DE19913511A1 - Verfahren zum Brandhemmendmachen von Kunststoffschaum - Google Patents
Verfahren zum Brandhemmendmachen von KunststoffschaumInfo
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Abstract
Verfahren zum Brandhemmendmachen von Kunststoffschaum, wobei, bevor die Schaumbildung stattfindet, Graphit zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß, bevor die Schaumbildung stattfindet, nicht nur Graphit, sondern auch untrennbare Fasern zugesetzt werden.
Description
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Brandhemmend
machen von Kunststoffschaum, der an sich wenig brand
hemmend ist, wobei, bevor die Schaumbildung stattfindet,
Graphit zugefügt wird.
Kunststoffschaum und insbesondere Polyurethanschaum wird
aufgrund seiner guten Isolationseigenschaften bei Baukon
struktionen viel verwendet. Die meisten Kunststoffschäume
und unter anderem Polyurethanschaum sind jedoch meist
brennbar oder schmelzbar und somit für Anwendungen, worin
Brandsicherheit wichtig ist, nicht verwendbar.
Aus diesen Gründen ist es bereits bekannt, vor der
Schaumbildung Graphit zuzusetzen.
Der Kunststoffschaum wird jedoch bei Erhitzung schwamm
artig und schwillt auf, wodurch die Stabilität zu wün
schen läßt.
Diese Erfindung bezweckt ein Verfahren zum Brandhemmend
machen von Kunststoffschaum, das den vorgenannten
Nachteil nicht aufweist und das gestattet, einen Schaum
mit sowohl einer guten Brandhemmung als auch einer guten
Stabilität beim Erhitzen zu erhalten.
Dieser Zweck wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß,
bevor die Schaumbildung stattfindet, nicht nur Graphit,
sondern auch unbrennbare Fasern zugesetzt werden.
Diese Fasern können Mineralfasern sein, insbesondere
Glasfasern oder Steinwollefasern.
Der Kunststoffschaum kann ein Zweikomponentenkunststoff,
beispielsweise ein Zweikomponenten-Urethan, sein, und in
diesem Fall werden die unbrennbaren Fasern der einen
Komponente und das Graphit der anderen Komponente
zugesetzt, bevor diese Komponenten zusammengebracht
werden und somit die Schaumbildung stattfindet.
Die Graphitmenge hängt ab von dem gewünschten Grad der
Brandhemmung, dies ist die Zeitdauer, während der der
Kunststoffschaum einem Brand widerstehen muß. Die
Graphitmenge kann somit von 1 bis 60 Gewichtsprozent des
totalen Kunststoffgewichts betragen, die Menge unbrenn
barer Fasern zwischen 60 und 80 Gewichtsprozent der
Graphitmenge.
Mit der Absicht, die Merkmale der Erfindung besser zu
verdeutlichen, ist hiernach, als Beispiel ohne jeden
einschränkenden Charakter, eine bevorzugte Ausführungs
form eines Verfahrens zum Brandhemmendmachen von
Kunststoffschaum gemäß der Erfindung beschrieben.
Um Kunststoffschaum gemäß der Erfindung brandhemmend zu
machen, werden, bevor der Kunststoffschaum geformt ist,
eine Graphitmenge und eine bestimmte Menge unbrennbarer
Fasern zugesetzt.
Der eigentliche Kunststoff kann ein Einkomponenten
kunststoff sein, und das Graphit und diese Fasern können
dem Monomer oder dem Präpolymer zugesetzt werden.
Der Schaumkunststoff kann auch ein Zweikomponenten
kunststoff sein.
In diesem Fall werden die unbrennbaren Fasern einer der
Komponenten zugesetzt und das Graphit der anderen
Komponente, bevor diese zwei Komponenten zusammengebracht
werden und das Aufschäumen beginnt.
Die Graphitmenge hängt ab von dem gewünschten Grad der
Brandhemmung und kann 1 bis 60 Gewichtsprozent oder mehr
betragen, berechnet auf das totale Gewicht des
eigentlichen Kunststoffs, dies ist das totale Gewicht der
zwei Komponenten, falls es sich um einen Zweikomponenten
kunststoff handelt. Diese Menge beläuft sich vorzugsweise
auf rund 50 Gewichtsprozent.
Als Graphit kann natürliches Graphit verwendet werden,
dies ist das Mineral, das in der Natur gefunden wird. Es
kann in Form von Pulver oder in Form von Schüppchen,
deren größte Abmessung vorzugsweise zwischen 0,5 und 3 mm
beträgt, zugesetzt werden.
Als nicht brennbare Fasern können Mineralfasern verwendet
werden, beispielsweise Steinwolle oder Glasfasern.
Die Steinwollefasern haben vorzugsweise eine Länge zwi
schen 0,5 und 5 mm, beispielsweise eine Länge von 3 mm.
Die Glasfasern haben vorzugsweise eine Länge zwischen 3
und 10 mm und beispielsweise eine Länge von 5 mm.
Die Menge unbrennbarer Fasern beträgt vorzugsweise
zwischen 60 und 80 Gewichtsprozent der Graphitmenge und
ist beispielsweise gleich 70 Gewichtsprozent davon.
Es wurde festgestellt, daß das Graphit und die
unbrennbaren Fasern die Schaumbildung nicht nachteilig
beeinflussen.
Nach der Schaumbildung und dem Aushärten sind dieses
Graphit und die Fasern gleichmäßig über den Kunststoff
schaum verteilt.
Indem bei einem Zweikomponentenkunststoffschaum das
Graphit und die Fasern auf die hiervor beschriebene Weise
separat angebracht werden, wird erhalten, daß diese
Stoffe gleichmäßig in dem aufgeschäumten Kunststoff ver
teilt sind.
Es wurde festgestellt, daß, wenn der ausgehärtete Kunst
stoffschaum erwärmt wurde, beispielsweise durch Brand,
das Graphit aufschwillt und das Volumen Schaum, das
eventuell weggebrannt wird, unmittelbar durch das
aufgeschäumte und somit in Volumen stark vergrößerte
Graphit ersetzt wird.
Dieses aufgeschäumte Graphit bleibt dabei an den Fasern
hängen und wird durch diese Fasern festgehalten.
Durch die unbrennbaren Fasern bleibt die Stabilität des
Kunststoffschaums jedoch sehr gut.
Graphit und unbrennbare Mineralfasern sind relativ
billig, so daß das Zusetzen hiervon den Preis des
Kunststoffschaums nur in begrenztem Maß beeinflußt.
Dennoch sind die Brandresistenz und Stabilität hervor
ragend, so daß der behandelte Kunststoffschaum beispiels
weise als Kern oder als Verkleidung brandhemmender Türen
und Wände verwendet werden kann.
Ein besonders geeigneter Kunststoff zur Anwendung des
hiervor beschriebenen Verfahrens, vor allem ausgehend von
zwei Komponenten, ist Urethan. Insbesondere kann ein
Polyurethanschaum, der beispielsweise aus einem Isocyanat
und einem Polyol gebildet wird, auf die hiervor
beschriebene Weise durch Zusetzen von Graphit und
unbrennbaren Fasern brandhemmend gemacht werden.
Die Erfindung wird anhand des folgenden praktischen
Beispiels näher erläutert:
Zu 1000 g einer der flüssigen Komponenten eines Zweikomponenten-Polyurethans werden 1000 g Graphit, in Form von Schüppchen, zugesetzt.
Zu 1000 g einer der flüssigen Komponenten eines Zweikomponenten-Polyurethans werden 1000 g Graphit, in Form von Schüppchen, zugesetzt.
Zu 1000 g der anderen Komponente dieses Zweikomponenten-Polyur
ethans werden 700 g Glasfasern mit einer Länge von
5 mm zugesetzt.
Durch das Zusammenbringen dieser zwei Gemische beginnt
die Schaumbildung. Nach dem Aufschäumen und Aushärten
besitzt eine Schicht oder Platte dieses Polyurethan
schaums mit einer Dicke von 5 cm einen Brandwiderstand
von 1 Stunde oder mehr und widersteht somit mindestens 1
Stunde einer Temperatur über 1000°C.
Die vorliegende Erfindung ist keineswegs auf die hiervor
beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, und ein
derartiges Verfahren und derartiger brandhemmender
Kunststoffschaum können in verschiedenen Varianten
verwirklicht werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Brandhemmendmachen von Kunststoff
schaum, wobei, bevor die Schaumbildung stattfindet,
Graphit zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß,
bevor die Schaumbildung stattfindet, nicht nur Graphit,
sondern auch unbrennbare Fasern zugesetzt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Fasern Mineralfasern zugesetzt werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Glasfasern oder Steinwollefasern zugesetzt werden.
4. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein Zweikompo
nentenkunststoff ist, wobei der Kunststoffschaum durch
das Zusammenbringen von zwei Komponenten geformt wird und
das Graphit mit einem der Komponenten gemischt wird und
die unbrennbaren Fasern mit der anderen Komponente, bevor
diese Komponenten zusammengebracht werden.
5. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffschaum Polyure
thanschaum ist.
6. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Graphitmenge zugesetzt
wird, die zwischen 1 und 60 Gewichtsprozent des Gesamt
gewichts des eigentlichen Kunststoffs beträgt.
7. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als unbrennbare Fasern Glas
fasern oder Steinwollefasern zugesetzt werden.
8. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Menge von unbrennbaren
Fasern zugesetzt wird, die zwischen 60 und 80 Gewichts
prozent der Graphitmenge beträgt.
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