DE19902480C2 - Verfahren zur Regelung einer Schneckenpresse - Google Patents
Verfahren zur Regelung einer SchneckenpresseInfo
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- Y10S162/00—Paper making and fiber liberation
- Y10S162/09—Uses for paper making sludge
- Y10S162/10—Computer control of paper making variables
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer Schneckenpresse
zur Entwässerung einer Faserstoffsuspension, bei dem die Drehzahl in
Abhängigkeit vom Drehmoment entsprechend einer Drehmoment-Kennlinie
variiert wird.
Bei den derzeitigen Schneckenpressen wird das Niveau im Zulaufkasten
gemessen. Bei einem Anstieg des Niveaus wird entweder die Drehzahl
der Schneckenpresse erhöht oder der Zulauf der zu entwässernden
Suspension verringert. Dies wird vor allem bei Schlammentwässerungs
pressen durchgeführt, da hier die Verweilzeiten sehr lang sind und sich
eine Änderung der Befüllung auch erst um diese Verweilzeit, in der
Größenordnung von 20 Minuten, versetzt bemerkbar macht.
Bei Faserstoffschneckenpressen kommt meist ein Drehmomentregler zum
Einsatz. Damit wird das Drehmoment unabhängig von Drehzahl und
Durchsatz konstant gehalten. Die Regelgüte dafür ist relativ schlecht, was
dann an der Leistungsaufnahme des nachfolgenden Mischers zu
erkennen ist. Die Ursache für die großen Leistungsschwankungen ist der
unterschiedliche Austrittstrockengehalt, da bei hoher Drehzahl ein
niedriger und bei niederer Drehzahl ein hoher Austrittstrockengehalt
erreicht wird.
Aus der DE 195 03 508 A1 ist ein Steuerungsverfahren für
Extrudermaschinen bekannt, bei dem eine für den Extruderbetrieb kritische
Meßgröße als Ist-Wert erfasst, klassifiziert und ein Korrektur-Grobwert
ermittelt wird, der zur sich zyklisch wiederholenden Änderung der
Betriebsparameter eingesetzt wird.
In der DE 44 34 140 A1 ist eine Kocherpresse zum kontinuierlichen Kochen
von flüssigkeitshaltigen Stoffen beschrieben, in der eine Preßschnecke in
einem Siebmantel zum Abpressen von Flüssigkeit umlaufend gelagert ist,
wobei eine Regelung in Abhängigkeit von der Leistungsaufnahme oder
dem Drehmoment entsprechender Antriebe erfolgt.
Die DE 42 10 259 A1 beschreibt ein Verfahren zum Steuern und Regeln
der Schneckenkolbendrehzahl und des Staudruckes bei der Plastifizierung
viskoser Stoffe, wobei Parameteränderungen der Massetemperatur in
Abhängigkeit von Verweilzeitänderungen und der Lage des Kunststoffes in
der Plastifizierungseinrichtung zum adaptiven Ausgleich axialer
Massentemperatur eingesetzt werden.
Ziel der Erfindung ist es, daß auch bei schwankenden Zulaufbedingungen
immer ein konstanter Endtrockengehalt erzielt wird. Weiters soll ein
konstanter Betrieb erreicht werden, ohne daß es zu einem Aufschaukeln
kommt.
Die Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass bei steigendem
Drehmoment der Gegendruck verringert wird.
Der Vorteil der Maßnahme
gemäß der Erfindung besteht darin, daß vor allem in der Anfahrphase der
Schneckenpresse rasch ein konstanter Betrieb erreicht wird.
Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Soll-Drehzahl bei einem Anstieg des Drehmomentes erhöht wird.
Erhöht sich die zugeführte Stoffmenge, so wird die Schnecke mehr gefüllt
und das Drehmoment erhöht sich. Es ergäbe sich eine höhere Austritts
konzentration. Durch Anheben der Soll-Drehzahl reduziert sich der Füll
grad der Presse entsprechend und die Austrittskonzentration bleibt
konstant.
Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß in einem vorgegebenen Bereich des Drehmomentes bei einer
Änderung des Drehmomentes die Drehzahl konstant gehalten wird.
Dadurch kann ein Aufschaukeln des Betriebes durch die Regelung unter
bunden werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Solldrehzahl in Abhängigkeit von der Produktion bestimmt wird.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen beispielhaft beschrieben,
wobei Fig. 1 eine Regelung der Drehzahl nach dem Drehmoment, Fig. 2
die zusätzliche Regelung des Gegendruckes, Fig. 3 eine Regelung entsprechend
Fig. 2 mit einem Totband für die Drehzahländerung und Fig. 4
die Regelung in Abhängigkeit der Produktion darstellt.
Fig. 1 zeigt einen Regelkreis einer Schneckenpresse 1 mit Antriebs
motor 2 und Getriebe 3. Die zu entwässernde (Faserstoff-) Suspension
wird über einen Einlaß 4 der Schneckenpresse 1 zugeführt und am Ende
über einen Auslaß 5 wieder abgeführt. Außerdem wird das ausgepreßte
Filtrat 6 abgeführt. Am Ende der Schneckenwelle ist eine Gegendruck
einrichtung 7 vorgesehen, die eine Einstellung zur Erzielung eines ge
wünschten Endtrockengehaltes ermöglicht. Die aktuelle Leistungs
aufnahme 8 (P [kW]) und Drehzahl 9 (n [rpm]) ergeben das aktuelle
Drehmoment 10 (T [kNm]). Ausgehend von diesem Drehmoment T wird
entsprechend einer vorgegebenen Abhängigkeit 11 eine Soll-Drehzahl 12
(S [rpm]) für den Frequenzregler 13 des Antriebsmotors 2 vorgegeben.
Durch entsprechende Vorgabe von minimalem und maximalem Drehzahl
sollwert bzw. minimalem und maximalem Drehmomentsollwert ergeben
sich auch alle Zwischenwerte. Überschreitet das Drehmoment T den
minimalen Drehmomentsollwert, so wird entsprechend der Überschreitung
die Soll-Drehzahl 12 vom minimalen Drehzahlsollwert bis zum maximalen
Drehzahlsollwert beim maximalen Drehmomentsollwert angehoben. Der
zur Verfügung stehende Drehzahlbereich wird meist sehr groß gewählt, da
die Stoffeigenschaften (Temperatur, Freeness, etc.) einen sehr hohen
Einfluß auf die benötigte Drehzahl haben. Bei gleicher Produktionsmenge
und Type der Schneckenpresse 1 kann daher die Drehzahl praktisch im
Bereich von 1 zu 2 schwanken. Wird nun der Drehzahlsollwert ver
kleinert, erhöht sich der Füllgrad der Schneckenpresse 1. Dadurch wird
eine bessere Entwässerung erreicht, da der Stoff mehr Zeit zum Ent
wässern hat. Umgekehrt reduziert sich der Füllgrad der Schnecken
presse 1 bei einer Erhöhung des Drehzahlsollwertes. Die Ein
stellung der Grenzwerte für den Drehmomentsollwert erfolgt in Abhängigkeit
des gewünschten End- (Austritts-) trockengehaltes, so daß dieser so
wohl bei minimaler als auch bei maximaler Produktion erreicht wird. Das
zur Entwässerung benötigte Drehmoment T wird ebenfalls stark von der
Stoffqualität beeinflußt. Somit kann auch das Drehmoment T bei gleicher
Produktion im Bereich von 1 zu 2 schwanken um gleichen Austritts
trockengehalt zu erreichen.
Durch Änderungen in der Stoffzufuhr bzw. des Gegendruckes ergibt sich
dann eine Änderung der aktuellen Leistungsaufnahme 8 des Motors 2,
wodurch die Regelung wieder in Gang gesetzt wird. Nachteilig ist, daß die
Regelparameter und die Auswirkungen deren Änderungen für den
Operator sehr schwer verständlich sind.
In Fig. 2 ist die zusätzliche Regelung des Gegendruckes dargestellt. Aus
gehend vom aktuellen Drehmoment 10 wird entsprechend einer vorge
gebenen Abhängigkeit 14 ein Sollwert 15 für den Gegendruck der Gegen
druckeinrichtung 7 vorgegeben. Bei niedrigem Drehmoment T wird stark
dagegengepreßt, bei steigendem Drehmoment T nur mehr gering. Dadurch
wird vor allem in der Anfahrphase rasch ein konstanter Betrieb und ein
konstanter Austrittstrockengehalt erreicht.
Fig. 3 zeigt eine Regelung analog zu Fig. 2, wobei jedoch die Abhängig
keit 11' der Drehzahl vom Drehmoment T zu Fig. 2 unterschiedlich ist. In
einem vorgegebenen Bereich des Drehmomentes T zwischen T1 und T2
bleibt die Soll-Drehzahl 12 konstant. Der Drehmomentbereich beträgt dabei
vorteilhaft zwischen 5 und 20 kNm. Durch diesen auch Totband genann
ten Bereich des Drehmomentes T kann verhindert werden, daß bei gering
fügigen Schwankungen des Drehmomentes T auch die Drehzahl immer an
gepaßt wird, wodurch sich das System aufschaukeln würde.
Fig. 4 zeigt eine noch komplexere Regelung. Diese vereinfacht jedoch die
Bedienung für das Personal erheblich. Zur Festlegung der Soll-Drehzahl
12 wird zusätzlich die Produktion herangezogen. Dazu wird der aktuelle
Durchsatz 16 (F [l/min]) und die aktuelle Konsistenz 17 (C [%]) gemessen
und der Durchsatz 18 (P [bdmt/d]) bestimmt. Daraus wird einerseits ein
Sollwert 20 (S1 [rpm]) für die Drehzahl 12 gemäß einer vorgegebenen
Abhängigkeit 19 bestimmt. Zusätzlich wird in Abhängigkeit 21 von der
Produktion ein optimaler Drehmomentwert 22 (Ts [kNm]) bestimmt, aus
dem dann mit einer vorgegebenen Bandbreite 23 (D [kNm]) die Grenz
werte 24 (T1) und 25 (T2) für das sogenannte Totband der Abhängig
keit 11' resultieren. Mittels der Abhängigkeit 11' wird nun die
Schwankungsbreite 12' (S2 [rpm]) der Drehzahl 12 vorgegeben, wobei diese
im Totband zwischen T1 und T2 konstant bleibt. Der Sollwert 20
und die Schwankungsbreite 12' ergeben dann die Drehzahl 12 für den
Frequenzregler 13 zur Steuerung des Antriebsmotors 2.
Der Vorteil dieser Regelung besteht
darin, daß die einstellbaren Regelparameter, wie minimale Drehzahl und
minimales Drehmoment bei minimaler Produktion, bzw. maximale Drehzahl
und maximales Drehmoment bei maximaler Produktion für den Operator
verständlicher sind und eine Änderung dieser Werte von ihm auch in ein
facher Weise vorgenommen werden kann. Bei Produktionsänderungen
erfolgt eine sofortige Drehzahländerung zur Anpassung des Austritts
trockengehaltes. Nachteilig ist allerdings, daß die Messung der Durch
flußmenge 16 und der Konsistenz 17 sehr genau sein müssen, da sie
einen direkten Einfluß auf die Drehzahl haben.
Claims (4)
1. Verfahren zur Regelung einer Schneckenpresse zur Entwässerung
einer Faserstoffsuspension, bei dem die Drehzahl in Abhängigkeit vom
Drehmoment entsprechend einer Drehmoment-Kennlinie variiert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß bei steigendem Drehmoment der
Gegendruck verringert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Soll-
Drehzahl bei einem Anstieg des Drehmomentes erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
vorgegebenen Bereich des Drehmomentes bei einer Änderung des
Drehmomentes die Drehzahl konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Soll-
Drehzahl in Abhängigkeit von der Produktion bestimmt wird.
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