DE19909486A1 - Verfahren zur Bewertung der Qualität von Instationären Geräuschen von Geräuschquellen - Google Patents
Verfahren zur Bewertung der Qualität von Instationären Geräuschen von GeräuschquellenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewertung der Qualität von instationären Geräuschen einer Geräuschquelle, insbesondere von Fahrzeug- und/oder Motorgeräuschen durch eine Testperson, wobei die Testperson das Empfinden des Geräusches subjektiv bewertet. Um die Bewertung zu verfeinern und die Aussagekraft des Bewertungsverfahrens zu erhöhen, ist vorgesehen, daß eine Visualisierungseinrichtung bereitgestellt wird, die Bewertung über die Geräuschqualität als Diagramm in Abhängigkeit der Zeit und/oder eines Parameters der Geräuschquelle, wie Motordrehzahl bzw. Fahrzeuggeschwindigkeit dargestellt wird und die Testperson durch Interaktion im Diagramm die Lästigkeit des Geräusches bewertet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewertung der Qualität von instationären Geräuschen
von Geräuschquellen, insbesondere von Fahrzeug- und/oder Motorgeräuschen, durch eine
Testperson, wobei die Testperson das Empfinden des Geräusches subjektiv bewertet.
Bei einem derartigen bekannten Verfahren zur Bewertung der Qualität von instationären Ge
räuschen, beispielsweise von Fahrzeug- und Motorgeräuschen, wird der Testperson ein Ge
räuschzyklus vorgespielt, worauf die Testperson über Tastatureingaben oder handschriftlich
ihre subjektive Bewertung abgibt. Die Bewertung erfolgt dabei am Ende des Vorspielens ei
nes Geräuschzyklus, wobei meist nur eine einzige Bewertung über den gesamten Zyklus ab
gegeben wird. Diese Methode ist allerdings relativ ungenau und hat weiters den Nachteil, daß
die Geräuscheindrücke auf die Testperson im Bereich des Zyklusendes dominieren und die
Gefahr besteht, daß der Endbereich des Geräuschzyklus zu stark bei der Bewertung berück
sichtigt wird und frühere Bereiche vernachlässigt werden. Aber auch im besten Fall ist die
Bewertung sehr grob und gibt dem Entwicklungsingenieur nur wenig Anhaltspunkte zur Ver
besserung der Geräuschqualität.
Es ist die Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und das eingangs genannte Verfahren zur
Bewertung der Qualität von instationären Geräuschen weiterzuentwickeln, so daß die Aussa
gekraft des Bewertungsverfahrens deutlich erhöht wird.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß eine Visualisierungseinrichtung bereitge
stellt wird, die Bewertung des Geräusches als Diagramm in Abhängigkeit der Zeit und/oder
eines Parameters der Geräuschquelle, wie Motordrehzahl und/oder Fahrzeuggeschwindigkeit
dargestellt wird und die Testperson durch Interaktion im Diagramm die Qualität des Geräu
sches bewertet. Die Testperson hat somit den gesamten Geräuschzyklus visuell vor Augen
und kann interaktiv jeden Abschnitt des Geräuschzyklus für sich bewerten. Das Ergebnis die
ser Bewertung ist eine Geräuschqualitäts- oder Lästigkeitskurve als Funktion der Motordreh
zahl, der Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder der Zykluszeit.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Bewertung durch Positionieren eines Cursors oder
durch Markieren einer das aktuelle Geräusch symbolisierenden Cursorlinie im Diagramm
erfolgt. Die Cursorlinie gibt die aktuelle Position des beispielsweise über Kopfhörer und/oder
Subwoofer zugespielten Geräusches an. Insbesondere ist es dabei günstig, wenn zur Bewer
tung die visualisierten Werte im Diagramm verschoben werden. Dabei wird die Geräuschqua
litäts- bzw. Lästigkeitskurve manuell von der Testperson geformt, wobei einzelne Punkte oder
Kurvenbereiche in Ordinatenrichtung verschoben werden. Die Kurve kann schließlich durch
ein arithmetisches Interpolationsverfahren über den gesamten Geräuschzyklus geglättet wer
den. Die Testperson kann somit während bzw. nach dem Geräuschdurchlauf die Ge
räuschqualitäts- bzw. Lästigkeitskurve ändern. Durch wiederholtes Anhören kann die Kurve
dem tatsächlichen Empfinden des Geräusches optimal angepaßt werden.
Prinzipiell kann jede von Computern bekannte Manipulationseinrichtung, beispielsweise eine
Maus oder ein Joystick, verwendet werden. Die Manipulationseinrichtung soll dabei die Test
person möglichst wenig von der eigentlichen Bewertung ablenken und leicht zu bedienen sein.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein sogenannter "Touch-Screen" als Visualisierungsein
richtung verwendet wird und die Bewertung durch einfaches Antippen und Berühren des
Bildschirmes im Bereich des Diagrammes erfolgt.
In Ausgestaltung der Erfindung kann weiters vorgesehen sein, daß die Drehzahl des Motors
und/oder die Geschwindigkeit des Fahrzeuges über simulierte Rundinstrumente auf der Vi
sualisierungseinrichtung angezeigt wird, um z. B. bei Fahrzeuggeräuschen für die Testperson
die tatsächliche Situation im Fahrzeug anzunähern.
Die Erfindung wird anhand der Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt ein von einer Visualisierungseinrichtung dargestelltes Diagramm, in welchem
eine Geräuschqualitäts- bzw. Lästigkeitskurve L als Funktion der Zykluszeit t bzw. der Mo
tordrehzahl n aufgetragen ist. Im Fall der Bewertung von Fahrzeuggeräuschen kann statt des
sen oder zusätzlich auch ein Parameter, wie die Fahrzeuggeschwindigkeit als Bezugsgröße,
verwendet werden. Ein beweglicher Cursor c gibt die aktuelle Position des über Kopfhörer
und/oder Subwoofer wiedergegebenen Geräusches an. Auf der Ordinate ist ein Geräuschqua
litäts- bzw. Lästigkeitsfaktor Lf beispielsweise als Wert zwischen 1 bis 20 aufgetragen, wobei
1 die geringste Lästigkeit und der Wert 20 die höchste subjektiv empfundene Lästigkeit defi
niert.
Die Versuchsperson kann während bzw. nach dem Geräuschdurchlauf die Geräuschqualitäts- bzw.
Lästigkeitskurve L ändern. Durch wiederholtes Anhören kann die Kurve der tatsächlich
empfundenen Lästigkeit optimal angepaßt werden. Mittels eines arithmetischen Interpolati
onsverfahrens kann die Geräuschqualitäts- bzw. Lästigkeitskurve L schließlich noch geglättet
werden, um besondere Eigenheiten in der Kurvenform des jeweiligen Zyklus hervorzuheben.
Zusätzlich zum Diagramm kann von der Visualisierungseinrichtung ein Drehzahlinstrument N
und/oder ein Geschwindigkeitsinstrument V simuliert werden, um der Testperson - bei Fahr
zeuggeräuschen - die tatsächliche Situation im Fahrzeug zu vermitteln. Dies hat den Vorteil,
daß die subjektive Bewertung mit größerer Realitätsnähe erfolgt.
Die einzelnen Geräuschqualitäts- bzw. Lästigkeitskurven L werden vorteilhafterweise in einer
Datenbank abgelegt. Auf diese Weise können bei der Auswertung des Tests die Geräuschqua
litäts- bzw. Lästigkeitskurven L verschiedener Geräuschzyklen bzw. die Ergebnisse verschie
dener Testpersonen gleichzeitig dargestellt und anschaulich miteinander verglichen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl für stationäre, als auch für instationäre
Geräuschquellen, insbesondere bei Land-, Wasser- und Luftfahrzeugen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Bewertung der Qualität von instationären Geräuschen von Geräuschquel
len, insbesondere von Fahrzeug- und/oder Motorgeräuschen, durch eine Testperson, wo
bei die Testperson das Empfinden des Geräusches subjektiv bewertet, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Visualisierungseinrichtung bereitgestellt wird, die Bewertung des Ge
räusches als Diagramm in Abhängigkeit der Zeit und/oder eines Parameters der Ge
räuschquelle, wie Motordrehzahl und/oder Fahrzeuggeschwindigkeit dargestellt wird
und die Testperson durch Interaktion im Diagramm die Qualität des Geräusches bewer
tet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewertung durch Posi
tionieren eines Cursors oder durch Markieren einer das aktuelle Geräusch symbolisie
renden Cursorlinie im Diagramm erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewertung die
visualisierten Werte im Diagramm verschoben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß aus den
einzelnen Bewertungen, vorzugsweise unter Verwendung eines arithmetischen Interpo
lationsverfahrens, eine Lästigkeitsfunktion in Abhängigkeit der Drehzahl oder der Zeit
gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Be
wertung eine Manipulationseinrichtung, vorzugsweise eine Maus oder ein Joystick ver
wendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Test
person zur Bewertung die Visualisierungseinrichtung im Bereich des dargestellten Dia
grammes berührt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß von der
Visualisiereinrichtung ein Drehzahlinstrument zur Anzeige der entsprechenden Motor
drehzahl und/oder ein Geschwindigkeitsinstrument zur Anzeige der entsprechenden
Fahrzeuggeschwindigkeit simuliert wird.
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