DE19912268A1

DE19912268A1 - Lagerung für einen Stabilisator

Info

Publication number: DE19912268A1
Application number: DE19912268A
Authority: DE
Inventors: Jaromir Kur
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 1999-03-19
Filing date: 1999-03-19
Publication date: 2000-09-28

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Lagerung für einen Stabilisator in einem Kraftfahrzeug, mit einem in einem Gehäuse eingespannten elastischen Lagerkörper und einer im Lagerkörper gehaltenen Lagerhülse aus Kunststoff, wobei zur Erzielung einer montagegünstigen und Lager-Gleichteile ermöglichenden Konstruktion die Lagerhülse unmittelbar auf dem Stabilisator aufgespritzt ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Lagerung für einen Stabilisator oder dergleichen in einem Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Eine derartige Lagerung ist beispielsweise der DE 35 31 340 A1 entnehm bar. Dabei ist der stab- oder rohrförmige Stabilisator in einer Gleithülse dreh bar gelagert und von einem elastomeren dämpfenden Lagerkörper umgeben. Der Lagerkörper wiederum ist in einem karosseriefesten Gehäuse mit einer einseitig offenen anschraubbaren Lagerschelle vorgespannt gehalten.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lagerung der gattungsgemäßen Art vor zuschlagen, die fertigungstechnisch und funktionell vorteilhafter ist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den weiteren Patentansprüchen entnehmbar.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die innere, mit dem Stabilisator un mittelbar zusammenwirkende Lagerhülse auf den Stabilisator aufzuspritzen. Diese Ausbildung hat zunächst den Vorteil, daß der Stabilisator als solches keinem Verschleiß im Fahrbetrieb unterliegt und daß ggf. Stabilisatorbrüche einleitende Oberflächenverletzungen des Stabilisators im Lagerbereich aus geschlossen sind. Bei der Verwendung von Stabilisatoren unterschiedlicher Dicke zur Abstimmung auf definierte Fahrwerksanforderungen kann durch das Aufspritzen von Lagerhülsen ebenfalls unterschiedlicher Stärke ein ein heitlicher Lager-Außendurchmesser verwirklicht werden, so daß die übrige Lagerung durch Gleichteile gebildet sein kann. Ein weiterer Vorteil dieser Lagerung ist in der Montage des Stabilisators zu sehen, weil die fest ange spritzte Lagerhülse nicht geteilt ausgeführt und auch nicht auf den Stabilisa tor entsprechend aufzufädeln ist.

Die Lagerhülse z. B. aus Polyurethan (PU) kann am Außenumfang rotations symetrisch ausgebildet sein, wobei vorteilhaft der Lagerkörper zur Anpas sung der Reibpartner mit reibungsmindernden Zusätzen wie Fest- oder Flüs sigschmierstoffen versehen sein kann. Als Festschmierstoff bietet sich bei spielsweise Graphit und als Flüssigschmierstoff ggf. Silikonöl an.

Die angespritzte Lagerhülse kann alternativ jedoch auch mit Vorsprüngen an deren Außenumfang versehen sein und formschlüssig mit dem sie umgebe nen Lagerkörper vorzugsweise aus Gummi zusammenwirken, wobei dann eine definierte Verdrillung ohne plastische Verformung gegeben ist. Bevor zugt können die Vorsprünge ähnlich einer Verzahnung ausgebildet sein.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt in

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Lagerung eines Stabilisators an einem Kraftfahrzeug mit angespritzter glattzylindrischer Lagerhülse;

Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Lagerung gemäß Linie II-II der Fig. 1; und

Fig. 3 abschnittsweise eine Lagerung gemäß Fig. 1 des Stabilisators mit ähnlich einer Verzahnung ausgebildeten Vorsprüngen an der Lager hülse.

In den Fig. 1 und 2 ist mit 10 eine Lagerung für einen nur im Lagerbereich dargestellten Stabilisator 12 aus Federstahl, z. B. für die Vorderachse eines Kraftfahrzeuges, dargestellt. Der Stabilisator 12 ist dabei mit zwei gleichen Lagerungen 10 quer zur Längsachse verlaufend am Unterbau 14 des Kraft fahrzeuges drehbar gelagert und in bekannter Weise mit zwei in Längsrich tung des Kraftfahrzeuges verlaufenden Armen mit Radführungsteilen des Kraftfahrzeuges verbunden.

Die Lagerung 10 setzt sich zusammen aus einer rotationssymetrischen La gerhülse 16 aus Polyurethan (PU), die unmittelbar auf den Außenumfang des Stabilisators 12 aufgespritzt ist. An die Lagerhülse 16 ist ein im Durch messer vergrößerter Anschlagring 18 angeformt, der als Axialsicherung für den Stabilisator 12 dient. Es versteht sich, daß bei der nicht dargestellten zweiten Lagerung 10 des Stabilisators 12 der Anschlagring 18 auf der ge genüberliegenden Stirnseite angeordnet ist.

Der Lagerring 16 ist in einem gummielastischen Lagerkörper 20 vorgespannt gehalten, wobei in dem Lagerkörper 20 in dessen Lagerkontaktbereich mit der Lagerhülse 16 ein graphithaltiger Festschmierstoff 22 eingebettet ist.

Der Lagerkörper 20 aus Gummi wird von einer Lagerschelle 24 umschlos sen, die über nicht dargestellte Schrauben (strichpunktierte Linien) an dem Unterbau 14 des Kraftfahrzeuges angeschraubt ist.

Bei der Montage der Lagerung 10 wird auf die auf den Stabilisator 12 bereits aufgespritze Lagerhülse 16 der Lagerkörper 20 übergestülpt, wozu dieser bei 26 (vgl. Fig. 1) geteilt ausgeführt ist. Anschließend wird die Lagerschelle 24 aufgeschoben und der so vormontierte Stabilisator 12 an dem Unterbau 14 des Kraftfahrzeuges angeschraubt. Der Stabilisator 12 ist somit im Kontakt bereich zwischen dem Außenumfang der Lagerhülse 16 und dem Innenum fang des Lagerkörpers 20 verdrehbar. Ein Verschleiß zwischen dem Außen umfang des Stabilisators 12 und der Lagerhülse 16 findet nicht statt.

Die Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführung der Erfindung, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Abweichend zu den Fig. 1 und 2 ist die Lagerbüchse 16' mit über die Breite der Lagerung 10' verlau fenden Vorsprüngen bzw. Zähnen 28 versehen, die mit einer komplementä ren Verzahnung im Lagerkörper 20' der Lagerung 10' zusammenwirken. Hier erfolgt dementsprechend keine Verdrehung zwischen Lagerbüchse 16' und Lagerkörper 20', jedoch ist die Lagerbüchse 16' um einen definierten Verdrehwinkel innerhalb des Elastizitätsbereiches des Lagerkörpers 20' ver drehbar, wobei in dem Lagerkörper 20' entsprechende Schubspannungen auftreten. Der Lagerkörper 20' ist dabei so auszulegen, daß dessen im Ela stizitätsbereich liegende Verdrehweichheit der geforderten Auslenkung der nicht dargestellten Stabilisatorarme in Plus- und Minusrichtung aus einer Konstruktionslage heraus entspricht.

Ggf. kann es vorteilhaft sein, den Stabilisator 12 zumindest im Bereich der Lagerung 10' mit einem nichtkreisförmigen Querschnitt zu versehen, um eine formschlüssige Verankerung in Umfangsrichtung zwischen Lagerbüchse 16' und Stabilisator 12 sicherzustellen.

Claims

1. Lagerung für einen Stabilisator in einem Kraftfahrzeug, mit einem in einem Gehäuse eingespanntem, elastischem Lagerkörper und einer im Lagerkörper gehaltenen Lagerhülse aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (16) unmittelbar auf den Stabilisator (12) aufgespritzt ist.

2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (16) am Außenumfang rotationssymetrisch ausgebildet ist und daß der Lagerkörper (20) mit reibungsmindernden Zusätzen versehen ist.

3. Lagerung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerkörper (20) aus gummielastischem Material mit eingebettetem Schmierstoff besteht.

4. Lagerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Lagerkörper (20) Festschmierstoff (22) eingebettet ist.

5. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (16') mit formschlüssig in den Lagerkörper (20') einragenden Vorsprüngen (28) versehen ist, die nur eine im Elastizitätsbereich liegende definierte Relativdrehung zulassen.

6. Lagerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge in der Lagerhülse (16') und im Lagerkörper (20') ähnlich einer Verzahnung mit über die Lagerbreite sich erstreckenden, ineinandergreifenden Zähnen (28) ausgebildet ist.

7. Lagerung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an die Lagerhülse (16) ein eine Axialsicherung bildender Anschlagring (18) angeformt ist.