DE19915259A1 - Vorrichtung zum Dosieren und Abfüllen von pulverförmigem Füllgut in Behälter - Google Patents
Vorrichtung zum Dosieren und Abfüllen von pulverförmigem Füllgut in BehälterInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung (10) zum Dosieren und Abfüllen von pulverförmigem Füllgut (1), in Behälter (2) weist zwei Füllräder (20) auf, die hintereinander in Förderrichtung (23) der Behälter (2) angeordnet sind. Zumindest die Füllräder (20) bestehen aus keramischem Werkstoff und weisen gegenüber herkömmlichen Füllrädern eine verminderte Anzahl an Dosierbohrungen (49) sowie eine geringere Baugröße auf. Zum Verstellen der Dosiermenge haben die Füllräder (20) jeweils eine Verstellscheibe (66), die mit Dosierstempeln (53) zusammenwirkt. Die beiden Füllräder (20) und die beiden Verstellscheiben (66) werden durch jeweils einen Servomotor (45, 75) angetrieben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung (10) zeichnet sich durch einen kompakten Aufbau sowie einen pharmagerechten Betrieb aus.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren und
Abfüllen von pulerförmigem Füllgut in Behälter nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, wie sie aus der DE 33 28 820 C2
bekannt ist. Die bekannte Vorrichtung weist ein aus Metall
bestehendes Füllrad für das Pulver auf. Die Herstellkosten
eines derartigen Füllrades sind durch die Vielzahl der zur
Gewichtsersparnis erforderlichen Aussparungen und aufgrund
der gewünschten Genauigkeit der Bohrungen für die
Dosierkolben sehr hoch. Weiterhin ist die Abriebsfestigkeit
und Reinig- bzw. Sterilisierbarkeit eines derartigen
Füllrades beim Einsatz im pharmazeutischen Bereich kritisch.
Auch ist es bei der bekannten Vorrichtung erforderlich,
jeden Dosierkolben in seiner radialen Stellung manuell
einzeln zu verstellen, wenn eine andere Dosiermenge
erwünscht ist. Ein derartiges Verstellen erfordert daher
einen relativ hohen Zeitaufwand und geschultes Personal.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Dosieren und Abfüllen
von pulverförmigem Füllgut in Behälter mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, daß deren Füllrad relativ einfach herstellbar
und durch sein geringes Gewicht leicht handhabbar ist und
hohen Anforderungen bezüglich der Abriebsfestigkeit und
Reinig- bzw. Sterilisierbarkeit genügt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben. Ein
besonders kompakter Aufbau bzw. eine hohe Leistung der
Vorrichtung läßt sich erzielen, wenn mehrere Füllräder in
Förderrichtung der Behälter betrachtet hintereinander
angeordnet sind. In diesem Fall sind in jedem Füllrad eine
gegenüber der Verwendung eines einzigen Füllrades reduzierte
Anzahl von Dosierkolben angeordnet, so daß aufgrund der
größeren Winkelabstände zwischen den einzelnen Dosierkolben
ein reduzierter Füllraddurchmesser ermöglicht wird. Wenn
zusätzlich die Füllgutmenge bei der Verwendung zweier
Füllräder jeweils auf die Hälfte reduziert ist, kann der
Füllraddurchmesser aufgrund des geringeren
Dosierraumvolumens zusätzlich reduziert werden.
Eine zentrale und synchrone Verstellung des Dosiervolumens
der Dosierkolben läßt sich durch eine Verstellscheibe
erzielen, die mit allen Dosierkolben eines Füllrades
gleichzeitig zusammenwirkt. Um eine automatische Verstellung
des Dosiervolumens ohne zusätzliche manuelle Eingriffe oder
Einstellungen am Füllrad zu ermöglichen, ist es in einer
bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, die
Verstelleinrichtung und das Füllrad mittels jeweils eines
Servoantriebs zu koppeln. Damit ist es möglich, die beiden
Servoantriebe im Normalbetrieb synchron zu betreiben, und
zum Verstellen der Dosierkolben die beiden Servomotoren
kurzzeitig asynchron anzutreiben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teil einer Vorrichtung zum Dosieren und
Abfüllen eines pulverförmigen Füllgutes in Behälter in
perspektivischer und teilweise geschnittener Darstellung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung
nach Fig. 1,
Fig. 3 einen vereinfachten Schnitt in der Ebene III-III
der Fig. 2,
Fig. 4 die Vorderansicht eines Füllrades und
Fig. 5 einen Ausschnitt aus dem Füllrad nach Fig. 4 im
Schnitt.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung 10 dient zum
Dosieren und Abfüllen von Pulver 1 in Behälter 2 wie
Fläschchen, Vials oder ähnlichem auf dem Gebiet der
pharmazeutischen Industrie. Die Vorrichtung 10 weist eine
taktweise angetriebene, nicht näher dargestellte
Fördereinrichtung 11 für die Behälter 2 auf, die diese
voneinander beabstandet unterhalb einer Fülleinrichtung 12
entlangfördert. Die Fülleinrichtung 12 hat eine Füllkammer
13 für das Pulver 1, die von einer vorderen und einer
hinteren Füllkammerwand 14, 15 begrenzt ist. Oberhalb der
Füllkammer 12 befindet sich ein nicht dargestellter, weil
nicht erfindungswesentlicher größerer Vorratsbehälter für
das Pulver 1. In der Füllkammer 12 ist eine sogenannte
Füllniere 17 eingesetzt, die zwei zueinander symmetrisch
angeordnete Pulverzuführräume 18 ausbildet. In jedem
Pulverzuführraum 18 ist ein sternförmiger Rührer 19 drehbar
gelagert, der die Zufuhr von Pulver 1 zu unterhalb der
Rührer 19 befindlichen Füllrädern 20 sicherstellt, wozu die
Füllniere 17 im Bereich der Füllräder 20 jeweils eine
Aussparung 22 aufweist.
Die beiden später noch näher beschriebenen Füllräder 20 sind
bezüglich der mit 23 bezeichneten Förderrichtung der
Behälter 2 hintereinander angeordnet, wobei deren Abstand
einem ganzzahligen Teilungsabstand der Behälter 2 in der
Fördereinrichtung 11 entspricht. Die Füllräder 20 sind von
jeweils einem mehrteiligen Schutzblech 24 formschlüssig
umgeben, welche innerhalb des Füllkammergehäuses 25
befestigt sind. Zwischen den Schutzblechen 24 und der
Füllkammer 13 ist an der Außenseite der Füllniere 17 jeweils
ein Rakelmesser 26 sowie in Bezug auf den Rührer 19 auf der
gegenüberliegenden Seite ein federbelasteter Dichtbacken 21
angeordnet. Die aus Kunststoff oder Keramik bestehenden
Rakelmesser 26 liegen an der Umfangsfläche der Füllräder 20
an, um über die Umfangsfläche herausragendes Pulver 1
abzustreifen. Um zu verhindern, daß herabfallendes Pulver 1
die Vorrichtung 10 verschmutzt, ist ferner der Innenraum des
Füllkammergehäuses 25 mit einer nicht dargestellten
Absaugeinrichtung ausgerüstet.
Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, ist das Füllrad 20 in
seinem oberen Bereich zwischen den beiden Füllkammerwänden
14, 15 angeordnet. Um eine Abdichtung zwischen den beiden
Füllkammerwänden 14, 15 und dem Füllrad 20 zu ermöglichen,
besitzen die beiden Füllkammerwände 14, 15 auf den dem
Füllrad 20 zugewandten Seiten jeweils eine Ausnehmung 27,
28, in denen eine aus keramischem Werkstoff bestehende
ringscheibenförmige Dichtplatte 29 bzw. eine von einer Feder
31 mit Federkraft beaufschlagte, topfförmige Keramikdichtung
32 eingesetzt ist. Das Füllrad 20 ist auf einer ersten, als
Hohlwelle ausgebildeten Antriebswelle 34 drehfest befestigt,
die die eine Füllkammerwand 14 in einer Bohrung 35
durchdringt. Die Antriebswelle 34 ist in zwei Lagern 36, 37
geführt. Zwischen den beiden Lagern 36, 37 ist auf der
ersten Antriebswelle 34 ein erstes Zahnrad 38 drehfest
befestigt, das mit einem zweiten Zahnrad 39 in Eingriff
steht. Das zweite Zahnrad 39 ist wiederum über eine Welle
41, die die eine Füllkammerwand 15 durchdringt, mit dem
Rührer 19 gekoppelt. Auf dem dem Füllrad 20
gegenüberliegenden Ende der Antriebswelle 34 ist ein erstes
Zahnriemenrad 42 angeordnet. Die beiden jeweils auf den
Antriebswellen 34 der Füllräder 20 befindlichen ersten
Zahnriemenräder 42 sind von einem gemeinsamen, beidseitig
verzahnten ersten Zahnriemen 43 umschlungen, der über ein
weiteres Zahnriemenrad 44 mit einem ersten Servomotor 45
gekoppelt ist. Infolge der Koppelung des ersten Servomotors
45 mit den beiden Füllrädern 20 werden diese über den ersten
Servomotor 45 synchron bewegt.
Die auf der Rückseite der Vorrichtung 10 angeordneten
Antriebselemente der Fülleinrichtung 12 sind bevorzugt in
einem gemeinsamen Maschinengehäuse 47 untergebracht (Fig. 1)
und als Gesamtes zur Anpassung an verschiedene
Behältergrößen höhenverstellbar, wozu im Maschinengehäuse 47
Durchbrüche mit Dichtmanschetten 48 ausgebildet sind.
Ergänzend wird erwähnt, daß diese Ausbildung lediglich in
der Fig. 1 erkennbar ist, während in der Fig. 3 die
funktionelle Anordnung und Gestaltung der Antriebselemente
der Vorrichtung 10 dargestellt sind.
Die beiden Füllräder 20 bestehen jeweils aus keramischem
Werkstoff und weisen vier, jeweils um 90° zueinander
versetzt angeordnete Dosierbohrungen 49 auf. In den
Dosierbohrungen 49, die von der Umfangsfläche 51 der
Füllräder 20 bis zu einer zentrischen Ausnehmung 52 reichen,
sind Dosierstempel 53 angeordnet. Die aus Edelstahl
bestehenden Dosierstempel 53 tragen an ihrem oberen Ende
einen Sieb 54. Sie weisen eine zentrische Saugbohrung 55
auf, die in einer Querausnehmung 56 mündet. Die
Querausnehmung 56 wirkt mit einer in der einen
Füllkammerwand 15 und der Dichtplatte 29 ausgebildeten
Saugkanal 57 oder einem Ausstoßkanal 58 zusammen, die mit
einer nicht dargestellten Unterdruck- bzw. Überdruckquelle
verbunden ist. Während der Saugkanal 57 in der
Füllkammerwand 15 aus einem bogenförmigen Schlitz gebildet
ist, der etwa einen Winkelbereich von 180° von der oberen
Dosierposition bis kurz vor der mit dem Behälter 2
ausgerichteten Übergabeposition überdeckt, ist der
Ausstoßkanal 58 lediglichim Bereich der Übergabeposition in
der Füllkammerwand 15 und der Dichtplatte 29 ausgebildet.
Die Dosierstempel 53 (Fig. 5) sind zur Anpassung an
verschiedene Füllgutmengen in den Dosierbohrungen 49
gleitend gelagert, wobei in einer entsprechenden Ausnehmung
der Dosierstempel 53 jeweils eine Dichtung 59 eingelegt ist,
die den Dosierstempel 53 zu der Dosierbohrung 49 hin
abdichtet. Die Größe der Querausnehmung 56 und des
Saugkanals 57 bzw. des Ausstoßkanals 58 sind dem
Verstellbereich der Dosierstempel 53 angepaßt, so daß selbst
in den beiden Extremstellungen der Dosierstempel 53 eine
genügend große Überdeckung sichergestellt ist. Die
Verstellung der Dosierstempel 53 erfolgt mittels
Verstellstiften 61, die bevorzugt aus Keramik bestehen und
die in eine im unteren Bereich der Dosierstempel 53
ausgebildete Querbohrung 62 eingreifen. Die mittleren
Bereiche 63 der Verstellstifte 61 sind innerhalb von
Aussparungen 64 der Füllräder 20 angeordnet, während die aus
den Füllrädern 20 herausragenden Enden der Verstellstifte 61
in Gleitbahnen 65 einer Verstellscheibe 66 hineinragen. Wie
am besten aus der Fig. 4 ersichtlich ist, sind die
Gleitbahnen 65 jeweils bogenförmig ausgebildet und versetzt
zueinander angeordnet. Wesentlich ist, daß der Abstand der
Gleitbahnen 65 zur Ausnehmung 52 entlang der Gleitbahnen 65
jeweils veränderlich ist, so daß bei einer Drehung der
Verstellscheibe 66 relativ zum Füllrad 20 alle in den
Gleitbahnen 65 geführten Verstellstifte 61 in gleichem Maße
radial nach innen bzw. außen bewegt werden, infolgedessen
sich gleichzeitig die Stellung der Dosierstempel 53 in den
Dosierbohrungen 49 zum Verstellen der Dosiervolumina in
gewünschter Weise verändern läßt.
Die Verstellscheibe 66 hat auf der dem Füllrad 20
zugewandten Seite einen Absatz 67, der in die Ausnehmung 52
des Füllrades 20 hineinragt und in dieser drehbar gelagert
ist. Die Verstellscheibe 66 ist mittels einer Schraube 68
mit einer zweiten Antriebswelle 70 drehfest verbunden, die
innerhalb der ersten Antriebswelle 34 in zwei Lagern 71
gelagert ist, und die auf der dem Füllrad 20
gegenüberliegenden Seite mit einem Wellenstummel 72 aus der
ersten Antriebswelle 34 herausragt. Auf dem Wellenstummel 72
ist ein zweites Zahnriemenrad 73 befestigt, das über einen
für beiden Verstellscheiben 66 gemeinsamen, beidseitig
verzahnten zweiten Zahnriemen 74 mit einem zweiten
Servomotor 75 gekoppelt ist.
Zwischen dem zweiten Zahnriemenrad 73 und der zugewandten
Stirnseite der ersten Antriebswelle 34 ist eine Druckfeder
76 angeordnet, die die Verstellscheibe 66 samt Füllrad 20
gegen die Dichtplatte 29 drückt. Zuletzt weist die
Vorrichtung 10 noch für jedes Füllrad 20 eine mit einer
Überdruckquelle verbundene Ausblasdüse 77 auf (Fig. 1 und
2). Diese Ausblasdüsen 77 sind in Bezug auf die in der Fig. 2
mit 78 und 79 bezeichneten Drehrichtungen der Füllräder 20
um jeweils 90° der mit den Behältern 2 ausgerichteten
Abgabeposition des Pulvers 1 nachgeordnet und mit den
Dosierbohrungen 49 ausgerichtet.
Die oben beschriebene Vorrichtung 10 arbeitet wie folgt: Die
Behälter 2 werden von der Fördereinrichtung 11 taktweise
unter die Füllräder 20 gefördert und mit diesen
ausgerichtet. Nachfolgend sind grundsätzlich zwei
Betriebsarten der Vorrichtung 10 voneinander zu
unterscheiden. Bei der ersten Betriebsart wird die gesamte
gewünschte Füllmenge an Pulver 1 von einem einzigen der
beiden Füllräder 20 in den Behälter 2 eingegeben. In diesem
Fall ist der Vorschub der Fördereinrichtung 11 derart, daß
nur jeweils jeder zweite Behälter 2 entweder unter dem
ersten Füllrad 20 oder dem zweiten Füllrad 20 zum Stillstand
kommt. Bevorzugt ist jedoch die zweite Betriebsart, bei der
in jeden Behälter 2 durch jedes der beiden Füllräder 20
jeweils die Hälfte der Füllgutmenge eingegeben wird. Dadurch
wird zum einen das in jedem Füllrad 20 erforderliche
Dosiervolumen herabgesetzt, und zum andern läßt sich die
Anzahl der Dosierbohrungen 49 an dem Füllrad 20 verringern,
was beides eine kleinere Baugröße des Füllrades 20
ermöglicht. Da zudem beide Füllräder 20 von einem
gemeinsamen Servomotor 45 angetrieben werden, hält sich der
Mehraufwand der Vorrichtung 10 gegenüber herkömmlichen
Vorrichtungen in Grenzen, da zwei Füllräder kleineren
Durchmessers ein Füllrad mit einem größeren Durchmesser
ersetzen.
Beiden Betriebsarten der Vorrichtung 10 ist gemeinsam, daß
entsprechend der Stellung der Dosierstempel 53 eine
vorbestimmte Menge Pulver 1 in die Dosierbohrungen 49
gelangt, wenn sich diese im Bereich der Aussparung 22 des
Pulverzuführraumes 18 befinden. Dies erfolgt durch den in
den Saugbohrungen 55 über den Saugkanal 57 anliegenden
Unterdruck. Über die Umfangsfläche 51 der Füllräder 20
ragendes bzw. anhaftendes Pulver 1 wird bei der
nachfolgenden Drehung des Füllrades 20 mittels des
Rakelmessers 26 abgestreift.
Wesentlich bei allen Bewegungen des Füllrades 20 ist, daß
die beiden Servomotoren 45, 75 das Füllrad 20 und die
Verstellscheibe 66 taktweise und synchron antreiben, so daß
die Stellungen der Dosierstempel 53 im Füllrad 20
unverändert bleiben. Wenn sich das Füllrad 20 auf der
gegenüber der Aussparung 22 um 180° versetzten
Übergabeposition befindet, befinden sich die Saugbohrungen
55 im Bereich des Ausstoßkanals 58, so daß mit Hilfe von
Druckluft zuvor in den Dosierbohrungen 49 befindliches
Pulver 1 in den Behälter 2 ausgestoßen wird. Wie bereits
erläutert, wird das Füllrad 20 taktweise gedreht. Im
Ausführungsbeispiel wird das Füllrad 20 um jeweils 90° in
Drehrichtung 78, 79 gedreht, so daß auf der der
Übergabeposition um 90° nachfolgenden Halteposition mittels
der Ausblasdüse 77 eventuell in der Dosierbohrung 49 noch
haftendes Pulver 1 aus der Dosierbohrung 49 ausgeblasen
werden kann. Dadurch ist gewährleistet, daß sich bei jedem
Dosiervorgang kein Pulver 1 mehr in den Dosierbohrungen 49
befindet, was die Dosiergenauigkeit erhöht und ein Zusetzen
der Dosierstempel 53 mit Pulver 1 verhindert.
Soll das Dosiervolumen in den Füllrädern 20 verändert
werden, so erfolgt dies durch einen kurzzeitigen asynchronen
Betrieb der beiden Servomotoren 45, 75. Die neue gewünschte
Dosiermenge wird bevorzugt über eine Eingabeeinheit in die
Steuereinrichtung der Vorrichtung 10 eingegeben. Diese
treibt dann in einer Stillstandsphase der Füllräder 20
kurzzeitig den Servoantrieb 75 an, während der andere
Servoantrieb 45 stillsteht. Dadurch ändert sich die Stellung
der Verstellscheibe 66 relativ zum Füllrad 20 und somit auch
die Stellung der Dosierkolben 49 in gewünschter Weise.
Anschließend werden beide Servomotoren 45, 75 wieder
synchron angetrieben.
In einer nicht dargestellten, abgewandelten Ausführung der
Erfindung ist zwischen den beiden Füllrädern 20 eine
Kontrollwaage zur Ermittlung der durch das erste Füllrad 20
eindosierten Füllmenge angeordnet. Ferner weisen die beiden
Verstellscheiben 66 jeweils einen separaten Antrieb auf. Mit
einer derart abgewandelten Vorrichtung ist es nunmehr
möglich, durch die beiden Füllräder 20 unterschiedliche
Füllgutmengen zu dosieren. So ist es denkbar, durch das
erste Füllrad 20 z. B. 90% der gewünschten Füllmenge
einzudosieren, während das zweite Füllrad 20, abhängig vom
zuvor von der Kontrollwaage ermittelten Ergebnis, die
restlichen 10% eindosiert. Auf diese Weise läßt sich die
Dosiergenauigkeit erhöhen, wobei gleichzeitig dadurch, daß
die beiden Füllräder 20 weiterhin einen gemeinsamen Antrieb
aufweisen, der Aufwand insbesondere nur durch den
zusätzlichen Servomotor für die eine Verstellscheibe 66 und
die Kontrollwaage erhöht wird.
Claims (10)
1. Vorrichtung (10) zum Dosieren und Abfüllen von
pulverförmigem Füllgut (1) in Behälter (2), mit einer
taktweise arbeitenden Transporteinrichtung (11) für die
Behälter (2), einem Vorratsraum (18) für das Füllgut (1) und
einem taktweise horizontal umlaufenden Füllrad (20), welches
radial angeordnete Aufnahmebohrungen (49) für in ihrer
Position in den Aufnahmebohrungen (49) verstellbare
Dosierkolben (53) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest das Füllrad (20) aus keramischem Werkstoff
besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Füllräder (20) in Förderrichtung (23) der Behälter
(2) hintereinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellung der Dosierkolben (53)
mittels einer zentralen Verstelleinrichtung veränderbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstelleinrichtung eine relativ zur Antriebswelle (34)
des Füllrades (20) drehbare Verstellscheibe (66) hat, in
welcher für jeden Dosierkolben (53) eine spiralförmige
Führungsbahn (65) ausgebildet ist, in der ein mit dem
Dosierkolben (53) verbundener Führungsstift (61) eingreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstellscheibe (66) mit einer Verstellwelle (70)
verbunden ist, welche innerhalb der als Hohlwelle
ausgebildeten Antriebswelle (34) des Füllrades (20)
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (34) des Füllrades
(20) und die Verstellscheibe (66) mit jeweils einem
Servoantrieb (45, 75) gekoppelt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Vorhandensein mehrerer Füllräder (20) und mehrerer
Verstellscheiben (66) die Füllräder (20) und die
Verstellscheiben (66) gemeinsam von jeweils einem einzigen
Servoantrieb (45, 75) angetrieben sind, die mittels jeweils
eines Zahnriemens (43, 74) mit den Füllrädern (20) und
Verstellscheiben (66) gekoppelt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dosierkolben (53) aus Edelstahl mit
einem Sieb (54) oder aus luftdurchlässiger Keramik bestehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsstifte (61) Edelstahl oder
Keramik bestehen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Füllrad (20) mit einem aus
Kunststoff oder Keramik bestehenden Abstreifkörper (26) für
überstehendes Füllgut (1) zusammenwirkt.
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