DE19913290A1 - Schaltbarer Nockenfolger - Google Patents
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Abstract
Vorgeschlagen ist ein schaltbarer Nockenfolger (1) eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine wie ein Tassenstößel. Der Nockenfolger (1) besteht aus zwei in Nockenhubrichtung axial zueinander beweglichen Abschnitten (2, 3) mit je einem quer zur Hubrichtung verlaufenden Steg (7, 8), in welchen Stegen (7, 8) Aufnahmen (9, 10) für Koppelmittel (17) verlaufen. Erfindungsgemäß ist es dabei vorgeschlagen, daß wenigstens einer der Stege (7, 8) aus einem spritzbaren Schaumwerkstoff (13) wie Aluminiumschaum gebildet ist. DOLLAR A Diese Maßnahme bringt fertigungstechnische Vorteile. Zugleich läßt sich die Gesamtmasse des schaltbaren Nockenfolgers (1) absenken.
Description
Die Erfindung betrifft einen schaltbaren Nockenfolger eines Ventiltriebs einer
Brennkraftmaschine oder ein Abstützelement für den Nockenfolger, bestehend aus
wenigstens zwei in Nockenhubrichtung axial zueinander beweglichen Abschnitten
mit wenigstens je einem quer zur Hubrichtung verlaufenden Steg, in welchen Ste
gen Aufnahmen für zumindest ein Koppelmittel wie einen Kolben verlaufen.
Ein derartiger Nockenfolger ist aus der als gattungsbildend betrachteten
Druckschrift DE-A 43 14 619 vorbekannt. Dieser ist hier als Tassenstößel aus
gebildet, bestehend aus einem kreisringförmigen Abschnitt, der einen kreisför
migen Abschnitt axial beweglich zu diesem aufnimmt. Der Fachmann kann
leicht erkennen, daß eine spanlose Fertigung zumindest des kreisringförmigen
äußeren Abschnitts, aufgrund dessen nicht rotationssymmetrischer Ausbildung,
schwierig ist. Somit erhöht sich der Fertigungsaufwand zur Herstellung eines
derartigen Stößels enorm, wobei gleichzeitig mit geringen Standzeiten der Fer
tigungsmittel zu rechnen ist.
Bei dem vorbekannten Tassenstößel sind unterhalb dessen Bodens im kreis
ringförmigen Abschnitt zwei kreissegmentartige Kammern für Hydraulikmittel
ausgebildet, welche durch einen quer zur Hubrichtung verlaufenden Steg für
Koppelmittel getrennt werden. An einer Unterseite des Steges ist ein dünnwan
diges Ringteil angelegt. Die Maßnahmen zur hydraulischen Trennung der bei
den Kammern im Bereich der genannten Anlage erweisen sich als relativ auf
wendig. In aller Regel wird in diesem Bereich eine Lotverbindung appliziert
bzw. ein Dichtmittel wie Silikon angewendet.
Ein weiterer Nachteil des hier kritisierten Nockenfolgers ist es, daß er aufgrund
seiner relativ massiven Ausbildung im Bodenbereich eine unnötig große Masse
besitzt. Dieser Masse wirkt sich nachteilig auf die oszillierenden Ventiltriebs
massen aus.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Nockenfolger der vorbeschriebenen
Art zu schaffen, bei welchem die zitierten Nachteile beseitigt sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß wenigstens einer
der Stege des Nockenfolgers abschnittsweise oder vollständig aus einem
spritzbaren Schaumwerkstoff gebildet ist. Dabei soll nach einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung der Schaumwerkstoff aus einem Metallschaum wie
Aluminiumschaum bestehen. Denkbar sind jedoch auch weitere Schaumwerk
stoffe wie derartige aus Kunststoff und ähnliche.
Somit liegt ein schaltbarer Nockenfolger vor, dessen Fertigungsaufwand deut
lich gegenüber den bisher aus dem Stand der Technik bekannten Nockenfol
gern reduziert ist. Soll die Erfindung beispielsweise bei einem Tassenstößel
angewendet werden, so kann dessen kreisringförmiger Abschnitt in einem ein
fachen Tiefziehverfahren gefertigt werden. Aufgrund der nunmehr zumindest
weitestgehend rotationssymmetrischen Ausgestaltung ist nicht mehr mit den
eingangs zitieren Fertigungsproblemen zu rechnen. Ebenfalls erübrigen sich
die aufwendigen Dichtmaßnahmen im Abschnitt der Anlage des Ringteils an
den Stegen.
Denkbar ist es zwar, die Koppelmittel direkt in den durch die Stege gebildeten
Aufnahmen verlaufen zu lassen. Vorzugsweise sollen jedoch in den Aufnah
men separate Hülsen eingesetzt sein, die von dem Schaumwerkstoff der Stege
erfindungsgemäß umschlossen sind. - Der Schaumwerkstoff der Stege besitzt
zudem eine den gesamten Nockenfolger versteifende Funktion. -
Bei Ausbildung des Nockenfolgers als schaltbarer Tassenstößel ist es denkbar,
insgesamt zwei Kammern für Hydraulikmittel im Bodenbereich des kreisring
förmigen Abschnitts anzuordnen. Ausgehend von diesen Kammern kann je ein
Pfad einerseits zu dem zumindest einen Koppelmittel und andererseits zu ei
nem im kreisförmigen Abschnitt integrierten hydraulischen Spielausgleichsele
ment geführt werden. Alternativ hierzu ist es auch denkbar, aus der zweiten
Kammer ebenfalls einen Pfad zu dem Koppelmittel zu leiten. Über diesen kann
Hydraulikmittel für eine Rückstellung des Koppelmittels geleitet werden.
Anstelle des einen genannten Koppelmittels kann auch ein Koppelmittelpaket,
bestehend aus zwei oder drei Koppelmitteln, appliziert werden.
In Konkretisierung der Erfindung ist es vorgeschlagen, den Pfad zu dem Kop
pelmittel durch Laserbohren zu fertigen. Somit kann auf eine Ausbildung des
Pfades im eigentlichen Tassenstößel verzichtet werden und dieser Pfad wird
nach dem Verspritzen des Schaumwerkstoffs in diesen eingebracht.
Der Schutzbereich der Erfindung bezieht sich ausdrücklich nicht nur auf
schaltbare Nockenfolger wie Tassenstößel. Denkbar ist gleichfalls eine Ausbil
dung von Stegen für Koppelmittel bei Nockenfolgern wie Kipp-, Schlepp- oder
Schwinghebel bzw. bei Abstützelementen für insbesondere Nockenfolger wie
Schlepphebel. Auch ist es vorgesehen, den Steg des kreisförmigen Abschnitts
(bei Ausbildung des Nockenfolgers als Tassenstößel) durch spritzbaren
Schaumwerkstoff zu bilden.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen als Tassenstößel ausgebildeten
schaltbaren Nockenfolger mit Ansicht dessen Koppelmittel;
Fig. 2 eine um 90° gegenüber Fig. 1 gedrehte Schnittansicht durch
den Nockenfolger;
Fig. 3 einen Schnitt ähnlich wie in Fig. 1 gezeigt, hier jedoch durch die
gespritzten Stege geführt und die
Fig. 4 den Schnitt nach IV-IV der Fig. 1.
Fig. 1 offenbart einen als Tassenstößel ausgebildeten Nockenfolger 1 eines
Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine. Der Nockenfolger 1 besteht aus einem
äußeren kreisringförmigen Abschnitt 2, welcher konzentrisch und axial beweg
lich zu diesem einen inneren kreisförmigen Abschnitt 3 einschließt. Beide Ab
schnitte 2, 3 sind im Bereich ihrer Böden 4, 5 von Nocken unterschiedlichen
Hubes beaufschlagbar. In eine Aufnahme des inneren Abschnitts 3 ist ein hy
draulisches Spielausgleichselement 6 eingebaut, welches unmittelbar mit ei
nem zeichnerisch nicht dargestellten Gaswechselventil kommuniziert.
Im Bereich der Böden 4, 5 ist je ein Steg 7, 8 angeordnet. Jeder der Stege 7, 8
besitzt eine Aufnahme 9, 10. Diese Aufnahmen 9, 10 sind hier als separate
Hülsen gefertigt, wobei in deren Bohrungen 11, 12 Koppelmittel 17 angeordnet
sind, auf die an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden muß.
Wie insbesondere die Fig. 1, 3 offenbaren, ist der Steg 7 des äußeren Ab
schnitts 2 aus einem spritzbaren Schaumwerkstoff 13 wie Aluminiumschaum
hergestellt. Dieser Schaumwerkstoff 13 umschließt somit vollständig die als
Hülse ausgebildete Aufnahme 9. Aufgrund dieser Ausbildung des Steges 7 aus
dem Schaumwerkstoff 13 kann der äußere Abschnitt 2 weitestgehend rotati
onssymmetrisch gefertigt werden, was sich äußerst günstig auf den Ferti
gungsablauf auswirkt (siehe auch Vorteilsangaben zu den Ansprüchen).
Wie die Fig. 2, 3 offenbaren, sind durch die zwei sich diametral gegenüber
liegenden Stege 7 im äußeren Abschnitt 2 insgesamt zwei Kammern 14, 15 für
Hydraulikmittel abgetrennt. Von der Kammer 14 führt ein beispielsweise als
Laserbohrung gefertigter Pfad 16 (siehe Fig. 4) unmittelbar vor das in der
Aufnahme 9 angeordnete Koppelmittel 17 (siehe auch Fig. 1). Der Pfad 16 ist
somit vollständig von dem Schaumwerkstoff 13 gebildet. Von der weiteren
Kammer 15 führt ein weiterer Pfad (siehe Fig. 2) 17a zu dem hydraulischen
Spielausgleichselement 6.
In bodenferne Richtung sind die Kammern 14, 15 durch ein Ringteil 18 be
grenzt, welches gegen eine Unterseite der durch Schaumwerkstoff 13 gebilde
ten Stege 7 angelegt ist. Somit ist eine hervorragende hydraulische Trennung
der Kammern 14, 15 voneinander geschaffen.
Denkbar ist es auch, den erfindungsgemäß vorgeschlagenen spritzbaren
Schaumwerkstoff noch an weiteren Stellen des schaltbaren Nockenfolgers 1 zu
applizieren, wo er insgesamt versteifend wirken kann. Hierdurch kann der Noc
kenfolger 1 in seiner Materialstärke weiter minimiert werden, ohne daß Steifig
keitsverluste auftreten. Selbstverständlich kann es auch vorgesehen sein, die
Aufnahme 10 im kreisförmigen Abschnitt 3 durch den spritzbaren Schaumwerk
stoff 13 zu bilden.
1
Nockenfolger
2
äußerer Abschnitt
3
innerer Abschnitt
4
Boden
5
Boden
6
hydraulisches Spielausgleichselement
7
Steg
8
Steg
9
Aufnahme
10
Aufnahme
11
Bohrung
12
Bohrung
13
Schaumwerkstoff
14
Kammer
15
Kammer
16
Pfad
17
Koppelmittel
17
a Pfad
18
Ringteil
Claims (7)
1. Schaltbarer Nockenfolger (1) eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine oder
Abstützelement für den Nockenfolger, bestehend aus wenigstens zwei in Noc
kenhubrichtung axial zueinander beweglichen Abschnitten (2, 3) mit wenig
stens je einem quer zur Hubrichtung verlaufenden Steg (7, 8), in welchen Ste
gen (7, 8) Aufnahmen (9, 10) für zumindest ein Koppelmittel (17) wie einen
Kolben verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Stege
(7, 8) abschnittsweise oder vollständig aus einem spritzbaren Schaumwerkstoff
(13) gebildet ist.
2. Nockenfolger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der spritzbare
Schaumwerkstoff (13) aus einem Metallschaum wie Aluminiumschaum besteht.
3. Nockenfolger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken
folger (1) als Tassenstößel hergestellt ist, dessen Stege (7, 8) im Bodenbereich
(4, 5) des Nockenfolgers (1) verlaufen, wobei der eine Abschnitt (2) kreisring
förmig ausgebildet ist und innerhalb seiner Bohrung den anderen Abschnitt (3)
aufnimmt, wobei im kreisringförmigen Abschnitt (2) zwei sich diametral gegen
über liegende Stege (7) vorgesehen sind, welche Stege (7), in Umfangsrich
tung des Nockenfolgers (1) gesehen, wenigstens eine kreissegmentartige
Kammer (14) für Hydraulikmittel abtrennen, welche Kammer (14) in bodenferne
Richtung durch ein Ringteil (18) begrenzt ist.
4. Nockenfolger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (7,
8) insgesamt zwei sich diametral gegenüber liegende Kammern (14, 15) für
Hydraulikmittel abtrennen, wobei das Hydraulikmittel aus der einen Kammer
(14) über einen ersten Pfad (16) zu dem Koppelmittel (17) und aus der weiteren
Kammer (15) über einen zweiten Pfad (17a) zu einem im kreisförmigen Ab
schnitt (3) eingebauten hydraulischen Spielausgleichselement (6) leitbar ist.
5. Nockenfolger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Pfad (16)
aus der einen Kammer (14) sekantenartig durch den entsprechenden Steg (7)
verläuft und unmittelbar durch den Schaumwerkstoff (13) des Steges (7) gebil
det ist.
6. Nockenfolger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Pfad (16)
zu dem Koppelmittel (17) durch Laserbohren gefertigt ist.
7. Nockenfolger nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahmen (9, 10) als separate Hülsen gefertigt sind, die von dem Schaum
werkstoff (13) des Steges (7) umschlossen sind, wobei das zumindest eine
Koppelmittel (17) innerhalb von Bohrungen (11, 12) der Hülsen verläuft.
Priority Applications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE19913290A1 (de) |
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