DE19915425C2 - Mechanischer Schwingungsdämpfer vorzugsweise für Nockenwellen von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Mechanischer Schwingungsdämpfer vorzugsweise für Nockenwellen von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Mechanischen Schwingungsdämpfer vorzugsweise für
Nockenwellen von Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Vorbekannt sind aus der Schrift DE 195 22 513 Nockenwellendämpfer, die an einem
freien Ende der Nockenwelle angeordnet sind. Sie bestehen aus einem axial
feststehenden und drehfest an die Nockenwelle gekoppelten Antriebsrad, sowie
einer zu diesem relativ drehbaren, axial beweglichen und kraftschlüssig an das
Antriebsrad gekoppelten Drehmasse. Ein Federgegenlager ist gegen axiales
Verschieben auf der Nockenwelle mit einem Sprengring gesichert und hält eine
Tellerfeder am Innendurchmesser der Nabenkontur auf der Nockenwelle. Die
Tellerfeder weist mit der Nabenkontur zum freien Wellenende und stützt sich mit
ihrem Außendurchmesser auf der axial schiebbaren Drehmasse ab und drückt diese
gegen die Antriebsscheibe. Antriebsscheibe und Drehmasse stehen somit
kraftschlüssig im Eingriff.
Drehungleichförmigkeiten der Nockenwelle werden durch die Trägheit der
Schwungmasse gedämpft.
Die beschriebene Dämpferart dämpft die auftretenden Drehschwingungen durch die
von der Trägheit der Drehmasse erzeugten Gegenkräfte. Es erfolgt durch die
Gleitreibung eine Energieabgabe durch die Umwandlung in Wärmeenergie.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einstellbare mechanische Schwingungsdämpfer-
Bauart zu schaffen, welche die Schwingungsamplituden dämpft, die Resonanzstellen
der Nockenwelle verschiebt und als Grundlage für eine anpaßbare Baureihe von
Schwingungsdämpfern anwendbar ist.
Diese Aufgabe wird bei gattungsgemäßen Schwingungsdämpfern erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäße Schwingungsdämpfer weisen eine Antriebsscheibe und eine von
dieser mitgenommene Drehmasse auf, wobei an der Drehmasse axial gerichtete
Gleitstützen angeordnet sind, die mittels der Kraft einer Tellerfeder auf v-förmige
Führungsbahnen der Antriebsscheibe gedrückt werden. Erfindungsgemäß vorteilhaft
ergibt sich bei steigendem Verdrehwinkel ein erhöhtes Widerstandsmoment durch
die stärker zusammengepreßte Tellerfeder. Das Rückstellmoment der Tellerfeder
drängt die Drehmasse immer in Richtung ihrer Ruhelage, in der die Gleitstützen der
Drehmasse im tiefsten Punkt der Führungsbahnen stehen.
Vorteilhaft sind die Führungsbahnen als einzeln austauschbare Einheiten
ausgebildet. Durch verschieden gestaltete Führungsbahnen kann die
Schwingungsdämpferfrequenz und die Dämpfung verändert werden. Der
Schwingungsdämpfer kann somit für verschiedene Eigenfrequenzen und
Dämpfungsanforderungen nur durch Austausch der Führungsbahnen angepaßt
werden.
Vorteilhaft ist weiterhin die Drehmasse als einzeln austauschbares Teil zu gestalten.
Dämpfung und Schwingungsdämpferfrequenz können somit durch Verwendung
verschiedener Drehmassen eingestellt werden.
Es ist vorteilhaft die Aufnahme der Tellerfeder so zu gestalten, daß deren
Vorspannung einstellbar ist. Ein und derselbe Schwingungsdämpfer kann somit in
Dämpfung und Schwingungsdämpferfrequenz durch eine geänderte Vorspannung
der Tellerfeder angepaßt werden.
Die Reibpaarung zwischen Führungsschiene und Gleitstütze beeinflußt die
Dämpfung des Schwingungsdämpfers. Einerseits ist diese Reibung von der
Andruckkraft der Feder abhängig, welche von der Federkonstante, der Gestaltung
der Führungsbahnen und dem Verdrehwinkel abhängt. Andererseits kann die
Dämpfung über die Form der Auflageflächen von Gleitstütze und Führungsbahn,
dem verwendeten Material und dessen Oberflächengüte beeinflußt werden.
Die Antriebsscheibe weist in unterschiedlicher radialer Position Befestigungspunkte
für die Führungsbahnen auf. Gleichzeitig weist die Drehmasse Befestigungspunkte
für Gleitstützen in unterschiedlicher radialer Position auf. Gleitstützen und
Führungsbahnen können somit in unterschiedlicher radialer Position zur Drehachse
der Nockenwelle kraftschlüssig in Eingriff gebracht werden. Dämpfung und
Schwingungsdämpferfrequenz können somit durch Verändern der radialen Position
des kraftschlüssigen Eingriffes von Führungsbahnen und Gleitstützen verändert
werden.
Es ist vorteilhaft, ein lösbares Befestigungselement als Gegenlager der Tellerfeder
zu verwenden und so auszubilden, daß es im eingebauten Zustand des
Schwingungsdämpfers lösbar ist, damit die Tellerfeder einzeln ausgetauscht werden
kann. Die Schwingungsdämpferfrequenz ist somit durch Verwenden von Federn
verschiedener Steifigkeit veränderbar. Weiterhin kann die Tellerfeder durch weitere
Federn zu einem Federpaket von hintereinander oder parallel geschalteten Federn
gestaltet werden. Es kann somit die Schwingungsdämpferfrequenz durch Verwenden
von mehreren hintereinander bzw. parallel geschalteten Federn angepaßt werden.
Durch Kombination verschiedener Federarten kann aus der Überlagerung der
Federkennlinie der einzelnen Federn eine angepaßte Kennlinie des Federpaketes
erzielt werden. Es kann beispielsweise die Charakteristik der Tellerfeder durch eine
weitere Feder günstig modifiziert werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung des mechanischen Schwingungsdämpfers mit einer
Tellerfeder,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Teils der Antriebsscheibe mit aufgesetzten
Führungsbahnen,
Fig. 3 eine Teildarstellung der Antriebsscheibe mit Führungsbahnen.
Fig. 4 eine Schnittdarstellung des mechanischen Schwingungsdämpfers mit einer
Parallelschaltung von Teller- und Schraubenfeder.
Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen mechanischen Schwingungsdämpfer 10
mit einer Tellerfeder 8 in einer Schnittdarstellung. Er ist auf einer Nockenwelle 1
gelagert und mittels einer, in der Drehachse dieser Nockenwelle DAN verlaufenden
Zentralschraube 2 befestigt. Eine Antriebsscheibe 3 ist axial und drehfest an der
Nockenwelle 1 angeordnet. Auf der axial verlängerten Nabe 4 ist dreh- und axial
verschiebbar eine als Schwungmassenring ausgeführte Drehmasse 5 zentrisch zur
Drehachse DAN der Nockenwelle 1 geführt. Drehmasse 5 und Antriebsscheibe 3
sind kraftschlüssig miteinander verbunden. Dies erfolgt mittels an der Drehmasse 5
angeordneter axial gerichteter Gleitstützen 6, welche an v-förmigen
Führungsbahnen 7 der Antriebsscheibe 3 anliegen. Der Kraftschluß wird durch die
Kraft der Tellerfeder 8, welche Antriebsscheibe und Drehmasse gegeneinander
drückt, hergestellt. Die Tellerfeder 8 ist auf der Nabe 4 der Antriebsscheibe 3 radial
geführt und stützt sich mit ihrem Innendurchmesser axial an einer von der
Zentralschraube 2 gehaltenen Anlagescheibe 9 ab. Der Außendurchmesser drückt
gegen die Drehmasse 5 und hält diese gegen die Antriebsscheibe 3 vorgespannt.
Die Kraft der Tellerfeder 8 drängt die Drehmasse 5 in ihre Ruhelage. Ein Verdrehen
der Drehmasse 5 relativ gegen die Antriebsscheibe 3 bewegt, durch das ansteigende
Profil der Führungsbahnen 7, die Drehmasse 5 gegen die Tellerfeder 8. Diese wird
gespannt und es entsteht mit steigendem Verdrehwinkel von Drehmasse 5 und
Antriebsscheibe 3 ein ansteigendes Rückstellmoment der Drehmasse 5 entgegen
der relativen Verdrehung gegen die Antriebsscheibe 3.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Teils der Antriebsscheibe 3 mit aufgesetzten
Führungsbahnen 7. Die Führungsbahnen 7 sind v-förmig nach außen ansteigend
ausgeführt und drehfest mit der Antriebsscheibe 3 verbunden.
Fig. 3 zeigt eine Teildarstellung der Antriebsscheibe 3 mit den aufgesetzten
Führungsbahnen 7. Die Führungsbahnen 7 erstrecken sich vorzugsweise nahe am
Außendurchmesser der Antriebsscheibe 3 und weisen eine Grundfläche in Form
eines Kreisringsegmentes auf. Das Profil der Führungsbahnen 7 steigt, jeweils gleich
oder ungleich, hin zu den Enden des Kreisringsegmentes an (siehe Fig. 2).
Fig. 4 zeigt einen erfindungsgemäßen mechanischen Schwingungsdämpfer 10 mit
einer Parallelschaltung von Tellerfeder 8 und einer Schraubenfeder 11 in einer
Schnittdarstellung. Die resultierende Kraft mit der die an der Drehmasse 5
angeordneten Gleitstützen 6 gegen die Führungsbahnen gedrückt wird, ergibt sich
aus der Parallelschaltung von Tellerfeder 8 und Schraubenfeder 11. Der sonstige
Aufbau des Schwingungsdämpfers 10 ist analog dem in den Fig. 1-3.
Nicht dargestellt ist eine Reihenschaltung von Federn. Sie könnte z. B. durch eine auf
dem Innenbereich der Tellerfeder 3 abgestützte Schraubenfeder realisiert werden,
deren Gegenlager dann von der Zentralschraube 2 und der Anlagescheibe 9, in
abgewandelter Weise wie dargestellt, gebildet wird.
1
Nockenwelle
2
Zentralschraube
3
Antriebsrad
4
Nabe
5
Drehmasse
6
Gleitstützen
7
Führungsbahn
8
Tellerfeder
9
Anlagescheibe
10
Schwingungsdämpfer
11
Schraubenfeder
DAN Drehachse der Nockenwelle
DAN Drehachse der Nockenwelle
Claims (11)
1. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10), vorzugsweise für Nockenwellen (1)
bestehend aus einer drehfest mit der Nockenwelle (1) verbundenen Antriebsscheibe
(3) und einer relativ zu dieser verdrehbar gelagerten Drehmasse (5), welche
gegeneinander mittels einer Feder, vorzugsweise einer Tellerfeder (8), verspannt
sind
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsscheibe (3) an ihrem Umfang mindestens zwei axial ansteigende
Führungsbahnen (7) für in gleicher Anzahl vorhandene, drehfest an der Drehmasse
(5) angeordnete, Gleitstützen (7) aufweist, die durch die Kraft der Feder auf die
Führungsbahnen (7) gepreßt werden.
2. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsbahnen (7) einzeln montier- und austauschbare Einheiten sind.
3. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehmasse (3) einzeln montier- und austauschbar ist.
4. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß Einheiten mit unterschiedlicher Steigung der Führungsbahn (7) anwendbar sind.
5. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenlager der Feder so gestaltet ist, daß ihre Vorspannung einstellbar ist.
6. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibpaarung zwischen Führungsbahn (7) und Gleitstütze (6) für eine
gewünschte Dämpfung der Drehschwingungen gestaltet ist.
7. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsbahnen (7) in ihrem Verlauf eine unstetige Steigung aufweisen.
8. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsrad (3) und/oder die Drehmasse (5) Befestigungspunkte für
Führungsbahnen (7) bzw. für Gleitstützen (6) in radial verschiedenen Positionen
aufweist.
9. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder, mittels eines im eingebauten Zustand des Schwingungsdämpfers
(10) lösbaren Befestigungselement gehalten und mit weiteren Federn zu einem
Federpaket erweiterbar ist.
10. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder mit einer oder mehreren Federn parallel oder in Reihe geschaltet ist.
11. Mechanischer Schwingungsdämpfer (10) nach Anspruch 10
dadurch gekennzeichnet,
daß verschiedene Federarten für die Parallel- oder Reihenschaltung der Federn
verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999115425 DE19915425C2 (de) | 1999-04-06 | 1999-04-06 | Mechanischer Schwingungsdämpfer vorzugsweise für Nockenwellen von Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999115425 DE19915425C2 (de) | 1999-04-06 | 1999-04-06 | Mechanischer Schwingungsdämpfer vorzugsweise für Nockenwellen von Kraftfahrzeugen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19915425A1 DE19915425A1 (de) | 2000-10-19 |
DE19915425C2 true DE19915425C2 (de) | 2003-02-13 |
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ID=7903618
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE19915425C2 (de) |
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