DE19911247A1 - Lagerungsmatte für die Lagerung eines Abgaskatalysators - Google Patents
Lagerungsmatte für die Lagerung eines AbgaskatalysatorsInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist eine Lagerungsmatte für die Lagerung eines Abgaskatalysators in Form eines bindemittelfreien, viellagigen Flächengebildes aus temperaturbeständigen Fäden, welches durch Steppnähte mechanisch verfestigt ist. Die Fäden bestehen aus einem Kräuselgarn aus Filamenten und sind durch die Steppnähte unter Zugspannung im Flächengebilde fixiert. Die Steppnähte sind mit einem Nähfaden ausgeführt, dessen Temperaturbeständigkeit kleiner ist als die Betriebstemperatur der Lagerungsmatte. Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung der Matte, bei dem Kräuselgarn aus temperaturbeständigen Filamenten in mehreren Strängen von Rollen abgezogen und unter Zugspannung auf einer quer zur Abzugsrichtung bewegten Transporteinrichtung zu einem ebenen, viellagigen Flächengebilde abgelegt wird. Das mit der Transporteinrichtung weiterbewegte Flächengebilde wird mit Steppnähten mechanisch so verfestigt, daß die Fäden des Flächengebildes weiterhin unter Zugspannung stehen, wenn das Flächengebilde von der Transporteinrichtung gelöst wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Lagerungsmatte für die Lagerung
eines für die Reinigung von Kraftfahrzeugabgasen einge
setzten Abgaskatalysators in einem metallischen Kataly
satorgehäuse. Die Lagerungsmatte wird am Umfang des
keramischen Trägerkörpers eines Abgaskatalysators ange
ordnet und dichtet den Ringspalt zwischen keramischem
Trägerkörper und dem aus einem metallischen Werkstoff be
stehenden Katalysatorgehäuse. Sie soll eine sichere, er
schütterungsfreie Lagerung des keramischen Trägerkörpers
ermöglichen und muß eine Änderung der abzudichtenden Ring
spaltenbreite ausgleichen, wenn das metallische Kataly
satorgehäuse sich bei der durch die Verbrennungsabgase
vorgegebenen Betriebstemperatur ausdehnt. Die Lagerungs
matte bildet ferner eine Wärmedämmschicht an der Innen
wandung des Katalysatorgehäuses und reduziert die nach
außen übertragenen Schallgeräusche der strömenden Abgase.
Im Rahmen der bekannten Maßnahmen besteht die Lagerungs
matte aus kurzen anorganischen Fasern, einem organischen
Bindemittel sowie partikelförmigen Einlagerungen aus einem
Blähmaterial, zum Beispiel Glimmer oder Vermiculit, welches
unter der Einwirkung von Wärme expandiert und eine Volumen
zunahme der Lagerungsmatte bei Betriebstemperatur bewirkt.
Die im Bindemittel eingelagerten anorganischen Fasern be
stehen aus keramischen Stapelfasern oder aus zerkleinerten
SiO2-Filamenten mit einer durchschnittlichen Länge von
einigen Millimetern. (DE-U 93 11 571). Eine Lagerungsmatte
mit kurzen anorganischen Fasern neigt zu Erosion und Ab
rieb. Sowohl Fasern als auch partikelförmiges Blähmaterial
werden mit den strömenden Verbrennungsabgasen ausgetragen,
mit der Folge, daß die Abdichtung des Ringspaltes
schlechter wird und sich die Erosion verstärkt. Bei Ver
wendung eines Fasermaterials aus längeren Filamenten ist
die Gefahr, daß Fasern ausgeblasen werden, zwar geringer,
doch behindern Brückenbildung und Vernetzung der Filamente
eine Expansion der Matte und kommt die Wirkung des Bläh
materials nicht voll zum Tragen. Schließlich besteht das
Problem, daß die Blähwirkung von Vermiculit und Glimmer
erst bei hohen Temperaturen einsetzt. Für Abgaskataly
satoren, die zur Reinigung von Verbrennungsabgasen aus
Dieselmotoren eingesetzt werden, eignen sich die bekannten
Lagerungsmatten nicht oder nur mit Einschränkung, da die
auftretenden Abgastemperaturen für die Initierung einer
Blähwirkung der Lagerungsmatte nicht ausreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerungs
matte für Abgaskatalysatoren anzugeben, die ausblassicher
ist und den Ringspalt zwischen Abgaskatalysator und Kataly
satorgehäuse sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Ab
gastemperaturen gut abdichtet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Lagerungsmatte in Form eines bindemittelfreien, viellagigen
Flächengebildes aus temperaturbeständigen Fäden, welches
durch Steppnähte mechanisch verfestigt ist, wobei
die Fäden aus einem Kräuselgarn aus Filamenten be
stehen sowie durch die Steppnähte unter Zugspannung im
Flächengebilde fixiert sind und
die Steppnähte mit einem Nähfaden ausgeführt sind,
dessen Temperaturbeständigkeit kleiner ist als die
Betriebstemperatur der Lagerungsmatte.
Verfahren zum Umformen von strukturlosen Filamentgarnen in
gekräuselte, texturierte Garne mit textilem Erscheinungs
bild sind bekannt. Die entstehenden Kräuselgarne sind
voluminös und zeichnen sich durch eine hohe Elastizität
aus. Erfindungsgemäß sind die aus einem Kräuselgarn be
stehenden Fäden unter Zugspannung zu einem Flächengebilde
abgelegt worden, welches eine für Lagermatten übliche Dicke
aufweist. Durch Steppnähte sind die Fäden innerhalb des
Flächengebildes fixiert, wobei die Zugspannung aufrechter
halten wird. Der für die Steppnähte verwendete Nähfaden be
steht aus einem Material, dessen Temperaturbeständigkeit
kleiner ist als die Betriebstemperatur der Lagerungsmatte.
Bei erstmaliger Erwärmung der in das Katalysatorgehäuse
eingebauten Lagerungsmatte auf die durch die Verbrennungs
abgase vorgegebene Betriebstemperatur werden die Steppnähte
zerstört, wobei mit einer Zugentlastung der temperatur
beständigen Fäden im Kräuselgarn gespeicherte Verformungs
energie freigesetzt wird. Die freigesetzte Verformungs
energie ist erheblich und ermöglichst eine beachtliche
Volumenzunahme des Flächengebildes. Entsprechend groß ist
die Dichtkraft der zwischen dem Katalysatorgehäuse und dem
Abgaskatalysator eingebauten Lagerungsmatte, sobald die
Steppnähte durch Erstmalige Erwärmung der Lagerungsmatte
auf Betriebstemperatur zerstört worden sind. Die mit der
Auflösung der Steppnähte einsetzende Volumenzunahme der er
findungsgemäßen Lagerungsmatte ist temperaturunabhängig.
Somit ist die erfindungsgemäße Lagerungsmatte bei Abgas
katalysatoren, die mit verhältnismäßig geringen
Temperaturen betrieben werden, ebenso einsetzbar, wie bei
Abgaskatalysatoren für heiße Verbrennungsabgase, wie sie
bei Ottomotoren üblich sind. Da die erfindungsgemäße
Lagerungsmatte weder partikelförmige Blähstoffe noch Faser
bruchstücke enthält sondern ausschließlich aus langen
Filamentfäden besteht, ist die Gefahr einer Erosion bzw.
eines Abriebs unter der Wirkung der strömenden Ver
brennungsabgase gering.
Das Kräuselgarn besteht vorzugsweise aus SiO2-Filamenten
und/oder Filamenten aus Textilglas und/oder
AL2O3 - haltigen anorganischen Filamenten. Andere hoch
temperaturbeständige Kräuselgarne aus organischen oder an
organischen Materialien sollen jedoch nicht ausgeschlossen
sein. In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, daß an
Schnittkanten der Lagerungsmatte Nähte aus einem
temperaturbeständigen Faden vorgesehen sind. Die aus einem
temperaturbeständigen Fadenmaterial hergestellten Nähte an
den Schnittkanten gewährleisten einen zusätzlichen Kanten
schutz und tragen zu einer weiteren Verbesserung der Aus
blassicherheit der erfindungsgemäßen Lagermatte bei.
Geeignet sind Fäden, die bei der Arbeitstemperatur der
Lagerungsmatte noch eine ausreichende Zugfestigkeit be
sitzen. In Frage kommen Fäden aus Textilglas, SiO2,
Metallen und dergleichen.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Her
stellung der Lagerungsmatte mit folgenden Merkmalen:
- a) Kräuselgarn aus temperaturbeständigen Filamenten wird in mehreren Strängen von Rollen abgezogen und unter Zugspannung auf einer quer zur Abzugsrichtung bewegten Transporteinrichtung zu einem ebenen, viellagigen Flächengebilde abgelegt.
- b) Das mit der Transporteinrichtung weiterbewegte Flächengebilde wird mit Steppnähten mechanisch so verfestigt, daß die Fäden des Flächengebildes weiterhin unter Zugspannung stehen, wenn das Flächengebilde von der Transporteinrichtung gelöst wird.
- c) Für die Steppnähte wird ein Nähfaden verwenden, dessen Temperaturbeständigkeit kleiner ist als die Betriebstemperatur der Lagerungsmatte.
In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, daß aus der
fortlaufenden und mit Steppnähten mechanisch verfestigten
Bahn Matten ausgestanzt werden und vor oder nach dem Stanz
vorgang im Bereich der Schnittkanten Nähte mit einem Faden
aus einem temperaturfestem Material angebracht werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Die
einzige Figur zeigt ein Verfahrensschema zur Herstellung
von Lagerungsmatten für Abgaskatalysatoren.
In einem ersten Verfahrensschritt des in der Figur darge
stellten Herstellungsverfahrens wird Kräuselgarn aus anor
ganischen Filamenten in mehreren Strängen 1 von Rollen 2
abgezogen und unter Zugspannung auf einer quer zur Abzugs
richtung bewegten Transporteinrichtung 3 zu einem ebenen,
viellagigen Flächengebilde 4 abgelegt. Bei der Ablage
werden die Stränge 1 an randseitigen Ketten 5 der
Transporteinrichtung 3 eingehakt. Hierdurch wird die Zug
spannung in den Strängen 1 aufrechterhalten. Die Dicke des
Flächengebildes richtet sich nach dem Anwendungsfall. Je
nach Durchmesser und Gewicht des Katalysators, für den die
Lagerungsmatte bestimmt ist, werden Lagerungsmatten von
einigen Millimetern. Dicke bis einigen Zentimetern Dicke
eingesetzt. Entsprechend wird die Dicke des Flächengebildes
eingerichtet.
Die Transporteinrichtung 3 durchläuft eine Station 6, in
der das Flächengebilde 4 mit Steppnähten 7 mechanisch so
verfestigt wird, daß die Fäden des Flächengebildes weiter
hin unter Zugspannung stehen, wenn das Flächengebilde 4 von
der Transporteinrichtung 3 gelöst wird. Für die Steppnähte
7 wird ein Nähfaden verwendet, dessen Temperaturbe
ständigkeit kleiner ist als die Betriebstemperatur der
Lagerungsmatte.
In einem letzten Arbeitsschritt werden aus der fort
laufenden, mit Steppnähten 7 mechanisch verfestigten Bahn
Matten 8 ausgestanzt, wobei vor oder nach dem Stanzvorgang
im Bereich der Schnittkanten Nähte 9 mit einem Faden aus
temperaturfestem Material angebracht werden.
Es versteht sich, daß die mit Steppnähten mechanisch ver
festigte Materialbahn auch zunächst zu einem endlosen Band
aufgerollt werden kann und die Konfektionierung zu Matten
durch Stanzvorgänge an anderer Stelle kundenseitig vorge
nommen wird.
Mit dem in der Figur dargestellten Verfahren werden binde
mittelfreie Lagerungsmatten für die Lagerung von Abgas
katalysatoren hergestellt. Sie bestehen aus einem viel
lagigen Flächengebilde aus anorganischen Fäden, welches
durch Steppnähte mechanisch verfestigt ist. Für die zuvor
bestehende Funktion der Lagerungsmatte ist wesentlich, daß
die Fäden aus einem Kräuselgarn aus Filamenten bestehen
sowie durch die Steppnähte unter Zugspannung im Flächenge
bilde fixiert sind und daß die Steppnähte mit einem Näh
faden ausgeführt sind, dessen Temperaturbeständigkeit
kleiner ist als die Betriebstemperatur der Lagerungsmatte.
Das Kräuselgarn besteht vorzugsweise aus SiO2-Filamenten
und/oder Filamenten aus Textilglas und/oder
AL2O3 - haltigen Filamenten. Für die Steppnähte werden
synthetische Nähfäden verwendet, die nicht hitzebeständig
sind und bei der Erwärmung der Lagerungsmatte auf
Arbeitstemperatur zerstört werden. Mit der Zerstörung der
Nähfäden wird Verformungsenergie des Kräuselgarns freige
setzt, wobei sich das Volumen der Lagerungsmatte vergrößert
und die Dichtkraft der zwischen dem Katalysator und dem
Katalysatorgehäuse Eingespannten Lagerungsmatte zunimmt.
Claims (5)
1. Lagerungsmatte für die Lagerung eines für die Reinigung
von Kraftfahrzeugabgasen eingesetzten Abgaskatalysators in
einem metallischen Katalysatorgehäuse, gekenn
zeichnet durch ein bindemittelfreies, viellagiges
Flächengebilde aus temperaturbeständigen Fäden, welches
durch Steppnähte mechanisch verfestigt ist, wobei
die Fäden aus einem Kräuselgarn aus Filamenten be stehen sowie durch die Steppnähte unter Zugspannung im Flächengebilde fixiert sind und
die Steppnähte mit einem Nähfaden ausgeführt sind, dessen Temperaturbeständigkeit kleiner ist als die Betriebstemperatur der Lagerungsmatte.
die Fäden aus einem Kräuselgarn aus Filamenten be stehen sowie durch die Steppnähte unter Zugspannung im Flächengebilde fixiert sind und
die Steppnähte mit einem Nähfaden ausgeführt sind, dessen Temperaturbeständigkeit kleiner ist als die Betriebstemperatur der Lagerungsmatte.
2. Lagerungsmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kräuselgarn aus SiO2-Filamenten und/oder Filamenten
aus Textilglas und/oder AL2O3-haltigen anorganischen
Filamenten besteht.
3. Lagerungsmatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß an Schnittkanten der Lagerungsmatte Nähte aus
einem temperaturbeständigen Faden, zum Beispiel aus Textil
glas, vorgesehen sind.
4. Verfahren zur Herstellung einer Lagerungsmatte nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
Kräuselgarn aus temperaturbeständigen Filamenten in mehreren Strängen (4) von Rollen (2) abgezogen und unter Zugspannung auf einer quer zur Abzugsrichtung bewegten Transporteinrichtung (3) zu einem ebenen, viellagigen Flächengebilde abgelegt wird,
das mit der Transporteinrichtung (3) weiterbewegte Flächengebilde (4) mit Steppnähten (7) mechanisch so verfestigt wird, daß die Fäden des Flächengebildes weiterhin unter Zugspannung stehen, wenn das Flächen gebilde (4) von der Transporteinrichtung (3) gelöst wird, und
für die Steppnähte (7) eine Nähfaden verwendet wird, dessen Temperaturbeständigkeit kleiner ist als die Betriebstemperatur der Lagerungsmatte.
Kräuselgarn aus temperaturbeständigen Filamenten in mehreren Strängen (4) von Rollen (2) abgezogen und unter Zugspannung auf einer quer zur Abzugsrichtung bewegten Transporteinrichtung (3) zu einem ebenen, viellagigen Flächengebilde abgelegt wird,
das mit der Transporteinrichtung (3) weiterbewegte Flächengebilde (4) mit Steppnähten (7) mechanisch so verfestigt wird, daß die Fäden des Flächengebildes weiterhin unter Zugspannung stehen, wenn das Flächen gebilde (4) von der Transporteinrichtung (3) gelöst wird, und
für die Steppnähte (7) eine Nähfaden verwendet wird, dessen Temperaturbeständigkeit kleiner ist als die Betriebstemperatur der Lagerungsmatte.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei aus der fortlaufenden,
mit Steppnähten (7) mechanisch verfestigten Bahn Matten (8)
ausgestanzt werden und vor oder nach dem Stanzvorgang im
Bereich der Schnittkanten Nähte (9) mit einem Faden aus
temperaturfestem Material angebracht werden.
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US4929429A (en) * | 1988-02-11 | 1990-05-29 | Minnesota Mining And Manufacturing Company | Catalytic converter |
DE9311571U1 (de) * | 1993-08-03 | 1993-10-14 | H K O Isolier Und Textiltechni | Blähmatte |
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