DE19902162A1 - Transversalmoden-gekoppelte Resonatorfilter mit verbessertem oberen Sperrbereich - Google Patents
Transversalmoden-gekoppelte Resonatorfilter mit verbessertem oberen SperrbereichInfo
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Abstract
Es wird ein aus zumindest zwei transversal gekoppelten Resonatoren bestehendes TCF-Filter vorgeschlagen, bei dem zumindest einem Wandler der beiden Resonatoren ein transversales Anregungsprofil durch Überlappwichtung derart aufgeprägt ist, daß das Übertragungsverhalten des TCF-Filters im Frequenzbereich oberhalb des Durchlaßbereichs verbessert ist.
Description
Transversalmoden-gekoppelte Resonatorfilter, kurz TCF-Filter
(Transversal Mode Coupled Resonator Filter) genannt, bestehen
aus zumindest zwei Resonatoren, die akustisch miteinander ge
koppelt sind, so daß sich mehrere Transversalmoden ausbilden
können. Jeder Resonator wiederum besteht aus zumindest einem
Wandler, der zwischen zwei Reflektoren angeordnet ist.
Die Anzahl der annähernd verlustfrei geführten Moden der Ge
samtanordnung ist abhängig von der Anzahl der Resonatoren und
von deren Apertur. Jede der Moden besitzt eine eigene Phasen
geschwindigkeit und damit eine eigene Resonanzfrequenz, die
zusammen den Übertragungsbereich des TCF-Filters bilden.
Neben den verlustarm geführten Moden, die die Signalübertra
gung von einem Einkoppelwandler in Richtung Auskoppelwandler
bewirken, existieren jedoch noch weitere unerwünschte Moden,
sogenannte Strahlungsmoden, die zu einer Übertragung vom Ein
koppelwandler zum Auskoppelwandler beitragen und in diesem
störende elektrische Signale erzeugen. Diese äußern sich im
Übertragungsverhalten des Wandlers und erzeugen unerwünschte
Nebenmaxima im Frequenzbereich oberhalb des Durchlaßbereichs.
Fig. 1 zeigt in schematischer prinzipieller Darstellung ein
bekanntes TCF-Filter mit vier akustisch gekoppelten Spuren A
bis D. Die vier Spuren sind annähernd identisch aufgebaut und
bestehen aus einem Wandler W der zwischen zwei Reflektoren R1
und R2 angeordnet ist. Die innenliegenden Spuren B und C sind
kurzgeschlossen, wirken nur als Reflektor und ermöglichen ei
ne Ausbreitung einer akustischen Welle in transversaler Rich
tung, also senkrecht zur Hauptausbreitungsrichtung der aku
stischen Welle von einem Einkoppelwandler, beispielsweise vom
Wandler WD in Richtung Auskoppelwandler WA. Es wurde nun ge
funden, daß jeder im TCF-Filter ausbreitungsfähigen Mode ein
eigener Ausbreitungswinkel Θ zukommt. Am Übergang G, G' zwi
schen den äußeren Wandlern WA, WD und der unmetallisierten
Umgebung außerhalb des TCF-Filters tritt für Ausbreitungswin
kel Θ kleiner Θg Totalreflexion auf. Dies ist in der Fig. 1
durch die Pfeile 2 veranschaulicht.
Für das in der Figur dargestellte Beispiel werden fünf trans
versale Moden angenommen, deren Ausbreitungswinkel Θ kleiner
ist als der Grenzwinkel Θg der Totalreflexion. Diese Moden
können den Wellenleiter, das heißt den Resonanzraum bzw. die
metallisierte Fläche des Filters in transversaler Richtung
nicht verlassen. Durch die an den Wandler angrenzenden Re
flektoren R wird darüber hinaus verhindert, daß die Energie
dieser Moden in longitudinaler Richtung y abgestrahlt werden
kann. Dadurch ergeben sich für dieses Beispiel fünf Resonan
zen, die den fünf verlustarm geführten Moden entsprechen.
Für Ausbreitungswinkel Θ < Θg nimmt die Reflektivität des
Übergangs vom Wandler in den Bereich der freien Oberfläche
kontinuierlich und schnell ab. Transversale Interferenzeffek
te und damit konkrete Resonanzen können daher kaum noch auf
treten, es wird vielmehr ein kontinuierliches Spektrum für
die Strahlungsmoden mit einem Ausbreitungswinkel Θ größer Θg
beobachtet. Auch für dieses Spektrum wird Leistung vom Ein
koppelwandler WD zum Auskoppelwandler WA übertragen, wobei
die Frequenzen der maximalen Abstrahlung mit steigendem Win
kel Θ zunehmen, so daß die damit verbundenen Signalanteile
oberhalb des Durchlaßbands liegen und dort die Signalunter
drückung im Sperrbereich beeinträchtigen. Die seitlich abge
strahlte Leistung in die Strahlungsmoden mit Θ größer Θg
läßt sich bislang in konstruktiver Weise nicht unterdrücken.
Damit gelangt jede dieser in Richtung Auskoppelwandler seit
lich abgestrahlten Oberflächenwellen auch zum Auskoppelwand
ler und führt aufgrund der Frequenzabhängigkeit zu der ge
nannten Reduktion der Sperrselektion im oberen Sperrbereich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die durch
die höheren Strahlungsmoden verursachten störenden Anteile im
Übertragungsverhalten eines TCF-Filters in gewünschter Weise
zu modifizieren und beispielsweise zu unterdrücken oder so zu
verschieben, daß in einem gewünschten Frequenzbereich eine
Verbesserung der Sperrselektion erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem TCF-Filter nach
Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, daß zwischen
der transversalen Ausführung der Anregung Transversalmoden
gekoppelter Resonatorfilter und der Fernfeldabstrahlcharakte
ristik eines Wandlers eine Beziehung besteht. Diese läßt sich
bezogen auf die Feldamplitude A etwa wie folgt darstellen
Dabei bezeichnet θ den Abstrahlwinkel der akustischen Welle,
f deren Frequenz, Ti(x) beschreibt die transversale Anregung
akustischer Wellen durch eine Fingerüberlappung, wobei Ti(x)
im Überlappungsbereich entweder den Wert +1 oder den Wert -1
und außerhalb den Wert 0 annimmt. Mit i sind die Fingerüber
lappungen von i = 1 bis i = N indiziert, während p die Fin
gerperiode des Wandlers kennzeichnet. v0 bezeichnet die Pha
sengeschwindigkeit einer akustischen Welle mit dem Ausbrei
tungswinkel θ = 0° und γ bezeichnet den Anisotropieparameter,
der die Abhängigkeit der Phasengeschwindigkeit v(θ) vom Ab
strahlwinkel θ beschreibt: 1/v(θ) = 1/v0(1-γθ2/2). Für j gilt
j = √-1, während {...} die Fouriertransformierte des in
Klammern stehenden Ausdrucks darstellt und sich wie folgt an
geben läßt:
{Ti(x)} = ∫ dxe-j(1-γΘ2/2)sin(Θ)2πfx/v0 Ti(x)
= (F {Ti(x)}|kx = (1-γΘ2/2)sin(Θ)2πf/v0 (2)
= (F {Ti(x)}|kx = (1-γΘ2/2)sin(Θ)2πf/v0 (2)
Hierbei bezeichnet
F {Ti(x)} = ∫ dxe-jkxxTi(x) (3)
die Fourier-Transformierte, wie sie üblicherweise mit dem Pa
rameter kx, der transversalen Wellenzahl, definiert wird. Für
die Wellenzahl ist wie in Gleichung 2 angedeutet der entspre
chende Ausdruck zu substituieren.
Um aus der Gleichung (1) die Frequenzen fm mit maximaler Ab
strahlung, also die Maxima der Fernfeldabstrahlcharakteristik
zu ermitteln, wird nun die Bedingung für konstruktive Anre
gung formuliert. Die erhält man, wenn der Vorzeichenwechsel
der Anregung (-1)i durch den Vorzeichenwechsel des Exponenten
kompensiert wird. Dies ist der Fall, wenn gilt:
π = (1-γΘ2/2)p cos(Θ)2πf/v0 (4)
Daraus ergibt sich durch Entwickeln der cos-Funktion und Auf
lösen folgende Näherung für die Frequenz fm starker Abstrah
lung:
wobei f0 = v0/2p. Aus der Funktion ergibt sich, daß die Fre
quenzen maximaler Abstrahlung bei kleinen Winkeln näherungs
weise auf einer Parabel liegen.
Setzt man in Gleichung (2) für die Frequenz f die eben ermit
telte Funktion für die Frequenz fm starker Abstrahlung ein,
so erhält man die Fernfeldabstrahlcharakteristik für starke
Abstrahlung als Funktion des Winkels Θ:
Setzt man den Wandler aus Teilwandlern derart zusammen, daß
sich die Überlappungsfolge T1(x), T2(x), . . . , Tn(x) N/n-mal
periodisch wiederholt, so gilt Tjn+k(x) = Tk(x) für j = 0, 1,
2, . . . N/n -1. Für diesen aus identischen Teilwandlern beste
henden Wandler ergibt sich die folgende Beziehung für die
Fernfeldabstrahlcharakteristik:
Hier wurde durch
eine für die Teilwand
ler mittlere transversale Anregungsfunktion
definiert.
Die Fernfeldabstrahlcharakteristik für maximale Abstrahlung
kann auch als Funktion der Frequenz maximaler Abstrahlung an
gegeben werden. Dafür wird die Gleichung (5) nach Θ ungefähr
gleich
aufgelöst und tan(Θ) ≈ Θ gesetzt:
Mit diesem funktionellen Zusammenhang zwischen der Abstrahl
charakteristik A(fm) und der mittleren transversalen Anre
gungsfunktiont T(x) können nun geeignete mittlere transversa
le Anregungsfunktionen ermittelt und gefunden werden, die die
gewünschten Bedingungen für die Abstrahlcharakteristik erfül
len.
Die Erfindung besteht also in einem TCF-Filter mit mindestens
zwei transversal gekoppelten Resonatoren, von denen zumindest
ein Wandler eine Überlappwichtung aufweist, die so ausgeführt
ist, daß sich für den Betrag der normierten Fernfeldabstrahl
charakteristik in einem gegebenen Frequenzbereich ein ge
wünschtes Verhalten ergibt. Eine vereinfachte Formel zur Be
rechnung des Betrags der normierten Fernfeldabstrahlcharakte
ristik für maximale Abstrahlung lautet:
wobei j = √-1, 2p die elektrische Fingerperiode bezeichnet,
γ die Abhängigkeit der Wellenzahl
vom Aus
breitungswinkel Θ der akustischen Welle relativ zur Haupt
ausbreitungsrichtung y ist und f0 = v0/2p die Frequenz maxi
maler Abstrahlung des Wandlers in longitudinaler Richtung y
im Wandlerbereich ist. xi bezeichnet die transversale mittle
re Position zwischen den Fingerenden des i-ten Fingers. Hier
bei wird angenommen, daß der Abstand zwischen den Fingerenden
gegenüber der Spurbreite sehr klein ist. Weiterhin wird ange
nommen, daß elektrostatische Streufelder einen zusätzlichen
Beitrag zur Anregung liefern, den man vernachlässigen würde,
wenn man als Position das der Überlappung näherliegende Fin
gerende heranziehen würde.
Für ein erfindungsgemäßes TCF-Filter wird also eine Überlap
pungswichtung ausgewählt und in die Gleichung eingesetzt, um
damit die Abstrahlcharakteristik zu bestimmen. Die Überlap
pungswichtung wird so gewählt, daß der Betrag der Fernfeldab
strahlcharakteristik |A(fm)| in einem oder mehreren gewünsch
ten vorgegebenen Frequenzbereichen kleiner als ein vorgegebe
ner Grenzwert oder zumindest minimal ist.
Ein herkömmlicher Wandler ohne transversale Überlappwichtung
weist eine in longitudinaler Richtung y gleichbleibende
rechteckförmige, transversale Anregungsfunktion auf. Wird
diese der Fouriertransformation unterzogen, erhält man daraus
eine sin(x)/x-Funktion, die beiderseits eines Hauptmaximums
Nebenmaxima aufweist. Erfindungsgemäß werden im Gegensatz zum
herkömmlichen Wandler mittlere transversale Anregungsfunktio
nen gewählt, bei denen die Nebenmaxima unterdrückt oder mini
miert sind. Ein Beispiel für eine solche Funktion stellt die
Gauß-Funktion Be-βx2 mit reellen Parametern B und β dar, deren
Form unter Fouriertransformation invariant ist und die keine
Nebenmaxima aufweist. Diese Gauß-Funktion, oder eine andere
Funktion, kann durch eine durch Überlappungswichtung reali
sierbare Treppenfunktion approximiert werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die
Wandlerfinger des überlappgewichteten Wandlers in eine Viel
zahl von Fingergruppen eingeteilt, die wiederum Teilwandler
darstellen. Die Überlappwichtung innerhalb jedes Teilwandlers
wird so eingestellt, daß jeder Teilwandler die gewünschte
Fernfeldabstrahlcharakteristik für maximale Abstrahlung auf
weist. Möglich ist es dabei, jedem der Teilwandler die glei
che Fernfeldabstrahlcharakteristik durch entsprechende Wich
tung aufzuprägen. Die Wichtung kann jedoch auch für unter
schiedliche Teilwandler bzw. unterschiedliche Fingergruppen
unterschiedlich ausfallen. Entscheidend ist die über den Ge
samtwandler betrachtete Überlappwichtung.
Die Überlappwichtung läßt sich in dem Wandler weitgehend un
abhängig von dem akustischen Wellenleiter, den ein solches
TCF-Filter darstellt, einstellen. Wird die Erfindung bei
spielsweise durch einen in Teilwandler aufgeteilten Wandler
realisiert, so wird die Anzahl n der Wandlerfinger innerhalb
der einzelnen Teilwandler so klein bemessen, daß der Refle
xionsfaktor des gesamten Teilwandlers kleiner gleich 30 Pro
zent und besonders vorteilhaft kleiner 15 Prozent ist. In
diesem Fall wird in longitudinaler Richtung y gesehen eine
homogene Anregung sämtlicher resonanten Moden erhalten. Da
durch die vorgenommene Überlappwichtung auch die Anregungs
stärke der gewünschten resonanten Moden beeinflußt wird,
sinkt die Admittanz aufgrund der gegenüber einem herkömmli
chen Wandler reduzierten Gesamtanregung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen und der dazugehörigen Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines bekannten Vier
spur-TCF-Filters in schematischer Darstellung.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung die Winkelabhän
gigkeit der resonanten Moden eines Filters nach Fig.
1.
Fig. 3 zeigt die Abstrahlcharakteristik eines ungewichteten
Interdigitalwandlers als Funktion des Abstrahlwinkels
und der Frequenz in logarithmischer Konturliniendar
stellung.
Fig. 4 zeigt die Approximation einer geeigneten Anregungs
funktion durch eine Treppenfunktion.
Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung den Verlauf der
Anregungsfunktion Ti(x) an verschiedenen Positionen
eines Wandlers.
Fig. 6 zeigt einen erfindungsgemäß gewichteten und in Fin
gergruppen aufgeteilten Wandler.
Fig. 7 zeigt die Abstrahlcharakteristik des in Fig. 5 dar
gestellten Wandlers.
Fig. 8 zeigt die Übertragungsfunktion eines erfindungsgemä
ßen TCF-Filters mit einem solchen Wandler.
Fig. 9 und 10 zeigen Wandler, bei denen die Phasenge
schwindigkeit außerhalb des aktiven Wandlerbereiches
geeignet eingestellt ist.
Fig. 1 zeigt ein an sich bekanntes TCF-Filter mit vier aku
stischen Spuren in schematischer Darstellung. Ein erfindungs
gemäßes TCF-Filter kann ebenfalls in einer solchen Vier
spuranordnung verwirklicht sein, in dem zumindest einer der
beiden Wandler WA oder WD das erfindungsgemäße transversale
Anregungsprofil bzw. die transversale Wichtung aufweist. Die
Erfindung kann jedoch auch mit TCF-Filtern realisiert werden,
die eine andere Anzahl von Spuren, zumindest aber deren zwei,
aufweisen.
Fig. 2 zeigt schematisch die in einem solchen Filter auftre
tenden Moden und deren Abstrahlwinkel Θ relativ zur Haupt
ausbreitungsrichtung y. Aus der Figur geht hervor, daß Moden
mit einem Ausbreitungswinkel Θ kleiner Θg ein konkretes
Spektrum mit einer zugeordneten Resonanzfrequenz ausbilden.
Diese Moden können näherungsweise verlustfrei innerhalb des
Filters geführt werden. Moden mit einem Ausbreitungswinkel
größer Θg führen aufgrund der abnehmenden Interferenzeffekte
und der zunehmenden Verluste durch seitliche Abstrahlung zu
einem kontinuierlichen Spektrum, das sich im Übertragungsver
halten des Filters in Form von Nebenmaxima erkennen läßt, die
im Frequenzbereich oberhalb des Durchlaßbereichs angesiedelt
sind.
Fig. 3 zeigt die berechnete Fernfeldabstrahlcharakteristik
|A(Θ,f)| dieses bekannten TCF-Filters als Konturliniendia
gramm mit logarithmischer Auftragung. Aus der Figur läßt sich
gut erkennen, daß die Feldverteilung bzw. die Funktion
|A(Θ,f)| neben dem Hauptmaximum für die Ausbreitungsrichtung
Θ = 0° bei der Mittenfrequenz (hier: f = 400 MHz) noch weite
re Maxima für von Θ = 0° verschiedene Ausbreitungsrichtungen
aufweist, deren Frequenzen über der Mittenfrequenz liegen.
Verbindet man die Maxima mit einer Linie, erhält man die be
reits erwähnte parabelförmige Abhängigkeit A(fm).
Mit der Erfindung wird nun dieses kontinuierliche Spektrum
der unerwünschten Moden bzw. das Abstrahlverhalten des Fil
ters so beeinflußt, daß das Übertragungsverhalten des Filters
im gewünschten Frequenzbereich verbessert ist. Das Übertra
gungsverhalten wiederum wird durch die angegebene Fernfeldab
strahlcharakteristik für maximale Abstrahlung angenähert und
eingestellt durch die entsprechend ausgewählte Überlappwich
tung.
Fig. 4 zeigt die Approximation einer geeigneten Anregungs
funktion T(x) durch eine Treppenfunktion, bestehend aus
Rechtsecksfunktionen W0, W1, W2 und W3. Als Anregungsfunktion
T(x) ist hier eine Gauß-Funktion gewählt. In einem erfin
dungsgemäßen Wandler wird diese Treppenfunktion durch die
entsprechenden Überlappungen W0, W1, W2 und W3 in transversa
ler Richtung x realisiert.
Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung den Verlauf der
Anregungsfunktion Ti(x) an verschiedenen Positionen eines
Wandlers. Die Hauptausbreitungsrichtung y der Oberflächenwel
le verläuft parallel zur Abszisse, die tranversale Richtung x
ist parallel zur Ordinate dargestellt. Die Anregungsfunktion
Ti(x) ist an drei Positionen (i = 1, 2 und 3) zwischen den
Wandlerfingern aufgetragen und nimmt in transversaler Rich
tung x im Bereich der Überlappung, also zwischen den Enden
der beiden benachbarten Finger die Werte 1 oder -1 an, außer
halb der Überlappung dagegen den Wert 0. Der Wert Ti(x) nimmt
z. B. zwischen der den Fingerenden des ersten Fingers entspre
chenden Position x1 in transversaler Richtung gesehen und der
Position x2 zwischen den Fingerenden des zweiten Fingers den
Wert 1 an, zwischen den Positionen x3 und x4 dagegen den Wert
-1, bedingt durch die Orientierung der Überlappung bzw. durch
die Richtung des Überlappungsversatzes.
Fig. 6 zeigt ausschnittsweise einen erfindungsgemäß ausge
bildeten Wandler, bei dem die Wandlerfinger in Fingergruppen
FG aufgeteilt sind. Innerhalb jeder Wandlergruppe FG wird
durch entsprechende Überlappwichtung mit Einzelbeiträgen W0,
W1, W2 und W3 eine Anregungsfunktion T(x) realisiert, die wie
in Abb. 4 dargestellt eine Gauß-Kurve approximiert. Auf
grund der geometrischen Einschränkungen der Überlappwichtung
ist jede Wandlergruppe FG symmetrisch aufgebaut, so daß sich
jede "Treppenstufe" zweimal wiederholt.
Fig. 7 zeigt die Abstrahlcharakteristik A(Θ,f) eines wie in
Fig. 6 ausgebildeten Wandlers als Funktion des Abstrahlwin
kels Θ in Grad (Abszisse) sowie der Frequenz f in MHz (Ordi
nate). Der Wert der Funktion A(Θ,f) ist in logarithmischen
Konturlinien dargestellt. Die Frequenz maximaler Abstrahlung
fm verbindet in der Figur die Maxima und folgt also den höch
sten Feldamplituden. Aus der Fig. 7 geht klar hervor, daß
das Hauptmaximum der Feldamplitude entlang der Kurve fm zwar
verbreitert ist, die Nebenmaxima jedoch einen deutlich nied
rigeren Betrag aufweisen. Mithin wird mit einem solchen Wand
ler daher ein TCF-Filter erhalten, dessen Übertragungsfunkti
on im oberen Frequenzbereich ein verbessertes Dämpfungsver
halten aufweist.
Fig. 8 zeigt die Übertragungsfunktion eines erfindungsgemä
ßen TCF-Filters mit vier Spuren (wie in Fig. 1) und gemäß
Fig. 6 ausgebildeten Ein- und Auskoppelwandlern. Die gestri
chelte Linie E entspricht dem Übertragungsverhalten des er
findungsgemäßen Filters und ist dem Übertragungsverhalten ei
nes entsprechenden Filters ohne Wichtung gegenübergestellt,
welches mit durchgezogener Linie S dargestellt ist. Das Über
tragungsverhalten im oberen Frequenzbereich (hier oberhalb
403 MHz) ist deutlich verbessert, so daß eine verbesserte
Fernselektion gegeben ist.
Aufgrund der Schwarzschen Ungleichung (Unschärfe-Relation)
ergibt sich zwar ein verbreiteter Übertragungsbereich (Haupt
keule bzw. Hauptmaximum) der allerdings durch den Gewinn an
Fernselektion (Erniedrigung der Nebenmaxima) mehr als aufge
wogen wird. Mit der Erfindung können daher die Vorteile von
TCF-Filtern wie schmale Bandbreite und niedrige Verluste und
insbesondere deren kompakte Bauweise genutzt und trotzdem ei
ne hohe Fernabselektion erhalten werden, die bislang nur
durch über Koppelelemente kaskadierte Filter erreicht wurde.
Erfindungsgemäße TCF-Filter können also mit rein akustischer
Kopplung der Spuren ausgebildet werden, so daß auf eine elek
trisch kaskadierte Verschaltung mit Hilfe von zusätzlichen
Koppelelementen und insbesondere von Koppelspulen verzichtet
werden kann und dennoch eine entsprechend hohe Fernabselekti
on erreicht wird. Durch den genannten Verzicht auf Koppelele
mente wird auch die Reproduzierbarkeit der Filter verbessert.
Außerdem werden durch Wegfall des externen Koppelelements und
der damit verbundenen Verluste die Einfügedämpfung verrin
gert. Dies ist insbesondere für Filter im höher frequenten
Bereich um 400 MHz und höher von Bedeutung.
Prinzipiell sind gewichtete Wandler von anderen Filtertypen
her bekannt. Bei einem erfindungsgemäßen Wandler ist jedoch
die transversale Abstrahlung optimiert, bei bekannten gewich
teten Wandlern hingegen die longitudinale Abstrahlung in
Hauptausbreitungsrichtung.
Zur Unterscheidung dieser grundsätzlich unterschiedlichen
Wichtungen werden die Koeffizienten
ai = {Ti(x)}|Θ =0 = ∫ Ti(x)dx i = 1, . . . N
definiert. Zusätzlich wird die diskrete Fouriertransformation
(DFT)
betrachtet, die jedem der N Koeffizienten ai entsprechende
Fourierkoefizienten Ak zuordnet, wobei k = -(N-1)/2, -1, 0,
1, . . . (N-1)/2 für ungerade N und k = -(N/2)+1, . . . , -1, 0,
1, . . . N/2 für gerade N. Zur Optimierung der longitudinalen
Abstrahlung werden Wichtungen eingesetzt, die einen starken
Abfall des Betragsquadrats |Ak|2 für wachsendes |k| zeigen.
Zur Optimierung der transversalen Abstrahlung dagegen besit
zen auch Koeffizienten mit vergleichsweise großem |k| eine
relativ große relative Energie |Ak|2/Σk|Ak|2. Der Energiean
teil der mittleren fünf Fourierglieder beträgt bei einer er
findungsgemäßen Wichtungssfunktion weniger als 99% und vor
zugsweise weniger als 95%. Günstig sind Werte zwischen 80%
und 90%.
Fig. 9 zeigt eine Möglichkeit, die Apertur der Wandler in
erfindungsgemäßen TCF-Filtern zu vergrößern, ohne dabei
gleichzeitig höhere Moden zu begünstigen. Mit dieser Ausge
staltung kann die Admittanz erfindungsgemäßer TCF-Filter er
höht werden, ohne gleichzeitig deren Fernabselektion zu ver
schlechtern. Diese Ausgestaltung besteht darin, die Phasenge
schwindigkeit außerhalb des durch die Überlappung bestimmten
aktiven Wandlerbereichs a durch die Wahl eines geeignetes Me
tallisierungsverhältnisses zu beeinflussen. Insbesondere
durch ein eingestelltes Metallisierungsverhältnis im trans
versal an den Wandlerbereich a angrenzenden Bereich b wird
die Phasengeschwindigkeit dort auf einen Betrag abgesenkt,
bei dem im Wandler nur Moden erwünschter niedriger Ordnung
verlustarm geführt werden können. Dazu ist die Phasenge
schwindigkeit im Bereich b auf einen Betrag eingestellt, der
zwischen der Phasengeschwindigkeit im Wandlerbereich a und
der höheren Phasengeschwindigkeit im Bereich einer freien
nicht metallisierten Oberfläche d liegt.
Bei dem in Fig. 9 dargestellten Wandler ist der Bereich b
mit reduzierter Metallisierung zwischen dem aktiven Wandler
bereich a und der Sammelschiene c angeordnet. Möglich ist es
jedoch auch, den Bereich b mit reduzierter Metallisierung auf
der dem aktiven Wandlerbereich a gegenüberliegenden Seite der
Sammelschienen c anzuordnen und in Form eines Metallisie
rungsgitters auszuführen.
Fig. 10 zeigt eine solche Ausführung, bei der der transver
sal an den Wandlerbereich a angrenzende Bereich b mit einge
stellter Phasengeschwindigkeit dadurch realisiert ist, daß
sich metallische Gitterstrukturen, metallisierte Bereiche und
freie Oberflächenbereiche abwechseln, wobei sich dieser Be
reich b mit eingestellter Phasengeschwindigkeit auf der ent
gegengesetzten Seite der Sammelschiene c befindet wie der
Wandlerbereich a.
Claims (11)
1. TCF-Filter,
umfassend zumindest zwei transversal gekoppelte Resonatoren
mit jeweils einem zwischen zwei Reflektoren angeordneten, als
Ein- oder Auskoppelwandler dienenden Wandler, wobei zumindest
einer der Wandler so überlappgewichtet ist, daß der Betrag
der normierten Fernfeldabstrahlcharakteristik für maximale
Abstrahlung
in einem gewünschten Frequenzbereich oberhalb des Durchlaßbe reichs minimiert ist oder unter einem gegebenen Grenzwert liegt,
wobei xi die transversale Position mittig zwischen der Fin gerunterbrechung des i-ten von N+1 Fingern bezeichnet, j = √-1, die elektrischen Fingerperiode bezeichnet, γ die Abhängigkeit der Wellenzahl
vom Ausbrei tungswinkel Θ der akustischen Welle relativ zur Hauptausbrei tungsrichtung y ist und f0 = v0/2p die Frequenz maximaler Ab strahlung des Wandlers in longitudinaler Richtung y im Wand lerbereich ist.
in einem gewünschten Frequenzbereich oberhalb des Durchlaßbe reichs minimiert ist oder unter einem gegebenen Grenzwert liegt,
wobei xi die transversale Position mittig zwischen der Fin gerunterbrechung des i-ten von N+1 Fingern bezeichnet, j = √-1, die elektrischen Fingerperiode bezeichnet, γ die Abhängigkeit der Wellenzahl
vom Ausbrei tungswinkel Θ der akustischen Welle relativ zur Hauptausbrei tungsrichtung y ist und f0 = v0/2p die Frequenz maximaler Ab strahlung des Wandlers in longitudinaler Richtung y im Wand lerbereich ist.
2. TCF-Filter nach Anspruch 1,
bei dem die Wandlerfinger des überlappgewichteten Wandlers
eine Vielzahl von aus Fingergruppen bestehenden Teilwandlern
ausbilden, wobei jeder Teilwandler die gewünschte Fernfeld
abstrahlcharakteristik aufweist.
3. TCF-Filter nach Anspruch 2,
bei dem die Anzahl n der Wandlerfinger der einzelnen Teil
wandler so klein bemessen ist, daß der Reflexionsfaktor eines
jeden Teilwandlers kleiner gleich 30% und insbesondere klei
ner 15% ist.
4. TCF-Filter nach einem der Ansprüche 1-3,
bei dem durch Mittelung über die diskreten Beiträge aller
Wandlerfinger einer Fingergruppe zur Fernfeldabstrahl
charakteristik ein mittleres Anregungsprofil der Fingergruppe
definiert ist, und bei dem das mittlere Anregungsprofil eine
Funktion annähert, die nach einer Fouriertransformation ge
genüber der sin(x)/x-Funktion verringerte Nebenmaxima auf
weist.
5. TCF-Filter nach einem der Ansprüche 1-4,
bei dem die Überlappwichtung so ausgeführt ist, daß die über
einen Teilwandler oder über den gesamten Wandler gemittelte
transversale Anregungsfunktion eine Gaußfunktion approxi
miert:
wobei
T(x) die transversale Anregungsfunktion darstellt,
n die Anzahl der Teilwandler ist und
Tk(x) für die transversale Anregungsfunktion eines Teilwand lers steht.
wobei
T(x) die transversale Anregungsfunktion darstellt,
n die Anzahl der Teilwandler ist und
Tk(x) für die transversale Anregungsfunktion eines Teilwand lers steht.
6. TCF-Filter nach einem der Ansprüche 1-5,
bei dem die Überlappwichtung des Gesamtwandlers oder des
Teilwandlers durch Anwendung numerischer Optimierung bestimmt
ist.
7. TCF-Filter nach einem der Ansprüche 1-6,
bei dem die Phasengeschwindigkeit der akustischen OFW im
transversal an den Wandlerbereich angrenzenden äußeren Be
reich auf eine Wert eingestellt ist, der zwischen der Phasen
geschwindigkeit im Wandlerbereich und der höheren Phasenge
schwindigkeit auf einer freien nicht metallisierten Oberflä
che liegt, so daß im Wandlerbereich ausschließlich solche Mo
den mit einer erwünschten niedrigen Ordnung verlustarm ge
führt werden können.
8. TCF-Filter nach Anspruch 7,
bei dem die Phasengeschwindigkeit im äußeren Bereich durch
eine metallische Gitterstruktur eingestellt wird, deren Me
tallisierungsverhältnis entsprechend gewählt ist.
9. TCF-Filter nach Anspruch 7,
bei dem eine mittlere Phasengeschwindigkeit im äußeren Be
reich dadurch eingestellt wird, daß sich in longitudinaler
Richtung Gittergruppen, bestehend aus freien Bereichen, me
tallisierten Bereichen und Bereichen mit Gitterstruktur in
jeweils geeigneten Anteilen, periodisch wiederholen.
10. TCF-Filter nach mindestens einem der Ansprüche 7-9,
bei dem die metallische Gitterstruktur oder die Gittergruppen
einerseits und der Wandlerbereich andererseits auf transver
sal entgegengesetzten Seiten einer Sammelschiene des Wandlers
angeordnet und unmittelbar an die Sammelschiene angeschlossen
sind.
11. TCF-Filteranordnung mit mehreren nach einem der Ansprüche
1-10 aufgebauten TCF-Filtern, die kaskadiert verschaltet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102162 DE19902162A1 (de) | 1999-01-20 | 1999-01-20 | Transversalmoden-gekoppelte Resonatorfilter mit verbessertem oberen Sperrbereich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102162 DE19902162A1 (de) | 1999-01-20 | 1999-01-20 | Transversalmoden-gekoppelte Resonatorfilter mit verbessertem oberen Sperrbereich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19902162A1 true DE19902162A1 (de) | 2000-08-10 |
Family
ID=7894862
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999102162 Withdrawn DE19902162A1 (de) | 1999-01-20 | 1999-01-20 | Transversalmoden-gekoppelte Resonatorfilter mit verbessertem oberen Sperrbereich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19902162A1 (de) |
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