DE19914395A1 - Induktiver Übertrager - Google Patents
Induktiver ÜbertragerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen induktiven Übertrager zur Übertragung von Messdaten und/oder elektrischer Energie zwischen zwei gegeneinander beweglichen Bauteilen mit einem primären und einem sekundären Übertragerteil (13, 15), insbesondere zwischen an der Lenkspindel (11) und der Lenksäule (10) eines Fahrzeuges. Im Bereich zwischen dem primären und dem sekundären Übertragerteil (13, 15) ist ein flexibles oder gleitendes ferromagnetisches Material (17, 20) angebracht. Das flexible ferromagnetische Material kann eine Schürze (17) sein, die den Spalt zwischen dem primären und dem sekundären Übertragerteil (13, 15) nahezu vollständig umschließt oder eine Lagerschale (20), an der das primäre und/oder das sekundäre Übertragerteil (13, 15) gleitend führbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen induktiven Übertrager, ins
besondere einen Drehübertrager, zur Signal- und/oder
Energieübertragung zwischen beweglichen Bauteilen nach
dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Es stellt sich bei der elektrischen Signal- und Energie
übertragung, beispielsweise an beweglichen Teilen in ei
nem Kraftfahrzeug in Verbindung mit an den beweglichen
Teilen angebrachten Sensoren, häufig die Aufgabe, trotz
mechanischer Führungsprobleme eine sichere und trotzdem
flexible elektrische Kopplung zwischen den beweglichen
Teilen herzustellen. Beispielsweise bei Lenkwinkelsenso
ren zur Detektierung des Drehwinkels eines Lenkrades sind
zwischen der drehbaren Lenkspindel und der feststehenden
Lenksäule erhebliche Montage- und Lagetoleranzen im mm-
Bereich vorhanden.
Häufig soll hier z. B. eine bidirektionale Datenübertra
gung zwischen Lenksäule und Lenkrad bei gleichzeitiger
Energieübertragung von der Lenksäule zum Lenkrad möglich
sein. Die Energieübertragung kann bei ca. 1 W liegen,
wenn nur die Lenkradelektronik versorgt werden muss und
bei zusätzlichen 120 W, wenn eine Lenkradheizung versorgt
werden soll. In herkömmlicher Weise wird in solchen Fäl
len eine Wickelfeder zur Datenübertragung und ein
Schleifring zur Energieübertragung vorgesehen. Die Wic
kelfeder und der Schleifringe haben jedoch prinzipiell
einen relativ hohen Geräuschpegel und verursachen gleich
zeitigen sog. EMV-Probleme (EMV = Elektro-Magnetische-
Verträglichkeit).
Gemäß der Erfindung wird ein induktiver Übertrager zur
Übertragung von Messdaten und/oder elektrischer Energie
zwischen zwei gegeneinander beweglichen Bauteilen mit ei
nem primären und einem sekundären Übertragerteil mit den
im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Mitteln in
vorteilhafter Weise weitergebildet, da im Bereich zwi
schen dem primären und dem sekundären Übertragerteil ein
flexibles oder gleitendes ferromagnetisches Material an
gebracht ist.
Bei einer ersten vorteilhaften Ausführungsform weist der
erfindungsgemäße Übertrager eine Schürze aus flexiblem
ferromagnetischen Material auf, die den Spalt zwischen
dem primären und dem sekundären Übertragerteil nahezu
vollständig umschließt. Beim Aufbau von solchen Übertra
gern bzw. Transformatoren ergeben sich in der Regel Öff
nungen zwischen den beiden Übertragerhälften und somit
eine nicht zu vernachlässigende Ausstrahlmöglichkeit von
elektromagnetischen Strahlen, die zu Störungen, bei
spielsweise bei einer Anwendung in einem Kraftfahrzeug,
führen können. Gemäß der Erfindung werden die fertigungs-
und montagebedingten Öffnungen auf einfache Weise mit ei
ner magnetischen Schürze abgedichtet.
Die induktiv koppelnden Spulen sind bei dieser Ausfüh
rungsform, beispielsweise eines Drehübertragers, mit ei
nem in vorgegebenen Grenzen vorhandenen mechanischem
Spiel zueinander beweglich. Bei der Montage wird bei
spielsweise die magnetische Schürze, die vorzugsweise aus
Silikon oder einem Elastomer mit ähnlichen Eigenschaften
und mit eingebettetem ferromagnetischen Pulver herge
stellt ist über den Kern des Sekundärteils gestülpt und
befestigt. Der Primärkern wird durch die Schürze in den
Sekundärkern gebracht. Da der Innendurchmesser der Schür
ze kleiner als der Außendurchmesser des Sekundärkerns
ist, kann keine elektromagnetisch Strahlung nach außen
dringen.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist das
flexible ferromagnetische Material eine Lagerschale, an
der das primäre und/oder das sekundäre Übertragerteil
gleitend mit einem in vorgegebenen Grenzen vorhandenen
mechanischem Spiel führbar ist, wobei ein Spalt zwischen
dem primären und dem sekundären Übertragerteil nahezu
vollständig durch die Lagerschale ausgefüllt wird. Auch
hier können in vorteilhafter Weise die Übertragerteile
rotationssymetrisch zueinander angeordnet sein, wobei
mindestens ein Übertragerteil drehbeweglich ist.
Eine vorteilhafte Anwendung ergibt sich insbesondere,
wenn das eine rotationssymetrisches Übertragerteil an der
Lenkspindel eines Fahrzeuges und das andere rotationssy
metrisches Übertragerteil an der Lenksäule eines Fahrzeu
ges angebracht ist, wobei dann auf einfache Weise über
die Übertragerteile eine Messdaten- und/oder Energieüber
tragung durchführbar ist.
Das oben beschriebene Spiel zwischen den Übertragerteilen
ist bei dieser Anwendung als Spielausgleich zwischen der
Lenksäule und der Lenkspindel erforderlich. Der Wirkungs
grad des Übertragers wird jedoch erhöht, wenn die dadurch
entstehende Lücke verringert wird. Erfindungsgemäß wird
dadurch, dass ein Teil des Übertragers mit einer gleiten
den Ummantelung bzw. Schürze versehen oder dadurch, dass
der gesamte Übertrager schwimmend in einer Lagerschale
aus gleitendem Material wie Kunststoff gelagert ist, die
elektrische Übertragung optimiert ohne die mechanische
Funktion einzuschränken. Der gleitende Kunststoff der La
gerschale ist auch hier mit einem ferromagnetischen Mate
rial angereichert, so dass der Feldlinienverlauf durch
den Kunststoff verbessert wird.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildun
gen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus
der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehre
ren in Form von Unterkombinationen bei der Ausführungs
form der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht
sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausfüh
rungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht
wird.
Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen induktiven
Übertragers zur Signal- und Energieübertragung zwischen
Bauteilen eines Drehübertragers werden anhand der Zeich
nung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 zwei Ansichten eines Drehübertragers zwi
schen einer Lenkspindel und einer Lenksäule eines
Kraftfahrzeuges mit einer magnetischen Schürze;
Fig. 2 zwei Ansichten eines Drehübertragers zwi
schen einer Lenkspindel und einer Lenksäule eines
Kraftfahrzeuges mit einer schwimmenden Lagerung an
einer magnetischen Lagerschale und
Fig. 3 eine Teilansicht der Lagerschale nach der
Fig. 2.
In Fig. 1 ist eine Lenksäule 10 gezeigt, die Bestandteil
einer hier nicht dargestellten und nicht näher erläuter
ten Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug ist. Das Ende
einer Lenkspindel 11 ist dabei mittels eines Lenkrades
drehbar, wobei die Lenkspindel 11 an der Lenksäule 10,
die fest mit dem Chassis des Fahrzeugs verbunden ist,
drehbar gehalten ist.
Zwischen der Lenkspindel 11 und der Lenksäule 10 ist ein
Drehübertrager 12 angeordnet mit dem Messdaten und/oder
elektrische Energie zwischen beispielsweise auf der Lenk
spindel 11 angeordneten Sensoren und einer zentralen Aus
werteeinheit im Fahrzeug übertragen werden können. Es
werden dabei ein primäres Übertragerteil 13 mit einer
Spule 14 und einem dazugehörigen Kern und ein sekundäres
Übertragerteil 15 mit einer Spule 16 und einem dazugehö
rigen Kern gebildet.
Das primäre Übertragerteil 13 ist dabei fest an der Lenk
säule 10 und das sekundäre Übertragerteil 15 ist drehbar
mit der Lenkspindel 11 angeordnet. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel ist am Übertrager 12 eine Schürze 17 aus
flexiblem ferromagnetischen Material, beispielsweise aus
Silikon oder einem Elastomer mit ähnlichen Eigenschaften
und mit eingebettetem ferromagnetischen Pulver, vorhan
den, die den Spalt zwischen dem primären 13 und dem se
kundären Übertragerteil 15 nahezu vollständig umschließt.
Beim Aufbau von solchen Übertragern 12 an einer Lenkvor
richtung ergeben sich in der Regel Öffnungen durch das
fertigungs- und montagebedingte Lagerspiel, insbesondere
zwischen den beiden Spulen 14 und 16 und somit eine nicht
zu vernachlässigende Ausstrahlmöglichkeit von elektroma
gnetischen Strahlen, die zu Störungen im Kraftfahrzeug
führen können.
Die zuvor beschriebenen Öffnungen werden auf einfache
Weise mit der magnetischen Schürze 17 abgedichtet. Bei
der Montage wird hier die magnetische Schürze 17 über den
Kern des sekundären Übertragerteils 15 gestülpt und befe
stigt. Der Kern des primären Übertragerteils 13 wird dann
durch die Schürze 17 in den Bereich des sekundären Über
tragerteils 15 gebracht. Wenn der Innendurchmesser der
Schürze 17 dabei kleiner ist als der Außendurchmesser des
sekundären Kerns, kann keine elektromagnetisch Strahlung
nach außen dringen.
Bei einem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist eine La
gerschale 20 angeordnet, an der das primäre und/oder das
sekundäre Übertragerteil 13, 15 gleitend mit einem in
vorgegebenen Grenzen vorhandenen mechanischem Spiel führ
bar ist, wobei ein Spalt zwischen dem primären und dem
sekundären Übertragerteil 13 und 15 nahezu vollständig
durch die Lagerschale 20 ausgefüllt wird. Die gleich wir
kenden Bauteile sind hier mit den gleichen Bezugszeichen
versehen, wobei in Fig. 3 ein vergrößerter Ausschnitt A
der Lagerschale 20 zwischen dem primären Übertragerteil
13 und dem sekundären Übertragerteil 15 gezeigt ist.
Das weiter oben beschriebene Spiel zwischen den Übertra
gerteilen 13 und 15 ist auch bei diesem Ausführungsbei
spiel zu berücksichtigen, da hier immer ein Spielaus
gleich zwischen der Lenksäule und der Lenkspindel erfor
derlich ist. Der Wirkungsgrad des Übertragers 12 wird bei
beiden Ausführungsbeispielen dadurch erhöht, dass die
durch das Spiel entstehende Lücke verringert wird. Da
durch, dass der gesamte Übertrager 12 bei dem Ausfüh
rungsbeispiel nach der Fig. 2 schwimmend in der Lager
schale 20 aus gleitendem Material wie Kunststoff Pulver
gelagert ist, wird die elektrische Übertragung optimiert
ohne die mechanische Funktion einzuschränken. Der glei
tende Kunststoff der Lagerschale 20 ist auch hier mit ei
nem ferromagnetischen Material angereichert.
Claims (8)
1. Induktiver Übertrager zur Übertragung von Messdaten
und/oder elektrischer Energie zwischen zwei gegeneinander
beweglichen Bauteilen mit einem primären und einem sekun
dären Übertragerteil (13, 15), dadurch gekennzeichnet,
dass
im Bereich zwischen dem primären und dem sekundären Über
tragerteil (13, 15) ein flexibles oder gleitendes ferroma
gnetisches Material (17; 20) angebracht ist.
2. Induktiver Übertrager nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass
das flexible ferromagnetische Material eine Schürze (17)
ist, die den Spalt zwischen dem primären und dem sekundä
ren Übertragerteil (13, 15) nahezu vollständig umschließt.
3. Induktiver Übertrager nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass
die induktiv koppelnden Spulen (14, 16) und die zugehöri
gen Kerne mit einem in vorgegebenen Grenzen vorhandenen
mechanischem Spiel zueinander beweglich sind und dass
die Schürze (17) über das primäre oder das sekundäre
Übertragerteil (15) gestülpt ist und mit dem jeweils an
deren Übertragerteil (13) in gleitendem Kontakt steht.
4. Induktiver Übertrager nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass
das flexible ferromagnetische Material eine Lagerschale
(20) ist, an der das primäre und/oder das sekundäre Über
tragerteil (13, 15) gleitend führbar ist, mit einem in
vorgegebenen Grenzen vorhandenen mechanischem Spiel, wo
bei ein Spalt zwischen dem primären und dem sekundären
Übertragerteil (13, 15) nahezu vollständig durch die La
gerschale (20) ausgefüllt wird.
5. Induktiver Übertrager nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Übertragerteile (13, 15) rotationssymetrisch zueinan
der angeordnet sind und mindestens ein Übertragerteil
(15) drehbeweglich ist.
6. Induktiver Übertrager nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass
ein rotationssymetrisches Übertragerteil (15) an der
Lenkspindel (11) eines Fahrzeuges und das andere rotati
onssymetrisches Übertragerteil (13) an der Lenksäule (10)
eines Fahrzeuges angebracht ist und dass
über die Übertragerteile (13, 15) eine Messdaten- und/oder
Energieübertragung durchführbar ist.
7. Induktiver Übertrager nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das ferromagnetische Material (17, 20) ein Kunststoff ist,
in den ein ferromagnetisches Pulver eingebettet ist.
8. Induktiver Übertrager nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass
der Kunststoff Silikon oder ein Elastomer mit ähnlichen
Eigenschaften ist.
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