DE19909948A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Bremsanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer BremsanlageInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Bremsanlage eines Fahrzeugs vorgeschlagen, bei welchem abhängig von Eingangsgrößen über wenigstens ein Steuersignal die Radbremsen des Fahrzeugs betätigt werden. Es werden die Querbeschleunigung des Fahrzeugs und/oder der Lenkwinkel des Fahrzeugs umfaßt, wobei außerhalb des Bremsvorgangs die Größe des Steuersignals abhängig von der Querbeschleunigung und/oder dem Lenkwinkel bestimmt wird. Nach einer Fahrt mit großer Querbeschleunigung und/oder großem Lenkwinkel werden die Radbremsen zur Verringerung des Lüftspiels mit diesem Steuersignal betätigt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung einer Bremsanlage eines Fahrzeugs.
Bremsanlagen von Fahrzeugen sind heute vermehrt elektrisch
steuerbar. Die elektrische Steuerung erlaubt einen vom
Fahrerbremswunsch, d. h. von der Bremspedalbetätigung durch
den Fahrer unabhängigen Druckaufbau in den Radbremsen. Der
artige elektrische Steuerungen von Bremsanlagen dienen bei
spielsweise der Durchführung einer Antriebsschlupfregelung,
einer Fahrdynamikregelung (ESP) oder auch im Rahmen einer
elektrohydraulischen Bremsanlage der Steuerung des normalen
Bremsvorgangs abhängig vom elektrisch erfaßten Fahrerbrems
wunsch. Mittels der letztgenannten elektrischen Bremsanlagen
lassen sich auch die erwähnten Antriebsschlupfregelungen
bzw. Fahrdynamikregelungen realisieren.
Es hat sich gezeigt, daß bei Fahrten mit hoher Querbeschleu
nigung das Lüftspiel der Radbremsen, d. h. der Abstand zwi
schen der Bremsscheibe und dem Bremsbelag deutlich erhöht
ist. Dies bedeutet, daß insbesondere beim Einsatz einer
elektrisch gesteuerten Bremsanlage, beim anschließenden
Bremsen ein höheres Bremsmediumvolumen in die Bremsanlage
einfließen muß, bis die Bremsbeläge an der Bremsscheibe an
liegen. Somit kann erst nach Überwindung des Lüftspiels
Bremskraft am Rad aufgebaut werden, so daß das Anbremsver
halten des Fahrzeugs sowie die Einregelung der Bremskraft am
Rad beeinflußt ist. Dieser beobachtete Effekt ist bei älte
ren Fahrzeugen verstärkt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, das Bremsverhalten mit Blick
auf das nach Fahrten mit hoher Querbeschleunigung entstehen
de höhere Lüftspiel zu verbessern.
Dies wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängi
gen Patentansprüche erreicht.
Aus der DE-A 34 23 063 ist bekannt, zur Verbesserung der Dy
namik eines Antriebsschlupfregeleingriffs vorzeitig vor Be
ginn des Antriebsschlupfregeleingriffes Bremsdruck in den
Radbremsen aufzubauen, der zu keiner oder nur zu einer ge
ringen Bremswirkung führt, jedoch die Bremsbeläge an der
Bremsscheibe anlegt. Die Problematik, die bei Fahrten mit
hoher Querbeschleunigung entsteht, wird nicht betrachtet.
Durch einen abhängig von Querbeschleunigung, einer die Fahr
zeuggeschwindigkeit repräsentierenden Größe und/oder des
Lenkwinkels berechneten temporären Bremsdruckaufbau nach ei
ner Fahrt mit höherer Querbeschleunigung oder großem Len
keinschlag wird das erhöhte Lüftspiel reduziert und somit
das Bremsverhalten, insbesondere das Anbremsverhalten ver
bessert.
Beim Einsatz elektrisch gesteuerter Bremssysteme, welche für
jede Radbremse eine Druckregelung vorsehen, wird durch die
beschriebene Vorgehensweise das Regelverhalten erheblich
verbessert. Insbesondere wird die Regelgüte verbessert, die
durch Phasenverschiebung und Schwingungsneigungen insbeson
dere im Bereich kleiner Drücke nach Fahrten mit hoher Quer
beschleunigung und/oder großen Lenkwinkel beeinträchtigt
sein kann.
Ferner wird die Dynamik des Bremseneingriffs verbessert, da
die Bremsbeläge schneller an der Bremsscheibe anliegen.
Von besonderem Vorteil ist, daß die Höhe des aufgebauten
Bremsdrucks in Abhängigkeit von Querbeschleunigung und/oder
Lenkwinkel derart bestimmt wird, daß das Lüftspiel verklei
nert, jedoch keine merkliche Verzögerung des Fahrzeugs und
somit kein zusätzlicher Bremsbelagverschleiß auftritt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen
Patentansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Fig. 1
zeigt dabei ein Übersichtsblockschaltbild einer Steuerein
heit zur Steuerung einer Bremsanlage. In Fig. 2 ist ein
Flußdiagramm dargestellt, welches ein Programm des Mikrocom
puters der Steuereinheit repräsentiert, mit dessen Hilfe die
Steuereinheit die beschriebene Vorgehensweise zur Lüftspiel
verringerung ausführt. In Fig. 3 schließlich sind die Aus
wirkungen dieser Vorgehensweise anhand von Zeitdiagrammen
verdeutlicht.
Fig. 1 zeigt ein Übersichtsblockschaltbild einer Steuerein
heit zur Steuerung einer Bremsanlage eines Fahrzeugs. Die
Steuereinheit ist mit 10 bezeichnet und umfaßt wenigstens
eine Eingangsschaltung 12, einen Mikrocomputer 14 und eine
Ausgangsschaltung 16. Diese Komponenten sind über ein Kommu
nikationssystem 18 zum gegenseitigen Datenaustausch mitein
ander verbunden. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel stellt
die Steuereinheit 10 eine Steuereinheit zur Steuerung einer
elektrohydraulischen Bremsanlage dar. Dieser werden über
verschiedene Eingangsleitungen Meßgrößen zugeführt, die Be
triebsgrößen repräsentieren bzw. aus denen Betriebsgrößen
abgeleitet werden, welche bei der Berechnung der Stellsigna
le für die Ventile der hydraulischen Bremsanlage ausgewertet
werden. Im folgenden werden die mit Blick auf der nachfol
gend beschriebenen Vorgehensweise der Lüftspielreduzierung
wesentlichen Eingangsgrößen dargestellt. Über eine Eingangs
leitung 20 wird von einer Meßeinrichtung 22 ein das Ausmaß
der Bremspedalbetätigung repräsentierendes Signal zugeführt.
Über die Leitung 24 wird von einer entsprechenden Meßein
richtung 26 ein die Querbeschleunigung des Fahrzeugs reprä
sentierendes Signal zugeführt. Über Eingangsleitungen 28 bis
32 werden von entsprechenden Meßeinrichtungen 34 bis 38 Si
gnale zugeführt, die die Radgeschwindigkeiten repräsentie
ren. Entsprechend werden über die Eingangsleitungen 40 bis
44 von Meßeinrichtungen 46 bis 50 Signale zugeführt, die die
Bremsdrücke in den Radbremsen darstellen. Darüber hinaus
wird über eine Eingangsleitung 52 von einer entsprechenden
Meßeinrichtung 54 ein Gelenkwinkel repräsentierendes Signal
zugeführt. Neben diesen explizit dargestellten Signalen wer
den bei der Steuerung der Bremsanlagen, weitere aus Über
sichtlichkeitsgründen nicht dargestellte Betriebsgrößen aus
gewertet, wie beispielsweise Gierrate, etc. In anderen Aus
führungsbeispielen werden Querbeschleunigung und/oder Lenk
winkel nicht gemessen, sondern aus anderen Größen berechnet.
Über Ausgangsleitungen 52 steuert die Steuereinheit 10 die
hydraulische Bremsanlage 58 an, dort Ventile und wenigstens
eine Pumpe, welche den Bremsdruck in den Radbremsen 60 bis
66 aufbauen, abbauen bzw. konstant halten.
Im Normalbetrieb der Bremsanlage wird wenigstens auf der Ba
sis der Größe der Bremspedalbetätigung der Fahrerbremswunsch
ermittelt. Dieser wird in Sollbremsdrücke für die einzelnen
Radbremsen umgesetzt, beispielsweise unter Berücksichtigung
einer vorgegebenen Bremskraftverteilung. Die Sollbremsdrücke
werden durch Druckregelkreise unter Berücksichtigung des ge
messenen oder geschätzten Bremsdrucks in den Radbremsen ein
geregelt. Dabei werden Ansteuersignale für die Ventilanord
nungen gebildet, welche in Abhängigkeit der Regelabweichung
und des daraus gebildeten Regelausgangssignals den
Bremsdruck in den Radbremsen erhöhen oder erniedrigen, um
ihn in Übereinstimmung mit dem jeweils vorgegebenen Soll
druck zu bringen. Daneben werden gegebenenfalls in Sonderbe
triebszuständen, beispielsweise bei einem Eingriff der An
triebsschlupfregelung oder des Fahrdynamikregelsystems
Bremsdrücke unabhängig vom Fahrerbremswunsch auf- oder abge
baut.
Die nachfolgend beschriebene Vorgehensweise zur Lüftspielre
duzierung wird jedoch nicht nur in Verbindung einer derarti
gen elektrohydraulischen Bremsanlage eingesetzt, sondern
auch bei einer elektropneumatischen Bremsanlage, welche auf
der Basis ähnlicher Grundprinzipien arbeitet und als Druck
mittel Druckluft einsetzt. Entsprechendes gilt auch für Rad
bremsen mit elektromotorischer Zuspannung, bei denen anstel
le des Bremsdrucks Ansteuersignale für die Bremsensteller
gebildet werden, die die Positionen der Bremsbeläge steuern.
Darüber hinaus ist die nachfolgend beschriebene Vorgehens
weise bei allen Bremsanlagen einsetzbar, welche unabhängig
vom Fahrerbremswunsch Bremskraft an den Radbremsen aufbauen
können, d. h. bei allen Bremsanlagen, die zur Durchführung
einer Antriebsschlupfregelfunktion oder einer Fahrdynamikre
gelfunktion dienen.
Das Lüftspiel der Radbremsen eines Fahrzeugs, d. h. der Ab
stand zwischen Bremsscheibe und Bremsbelag, wird bei Fahrten
mit hoher Querbeschleunigung und/oder großem Lenkwinkel er
höht. Um beim anschließenden Bremsen bzw. beim anschließen
den Eingriff eines Fahrdynamikregelsystems oder eines An
triebsschlupfregelsystems die Dynamik des Bremsvorgangs, das
Anbremsverhalten und im Zusammenhang mit einer elektrisch
gesteuerten Bremsanlage die Regelgüte einer Druckregelung zu
verbessern, ist vorgesehen, nach einer Fahrt mit höherer
Querbeschleunigung oder großem Lenkanschlag das Lüftspiel
durch temporäres Betätigen der Radbremsen, z. B. mit Hilfe
eines kleinen, temporären Druckaufbaus, wieder zu verklei
nern. Dabei muß die Größe des Ansteuersignals (z. B. der ein
zuspeisende Bremsdruck) gleichzeitig so gering sein, daß
keine merkliche Verzögerung des Fahrzeugs und kein zusätzli
cher Belagverschleiß auftritt.
Es hat sich gezeigt, daß die Größe des Ansteuersignals, z. B.
die Höhe des Bremsdrucks, mit dem diese Forderungen erfüllt
werden können, in Abhängigkeit der gemessenen Querbeschleu
nigung und/oder des Lenkwinkels und einer die Fahrzeugge
schwindigkeit repräsentierenden Größe sich berechnen läßt.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat sich die fol
gende Formel als geeignet erwiesen:
P(AY,LW,VFZ) = A*f1 (ABS (AY)) + B*f2 (ABS (LW),VFZ)
Dabei bedeutet AY die Querbeschleunigung, Lw der Lenkwinkel
und VFZ die Fahrzeuggeschwindigkeit. Die Konstanten A und B
müssen an das jeweilige Fahrzeug angepaßt werden. Die Funk
tionen f1 und f2 sind vorgegeben, stellen im bevorzugten
Ausführungsbeispiel eine einfache Integration der Absolut
werte (ABS) der jeweiligen Werte dar. P ist die Größe des
Steuersignals (je nach verwendeter Bremsanlage Soll
bremsdruck, Pulslänge (Ventilöffnungszeit), Strom, etc.).
In anderen Ausführungsbeispielen wird die Größe des Steuer
signals nur abhängig von der Querbeschleunigung oder nur ab
hängig vom Lenkwinkel berechnet.
In einer elektrisch gesteuerten Bremsanlage wird die Größe
des Bremsdrucks durch Vorgabe eines entsprechenden Sollwer
tes für die Druckregelkreise ausgegeben und an den Radbrem
sen eingeregelt. In anderen Systemen, insbesondere bei Sy
stemen zur Antriebsschlupfregelung und/oder Fahrdynamikrege
lung wird ein Druckaufbaupuls mit einer abhängig von der Hö
he des Bremsdrucks bestimmten Länge ausgegeben. In allen
Fällen wird nach Erreichen des Solldrucks bzw. nach Ausgabe
des Druckaufbaupuls der in die Radbremszylinder eingesteuer
te Bremsdruck wieder abgebaut. Eine Lüftspielvergrößerung
ergibt sich nicht, wenn keine erneute Kurvenfahrt mit höhe
rer Querbeschleunigung erfolgt.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel einer elektro
hydraulischen Bremsanlage wird die beschriebene Vorgehens
weise als Programm des Mikrocomputers 14 durchgeführt. Ein
Beispiel für ein derartiges Programm ist als Flußdiagramm in
Fig. 2 skizziert.
Das beschriebene Programm wird während eingeschalteter Ver
sorgungsspannung der Steuereinheit in vorgegebenen Zeitin
tervallen durchlaufen.
Nach Start des Programmteils wird im ersten Schritt 100
überprüft, ob ein Bremsvorgang vorliegt. Dies erfolgt vor
zugsweise auf der Basis des Fahrerbremswunsches. Liegt ein
Fahrerbremswunsch vor, d. h. hat der Fahrer das Bremspedal
betätigt, so wird gemäß Schritt 102 die oben beschriebene
Bremsensteuerung bzw. -regelung durchgeführt, das Programm
beendet und zum nächsten Zeitpunkt durchgeführt.
Hat kein Bremsvorgang stattgefunden, wird gemäß Schritt 104
der Querbeschleunigungswert AY, der Lenkwinkel LW sowie die
von einem Fahrgeschwindigkeitsgeber ermittelte oder auf der
Basis der Radgeschwindigkeiten berechnete Fahrzeuggeschwin
digkeit VFZ eingelesen. Daraufhin wird im Schritt 106 über
prüft, ob eine hohe Querbeschleunigung und/oder ein großer
Lenkwinkel vorliegt. Dies erfolgt vorzugsweise durch Ver
gleich wenigstens einer der beiden Werte mit einem vorgege
benen Schwellenwert. Ist dieser Schwellenwert überschritten,
d. h. liegt eine große Querbeschleunigung bzw. ein großer
Lenkwinkel vor, so wird gemäß Schritt 108 der zur Reduzie
rung des sich vergrößernden Lüftspiels einzusteuernde Druck
PSOLL gemäß der oben angegebenen Formel abhängig von der
Querbeschleunigung, dem Lenkwinkel und der Fahrzeuggeschwin
digkeit berechnet. Die Funktionen f1 und f2 sind dabei in
bevorzugten Ausführungsbeispiel Integratoren, welche den Ab
solutwert von Querbeschleunigung und/oder Lenkwinkel inte
grieren. Nach Schritt 106 wird das Programm beendet.
Hat Schritt 106 ergeben, daß keine große Querbeschleunigung
bzw. kein großer Lenkwinkel vorliegt oder nicht mehr vor
liegt, wird gemäß Schritt 110 die Bremsanlage auf der Basis
des in Schritt 108 gegebenenfalls berechneten Drucksollwert
PSOLL betätigt. Ferner werden die Integratoren zu Null ge
setzt, so daß die Solldruckberechnung gemäß Schritt 108 bei
der nächsten Fahrt mit großer Querbeschleunigung bzw. großem
Lenkwinkel wieder von ihren Startbedingungen aus anfängt.
Nach Einregeln des Solldrucks (Reduktion der Druckdifferenz
auf eine vorbestimmte Größe) an den Radbremsen wird der
Solldruck wieder auf Null zurückgenommen. Nach Schritt 110
wird das Programm beendet und zum nächsten Zeitintervall
wieder durchlaufen.
Die Auswirkungen der beschriebenen Vorgehensweise sind in
Fig. 3 anhand von Zeitdiagrammen verdeutlicht. Fig. 3a
zeigt den zeitlichen Verlauf der Querbeschleunigung bzw. des
Lenkwinkels, Fig. 3b den eines ausgewählten Raddrucks und
Fig. 3c den des Lüftspiels L. Zunächst sei von einer Fahrt
ausgegangen, in dem keine Querbeschleunigung und kein Lenk
einschlag vorliegt. Der Radbremsdruck ist Null, da kein
Bremsvorgang stattfindet. Das Lüftspiel L ist auf seinen Mi
nimalwert MIN (vgl. Fig. 3a, 3b und 3c). Zum Zeitpunkt t0
werde eine Fahrt mit erhöhter Querbeschleunigung bzw. großem
Lenkwinkel erkannt. Diese Fahrt dauert bis zum Zeitpunkt t1,
zu dem der Querbeschleunigungs- bzw. Lenkwinkelwert den
Schwellenwert wieder unterschreitet. Zwischen den Zeitpunk
ten t0 und t1 nimmt das Lüftspiel kontinuierlich aufgrund
der Querbeschleunigung zu (vgl. Fig. 3c). Zwischen den
Zeitpunkten t0 und t1 wird daher ein Solldruckwert, vorzugs
weise gemäß der oben angegebenen Formel, berechnet, bei des
sen Einsteuern an den Radbremsen das vergrößerte Lüftspiel
kompensiert wird. Der berechnete Solldruck wird nach dem
Zeitpunkt t1 eingeregelt (siehe Fig. 3b). Entsprechend wird
das Lüftspiel reduziert, bis es zum Zeitpunkt t2 wieder sei
nen Minimalwert erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt wird der
aufgebaute Bremsdruck in den Radbremsen wieder abgebaut.
Die dargestellte Lösung ist bei allen Bremsanlagentypen an
wendbar, bei denen die Problematik des sich vergrößernden
Lüftspiel auftritt. Es wird beim jeweiligen Bremsanlagentyp
wie oben dargestellt die Größe des die Radbremse betätigen
den Steuersignals bestimmt, welches bei hydraulischen oder
pneumatischen Bremsanlagen einen Bremsdruck repräsentiert,
bei elektromotorischen einen Strom.
Claims (8)
1. Verfahren zur Steuerung einer Bremsanlage, bei welcher
unabhängig vom Fahrerbremswunsch mit wenigstens eines
Steuersignals Bremskraft an den Radbremsen aufgebaut
wird, wobei die Querbeschleunigung des Fahrzeugs und/oder
der Lenkwinkel des Fahrzeugs ermittelt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß außerhalb des Bremsvorgangs die Größe
des Steuersignals abhängig von der Querbeschleunigung
und/oder dem Lenkwinkel bestimmt wird, und die Radbremsen
nach einer Fahrt mit großer Querbeschleunigung und/oder
großem Lenkwinkel mit diesem Steuersignal betätigt wer
den.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuersignal der einzustellende Radbremsdruck oder
ein die Position der Bremsbeläge beeinflussende Steuer
größe einer Radbremse mit elektromotorischer Zuspannung
ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Betätigung der Radbremsen
temporär ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Größe des Steuersignals auf
der Basis der ermittelten Querbeschleunigung und/oder des
ermittelten Lenkwinkels sowie einer der Fahrzeuggeschwin
digkeit angenäherten Größe berechnet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Größe des Steuersignals
durch Integration des Absolutwertes der Querbeschleuni
gung und/oder des Lenkwinkels während einer Fahrt mit ho
her Querbeschleunigung und/oder großem Lenkwinkel ermit
telt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Bremsanlage eine elektrohy
draulische Bremsanlage ist, welche im Normalbremsbetrieb
abhängig vom Fahrerbremswunsch gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Größe des Steuersignals
derart berechnet wird, daß es zu einer Verringerung des
Lüftspiels führt, aber keine merkliche Verzögerung und
kein zusätzlicher Bremsbelagverschleiß auftritt.
8. Vorrichtung zur Steuerung einer Bremsanlage, mit einer
elektronischen Steuereinheit, die abhängig von Eingangs
größen unabhängig vom Fahrerbremswunsch über wenigstens
ein Steuersignal die Radbremsen des Fahrzeugs betätigt,
die elektronische Steuereinheit Mittel zum Erfassen der
Querbeschleunigung des Fahrzeugs und/oder des Lenkwinkels
des Fahrzeugs umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektronische Steuereinheit ferner Mittel aufweist, wel
che außerhalb des Bremsvorgangs die Größe des Steuersi
gnals abhängig von der Querbeschleunigung und/oder dem
Lenkwinkel bestimmen, und die Radbremsen nach einer Fahrt
mit großer Querbeschleunigung und/oder großem Lenkwinkel
mit diesem Steuersignal betätigen.
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DE (1) | DE19909948A1 (de) |
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WO2010102658A1 (de) * | 2009-03-11 | 2010-09-16 | Dr. Ing. H.C. F. Porsche Aktiengesellschaft | Verfahren und vorrichtung zum bremsen |
WO2017005775A1 (en) * | 2015-07-09 | 2017-01-12 | Jaguar Land Rover Limited | Controller, system and method |
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- 1999-03-06 DE DE1999109948 patent/DE19909948A1/de not_active Withdrawn
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2000
- 2000-03-06 JP JP2000060154A patent/JP2000255400A/ja not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Effective date: 20111001 |