DE19904426A1 - Verfahren zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen Werkstoffeigenschaften an Bauteilen beliebiger Werkstoffe - Google Patents
Verfahren zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen Werkstoffeigenschaften an Bauteilen beliebiger WerkstoffeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen Werkstoffeigenschaften von Objektbereichen von Werkstoffen. DOLLAR A Die Erfindung ist gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: DOLLAR A - auf die Oberfläche des zu prüfenden Objektbereiches wird mit einem Indentor mechanisch eingewirkt; DOLLAR A - die mechanischen Eigenschaften werden aus der das akustische Verhalten im Bereich der Einwirkzone wenigstens mittelbar beschreibenden Größe (n) ermittelt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zerstörungsfreien Ermittlung von
mechanischen Werkstoffeigenschaften an bzw. von Bauteilen aus
verschiedenen Werkstoffen, insbesondere an bzw. von Bauteilen aus
metallischen Werkstoffen.
Zur Ermittlung der Beanspruchungsgrenzen sind aus der Werkstofftechnik
eine Vielzahl von Verfahren zur mechanischen Werkstoffprüfung bei zügiger
Beanspruchung und bei dynamischer Beanspruchung bekannt, wobei diese
Verfahren dadurch charakterisiert sind, daß diese zur Erlangung des
Ergebnisses eine Zerstörung eines Probekörpers aus dem Material des zu
prüfenden Bauteiles erforderlich machen, weshalb eine unmittelbare Prüfung
am Bauteil nicht erfolgen kann. Als einzelne, mit diesen Verfahren ermittelbare
Größen werden beispielhaft die folgenden genannt:
- 1. Feststellung der anfänglichen plastischen Deformation beim Eindrücken eines transparenten sphärischen Indentors in den Probekörper;
- 2. Ermittlung des Verhaltens eines Werkstoffes unter Zugbeanspruchung,
insbesondere Zugfestigkeits- und Verformungskennwerte;
- 1. 2.1 Proportionalitätsgrenze P;
- 2. 2.2 Elastizitätsgrenze E;
- 3. 2.3 Streck- oder Fließgrenze R;
- 4. 2.4 Bruchgrenze B;
- 5. 2.5 Zerreißgrenze;
- 3. Ermittlung der Dauerschwingfestigkeit.
Zur Ermittlung der anfänglichen plastischen Deformation ist aus der
Druckschrift S. M. Markowetz: "Die Feststellung der mechanischen
Metalleigenschaften nach Härte" - Moskau, Maschinenbau - 1979 - Seiten 159-
161, ein Verfahren bekanntgeworden, welches auf der optischen Kontrolle des
Vorhandenseins des anfänglichen restlichen Eindruckes auf der geprüften
Oberfläche basiert. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht im wesentlichen
darin, daß man nur die Möglichkeit hat, den Eindruck an der Oberfläche zu
beobachten, wobei es bekannt ist, daß die maximale Spannung und folglich
die anfängliche plastische Deformation bei der Kontaktwechselwirkung eines
sphärischen Körpers, welcher in die Oberfläche mit einer flachen oder
krummlinigen Oberfläche eingedrückt wird, unter der Oberfläche entstehen,
weshalb diese Deformation mittels der optischen Methode nicht genau
ermittelt werden kann.
Die Ermittlung der Zugfestigkeits- und Verformungskennwerte erfolgt in
einfachster Weise mittels eines sogenannten Zugversuches, wie er in Gehrig,
Bruhn, Danner, Endroschat, Göbbert, Kross, Komoll: "Kraftfahrzeugtechnik",
Westermann-Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig 1991, Seiten 98-99
beschrieben ist. Demnach wird ein genormtes Probestück aus einem
bestimmten Werkstoff in einer Universalprüfmaschine an beiden Seiten
eingespannt und bis zum Bruch gedehnt. Über eine Meßeinrichtung wird die
Verlängerung der Probe entsprechend der Zugkraft in einem Diagramm, dem
sogenannten Kraft-Verlängerungs-Diagramm aufgezeichnet. Werden die
Zugkraft F auf den Anfangsquerschnitt und die Gesamtverlängerung auf die
Anfangslänge bei Raumtemperatur bezogen, entsteht dann das sogenannte
Spannungs-Dehnungs-Diagramm. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht
darin, daß der Prüfkörper dabei zerstört wird, so daß eine Ermittlung der
einzelnen Kennwerte nicht an einem fertigen Bauteil erfolgen kann.
Es ist des weiteren ein Feststellungsverfahren für die mechanischen
Metalleigenschaften bekannt, welches darin besteht, daß auf der Oberfläche
des zu prüfenden Bauteiles eine Ringnut und zwei mit ihr verbundene
Blindnuten eingearbeitet werden, die einen Steg bilden. Die Nutwände werden
dann der Zugwirkung ausgesetzt, und die Abhängigkeit der Deformation von
der Zugkraft wird mittels eines auf dem Steg aufgestellten Gebers bestimmt.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß es notwendig ist, den
Spannungskonzentrator auf dem Prüfbauteil aufzutragen. Des weiteren
können die Messungen nicht genau durchgeführt werden aufgrund der
starren Verbindung des gedehnten Teilbereiches des Metalls, insbesondere
des Steges, mit dem Grundteil des Bauteils.
Des weiteren sind zur Ermittlung der Zugfestigkeits- und
Verformungskennwerte auch berechnungsexperimentelle
Konstruktionsmethoden bekannt, bei welchen das Diagramm der koaxialen
Stoffdeformation aus dem experimentellen Diagramm des kontinuierlichen
zyklischen Eindrückens von starren, kugelförmigen Indentoren betrachtet
werden. Dabei wird eine kontinuierliche Eindringkurve ermittelt und numerisch
mit der Finite-Elemente-Methode (FEM) in eine Spannungs-Dehnungs-
Kennlinie umgesetzt. Dieses Verfahren ist in der Druckschrift Kontrolle:
"Modifiziertes Härteprüfverfahren", 10/94, Seiten 52 ff. beschrieben. Der
Nachteil dieses Verfahrens besteht in der Verwendung des
phänomenologischen Herangehens zur Konstruktion des
Deformationsdiagrammes aus dem Eindrückdiagramm des kugelförmigen
Indentors, welches auf einem mathematischen Modell basiert und in dem die
Methode der schrittweisen Näherung bei der Feststellung der Verbindung
zwischen der Spannung und der Deformation verwendet wird.
Zur Ermittlung der Dauerschwingfestigkeits-Kennwerte sind Verfahren
bekannt, bei denen die Feststellung der zyklischen Festigkeit anhand von
Prüfungen von Probestücken erfolgt, welche aus dem Werkstoff bestehen,
das dem Konstruktionswerkstoff entspricht. Es ist jedoch auch denkbar, das
Probestück aus dem Konstruktionswerkstoff zu entnehmen. Der Nachteil
dieses Verfahrens besteht in der Ungenauigkeit der Festigkeitsfeststellung
und, für den zweiten genannten Fall, in der Notwendigkeit der Beschädigung
des zu prüfenden Bauteiles. Des weiteren sind diese Verfahren durch
erhebliche Kosten und die Unmöglichkeit, die Betriebseinwirkung zu
berechnen, wenn die Feststellung der zyklischen Festigkeit von
Konstruktionen im Verlauf oder nach der geplanten Betriebsdauer
durchgeführt wird, charakterisiert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Feststellung der mechanischen Werkstoffeigenschaften an einem Objekt bzw.
zu prüfenden Bauteil aus einem beliebigen Werkstoff, vorzugsweise einem
metallischen Werkstoff, zu entwickeln, welches die oben genannten Nachteile
vermeidet. Das zu entwickelnde Verfahren soll sich dadurch auszeichnen, daß
die Ermittlung der mechanischen Eigenschaften, insbesondere der
Werkstoffkennwerte, auch am fertiggestellten und eingebauten Bauteil
erfolgen kann, ohne daß dieses ausgebaut oder zerstört werden muß. Des
weiteren soll die Prüfmethode unabhängig von der Dauer des Einsatzes des
Werkstoffes des zu prüfenden Bauteiles einsetzbar sein. Angestrebt wird auch
eine Prüfmethode, die die Feststellung einer Mehrzahl der mechanischen
Eigenschaften, welche bisher mit verschiedenen Methoden ermittelt wurden,
zuläßt.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des
Anspruchs 1 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß wird zur Ermittlung von mechanischen
Werkstoffeigenschaften von wenigstens einem Teilbereich eines Bauteiles aus
einem Werkstoff ein Indentor verwendet, welcher mechanisch auf die
Oberfläche des zu prüfenden Objekt- bzw. Bauteilbereiches einwirkt. Dabei
werden die mechanischen Werkstoffeigenschaften aus einer, das akustische
Verhalten im Einwirkbereich wenigstens mittelbar beschreibenden Größe
ermittelt bzw. abgeleitet. Die Ermittlung der mechanischen
Werkstoffeigenschaften in der Einwirkzone erfolgt dabei vorzugsweise
- a) wenigstens mittelbar aus der Abhängigkeit zwischen der Eindrückkraft und der akustischen Emission der Spannungswellen in der Einwirkzone und/oder
- b) aus dem Abhängigkeitsverlauf zwischen der Eindrückkraft und der akustischen Emission der Spannungswellen in der Einwirkzone.
Der Erfinder hat erkannt, daß die einzelnen mechanischen
Eigenschaftskennwerte von Werkstoffen, insbesondere metallischen
Werkstoffen, örtlich wenigstens mittelbar aus den Änderungen in ihrer
kristallinen Struktur bei Beanspruchung ermittelt werden können, wobei die
akustische Emission der Spannungswellen in der Eindrückzone als Indikator
genutzt wird. Die sich unter einer örtlichen Beanspruchung ergebenden
Gitterdehnungen, Stauchungen und Verzerrungen bedingen - je nach Größe
und Dauer dieser - eine Änderung im Aufbau der Gitterstruktur im
entsprechenden Bereich, die dann wiederum Ausgangspunkt für
Schädigungen sein kann und sich in einer Änderung des akustischen
Emissionsverhaltens niederschlägt. Aus der Abhängigkeit von Einwirkkraft des
Indentors in einer Einwirkzone und den Parametern der akustischen Emission
in diesem Bereich lassen sich dann die entsprechend gewünschten
Werkstoffkennwerte
- a) direkt, d. h. unmittelbar oder
- b) indirekt, d. h. über Vergleiche mit Referenzwerten, welche an Probestücken des gleichen Metalls, wie des des zu prüfenden Bauteils erfolgen
ermitteln.
Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß aufgrund der
Erfassung des Verhaltens der akustischen Emission, insbesondere des
Zusammenhanges zwischen der Eindrückkraft des Indentors und wenigstens
einem, die akustischen Emission in der Einwirkzone charakterisierenden
Parameter, bzw. den Parametern der akustischen Emission entweder
unmittelbar oder aber mittelbar über Vergleiche mit Referenzwerten von
Probestücken aus dem gleichen Werkstoff die mechanischen
Eigenschaftskennwerte eines bereits eingebauten fertigen Objektes bzw.
Bauteiles, insbesondere von stark beanspruchten Teilbereichen während der
Betriebsdauer ermittelt werden können, ohne daß dieses zerstört oder
ausgebaut werden müßte. Insbesondere kann damit auch die Ermittlung der
mechanischen Werkstoffkennwerte, insbesondere der
Festigkeitseigenschaften in einzelnen unterschiedlich beanspruchten
Bereichen unabhängig voneinander erfolgen, ohne daß das Ergebnis
verfälscht wird.
Über das akustische Emissionsverhalten lassen sich wenigstens die folgenden
mechanischen Werkstoffeigenschaften ermitteln:
- 1. der Beginn der plastischen Deformation;
- 2. Zugfestigkeits- und Verformungskennwerte;
- 1. 2.1 Proportionalitätsgrenze P;
- 2. 2.2 Elastizitätsgrenze E;
- 3. 2.3 Streck- oder Fließgrenze R;
- 4. 2.4 Bruchgrenze B;
- 5. 2.5 Zerreißgrenze;
- 3. die Dauerfestigkeit.
Der bei all diesen erfindungsgemäß realisierten Verfahren verwendbare
Indentor umfaßt vorzugsweise einen im wesentlichen mit einer kugelförmigen
Oberfläche ausgestatteten Eindrück- bzw. Einwirkkörper. Mit diesem
gekoppelt ist vorzugsweise ein Grundkörper, welchem Meßeinrichtungen für
die akustische Emission zugeordnet sind. Grundkörper und Einwirkkörper
bilden vorzugsweise eine bauliche Einheit, welche in ihrer Gesamtheit als
Indentorbaueinheit bezeichnet wird. Dabei kann mittels der Indentorbaueinheit
gleichzeitig die Eindrückkraft und Eindrücktiefe im Bereich der Einwirkzone
festgestellt und die Parameter der akustischen Emission der Schallwellen
gemessen werden. Der Eindrück- und der Grundkörper können jedoch auch
von separaten Bauteilen, welche nicht zu einer baulichen Einheit verbunden
sind, gebildet werden. Die bauliche Einheit dieser beiden Elemente in Form
der Indentorbaugruppe stellt eine besonders vorteilhafte Ausführung mit
hohem Kompaktheitsgrad dar. In der folgenden Beschreibung wird allgemein
der Begriff Indentor verwendet, wobei unter diesem immer ein Einwirkkörper
mit in irgendeiner Weise zugeordneten Meßeinrichtungen sowie einem
Grundkörper verstanden wird. Dabei können die Teile einzeln miteinander
kombiniert sein oder aber in einer Baueinheit zusammengefaßt werden. Der
Indentor selbst kann beispielsweise aus Metall oder Keramik gefertigt sein.
Entscheidend ist, daß die im Bereich der Einwirkzone auftretenden
Schallwellen über den Indentor an einer Meßeinrichtung erfaßbar sind,
weshalb das Material des Indentors und die Anordnung des akustischen
Gebers dementsprechend aufeinander abgestimmt sein sollten. Die erfaßten
Parameter der akustischen Emission werden dann beispielsweise über die
Meßeinrichtung einer Steuereinrichtung, einer Speichereinheit oder einem
Computer zur weiteren Auswertung zugeführt.
Die Funktion kann auf nachfolgend beschriebene Art und Weise realisiert
werden. Andere Möglichkeiten sind jedoch ebenfalls denkbar.
Der Grundkörper erzeugt eine Eindrückkraft. Über Meßeinrichtungen, die am
Grundkörper angeordnet sind, werden die Parameter der akustischen
Emission (AE), beispielsweise die Intensität bzw. Amplitude der akustischen
Emission, die Zahl der Impulse der akustischen Emission pro Zeiteinheit, die
Gesamtzahl derselben, sowie die Energetik bzw. die Energie der akustischen
Emission ermittelt. Dabei kann es genügen, einen Parameter zu erfassen oder
mehrere.
Je nach der Art der zu ermittelnden Größe bzw. der zu ermittelnden
Werkstoffeigenschaften, insbesondere des zu ermittelnden mechanischen
Festigkeitskennwertes, und der Auswahl der das akustische Verhalten
wenigstens mittelbar beschreibenden Größe bestehen zwei Möglichkeiten
bezüglich der Häufigkeit der Einwirkung des Indentors auf die Oberfläche des
zu prüfenden Bauteiles:
- 1. einmalige Einwirkung des Indentors auf die Oberfläche des zu prüfenden Objekt- bzw. Bauteiles;
- 2. mehrmalige, hintereinander vorzugsweise periodisch erfolgende Einwirkung des Indentors auf die Oberfläche des zu prüfenden Bauteiles bzw. Objektes;
Der erstgenannte Fall findet hauptsächlich zur Ermittlung des Beginns der
plastischen Anfangsdeformation beim Indentoreindrücken Anwendung. Als die
das akustische Verhalten wenigstens mittelbar beschreibende Größe wird die
Änderung des Abhängigkeitsverlaufes zwischen der Eindrückkraft des
Indentors und der akustischen Emission, insbesondere der Impuls- und
Amplitudenzahl der akustischen Emission, in der Einwirkzone während des
Indentoreinwirkens, d. h. dem Eindrücken des Indentors auf bzw. in die
Oberfläche des zu prüfenden Bauteiles gewählt, wobei bei der einmaligen
Einwirkung des Indentors auf die Oberfläche des zu prüfenden Werkstoffes
bereits an der Änderung des Abhängigkeitsverlaufes Eindrückkraft-Anzahl der
Impulse der akustischen Emission der Beginn der plastischen Deformation
bzw. die anfängliche plastische Deformation festgestellt werden kann. Damit
wird es möglich, die Entstehung der plastischen Deformation, insbesondere
das zeitliche Moment der anfänglichen plastischen Deformation noch unter
der Metalloberfläche, nämlich dort wo diese durch entsprechende
Änderungen bzw. Modifikationen im Gitterbau beginnt, jedoch optisch nicht
genau erfaßbar ist, festzustellen, was die Genauigkeit der Feststellung der
mechanischen Metalleigenschaften wesentlich erhöht.
Vorzugsweise wird eine mehrmalige Indentoreinwirkung angestrebt, um die
Genauigkeit zu erhöhen. Dabei wird das Eindrücken bzw. Einwirken des
Indentors auf die Oberfläche des zu prüfenden Objektes bzw. Bauteiles und
die Entlastung hintereinander mit Erhöhung der maximalen Eindrückkraft
durchgeführt. Bei diesem Vorgang wird gleichzeitig die Eindrückkraft und die
Anzahl der Impulse der akustischen Emission festgestellt. Dieser Prozeß des
Einwirkens, insbesondere Eindrückens und der Entlastung wird dabei so
lange wiederholt, bis bei der Entlastung sprunghafte Änderung der Anzahl der
akustischen Impulse auftritt, was von der Entstehung einer anfänglichen
plastischen Deformation zeugt. Das Moment der Entstehung der anfänglichen
plastischen Deformation beim Eindrücken kann man dann auch anhand des
Abhängigkeitsverlaufes Eindrückkraft - Gesamtzahl der akustischen Impulse
bestimmen. Bei der Bestimmung der anfänglichen plastischen Deformation
wird die Erkenntnis genutzt, daß beim Einwirken eines Indentors,
insbesondere des Eindrückkörpers auf die zu prüfende Oberfläche, in dem
Bereich des Einwirkens ein Einfluß auf die Gitterstruktur des Werkstoffes
stattfindet, welcher sich in Umbauten, insbesondere Gleitbewegungen bzw.
Versetzungen äußert. Dabei kann beispielsweise bei Metallen in diesem
Bereich eine Phasenumwandlung im festen Zustand von der Gammaphase
zur Alphaphase, insbesondere von Gamma-Ferrit zum Alpha-Ferrit, erfolgen.
Letzterer weist eine geringe Gitterkonstante A auf und ein großes spezifisches
Volumen. Wie bereits ausgeführt, wird dabei die Erkenntnis genutzt, daß die
plastische Verformung zur Veränderung der Realstruktur des Körpers eines
Werkstoffes führt. Die bei diesem Verfahren ermittelte starke Änderung des
akustischen Verhaltens im Bereich der Einwirkzone ist ein Ausdruck dieser
Veränderung der Realstruktur, insbesondere bei Metallen beispielsweise von
der Umwandlung von kubisch flächenzentrierten Gamma-Mischkristallen in
kubisch raumzentrierte Alpha-Mischkristalle, insbesondere Alpha-Ferrit. Dies
wird durch Gleiten einzelner Gitterebenen bedingt, insbesondere werden beim
Einwirken des Indentors im Bereich der plastischen Verformung Teile des
Kristalls als Gleitpakete sprunghaft in einem Zuge um viele Atomabstände
gegeneinander verschoben, sobald die in der Verschiebungszone wirkende
Schubspannung eine gewisse Größe überschreitet, d. h. eine Größe annimmt,
die ausreicht, um die elastische Rückstellkraft zu überwinden.
Dieses Verfahren zur zerstörungsfreien Erfassung der anfänglichen
plastischen Deformation an dem zu prüfenden Bauteil ermöglicht es, die
Genauigkeit der Feststellung des Elastizitätsmoduls und der
Proportionalitätsgrenze sowie auch die Genauigkeit des Eindrückdiagramms
auf dem Elastizitätsgebiet und insbesondere bei geringen plastischen
Deformationen wesentlich zu erhöhen.
Die Zugfestigkeitswerte und die Dauerschwingfestigkeitswerte werden durch
Nutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens für die mehrmalige Einwirkung
des Indentors auf bzw. in die Oberfläche des zu prüfenden Objektes realisiert.
Zur Ermittlung der Kennwerte der statischen Beanspruchung ist es
erforderlich, entsprechende Vergleichswerte anhand eines Probekörpers,
welcher aus demselben Werkstoff gefertigt ist, zu ermitteln. Dazu wirkt zuerst
der Indentor auf einen Probekörper, welcher aus dem gleichen Werkstoff wie
das zu prüfende Objekt bzw. Bauteil besteht, ein. Die Werte der Eindrückkraft
und der entsprechenden Eindrücktiefe werden registriert, und die
Verbindungen zwischen den Spannungen und den Deformationen für den
geprüften Werkstoff werden festgestellt. Das Probestück bzw. der Probekörper
wird dabei statischer Deformation bei gleichzeitiger des Metalls der
akustischen Emission des Probestückes unterzogen und die Abhängigkeiten
zwischen der Spannung und der Impuls- und Amplitudenzahl der akustischen
Emission sowie Impuls- und Amplitudenzahl pro Zeiteinheit der akustischen
Emission festgestellt.
Danach wird der Indentor in das zu prüfende Objekt bzw. Bauteil eingedrückt
und gleichzeitig die lokale Impuls- und Amplitudenzahl der akustischen
Emission in der Einwirkzone gemessen und die Abhängigkeit Eindrücktiefe
und Parameter der akustischen Emission konstruiert. Danach werden
aufgrund der am Probestück ermittelten Werte, insbesondere der
Abhängigkeiten zwischen Spannung - Impuls- und Amplitudenzahl der
akustischen Emission pro Zeiteinheit sowie Impuls- und Amplitudenzahl der
akustischen Emission sowie der Parameter der akustischen Emission des zu
prüfenden Bauteiles die Abhängigkeiten zwischen Spannung - Deformation für
den Werkstoff des zu prüfenden Bauteils im Bereich der Einwirkzone ermittelt.
Dieses Verfahren ermöglicht es, die Diagrammkonstruktion für die
Deformation des zu prüfenden Bauteiles in der zu prüfenden Zone zu
vereinfachen und ihre Genauigkeit zu erhöhen. Im einzelnen kann das
Verfahren in folgender Weise realisiert werden:
Aus dem Werkstoff des zu prüfenden Bauteiles wird ein Probekörper angefertigt und dieser Probekörper statischer Deformation bei gleichzeitiger Messung der Parameter der akustischen Emission des Probestücks sowie auch der Deformationsmessung z. B. mittels eines Dehnungsmessers unterzogen. Die Abhängigkeiten "Spannung - Impuls- und Amplitudenzahl der akustischen Emission" und "Deformation - Impuls- und Amplitudenzahl der akustischen Emission" werden festgestellt. Erst dann wird der Indentor in den zu prüfenden Artikel, insbesondere das zu prüfende Bauteil eingedrückt und gleichzeitig das lokale akustische Verhalten in der Einwirkzone gemessen. Die Abhängigkeit aus Eindrücktiefe und den Parametern der akustischen Emission wird ermittelt. Aus den ermittelten Abhängigkeiten am zu prüfenden Bauteil sowie den mittels des Probekörpers ermittelten Referenzwerten wird die Abhängigkeit "Spannung - Deformation des Werkstoffes des zu prüfenden Bauteils" ermittelt.
Aus dem Werkstoff des zu prüfenden Bauteiles wird ein Probekörper angefertigt und dieser Probekörper statischer Deformation bei gleichzeitiger Messung der Parameter der akustischen Emission des Probestücks sowie auch der Deformationsmessung z. B. mittels eines Dehnungsmessers unterzogen. Die Abhängigkeiten "Spannung - Impuls- und Amplitudenzahl der akustischen Emission" und "Deformation - Impuls- und Amplitudenzahl der akustischen Emission" werden festgestellt. Erst dann wird der Indentor in den zu prüfenden Artikel, insbesondere das zu prüfende Bauteil eingedrückt und gleichzeitig das lokale akustische Verhalten in der Einwirkzone gemessen. Die Abhängigkeit aus Eindrücktiefe und den Parametern der akustischen Emission wird ermittelt. Aus den ermittelten Abhängigkeiten am zu prüfenden Bauteil sowie den mittels des Probekörpers ermittelten Referenzwerten wird die Abhängigkeit "Spannung - Deformation des Werkstoffes des zu prüfenden Bauteils" ermittelt.
Die Verwendung des beschriebenen Verfahrens ermöglicht es, den
Informationsgehalt der Eindrückmethode wesentlich zu erhöhen, wobei die
Feststellung der Abhängigkeit "Spannung - Deformation" als auch die
Kontrolle des Werkstoffzustandes auf strukturellem Niveau gewährleistet wird,
was die Verwendung der erfindungsgemäßen Methode gestattet.
Des weiteren eignet sich die erfindungsgemäße Methode zur Ermittlung von
mechanischen Werkstoffeigenschaften aus der Abhängigkeit von Eindrückkraft
und Parametern der akustischen Emission in der Einwirkzone auch zur
Ermittlung von Dauerfestigkeitswerten. Dazu wird das Verfahren derart
modifiziert, daß es auf der unmittelbaren Belastung des Werkstoffes am zu
prüfenden Bauteil basiert, indem eine zyklische Beanspruchung in der
Einwirkzone, mittels des Indentors erfolgt. Gleichzeitig oder mit geringem
zeitlichen Versatz werden die Parameter der akustischen Emission
aufgenommen. Der Werkstoff- bzw. Metallbeschädigungsgrad wird dabei
anhand der Abhängigkeitsänderung "Eindrückkraft - Parameter der
akustischen Emission" bewertet. Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht es
damit, die Dauerfestigkeitsprüfungen zu vereinfachen und die Kosten niedrig
zu halten sowie auch die Werkstoffprüfung, insbesondere Metallprüfung, in
verschiedenen Betriebsphasen durchzuführen. Dies bedeutet, daß auch eine
Berücksichtigung der bereits erfolgten Beschädigungen im Betrieb möglich
ist.
Im einzelnen wird das Verfahren zur Erfassung der Dauerfestigkeitskennwerte
wie folgt umgesetzt: Der Indentor weist Meßeinrichtungen auf bzw. der
Einwirkkörper und der Grundkörper werden mit diesen ausgerüstet. In der zu
prüfenden Zone bzw. dem zu prüfenden Bereich des zu prüfenden Bauteiles
wird entsprechend den modulierten Belastungsbedingungen das Eindrücken
des Indentors
- a) zyklisch-elastisch oder
- b) elastisch-plastisch
mit entsprechender Frequenz und Amplitude durchgeführt. Gleichzeitig erfolgt
wiederum die Messung der Parameter der akustischen Emission in der
Indentoreinwirkzone, wobei die Abhängigkeit Eindrückkraft - Parameter der
akustischen Emission festgestellt wird und diese Abhängigkeit periodisch, je
nach der Anhäufung der Zykluszahl, erfaßt wird. Bei der Anrißentstehung in
der Indentoreinwirkzone an dem zu prüfenden Werkstoff des zu prüfenden
Bauteiles ändert sich die Abhängigkeit "Eindrückkraft - Parameter der
akustischen Emission" sehr stark, was als Zerstörungskriterium gewertet wird.
Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht es somit, die zyklische Festigkeit
des zu prüfenden Bauteiles in den zu prüfenden Zonen vor dem
Betriebsbeginn, im Laufe des Betriebes und nach der geplanten
Betriebsdauer des zu prüfenden Bauteiles zu bewerten und auf diese Weise
die Restbetriebsdauer nach dem Kriterium der Ermüdungsrißentstehung
abzuschätzen. Da der Eindruck und die in ihm entstehenden Anrisse ziemlich
klein sind, ist das vorgeschlagene Feststellungsverfahren der zyklischen
Festigkeit von Bauteilen praktisch zerstörungsfrei. Die Eindruckzone mit den
Ermüdungsrissen kann danach z. B. durch Verschleifen beseitigt werden.
Damit kann der Ermüdungssicherheitsgrad unmittelbar am zu prüfenden
Werkstoff während einer beliebigen Betriebsphase festgestellt werden und so
auf sehr einfache Art und Weise das Bewertungsproblem der zyklischen
Restbetriebsdauer des geprüften Bauteiles gelöst werden.
Alle drei beschriebenen Verfahren zeichnen sich dadurch aus, daß mit hoher
Genauigkeit ohne Zerstörung des zu prüfenden Objektes die entsprechenden
Werkstoffkennwerte bzw. Eigenschaften auch für lokal begrenzte Zonen
ermittelt werden können. Des weiteren können die Verfahren am eingebauten
Bauteil während der Betriebsphase vorgenommen werden, wobei
insbesondere die durch den bereits erfolgten Betrieb entstandenen
Ermüdungen des Materials mit berücksichtigt werden können.
Unter einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es möglich,
Materialänderungen, welche mit herkömmlichen rein mechanischen Verfahren
zur Ermittlung der mechanischen Eigenschaften nicht festgestellt werden
können, auf einfache Art und Weise nachweisen und beurteilen zu können.
Der zu prüfende Objektbereich bzw. das zu prüfende Bauteil wird dazu
zyklischen Belastungen mit einer bestimmten Kraft und bestimmter Anzahl an
Belastungen in unterschiedlichen Beurteilungszyklen ausgesetzt und die
Parameter der akustischen Emission ermittelt. Bei diesen Messungen kann
man eine Veränderung der Impulse feststellen, welche auf eine
Energieverringerung hinweist, welche ein Maß für die Materialermüdung
darstellt.
Die Intensität und Energie der Signale der akustischen Emission in der
Einwirkzone sind eine Funktion der Messung der anfänglichen
Ermüdungsschäden des Materials, herbeigeführt durch das Einwirken des
Indentors und die Spannung bzw. Belastung. Die Intensität wird dabei in der
Regel vom Beginn des Auftretens einer Fließspannung bis zum Eintritt von
Verformungen ermittelt. Die Einteilung bzw. Einordnung der Intensität
akustischer Emissionssignale in Spektren erlaubt die Einschätzung der Natur
der plastischen Deformation in unterschiedlichen Deformationsstadien und
den Rückschluß auf Materialveränderungen.
Unter einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es möglich, die Rißfortbildung
zu beurteilen. Davon ausgehend, daß das Maß der plastischen Deformation
die Energiequelle für die akustische Emission bildet, wenn das zu prüfende
Objekt bzw. das Material im zu prüfenden Objektbereich einer
gleichbleibenden Spannung und Dehnungsgeschwindigkeit ausgesetzt wird.
Das Maß der plastischen Deformation A bestimmt sich aus der
Deviatorspannung σ, der Dehnungsgeschwindiggkeit ε und dem Volumen des
deformierten Materials. Ist die Geschwindigkeit der Rißfortpflanzung in
isotopischen Material im wesentlichen konstant, kann die Energetik E der
akustischen Emission während des Rißwachstums wie folgt beschrieben
werden:
E = ησ2l/E
mit:
σ = anliegende Spannung
l = Rißlänge
η = Proportionalitätskonstante
E = Elastizitätsmodul
σ = anliegende Spannung
l = Rißlänge
η = Proportionalitätskonstante
E = Elastizitätsmodul
Das an einem Bauteil aus metallischen Werkstoff einsetzbare Verfahren zur
zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen Werkstoffeigenschaften über
das akustische Verhalten im Bereich einer Indentoreinwirkzone kann mit
anderen Verfahren in Kombination eingesetzt werden. Vorzugsweise wird
dieses in Kombination zusammen mit einem, an einem Bauteil aus
metallischen Werkstoff einsetzbaren Verfahren zur zerstörungsfreien Ermittlung
von mechanischen Werkstoffeigenschaften aus der dem
Magnetisierungsverhalten im Bereich einer Indentoreinwirkzone wenigstens
mittelbar beschreibenden Größe (n) eingesetzt. Die Ermittlung der
mechanischen Werkstoffeigenschaften in der Einwirkzone erfolgt dabei in
Analogie zum erfindungsgemäßen Verfahren der Ermittlung der mechanischen
Werkstoffeigenschaften anhand der akustischen Emission in der Einwirkzone
- a) wenigstens mittelbar aus der Abhängigkeit zwischen der Eindrückkraft und der Intensität der Magnetisierung in der Einwirkzone und/oder
- b) aus dem Abhängigkeitsverlauf zwischen der Eindrückkraft und der Intensität der Magnetisierung in der Einwirkzone.
Bei diesem Verfahren fungiert die Magnetisierungsintensität bzw. deren
Änderung in der Eindrückzone als Indikator. Die sich unter einer örtlichen
Beanspruchung ergebenden Gitterdehnungen, Stauchungen und
Verzerrungen bedingen - je nach Größe und Dauer dieser - eine Änderung im
Aufbau der Gitterstruktur im entsprechenden Bereich, die dann wiederum
Ausgangspunkt für Schädigungen sein kann und sich in einer Änderung des
Magnetisierungsverhaltens niederschlägt. Aus der Abhängigkeit von
Einwirkkraft des Indentors in einer Einwirkzone und den Parametern der
Magnetisierungsintensität in diesem Bereich lassen sich dann die
entsprechend gewünschten Werkstoffkennwerte
- 1. der Beginn der plastischen Deformation;
- 2. Zugfestigkeits- und Verformungskennwerte;
- 1. 2.1 Proportionalitätsgrenze P;
- 2. 2.2 Elastizitätsgrenze E;
- 3. 2.3 Streck- oder Fließgrenze R;
- 4. 2.4 Bruchgrenze B;
- 5. 2.5 Zerreißgrenze;
- 3. die Dauerfestigkeitzusätzlich entweder direkt, d. h. unmittelbar oder indirekt, d. h. über Vergleiche mit Referenzwerten, welche an Probestücken des gleichen Metalls, wie des des zu prüfenden Bauteils erfolgen, ermitteln. Die Funktion kann auf nachfolgend beschriebene Art und Weise realisiert werden. Andere Möglichkeiten sind jedoch ebenfalls denkbar.
Der bei diesen kombiniert einsetzbaren Verfahren verwendbare Indentor
umfaßt dazu zusätzlich einen im wesentlichen mit einer wenigstens teilweise
kugelförmigen Oberfläche ausgestatteten Eindrück- bzw. Einwirkkörper. Mit
diesem gekoppelt ist vorzugsweise ein Grundkörper, welcher wenigstens zum
Teil aus einem magnetischen Werkstoff besteht und dem Magnetisierungs-
und Messungseinrichtungen, vorzugsweise in Form von jeweils wenigstens
einer Erreger- und Meßwicklung zugeordnet sind. Grundkörper, Einwirkkörper
und die Magnetisierungs- und Meßeinrichtungen bilden vorzugsweise eine
bauliche Einheit, welche in ihrer Gesamtheit als Indentorbaueinheit bezeichnet
wird und ein gemeinsames Gehäuse aufweist. Dabei wird mittels der
Indentorbaueinheit gleichzeitig eine Magnetisierung im Bereich der
Einwirkzone vorgenommen und deren Intensität gemessen. Der Eindrück- und
der Grundkörper können als bauliche Einheit oder von separaten Bauteilen,
welche nicht zu einer baulichen Einheit verbunden sind, gebildet werden. Die
bauliche Einheit dieser beiden Elemente stellt eine besonders vorteilhafte
Ausführung mit hohem Kompaktheitsgrad dar. In der folgenden Beschreibung
wird allgemein der Begriff Indentor verwendet, wobei unter diesem immer ein
Einwirkkörper mit in irgendeiner Weise zugeordneten Magnetisierungs- und
Meßeinrichtungen sowie einem, wenigstens teilweise aus einem
magnetisierbaren Material bestehenden Grundkörper verstanden wird. Dabei
können die Teile einzeln miteinander kombiniert sein oder aber in einer
Baueinheit zusammengefaßt werden.
Unter einem weiteren Aspekt ist zur Reduzierung bzw. zum Ausschluß von
Einflüssen auf das zu erfassende Ergebnis bezüglich des
Magnetisierungsverhaltens im Bereich der Einwirkzone, welche nicht vom zu
prüfenden Material stammen, der Grundkörper wie folgt ausgestaltet:
Der Grundkörper umfaßt eine Kraftaufbringvorrichtung, welche in Richtung auf die Oberfläche des zu prüfenden Materials auf den Einwirkkörper wenigstens mittelbar einwirkt und gegenüber den übrigen Bauelementen, z. B. dem Gehäuse verschiebbar geführt ist. Die Kraftaufbringvorrichtung ist dabei frei von metallischen Fraktionen, welche auf die Ausrichtung eines dieses durchsetzenden Magnetfeldes Einfluß nehmen könnten und wird von einer magnetisierbaren Hülle zur Realisierung eines Magnetpols in Form eines Führungskörpers umschlossen. Die Kraftaufbringungsvorrichtung ist beispielsweise aus Keramik oder Saphir aufgebaut. Der Führungskörper besteht wenigstens teilweise aus einem Karbid-Wolfram-Gemisch.
Der Grundkörper umfaßt eine Kraftaufbringvorrichtung, welche in Richtung auf die Oberfläche des zu prüfenden Materials auf den Einwirkkörper wenigstens mittelbar einwirkt und gegenüber den übrigen Bauelementen, z. B. dem Gehäuse verschiebbar geführt ist. Die Kraftaufbringvorrichtung ist dabei frei von metallischen Fraktionen, welche auf die Ausrichtung eines dieses durchsetzenden Magnetfeldes Einfluß nehmen könnten und wird von einer magnetisierbaren Hülle zur Realisierung eines Magnetpols in Form eines Führungskörpers umschlossen. Die Kraftaufbringungsvorrichtung ist beispielsweise aus Keramik oder Saphir aufgebaut. Der Führungskörper besteht wenigstens teilweise aus einem Karbid-Wolfram-Gemisch.
Die Funktion des derart gestalteten Indentors zur Durchführung der
Ermittelung der mechanischen Werkstoffkennwerte anhand des
Magnetisierungsverhaltens in der Einwirkzone kann auf nachfolgend
beschriebene Art und Weise realisiert werden. Andere Möglichkeiten sind
jedoch ebenfalls denkbar. Der wenigstens teilweise aus einem magnetischen
Werkstoff ausgebildete Grundkörper erzeugt ein Magnetfeld, von welchem die
stromdurchflossene Magnetisierungswicklung durchsetzt wird. Die Gesamtzahl
der magnetischen Feldlinien, welche die Magnetisierungsspule durchsetzen,
ist der magnetische Fluß, aus welchem sich die magnetische Flußdichte
ableiten läßt. Das Verhältnis zwischen der Flußdichte und der Feldstärke läßt
sich in der Regel über die Permeabilität beschreiben, wobei deren Wert für
ferromagnetische Werkstoffe nicht konstant ist, sondern von der herrschenden
Feldstärke stark abhängig ist. Der Anteil der Flußdichte, welche mit dem
ferromagnetischen Material erzeugt wird, wird als Polarisation bezeichnet,
wobei das Verhältnis dieser Größe zur absoluten Permeabiltät des Vakuums
als Magnetisierung bezeichnet wird und sich über die Suszebilität
beschreiben läßt. Über die Magnetisierungswicklungen wird also auch die
Einwirkzone an der Oberfläche des zu prüfenden Objektes durch
Wechselwirkung mit dem Indentor von magnetischen Feldlinien und die dort
vorherrschenden Verhältnisse durchsetzt und wirken sich damit auf das um
den magnetischen Teil des Grundkörpers bestehende Magnetfeld aus, d. h.
beide überlagern sich. Diese Überlagerung kann über die Meßspule erfaßt
werden. Aus der bzw. den sich durch die Überlagerung ergebenden
Änderungen des Magnetfeldes des Grundkörpers kann auf die
Magnetisierungsintensität bzw. das Magnetisierungsverhalten in der
Einwirkzone am zu prüfenden Objekt geschlossen werden, wobei diese Größe
aus wenigstens einer, die Überlagerung wenigstens mittelbar
charakterisierenden Größe abgeleitet wird.
Je nach der Art der zu ermittelnden Größe bzw. der zu ermittelnden
Werkstoffeigenschaften, insbesondere des zu ermittelnden mechanischen
Festigkeitskennwertes, und der Auswahl der das Magnetisierungsverhalten
wenigstens mittelbar beschreibenden Größe bestehen zwei Möglichkeiten
bezüglich der Häufigkeit der Einwirkung des Indentors auf die Oberfläche des
zu prüfenden Bauteiles:
- 1. einmalige Einwirkung des Indentors auf die Oberfläche des zu prüfenden Objekt- bzw. Bauteiles;
- 2. mehrmalige, hintereinander vorzugsweise periodisch erfolgende Einwirkung des Indentors auf die Oberfläche des zu prüfenden Bauteiles bzw. Objektes;
Der erstgenannte Fall findet hauptsächlich zur Ermittlung des Beginns der
plastischen Anfangsdeformation beim Indentoreindrücken Anwendung. Als die
das Magnetisierungsverhalten im Bereich der Einwirkzone bei Wechselwirkung
des Indentors mit der Oberfläche des zu prüfenden Objektes wenigstens
mittelbar beschreibende Größe wird die Änderung des Abhängigkeitsverlaufes
zwischen der Eindrückkraft des Indentors und der Magnetisierung,
insbesondere der Magnetisierungsintensität des Metalls in der Einwirkzone
während des Indentoreinwirkens, d. h. dem Eindrücken des Indentors auf bzw.
in die Oberfläche des zu prüfenden Bauteiles gewählt, wobei bei der
einmaligen Einwirkung des Indentors auf die Oberfläche des zu prüfenden
Werkstoffes bereits an einer Änderung des Abhängigkeitsverlaufes
Eindrückkraft-Intensität der Magnetisierung der Beginn der plastischen
Deformation bzw. die anfängliche plastische Deformation festgestellt werden
kann. Damit wird es möglich, die Entstehung der plastischen Deformation,
insbesondere das zeitliche Moment der anfänglichen plastischen Deformation
noch unter der Metalloberfläche, nämlich dort wo diese durch entsprechende
Änderungen bzw. Modifikationen im Gitterbau beginnt, jedoch optisch nicht
genau erfaßbar ist, festzustellen, was die Genauigkeit der Feststellung der
mechanischen Metalleigenschaften wesentlich erhöht. Die anfängliche
Änderung des Abhängigkeitsverlaufes stellt dabei eine stärkere Änderung in
diesem dar.
Vorzugsweise wird eine mehrmalige Indentoreinwirkung angestrebt, um die
Genauigkeit zu erhöhen. Dabei werden das Eindrücken bzw. Einwirken des
Indentors auf die Oberfläche des zu prüfenden Objektes bzw. Bauteiles und
die Entlastung hintereinander mit gleichzeitiger Erhöhung der maximalen
Eindrückkraft durchgeführt. Mit diesem Vorgang wird gleichzeitig die
Magnetisierung und die Messung der lokalen Magnetisierungsintensität des
Metalls in der Einwirkzone durchgeführt und die Abhängigkeit zwischen der
Höhe bzw. der Größe der Eindrückkraft und der Intensität der Magnetisierung
festgestellt. Dieser Prozeß des Einwirkens, insbesondere Eindrückens und der
Entlastung wird dabei so lange wiederholt, bis bei der Entlastung die
Restmagnetisierung entsteht, was von der Entstehung einer anfänglichen
plastischen Deformation zeugt. Bei der Bestimmung der anfänglichen
plastischen Deformation wird die Erkenntnis genutzt, daß beim Einwirken
eines Indentors, insbesondere des Eindrückkörpers auf die zu prüfende
Oberfläche, in dem Bereich des Einwirkens ein Einfluß auf die Gitterstruktur
des metallischen Werkstoffes stattfindet, welcher sich in Umbauten,
insbesondere Gleitbewegungen bzw. Versetzungen äußert. Dabei kann in
diesem Bereich eine Phasenumwandlung im festen Zustand von der
Gammaphase zur Alphaphase, insbesondere von Gamma-Ferrit zum Alpha-
Ferrit, erfolgen. Letzterer weist eine geringe Gitterkonstante A auf und ein
großes spezifisches Volumen. Wie bereits ausgeführt, wird dabei die
Erkenntnis genutzt, daß die plastische Verformung zur Veränderung der
Realstruktur des Körpers eines Werkstoffes führt. Die bei diesem Verfahren
ermittelte starke Änderung der Magnetisierungintensität im Bereich der
Einwirkzone ist ein Ausdruck dieser Veränderung der Realstruktur,
insbesondere der Umwandlung von kubisch flächenzentrierten Gamma-
Mischkristallen in kubisch raumzentrierte Alpha-Mischkristalle, insbesondere
Alpha-Ferrit. Dies wird durch Gleiten einzelner Gitterebenen bedingt,
insbesondere werden beim Einwirken des Indentors im Bereich der
plastischen Verformung Teile des Kristalls als Gleitpakete sprunghaft in einem
Zuge um viele Atomabstände gegeneinander verschoben, sobald die in der
Verschiebungszone wirkende Schubspannung eine gewisse Größe
überschreitet, d. h. eine Größe annimmt, die ausreicht, um die elastische
Rückstellkraft zu überwinden.
Die Zugfestigkeitswerte und die Dauerschwingfestigkeitswerte werden durch
Nutzung dieses Verfahrens für die mehrmalige Einwirkung des Indentors auf
bzw. in die Oberfläche des zu prüfenden Objektes realisiert. Zur Ermittlung
der Kennwerte der statischen Beanspruchung ist es erforderlich,
entsprechenden Vergleichswerte anhand eines Probekörpers, welcher aus
demselben Werkstoff gefertigt ist, zu ermitteln. Dazu wirkt zuerst der Indentor
auf einen Probekörper, welcher aus dem gleichen Werkstoff wie das zu
prüfende Objekt bzw. Bauteil besteht, ein. Die Werte der Eindrückkraft bzw.
eine diese charakterisierende Größe und der entsprechenden Eindrücktiefe
werden registriert, und die Verbindungen zwischen den Spannungen und den
Deformationen für den geprüften Werkstoff werden festgestellt. Das
Probestück bzw. der Probekörper wird dabei statischer Deformation bei
gleichzeitiger Magnetisierung und Messung der lokalen
Magnetisierungsintensität des Metalls des Probestückes unterzogen und die
Abhängigkeiten zwischen der Spannung und der Intensität der
Magnetisierung und der Deformation und der Intensität der Magnetisierung
festgestellt und vorzugsweise in Referenztabellen oder Diagrammen
abgespeichert. Danach wird der Indentor in das zu prüfende Objekt bzw.
Bauteil eingedrückt und gleichzeitig die Magnetisierung wenigstens im
Bereich der Einwirkzone durchgeführt, wobei die lokale
Magnetisierungsintensität des Metalles in der Einwirkzone gemessen wird und
die Abhängigkeit aus der Eindrücktiefe und der Intensität der Magnetisierung
konstruiert wird. Danach werden aufgrund der am Probestück ermittelten
Werte, insbesondere der Abhängigkeiten zwischen Spannung und Intensität
der Magnetisierung und Deformation und Intensität der Magnetisierung und
der Abhängigkeiten Eindrücktiefe und Intensität der Magnetisierung des zu
prüfenden Bauteiles die Abhängigkeiten zwischen der Spannung und der
Deformation für den Werkstoff des zu prüfenden Bauteils im Bereich der
Einwirkzone ermittelt. Dieses Verfahren ermöglicht es, die
Diagrammkonstruktion für die Metalldeformation des zu prüfenden Bauteiles
in der zu prüfenden Zone zu vereinfachen und ihre Genauigkeit zu erhöhen.
Im einzelnen kann das Verfahren in folgender Weise realisiert werden:
Aus dem Werkstoff des zu prüfenden Bauteiles wird ein Probekörper angefertigt und dieser Probekörper statischer Deformation bei gleichzeitiger Magnetisierung und Messung der Magnetisierungsintensität des Probestücks sowie auch der Deformationsmessung z. B. mittels eines Dehnungsmessers unterzogen. Die Abhängigkeiten "Spannung - Intensität der Magnetisierung" und "Deformation - Intensität der Magnetisierung" werden festgestellt. Erst dann wird der Indentor in den zu prüfenden Artikel, insbesondere das zu prüfende Bauteil eingedrückt und gleichzeitig die Magnetisierung vorgenommen sowie die lokale Magnetisierungsintensität in der Einwirkzone gemessen. Die Abhängigkeit aus Eindrücktiefe und der Intensität der Magnetisierung wird ermittelt. Aus den ermittelten Abhängigkeiten am zu prüfenden Bauteil sowie den mittels des Probekörpers ermittelten Referenzwerten wird die Abhängigkeit "Spannung - Deformation des Werkstoffes des zu prüfenden Bauteils" ermittelt bzw. abgeleitet.
Aus dem Werkstoff des zu prüfenden Bauteiles wird ein Probekörper angefertigt und dieser Probekörper statischer Deformation bei gleichzeitiger Magnetisierung und Messung der Magnetisierungsintensität des Probestücks sowie auch der Deformationsmessung z. B. mittels eines Dehnungsmessers unterzogen. Die Abhängigkeiten "Spannung - Intensität der Magnetisierung" und "Deformation - Intensität der Magnetisierung" werden festgestellt. Erst dann wird der Indentor in den zu prüfenden Artikel, insbesondere das zu prüfende Bauteil eingedrückt und gleichzeitig die Magnetisierung vorgenommen sowie die lokale Magnetisierungsintensität in der Einwirkzone gemessen. Die Abhängigkeit aus Eindrücktiefe und der Intensität der Magnetisierung wird ermittelt. Aus den ermittelten Abhängigkeiten am zu prüfenden Bauteil sowie den mittels des Probekörpers ermittelten Referenzwerten wird die Abhängigkeit "Spannung - Deformation des Werkstoffes des zu prüfenden Bauteils" ermittelt bzw. abgeleitet.
Auch diese Methode zur Ermittlung von mechanischen
Werkstoffeigenschaften aus der Abhängigkeit von Eindrückkraft und
Magnetisierungsintensität in der Einwirkzone auch zur Ermittlung von
Dauerfestigkeitswerten. Dazu wird das Verfahren derart modifiziert, daß es auf
der unmittelbaren Belastung des Werkstoffes am zu prüfenden Bauteil basiert,
indem eine zyklische Beanspruchung in der Einwirkzone, mittels des
Indentors erfolgt. Gleichzeitig oder mit geringem zeitlichen Versatz wird die
lokale Magnetisierung vorgenommen und die Intensität der
Metallmagnetisierung in der Indentoreinwirkzone durchgeführt. Der Werkstoff-
bzw. Metallbeschädigungsgrad wird dabei anhand der
Abhängigkeitsänderungen "Eindrückkraft - Intensität der Magnetisierung"
bewertet. Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht es damit, die
Dauerfestigkeitsprüfungen zu vereinfachen und die Kosten niedrig zu halten
sowie auch die Werkstoffprüfung, insbesondere Metallprüfung, in
verschiedenen Betriebsphasen durchzuführen. Dies bedeutet, daß auch eine
Berücksichtigung der bereits erfolgten Beschädigungen im Betrieb möglich
ist.
Im einzelnen wird das Verfahren zur Erfassung der Dauerfestigkeitskennwerte
aus der Änderung des Magnetisierungsverhaltens im Bereich der Einwirkzone
am zu prüfenden Objekt wie folgt umgesetzt: Der Indentor weist
Magnetisierungs- und Messungswicklungen auf bzw. der Einwirkkörper und
der Grundkörper werden mit diesen ausgerüstet. In der zu prüfenden Zone
bzw. dem zu prüfenden Bereich des zu prüfenden Bauteiles wird
entsprechend den modulierten Belastungsbedingungen das Eindrücken des
Indentors
- a) zyklisch-elastisch oder
- b) elastisch-plastisch
mit entsprechender Frequenz und Amplitude durchgeführt. Gleichzeitig erfolgt
wiederum die lokale Magnetisierung und Messung der
Magnetisierungsintensität des Metalles in der Indentoreinwirkzone, wobei die
Abhängigkeit Eindrückkraft - Intensität der Magnetisierung festgestellt wird
und diese Abhängigkeit periodisch, je nach der Anhäufung der Zykluszahl,
erfaßt wird. Bei der Anrißentstehung in der Indentoreinwirkzone an dem zu
prüfenden Werkstoff des zu prüfenden Bauteiles ändert sich die Abhängigkeit
"Eindrückkraft - Intensität der Magnetisierung" sehr stark, was als
Zerstörungskriterium gewertet wird.
Auch dieses zusätzliche Verfahren ermöglicht es somit, die zyklische
Metallfestigkeit des zu prüfenden Bauteiles in den zu prüfenden Zonen vor
dem Betriebsbeginn, im Laufe des Betriebes und nach der geplanten
Betriebsdauer des zu prüfenden Bauteiles zu bewerten und auf diese Weise
die Restbetriebsdauer nach dem Kriterium der Ermüdungsrißentstehung
abzuschätzen. Da der Eindruck und die in ihm entstehenden Anrisse ziemlich
klein sind, ist das vorgeschlagene Feststellungsverfahren der zyklischen
Metallfestigkeit von Bauteilen praktisch zerstörungsfrei. Die Eindruckzone mit
den Ermüdungsrissen kann danach z. B. durch Verschleifen beseitigt werden.
Damit kann der Ermüdungssicherheitsgrad unmittelbar am zu prüfenden
Werkstoff während einer beliebigen Betriebsphase festgestellt werden und so
auf sehr einfache Art und Weise das Bewertungsproblem der zyklischen
Restbetriebsdauer des geprüften Bauteiles gelöst werden.
Die drei zusätzlich zur Beurteilung der Werkstoffkennwerte aus den
akustischen Verhältnissen im Bereich der Einwirkzone eines Indentors an zu
prüfenden Objektbereichen aus metallischen Werkstoffen einsetzbaren
Verfahren, welche die Magnetisierungsintensität im Bereich der Einwirkzone
als Indikator benutzen, zeichnen sich dadurch aus, daß mit hoher Genauigkeit
ohne Zerstörung des zu prüfenden Objektes die entsprechenden
Werkstoffkennwerte bzw. Eigenschaften auch für lokal begrenzte Zonen
ermittelt werden können. Des weiteren können die Verfahren am eingebauten
Bauteil während der Betriebsphase vorgenommen werden, wobei
insbesondere die durch den bereits erfolgten Betrieb entstandenen
Ermüdungen des Materials mit berücksichtigt werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren
beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer einfacher Darstellung den Grundaufbau einer
Indentorbaueinheit
Fig. 2 die Veränderung der Parameter der akustischen Emission (Anzahl der
AE-Impulse, Gesamtzahl der AE-Impulse, AE-Blitzamplitude) bei
einmaliger Indentorbelastung zur Bestimmung des Beginns der
plastischen Deformation
Fig. 3 die Abhängigkeit der Indentorbelastung bei zyklischer Ermittlung des
Beginns der plastischen Deformation sowie die Zahl der AE-Blitze im
Bereich des Übergangs zur plastischen Deformation
Fig. 4 die Veränderung der Parameter der akustischen Emission in
Abhängigkeit der Eindrücktiefe von der Indentorbelastung sowie der
Spannungs-Deformations-Kurve an einem Probenkörper
Fig. 5 den Aufbau einer Indentoreinheit sowie die Werkstoffveränderung im
Bereich des Indentoreindrückens bei Belastung;
Fig. 6 Diagramme zur Ermittlung des Dauerfestigkeitsverhaltens an einem zu
prüfenden Objektbereiches;
Fig. 7 in schematisch vereinfachter Darstellung den Grundaufbau einer
erfindungsgemäß ausgestalteten kombinierten Indentorbaueinheit zur
Erfassung der mechanischen Werkstoffeigenschaften aus dem
Magnetisierungsverhalten und den akustischen Verhältnissen der
Oberfläche eines zu prüfenden Bauelementes;
Fig. 8 verdeutlichen anhand von Diagrammen die Möglichkeit der Beurteilung
von Materialänderungen in Abhängigkeit von unterschiedlichen
Einwirkzyklen.
Fig. 1 verdeutlicht schematisch anhand eines Beispiels den Aufbau einer beim
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Indentorbaugruppe und deren
Ansetzen an die Oberfläche des zu prüfenden Bauteiles. Das zu prüfende
Bauteil ist hier mit 1 bezeichnet und die Indentorbaueinheit mit 2. Die
Indentorbaueinheit 2 umfaßt einen wenigstens mit einer teilweise
kugelförmigen Oberfläche versehenen Eindrück- bzw. Einwirkkörper 3, dem
eigentlichen Indentor, wobei dessen kugelförmig gestaltete Oberfläche die
Eindringfläche beschreibt. Der Einwirkkörper 3 des Indentors dringt über
Druck in die Oberfläche 5 des zu prüfenden Bauteiles ein. Aufgrund der
Druckbeanspruchung durch den Indentor 3 auf die Oberfläche 5 des zu
prüfenden Bauteiles 1, wird die Realkörperstruktur im Bereich der Einwirkzone
des zu prüfenden Bauteiles 1 beeinflußt bzw. verändert. Der Einwirkkörper 3
der Indentorbaueinheit 2 wird von einem ringförmigen Aufnahmesystem für
die Parameter der akustischen Emission beim Eindrücken des Indentors 3 in
die Oberfläche 5 umgeben. In diesem Schritt der Meßvorrichtung 7 kann
beispielsweise die Zahl der Impulse der akustischen Emission sowie die
Amplitude der akustischen Emission aufgenommen werden, wie näher in Fig.
2A bis B dargestellt.
Die Fig. 2 verdeutlicht anhand von Diagrammen den Zusammenhang
zwischen der Eindringtiefe t des Eindringkörpers und der verschiedenen
Parameter der akustischen Emission in der Einwirkzone 8. Dazu sind in der
Fig. 2 eine Reihe von Diagrammen dargestellt. Im einzelnen zeigt die Fig. 2A
den Zusammenhang zwischen der Belastung des Indentors, d. h. des durch
den Indentor auf die Einwirkzone aufgebrachten Druck p und die Tiefe der
Einwirkzone t.
Fig. 2B verdeutlicht die Anzahl der Impulse der akustischen Emission (AE-
Impulse) pro Zeiteinheit in Abhängigkeit von der Deformationsprozeßzeit T,
die wiederum mit der Eindringtiefe t des Indentors bei sich linear mit der Zeit
verändernder Belastung korrelliert.
Fig. 2C verdeutlicht die Summe der Anzahl der Impulse der akustischen
Emission (Gesamtzahl der AE-Impulse) über die Deformationszeit T und Fig.
2D die Blitzamplitude der akustischen Emission (AE-Blitzamplitude) über der
Deformationsprozeßzeit T.
Anhand dieser Diagramme werden die einzelnen Kennwertbereich ersichtlich.
Diese sind in Fig. 2D wie folgt benannt:
- 1. - Zone elastischer Verformung
- 2. - Zone der anfänglichen plastischen Deformation
Für die Realisierung der Erfassung der plastischen Anfangsdeformation beim
Indentoreindrücken, werden die akustischen Parameter während des
Eindrückvorganges des Eindrückkörpers der Indentorbaueinheit in der
Einwirkzone durchgeführt. Dabei kann eine Abhängigkeit zwischen der
Eindrückkraft und den akustischen Parametern der Emission festgestellt
werden. So verläuft die Gesamtzahl der akustischen Impulse im Bereich O
nahezu linear. Diese Linearität ist in Fig. 2C ersichtlich, wobei dieses
Verhalten auch dem sogenannten linear elastischen Spannungs-
Dehnungsverhalten bis zur Fließgrenze entspricht. In dem Bereich linear
elastischen Verhaltens bzw. der elastischen Verformung, wird die
Realkörperstruktur durch reversible Gitterdehnungen, Stauchungen und
Verzerrungen verändert. Der Übergang zur plastischen Verformung ist durch
das Abgleiten ganzer Gitterbereiche in bevorzugten Gleitebenen bestimmt,
welche eine Auswirkung auf die Parameter der akustischen Emission,
insbesondere die Gesamtzahl der Impulse der akustischen Emission haben.
Der Beginn der plastischen Deformation geht daher einher mit einer Änderung
im akustischen Verhalten des Werkstoffes. Dieses Verhalten ist auch sehr
deutlich bei Aufnahme der Blitzamplitude der Impulse der akustischen
Emission zu erkennen (Fig. 2D). Im Bereich des Beginns der plastischen
Deformation treten diese auf und sind ein sicheres Indiz für den Beginn der
plastischen Deformation.
In einer alternativen Ausführungsform, die in Fig. 3 dargestellt ist, wird durch
wiederholte bzw. periodische Messung der Beginn der plastischen
Deformation bestimmt. Hierzu wird der Indentor periodisch in den zu
prüfenden Werkstoff eingedrückt, und zwar stets bis zu einer derartigen Kraft,
bei der die Zahl der AE-Blitze stark zunimmt. Die starke Zunahme der AE-
Blitzamplitude wird mit dem Beginn der anfänglichen plastischen Deformation
korrelliert. Sobald die AE-Blitzamplitude stark ansteigt, wird der Prozeß des
Eindrückens unterbrochen und der Indentor entlastet. Die um die Tiefe h
eingedrückte Schicht bildet sich dabei teilweise reversibel zurück, teilweise
verbleiben aber auch Irreversibilitäten, die sich in der um hw verminderten
zurückgebildeten Schichthöhe hp der eingedrückten Schicht h ausdrückt.
Nach Rückbildung der belasteten Zone wird diese erneut belastet, bis
wiederum das Entstehen der AE-Blitze detektiert wird. Durch die dargestellte
wiederholte Belastung können immer tiefere Schichten auf ihre plastische
Deformation hin untersucht werden, insbesondere ergibt sich durch Mittelung
über mehrere Werte ein exakterer Wert für den Beginn der plastischen
Deformation.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in
der Realisierung eines Feststellungsverfahrens für die Charakteristiken der
mechanischen Werkstoffeigenschaften in dem zu prüfenden Bauteil,
insbesondere den Kennwerten, welche in der Regel mittels eines
Zugversuches ermittelt werden. Dieses Verfahren wird in zwei Schritten
durchgeführt. Zuerst wird ein Probekörper aus dem Material des zu prüfenden
Bauteils hergestellt, auf dessen Oberfläche der Indentor einwirkt. Dies ist in
Fig. 4A dargestellt, wobei der Probekörper mit der Bezugsziffer 20 bezeichnet
ist, der Indentor mit der Bezugsziffer 3 sowie die Aufnahme- bzw.
Meßvorrichtung für die Parameter der akustischen Emission beispielsweise die
AE-Blitzamplitude mit der Bezugsziffer 22 bezeichnet wurde.
Die unterschiedliche Art des Einwirkens auf den Probekörper sowie die dabei
aufgenommenen akustischen Parameter (AE-Parameter) sind in den Fig. 4A
bis 4E dargestellt. Zunächst wird die Eindrückkraft bzw. Indentorbelastung
und die entsprechende Eindrücktiefe t gemäß Fig. 4A auf der Feststellung der
Verbindung zwischen den Spannungen und Deformationen des zu prüfenden
Bauteiles wie in Fig. 4B ermittelt. Der zu prüfende Probekörper wird statischer
Deformation bei gleichzeitiger Messung der Parameter der akustischen
Emission des Probenkörpers ausgesetzt und gleichzeitig wird auch eine
Deformationsmessung des Probekörpers mittels des Dehnungsmessers
durchgeführt. Die Abhängigkeiten "Spannung - Parameter der akustischen
Emission" und "Anfangdeformation - Parameter der akustischen Emission"
werden festgestellt und erfaßt.
Dann wird der Indentor in das zu prüfende Bauteil eingedrückt und
gleichzeitig die Parameter der akustischen Emission in der Einwirkzone
aufgenommen. Dies ist in den Fig. 4F bis 4 J dargestellt. Die Abhängigkeit
Eindrücktiefe und Parameter der Emission werden erfaßt. Mittels der bereits
für den Probekörpers aufgenommene Abhängigkeit "Spannung - Parameter
der akustischen Emission" und "Deformation - Parameter der akustischen
Emission" und der am zu prüfenden Bauteil erhaltenen Abhängigkeit
Eindrücktiefe - Parameter der akustischen Emission (AE-Impulszahl gemäß
Fig. 4G, Gesamtzahl der AE-Impulse gemäß Fig. 4H sowie AE-Blitzamplitude
gemäß Fig. 4J), wird die Abhängigkeit zwischen der Spannung und der
Deformation für den metallischen Werkstoff des zu prüfenden Bauteiles
festgestellt. Dieses Verfahren ermöglicht es, den Informationsgehalt der
Indentoreindrückmethode wesentlich zu erhöhen, wobei die Feststellung der
Abhängigkeit Spannung - Deformation gemäß Fig. 4B und der damit
korrellierenden Parameter der akustischen Emission gemäß den Fig. 4C bis
4E für die AE-Impulszahl, Gesamtzahl der AE-Impulse sowie die AE-
Blitzamplitude auch die Kontrolle des Werkstoffzustandes auf strukturellem
Niveau gewährleisten. In den dargestellten Schaubildern ist gemäß Fig. 4E
bzw. 4J der Bereich die Zone der elastischen Deformation, der Bereich
die Zone der gleichförmigen plastischen Verformung, Zone die Zone des
Beständigkeitsverlustes und Zone die Zone der irreversiblen Zerstörung des
Werkstoffes. Alle hier beschriebenen Zonen lassen sich anhand der
aufgenommenen Parameter der akustischen Emission klar zuordnen.
Die spezifischen Werkstoffkennwerte können mit Hilfe der zuvor dargestellten
Verfahren wie folgt bestimmt werden:
Der Elastizitätsmodul E kann beispielsweise mit dem Verfahren zur Erfassung des Beginns der anfänglichen plastischen Deformation bestimmt werden.
Der Elastizitätsmodul E kann beispielsweise mit dem Verfahren zur Erfassung des Beginns der anfänglichen plastischen Deformation bestimmt werden.
Die Kennwerte für die Streck- bzw. Fließgrenze sowie die Bruchgrenze und
die Zerreißgrenze Z können mittels des dargestellten zweistufigen Verfahrens
gemäß Fig. 4 bestimmt werden, wobei in diesem Fall eine entsprechende
Deformation und eine Ermittlung von Vergleichswerten an einem
Probenkörper erfolgen muß.
Fig. 5 zeigt nochmal in vergrößerter Darstellung einen Indentor mit einer
Indentoreinwirkeinheit 3, einem ringförmigen Meßaufnehmer 7 für die
Parameter der akustischen Emission (AE-Parameter) sowie die verschiedenen
Materialzonen, die sich beim Eindrücken bzw. Einwirken des Indentors in
einem Bereich eines zu prüfenden Bauteiles ergeben. Dabei beschreibt die
Zone 30 die zerstörte Zone, die Zone 32 die plastische Zone und die Zone 34
die elastische Zone. Irreversible Beschädigungen wie beispielsweise ein radial
verlaufender oder seitlich verlaufender Riß sind mit der Bezugsziffer 40
bezeichnet.
Der dritte Einsatzfall des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der
Ermittlung des Dauerfestigkeitsverhaltens an einem Probenstück.
Der Bereich, der mit diesem Verfahren ermittelt werden soll, ist in Fig. 6
dargestellt. Fig. 6 verdeutlicht anhand von Diagrammen das Verhältnis von
Indentorbelastung und Eindrücktiefe gemäß Fig. 6A sowie die Parameter der
akustischen Emission, wobei in Fig. 6B die AE-Impulszeit, in Fig. 6C die
Gesamtzahl der AE-Impulse sowie in Fig. 6D die AE-Blitz-Amplitude gezeigt
ist.
Dabei wird gemäß Fig. 6A eine zyklische Belastung P auf das zu prüfende
Bauteil aufgebracht. Die zyklische Belastung des zu prüfenden Bauteils erfolgt
im gewünschten Bereich mittels des Indentors, vorzugsweise periodisch, d. h.
innerhalb einer bestimmten Zeit mit einer bestimmten Anzahl N. Gleichzeitig
werden lokal, d. h. im Bereich der Einwirkzone, die Parameter der akustischen
Emission aufgenommen, und der Beschädigungsgrad des Werkstoffes
anhand der Abhängigkeitsänderung Eindrückkraft - Parameter der akustischen
Emission bewertet. Dies bedeutet im Einzelnen, daß entsprechend den
erforderlichen Belastungsbedingungen in der geprüften Konstruktionszone
das zyklisch-elastische oder elastisch-plastische Indentoreindrücken mit
entsprechender Freqzuenz und Amplitude durchgeführt wird. Die
Abhängigkeit zwischen der Eindrückkraft und den Parametern der akustischen
Emission wird festgestellt, insbesondere die Abhängigkeit von der AE-
Impulszahl und von der AE-Blitzamplitude, wobei die Zykluszahl
aufgenommen wird. Bei der Anrißentstehung in der Einwirkzone des Indentors
auf die Oberfläche des zu prüfenden Bauteils ändert sich die Abhängigkeit
Eindrückkraft - AE-Impulszahl bzw. AE-Blitzamplitude sehr stark, was als
Zerstörungskriterium herangezogen werden kann. Im dargestellten Fall ist
diese Änderung im Bereich C stark, d. h. nach der Zykluszahl N tritt die
Materialermüdung ein und eine Dauerfestigkeit des Materials ist nicht mehr
gewährleistet.
Die Fig. 7 verdeutlicht in schematisch vereinfachter Darstellung anhand eines
Beispiels den Grundaufbau einer erfindungsgemäß ausgestalteten
kombinierten Indentorbaueinheit zur Erfassung der mechanischen
Werkstoffeigenschaften aus dem Magnetisierungsverhalten und den
akustischen Verhältnissen der Oberfläche eines zu prüfenden Bauelementes.
Das zu prüfende Bauteil ist hier mit 1 bezeichnet und die Indentorbaueinheit
mit 2. Die Indentorbaueinheit 2 umfaßt einen mit wenigstens einer teilweise
kugelförmigen Oberfläche versehenen Eindrück- bzw. Einwirkkörper 3, dem
eigentlichen Indentor, wobei dessen kugelförmig gestaltete Oberfläche die
Eindringfläche beschreibt, einen Grundkörper 5, eine Meßspule 7 und eine
Erregerspule 6. Der Grundkörper 5, welcher wenigstens zum Teil aus einem
magnetischen Werkstoff besteht, wird zur Magnetisierung der Einwirkzone
genutzt. Diese ist hier mit 8 bezeichnet. Auf den magnetischen Grundkörper
bzw. mittels diesem wird der Druck auf den Einwirkkörper 3 übertragen, so
daß dieser in die Oberfläche 9 des zu prüfenden Bauteiles 1 eindringt.
Aufgrund der Druckbeanspruchung durch den Grundkörper 5 auf die
Oberfläche 9 des zu prüfenden Bauteiles 1, welche mit zunehmender
Eindringtiefe eine größere Einwirkfläche, welche durch das Zusammenwirken
der Oberfläche 4 des kugelförmigen Grundkörpers 3 und der Verformung im
Bereich der Einwirkzone 8 bestimmt wird, wird die Realkörperstruktur im
Bereich der Einwirkzone des zu prüfenden Bauteiles 1 beeinflußt bzw.
verändert.
Der Grundkörper 5 der Indentorbaueinheit 1, welcher aus einem
magnetischen Werkstoff besteht und daher ein Magnetfeld aufbaut, wird von
einem stromdurchflossenen Leiter zum Teil umschlossen, bzw. der
stromdurchflossene Leiter ist im Magnetfeld integriert, hier in Form der
Erregerspule 6. Es überlagern sich dann die Magnetfelder des magnetischen
Grundkörpers 5 und der Einwirkzone am zu prüfenden Bauteil, so daß bei
gleichbleibendem Erregerstrom eine veränderbare Spannung in der Meßspule
induziert wird. Aus dieser wird die Magnetisierungsintensität im Bereich der
Einwirkzone am zu prüfenden Objekt ermittelt.
Aus dem Zusammenhang zwischen der Eindrücktiefe des Indentors am zu
prüfenden Bauteil bzw. für den Fall der Ermittlung des
Zugfestigkeitskennwertes des weiteren unter Berücksichtigung der
Abhängigkeit der Eindringtiefe des Indentors in das Probestück und der
Magnetisierungsintensität, welche durch den Suszeptibilitäskennwert
charakterisiert ist, welcher wiederum von der Gitterstruktur bzw. den
Veränderungen in dieser abhängig ist, ergeben sich dann die einzelnen
mechanischen Werkstoffkennwerte. Der Einwirkkörper 3 der
Indentorbaueinheit 2 in der Fig. 6 ist desweiteren noch von einem
ringförmigen Aufnahme- bzw. Meßsystem 15 für die Parameter der
akustischen Emission beim Eindrücken des Indentors 3 in der Oberfläche 9
umgeben. In diesem Schnitt der Meßvorrichtung 15 kann beispielsweise die
Zahl der Impulse der akustischen Emission sowie die Amplitude der
akustischen Emission aufgenommen werden, welche ebenfalls zur
zerstörungsfreien Ermittelung der mechanischen Werkstoffeigenschaften
herangezogen werden können. Die Funktion der Indentorbaueinheit 2 in
diesem Sinne kann auf nachfolgend beschriebene Art und Weise realisiert
werden. Andere Möglichkeiten sind jedoch ebenfalls denkbar.
Der Grundkörper erzeugt eine Eindrückkraft. Über Meßeinrichtungen, die am
Grundkörper angeordnet sind, werden die Parameter der akustischen
Emission (AE), beispielsweise die Intensität bzw. Amplitude der akustischen
Emission, die Zahl der Impulse der akustischen Emission pro Zeiteinheit, die
Gesamtzahl derselben, sowie die Energetik bzw. die Energie der akustischen
Emission ermittelt.
Die Fig. 8 verdeutlichen anhand von Diagrammen die Möglichkeit der
Beurteilung von Materialänderungen in Abhängigkeit von unterschiedlichen
Einwirkzyklen, welche mit herkömmlichen rein mechanischen Verfahren zur
Ermittlung der mechanischen Eigenschaften nicht festgestellt werden können.
Der zu prüfende Objektbereich bzw. das zu prüfende Bauteil wird dazu
zyklischen Belastungen mit einer bestimmten Kraft und bestimmter Anzahl an
Belastungen in unterschiedlichen Beurteilungszyklen ausgesetzt und die
Parameter der akustischen Emission ermittelt. Bei diesen Messungen kann
man eine Veränderung der Impulse feststellen, welche auf eine
Energieverringerung hinweist, die wiederum ein Maß für die Materialermüdung
darstellt.
Die Intensität und Energie der Signale der akustischen Emission in der
Einwirkzone sind eine Funktion der Messung der anfänglichen
Ermüdungsschäden des Materials, herbeigeführt durch das Einwirken des
Indentors und die Spannung bzw. Belastung. Die Intensität wird dabei in der
Regel vom Beginn des Auftretens einer Fließspannung bis zum Eintritt von
Verformung en ermittelt. Die Einteilung bzw. Einordnung der Intensität
akustischer Emissionssignale in Spektren erlaubt die Einschätzung der Natur
der plastischen Deformation in unterschiedlichen Deformationsstadien und
den Rückschluß auf Materialveränderungen. Die einzelnen Diagramme
entsprechend der Fig. 8a und 8b verdeutlichen dabei die Kennlinien der
akustischen Emission, welche an einem zu prüfenden Objektbereich, welcher
wiederholt zyklischen Belastungen ausgesetzt wurde. Die Fig. 8a verdeutlicht
dabei den Kennlinienverlauf, wie er sich für einen ersten Prüfzyklus einstellt,
während Fig. 8b den Kennlinienverlauf für einen nach dem ersten Prüfzyklus
durchgeführten weiteren zweiten Prüfzyklus wiedergibt. Daraus ist ersichtlich,
daß sich im Diagramm entsprechend Fig. 8b zwar im wesentlichen ein
ähnlicher Kennlinienverlauf einstellt, die Impulse sich jedoch stark verändert
haben. Diese Veränderung ist Ausdruck der Energieverringerung, welche die
Veränderungen im Material des zu prüfenden Objektbereiches wiederspiegeln.
Claims (20)
1. Verfahren zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen
Werkstoffeigenschaften von Objektbereichen von Werkstoffen,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
auf die Oberfläche des zu prüfenden Objektbereiches wird mit einem Indentor mechanisch eingewirkt;
die mechanischen Eigenschaften werden aus der dem akustischen Verhalten im Bereich der Einwirkzone wenigstens mittelbar beschreibenden Größe (n) ermittelt.
auf die Oberfläche des zu prüfenden Objektbereiches wird mit einem Indentor mechanisch eingewirkt;
die mechanischen Eigenschaften werden aus der dem akustischen Verhalten im Bereich der Einwirkzone wenigstens mittelbar beschreibenden Größe (n) ermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die das akustische Verhalten wenigstens mittelbar beschreibende
Größe (n) aus der akustischen Emission (AE) der Spannungswellen in
Abhängigkeit von der Einwirktiefe und/oder Belastung durch den
Indentor ermittelt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die das akustische Verhalten wenigstens mittelbar beschreibende
Größe (n) der akustischen Emission wenigstens eine der
nachfolgenden Größen umfaßt:
die Impulszahl der akustischen Emission pro Sekunde, die Gesamtzahl der Impulse der akustischen Emission, die Amplitude der Impulse bzw. Blitze der akustischen Emission, das energetische Spektrum der Impulse der akustischen Emission.
die Impulszahl der akustischen Emission pro Sekunde, die Gesamtzahl der Impulse der akustischen Emission, die Amplitude der Impulse bzw. Blitze der akustischen Emission, das energetische Spektrum der Impulse der akustischen Emission.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
während der Einwirkzeit des Indentors an der Oberfläche des zu
prüfenden Objektbereiches die dem akustischen Verhalten im Bereich
der Einwirkzone wenigstens mittelbar beschreibende Größe (n) ständig
aufgenommen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- 1. 5.1 zur Ermittlung der mechanischen Werkstoffeigenschaften in Form der anfänglichen plastischen Deformation wird der Indentor in die Oberfläche des zu prüfenden Bauteiles wiederholt unter Erhöhung der maximalen Eindrückkraft eingedrückt und wieder entlastet;
- 2. 5.2 die Abhängigkeit der Eindrückkraft von der Intensität der Magnetisierung wird ermittelt;
- 3. 5.3 der Beginn der Entstehung des maximalen Amplitudenniveaus und/oder die Änderung der Impulszahl der akustischen Emission wird als Indikator für die anfängliche plastische Deformation genutzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- 6.1 zum Zweck der Ermittlung der mechanischen Werkstoffeigenschaft der plastischen Deformation wirkt der Indentor auf die Oberfläche einmalig ein, wobei während dieser Einwirkung die Zahl der Impulse der akustischen Emission aufgenommen wird;
- 6.2 die Gesamtzahl der Impulse der akustischen Emission wird ermittelt und eine Änderung des Verlaufs der Gesamtheit der Impulse der akustischen Emission als Indikator für die plastische Deformation wird verwendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- 7.1 zur Ermittlung der mechanischen Werkstoffeigenschaften der Zugfestigkeitskennwerte werden Referenzwerte an einem Probekörper aus dem Werkstoff des zu prüfenden Objektes ermittelt, indem dieser erhöhten Spannungen bis zur Zerstörung ausgesetzt wird, wobei die Abhängigkeit zwischen der Spannung und den Parametern der akustischen Emission und der Deformation und den Parametern der akustischen Emission festgestellt werden;
- 7.2 der Indentor wird in das zu prüfende Objekt eingedrückt;
- 7.3 die akustische Emission wird in der Einwirkzone ermittelt und die Abhängigkeit zwischen der Einwirktiefe und den Parametern der akustischen Emission erfaßt;
- 7.4 die Abhängigkeit Spannung - Deformation für das zu prüfenden Bauteil wird aus den ermittelten Abhängigkeiten von Eindrücktiefe - akustische Emission am zu prüfenden Objektbereich bzw. zu prüfenden Bauteil und den für den Probekörper ermittelten Referenzwerten Spannung - akustische Emission und Deformation - akustische Emission abgeleitet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- 8.1 zur Ermittlung der mechanischen Werkstoffeigenschaften der Dauerfestigkeit am zu prüfenden Objekt wirkt der Indentor mehrmalig ein und die Abhängigkeit zwischen der Einwirkkraft und den Parametern der akustischen Emission wird ermittelt;
- 8.2 die Abhängigkeit zwischen der Einwirkkraft und den Parametern der akustischen Emission wird periodisch, je nach Anhäufung der Zykluszahl, erfaßt;
- 8.3 eine starke Änderung der Abhängigkeit Einwirkkraft - Parameter der akustischen Emission wird als Indikator für den Beginn der Zerstörung verwendet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- 9.1 der zu prüfende Objektbereich wird wenigstens zwei, in zeitlichen Abständen voneinander vorzunehmenden Prüfzyklen unterzogen;
- 9.2 jeder Prüfzyklus umfaßt eine Mehrzahl zyklischer Belastungen, die durch die Einwirkung des Indentors mit gleicher Kraft und in gleichbleibenden Abständen auf die Oberfläche des zu prüfenden Objektbereiches gekennzeichnet sind;
- 9.3 die Abweichung der in jedem Prüfzyklus ermittelten Verläufe der Parameter der akustischen Emission stellen ein Maß für die Änderung der Materialeigenschaften zwischen den beiden Prüfzyklen dar.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses in Kombination mit weiteren Verfahren zur zerstörungsfreien
Ermittlung von Werkstoffeigenschaften eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Einwirkung des Indentors auf die Oberfläche des zu prüfenden
Objektbereiches die mechanischen Eigenschaften zusätzlich aus einer,
das Magnetisierungsverhalten in der Einwirkzone wenigstens mittelbar
beschreibenden Größe ermittelt werden.
12. Vorrichtung zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen
Werkstoffeigenschaften
- 12.1 mit einer Indentorbaueinheit, umfassend wenigstens einen Einwirkkörper und einen, mit dem Einwirkkörper gekoppelten Grundkörper zur Übertragung bzw. Erzeugung der Eindrückkraft;
- 12.2 mit wenigstens einer Einrichtung zur Erfassung der Parameter der akustischen Emission im Bereich der Einwirkzone;
- 12.3 die Einrichtung zur Erfassung der Parameter der akustischen Emission ist dem Einwirkkörper oder dem Grundkörper zugeordnet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zur Erfassung der Parameter der akustischen Emission mit
einer Einrichtung zur Auswertung dieser Parameter koppelbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zur Auswertung wenigstens eine zentrale Rechnereinheit
umfaßt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, gekennzeichnet
durch die folgenden Merkmale:
- 15.1 der Grundkörper besteht zum Aufbau eines Magnetfeldes wenigstens teilweise aus magnetischem Material;
- 15.2 mit wenigstens einer, von einem Strom durchfließbaren Erregerwicklung, welche im Bereich des Magnetfeldes angeordnet ist und die ein Magnetfeld aufbaut, mittels welchem der Bereich der Einwirkzone magnetisierbar ist;
- 15.3 Mittel zur Erfassung einer das Magnetisierungsverhalten im Bereich der Einwirkzone wenigstens mittelbar beschreibenden Größe.
16. Vorrichtung zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen
Werkstoffeigenschaften nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Erfassung einer das Magnetisierungsverhalten im
Bereich der Einwirkzone wenigstens mittelbar beschreibenden Größe
eine Einrichtung zur Erfassung einer in der vom Strom durchflossenen
Wicklung induzierten Spannung aufweisen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung wenigstens eine Meßspule umfaßt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundkörper ein Führungselement und eine
Einrichtung zur wenigstens mittelbaren Kraftaufbringung auf den
Einwirkkörper umfaßt und das Führungselement die Einrichtung zur
Kraftaufbringung wenigstens teilweise umschließt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungselement aus einem Karbid-Wolfram-Gemisch besteht.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Kraftaufbringung aus Keramik
besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999104426 DE19904426A1 (de) | 1999-02-04 | 1999-02-04 | Verfahren zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen Werkstoffeigenschaften an Bauteilen beliebiger Werkstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999104426 DE19904426A1 (de) | 1999-02-04 | 1999-02-04 | Verfahren zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen Werkstoffeigenschaften an Bauteilen beliebiger Werkstoffe |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19904426A1 true DE19904426A1 (de) | 2000-08-24 |
Family
ID=7896359
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---|---|---|---|
DE1999104426 Ceased DE19904426A1 (de) | 1999-02-04 | 1999-02-04 | Verfahren zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen Werkstoffeigenschaften an Bauteilen beliebiger Werkstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19904426A1 (de) |
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