DE19904747A1 - Verfahren zur Übertragung von Informationen sowie ein geeignetes System hierfür - Google Patents
Verfahren zur Übertragung von Informationen sowie ein geeignetes System hierfürInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren zur Übertragung von Informationen bzw. ein System hierfür, welches insbesondere für die digitale Übertragung geeignet ist. Hierbei wird zumindest ein aus einem Bezugsfrequenzkanal und zumindest einem Informationsfrequenzkanal bestehendes Informationssignal erzeugt, wobei der Bezugsfrequenzkanal und der Informationsfrequenzkanal jeweils diskrete Zustände zur Bereitstellung eines Bitmusters ausbilden. Dadurch wird erreicht, daß eine Signalübertragung auch über mehrere Kilometer, beispielsweise unter Wasser, möglich ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Informatio
nen und ein geeignetes System hierfür.
In vielen Bereichen der Technik werden Wellen zur Informationsübertragung ge
nutzt. Dabei kann es sich beispielsweise um elektromagnetische bzw. akustische Wellen
handeln, die sich entweder in einem speziellen Leiter oder frei in einem gegebenen
Übertragungsmedium ausbreiten und so vom Sender bzw. Sendeeinheit zum Empfänger
bzw. Empfängereinheit gelangen. Sind beide Einheiten beispielsweise auf die entspre
chende Frequenz bzw. den zur Informationsübertragung vorgesehenen Frequenzbereich
abgestimmt, wird eine Verbindung hergestellt. Über diese Verbindung können auf ver
schiedene Weise Informationen übertragen werden.
Dazu muß die Ausgangsinformation, die als Sprache, Text, Zahlenreihe, Musik,
Bilddaten- oder anderweitige Daten in einer geeigneten Form vorliegen kann, umge
wandelt bzw. codiert werden, um dann vom Sender in Gestalt von Wellensignalen in
das Übertragungsmedium ausgestrahlt zu werden. Der Empfänger empfängt diese Si
gnale, wandelt sie wieder in die ursprüngliche Form um, d. h. decodiert sie, und gibt die
der Ausgangsinformation entsprechende Information aus.
Je nachdem, in welcher Form die Information in den Wellen codiert ist, unter
scheidet man zwischen der analogen und der digitalen Informationsübertragung.
Bei der analogen Informationsübertragung werden die zu übertragenden Werte in
einem stufenlosen, kontinuierlichen Spektrum von physikalischen Zuständen abgebil
det. Das geschieht typischerweise in Form einer Amplituden-, Frequenz- und/oder
Phasenmodulation der Trägerwellen. Damit können in einem gegebenen Zeitintervall
sehr große Informationsmengen übertragen werden.
Bei der digitalen Informationsübertragung beschränkt man sich dagegen auf be
stimmte diskrete Zustände. Hinsichtlich der Übertragungsrate ergeben sich, sofern elek
tromagnetische Wellen verwendet werden, jedoch in der bisherigen Praxis noch keine
Einschränkungen, da die Frequenzen der betreffenden Trägerwellen sehr hoch sind und
unterschiedliche digitale Zustände in extrem kurzen Zeitabständen realisiert werden
können.
In einigen Übertragungsmedien, wie z. B. Wasser, ist die Informationsübertragung
mittels elektromagnetischen Wellen jedoch nur bedingt möglich, da diese nur eine ge
ringe Reichweite haben. Hier bietet sich deshalb die Verwendung von Schallwellen zur
Informationsübertragung an, die sich oftmals über wesentlich größere Distanzen fort
pflanzen können. Die Schallwellen lassen sich in ähnlicher Weise - wie oben beschrie
ben - modulieren. Diese Schallwellen sind jedoch mechanische Druck-Wellen, die sich,
abgesehen von der erheblich niedrigeren Frequenz, die sich natürlich auf die übertragba
re Informationsrate auswirkt, auch hinsichtlich der generellen Ausbreitung unterschei
den. So hängt z. B. ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit stark von den jeweiligen Umge
bungsbedingungen ab.
Die vielfältigen Probleme, die bei der akustischen Informationsübertragung auf
treten können, seien kurz am Beispiel der Übertragung von Schallsignalen unter Wasser
erläutert. Bei der Ausbreitung der von einem Sender abgegebenen Schallwellen im
Raum kann ein Teil von ihnen z. B. von der Wasseroberfläche und/oder in Abhängigkeit
von der Tiefe vom Grund des Gewässers, von diversen Gegenständen, Luftblasen,
Schwebeteilchen und auch von schichtweisen Inhomogenitäten im Wasser reflektiert
oder an diesen gebeugt werden. Die diversen Komponenten der Schallwellen treffen
dann je nach Lauflänge, Winkelverhältnissen und akustischer Beschaffenheit der ent
sprechenden Grenzflächen bzw. Medien mit unterschiedlicher Amplitude und Phasen
lage beim Empfänger ein. Infolge der Interferenz kann das eigentliche Signal im Emp
fangspunkt in nicht vorhersehbarer Weise verstärkt, abgeschwächt, verzerrt oder gar
ganz ausgelöscht werden bzw. der Empfang kann auch durch das sogenannte Nach
hallen gestört werden.
Um die Problematik näher zu erläutern, wird zunächst der einfache Fall betrachtet,
wenn nur ein sehr kurzes Signal einer bestimmten Frequenz, ein sogenannter CWP
(Continuous Wave Pulse) gesendet wird. Dann kann man in der besagten Situation am
Empfänger nicht nur ein einzelnes Signal, sondern zeitlich versetzt eine ganze Gruppe
von unterschiedlich starken Einzelpulsen erhalten. Dieser Effekt wird als "Channel Re
sponse" bezeichnet. Während es in diesem Fall noch möglich ist, empfängerseitig die
betreffenden Einzelpulse zu unterscheiden und z. B. den jeweils am besten geeigneten
Pulse als "eigentliches Signal" auszuwählen (woraufhin die anderen Pulse dann konse
quenterweise als "Störsignale" aufgefaßt und ggf. entsprechend behandelt werden kön
nen), läßt sich eine derartige Trennung bei der Übermittlung eines längeren Wellenpa
ketes normalerweise nicht mehr vornehmen, da der Empfänger nur ein summarisches
bzw. zusammengesetztes Signal erhält, das zwar immer noch die gleiche Frequenz wie
das Ausgangssignal besitzt, in dem aber das eigentliche Signal und die Störsignale mit
ihren unterschiedlichen Amplituden und Phasenlagen dergestalt überlagert sind, daß
sich unvorhersehbare Schwankungen der Amplitude und auch der Phasenlage ergeben
können. Dieser unliebsame Effekt, der die Signalauswertung erschweren oder unter
Umständen auch ganz unmöglich machen kann, wird als "Intersymbol-Interaction" be
zeichnet. Bewegen sich Sender und Empfänger relativ zueinander, können als zusätzli
ches Problem noch Frequenzverschiebungen infolge von Doppler-Effekten hinzukom
men.
Die Fülle dieser Probleme macht die Unterwasserkommunikation, z. B. mittels
Ultraschall zwischen Tauchern und/oder Unterwasserfahrzeugen und auch die Fern
steuerung entsprechender Unterwassergerätschaften sehr schwierig. Bislang erwies sich
insbesondere die analoge Informationsübertragung als nur sehr bedingt praktikabel. Sie
wurde und wird jedoch häufig noch zur Übertragung von Sprache eingesetzt, wobei man
sich zunutze macht, daß der Mensch ihm bekannte Wörter und Sinnzusammenhänge
auch noch bei sehr stark verrauschtem Empfang erkennen kann. Durch entsprechende
Übung und Vereinbarung eines beschränkten Vokabulars kann die Erkennungsrate et
was verbessert werden. Dieses Verfahren ist jedoch ungeeignet, um z. B. Computerdaten
oder andere Informationen maschinell zu übertragen. Deshalb sucht man auch im Be
reich der akustischen Informationsübertragung nach geeigneten Digitalverfahren.
Heutige technische Digital-Systeme, speziell für den Unterwassereinsatz, basieren
meist auf der sequentiellen Übertragung von Tonsignalen gleichbleibender Höhe, wel
che in einem mehr oder weniger engen Frequenzband festliegen. Um eine möglichst
große Reichweite zu erzielen und auch Informationsverluste durch akustisch blinde Fre
quenzbereiche auszuschalten, wird bei einigen Anwendungen mit hoher Energie syn
chron in einem breiten Frequenzband gesendet. Unabhängig davon, ob in einem engen
oder breiten Frequenzband die Übertragung erfolgt, gestattet die Codierung mittels seri
eller "Klicks" nur eine begrenzte Informationsübertragungsrate, was die Übermittlung
großer Informationsmengen z. B. bei der Übertragung von Bildern einer Unterwasser
kamera etc. erschwert, bzw. bisher noch unmöglich gemacht hat. Neben dem relativ
großen Energieaufwand, der auch eine "akustische Umweltverschmutzung" bedeutet,
haben die bislang bekannten, verhältnismäßig "starren" Systeme aber Probleme mit
Doppler-Effekten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. ein geeignetes
System zur Übertragung von Informationen bereitzustellen, welche bzw. welches eine
hohe Übertragungsrate über eine große Reichweite ermöglicht.
Ferner wird angestrebt, ein Verfahren bzw. ein System zur Übertragung von In
formation bereitzustellen, welche bzw. welches robust gegenüber den oben beschriebe
nen Störungen ist und an unterschiedliche Übertragungsbedingungen anpaßbar ist.
Die Aufgabe wird verfahrenstechnisch mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
vorrichtungstechnisch mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
Anmeldungsgemäß wird ein Informationssignal erzeugt, welches aus mindestens
zwei Signalkomponenten besteht, die auf einem Bezugsfrequenzkanal und zumindest
einem Informationsfrequenzkanal gesendet werden, so daß mehrere Frequenzkanäle zur
Verfügung stehen, wodurch durch die gleichzeitige Verwendung mehr Informationsein
heiten pro Zeiteinheit übermittelt werden können. Ferner stellen sowohl der Bezugsfre
quenzkanal als auch der Informationsfrequenzkanal diskrete Zustände zur Verfügung,
welche ein Bitmuster ausbilden. Als wesentlicher Unterschied z. B. zur bisherigen Ra
diotechnik wird beim anmeldungsgemäßen Verfahren keine hochfrequente Trägerwelle
verwendet, auf die niederfrequente Wellen aufmoduliert werden. Das erzeugte Informa
tionssignal, welches für die Übertragung von Informationen herangezogen wird, stellt
eine Welle dar, die aus der Überlagerung sowohl des Bezugsfrequenzkanals als auch
des zumindest einen Informationsfrequenzkanals besteht.
Zur Bereitstellung des Bitmusters im einfachsten Fall können die Frequenzen
bzw. Töne der Informationsfrequenzkanäle ein- bzw. ausgeschaltet werden, wobei das
Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der betreffenden Signalfrequenzkomponenten
als binäre digitale Information (ON/OFF), d. h. 1 oder 0, gewertet wird. Auf diese Weise
kann auf jedem dieser Informationsfrequenzkanäle somit ein Bit übertragen werden.
Daraus ergibt sich somit in Abhängigkeit der Informationsfrequenzkanäle ein Bitmuster,
in dem die Information auf beliebiger Weise verschlüsselt werden kann.
Während dieser einfachste Fall praktisch alle Parameter des betreffenden Infor
mationssignals betrifft, können in den ON-Zuständen aber auch verschiedene Signalpa
rameter so variiert werden, daß zusätzlich weitere digitale Zustände unterschieden wer
den können.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß Anspruch 2 wird auf einfachste Weise eine zeitliche Folge von Bitmuster
erzeugt.
Der Anspruch 3 beinhaltet eine vorteilhafte Grundvariante, in der die Frequenzka
näle eine harmonische Reihe bilden.
Wird gemäß Anspruch 4 der Bezugsfrequenzkanal als Grundton bzw. Grundwelle
und zumindest einer der Informationsfrequenzkanäle als harmonischer Oberton bzw.
Oberwelle zu dem Grundton oder aber auch alle Informationsfrequenzkanäle als harmo
nische Obertöne zu dem Grundton ausgebildet, so bilden die einzelnen Frequenzen bzw.
Töne oder Signalkomponenten eine harmonische Reihe und somit ein Konsonanzsy
stem. Eine wesentliche Besonderheit dieses anmeldungsgemäßen Systems besteht darin,
daß der Grundton mit der niedrigsten Frequenz, der die größte Reichweite, permanent
während der Informationsübertragung gesendet werden kann und somit quasi eine stän
dige Brücke zwischen Sendeeinheit und Empfängereinheit bildet. Der als Grundton aus
gebildete Bezugsfrequenzkanal dient in diesem Fall nicht der eigentlichen Informa
tionsübermittlung sondern als ständiger Bezug zur Abstimmung der übrigen Informati
onsfrequenzkanäle und gegebenenfalls - wie später noch dargestellt wird - zur Bestim
mung der relativen Phasenlagen sowie als Energiespender im Fall der Nutzung von
nicht linearen Effekten zur Erhöhung der Reichweite des gesamten Frequenzsystems.
An dieser Stelle sei aber grundsätzlich darauf hingewiesen, daß anstelle des tiefen Tones
auch ein beliebiger anderer Ton eines vorgegebenen Frequenzspektrums als Bezugston
oder Grundton verwendet werden kann, falls dieses bei bestimmten Umwelteinflüssen
oder für eine gegebene Anwendung vorteilhafter ist.
Durch die Festlegung, daß die Informationsfrequenzkanäle stets einen definierten
Abstand zum Bezugsfrequenzkanal haben, wird gewährleistet, daß die Empfängerein
heit, der die entsprechenden Abstände bzw. Proportionalitätsfaktoren bekannt sind, le
diglich den als Grundton ausgebildeten Bezugsfrequenzkanal aufzuspüren braucht, um
im Bezug darauf alle anderen aktiven Informationsfrequenzkanäle zu erkennen und
ständig operativ abstimmen zu können. Dieser Abstimmprozeß läßt sich dahingehend
automatisieren, daß das System ohne großen Zusatzaufwand an die unterschiedlichsten
Übertragungsbedingungen angepaßt werden kann. Die automatische Erkennung des
Grundtons und dementsprechende selbstadaptive Abstimmungen der Informationska
näle seitens der Empfängereinheit bedeutet insbesondere bei der Kommunikation mit
oder zwischen bewegten Objekten einen enormen Vorteil, da damit die bei den her
kömmlichen Verfahren durch beispielsweise Doppler-Effekte verursachten Probleme
entfallen, wenn beispielsweise ein harmonisches Frequenzkanalsystem genutzt wird.
Ändert sich gemäß Anspruch 5 die Frequenz des Bezugsfrequenzkanals während
der Übertragung zeitlich, so ergibt sich auf dieser Basis nunmehr das beim adaptiven
System nicht nur empfängerseitig eine ständige Nachjustierung zur Kompensation von
naturbedingten Frequenzverschiebungen (Doppler-Effekten etc.) durchgeführt werden
kann. Vielmehr kann nunmehr auch seitens der Sendeeinheit ganz bewußt eine geregelte
zeitliche Veränderung des Frequenzspektrums erzeugt werden, ohne die Verbindung
zum Empfänger zu gefährden.
Erfolgt die zeitliche Änderung der Frequenz des Bezugsfrequenzkanals gemäß
Anspruch 6 stufenweise oder kontinuierlich, so können ein bzw. mehrere Frequenzgra
dienten zur Verfügung gestellt werden. Dieser Vorgang wird im folgenden als Fre
quenz-Gradienten-Methode (FGM) bezeichnet. Mit dieser Methode wird erreicht, daß
beispielsweise Reflexionen bzw. Störsignale eliminiert werden.
Durch die Verwendung der FGM wird eine wesentlich schärfere und zuverlässi
gere Signalanalyse als bei den herkömmlichen Techniken, insbesondere solchen mit
feststehenden Frequenzkanälen, ermöglicht. Da sich in diesem Fall die Arbeitsfrequen
zen der Informationsfrequenzkanäle ständig ändern, haben alle Signalkomponenten, die
auf unterschiedlichen Übertragungswegen zu einem gegebenen Zeitpunkt bei der Emp
fängereinheit eintreffen, nunmehr auch unterschiedliche Frequenzen. Aufgrund dieser
Frequenzunterschiede können die eigentlichen Informationsfrequenzkanäle von gegebe
nenfalls vorliegenden Störkomponenten getrennt werden, d. h. die Intersymbol-
Interactions können weitestgehend, wenn nicht sogar völlig eliminiert werden, wodurch
somit empfängerseitig ein wesentlich eindeutigeres Abbild des von der Sendeeinheit
ausgestrahlten Informationssignal rekonstruiert werden kann.
Da bei der FGM die Frequenz des Bezugsfrequenzkanals und da proportional auch
alle anderen Informationsfrequenzkanäle in nahezu beliebiger Weise variiert werden
können, ist sowohl das anmeldungsgemäße Verfahren als auch das anmeldungsgemäße
System außerordentlich flexibel. Durch die bewußt herbeigeführten Frequenzdriften
lassen sich gegenseitige Überlagerungen von mehreren Übertragungssystemen vermei
den und das ggf. unerwünschte Abhören wird erschwert.
Werden ferner neben der Frequenz des Bezugsfrequenzkanals und des Informati
onsfrequenzkanals auch andere Signalparameter zur Erzeugung eines Bitmusters heran
gezogen, so kann die Kodierung auf einfache Weise komplexer gemacht und die Infor
mationsrate entsprechend erhöht werden.
Wird gemäß Anspruch 7 das Informationssignal amplitudenmoduliert, so können
bei den Schwingungsknoten der zur Modulation herangezogenen Amplitude Zeitpunkte
festgelegt werden, an denen sich beispielsweise die einzelne Informationsfrequenzka
näle ändern können, ohne die als sogenanntes "Glitching" bezeichnete Störung in dem
Informationssignal hervorzurufen. Dadurch kann die Übertragungsqualität weiter ver
bessert werden.
Werden gemäß Anspruch 8 die Bitmuster in einem gegebenen Zeittakt erzeugt, so
können sie auch empfängerseitig auf einfache Weise entschlüsselt werden, womit sich
die Übertragungsgenauigkeit erhöht.
Wird gemäß Anspruch 9 das Bitmuster innerhalb eines Zeittaktes verändert, so
kann insbesondere ein erster Teil innerhalb des Zeittaktes dafür verwendet werden, zu
erkennen, welche Informationsfrequenzkanäle für die Übertragung der Information
grundsätzlich verwendet werden, und beispielsweise der restliche Teil für die Erzeu
gung des Bitmusters selbst. Außerdem stellt in diesem Fall der erste Teil zusätzlich zum
Bezugsfrequenzkanal eine weitere Referenz zur Verfügung, mit deren Hilfe die Para
meter der im zweiten Taktabschnitt übermittelten Signalkomponenten mit sehr größer
Präzision bestimmt werden können. Auf diese Weise wird die Übertragungssicherheit
erhöht.
Die vorteilhafte Ausführungsform gemäß Anspruch 10 unterstützt die Möglich
keit, an unterschiedliche Übertragungsumgebungen und Nutzeransprüche angepaßt zu
werden.
Mit der Maßnahme des Anspruchs 11 wird erreicht, daß die Übertragungsrate er
höht werden kann.
Aufgrund der insbesondere durch Anwendung der FGM erreichbaren hohen Emp
fangsqualität kann in Kombination mit dem bereits beschriebenen Ein- und Ausschalten
der einzelnen Signalkomponenten oder anstatt dessen die Information auch in feineren
Variationen bestimmter Signalparameter oder Parameterkombinationen verschlüsselt
werden. Da in den empfangenen Signalen neben den Frequenzen nunmehr auch die
Amplituden und Phasenwinkel der Signalkomponenten einen stärker definierten Bezug
zum ursprünglich generierten Signal haben, können praktisch alle Parameter in die Co
dierung eingezogen werden. Dieses kann z. B. durch stufenförmige Veränderungen ge
schehen.
Dabei besteht ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens darin, daß für die Codie
rung signalinterne Bezüge in dem gegebenen Frequenzsystem genutzt werden können.
Durch diese Relativierung wird erreicht, daß die Bitmuster bzw. Symbole bereits an
hand von ein oder zwei empfangenen Takten identifiziert werden können, ohne daß eine
zusätzliche Referenz zu einer externen Bezugsgröße erforderlich ist.
So können beispielsweise die Phasenwinkel in Form der jeweils im gegebenen
Zeittakt aktuellen Relation zwischen Signalkomponente und BK bzw. GT festgelegt
werden. Diese Codierungsmethode sei als Relative Phasen-Winkel-Methode, abgekürzt
RPWM, bezeichnet. In dieser Methode spielt die Vorgeschichte keine Rolle mehr, die
äußere Zeit verliert ihre Bedeutung für die Signalauswertung. An ihre Stelle tritt die
relative, systeminterne Zeit, die z. B. anhand der momentanen Zykluszeit etwa des GT
abgelesen werden kann, die - von außen betrachtet - von der jeweils aktuellen Frequenz
abhängt. Die relativen Phasenwinkel lassen sich auf einfache Weise bestimmen, wenn
beispielsweise im Auswerteprozeß alle Signalkomponenten, d. h. Informationsfrequenz
kanäle und Bezugsfrequenzkanal zunächst auf eine einheitliche Periodendauer normiert
werden. Da im Ergebnis der proportionalen FGM eine Reihe von Störeffekten eliminiert
werden können, lassen sich auch die relativen Phasenwinkel mit größerer Präzision er
mitteln, was für eine feinere Diskretisierung, also der Unterscheidung von mehr Digital
zuständen und damit für eine weitere Steigerung der Informationsrate genutzt werden
kann.
Eine weitere Variante besteht beispielsweise darin, daß die Information nicht di
rekt in dem Phasenwinkel der jeweiligen Komponente bezüglich des BK oder GT als
sogenannte vertikale signalinterne Referenz, sondern in der Differenz zwischen diesem
und dem im letzten zuvor ermittelten relativen Phasenwinkel derselben Komponente als
sogenannte horizontale signalinterne Referenz verschlüsselt wird. Diese Methode sei als
Relative Phasen-Differenz-Methode, abgekürzt RPDM bezeichnet. Bei der RPDM dient
der jeweils erste Takt einer in sich geschlossenen Übertragungssequenz ausschließlich
als horizontale Referenz. Unter sehr komplizierten Übertragungsbedingungen kann es
aber auch vorteilhaft sein, die RPDM in Verbindung mit dem Verfahren nach Anspruch
9 einzusetzen. Weiterhin sei vermerkt, daß sowohl bei der RPWM als auch bei der
RPDM das Nichtvorhandensein einer Signalkomponente bzw. das Unterschreiten eines
bestimmten Amplitudenschwellwertes einen zusätzlichen Digitalzustand verkörpern
kann. Die RPDM ist besonders günstig auf der Basis des Anspruchs 3 oder 4 zu realisie
ren.
Neben den konkreten Zuständen bzw. Proportionen der Signalparameter kann in
dem gegebenen Verfahren die Information aber auch in deren momentaner zeitlicher
Veränderung, d. h. in der dynamischen Charakteristik verschlüsselt werden.
Wird gemäß Anspruch 12 die Anzahl der Informationskanäle in Abhängigkeit des
Übertragungsweges geändert, so wird erreicht, daß insbesondere bei Verringerung des
Abstands zwischen Sendeeinheit und Empfängereinheit zusätzliche, typischerweise hö
here oder zwischen den bisherigen Kanälen liegende, z. B. auch andere konsonante Fre
quenzen genutzt werden, wohingegen andererseits bei sehr großen Abständen haupt
sächlich niedrigere Frequenzbereiche genutzt werden. Werden gemäß Anspruch 13 der
Bezugsfrequenzkanal und zumindest ein Informationsfrequenzkanal als Schallwelle
ausgebildet, so konnten insbesondere bei der Anwendung im Unterwasserbereich bis
lang schwer erreichbare Übertragungsstrecken bereitgestellt werden.
Werden gemäß Anspruch 13 die einzelnen Informationsfrequenzkanäle breiter
bzw. breitbandig ausgelegt, ohne sich jedoch zu überlappen, so wird die Möglichkeit
geschaffen, eine kontinuierliche Phasenverschiebung der betreffenden Signalkompo
nenten zu erzeugen und diese beispielsweise für die Informationskodierung zu nutzen.
Diese Maßnahme sei als Phasen-Gradienten-Methode oder Phasen-Geschwindigkeits-
Methode PGM bezeichnet. Die Abstände zum Bezugston beziehen sich dann typischer
weise auf die Kennlinien der Mittelwerte der entsprechenden Kanäle. Während der In
formationsübertragung können nunmehr in jedem Zeittakt die Frequenzen der einzelnen
Informationsfrequenzkanäle innerhalb eines gegebenen Kanals geringfügig - typischer
weise um weniger als 0,5% des jeweils aktuellen Sollwertes - verschoben oder konti
nuierlich verändert werden, wodurch eine kontinuierliche gleichförmige bzw. beschleu
nigte Phasenverschiebung des jeweiligen Informationsfrequenzkanals gegenüber dem
Grundton bzw. Bezugsfrequenzkanals bewirkt wird. Die Empfängereinheit erkennt nicht
nur, ob in einem gegebenen Zeittakt eine Frequenz auf dem entsprechenden Kanal ge
sendet wurde, sondern bestimmt - falls eine Frequenz vorliegt - auch die relativen Pha
senwinkel und/oder charakteristische Parameter, die deren Funktion etwa in Abhängig
keit von der jeweils aktuellen Zykluszeit des Grundtones bzw. Bezugsfrequenzkanals
beschreiben. Somit können neben den eigentlichen Zustands- bzw. Proportionswerten
auch deren zeitliche Veränderungen für die Codierung verwendet werden. Daraus erge
ben sich vielfältige Variations- und Kombinationsmöglichkeiten, die zur Steigerung der
Informations-Übertragungsrate, für eine größere Adaptivität des Übertragungssystems
an unterschiedliche Einsatzbedingungen, bzw. auch für eine Optimierung der Vorrich
tungen und ihrer Kosten genutzt werden können. Diese Maßnahme läßt sich am günstig
sten auf der Basis harmonischer Frequenzreihen realisieren.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegen
stand der übrigen Unteransprüche.
Unter Bezugnahme auf die Figuren sollen unterschiedliche Ausführungsformen
des anmeldungsgemäßen Gegenstandes detaillierter beschrieben werden.
Fig. 1 zeigt den Aufbau eines bei dem anmeldungsgemäßen Verfahren und Sy
stem verwendbaren Informationssignals bestehend aus einem Bezugsfrequenzsignal und
drei Informationsfrequenzkanälen;
Fig. 2a zeigt ein einer Amplitudenmodulation unterworfenes Informationssignal
von Fig. 1;
Fig. 2b zeigt eine Folge von getakteten Informationssignalen;
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung zur Kodierung einer Information;
Fig. 4 zeigt die Kodierung von Fig. 3 lediglich mit paralleler FGM;
Fig. 5 zeigt die Signalanalyse zum Zeitpunkt ti einer vorauseilenden und nachfol
genden Störkomponente mittels der proportionalen FGM bezüglich drei im harmoni
schen Verhältnis zueinander stehenden Informationsfrequenzkanälen;
Fig. 6 zeigt das Grundprinzip zur Verbesserung der Signalanalyse hinsichtlich der
Störsignalen entsprechend Fig. 5 unter der Verwendung eines Bezugsfrequenzsignals
und vier Informationsfrequenzkanälen;
Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung der Anwendung einer gestufter Fre
quenzverschiebung mit zusätzlicher Änderungen der Informationsfrequenzkanäle inner
halb des Zeittakts; wobei jeweils die erste Takthälfte die zusätzliche horizontale Refe
renz für die RPDM bildet;
Fig. 8a zeigt eine schematische Darstellung der Kodierung jedoch nur mit zwei
Frequenzstufen;
Fig. 8b zeigt als Beispiel das Prinzip einer pentären Kodierung eines Informati
onsfrequenzkanals;
Fig. 9a und 9b zeigen zwei unterschiedliche mittels der pPGM erzeugten Phasen
gradienten;
Fig. 10 zeigt verschiedene Phasengradienten, welche mittels der nPGM (oben) und
der pPGM (unten) erzeugt werden können;
Fig. 11 zeigt einen Grundaufbau einer Sendeeinheit des anmeldungsgemäßen Sy
stems;
Fig. 12 zeigt einen weiteren Grundaufbau einer Sendeeinheit mit Amplitudenmo
dulation des anmeldungsgemäßen Systems;
Fig. 13 zeigt einen Grundaufbau einer Empfangseinheit des anmeldungsgemäßen
Systems;
Fig. 14 zeigt einen weiteren Grundaufbau der Empfängereinheit mit zusätzlicher
Phasendetektion.
In Fig. 1 wird dargestellt wie das Informationssignal IS beispielsweise aus einem
Bezugsfrequenzkanal BK, welcher in diesem Fall auch als Grundton GT ausgebildet ist,
und beispielsweise drei Informationsfrequenzkanäle, I1, I2, I3 zusammengesetzt wird.
Die in Fig. 1 dargestellten Informationsfrequenzkanäle sind harmonische Obertöne
HK1, HK2 und HK3 zum Grundton GT, welche durch Überlagerung das Informations
signal bilden. Aus dieser Figur ist zu entnehmen, daß jeder der Informati
onsfrequenzkanäle durch Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eine binäre digitale
Information, was gleichbedeutend mit 1 oder 0 ist, bereitstellen kann (vgl. auch Fig. 2b).
In Fig. 2a ist eine Amplitudenmodulation des Informationssignals IS aus Fig. 1
dargestellt, um beispielsweise zu Beginn und am Ende eines Taktes einen stetigen bzw.
fließenden Übergang zu gewährleisten, wenn sich das Informationssignal durch zeitliche
Änderung der Informationsfrequenzkanäle ändert.
Eine derartige Änderung ist beispielsweise in Fig. 2b gezeigt, wobei sich die Form
des Informationssignals von Takt zu Takt ändert, so daß beispielsweise in dem Bereich I
ein Informationssignal IS vorliegt, welches aus der Überlagerung des Grundtons und
des zweiten und dritten harmonischen Obertons (GT + HK2 + HK3) besteht, welches beim
nächsten Takt (Bereich II) stetig durch Nichtvorhandensein der zweiten und dritten
harmonischen Obertöne lediglich in den Grundton (GT) übergeht, um dann beim näch
sten Takt durch Überlagerung des ersten harmonischen Obertons mit dem Grundton ein
verändertes Informationssignal, welches einem anderen codierten Bitmuster entspricht,
aufzuzeigen (siehe Bereich III). Auf diese Weise kann auf jedem dieser Informationska
näle somit ein Bit pro Zeittakt übertragen werden. Insgesamt ergibt sich daraus für jeden
Zeittakt ein Bitmuster, in dem die Information auf beliebige Weise verschlüsselt werden
kann. Generell kann somit je nach Anzahl der zur Verfügung stehenden Informations
kanäle und in Abhängigkeit von dem verwendeten Codierungssystem zum Beispiel ein
Buchstabe oder anderweitige Symbole verschlüsselt werden.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß sich bei Verwendung von 2, 4, 8, 12,
16 und weiteren Informationskanälen eine direkte Kompatibilität zu verschiedenen gän
gigen Verfahren der elektronischen Datenverarbeitung ergibt.
In Fig. 3 ist gezeigt, wie beispielsweise das Wort "DolphinCom" im allgemeinen
bekannten ASCII-Code bei Verwendung von vier Informationskanälen übertragen wer
den kann. Das das Informationssignal bildende Frequenzsystem besteht in diesem An
schauungsbeispiel aus einem als Grundton GT verwendeten Bezugsfrequenzkanal und
vier darauf aufbauende harmonische Informationsfrequenzkanäle (I1, I2, I3 und I4) als
Obertöne, die mittels der proportionaler FGM zeitlich variiert werden. Die Codierung
erfolgt in diesem Beispiel nur durch Ein- bzw. Ausschalten der Obertöne. Die senk
rechten Linien zeigen die Takte, die hier immer die gleiche Länge haben. Für jeden Takt
ergibt sich ein spezielles Bitmuster, das als Symbol bezeichnet wird. Jeweils 2 Symbole
ergeben zusammen einen Buchstaben im ASCII-Code. Dargestellt wurde das Wort
"DolphinCom". Grundsätzlich kann für die Verschlüsselung der zu übertragenden Infor
mation aber auch jeder beliebige andere Code verwendet werden, was dem Benutzer
einen maximalen Spielraum für eigene Programmierungen ermöglicht und das Verfah
ren zu nahezu allen Systemen der EDV kompatibel macht. Wie in Fig. 3 gezeigt ist,
ändert sich der Bezugsfrequenzkanal kontinuierlich, wobei sich die Frequenzen der vier
Informationsfrequenzkanäle (I1, I2, I3 und I4) sich proportional verschieben. Demge
genüber zeigt Fig. 4 ebenfalls das Wort "DolphinCom" im ASCII-Code bei Verwen
dung von vier Informationskanälen übertragen werden kann, wobei sich wie in Fig. 4
der Bezugsfrequenzkanal kontinuierlich ändert, allerdings werden die beispielsweise zu
dem Bezugsfrequenzkanal zunächst harmonisch angeordneten Informationsfrequenzka
nälen stetig parallel mit der Änderung des Bezugsfrequenzkanals verschoben.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie eine wesentlich schärfere und zuverlässigere Signal
analyse durchgeführt werden kann, wenn beispielsweise der Bezugsfrequenzkanal sich
im Sinne der FGM kontinuierlich verändert. In dem in Fig. 5 dargestellten Beispiel
wurden in der Anlehnung an Fig. 3 exemplarisch drei Informationsfrequenzkanäle aus
gewählt, auf denen neben der eigentlichen Signalfrequenz jeweils eine vorauseilende
und eine nachfolgende Frequenz als Störsignale beim Empfänger eintreffen, wobei der
jeweilige Zeitversatz für alle drei Informationsfrequenzkanäle identisch gewählt wurde.
Zur Verdeutlichung des grundlegenden Prinzips wurde auf das Einzeichnen der Takte
verzichtet. Die vertikale Schnittlinie (ausgehend von ti) veranschaulicht, daß sich in ei
nem gegebenen Zeitpunkt ti alle empfangenen Informationsfrequenzen voneinander un
terscheiden. Allerdings ist von besonderer Bedeutung, daß anhand dieser Frequenzun
terschiede nunmehr die eigentlichen Signalfrequenzen von den Störfrequenzen getrennt
bzw. die Intersymbol-Interactions weitestgehend wenn nicht sogar völlig eliminiert
werden können. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, daß die Amplituden und Pha
senlagen der empfangenen und solchermaßen "bereinigten" Signalkomponenten einen
klaren Bezug zu dem Bezugsfrequenzkanal haben. Bei Anwendung der FGM können
zur Trennung der eigentlichen Signalfrequenzen von den jeweiligen Störfrequenzen
spezielle Frequenzfilter eingesetzt werden. Aus Fig. 5 ist deutlich zu erkennen, daß der
Abstand der Signalfrequenz zu den Störfrequenzen um so größer wird, je steiler der
Gradient der Frequenzänderung df/dt, d. h. die jeweilige Frequenzgeschwindigkeit ist.
Da in dem in Fig. 5 dargestellten System alle Informationsfrequenzkanäle stets propor
tional zueinander verändert werden, ergibt sich für die höheren Informationsfre
quenzkanäle ein zunehmend steilerer Gradient und damit eine immer bessere Trennung
der aktuellen Signalfrequenz von den Störfrequenzen.
In Fig. 6 ist diese Funktionsweise bzw. der Effekt schematisch für ein System mit
einem Bezugsfrequenzkanal und vier Informationsfrequenzkanälen, mit jeweils zwei
benachbarten Störfrequenzen gezeigt. Die in Fig. 6 dargestellte gestrichelte Linie sym
bolisiert die Charakteristik eines üblicherweise eingesetzten Filters. Es ist deutlich zu
erkennen, daß selbst bei konstanter Fensterbreite des Filters für die höheren Informati
onsfrequenzen eine zunehmend bessere Trennschärfe erreicht wird. Im Vergleich zu
herkömmlichen Verfahren ergibt sich insgesamt eine deutlich bessere Auflösung. Hier
bei ist insbesondere zu erwähnen, daß mit dem anmeldungsgemäßen Verfahren vor al
lem auch die höheren Informationsfrequenzkanäle, die auf der Übertragungsstrecke stets
am stärksten gedämpft werden und folglich beim Empfänger mit der geringsten Energie
eintreffen, besser aus dem Rauschen herausgelöst werden können. Aus diesem Verhal
ten wird deutlich, daß man beispielsweise bei Störfrequenzen, welche sehr dicht bei der
eigentlichen Signalfrequenz liegen, zur besseren Trennung zweckmäßigerweise einen
steileren Frequenzgradienten auswählt, d. h. die Driftgeschwindigkeit der Frequenzen
erhöht, wohingegen bei größeren Abständen flachere Gradienten ausreichen können. Für
derartige Anpassungen kann beispielsweise entweder eine vorbereitete Palette von Fre
quenzverschiebemustern genutzt oder eine operative Anpassung der Gradienten der Fre
quenzänderung vorgenommen werden. Letzteres ist beispielsweise leicht möglich, wenn
die Verbindungen bidirektional genutzt werden, d. h. die Sendeeinheit auch empfangen
und die Empfängereinheit auch senden kann. Auf diese Weise können beispielsweise
zwischen der Sendeeinheit und der Empfängereinheit Analysen des Kanalansprechver
haltens durchgeführt bzw. ausgetauscht werden oder auch ein entsprechendes Muster
training durchgeführt werden, woraufhin die jeweils optimalen Gradienten für die Fre
quenzverschiebung eingestellt werden. Allerdings können bei entsprechend günstigen
stationären Übertragungsbedingungen, unter denen die Störungen vernachlässigbar klein
sind, die Gradienten im Grenzfall auch Null werden.
In diesem Zusammenhang sei angemerkt, daß es sich grundsätzlich anbietet, zur
Maximierung der Übertragungsrate die Taktfrequenz proportional zur Frequenzhöhe des
Bezugsfrequenzkanals zu verändern, da stets nur eine bestimmte Anzahl von Schwin
gungsperioden erforderlich ist, um das Gesamtsignal hinsichtlich der darin enthaltenen
Einzelkomponenten zu analysieren.
In Fig. 7 und 8a, b sind weitere Möglichkeiten dargestellt, welche insbesondere
bei einer stufenweisen Änderung des Bezugsfrequenzkanals auftreten. Diese Möglich
keiten sind insbesondere dann eine interessante Alternative zur FGM, wenn der Zeitver
satz zwischen der Signalfrequenz und den Störfrequenzen ausreichend groß ist bei
spielsweise im Bereich von mehreren Millisekunden liegt. In diesem Fall kann eine gute
Trennung zwischen den Signalfrequenzen und den Störfrequenzen auch dadurch erreicht
werden, wenn alle Kanäle gleichzeitig von Takt zu Takt oder in Schritten zu mehreren
Takten sprunghaft etwas zu höheren oder kleineren Frequenzwerten verschoben werden,
innerhalb der Stufen jedoch konstant gehalten werden. Auch in diesem Fall ist es natür
lich von Vorteil, die Frequenzverschiebung möglichst so vorzunehmen, daß die signal
internen Proportionen in allen Stufen gleichermaßen definiert sind. Dies läßt sich am
leichtesten mittels proportionaler oder paralleler stufenförmiger Veränderungen errei
chen. Diese Alternative wird allgemein als Frequenz-Sprung-Methode oder als Fre
quenz-Stufen-Methode, abgekürzt FSM bezeichnet. Anhand von den Fig. 7 und 8a,
b ist klar ersichtlich wie beispielsweise durch zusätzliche relative Phasencodierung eine
pentäre Codierung der einzelnen Informationsfrequenzkanäle erzeugt wird. Hierzu wird
zur Erhöhung der Sicherheit am Anfang eines jeden Taktes auf allen Informationsfre
quenzkanälen ein Referenzsignal gesendet, dem in der zweiten Takthälfte das entspre
chend codierte Signal folgt. Wie in der seitlichen Legende in Fig. 7 u. 8a dargestellt
ist, kann eine Unterscheidung von jeweils 5 Zuständen erfolgen, nämlich kein Signal
(0) und vier digitalen Stufen mit der RPDM. Insgesamt ergeben sich somit für jeden
Takt bei einem Informationssignal bestehend aus einem Bezugsfrequenzkanal (BK) und
3 Informationsfrequenzkanälen (RK) 53 = 125 Kombinationsmöglichkeiten, die einer
Codierung zur Verfügung stehen.
Die Fig. 8b zeigt als Beispiel das Prinzip einer pentären Codierung eines Informa
tionsfrequenzkanals. Die mit Bezugszeichen D1 bis D4 angegebenen Punkte sind Si
gnalkomponenten, bei denen die Amplitude einen Schwellenwert Ao überschreitet und
vier unterschiedliche Phasenwinkel Φ bzw. vier Winkelbereiche beispielsweise mittels
der RPWM oder der RPDM digital unterschieden werden können, und Zustand D5 be
inhaltet, daß die Amplitude der Signalkomponente kleiner als der Schwellenwert Ao ist.
Eine weitere Methode zur Informationskodierung ist beispielsweise die Phasen-
Gradienten-Methode oder auch Phasen-Geschwindigkeits-Methode, welche im folgen
den als PGM abgekürzt wird und mit den Fig. 9a und 9b sowie Fig. 10 veranschaulicht
werden soll. Die Fig. 9a und 9b zeigen die sogenannte proportionale Phasen-Geschwin
digkeits-Methode (pPGM), wobei die Fig. 10 zusätzlich die Verhältnisse bei der nicht
proportionalen Phasen-Gradienten-Methode (nPGM) darstellt.
Das übergeordnete Prinzip der PGM läßt sich am einfachsten anhand der folgen
den Ausgangskonfiguration erklären.
Gegeben sei ein System, in dem die Informationsfrequenzkanäle stets eine harmo
nische Reihe bilden, d. h. Frequenzänderungen nur mittels der proportionalen FGM
durchgeführt werden. Herausgegriffen sei ein beliebiger Informationsfrequenzkanal, auf
dem die entsprechende Frequenz nunmehr aber in einem gegebenen Taktintervall nicht
exakt als Oberton des GT gesendet wird, sondern gegenüber der entsprechenden "Soll
frequenz" geringfügig (typischerweise weniger als 0,5% des Sollwertes) nach oben
oder unten verstimmt ist (siehe Abb. 10 obere Reihe). Im Grunde genommen wird hier
eine Frequenzverschiebung vorgenommen, die jedoch so gering ist, daß empfängerseitig
allein anhand der Frequenzanalyse schwerlich als Modulation erkannt und folglich auch
nicht als digitale Zustandsgröße interpretiert werden kann. Die Frequenz liegt weiterhin
im Schärfebereich des betreffenden Analysefilters. Je nachdem, ob sie nun aber etwas
höher oder niedriger als ihr Sollwert ist, kommt es in der Überlagerung mit dem GT zu
dem in Abb. 9a bzw. 9b dargestellten Bild, in dem der relative Phasenwinkel kontinu
ierlich zu- bzw. abnimmt. Die Phase der Frequenz des Informationsfrequenzkanals eilt
der des GT voraus oder bleibt entsprechend zurück. In dem entsprechenden Takt wird
somit ein Phasengradient erzeugt, dessen Richtung schon mit dem bloßen Auge erkannt
und gleichermaßen unproblematisch bestimmt werden kann. Bei Auswertung der Pha
sengradienten in Bezug zur momentanen Periodendauer des GT ergibt sich im vorlie
genden Fall ein konstanter Anstieg. Voraussetzung für eine solche lineare Charakteristik
ist jedoch, daß bei einer kontinuierlichen Frequenzveränderungen des gesamten Fre
quenzsystems die internen, in dem gegebenen Taktintervall nunmehr aber leicht verän
derten Proportionen beibehalten werden, d. h. sich auch die relative Verstimmung der
Frequenz des Informationsfrequenzkanals im Bezug zum GT nicht ändert. Die Erfüllung
dieser Bedingung sei durch die Bezeichnung pPGM deutlich gemacht, wobei das kleine
p für proportional steht. Zyklisch betrachtet ergibt sich im Fall der pPGM eine gleich
förmige Rechts- bzw. eine Linksdrehung der Informationsfrequenzphase gegenüber der
Phase des Bezugsfrequenzkanals.
Dieser Effekt läßt sich nun sehr vorteilhaft für die Informationscodierung nutzen,
da in der Signalanalyse der Drehsinn, d. h. die Richtung des Phasengradienten wesent
lich leichter bestimmt werden kann, als z. B. der Betrag der Phasenverschiebung. Ma
thematisch bedeutet das, daß lediglich das Vorzeichen der ersten Ableitung der relativen
Phasenverschiebung zwischen der Frequenz des Informationsfrequenzsignals und GT
bestimmt werden muß, das mit anderen Worten besagt, ob die relative Phasengeschwin
digkeit größer oder kleiner als Null ist (vergl. Abb. 10 oben).
Dieser Vorgang kann nun in jedem Zeittakt für jeden Informationskanal individu
ell angewendet werden. Nutzt man ihm z. B. in Kombination mit dem bisher beschriebe
nen einfachen Ein- und Ausschalten, ergeben sich für jeden Informationskanal in einem
gegebenen Zeittakt bezüglich des GT bis zu vier unterschiedliche diskrete Zustände: 1.
Kein Signal, 2. Signal mit positivem Phasengradient, 3. Signal mit negativem Phasen
gradient und 4. Signal ohne Phasengradient, wobei man ggf. in der Praxis auf den 4.
Zustand verzichten wird, da die quaternäre Codierung de facto eine ternäre Phasengra
dientcodierung beinhaltet, die unter Umständen nicht ganz so sicher wie die binäre zu
realisieren ist, weil sich einer dieser Digitalwerte auf einen singulären Geschwindig
keitswert (Null) bezieht. Diese Problematik hängt aber von der jeweiligen Empfangs
qualität ab, denn senderseitig lassen sich alle Gradienten in der Regel mit großer Präzi
sion generieren. Theoretisch könnte jedenfalls im ersten Fall die Informationsrate auf
jedem Kanal gegenüber dem einfachen Ein- und Ausschalten verdoppelt und bei der
zweiten Variante um ein Drittel gesteigert werden.
Als Alternative hierzu können auch entsprechend viele Informationsfrequenzka
näle eingespart werden, womit das Frequenzspektrum insgesamt schmaler gehalten
werden kann, was ebenfalls mehrere Vorteile mit sich bringt, die wahlweise genutzt
werden können. In diesem Fall müssen die Transducer nicht ganz so breitbandig sein,
was sich u. a. bei Verwendung von Transducerkaskaden dahingehend auswirken kann,
daß einzelne oder ggf. auch mehrere Elemente eingespart werden können. Das kann
nützlich sein, um z. B. die Gerätekosten zu reduzieren. Andererseits kann aber auch bei
unveränderter Gerätekonfiguration die nunmehr gegebene größere Variabilität und Ad
aptivität des Systems genutzt werden. So kann man wahlweise die Informationsrate da
durch erhöhen, daß bei Weglassen der niedrigeren Frequenzen die Taktzeiten verkürzt
werden, während sich bei Verzicht auf die höheren Frequenzen eine größere Übertra
gungsreichweite ergibt. Es gibt somit eine ganze Reihe guter Gründe, eine möglichst
große Kardinalität (Anzahl von Digitalstufen) anzustreben und so die Informations
dichte auf den Informationskanälen zu erhöhen.
Die pPGM läßt sich nun dahingehend weiter ausbauen, daß neben der Richtung
z. B. auch unterschiedliche Anstiege von linearen Phasengradienten, die sich durch un
terschiedlich starke Verstimmungen der Frequenzen der Informationsfrequenzkanäle
erzeugen lassen, für die Codierung genutzt werden können, wobei sich je nach der im
konkreten Fall erreichbaren Diskretisierung weitere Kombinations- und Codierungs
möglichkeiten ergeben.
In Verbindung mit der FGM können positive oder negative Phasengradienten aber
auch durch solche Frequenzveränderung der Informationsfrequenzkanäle erzeugt wer
den, die nicht ganz exakt proportional zur Veränderung des Grundtones durchgeführt
werden (siehe Abb. 10 unten).
Zur Unterscheidung von der pPGM sei diese Variante als nPGM bezeichnet, wo
bei das n für nicht proportional steht. Die nPGM kann etwa dergestalt realisiert werden,
daß die Frequenz des jeweiligen Informationsfrequenzkanals in einem gegebenen Tak
tintervall geringfügig schneller oder langsamer verändert wird, als es z. B. die Basisvari
ante der proportionalen FGM vorsieht. Es ist nunmehr klar erkennbar, daß beide Vari
anten der PGM am günstigsten für harmonische Frequenzreihen in Verbindung mit der
proportionalen FGM anzuwenden sind.
Das Grundprinzip der sich gegenüberstehenden Alternativmethode zur Erzeugung von
Phasengradienten besteht mit anderen Worten darin, die proportionale FGM dahinge
hend zu modifizieren, daß nun auch innerhalb eines jeden Taktes für jede Signalkompo
nente individuell ein kleiner zusätzlicher, typischerweise linearer Frequenzgradient er
zeugt werden kann. Dann ergibt sich im Unterschied zur pPGM in der Überlagerung mit
dem GT anstelle des linearen Phasendrift eine etwas andere Charakteristik, nämlich ty
pischerweise eine quadratische Kurve, die einer beschleunigten Winkelbewegung ent
spricht, deren Richtung und Form jedoch von der Lage der Start und Endwerte der je
weiligen Frequenzänderung bezüglich der Sollwertkurve abhängt (vergl. Abb. 10). Bei
der nPGM können allein schon anhand der Vorzeichen der ersten und zweiten Ableitung
der relativen Phasenwinkel als Funktion der Zykluszeit des GT bis zu 6 Konfigurationen
unterschieden werden. Nimmt man nun beide Varianten zusammen, ergeben sich für die
PGM insgesamt bis zu 8 unterschiedliche Vorzeichenkombinationen.
Interessant an der nPGM ist aber auch, daß ggf. zusätzlich zu den Vorzeichen
auch bestimmte relative Phasenwinkel, z. B. die Phase der Start- oder Endwerte oder der
Schnittpunkte mit der Sollwertkurve im Sinne der RPWM genutzt werden können.
In Fig. 11 ist der Grundaufbau einer Sendeeinheit zur Informationscodierung dar
gestellt. Das Grundprinzip weist eine Informationseinheit auf, welche die zu kodierende
Information einem Codierer 3 zuführt. Der Codierer verschlüsselt die von der Informa
tionseinheit gelieferte Information in eine entsprechend der Frequenzkanäle bestehend
aus Bezugsfrequenzkanal und Informationsfrequenzkanal notwendigen Codierung und
führt die codierte Information entsprechend dem Mittel zum Erzeugen eines Bezugsfre
quenzkanals und zumindest einem Informationsfrequenzkanals in Form von Generato
ren 5 zu, welche von einem Steuermodul 7 angesteuert werden. Die von den Generato
ren erzeugten Wellenkomponenten mit gegebener Amplitude, Frequenz und Phase
werden einem Mischer 9 zugeführt, welche wiederum von dem Steuermodul 7 ansteuer
bar ist.
Gemäß dieser Ausführungsform wird das in dem Mischer erzeugte Informations
signal, falls erforderlich einem Leistungsverstärker 11 zugeführt, welche das Informati
onssignal entsprechend dem Übertragungsmedium angepaßten Wandler bzw. Wandler
kaskade zuführt.
Gemäß dieser Ausführungsform ist für jeden Frequenzkanal ein Generator vorge
sehen.
Die in Fig. 12 gezeigte Ausführungsform einer bevorzugten Sendeeinheit wird
dargestellt, wenn eine Amplitudenmodulation hinsichtlich des Informationssignals vor
genommen werden soll. Hierzu wird bevor das in Einzelkomponenten hinsichtlich des
Bezugsfrequenzkanals und der Informationskanäle zerlegte Informationssignals dem
Mischer zugeführt wird, das Informationssignal über beispielsweise jeweils einem Mo
dulator für jeden Informationsfrequenzkanal unter Ansteuerung von dem Steuermodul
zugeführt.
In Fig. 13 ist eine Ausführungsform einer Empfangseinheit des anmeldungsgemä
ßen Systems dargestellt. Ein entsprechend dem Übertragungsmedium angepaßter
Wandler bzw. Wandlerkaskade nimmt das ankommende Informationssignal, welches in
Fig. 13 als akustisches Signal dargestellt ist, auf und führt es einem Verstärker 23 zu.
Hinter dem Verstärker ist ein Filter 25 zur Trennung und Analyse der einzelnen Fre
quenzkanäle und insbesondere zum Herausfiltern des Bezugsfrequenzkanals vorgese
hen. Das von dem Filter, vorzugsweise ein Low-Pass-Filter, kommende Signal wird
dem Bezugsfrequenzdetektor 27 zugeführt, welches die Bezugsfrequenz und die Emp
fangsstärke ermittelt. Diese Daten werden dem Steuermodul 29 der Empfangseinheit
zugeführt. Parallel hierzu wird das Informationssignal vor Eintreten in den Low-Pass-
Filter 25 abgegriffen und den ansteuerbaren Filtern 31 für die einzelnen Informations
frequenzkanäle zugeführt. Die von dem Filter abgehenden Signale werden in einem an
steuerbaren Schwellwertschalter 33 analysiert und einem Dekoder 35 zugeführt, welcher
die ursprünglich vorhandene Information entschlüsselt.
In Fig. 14 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, welche zusätzlich Pha
sendetektoren für beispielsweise die proportionale bzw. nicht-proportionale Phasen-
Geschwindigkeits-Methode bzw. der Phasendifferenz-Methode dargestellt. Zur Analyse
der Phasenkomponenten werden hierzu zwischen den ansteuerbaren Filter 31 und den
ansteuerbaren Schwellwertschalter 33 die Phasendetektoren 32, vorzugsweise entspre
chend der Anzahl der zu ermittelnden Informationsfrequenzkanäle angeordnet, wobei
zur Phasenbestimmung als Referenz die Bezugsfrequenz beim Grundton-Detektor abge
griffen wird.
Im folgenden werden weitere Möglichkeiten bzw. Anwendungen des anmel
dungsgemäßen Verfahrens und des anmeldungsgemäßen Systems detailliert beschrie
ben.
Als weitere Option können in diesem Verfahren bei Verringerung des Abstandes
zwischen Sender und Empfänger problemlos zusätzlich auch andere, zwischen den ur
sprünglichen Frequenzkanälen liegende bzw. auch höhere Frequenzkanäle genutzt oder
das gesamte Spektrum in Richtung höherer Frequenzen verschoben werden. Dabei kann
man sich den Effekt zunutze machen, daß mit Verringerung der Übertragungsdistanz in
der Regel auch die Störeinflüsse zurückgehen. Dazu brauchen Sender und Empfänger
nur für ein entsprechend breites Frequenzspektrum ausgelegt und mit der Fähigkeit aus
gestattet zu werden, auch ihre Codierer entsprechend umzustellen. Seitens des Empfän
gers kann die Erkennung eventuell neu hinzugekommener Frequenzen entweder auto
matisch erfolgen, oder der Wechsel zu einem neuen Arbeitsregime wird ihm vom Sen
der in einer geeigneten Weise (z. B. mit dem letzten Informationspaket) mitgeteilt. Die
einzelnen Tonkanäle müssen jedoch soweit auseinander liegen, daß sie unter den jewei
ligen Übertragungsbedingungen gut vom Empfänger unterschieden werden können.
Umgekehrt kann die Vergrößerung der Distanz eine Verschiebung des gesamten Spek
trums zu niedrigeren Frequenzen oder die Aufgabe der oberen Kanäle bzw. auch (insbe
sondere bei zunehmenden Störeinflüssen) eine Vergrößerung der Abstände zwischen
den Kanälen durch proportionales Auseinanderziehen oder Auslassen von Zwischenstu
fen erforderlich machen.
Die in der Grundvariante des Verfahrens vorgesehene Auswahl der Frequenzbän
der dergestalt, daß die Töne bzw. Frequenzen konsonieren oder ganzzahlige Vielfache
(Obertöne) des Tones mit der niedrigsten Frequenz sind, zielt auf die Erreichung einer
energetisch günstigen Konstellation ab.
Bei der Verwendung von harmonischen Frequenzreihen ergibt sich außerdem die
Möglichkeit nichtlineare Effekte der Schallausbreitung zu nutzen und so eine Si
gnalübertragung über größere Distanzen zu erreichen. Schallwellen sind Longitudi
nalwellen, bei denen sich Abschnitte mit höherer und niedrigerer Dichte abwechseln. Da
die Schallgeschwindigkeit aber u. a. von der Dichte des Mediums abhängt, pflanzen sich
die verdichteten Anteile schneller fort. Die Flanken einer ursprünglichen Sinusschwin
gung werden allmählich asymmetrisch, d. h. die Sinusschwingung verformt sich mehr
und mehr in Richtung etwa einer Sägezahnschwingung. Physikalisch bedeutet das einen
Energietransfer zu den Obertönen. Im Wasser ist dieser Effekt erst nach einigen Kilo
metern Weglänge spürbar. Sendet man gleichzeitig mit dem Grundton z. B. ein oder
mehrere Obertöne aus, so erhalten diese aufgrund der Harmoniebeziehung durch die
besagten nichtlineare Effekte zusätzliche Energie von den jeweils tieferen Tönen. In der
Konsequenz werden sie nicht so schnell gedämpft, sie bleiben länger über dem Niveau
des Grundrauschens und erreichen somit eine größere nutzbare Reichweite. Da die die
Reichweite des Gesamtsystems in erster Linie durch die des jeweils höchsten Frequenz
bandes bestimmt ist, ergibt sich insgesamt ein größerer Senderadius. Dazu ist es
zweckmäßig, den Grundton permanent und diesen, wie nach Möglichkeit auch alle an
deren Töne, mit hoher Energie zu senden.
Aufgrund der großen Variabilität des Systems können möglicherweise auch noch
andere Eigenschaften der Übertragungsstrecke genutzt werden. Häufig bilden sich z. B.
infolge schichtweiser Inhomogenitäten des Wassers bestimmte Übertragungskanäle aus,
die ein eigenes Schwingungsverhalten besitzen. Je nach den betreffenden Eigenwerten
können hier leicht verschiedene Moden angeregt werden, die zwar in der Regel relativ
niedrige Frequenzen haben, dafür aber sehr weit tragen. Prinzipiell besteht die Möglich
keit, die Frequenzbänder des Übertragungssystems auf diese Moden abzustimmen. Dar
über müssen sich Sender und Empfänger jedoch auf geeignete Weise verständigen.
Falls die Relativgeschwindigkeit zwischen Sender und Empfänger so gering ist,
daß Doppler-Effekte vernachlässigbar sind, können als Alternative zu der o. g. propor
tionalen FGM auch geeignete, für das gesamte System einheitliche Frequenzverände
rungen durchgeführt werden. In diesem Fall wird gewissermaßen eine "Offset-Kurve",
oder bildlich gesprochen eine "Melodie" vorgegeben bzw. operativ nach Analyse der
jeweiligen Übertragungsbedingungen bestimmt, und additiv allen Frequenzkanälen hin
zugerechnet (vergl. Fig. 4). Diese Methode wird als parallele FGM bezeichnet. Die Be
sonderheit dieser Methode besteht darin, daß sich infolge Parallelverschiebung für alle
Frequenzkanäle stets der gleiche Gradient, d. h. die gleiche Driftgeschwindigkeit ergibt,
womit im Idealfall über das gesamte Spektrum eine optimale Trennung der eigentlichen
Signale von den Störkomponenten erreicht werden kann. Das solchermaßen modifizierte
Verfahren hat zudem den Vorteil, das sich das Frequenzspektrum nicht mit dem Anstei
gen der Bezugsfrequenz aufspreizt. Aufgrund der stärkeren Bündelung laufen die oberen
Töne dann nicht so leicht in Gefahr, in Frequenzbereiche mit zu geringem Ausbrei
tungsradius zu geraten und somit abgeschnitten zu werden. Damit können die in Sinne
der Informationsübertragung schnelleren oberen Frequenzbereiche besser ausgenutzt
werden. Die parallele FGM läßt sich vielleicht auch praktisch leichter realisieren, da
oftmals die Transducer nur in einem jeweils begrenzten Frequenzband arbeiten können
und auch die Verwendung von entsprechenden Wandler-Kaskaden nicht immer möglich
ist.
Selbstverständlich muß auch bei der parallelen FGM dem Empfänger in einer ge
eigneten Form mitgeteilt werden wie er die einzelnen Frequenzkanäle in Bezug zum GT
anstimmen soll. Prinzipiell dürfte aber auch das Umschalten zwischen proportionaler
FGM und paralleler FGM kein Problem sein, da dies hinsichtlich der Bestimmung der
Frequenzen der Informationsfrequenzkanäle in Bezug zum GT lediglich einen Wechsel
zwischen Multiplikation und Addition beinhaltet.
Falls die Phasensprünge an den Taktübergängen Probleme bereiten sollten, kann
die eingangs beschriebene taktbezogene Amplitudenmodulation verwendet werden. Ei
ne weitere Methode zur Minimierung von Störeinflüssen besteht darin, ein Codie
rungsverfahren zu verwenden, das auf den Informationskanälen das Vorhandensein ei
nes Tones in zwei aufeinanderfolgenden Takten ausschließt. Der gleiche Effekt kann
auch durch Multiplexen, z. B. den abwechselnden Betrieb der geraden und ungeraden
Informationskanäle erreicht werden. Daß neben diversen anderen Parametern auch die
frequenzbezogene Geschwindigkeitscharakteristik des jeweiligen Übertragungskanals
durch spezielle Sondierungen oder im Prozeß der wechselseitigen Kommunikation er
mittelt und bei der Signalgenerierung berücksichtigt werden kann und auch sollte, ver
steht sich von selbst.
Es ist ferner denkbar, daß der Bezugsfrequenzkanal bei Bedarf und sofern es die
speziellen Übertragungsbedingungen zulassen als zusätzlicher Informationskanal ver
wendet wird.
Claims (22)
1. Verfahren zur Übertragung von Information, bei dem zumindest ein aus einem
Bezugsfrequenzkanal (BK) und zumindest einem Informationsfrequenzkanal
(I1; I2; . . .; IN) bestehendes Informationssignal (IS) erzeugt wird, und der
Bezugsfrequenzkanal (BK) und der Informationsfrequenzkanal (I1; I2; . . .; IN)
jeweils diskrete Zustände zur Bereitstellung eines Bitmusters ausbilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der zumindest eine
Informationsfrequenzkanal (I1; I2; . . .; IN) sich zeitlich verändert.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem der Bezugsfrequenzkanal
(BK) und der Informationsfrequenzkanal (I1; I2; . . .; IN) in einem ganzzahligen
bzw. harmonischen Verhältnis zum niedrigsten Frequenzkanal des verwendeten
Systems stehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Bezugsfrequenzkanal
(BK) als Grundwelle (GT) und der Informationsfrequenzkanal (I1; I2; . . .; IN) als
harmonischer Oberwelle (HK1; HK2; HK3) zu der Grundwelle ausgebildet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Frequenz des
Bezugsfrequenzkanals (BK) sich während der Übertragung zeitlich verändert.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem die zeitliche Änderung der Frequenz des
Bezugsfrequenzkanals (BK) stufenweise oder kontinuierlich erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das Informationssignal (IS)
amplitudenmoduliert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Erzeugung des
Bitmusters in einem gegebenen Zeittakt erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem sich das Bitmuster innerhalb eines Zeittaktes
ändert.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem sich die Frequenz des
Bezugsfrequenzkanals (BK) und die Frequenz des Informationsfrequenzkanals
(I1; I2; . . .; IN) proportional bzw. parallel zueinander verändert.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem das Bitmuster durch
Variation der Frequenz, der Amplitude, des Phasenwinkels bzw. der dynamischen
Phasencharakteristik festgelegt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem sich die Anzahl der
Informationsfrequenzkanäle (I1; I2; . . .; IN) in Abhängigkeit des
Übertragungsweges ändert.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem der
Informationsfrequenzkanal (I1; I2; . . .; IN) breitbandig ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem der Bezugsfrequenzkanal
(BK) und der zumindest eine Informationsfrequenzkanal (I1; I2; . . .; IN) als
Schallwelle ausgebildet sind.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei dem der Bezugsfrequenzkanal
(BK) und der zumindest eine Informationsfrequenzkanal (I1; I2; . . .; IN) als
elektromagnetische Welle ausgebildet ist.
16. System zur Übertragung von Information bestehend aus einer Sendereinheit und
einer Empfängereinheit, zwischen denen ein Informationssignal (IS) übermittelt
wird, wobei
die Sendereinheit ein Mittel zum Erzeugen eines Bezugsfrequenzkanals (BK) und zumindest einem Informationsfrequenzkanals (I1; I2; . . .; IN) aufweist, um ein Bitmuster bereitzustellen, und
die Empfängereinheit ein Mittel zum Erfassen des aus der Bezugsfrequenzkanals (BK) und der zumindest einen Informationsfrequenzkanals (I1; I2; . . .; IN) bestehendem Informationssignals (IS) aufweist.
die Sendereinheit ein Mittel zum Erzeugen eines Bezugsfrequenzkanals (BK) und zumindest einem Informationsfrequenzkanals (I1; I2; . . .; IN) aufweist, um ein Bitmuster bereitzustellen, und
die Empfängereinheit ein Mittel zum Erfassen des aus der Bezugsfrequenzkanals (BK) und der zumindest einen Informationsfrequenzkanals (I1; I2; . . .; IN) bestehendem Informationssignals (IS) aufweist.
17. System nach Anspruch 16, wobei das Mittel zum Erzeugen einen Codierer,
zumindest einen Generator zum Erzeugen des Bezugsfrequenzkanals (BK) und
zumindest eines Informationsfrequenzkanals, ein erstes Steuermodul zum
Ansteuern des Generators und eine Mischeinheit aufweist.
18. System nach Anspruch 17, wobei das Mittel zum Erzeugen ferner zumindest einen
Modulator aufweist, welcher von dem Steuermodul angesteuert wird und die von
dem Generator erzeugten Frequenzkanäle moduliert, vorzugsweise
amplitudenmoduliert.
19. System nach einem der Ansprüche 17 oder 18, wobei das Mittel zum Erfassen
eine Einheit zum Erkennen des Bezugsfrequenzkanals (BK), ein zweites
Steuermodul, zumindest eine Filtereinheit und einen Decoder aufweist.
20. System nach Anspruch 19, wobei die Einheit zum Erkennen des
Bezugsfrequenzkanals (BK) einen Low-Pass-Filter und einen Grundtondetektor
aufweist, welche vorzugsweise in Reihe geschaltet und mit dem zweiten
Steuermodul verbunden sind.
21. System nach einem der Ansprüche 19 oder 20, wobei die Filtereinheit einen
ansteuerbaren Filter und einen ansteuerbaren Schwellwertschalter aufweist, wobei
das Informationssignal (IS) vorzugsweise vor dem Mittel zum Erkennen des
Bezugsfrequenzkanals abgegriffen wird und der Filtereinheit zugeführt wird.
22. System nach Anspruch 21, wobei ein Phasendetektor vorgesehen ist, welcher
zwischen dem ansteuerbaren Filter und dem ansteuerbaren Schwellwertschalter
angeordnet und mit der Grundton-Detektor verbunden ist.
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