DE19911165A1 - Entlaubungsmittel - Google Patents

Entlaubungsmittel

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Abstract

Eine Mischung, enthaltend DOLLAR A (A) Thidiazuron oder Thidiazuron und Diuron und DOLLAR A (B) Cyclanilide, Cyclanilide und Ethephon, Fluthiacet-methyl, Pyraflufen-ethyl und/oder Carfentrazone-ethyl, DOLLAR A eignet sich als Entlaubungsmittel, insbesndere in Baumwollkulturen.

Description

Die Erfindung betrifft das Gebiet der Entlaubungsmittel, insbesondere Thidiazuron enthaltende Mischungen und deren Verwendung in Baumwollkulturen.
Thidiazuron ist seit geraumer Zeit als Entlaubungsmittel, insbesondere für den Einsatz in Baumwollkulturen, bekannt (siehe z. B. "The Pesticide Manual", 11. Auflage, British Crop. Protection Council, Farnham 1997).
Auch der Einsatz von Thidiazuron in Mischungen ist beschrieben, siehe z. B. DE- A 26 46 712.
Da die Anforderungen an moderne Pflanzenschutzmittel in ökonomischer und ökologischer Hinsicht jedoch ständig steigen, beispielsweise was Wirkung, Aufwandmenge, Rückstände, Toxizität und günstige Herstellbarkeit angeht, besteht die ständige Aufgabe, beispielsweise durch die Kombination bekannter Wirkstoffe neue Pflanzenschutzmittel zu entwickeln, die zumindest in Teilbereichen Vorteile gegenüber den bekannten aufweisen.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß Thidiazuron und bereits kommerziell verwendete Mischungen von Thidiazuron und Diuron in Mischung mit Cyclanilide, Cyclanilide/Ethephon, Fluthiacet-methyl, Pyraflufen-ethyl und/oder Carfentrazone-ethyl synergistische Wirkungen aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Mischung, enthaltend
  • A) Thidiazuron oder Thidiazuron und Diuron und
  • B) Cyclanilide, Cyclanilide und Ethephon, Fluthiacet-methyl, Pyraflufen-ethyl und/oder Carfentrazone-ethyl.
Die erfindungsgemäßen Mischungen eignen sich insbesondere zum Einsatz als Entlaubungsmittel in Baumwollkulturen, beispielsweise durch eine schnelle und/oder erhöhte Wirkung oder niedrigere Aufwandmengen. Der Begriff Entlaubungsmittel im Sinne der Erfindung ist synonym mit "Defoliant" und "Dessiccant" und umfaßt auch die bekannte wachstumsregulatorische Wirkung von Thidiazuron und Thidiazuron enthaltenden Mischungen.
Die verwendeten Wirkstoffe (a. i.) sind bekannt und kommerziell erhältlich, Thidiazuron und Diuron von der Firma AgrEvo, Deutschland, Cyclanilide von der Firma Rhone-Poulenc, Frankreich, Carfentrazone-ethyl von der Firma FMC, USA, Fluthiacet-methyl von den Firmen Ihara/Kumiai, Japan und Novartis, Schweiz, sowie Pyraflufen-ethyl von der Firma Nihon Nohyako.
Die Wirkstoffe sind mit Angaben zu Herstellung, Mischung und Handhabung beispielsweise in "The Pesticide Manual" (s.o.) beschrieben und haben dort folgende Eintragungsnummern: Thidiazuron 703, Diuron 260, Cyclanilide 170, Ethephon 281, Fluthiacet-methyl 359, Carfentrazone-ethyl 112 und Pyraflufen- ethyl 617.
Mischungen von Thidiazuron und Diuron sind kommerziell erhältlich (AgrEvo, Deutschland). Solche Mischungen sind beispielsweise in US-A 4,613,354 beschrieben.
Bevorzugt als Komponente (A) ist Thidiazuron. Bevorzugt als Komponente (B) sind Cyclanilide und Mischungen von Cyclonilide und Ethephon, besonders bevorzugt ist Cyclanilide.
Die Wirkstoffe Carfentrazone-ethyl, Fluthiacet-methyl und Pyraflufen-ethyl sind als Hemmstoffe des Enzyms Protoporphorinogenoxidase (PPO) bekannt.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Mischung, enthaltend neben der angegebenen Komponente (A) als Komponente (B) einen PPO-Inhibitor.
Die Kombination der Wirkstoffe kann in an sich üblicher Weise eingesetzt werden, entweder durch Sprühapplikation einer aus Einzelformulierungen der Wirkstoffe im Tankmix hergestellten Spritzbrühe oder einer durch Verdünnen mit Wasser aus einer Mischformulierung der Wirkstoffe hergestellten Spritzbrühe. Für die Applikation kommen vor allem solche Methoden in Frage, die für die Anwendung der Einzelwirkstoffe üblich sind und eine gemeinsame Applikation ermöglichen.
Die Applikation kann prinzipiell auch durch aufeinanderfolgende Applikationen der Einzelwirkstoffe erfolgen, wobei der mögliche Zeitabstand in Vorversuchen ermittelt werden kann. Bevorzugt ist jedoch die gemeinsame Applikation. Die Wirkstoffe können gegebenenfalls auch in Kombination mit weiteren Pflanzenschutzmittelwirkstoffen eingesetzt werden.
Bei gleicher Wirkung ist die Aufwandmenge eines Einzelwirkstoffs in der Kombination im Vergleich zur Aufwandmenge des betreffenden Einzelwirkstoffes bei alleiniger Anwendung wesentlich verringert. Die optimale Wahl des Gewichtsverhältnisses und der Aufwandmengen ist beispielsweise vom Entwicklungsstadium, von Umweltfaktoren und Klimabedingungen oder auch vor der Art gegebenenfalls zusätzlich eingesetzter Pflanzenschutzmittelwirkstoffe abhängig.
Die Aufwandmenge für die Komponente (A) liegt im allgemeinen im Bereich von 1 bis 500 g/Wirkstoff (= a. i.)/ha.
Für Thidiazuron liegt sie bevorzugt im Bereich von 1 bis 500 g a. i./ha, besonders bevorzugt 10 bis 300 g a. i./ha, ganz besonders bevorzugt 20 bis 200 g a. i./ha.
Bei Thidiazuron/Diuron Mischungen (typischerweise im Gewichtsverhältnis 2 : 1) liegt die Aufwandmenge vorzugsweise bie 15 bis 300 g a.i./ha, besonders bevorzugt 30 bis 200 g a.i./ha.
Die Aufwandmengen für die Komponente (B) können je nach Wirkstoff in weiten Grenzen variieren und liegen im allgemeinen zwischen 0,1 und 5000 g a.i./ha. Für die Komponente /B) sind als Aufwandmengen beispielsweise bevorzugt:
Cyclanilid:
40 bis 400 g a.i./ha, besonders bevorzugt 90 bis 240 g a.i./ha.
Cyclanilid/Ethephon-Mischung (1 : 8):
500 bis 4000 g a.i./ha, besonders bevorzugt 800 g bis 2500 g a.i./ha.
Carfentrazone-ethyl:
1,5 bis 250 g a.i./ha, besonders bevorzugt 6 g bis 100 g a.i./ha, ganz besonders bevorzugt 12 bis 50 g a.i./ha.
Fluthiacet-methyl bzw. Pyraflufen-ethyl:
0,5 g bis 100 g a.i./ha, besonders bevorzugt 3 g bis 25 g a.i./ha.
Die Gewichtsverhältnisse der Komponenten (A): (B) können in weiten Grenzen variieren, sie liegen in der Regel zwischen 1 : 100 und 100 : 1.
Bevorzugt beträgt das ungefähre Verhältnis (A): (B)
für Cyclanilid: 0,1-2 : 1, besonders bevorzugt 1 : 2;
für Cyclanilid/Ethephon: 0,1-2 : 1;
für Carfentrazone-ethyl: 2-3 : 1;
Fluthiacet-methyl: 50-200 : 1;
Pyrafluofen: 50-200 : 1.
Gegenstand der Erfindung sind auch Entlaubungsmittel, die Kombinationen aus den Wirkstoffen (A) und (B) sowie übliche Formulierungshilfsmittel enthalten.
Die erfindungsgemäßen Kombinationen und deren Einzelwirkstoffe können auf verschiedene Art formuliert werden, je nachdem welche biologischen und/oder chemisch-physikalischen Parameter vorgegeben sind. Als Formulierungsmöglichkeiten kommen beispielsweise in Frage: Spritzpulver (WP), wasserlösliche Pulver (SP), wasserlösliche Konzentrate, emulgierbare Konzentrate (EC), Emulsionen (EW), wie Öl-in-Wasser- und Wasser-in-Öl- Emulsionen, versprühbare Lösungen, Suspensionskonzentrate (SC), Dispersionen auf Öl- oder Wasserbasis, ölmischbare Lösungen, Kapselsuspensionen (CS), Stäubemittel (DP), Granulate (GR) in Form von Mikro-, Sprüh-, Aufzugs- und Adsorptionsgranulaten, wasserdispergierbare Granulate (WG), wasserlösliche Granulate (SG), ULV (ultra-low-volume)-Formulierungen, Mikrokapseln und WSBs (water-soluble bags).
Die einzelnen Formulierungstypen sind im Prinzip bekannt und beispielsweise beschrieben in: Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie", Band 7, C. Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1986, Wade von Valkenburg, "Pesticide Formulations", Marcel Dekker, N. Y., 1973; K. Martens, "Spray Drying" Handbook, 3rd Ed. 1979, G. Goodwin Ltd. London.
Die notwendigen Formulierungshilfsmittel, wie Inertmaterialien, Tenside, Lösungsmittel und weitere Zusatzstoffe, sind ebenfalls bekannt und beispielsweise beschrieben in: Watkins, "Handbook of Insecticide Dust Diluents and Carriers", 2nd Ed., Darland Books, Caldwell N. J., H.v. Olphen, "Introduction to Clay Colloid Chemistry"; 2nd Ed., J. Wiley & Sons, N. Y.; C. Marsden, "Solvents Guide"; 2nd Ed., Interscience, N. Y. 1963; McCutcheon's "Detergents and Emulsifiers Annual", MC Publ. Corp., Ridgewood N. J.; Sisley and Wood, "Encyclopedia of Surface Active Agents", Chem. Publ. Co. Inc., N. Y. 1964; Schönfeldt, "Grenzflächenaktive Äthylenoxidaddukte", Wiss. Verlagsgesell., Stuttgart 1976; Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie", Band 7, C. Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1986.
Auf der Basis dieser Formulierungen lassen sich auch Kombinationen mit anderer Pflanzenschutzmitteln, wie Insektiziden, Akariziden, Herbiziden, Fungiziden, Safenern, anderen Wachstumsregulatoren und/oder Düngemitteln herstellen, z. B. in Form einer Fertigformulierung oder als Tankmix.
Spritzpulver sind in Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate, die neben dem Wirkstoff außer einem Verdünnungs- oder Inertstoff noch Tenside ionischer und/oder nichtionischer Art (Netzmittel, Dispergiermittel), z. B. polyoxyethylierte Alkylphenole, polyoxethylierte Fettalkohole, polyoxethylierte Fettamine, Fettalkoholpolyglykolethersulfate, Alkansulfonate, Alkylbenzolsulfonate, ligninsulfonsaures Natrium, 2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures Natrium, dibutylnaphthalin-sulfonsaures Natrium oder auch oleoylmethyltaurinsaures Natrium enthalten. Zur Herstellung der Spritzpulver werden die Wirkstoffe beispielsweise in üblichen Apparaturen, wie Hammermühlen, Gebläsemühlen und Luftstrahlmühlen, feingemahlen und gleichzeitig oder anschließend mit den Formulierungshilfsmitteln vermischt.
Emulgierbare Konzentrate werden durch Auflösen der Wirkstoffe in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Butanol, Cyclohexanon, Dimethylformamid, Xylol oder auch höhersiedenden Aromaten oder Kohlenwasserstoffen, oder Mischungen der organischen Lösungsmittel unter Zusatz von einem oder mehreren Tensiden ionischer und/oder nichtionischer Art (Emulgatoren) hergestellt. Als Emulgatoren können beispielsweise verwendet werden:
Alkylarylsulfonsaure Calcium-Salze wie Ca-Dodecylbenzolsulfonat oder nichtionische Emulgatoren, wie Fettsäurepolyglykolester, Alkylarylpolyglykolether, Fettalkoholpolyglykolether, Propylenoxid-Ethylenoxid- Kondensationsprodukte, Alkylpolyether, Sorbitanester wie z. B. Sorbitanfettsäureester oder Polyoxethylensorbitanester, wie Polyoxyethylensorbitanfettsäureester.
Stäubemittel erhält man durch Vermahlen der Wirkstoffe mit fein verteilten festen Stoffen, z. B. Talkum, natürlichen Tonen, wie Kaolin, Bentonit und Pyrophyllit, oder Diatomeenerde. Suspensionskonzentrate können auf Wasser- oder Ölbasis sein. Sie können beispielsweise durch Naß-Vermahlung mittels handelsüblicher Perlmühlen und gegebenenfalls Zusatz von Tensiden, wie sie z. B. oben bei den anderen Formulierungstypen bereits aufgeführt sind, hergestellt werden.
Emulsionen, z. B. Öl-in-Wasser-Emulsionen (EW), lassen sich beispielsweise mittels Rührern, Kolloidmühlen und/oder statischen Mischern unter Verwendung von wäßrigen organischen Lösungsmitteln und gegebenenfalls Tensiden, wie sie z. B. oben bei den anderen Formulierungstypen bereits aufgeführt sind, herstellen.
Granulate können entweder durch Verdüsen der Wirkstoffe auf adsorptionsfähiges, granuliertes Inertmaterial hergestellt werden oder durch Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten mittels Klebemitteln, z. B. Polyvinylalkohol, polyacrylsaurem Natrium oder auch Mineralölen, auf die Oberfläche von Trägerstoffen wie Sand, Kaolinite oder von granuliertem Inertmaterial. Auch können die Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranulaten üblichen Weise - gewünschtenfalls in Mischung mit Düngemitteln - granuliert werden.
Wasserdispergierbare Granulate werden in der Regel nach den üblichen Verfahren wie Sprühtrocknung, Wirbelbett-Granulierung, Teller-Granulierung, Mischung mit Hochgeschwindigkeitsmischern und Extrusion ohne festes Inertmaterial hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Mischungen enthalten in der Regel 0,1 bis 99 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 95 Gew.-% Wirkstoffe der Formel (A) und/oder (B).
In Spritzpulvern beträgt die Wirkstoffkonzentration z. B. etwa 10 bis 90 Gew.-%, der Rest zu 100 Gew.-% besteht aus üblichen Formulierungsbestandteilen. Bei emulgierbaren Konzentraten kann die Wirkstoffkonzentration etwa 1 bis 90 Gew.-% betragen. Staubförmige Formulierungen enthalten z. B. 1 bis 80, meist 5 bis 60 Gew.-% an Wirkstoff. Versprühbare Lösungen beispielsweise 0,05 bis 80, meistens 2 bis 50 Gew.-% Wirkstoff. Bei wasserdispergierbaren Granulaten hängt der Wirkstoffgehalt zum Teil davon ab, ob die wirksame Verbindung flüssig oder fest vorliegt und welche Granulierhilfsmittel, Füllstoffe usw. verwendet werden. Bei den in Wasser dispergierbaren Granulaten liegt der Gehalt an Wirkstoff beispielsweise zwischen 1 und 95 Gew.-%, meistens zwischen 10 und 80 Gew.-%.
Daneben enthalten die genannten Wirkstofformulierungen gegebenenfalls die jeweils üblichen Haft-, Netz-, Dispergier-, Emulgier-, Penetrations-, Konservierungs-, Frostschutz- und Lösungsmittel, Füll-, Träger- und Farbstoffe, Entschäumer, Verdunstungshemmer und den pH-Wert und die Viskosität beeinflussende Mittel.
Als Kombinationspartner für die erfindungsgemäßen Wirkstoffe in Mischungsformulierungen oder im Tank-Mix sind beispielsweise auch bekannte Wirkstoffe einsetzbar, wie sie z. B. in Weed Research 26, 441-445 (1986), oder "The Pesticide Manual", 11. Auflage, 1997 und dort zitierter Literatur beschrieben sind.
Zur Anwendung werden die in handelsüblicher Form vorliegenden Formulierungen gegebenenfalls in üblicher Weise verdünnt, z. B. bei Spritzpulvern, emulgierbaren Konzentraten, Dispersionen und wasserdispergierbaren Granulaten mittels Wasser, und anschließend auf die Pflanzen appliziert. Dies schließt auch spezielle Applikationsvarianten ein, wie sie im Baumwollanbau üblich sind, z. B. die Applikation per Flugzeug. Staubförmige Zubereitungen, Boden- bzw. Streugranulate sowie versprühbare Lösungen werden vor der Anwendung üblicherweise nicht mehr mit weiteren inerten Stoffen verdünnt.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Mischungen bzw. Mittel als Entlaubungsmittel, vorzugsweise in geeigneten Nutzpflanzenkulturen, wie Baumwolle, Sonnenblumen oder Kartoffeln. Besondere bevorzugt ist die Verwendung als Entlaubungsmittel in Baumwollkulturen.
Ebenso Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entlaubung einer Pflanze, vorzugsweise einer Nutzpflanze, besonders bevorzugt einer Baumwollpflanze, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pflanze mit einer erfindungsgemäßen Mischung bzw. einem erfindungsgemäßen Mittel behandelt.
Selbstredend können die Mischungen bzw. Mittel und das Verfahren auch zur Behandlung gentechnisch veränderter (transgener) Pflanzen, vorzugsweise Nutzpflanzen, besonders bevorzugt Baumwolle, eingesetzt werden, wobei solche Pflanzen beispielsweise ein oder mehrere Fremdgene zur Erzielung von Insektizid und/oder Herbizidresistenzen enthalten.
Die Erfindung wird durch die Beispiele näher erläutert, ohne sie dadurch einzuschränken.
Beispiele 1. Bonitierung der Wirkung und Bewertung des Synergismus
Die Wirkung an den Pflanzen wird nach dem Blattausfall gemäß einer Skala von 0 bis 100% bewertet:
0% = keine erkennbare Wirkung im Vergleich zur unbehandelten Pflanze;
100% = alle Blätter abgefallen.
Eine Beurteilung des Synergismus bei den hier eingesetzten Wirkstoffen muß die stark unterschiedlichen Aufwandmengen der Einzelwirkstoffe berücksichtigen. Es ist somit nicht sinnvoll, die Wirkungen der Wirkstoffkombinationen und die der Einzelwirkstoffe jeweils bei gleichen Aufwandmengen zu vergleichen. Die erfindungsgemäß einzusparenden Wirkstoffmengen werden durch die überadditive Wirkungssteigerung bei Einsatz der kombinierten Aufwandmengen bzw. durch die Verringerung der Aufwandmengen beider Einzelwirkstoffe beim kombinierten Einsatz im Vergleich zu den Aufwandmengen der Wirkstoffen bei Einzelapplikation bei jeweils gleicher Wirkung erkennbar.
In allen Fällen wird bei den Kombinationen zwischen dem errechneten und dem gefundenen Wirkungsgrad unterschieden. In der Mehrzahl der Fälle ist die synergistische Wirkungssteigerung so hoch, daß die Wirkung der Kombination deutlich die formale (zahlenmäßige) Summe der Wirkungen der Einzelstoffe übersteigt. Eine derart hohe Wirkungssteigerung ist aufgrund der bekannten Wirkungen der Einzelwirkstoffe keinesfalls zu erwarten gewesen.
Der theoretisch zu erwartende Wirkungsgrad einer Kombination kann näherungsweise nach der Formel von S. R. Colby abgeschätzt werden (vgl. "Calculation of synergistic and antagonistic responses of herbicide combinations", Weeds 15 (1967), Seiten 20-22).
Diese Formel lautet für Zweierkombinationen:
wobei
X = % Wirkung durch A bei x kg/ha Aufwandmenge;
Y = % Wirkung durch B bei y kg/ha Aufwandmenge;
E = die zu erwartende Wirkung durch A + B bei x + y kg/ha
Ist die tatsächliche Wirkung größer als die rechnerisch zu erwartende, so ist die Wirkung der Kombination mehr als additiv, d. h. es liegt ein synergistischer Wirkungseffekt vor.
2. Wirkung als Entlaubungsmittel 2.1. Allgemeine Arbeitsvorschrift
Baumwollsamen der Sorte Vulkano (Firma Goshi) werden in einer Tiefe von 1 cm ausgesät und in einer Klimakammer (14 h Licht, Temperatur Tag: 25°C, Nacht 18°C) bis zum 8-10 Blattstadium angezüchtet.
2.2. Tabelle 1 (Mischungen mit Cyclanilid)
Die Applikation erfolgte mit einem Overhead Laborsprayer mittels einer Teejet 11002XR Düse in einer Menge von 300 l/ha.
Die Versuche belegen einen deutlichen Synergismus.
2.3. Tabelle 2 (Mischungen mit Carfentrazone-ethyl)
Applikation mit Eppendorf-Pipette
Die Versuche belegen klar einen synergistischen Effekt.

Claims (8)

1. Mischung, enthaltend
  • A) Thidiazuron oder Thidiazuron und Diuron und
  • B) Cyclanilide, Cyclanilide und Ethephon, Fluthiacet-methyl, Pyraflufen-ethyl und/oder Carfentrazone-ethyl.
2. Verwendung einer Mischung gemäß Anspruch 1 zum Entlauben von Pflanzen.
3. Verwendung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzen Baumwollpflanzen sind.
4. Verwendung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Baumwollpflanzen transgene Baumwollpflanzen sind.
5. Entlaubungsmittel, enthaltend
  • A) Thidiazuron oder Thidiazuron und Diuron und
  • B) Cyclanilide, Cyclanilide und Ethephon, Fluthiacetmethyl, Pyraflufen-ethyl und/oder Carfentrazone-ethyl und
  • C) ein oder mehrere Formulierungshilfsmittel.
6. Verfahren zum Entlauben einer Pflanze, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pflanze mit einer Mischung gemäß Anspruch 1 oder einem Mittel gemäß Anspruch 5 behandelt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanze eine Baumwollpflanze ist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Baumwollpflanze eine transgene Baumwollpflanze ist.
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