DE19911165A1 - Entlaubungsmittel - Google Patents
EntlaubungsmittelInfo
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- A01N47/08—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having one or more single bonds to nitrogen atoms
- A01N47/28—Ureas or thioureas containing the groups >N—CO—N< or >N—CS—N<
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Abstract
Eine Mischung, enthaltend DOLLAR A (A) Thidiazuron oder Thidiazuron und Diuron und DOLLAR A (B) Cyclanilide, Cyclanilide und Ethephon, Fluthiacet-methyl, Pyraflufen-ethyl und/oder Carfentrazone-ethyl, DOLLAR A eignet sich als Entlaubungsmittel, insbesndere in Baumwollkulturen.
Description
Die Erfindung betrifft das Gebiet der Entlaubungsmittel, insbesondere
Thidiazuron enthaltende Mischungen und deren Verwendung in
Baumwollkulturen.
Thidiazuron ist seit geraumer Zeit als Entlaubungsmittel, insbesondere für den
Einsatz in Baumwollkulturen, bekannt (siehe z. B. "The Pesticide Manual", 11.
Auflage, British Crop. Protection Council, Farnham 1997).
Auch der Einsatz von Thidiazuron in Mischungen ist beschrieben, siehe z. B. DE-
A 26 46 712.
Da die Anforderungen an moderne Pflanzenschutzmittel in ökonomischer und
ökologischer Hinsicht jedoch ständig steigen, beispielsweise was Wirkung,
Aufwandmenge, Rückstände, Toxizität und günstige Herstellbarkeit angeht,
besteht die ständige Aufgabe, beispielsweise durch die Kombination bekannter
Wirkstoffe neue Pflanzenschutzmittel zu entwickeln, die zumindest in
Teilbereichen Vorteile gegenüber den bekannten aufweisen.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß Thidiazuron und bereits kommerziell
verwendete Mischungen von Thidiazuron und Diuron in Mischung mit
Cyclanilide, Cyclanilide/Ethephon, Fluthiacet-methyl, Pyraflufen-ethyl und/oder
Carfentrazone-ethyl synergistische Wirkungen aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Mischung, enthaltend
- A) Thidiazuron oder Thidiazuron und Diuron und
- B) Cyclanilide, Cyclanilide und Ethephon, Fluthiacet-methyl, Pyraflufen-ethyl und/oder Carfentrazone-ethyl.
Die erfindungsgemäßen Mischungen eignen sich insbesondere zum Einsatz als
Entlaubungsmittel in Baumwollkulturen, beispielsweise durch eine schnelle
und/oder erhöhte Wirkung oder niedrigere Aufwandmengen. Der Begriff
Entlaubungsmittel im Sinne der Erfindung ist synonym mit "Defoliant" und
"Dessiccant" und umfaßt auch die bekannte wachstumsregulatorische Wirkung
von Thidiazuron und Thidiazuron enthaltenden Mischungen.
Die verwendeten Wirkstoffe (a. i.) sind bekannt und kommerziell erhältlich,
Thidiazuron und Diuron von der Firma AgrEvo, Deutschland, Cyclanilide von der
Firma Rhone-Poulenc, Frankreich, Carfentrazone-ethyl von der Firma FMC, USA,
Fluthiacet-methyl von den Firmen Ihara/Kumiai, Japan und Novartis, Schweiz,
sowie Pyraflufen-ethyl von der Firma Nihon Nohyako.
Die Wirkstoffe sind mit Angaben zu Herstellung, Mischung und Handhabung
beispielsweise in "The Pesticide Manual" (s.o.) beschrieben und haben dort
folgende Eintragungsnummern: Thidiazuron 703, Diuron 260, Cyclanilide 170,
Ethephon 281, Fluthiacet-methyl 359, Carfentrazone-ethyl 112 und Pyraflufen-
ethyl 617.
Mischungen von Thidiazuron und Diuron sind kommerziell erhältlich (AgrEvo,
Deutschland). Solche Mischungen sind beispielsweise in US-A 4,613,354
beschrieben.
Bevorzugt als Komponente (A) ist Thidiazuron. Bevorzugt als Komponente (B)
sind Cyclanilide und Mischungen von Cyclonilide und Ethephon, besonders
bevorzugt ist Cyclanilide.
Die Wirkstoffe Carfentrazone-ethyl, Fluthiacet-methyl und Pyraflufen-ethyl sind
als Hemmstoffe des Enzyms Protoporphorinogenoxidase (PPO) bekannt.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Mischung, enthaltend neben der
angegebenen Komponente (A) als Komponente (B) einen PPO-Inhibitor.
Die Kombination der Wirkstoffe kann in an sich üblicher Weise eingesetzt
werden, entweder durch Sprühapplikation einer aus Einzelformulierungen der
Wirkstoffe im Tankmix hergestellten Spritzbrühe oder einer durch Verdünnen mit
Wasser aus einer Mischformulierung der Wirkstoffe hergestellten Spritzbrühe.
Für die Applikation kommen vor allem solche Methoden in Frage, die für die
Anwendung der Einzelwirkstoffe üblich sind und eine gemeinsame Applikation
ermöglichen.
Die Applikation kann prinzipiell auch durch aufeinanderfolgende Applikationen der
Einzelwirkstoffe erfolgen, wobei der mögliche Zeitabstand in Vorversuchen
ermittelt werden kann. Bevorzugt ist jedoch die gemeinsame Applikation. Die
Wirkstoffe können gegebenenfalls auch in Kombination mit weiteren
Pflanzenschutzmittelwirkstoffen eingesetzt werden.
Bei gleicher Wirkung ist die Aufwandmenge eines Einzelwirkstoffs in der
Kombination im Vergleich zur Aufwandmenge des betreffenden Einzelwirkstoffes
bei alleiniger Anwendung wesentlich verringert. Die optimale Wahl des
Gewichtsverhältnisses und der Aufwandmengen ist beispielsweise vom
Entwicklungsstadium, von Umweltfaktoren und Klimabedingungen oder auch vor
der Art gegebenenfalls zusätzlich eingesetzter Pflanzenschutzmittelwirkstoffe
abhängig.
Die Aufwandmenge für die Komponente (A) liegt im allgemeinen im Bereich von
1 bis 500 g/Wirkstoff (= a. i.)/ha.
Für Thidiazuron liegt sie bevorzugt im Bereich von 1 bis 500 g a. i./ha, besonders
bevorzugt 10 bis 300 g a. i./ha, ganz besonders bevorzugt 20 bis 200 g a. i./ha.
Bei Thidiazuron/Diuron Mischungen (typischerweise im Gewichtsverhältnis 2 : 1)
liegt die Aufwandmenge vorzugsweise bie 15 bis 300 g a.i./ha, besonders
bevorzugt 30 bis 200 g a.i./ha.
Die Aufwandmengen für die Komponente (B) können je nach Wirkstoff in weiten
Grenzen variieren und liegen im allgemeinen zwischen 0,1 und 5000 g a.i./ha.
Für die Komponente /B) sind als Aufwandmengen beispielsweise bevorzugt:
Cyclanilid:
40 bis 400 g a.i./ha, besonders bevorzugt 90 bis 240 g a.i./ha.
Cyclanilid/Ethephon-Mischung (1 : 8):
500 bis 4000 g a.i./ha, besonders bevorzugt 800 g bis 2500 g a.i./ha.
Carfentrazone-ethyl:
1,5 bis 250 g a.i./ha, besonders bevorzugt 6 g bis 100 g a.i./ha, ganz besonders bevorzugt 12 bis 50 g a.i./ha.
Fluthiacet-methyl bzw. Pyraflufen-ethyl:
0,5 g bis 100 g a.i./ha, besonders bevorzugt 3 g bis 25 g a.i./ha.
Cyclanilid:
40 bis 400 g a.i./ha, besonders bevorzugt 90 bis 240 g a.i./ha.
Cyclanilid/Ethephon-Mischung (1 : 8):
500 bis 4000 g a.i./ha, besonders bevorzugt 800 g bis 2500 g a.i./ha.
Carfentrazone-ethyl:
1,5 bis 250 g a.i./ha, besonders bevorzugt 6 g bis 100 g a.i./ha, ganz besonders bevorzugt 12 bis 50 g a.i./ha.
Fluthiacet-methyl bzw. Pyraflufen-ethyl:
0,5 g bis 100 g a.i./ha, besonders bevorzugt 3 g bis 25 g a.i./ha.
Die Gewichtsverhältnisse der Komponenten (A): (B) können in weiten Grenzen
variieren, sie liegen in der Regel zwischen 1 : 100 und 100 : 1.
Bevorzugt beträgt das ungefähre Verhältnis (A): (B)
für Cyclanilid: 0,1-2 : 1, besonders bevorzugt 1 : 2;
für Cyclanilid/Ethephon: 0,1-2 : 1;
für Carfentrazone-ethyl: 2-3 : 1;
Fluthiacet-methyl: 50-200 : 1;
Pyrafluofen: 50-200 : 1.
für Cyclanilid: 0,1-2 : 1, besonders bevorzugt 1 : 2;
für Cyclanilid/Ethephon: 0,1-2 : 1;
für Carfentrazone-ethyl: 2-3 : 1;
Fluthiacet-methyl: 50-200 : 1;
Pyrafluofen: 50-200 : 1.
Gegenstand der Erfindung sind auch Entlaubungsmittel, die Kombinationen aus
den Wirkstoffen (A) und (B) sowie übliche Formulierungshilfsmittel enthalten.
Die erfindungsgemäßen Kombinationen und deren Einzelwirkstoffe können auf
verschiedene Art formuliert werden, je nachdem welche biologischen und/oder
chemisch-physikalischen Parameter vorgegeben sind. Als
Formulierungsmöglichkeiten kommen beispielsweise in Frage: Spritzpulver (WP),
wasserlösliche Pulver (SP), wasserlösliche Konzentrate, emulgierbare
Konzentrate (EC), Emulsionen (EW), wie Öl-in-Wasser- und Wasser-in-Öl-
Emulsionen, versprühbare Lösungen, Suspensionskonzentrate (SC), Dispersionen
auf Öl- oder Wasserbasis, ölmischbare Lösungen, Kapselsuspensionen (CS),
Stäubemittel (DP), Granulate (GR) in Form von Mikro-, Sprüh-, Aufzugs- und
Adsorptionsgranulaten, wasserdispergierbare Granulate (WG), wasserlösliche
Granulate (SG), ULV (ultra-low-volume)-Formulierungen, Mikrokapseln und
WSBs (water-soluble bags).
Die einzelnen Formulierungstypen sind im Prinzip bekannt und beispielsweise
beschrieben in: Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie",
Band 7, C. Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1986, Wade von Valkenburg,
"Pesticide Formulations", Marcel Dekker, N. Y., 1973; K. Martens, "Spray
Drying" Handbook, 3rd Ed. 1979, G. Goodwin Ltd. London.
Die notwendigen Formulierungshilfsmittel, wie Inertmaterialien, Tenside,
Lösungsmittel und weitere Zusatzstoffe, sind ebenfalls bekannt und
beispielsweise beschrieben in: Watkins, "Handbook of Insecticide Dust Diluents
and Carriers", 2nd Ed., Darland Books, Caldwell N. J., H.v. Olphen, "Introduction
to Clay Colloid Chemistry"; 2nd Ed., J. Wiley & Sons, N. Y.; C. Marsden,
"Solvents Guide"; 2nd Ed., Interscience, N. Y. 1963; McCutcheon's "Detergents
and Emulsifiers Annual", MC Publ. Corp., Ridgewood N. J.; Sisley and Wood,
"Encyclopedia of Surface Active Agents", Chem. Publ. Co. Inc., N. Y. 1964;
Schönfeldt, "Grenzflächenaktive Äthylenoxidaddukte", Wiss. Verlagsgesell.,
Stuttgart 1976; Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie", Band 7, C.
Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1986.
Auf der Basis dieser Formulierungen lassen sich auch Kombinationen mit anderer
Pflanzenschutzmitteln, wie Insektiziden, Akariziden, Herbiziden, Fungiziden,
Safenern, anderen Wachstumsregulatoren und/oder Düngemitteln herstellen, z. B.
in Form einer Fertigformulierung oder als Tankmix.
Spritzpulver sind in Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate, die neben dem
Wirkstoff außer einem Verdünnungs- oder Inertstoff noch Tenside ionischer
und/oder nichtionischer Art (Netzmittel, Dispergiermittel), z. B. polyoxyethylierte
Alkylphenole, polyoxethylierte Fettalkohole, polyoxethylierte Fettamine,
Fettalkoholpolyglykolethersulfate, Alkansulfonate, Alkylbenzolsulfonate,
ligninsulfonsaures Natrium, 2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures Natrium,
dibutylnaphthalin-sulfonsaures Natrium oder auch oleoylmethyltaurinsaures
Natrium enthalten. Zur Herstellung der Spritzpulver werden die Wirkstoffe
beispielsweise in üblichen Apparaturen, wie Hammermühlen, Gebläsemühlen und
Luftstrahlmühlen, feingemahlen und gleichzeitig oder anschließend mit den
Formulierungshilfsmitteln vermischt.
Emulgierbare Konzentrate werden durch Auflösen der Wirkstoffe in einem
organischen Lösungsmittel, z. B. Butanol, Cyclohexanon, Dimethylformamid,
Xylol oder auch höhersiedenden Aromaten oder Kohlenwasserstoffen, oder
Mischungen der organischen Lösungsmittel unter Zusatz von einem oder
mehreren Tensiden ionischer und/oder nichtionischer Art (Emulgatoren)
hergestellt. Als Emulgatoren können beispielsweise verwendet werden:
Alkylarylsulfonsaure Calcium-Salze wie Ca-Dodecylbenzolsulfonat oder nichtionische Emulgatoren, wie Fettsäurepolyglykolester, Alkylarylpolyglykolether, Fettalkoholpolyglykolether, Propylenoxid-Ethylenoxid- Kondensationsprodukte, Alkylpolyether, Sorbitanester wie z. B. Sorbitanfettsäureester oder Polyoxethylensorbitanester, wie Polyoxyethylensorbitanfettsäureester.
Alkylarylsulfonsaure Calcium-Salze wie Ca-Dodecylbenzolsulfonat oder nichtionische Emulgatoren, wie Fettsäurepolyglykolester, Alkylarylpolyglykolether, Fettalkoholpolyglykolether, Propylenoxid-Ethylenoxid- Kondensationsprodukte, Alkylpolyether, Sorbitanester wie z. B. Sorbitanfettsäureester oder Polyoxethylensorbitanester, wie Polyoxyethylensorbitanfettsäureester.
Stäubemittel erhält man durch Vermahlen der Wirkstoffe mit fein verteilten
festen Stoffen, z. B. Talkum, natürlichen Tonen, wie Kaolin, Bentonit und
Pyrophyllit, oder Diatomeenerde. Suspensionskonzentrate können auf Wasser-
oder Ölbasis sein. Sie können beispielsweise durch Naß-Vermahlung mittels
handelsüblicher Perlmühlen und gegebenenfalls Zusatz von Tensiden, wie sie z. B. oben bei den anderen Formulierungstypen bereits aufgeführt sind, hergestellt
werden.
Emulsionen, z. B. Öl-in-Wasser-Emulsionen (EW), lassen sich beispielsweise
mittels Rührern, Kolloidmühlen und/oder statischen Mischern unter Verwendung
von wäßrigen organischen Lösungsmitteln und gegebenenfalls Tensiden, wie sie
z. B. oben bei den anderen Formulierungstypen bereits aufgeführt sind,
herstellen.
Granulate können entweder durch Verdüsen der Wirkstoffe auf
adsorptionsfähiges, granuliertes Inertmaterial hergestellt werden oder durch
Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten mittels Klebemitteln, z. B.
Polyvinylalkohol, polyacrylsaurem Natrium oder auch Mineralölen, auf die
Oberfläche von Trägerstoffen wie Sand, Kaolinite oder von granuliertem
Inertmaterial. Auch können die Wirkstoffe in der für die Herstellung von
Düngemittelgranulaten üblichen Weise - gewünschtenfalls in Mischung mit
Düngemitteln - granuliert werden.
Wasserdispergierbare Granulate werden in der Regel nach den üblichen
Verfahren wie Sprühtrocknung, Wirbelbett-Granulierung, Teller-Granulierung,
Mischung mit Hochgeschwindigkeitsmischern und Extrusion ohne festes
Inertmaterial hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Mischungen enthalten in der Regel 0,1 bis 99 Gew.-%,
insbesondere 0,1 bis 95 Gew.-% Wirkstoffe der Formel (A) und/oder (B).
In Spritzpulvern beträgt die Wirkstoffkonzentration z. B. etwa 10 bis 90 Gew.-%,
der Rest zu 100 Gew.-% besteht aus üblichen Formulierungsbestandteilen. Bei
emulgierbaren Konzentraten kann die Wirkstoffkonzentration etwa 1 bis 90
Gew.-% betragen. Staubförmige Formulierungen enthalten z. B. 1 bis 80, meist
5 bis 60 Gew.-% an Wirkstoff. Versprühbare Lösungen beispielsweise 0,05 bis
80, meistens 2 bis 50 Gew.-% Wirkstoff. Bei wasserdispergierbaren Granulaten
hängt der Wirkstoffgehalt zum Teil davon ab, ob die wirksame Verbindung
flüssig oder fest vorliegt und welche Granulierhilfsmittel, Füllstoffe usw.
verwendet werden. Bei den in Wasser dispergierbaren Granulaten liegt der Gehalt
an Wirkstoff beispielsweise zwischen 1 und 95 Gew.-%, meistens zwischen 10
und 80 Gew.-%.
Daneben enthalten die genannten Wirkstofformulierungen gegebenenfalls die
jeweils üblichen Haft-, Netz-, Dispergier-, Emulgier-, Penetrations-,
Konservierungs-, Frostschutz- und Lösungsmittel, Füll-, Träger- und Farbstoffe,
Entschäumer, Verdunstungshemmer und den pH-Wert und die Viskosität
beeinflussende Mittel.
Als Kombinationspartner für die erfindungsgemäßen Wirkstoffe in
Mischungsformulierungen oder im Tank-Mix sind beispielsweise auch bekannte
Wirkstoffe einsetzbar, wie sie z. B. in Weed Research 26, 441-445 (1986), oder
"The Pesticide Manual", 11. Auflage, 1997 und dort zitierter Literatur
beschrieben sind.
Zur Anwendung werden die in handelsüblicher Form vorliegenden
Formulierungen gegebenenfalls in üblicher Weise verdünnt, z. B. bei
Spritzpulvern, emulgierbaren Konzentraten, Dispersionen und
wasserdispergierbaren Granulaten mittels Wasser, und anschließend auf die
Pflanzen appliziert. Dies schließt auch spezielle Applikationsvarianten ein, wie sie
im Baumwollanbau üblich sind, z. B. die Applikation per Flugzeug. Staubförmige
Zubereitungen, Boden- bzw. Streugranulate sowie versprühbare Lösungen
werden vor der Anwendung üblicherweise nicht mehr mit weiteren inerten
Stoffen verdünnt.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Mischungen bzw. Mittel als Entlaubungsmittel, vorzugsweise in geeigneten
Nutzpflanzenkulturen, wie Baumwolle, Sonnenblumen oder Kartoffeln. Besondere
bevorzugt ist die Verwendung als Entlaubungsmittel in Baumwollkulturen.
Ebenso Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entlaubung einer Pflanze,
vorzugsweise einer Nutzpflanze, besonders bevorzugt einer Baumwollpflanze,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Pflanze mit einer erfindungsgemäßen
Mischung bzw. einem erfindungsgemäßen Mittel behandelt.
Selbstredend können die Mischungen bzw. Mittel und das Verfahren auch zur
Behandlung gentechnisch veränderter (transgener) Pflanzen, vorzugsweise
Nutzpflanzen, besonders bevorzugt Baumwolle, eingesetzt werden, wobei solche
Pflanzen beispielsweise ein oder mehrere Fremdgene zur Erzielung von Insektizid
und/oder Herbizidresistenzen enthalten.
Die Erfindung wird durch die Beispiele näher erläutert, ohne sie dadurch
einzuschränken.
Die Wirkung an den Pflanzen wird nach dem Blattausfall gemäß einer Skala von
0 bis 100% bewertet:
0% = keine erkennbare Wirkung im Vergleich zur unbehandelten Pflanze;
100% = alle Blätter abgefallen.
0% = keine erkennbare Wirkung im Vergleich zur unbehandelten Pflanze;
100% = alle Blätter abgefallen.
Eine Beurteilung des Synergismus bei den hier eingesetzten Wirkstoffen muß die
stark unterschiedlichen Aufwandmengen der Einzelwirkstoffe berücksichtigen. Es
ist somit nicht sinnvoll, die Wirkungen der Wirkstoffkombinationen und die der
Einzelwirkstoffe jeweils bei gleichen Aufwandmengen zu vergleichen. Die
erfindungsgemäß einzusparenden Wirkstoffmengen werden durch die
überadditive Wirkungssteigerung bei Einsatz der kombinierten Aufwandmengen
bzw. durch die Verringerung der Aufwandmengen beider Einzelwirkstoffe beim
kombinierten Einsatz im Vergleich zu den Aufwandmengen der Wirkstoffen bei
Einzelapplikation bei jeweils gleicher Wirkung erkennbar.
In allen Fällen wird bei den Kombinationen zwischen dem errechneten und dem
gefundenen Wirkungsgrad unterschieden. In der Mehrzahl der Fälle ist die
synergistische Wirkungssteigerung so hoch, daß die Wirkung der Kombination
deutlich die formale (zahlenmäßige) Summe der Wirkungen der Einzelstoffe
übersteigt. Eine derart hohe Wirkungssteigerung ist aufgrund der bekannten
Wirkungen der Einzelwirkstoffe keinesfalls zu erwarten gewesen.
Der theoretisch zu erwartende Wirkungsgrad einer Kombination kann
näherungsweise nach der Formel von S. R. Colby abgeschätzt werden (vgl.
"Calculation of synergistic and antagonistic responses of herbicide
combinations", Weeds 15 (1967), Seiten 20-22).
Diese Formel lautet für Zweierkombinationen:
wobei
X = % Wirkung durch A bei x kg/ha Aufwandmenge;
Y = % Wirkung durch B bei y kg/ha Aufwandmenge;
E = die zu erwartende Wirkung durch A + B bei x + y kg/ha
X = % Wirkung durch A bei x kg/ha Aufwandmenge;
Y = % Wirkung durch B bei y kg/ha Aufwandmenge;
E = die zu erwartende Wirkung durch A + B bei x + y kg/ha
Ist die tatsächliche Wirkung größer als die rechnerisch zu erwartende, so ist die
Wirkung der Kombination mehr als additiv, d. h. es liegt ein synergistischer
Wirkungseffekt vor.
Baumwollsamen der Sorte Vulkano (Firma Goshi) werden in einer Tiefe von 1 cm
ausgesät und in einer Klimakammer (14 h Licht, Temperatur Tag: 25°C, Nacht
18°C) bis zum 8-10 Blattstadium angezüchtet.
Die Applikation erfolgte mit einem Overhead Laborsprayer mittels einer Teejet
11002XR Düse in einer Menge von 300 l/ha.
Die Versuche belegen einen deutlichen Synergismus.
Die Versuche belegen klar einen synergistischen Effekt.
Claims (8)
1. Mischung, enthaltend
- A) Thidiazuron oder Thidiazuron und Diuron und
- B) Cyclanilide, Cyclanilide und Ethephon, Fluthiacet-methyl, Pyraflufen-ethyl und/oder Carfentrazone-ethyl.
2. Verwendung einer Mischung gemäß Anspruch 1 zum Entlauben von
Pflanzen.
3. Verwendung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pflanzen Baumwollpflanzen sind.
4. Verwendung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Baumwollpflanzen transgene Baumwollpflanzen sind.
5. Entlaubungsmittel, enthaltend
- A) Thidiazuron oder Thidiazuron und Diuron und
- B) Cyclanilide, Cyclanilide und Ethephon, Fluthiacetmethyl, Pyraflufen-ethyl und/oder Carfentrazone-ethyl und
- C) ein oder mehrere Formulierungshilfsmittel.
6. Verfahren zum Entlauben einer Pflanze, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Pflanze mit einer Mischung gemäß Anspruch 1 oder einem Mittel gemäß
Anspruch 5 behandelt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanze
eine Baumwollpflanze ist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Baumwollpflanze eine transgene Baumwollpflanze ist.
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