DE19909723C5 - Sicherheits - Klebefolie als Identifizierungsträger - Google Patents
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Abstract
– die auf ein Substrat aufklebbar ist,
– und eine Trägerschicht umfaßt, in der ein Identifikationsmedium enthalten ist, das in dem Substrat eine nachweisbare Reaktion hervorruft,
– wobei die Diffusion des Identifikationsmediums (3) von der Sicherheitsfolie (1) zum Substrat (14) durch einen berührungslosen Beschriftungsprozeß gezielt lokal veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
– daß die Sicherheitsfolie (1) eine Barriereschicht (6) aufweist, die zwischen der Trägerschicht (4) und dem Substrat (14) angeordnet ist und die in unbeschriftetem Zustand die Diffusion des Identifikationsmediums (3) von der Sicherheitsfolie (1) zum Substrat (14) verhindert,
– und daß die lokale Veränderung der Diffusion durch eine lokale Schwächung der Barriereschicht (6) entsteht.
Description
- Die Erfindung betrifft eine beschriftbare Sicherheits-Klebefolie, die ein diffusionsfähiges Identifikationsmedium enthält. Wird die Folie auf ein Substrat aufgeklebt, so erfolgt durch das Identifikationsmedium eine dauerhafte Markierung des Substrats.
- Sicherheitsfolien und Sicherheitsetiketten spielen eine große Rolle bei der Markierung diebstahlgefährdeter oder sicherheitsrelevanter Werkstücke und Schriftstücke. Sie werden auf das zu sichernde Objekt aufgeklebt und sind nur unter großem Aufwand zu kopieren und/oder von der Objektoberfläche, dem Substrat, zu entfernen. Von besonderem Vorteil sind Sicherheitsfolien und -etiketten, deren Beschriftung auch nach Entfernen der Folie bzw. des Etiketts auf dem darunterliegenden Substrat dauerhaft nachweisbar sind: Sie zwingen den Dieb bzw. Fälscher zu aufwendigen Nacharbeiten, um die Spuren der Beschriftung auf dem Substrat zu tilgen und/oder eine gefälschte Beschriftung des Substrats zu erzeugen. Somit verringern sie beträchtlich die Attraktivität des Diebstahls bzw. der Fälschung. Zur Erzielung einer permanenten Beschriftung des Substrats wird die Sicherheitsfolie mit einem diffusionsfähigen Identifikationsmedium versehen, das nach dem Aufkleben der Folie in das darunterliegende Substrat wandert und in diesem eine physikalische und/oder chemische Reaktion hervorruft.
- Die
DE 694 10 927 T2 beschreibt ein Etikett mit einer Trennbeschichtung, welche mit einer Beschriftung versehen ist. Diese Beschriftung ist im „Normalzustand" des Etiketts unsichtbar und erscheint erst dann, wenn die Trennbeschichtung von einer der anderen Schichten des Etiketts, an die sie laminiert ist, gewaltsam getrennt wird. Bei der Trennung wird die Beschriftung permanent sichtbar, so daß der Eingriff auf dem Etikett nachweisbar ist. Allerdings überträgt sich die Beschriftung nicht auf das darunterliegende Substrat, so daß die Beschriftung nicht nachgewiesen werden kann, wenn das Etikett vollständig vom darunterliegenden Substrat entfernt wurde. - Aus der
US 5 346 738 ist ein Sicherheitsetikett bekannt, das als Identifikationsmedium eine Säure in mikro-verkapselter Form enthält. Wird auf das Etikett – insbesondere durch den Aufklebevorgang auf ein Objekt – ein Druck ausgeübt, so bricht die Verkapselung auf, das Identifikationsmedium wird freigesetzt und diffundiert zur Substratoberfläche, auf der es eine ätzende Reaktion hervorruft. Der Beschriftungsvorgang ist hierbei ein integraler Teil des chemisch/technischen Herstellungsprozesses des Etiketts und muß daher beim Etikettenhersteller erfolgen. Somit kann durch diese Etiketten die für einen wirksamen Diebstahlschutz unumgängliche Anforderung des Anwenders nicht erfüllt werden, die Beschriftung der Etiketten im eigenen Hause und möglichst kurzfristig vornehmen zu können und das Beschriftungsmuster nach Bedarf umzugestalten, um eine möglichst hohe Fälschungssicherheit sicherstellen zu können. - Ein weiterer Nachteil dieser Etiketten besteht darin, daß die Beschriftung der Etikettoberseite in einem weiteren, getrennten Prozeßschritt erfolgt, was das Verfahren aufwendig und fehleranfällig macht.
- Aus der WO 97/40484 ist ein Sicherheitsetikett bekannt, das eine Klebeschicht mit einem diffusionsfähigen Identifikationsmedium enthält. Die Beschriftung des Etiketts erfolgt durch ein Barrieremedium, das, der Beschriftung entsprechend, selektiv so auf die Klebeschicht aufgetragen wird, daß es die dem Substrat zugewandten Seite teilweise maskiert. Wird das Etikett auf das Substrat aufgeklebt, so soll das Barrieremedium lokal die Diffusion des Identifikationsmediums von der Klebeschicht zum Substrat verhindern bzw. vermindern, während in den vom Barrieremedium freien Bereichen eine ungehinderte Diffusion stattfinden soll. Die Beschriftung der Etiketten, d.h. der Auftrag des Barrieremediums, kann zwar vom Anwender im eigenen Hause durchgeführt werden; allerdings ist dies ein fehleranfälliger Prozeß, da sichergestellt werden muß, daß durch die Beschriftung die Haltbarkeit und die Klebeeigenschaften des Etiketts nicht beeinträchtigt werden. Deswegen sind diese Sicherheitsetiketten für den Einsatz im Fabrikumfeld nur beschränkt tauglich.
- In der
US 4 841 652 ist eine Sicherheitsfolie mit einer Trägerschicht gezeigt, auf die eine Klebeschicht mit einem diffusionsfähigen Identifikationsmedium aufgebracht ist. Um die Diffusion des Identifikationsmediums in die Trägerschicht und somit eine Schädigung der Trägerschicht bzw. ein Sichtbarwerden des Identifikationsmediums in der Trägerschicht zu vermeiden, wird zwischen Trägerschicht und Klebeschicht eine Barriereschicht angeordnet, die das Identifikationsmedium daran hindert, in die Trägerschicht einzudringen. - Di
EP 845 767 A1 - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine widerstandsfähige, einfach und schnell im Fabrikumfeld zu beschriftende Sicherheitsfolie zur Verfügung zu stellen, die gleichzeitig die Verfälschung der Identität der zu sichernden Produkte bei Diebstählen erschwert.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Danach enthält die Sicherheitsfolie eine Trägerschicht, in der ein Identifikationsmedium enthalten ist. Mit Hilfe eines berührungslosen Beschriftungsprozesses können die Diffusionseigenschaften dieses Identifikationsmediums gezielt selektiv und lokal verändert werden: Wird die so beschriftete Sicherheitsfolie auf ein Werkstück aufgeklebt, so diffundiert das Identifikationsmedium zur Substratoberfläche hin und bewirkt dort eine nachweisbare Reaktion. Dabei erfolgt diese Diffusion bzw. Reaktion nur in solchen Bereichen der Substratoberfläche, in denen durch den Beschriftungsvorgang die Diffusionsfähigkeit ausgelöst bzw. nicht behindert wurde. Somit ermöglicht die Sicherheitsfolie eine eindeutige Beschriftung und Identifikation des Werkstücks.
- Die Sicherheitsfolie wird erfindungsgemäß mittels eines berührungslosen Verfahrens beschriftet. So kann auch im Fabrikumfeld eine schmutzunempfindliche, schnelle, flexibel variierbare Beschriftung erreicht werden. Die Beschriftung der Sicherheitsfolie – und somit die Änderung der Diffusionseigenschaften des Identifikationsmediums – kann insbesondere mit Hilfe elektromagnetischer Strahlung erfolgen. Besonders vorteilhaft zur Beschriftung der Sicherheitsfolie ist der Einsatz eines Lasers, mit Hilfe dessen sowohl eine temperatur- als auch eine lichtsensitive Beschriftung erfolgen kann (wobei der Begriff „Licht" in diesem Fall den gesamten dem Laser zugänglichen Bereich des elektromagnetischen Spektrums umfaßt). Laser haben den zusätzlichen Vorteil, kontrastreiche Beschriftungen mit einer beliebigen Wahl des Musters zu ermöglichen, schnelle Änderungen des Beschriftungsmusters zu gestatten und prozeßsicher im Fabrikumfeld einsetzbar zu sein.
- Als Identifikationsmedium wird ein Stoff gewählt, der auf dem Substrat eine nachweisbare Reaktion auslöst. Hierzu muß das Identifikationsmedium den Werkstoffeigenschaften des Substrats angepaßt werden. So kann das Identifikationsmedium einen – auf das Substrat abgestimmten – Farbstoff enthalten, der lokal in die Substratoberfläche eindiffundiert und diese einfärbt. Alternativ kann das Identifikationsmedium einen Stoff enthalten, der mit der Substratoberfläche eine chemische Reaktion eingeht. Von besonderem Interesse sind hierbei Reaktionen, bei denen die Substratoberfläche lokal abgetragen oder lokal aufgebläht wird, so daß die Beschriftung des Substrats nach Entfernen der Folie optisch oder auch taktil nachgewiesen werden kann. Für die Markierung metallischer Substrate empfiehlt sich insbesondere ein Identifikationsmedium, das eine ätzende Substanz enthält.
- Zur Erhöhung des Diebstahlschutzes kann es ratsam sein, ein Identifikationsmedium zu wählen, dessen Einfluß auf das darunterliegende Substrat nicht mit dem bloßen Auge erkennbar ist. Dies kann mit einem Identifikationsmedium erreicht werden, das die Absorptions- und Reflexionseigenschaften des Substrats z.B. nur im UV- oder IR-Bereich, nicht aber im sichtbaren Bereich beeinflußt. Entfernt ein Dieb bzw. Fälscher die Folie, so enthält das Substrat keine sichtbaren Spuren der Markierung, und der Dieb bzw. Fälscher wird keine Notwendigkeit sehen, die Substratoberfläche in den betroffenen Bereichen abzutragen bzw. zu übertünchen. Die betroffenen Bereiche enthalten dabei nach wie vor die Markierung, die von informierten Sicherheitskräften einfach mit Hilfe z.B. eines UV- oder IR-Sichtgerätes nachgewiesen werden kann. Insbesondere kann das Identifikationsmedium so gewählt werden, daß die Nachweisbarkeit, z.B. die UV-Fluoreszenz, nur bei bestimmten Wellenlängen des prüfenden Lichtes erfolgt.
- Für einen industriellen Einsatz der Sicherheitsfolie, insbesondere in der Automobilindustrie, muß die Folie eine hohe Robustheit gegenüber Temperatur- und Lichteinflüssen aufweisen. Diese Anforderungen können am besten erfüllt werden, wenn die Sicherheitsfolie physikalische Barrieren aufweist, die im unbeschriebenen Zustand der Folie die Diffusion des Identifikationsmedium hemmen. Während des Beschriftungsvorgangs werden diese Barrieren lokal zerstört bzw. geschwächt, so daß in den so geschwächten Bereichen eine selektive Diffusion des Identifikationsmediums stattfinden kann. Um eine hohe Temperatur- bzw. Lichtbeständigkeit der Beschriftung zu erreichen, müssen die zur Zerstörung der Barrieren erforderlichen Temperaturen bzw. Lichtintensitäten wesentlich höher liegen als diejenigen, denen das zu markierende Objekt im Gebrauchszustand – auch unter extremen Umgebungsbedingungen – unterliegt.
- Eine solche Diffusionshemmung des Identifikationsmediums, die durch eine berührungslose Beschriftung aufhebbar ist, kann durch eine Mikro-Verkapselung des Identifikationsmediums in der Trägerschicht realisiert werden. Das Identifikationsmedium ist in Kapseln eingeschlossen, deren Wandungen z.B. aus Wachs und/oder Fett bestehen und z.B. durch den lokalen Einfluß von Wärme in den betroffenen Bereichen der Folie aufgebrochen werden können, so daß das darin enthaltene Identifikationsmedium entweichen und – beim Kontakt mit dem Substrat – in dieses hineindiffundieren bzw. mit ihm reagieren kann.
- Eine besonders hohe Temperaturbeständigkeit der Beschriftung läßt sich erreichen, wenn die Barriere durch eine Barriereschicht gebildet wird, die flächig zwischen Trägerschicht und einer Klebeschicht angeordnet ist und die im unbeschrifteten Zustand der Folie die Diffusion des Identifikationsmediums aus der Trägerschicht heraus verhindert. Durch eine Beschriftung der Folie wird die Barriereschicht lokal durchbrochen, so daß das Identifikationsmedium an diesen Durchbruchsstellen lokal aus der Trägerschicht heraus entweichen und in die Klebeschicht hineindiffundieren kann. Wird die Folie mit der Klebeschicht auf ein Substrat aufgeklebt, so kommen ausgewählte Bereiche des Substratoberfläche mit dem diffundierten Identifikationsmedium in Berührung und erfahren eine chemische bzw. physikalische Reaktion. Die bei der Beschriftung unversehrt gebliebenen Bereiche der Barriereschicht verhindern wirksam die Diffusion des Identifikationsmediums und somit eine Reaktion in diesen nichtbeschrifteten Bereichen. Sowohl das Beschriftungsverfahren als auch die Lage der Barriereschicht im Inneren der Sicherheitsfolie stellen einen wirksamen Schutz der Folie gegenüber Nachahmung und Fälschung dar. Weiterhin kann ein Identifikationsmedium gewählt werden, das in der unbeschrifteten Sicherheitsfolie in diffusionsfähiger Form vorliegt, im Zuge der Beschriftung aber lokal fixiert wird.
- Es ist einerseits möglich, daß die Trägerschicht eine Art Matrix darstellt, in die das Identifikationsmedium eingebettet ist. Alternativ kann der Stoff der Trägerschicht selbst das Identifikationsmedium darstellen, so daß die Trägerschicht aus Identifikationsmedium besteht.
- Zur schnellen Identifikation der Sicherheitsfolie kann es zweckmäßig sein, wenn die der Träger- bzw. der Barriereschicht eingeprägte Beschriftung der Sicherheitsfolie nicht nur auf dem Substrat, sondern auf der Folie selbst sichtbar dargestellt ist. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, die Folie mit einer Deckschicht zu versehen, deren Beschriftung zusammen mit der Beschriftung des Identifikationsmediums im gleichen Prozeßschritt erfolgt. Als besonders günstig erweist sich hierfür die Verwendung einer mehrschichtigen laserbeschriftbaren Deckschicht.
- Zum Schutz der Sicherheitsfolie bzw. der daraus hergestellten Sicherheitsetiketten sowie im Interesse einer bequemen Handhabung werden diese zweckmäßigerweise auf einem Trennpapier angeordnet. Dadurch können Transport, Vereinzelung und Beschriftung der Folie bzw. der Etiketten wesentlich vereinfacht werden.
- Zur Kennzeichnung eines Objekts mit einem aus der Sicherheitsfolie gefertigten Sicherheitsetikett wird das unbeschriftete Etikett zunächst auf die Objektoberfläche aufgeklebt; dann erfolgt die berührungslose Beschriftung, durch die das Identifikationsmedium freigesetzt und die dauerhafte Markierung der Objektoberfläche ausgelöst wird. Dieser Beschriftungsablauf hat den Vorteil, daß die Beschriftung direkt am zu schützenden Objekt stattfindet, eine Fehlmarkierung des Objekts durch Vertauschung von Etiketten also ausgeschlossen werden kann. Andererseits können, insbesondere auf empfindlichen Objektoberflächen, durch den gewählten Beschriftungsprozeß – z.B. durch die Wärmeentwicklung des Beschriftungslasers – unerwünschte Schäden entstehen. In diesem Falle wird das Sicherheitsetikett zweckmäßigerweise zunächst separat beschriftet, wodurch das Identifikationsmedium lokal freigesetzt wird; dann wird das so beschriftete Etikett auf das Objekt aufgeklebt.
- Die erfindungsgemäße Sicherheitsfolie eignet sich insbesondere zur Markierung von Kraftfahrzeugen, die stark diebstahlgefährdet sind. Die Markierung gestattet jederzeit eine eindeutige Identifizierung des Fahrzeugs. Es ist weiterhin empfehlenswert, teure und besonders diebstahlgefährdete Bestandteile und Einrichtungen des Fahrzeugs separat zu markieren, um ihre Identität unabhängig vom Fahrzeug selbst nachweisen zu können. Zur Markierung der Fahrzeugkarosse wird zweckmäßigerweise ein Identifikationsmedium verwendet, das mit dem Fahrzeuglack eine nachweisbare – wenn auch u.U. nicht mit dem bloßen Auge sichtbare – Reaktion eingeht.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand einiger in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele noch näher erläutert; dabei zeigen:
-
1 Eine Schnittansicht eines aus Sicherheitsfolie hergestellten Sicherheitsetiketts mit Barriereschicht ... -
1a ... vor der Beschriftung, -
1b ... während der Beschriftung, -
1c ... nach Aufkleben auf ein Substrat, -
1a bis1c zeigen ein aus der erfindungsgemäßen Sicherheitsfolie1 hergestelltes Sicherheitsetikett2 , das eine Trägerschicht4 enthält, in der ein Identifikationsmedium3 enthalten ist, das in der Trägerschicht4 diffundieren kann. Die Trägerschicht4 ist auf eine Deckschicht5 aufgetragen, die die mechanische Stabilität des Etiketts2 gewährleistet. Auf der Deckschicht5 ge genüberliegende Oberfläche der Trägerschicht4 befindet sich eine Barriereschicht6 , die ihrerseits an eine Klebeschicht7 grenzt. Die Klebeschicht7 des Etiketts2 ist mit einem Trennpapier8 versehen, das die Handhabung der Etiketten während des Transports, der Vereinzelung und der Beschriftung erleichtert und ein unerwünschtes Haften der Klebeschicht7 während der Bearbeitungsschritte verhindert. - In
1a ist ein unbeschriftetes Etikett2 dargestellt. In diesem Zustand ist die Barriereschicht6 eine durchgängige, für das Identifiktionsmedium3 undurchlässige Schicht. Sie überspannt einen Barrierebereich9 , der mindestens so groß ist wie der Beschriftungsbereich9' , der für die Beschriftung des Etiketts2 vorgesehen ist. Zweckmäßigerweise erstreckt sich die Barriereschicht6 über die Gesamtfläche des Etiketts2 und stellt somit sicher, daß vor der Beschriftung nirgendwo auf dem Etikett2 eine Diffusion des Identifikationsmediums3 aus der Trägerschicht4 in die Klebeschicht7 erfolgt. - Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht die Trägerschicht
4 aus einer harzmodifizierten Acrylatklebmasse. Sie enthält als Identifikationsmedium3 eine wanderungsfähige Substanz, die als Trägerstoff für einen UV-Fluoreszenzfarbstoff dient. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Trägerfolie mit einem UV-Pigment von 1 – 3% versetzt (z.B. C-Leuchtpigment zur Fälschungssicherung von Wertpapieren, Dokumenten oder Produkten, wie z.B. Y2O2S:Eu) und enthält zusätzlich 3 – 6% Dibutylphthalat als Trägerstoff. Die Barriereschicht6 , die die Wanderung der Trägermoleküle und Leuchtpigmente behindert, wird durch eine dünne, transparente Kunststoffolie gebildet, z.B. eine 12 – 25 μm dicke Polyacetatfolie. Die Klebeschicht7 besteht – ebenso wie die Trägerschicht4 – aus einer Klebmasse auf Basis eines harzmodifizierten Acrylatpolymers. Die Deckschicht5 besteht aus einer mehrschichtigen Folie, wie sie z.B. im GebrauchsmusterDE 81 30 861 beschrieben ist. Diese Deckschicht5 ist mit Hilfe eines Lasers10 beschriftbar, wobei die obere Lackschicht11 abgetragen wird, so daß lokal die darunterliegende Lackschicht12 zum Vorschein kommt. - Die Beschriftung des Etiketts
2 (siehe1b ) ist der Prozeß, bei dem gezielt lokal eine Diffusion des Identifikationsmediums3 aus der Trägerschicht4 in die Klebeschicht7 ermöglicht wird. Dies geschieht durch eine gezielte lokale Schwächung der Barriereschicht6 . Im vorliegenden Ausführungsbeispiel durchdringt die Laserstrahlung hierfür sowohl die Deckschicht5 als auch die Trägerschicht4 und muß somit nach Durchdringung dieser beiden Schichten eine ausreichende Leistung haben, um die Barriereschicht6 lokal zu durchbrechen bzw. zu schwächen. Wird eine Barriereschicht6 aus Polyacetatfolie verwendet, so wird diese Folie durch den üblichen, zur Beschriftung der Deckfolie verwendeten, Schneidprozeß mit Hilfe eines Lasers10 lokal zerstört und ermöglicht an diesen Löchern13 eine Wanderung des Identifikationsmediums3 in die Klebeschicht7 hinein. Damit während der Beschriftung die lokale Zerstörung der Barriereschicht6 prozeßsicher gewährleistet ist, muß die zur Beschriftung verwendete Laserleistung entsprechend hoch gewählt werden. Weiterhin muß die Barriereschicht6 eine ausreichend hohe Absorptionsfähigkeit für die Strahlung haben. - Alternativ bzw. zusätzlich zu der oben beschriebenen Beschriftung der Barriereschicht
6 , die durch Deckschicht5 und Trägerschicht4 hindurch erfolgt, kann die Barriereschrift6 auch aus Richtung der Klebeschicht7 erfolgen. In diesem Fall müssen Trennpapier8 und Klebeschicht7 ausreichend transparent gegenüber der Laserstrahlung sein. - Der Beschriftungszug kann z.B. aus Buchstaben, Zahlen oder einer alphanumerischen Zeichenfolge bestehen. Desweiteren kann der Beschriftungszug auch einen Streifencode, ein graphisches Symbol, ein Firmenlogo und/oder eine Mischung mehrerer dieser Zeichenklassen aufweisen.
- Nach erfolgter Laserbeschriftung kann das Sicherheitsetikett
2 nun auf ein Substrat14 aufgeklebt werden (siehe1c ). Hierzu wird es vom Trennpapier8 abgenommen und mit der nun freiwerdenden Unterseite15 der Klebeschicht7 auf das Substrat14 gedrückt. Das durch die Löcher13 der Barriereschicht6 und durch die Klebeschicht7 diffundierte Identifikationsmedium3 kommt nun in Kontakt mit der Substratoberfläche16 . Das im Identifikationsmedium3 enthaltene (UV-)Leuchtpigment bewirkt eine lokale (UV-)Einfärbung der Substratoberfläche16 und somit ein Abbild17 des Beschriftungsmusters, das z.B. mit Hilfe einer UV-Lampe nachgewiesen werden kann. - Damit das Identifikationsmedium auf der Substratoberfläche
16 nachweisbare Spuren hinterläßt, müssen die Stoffeigenschaften des Identifikationsmediums3 auf diejenigen des Substrats14 abgestimmt werden. Wird als Identifikationsmedium3 ein sichtbarer Farbstoff gewählt, dessen Farbe mit der Farbe der Substratobertläche16 kontrastiert, so kann die Entzifferung der Beschriftung mit dem bloßen Auge erfolgen. Hat das Identifikationsmedium3 z.B. eine ätzende Wirkung auf das Substrat, so hat die Beschriftung eine lokale Änderung der Reflexionseigenschaften der Substratoberfläche16 zur Folge, welche z.B. mit optischen Methoden (insbesondere mit streifendem Lichteinfall) nachgewiesen werden kann. Weiterhin kann ein Identifikationsmedium3 gewählt werden, das auf dem Substrat14 keine sichtbaren Spuren hinterläßt, dessen Präsenz auf der Substratoberfläche16 aber chemisch nachgewiesen werden kann, indem die Substratoberfläche16 mit einer geeignet gewählten Substanz benetzt wird, die eine mit physikalischen Mitteln nachweisbare chemische Reaktion mit dem Identifikationsmedium eingeht (z.B. einen Umschlag des pH-Wertes, der sich in einem Farbumschlag der benetzenden Sub stanz äußert). Weiterhin kann das Identifikationsmedium3 einen magnetischen Markierungsstoff enthalten; die durch die Beschriftung erzeugte lokale Magnetisierung des Substrats14 kann dann durch Aufbringen einer magnetisch aktiven Nachweissubstanz entziffert werden. - Das aus der erfindungsgemäßen Sicherheitsfolie
1 hergestellte Sicherheitsetikett2 eignet sich in der Automobilindustrie insbesondere zur Markierung von Karosserien. Durch die Verwendung des Sicherheitsetikett2 z.B. auf Außenhaut, Rahmen und/oder Fahrgestell wird eine eindeutige Fahrzeugidentifizierung möglich. Hierfür wird das Identifikationsmedium3 zweckmäßigerweise so gewählt, daß es auf dem Fahrzeuglack nachweisbare Spuren hinterläßt. Weiterhin können auch Fahrzeugbestandteile und Einrichtungen markiert werden. Dies empfiehlt sich insbesondere für Komponenten, die besonders diebstahlgefährdet (Autoradio, Autotelefon) oder besonders fälschungsanfällig (teure Ausstattungsteile, teure sicherheitsrelevante Teile) sind. - Die Eigenschaften des Identifikationsmediums
3 und der Klebeschicht7 legen fest, wie schnell die Diffusion des Identifikationsmediums3 durch die Klebeschicht7 hindurch auf das Substrat14 erfolgt und bestimmen somit eine Relaxationszeit, nach deren Ablauf eine nachweisbare Markierung des Substrats14 erfolgt ist. Diese Relaxationszeit ist stark temperaturabhängig. Für die Reaktion der oben beschriebenen Folie auf einer Automobillackierung beträgt diese Relaxationszeit bei Raumtemperatur etwa 2 Stunden. Verbleibt das Etikett2 wesentlich kürzer als die Relaxationszeit auf dem Substrat14 , so kann es entfernt werden, ohne daß eine nachweisbare Markierung der Substratoberfläche16 eingetreten ist. Somit besteht innerhalb der Relaxationszeit die Möglichkeit, ein fälschlich aufgeklebtes Etikett durch ein richtiges Etikett zu ersetzen. - Je durchlässiger die Klebeschicht
7 für das diffundierende Identifikationsmedium3 ist, desto stärker ist die seitliche Diffusion des Identifikationsmediums3 in der Klebeschicht7 selbst. Dies hat zur Folge, daß das Identifikationsmedium3 die Substratoberfläche16 auch – wenn auch in geringerem Maße – in Bereichen erreicht, die den unaufgebrochenen Bereichen18 der Barriereschicht6 gegenüberliegen und somit vom Identifikationsmedium3 unberührt bleiben sollten. Dieser Effekt führt zu einer gewissen Ausfransung der Kontur des Beschriftungsmusters17 auf dem Substrat14 . Um eine kontrastreiche Beschriftung des Substrats14 zu erreichen, empfiehlt es sich, die Klebeschicht7 möglichst dünn zu wählen, um diese Seitwärtsdiftusion des Identifikationsmediums3 möglichst gering zu halten. Je dünner die Klebeschicht7 ist, desto kürzer ist auch die Diffusionszeit des Identifikationsmediums3 durch die Klebeschicht7 . - Alternativ kann die Laserbeschriftung des Sicherheitsetiketts
2 auch erst nach Aufkleben des (unbeschrifteten) Etiketts2 auf das Substrat14 erfolgen. In diesem Fall muß die zur Beschriftung eingestellte Laserleistung einerseits so hoch gewählt werden, daß die lokale Zerstörung der Barriereschicht6 prozeßsicher gewährleistet ist; andererseits darf durch die Laserbeschriftung keine Schädigung des Substrats erfolgen. Eine Beschriftung des bereits verklebten Etiketts2 erfordert also eine gute Kontrolle der Laserleistung und ist nur für ausgewählte Substrate14 anwendbar. - Selbstverständlich kann die oben beschriebenen Beschriftung der Deckschicht
5 auch in einem getrennten Prozeßschritt, unabhängig von der lokalen Zerstörung der Barriereschicht6 stattfinden, wenn die beiden Beschriftungsprozesse durch Strahlung in unterschiedlichen elektromagnetischen Spektralbereichen ausgelöst werden. Insbesondere kann auch vollständig auf eine Beschriftung der Deckschicht5 verzichtet werden. - Neben den bisher beschriebenen Sicherheitsetiketten
2 die aus der erfindungsgemäßen Sicherheitsfolie1 hergestellt werden, kann die Sicherheitsfolie1 weiterhin z.B. in Form von Klebeband, Deck-, Dekorations- und Schutzfolie etc. verwendet werden.
Claims (13)
- Sicherheitsfolie, – die auf ein Substrat aufklebbar ist, – und eine Trägerschicht umfaßt, in der ein Identifikationsmedium enthalten ist, das in dem Substrat eine nachweisbare Reaktion hervorruft, – wobei die Diffusion des Identifikationsmediums (
3 ) von der Sicherheitsfolie (1 ) zum Substrat (14 ) durch einen berührungslosen Beschriftungsprozeß gezielt lokal veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, – daß die Sicherheitsfolie (1 ) eine Barriereschicht (6 ) aufweist, die zwischen der Trägerschicht (4 ) und dem Substrat (14 ) angeordnet ist und die in unbeschriftetem Zustand die Diffusion des Identifikationsmediums (3 ) von der Sicherheitsfolie (1 ) zum Substrat (14 ) verhindert, – und daß die lokale Veränderung der Diffusion durch eine lokale Schwächung der Barriereschicht (6 ) entsteht. - Sicherheitsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lokale Schwächung der Barriereschicht (
6 ) durch die lokale Einwirkung elektromagnetischer Strahlung erfolgt. - Sicherheitsfolie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lokale Schwächung der Barriereschicht (
6 ) durch die lokale Einwirkung von Wärme erfolgt. - Sicherheitsfolie nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lokale Schwächung der Barriereschicht (
6 ) durch eine lokale Einwirkung eines Laserstrahls (10 ) erfolgt. - Sicherheitsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Identifikationsmedium (
3 ) aus einem UV-fluoreszierenden Markierungsstoff und/oder einem Infrarot-Markierungsstoff und/oder einem magnetischen Markierungsstoff und/oder einem Farbstoff besteht und/oder einen Stoff beinhaltet, der in dem Substrat (14 ) eine chemische Reaktion hervorruft. - Sicherheitsfolie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Identifikationsmedium (
3 ) einen Stoff umfaßt, der die Oberfläche des Substrats (14 ) anätzt. - Sicherheitsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (
4 ) aus dem Identifikationsmedium (3 ) besteht. - Sicherheitsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsfolie (
1 ) mit einer laserbeschriftbaren Deckschicht (5 ) versehen ist. - Sicherheitsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsfolie (
1 ) auf einem Trennpapier (8 ) angeordnet ist. - Verfahren zur Beschriftung einer auf ein Substrat aufklebbaren Sicherheitsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, – daß die Sicherheitsfolie (
1 ) auf das Substrat (14 ) aufgeklebt wird, – und die Sicherheitsfolie (1 ) dann mittels eines berührungslosen Prozesses beschriftet wird, durch den eine lokale Schwächung der Barriereschicht (6 ) und somit eine selektive Diffusion des Identifikationsmediums (3 ) von der Sicherheitsfolie (1 ) zum Substrat (14 ) verursacht wird. - Verfahren zur Beschriftung einer auf ein Substrat aufklebbaren Sicherheitsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, – daß die Sicherheitsfolie (
1 ) mittels eines berührungslosen Prozesses beschriftet wird, durch den die Barriereschicht (6 ) lokal geschwächt und somit die Diffusioneigenschaften des Identifikationsmediums (3 ) in der Sicherheitsfolie (1 ) lokal geändert werden, – und die Sicherheitsfolie (1 ) dann auf ein Substrat (14 ) aufgeklebt wird. - Verwendung einer Sicherheitsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsfolie (
1 ) zur Markierung von Kraftfahrzeugen und/oder deren Bestandteilen und/oder deren Einrichtungen verwendet wird. - Verwendung einer Sicherheitsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat (
14 ) ein Fahrzeuglack ist.
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