflösungen erfaßt werden.
Wird einer der Spiegel, etwa durch Montage auf einem piezomechanischen Aktua
tor, entlang der optischen Achse mit einer Wellenlänge im Bereich der Wellenlänge
beweglich gestaltet, kann die relative Phasenlage der zur Interferenz beitragenden
Teilstrahlen beliebig eingestellt werden.
Eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet ein Prisma
oder ein beliebiges anderes spektral-dispersives oder diffraktives Element sowie als
Strahlteiler ein weiteres Prisma mit halbverspiegelten Oberflächen. Die Fig. 2 zeigt
eine derartige Vorrichtung, die völlig ohne bewegliche Elemente auskommt.
Das durch die Eintrittsöffnung E und eine Aperturblende A einfallende Licht wird
durch eine Linse L zunächst kollimiert und passiert das Prisma P1. Die Oberflächen
des Prismas P2 sind halbdurchlässig verspiegelt. Am Detektor CCD entsteht ein
Interferenzmuster, da ein Teü des einfallenden Lichtes direkt den Detektor erreicht,
ein anderer Teil des Lichtes erst nach zweimaliger Reflektion im Prisma P2. Weite
re mehrfach reflektierte Teilstrahlen tragen ebenfalls zur Indifferenz bei.
Die Fig. 3 zeigt eine einfache weitere Variante einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung, die ein Prisma sowohl als dispersives Element als auch als Strahlteiler ver
wendet. Der Aufbau kommt völlig ohne bewegliche Elemente aus.
Das durch die Eintrittsöffnung E und eine Aperturblende A einfallende Licht wird
durch eine Linse L zunächst eliminiert und erreicht das Prisma P. Die Oberflächen
des Prismas sind halbdurchlässig verspiegelt. Am Detektor CCD entsteht ein Inter
ferenzmuster, da ein Teil des einfallenden Lichtes direkt den Detektor erreicht, ein
anderer Teil des Lichtes erst nach zweimaliger Reflektion im Prisma P. Weitere
mehrfache verkehrte Teilstrahlen tragen ebenfalls zur Interferenz bei.
Eine ähnliche Variante mit einem geeignet dicken Prisma (vgl. Fig. 4) eignet sich
besonders gut für die Aufnahme von Linienspektren.
Zur Interferenz tragen in diesem Fall nur Anteile des einfallenden Lichtes mit aus
reichend hoher Kohärenzlänge, d. h. entsprechend mit sehr kleiner Linienbreite bei.
Besonders vorteilhaft ist eine Kombination der beiden vorgenannten Varianten, das
bedeutet, auf einem einzelnen CCD nebeneinander mehrere Prismen unterschie
dener Dicke und/oder Steigung zu montieren.
Die Fig. 5 zeigt eine andere Variante der Vorrichtung auf Basis eines Scherungs-
Interferometers.
Das durch die Eintrittsöffnung E und eine Aperturblende A einfallende Licht wird
durch eine Linse L1 zunächst abgebildet auf eine Kombination aus Prisma und
Gitter GRISM. Das Gitter trägt zwei Komponenten von Raumfrequenzen, so daß
die über die Litze L2 auf dem Detektor abgebildete erst Beugungsordnung entspre
chend aus zwei unter leicht unterschiedlichem Winkel gebeugten Komponenten
besteht. Das Gitter wirkt so als Strahlteiler und am Detektor entsteht ein Interfe
renzmuster, das wiederum stark von der Wellenlänge des einfallenden Lichtes ab
hängt.
Wird das Gitter bzw. GRISM durch Montage auf einem geeigneten Aktuator derart
montiert, daß es quer zur optischen Achse beweglich ist, kann die relative Phasen
lage der zur Interferenz beitragenden Teilstrahlen beliebig eingestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen werden als Spektrometer nutzbar durch das
erfindungsgemäße Verfahren. Das Interferenzmuster einer spektralen Komponente
hat in einem idealen Interferometer eine eindimensionale sinusoidale Modulation
der Intensität mit einer Raumfrequenz die nur von der Wellenlänge des einfallenden
Lichtes abhängt. Die jeweiligen Anteile verschiedener spektraler Komponenten
können in diesem Fall durch Fourier-Transformation des Interferenzmusters ge
wonnen werden.
Ein reales Spektrometer und insbesondere die verschiedenen Varianten erfin
dungsgemäßer Vorrichtungen zeigen komplexere Interferenzmuster. Die spektralen
Komponenten können mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt wer
den.
Fig. 6 zeigt simulierte Aufnahmen von Interferogrammen durch ein CCD, links die
Messung eines "idealen" Interferogramms, rechts eine realistische Simulation aus
gehend von nicht perfekten optischen Elementen.
Die optischen Elemente einer erfindungsgemäßen Vorrichtung müssen für die An
wendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht den Ansprüchen genügen,
die in der Regel an Bauelemente optischer Interferometer gestellt werden.
Die Fig. 7-9 verdeutlichen die Vorteile des neuen Verfahrens anhand einer numeri
schen Simulation für einen linear ortsauflösenden Detektor mit 512 Elementen. Die
Abbildungsteile A zeigen jeweils die Differenzen der optischen Weglängen von zwei
zur Interferenz beitragenden Teilstrahlen abhängig von der Position des jeweiligen
Elementes des Detektors. Die Abbildungsteile B zeigen jeweils einen Ausschnitt
des vom Detektor aufgenommenen Signals. Die Abbildungsteile C und D zeigen
jeweils das rekonstruierte Spektrum einer monochromatischen Quelle. Im Abbil
dungsteil C als Vergleich bestückt durch Fourier-Transformation, Abbildungsteil B
bestimmt durch das erfindungsgemäße Verfahren. Die Abbildungsteile C und D
zeigen das rekonstruierte Spektrum (dicke Linie) jeweils zusätzlich auch zehnfach
überhöht (dünne Linie).
Fig. 7 zeigt zunächst eine Simulation unter Annahme einer absolut perfekten opti
schen Vorrichtung, d. h. die Differenzen der optischen Weglängen von zwei zur In
terferenz beitragenden Teilstrahlen hängen linear mit der Position des jeweiligen
Elementes des Detektors zusammen (Fig. 7A). Das Interferenzmuster einer spek
tralen Komponente ist sinusoidal, das entsprechende gemessene Interferenzmuster
(Fig. 7B) zeigt abhängig von der Raumfrequenz Sampling-Artefakte, gibt aber das
Interferenzmuster gut wieder.
Die Situation entspricht in diesem speziellen Fall, obwohl mit einer ganz anderen
Vorrichtung aufgenommen, etwa der Messung durch ein Fourier-Transform-
Spektrometer. Entsprechend kann das Spektrum durch Fourier-Transformation be
stimmt werden (Abb. 7C). Das erfindungsgemäße Verfahren durch Korrelation mit
gemessenen Basismustern zeigt das gleiche Ergebnis (Fig. 7D).
Die Fig. 8 zeigt eine entsprechende Simulation unter Annahme einer nicht ganz
perfekt optischen Anordnung. Entsprechend ist der Zusammenhang mit den Diffe
renzen der optischen Weglängen der beteiligten Strahlen und der Position des je
weiligen Elementes des Detektors nicht perfekt linear (Fig. 8A). Das resultierende
Interferenzmuster ist nicht mehr genau sinusoidal und zeigt leichte Variationen der
Raumfrequenz (Fig. 8B). Der Versuch das Spektrum durch Fourier-Transformation
zurückzugewinnen scheitert (Fig. 8C). Das erfindungsgemäße Verfahren ist an der
Lage, das Spektrum ohne Qualitätsverlust zu rekonstruieren (Fig. 8D).
Fig. 9 zeigt die entsprechende Simulation unter Annahme grob fehlerhafter opti
scher Elemente, mit entsprechend zwar durch monotonen, aber nicht mehr linearen
Zusammenhang zwischen den Differenzen der optischen Weglängen der beteilig
ten Strahlen und der Position des jeweiligen Elementes des Detektors (Fig. 9A).
Das resultierende Interferenzmuster ist entsprechend unregelmäßig (Fig. 9B). Die
Fourier-Transformation führt hier zu keinem Ergebnis (Fig. 9C). Mit Hilfe des erfin
dungsgemäßen Verfahrens kann das Spektrum auch in dieser Situation fast auch
ohne Qualitätsverlust rekonstruiert werden (Fig. 9D).
Claims (17)
1. Vorrichtung zur optischen Spektroskopie mit Mitteln zur Erzeugung eines In
terferenzmusters und einem räumlich auflösenden Detektor, der das erzeugte
Interferenzmuster aufnehmen kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch spektral dispersive bzw. diffraktive optische Elemente die Wellen
fronten mindestens eines der am Interferenzmuster beteiligten Teilstrahlen
abhängig von der Wellenlänge beeinflußt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Er
zeugung eines Interferenzmusters eine Teilung der Amplitude des einfallen
den Lichtes bewirken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zur Erzeugung eines Interferenzmusters eine Teilung der WeHen
front des einfallenden Lichtes bewirken.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen räumlich eindimensional auflösenden und/oder scannenden Detek
tor aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen räumlich zweidimensional auflösenden und/oder scannenden De
tektor aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der oder die Strahlteiler die Wellenfront wenigstens eines der Teilstrahlen ab
hängig von der Wellenlänge beeinflussen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
optische Elemente die Wellenfront und/oder die optische Weglänge wenig
stens eines der Teilstrahlen abhängig von der Wellenlänge beeinflussen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch Mittel,
die eine Veränderung der Phasenlage (Phasenverschiebung) mindestens ei
nes der Teilstrahlen erlauben.
9. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als opti
sches Spektrometer.
10. Verwendung einer Vorrichtung mit Mitteln zur Erzeugung eines Interferenz
musters und einem räumlich auflösenden Detektor als optisches Spektrome
ter.
11. Verwendung einer Vorrichtung mit Mitteln zur Erzeugung eines Interferenz
musters und einem räumlich auflösenden Detektor und mit Mitteln, die eine
Veränderung der Phasenlage (Phasenverschiebung) mindestens eines der
Teilstrahlen erlauben als optisches Spektrometer.
12. Verfahren zur Bestimmung des optischen Spektrums durch Analyse des mit
einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8 oder unter Verwendung ei
ner Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11 gemessenen Interfe
renzmusters.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Fourier-
Transformation des Interferenzmusters umfaßt bzw. die Darstellung des In
terferenzmusters als Linearkombination von Sinus- und/oder Kosinus-
Funktion (z. B. Hartley-Transformation).
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Be
stimmung des Spektrums die Zerlegung des Interferenzmusters in einem Satz
vorrichtungsabhängiger Basismuster umfaßt, insbesondere die Bestimmung
einer spektralen Komponente durch Korrelation des Interferenzmusters mit ei
nem für die jeweilige Vorrichtung und die zu bestimmende spektrale Kompo
nente erstellten Basismusters.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Bestimmung der spektralen Komponenten erforderlichen Basis
muster durch eine Messung gewonnen werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bestimmung des Spektrum die Aufnahme verschiedener Interferenz
muster bei verschiedenen relativen Phasenlagen umfaßt.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bestimmung der Basismuster die Aufnahme ver
schiedener Interferenzmuster bei verschiedenen relativen Phasenlagen um
faßt.
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