DE19912769C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Antriebseinheit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer AntriebseinheitInfo
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- B60K28/00—Safety devices for propulsion-unit control, specially adapted for, or arranged in, vehicles, e.g. preventing fuel supply or ignition in the event of potentially dangerous conditions
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- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung einer Antriebseinheit.
Die EP 07 05 177 B1 beschreibt ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Steuerung einer Antriebseinheit, bei welchen
laufend das Antriebsmoment ermittelt wird, welches maximal
vom Antrieb auf die Straße übertragbar ist. Bei dieser be
kannten Lösung wird das Antriebsmoment unter Berücksichti
gung des Luftwiderstandes, des Rotationswiderstandsmomentes,
des Beschleunigungswiderstandsmomentes berechnet und daraus
ein Antriebsmoment für die Antriebseinheit des Fahrzeugs be
stimmt, welches dem maximal übertragbaren Antriebsmoment un
ter den gegenwärtigen Bedingungen entspricht. Tritt an we
nigstens einem Antriebsrad eine Instabilität auf, d. h. zeigt
dieses Antriebsrad Durchdrehneigung, wird die Antriebsein
heit derart gesteuert, daß das berechnete maximal mögliche
Antriebsmoment abgegeben wird.
Aus anderen Veröffentlichungen (beispielsweise der
DE 39 38 444 C1) sind andere Vorgehensweisen zur Berechnung
des maximal übertragbaren Antriebsmoments bekannt (z. B. auf
der Basis der Geschwindigkeit, Masse, und Beschleunigung des
Fahrzeugs, schlupfabhängiger Größen sowie Störgrößen, wie
z. B. unterschiedliche Beladung), wobei auch hier erst bei
Auftreten eines unzulässigen Schlupfes das Antriebsmoment
auf das maximal übertragbare Antriebsmoment reduziert wird.
Aus der EP 04 36 561 B1 ist eine Vortriebsregeleinrichtung
bekannt, welche eine Leistungsminderung der Antriebseinheit
des Fahrzeugs vornimmt, wenn ein fahrzeuggeschwindigkeitsab
hängiger Grenzwert für den Lenkwinkel überschritten wird und
Radschlupf vorliegt. Dabei wird durch die Leistungsminderung
die Referenzgeschwindigkeit und damit die Fahrgeschwindig
keit in der Kurve näherungsweise konstant gehalten. Auch
hier ist Voraussetzung, daß eine Instabilität an wenigstens
einem Antriebsrad erkannt wird.
Aus der DE 197 34 112 A1 ist bekannt, abhängig von der ge
messenen Querbeschleunigung des Fahrzeugs ein Kurvenwider
standsmoment zu bestimmen, welches bei der Berechnung des
maximal übertragbaren Antriebsmoments mit berücksichtigt
wird. Dadurch wird das maximal übertragbare Antriebsmoment
auf die speziellen Bedingungen bei einer Kurvenfahrt ange
paßt. Voraussetzung für die Reduzierung des Antriebsmoments
auf das maximal übertragbare Antriebsmoment ist jedoch auch
hier eine Instabilität wenigstens eines Antriebsrades.
Voraussetzung für die Reduktion auf das maximal übertragbare
Antriebsmoment ist bei den bekannten Lösungen das Auftreten
einer Instabilität des Fahrzeugs. Es ist daher Aufgabe der
Erfindung, Maßnahmen anzugeben, mit deren Hilfe eine Re
duktion auf das maximal übertragbare Antriebsmoment auch
dann vorgenommen wird, wenn keine Instabilität des Fahrzeugs
auftritt.
Dies wird durch die Merkmale der unabhängi
gen Patentansprüche erreicht.
Es wird eine Verbesserung der Fahrzeugstabilität bei Kurven
fahrt erreicht. Dabei ist vorteilhaft, daß zur Reduzierung
des Antriebsmoment nicht erst eine Instabilität an wenig
stens einem Antriebsrad auftreten muß, so daß die Antriebs
momentenreduzierung frühzeitig eingreift. Die Fahrzeugstabi
lität wird also bereits vor dem Auftreten von Instabilitäten
aufrechterhalten.
In vorteilhafter Weise wird das Antriebsmoment also begrenzt
bzw. verringert, bevor das Fahrzeug auf einen bestimmten
Reibwert instabil wird.
Besonders vorteilhaft ist, daß das Antriebsmoment auf den
Wert reduziert wird, der das in der jeweiligen Betriebssi
tuation maximal übertragbare Antriebsmoment darstellt.
Besonders vorteilhaft ist, daß die Reduzierung bei Über
schreiten eines auf der Basis von Querbeschleunigung und
ggf. Fahrzeuggeschwindigkeit gebildeten oder fest vorgegebe
nen Sollwertes durch die Querbeschleunigung erfolgt. Dadurch
wird in Kurvenfahrten die Fahrzeugstabilität aufrechterhal
ten, ohne daß eine Instabilität des Fahrzeugs auftritt.
Besonders vorteilhaft ist dieses Verhalten in Hoch-µ-Kurven.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Fig. 1
zeigt ein Übersichtsblockschaltbild einer Steuereinrichtung
zur Steuerung einer Antriebseinheit, während in Fig. 2 an
hand eines Flußdiagramms ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorgehensweise dargestellt ist. In
Fig. 3 ist die Wirkung der beschriebenen Vorgehensweise an
hand von Zeitdiagrammen verdeutlicht.
Fig. 1 zeigt eine Steuereinheit 10, welche wenigstens eine
Eingangsschaltung 12, wenigstens einen Mikrocomputer 14 und
wenigstens eine Ausgangsschaltung 16 umfaßt. Diese Elemente
werden durch ein Kommunikationssystem 18 zum gegenseitigen
Datenaustausch miteinander verbunden. Der Eingangsschaltung
12 werden Eingangsleitungen zugeführt, über die Signale zu
geleitet werden, die Betriebsgrößen repräsentieren oder aus
denen Betriebsgrößen ableitbar sind. Dabei sind in Fig. 1
aus Übersichtlichkeitsgründen nur die Eingangsleitungen dar
gestellt, über die zur Durchführung der nachfolgend be
schriebenen Vorgehensweise ausgewerteten Signale zugeführt
werden. Über Eingangsleitungen 20 bis 24 werden die Radge
schwindigkeiten repräsentierende Signale zugeführt. Diese
werden in Meßeinrichtungen 26 bis 30 an jedem Rad des Fahr
zeugs ermittelt. Ferner wird in einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel über eine Eingangsleitung 40 von einer Meßein
richtung 42 ein Signal zugeführt, welches die Querbeschleu
nigung des Fahrzeugs repräsentiert. Die Meßeinrichtung 42
stellt dabei einen Querbeschleunigungssensor dar, in anderen
vorteilhaften Ausführungsbeispielen wird die Querbeschleuni
gung auf der Basis anderer Größen wie Fahrzeuggeschwindig
keit und Lenkwinkel oder aus der Giergeschwindigkeit berechnet.
Über die Ausgangsschaltung 16 und die daran angebunde
nen Ausgangsleitungen gibt die Steuereinheit 10 Stellgrößen
im Rahmen der von der Steuereinheit 10 durchgeführten Rege
lungen ab. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel führt die we
nigstens eine Ausgangsleitung 32 zu einem elektrisch betä
tigbaren Stellglied 34, welche das Drehmoment bzw. die Lei
stung der Antriebseinheit des Fahrzeugs beeinflußt. Dabei
handelt es sich im bevorzugten Ausführungsbeispiel um eine
elektrisch betätigbare Drosselklappe oder um eine elektroni
sche Motorsteuerung, welche das Drehmoment der Antriebsein
heit des Fahrzeugs durch Beeinflussung von Luftzufuhr,
Kraftstoffzufuhr und/oder Zündwinkel steuert. In einem be
vorzugten Ausführungsbeispiel wird im Rahmen einer Antriebs
schlupfregelung, die von der Steuereinheit 10 durchgeführt
wird, über wenigstens eine Ausgangsleitung 36 ferner eine
elektrisch steuerbare Bremsanlage 38 des Fahrzeugs angesteu
ert.
Im Mikrocomputer 14 wird z. B. nach einer aus dem eingangs
genannten Stand der Technik bekannten Methode das maximal
übertragbare Antriebsmoment, vorzugsweise auf der Basis von
Fahrwiderstandsmomenten, berechnet. Die Berechnung des maxi
mal übertragbaren Antriebsmoments kann auch auf andere Weise
erfolgen, z. B. auf der ebenfalls eingangs erwähnten Art und
Weise. Aus der Querbeschleunigung, welche gemessen oder aus
anderen Größen berechnet ist, und in einem Ausführungsbei
spiel zusätzlich aus der Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmt
der Mikrocomputer 14 einen Sollwert für die Querbeschleuni
gung. Überschreitet die Querbeschleunigung des Fahrzeugs
diesen Sollwert, erfolgt durch Ausgabe eines entsprechenden
Stellsignals über die Leitung 32 eine Reduzierung des An
triebsmoments auf den maximal übertragbaren Wert. Diese Mo
mentenreduzierung bzw. -begrenzung wird dann wieder aufgeho
ben, wenn der Sollwert durch die Querbeschleunigung wieder
unterschritten wird. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
hat es sich gezeigt, daß ein fest vorgegebener Querbe
schleunigungswert von 7 m/s\2 als Sollwert für die Querbe
schleunigung geeignet ist.
Stellt das Stellglied 34 eine elektrische Motorsteuerung
dar, welche wenigstens abhängig von einem Fahrerwunsch das
Drehmoment der Antriebseinheit einstellt, wird das Drehmo
ment der Antriebseinheit durch Minimalwertauswahl aus dem
vom Fahrer gewünschten Drehmoment und dem von der Steuerein
heit 10 vorgegebenen Drehmoment ausgewählt. Ist also das von
der Steuereinheit 10 vorgegebene Drehmoment kleiner als das
vom Fahrer vorgegebene, wird das Drehmoment der Antriebsein
heit auf das von der Steuereinheit 10 vorgegebene reduziert
bzw. begrenzt.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist in der Steuer
einheit 10 eine elektronische Motorsteuerung enthalten, so
daß die eben beschriebenen Maßnahmen innerhalb der Steuer
einheit 10 durchgeführt werden. Das Stellglied 34 ist dann
lediglich eine elektrisch betätigbare Drosselklappe, welche
über die Leitung 32 von der Steuereinheit 10 betätigt wird.
Neben der oben beschriebenen Steuerung der Antriebseinheit
auf Momentenbasis läßt sich in entsprechender Weise eine
Steuerung der Antriebseinheit auf der Basis von Leistungs
werten (durch Einbeziehung der Motordrehzahl) oder, im Falle
einer Brennkraftmaschine, auf der Basis von Drosselklappen
sollstellungswerten oder Kraftstoffmassewerten bzw. Kraft
stoffmengenwerten anwenden.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die geschilderte
Vorgehensweise im Rahmen eines Programms des Mikrocomputers
14 durchgeführt. Dieses ist in Fig. 2 als Flußdiagramm
skizziert.
Nach Start des Programms zu einem vorgegebenen Zeitpunkt
wird im ersten Schritt 100 auf eine der eingangs erwähnten
bzw. auf eine andere bekannte Art das maximal übertragbare
Antriebsmoment MAR berechnet. Ferner wird die Querbeschleu
nigung AY des Fahrzeugs sowie die Referenzgeschwindigkeit
Vref, die der Fahrzeuggeschwindigkeit angenähert ist, einge
lesen. Daraufhin wird im Schritt 102 nach Maßgabe eines
Kennfeldes auf der Basis der eingelesenen Querbeschleunigung
und der Referenzgeschwindigkeit VREF der Sollwert für die
Querbeschleunigung AY0 bestimmt. Im darauffolgenden Abfrage
schritt 104 wird der gemessene Querbeschleunigungswert mit
dem in Schritt 102 bestimmten Sollwert AY0 verglichen. Ist
der Querbeschleunigungswert größer als der Sollwert, wird
gemäß Schritt 106 der Wert für das maximal übertragbare An
triebsmoment MAR ausgegeben, andernfalls gemäß Schritt 108
ein Maximalwert MAMAX. Danach wird das Programm beendet und
zum nächsten Zeitpunkt erneut durchlaufen. Die ausgegebenen
Größen stellen Sollwerte für das Drehmoment der Antriebsein
heit dar, die in der oben beschriebenen Weise auf das
Drehmoment der Antriebseinheit Einfluß nehmen. Das maximale
Drehmoment MAMAX ist dabei derart gewählt, daß das vom Fah
rer vorgegebene Drehmoment nicht über diesen Wert hin an
steigen kann.
Ist das vom Fahrer gewünschte Drehmoment ständig größer als
das maximal übertragbare Drehmoment, wird das Drehmoment der
Antriebseinheit bei Überschreiten des Sollwertes durch die
Querbeschleunigung auf das maximal übertragbare Moment redu
ziert, bei Unterschreiten des Sollwertes wieder das vom Fah
rer vorgegebene Moment eingestellt.
In Fig. 3 ist anhand von Zeitdiagrammen die Wirkungsweise
der beschriebenen Vorgehensweise dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 3a den Zeitverlauf der Querbeschleunigung, während in
Fig. 3b der zeitliche Verlauf des Drehmoments M der Antriebseinheit
dargestellt ist. Zunächst befindet sich die
Querbeschleunigung unter dem Grenzwert AY0. Der Fahrer gibt
ein hohes Drehmoment vor (vgl. Fig. 3b punktiert). Dieses
stellt das Drehmoment der Antriebseinheit dar. Zum Zeitpunkt
T0 überschreitet die Querbeschleunigung den Sollwert. Ent
sprechend wird das Drehmoment der Antriebseinheit zum Zeit
punkt T0 auf das maximal übertragbare Antriebsmoment MAR re
duziert. Dieses stellt solange das Drehmoment der Antriebs
einheit dar, bis zum Zeitpunkt T1 die Querbeschleunigung ih
ren Sollwert wieder unterschreitet. Dann nimmt das Drehmo
ment der Antriebseinheit wieder den vom Fahrer vorgegebenen
Wert an.
Das maximal übertragbare Antriebsmoment stellt ein Drehmo
ment am Ausgang des Antriebstranges dar. Es wird unter Be
rücksichtigung der Übersetzungsverhältnisse im Antriebstrang
in einem Motormoment umgerechnet, das wiederum je nach Aus
führung direkt, in Drosselklappenwinkel, Kraftmasse bzw. -
menge oder Leistung umgerechnet zur Steuerung der
Antriebseinheit dient.
Claims (5)
1. Verfahren zur Steuerung einer Antriebseinheit, wobei ein
maximal übertragbares Antriebsmoment bestimmt wird und
die Antriebseinheit in wenigstens einem Betriebszustand
des Fahrzeugs derart gesteuert wird, dass das Antriebs
moment dem maximal übertragbaren Antriebsmoment ent
spricht, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine
Betriebszustand dann auftritt, wenn die Querbeschleuni
gung des Fahrzeugs einen vorgegebenen Sollwert über
schreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das maximal übertragbare Antriebsmoment auf der Basis von
Fahrwiderstandsmomenten berechnet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Sollwert für die Querbe
schleunigung aus Querbeschleunigung und Fahrzeuggeschwin
digkeit bzw. einer der Fahrzeuggeschwindigkeit angenäher
ten Größe bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei Unterschreiten des Sollwerts
der Querbeschleunigung wieder ein gegenüber dem maximal
übertragbaren Antriebsmoment höheres Antriebsmoment ein
stellbar ist.
5. Vorrichtung zur Steuerung einer Antriebseinheit, mit
einer Steuereinheit (10), welche ein die Querbe
schleunigung des Fahrzeugs repräsentierendes Signal
empfangt, welche das maximal übertragbare Antriebsmoment
berechnet und in wenigstens einem vorgegebenen Betriebs
zustand des Fahrzeugs wenigstens ein Stellsignal er
zeugt, welches die Antriebseinheit derart beeinflusst,
dass das maximal übertragbare Antriebsmoment eingestellt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit
Mittel umfasst, welche einen Sollwert für die Quer
beschleunigung ermitteln und die eine Stellgröße er
zeugen, wenn die Querbeschleunigung des Fahrzeugs den
Sollwert überschreitet.
Priority Applications (2)
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