DE19860463A1 - Verfahren zur Erfassung des Gemischvorsteuerwertes mit einer 2-Punkt-Lambda-Sonde - Google Patents
Verfahren zur Erfassung des Gemischvorsteuerwertes mit einer 2-Punkt-Lambda-SondeInfo
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Abstract
Vorgestellt wird ein Verfahren zum Ermitteln der Zusammensetzung des Kraftstoff/Luft-Gemisches eines Verbrennungsmotors beim Betrieb mit einem vorgegebenen Sollabstand zum Lambda gleich Eins, bei dem der Istabstand zu Lambda gleich 1 durch vorübergehendes Verstellen der Zusammensetzung und Auswerten der resultierenden Reaktion der Lambdasonde ermittelt wird und bei dem zunächst eine sprungförmige Verstellung um einen definierten Wert in Richtung zu Lambda gleich 1 erfolgt und anschließend mit definierter Änderungsgeschwindigkeit der Lambdawert weiter verändert wird, bis eine Reaktion der Lambdasonde auftritt und bei dem der Istabstand aus dem Wert der sprungförmigen Verstellung, der Änderungsgeschwindigkeit und der Zeit bis zur Reaktion der Lambdasonde ermittelt wird.
Description
Die Erfindung betrifft die Erfassung und Einstellung des
Gemischvorsteuerwertes für Kraftstoff/Luft-Gemische
ungleich 1 mit einer 2-Punkt-Lambda-Sonde.
Eine Erfassung von Lambdawerten ungleich 1 mit einer 2-
Punkt-Lambda-Sonde ist bereits aus der US 4 377 143
bekannt. Nach dem bekannten Verfahren werden bspw.
Kraftstoffeinspritzventile mit Öffnungsimpulsbreiten
angesteuert, die in Verbindung mit der angesaugten
Luftmenge ein mageres Kraftstoff/Luft-Gemisch ergeben
sollen. Im Verbrennungsabgas befindet sich eine sogenannte
2-Punkt Lambdasonde. Darunter wird eine Lambdasonde
verstanden, deren Signal nur anzeigt, ob das verbrannte
Gemisch in Relation zur stöchiometrischen Zusammensetzung
einen Überschuß an Kraftstoff (fett) oder einen Überschuß
an Luft (mager) anzeigt, ohne das jeweilige Ausmaß der
Abweichung anzuzeigen. Zur Feststellung des Betrages der
Abweichung erfolgt eine erste impulsartige Anfettung, die
so berechnet ist, daß die resultierende Zusammensetzung bei
richtiger Einstellung des Ausgangsgemisches gerade noch
mager bleibt. Unmittelbar nach dem ersten Anfettungsimpuls
erfolgt ein zweiter definierter Anfettungsimpuls, der zu
gerade fettem Gemisch führen soll. Wenn die 2-Punkt-
Lambdasonde beim ersten Impuls noch nicht reagiert und beim
zweiten Impuls reagiert, liegt die Zusammensetzung des
Ausgangsgemisches auf dem gewünschten Niveau. Reagiert die
Sonde bereits beim ersten (kleinen) Anfettungsimpuls, war
das Ausgangsgemisch nicht mager genug. Reagiert sie beim
zweiten Impuls dagegen noch nicht, war das Ausgangsgemisch
zu mager. War die Ausgangszusammensetzung zu mager, wird
sie in der Folge langsam angefettet und nach einer
Verzögerungszeit von etwa 20 Sekunden erfolgt erneut eine
zweifache impulsartige Anfettung. Dieses Verfahren wir
wiederholt, bis die Ausgangszusammensetzung vor den
Probeimpulsen dem gewünschten Wert entspricht.
Dieses Verfahren eignet sich aufgrund des mit ihm
verbundenen Zeitaufwandes bspw. für eine Mager- oder
Fettregelung, bei der für längere Zeiträume ein Lambda
ungleich Eins einzustellen ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe eines
Verfahrens, mit der ein gewünschter Abstand von Lambda
gleich Eins schneller überprüfbar und einstellbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Besonders vorteilhaft ist, daß die Erfindung eine
schnellere Erfassung des Abstandes vom Lambda gleich Eins-
Wert ermöglicht.
Der Hintergrund dieses Vorteils besteht darin, daß die zur
Schadstoffkonvertierung in Kraftfahrzeugen eingesetzten
Katalysatoren erst oberhalb einer Mindestbetriebstemperatur
mit einer nennenswerten Konvertierungsrate arbeiten. Zur
Aufheizung nach einem Kaltstart wird der Motor zunächst so
fett betrieben, daß im Abgas noch unverbrannter Kraftstoff
vorhanden ist. Zusätzlich wird hinter die Auslaßventile
Frischluft durch eine Sekundärluftpumpe geblasen, die mit
dem Kraftstoff im Abgas exotherm reagiert und damit den
Katalysator aufheizt. Um den erwünschten Heizeffekt zu
erzielen, muß der Anfettungsgrad für das Gemisch, mit dem
der Motor in der Aufheizphase betrieben wird, auf die Menge
der eingeblasenen Luft abgestimmt sein.
In diesem Zusammenhang ist das schnelle Erfassen der
Gemischzusammensetzung wichtig, weil bspw. im Betrieb des
Verbrennungsmotors mit Sekundärluftpumpe nach einem Start
nur eine kurze Zeitspanne zur Erfassung zur Verfügung
steht. Der Beginn der Zeitspanne wird durch das Einsetzen
der Betriebsbereitschaft der Lambdasonde definiert. Dies
ist nach ca. 10 Sekunden der Fall. Die Sekundärluftpumpe
wird bspw. im FTP-Test nach einem Start nur etwa 15
Sekunden in stabilem Zustand betrieben, so daß nur etwa 5
Sekunden zur Erfassung zur Verfügung stehen. Außerdem kann
während der Zeit, in der das Lambda gesucht wird, das
gewünschte Lambda nicht realisiert werden. In dieser Zeit
findet unter Umständen keine exotherme Reaktion statt, so
daß der Aufheizungsprozeß unerwünschterweise stagniert.
Im folgenden wird ein Ausführungsbsp. der Erfindung mit
Bezug auf die Figuren beschrieben.
Fig. 1 zeigt das technische Umfeld der Erfindung. Fig. 2
stellt den zeitlichen Verlauf von Lambda bei einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung dar.
Die 1 in der Fig. 1 repräsentiert einen Verbrennungsmotor
mit Saugrohr 2, Abgasrohr 3, Katalysator 4, Abgassonde 5,
Sekundärluftpumpe 6, Drehzahlsensor 7,
Einspritzventilanordnung 8, Luftmengenmesser 9,
Drosselklappe 10 und Steuergerät 11.
Das Mittel 4 erfaßt die von dem Motor angesaugte Luftmenge
ml, die mit der Drosselklappe 5 beeinflußbar ist. Aus
Luftmenge ml und Drehzahl n bildet das Steuergerät 11 einen
Vorsteuerwert tl als Basisimpulsbreite zur Ansteuerung der
Einspritzventilanordnung 8. Der Wert tp kann noch durch
andere Größen, bspw. durch eine Korrektur auf der Basis des
Lambdasignals vom Abgassensor 5 zum Einspritzbefehl ti
korrigiert werden. Bei einer Katalysatoraufheizstrategie mit
einer Sekundärluftpumpe 6 bläst diese Luft in das Abgas
hinter den Auslaßventilen des Verbrennungsmotors. Der
Sauerstoffanteil der eingeblasenen Luft reagiert mit
überschüssigem Kraftstoff im Abgas und heizt das Abgas und
den Katalysator auf. Dazu wird ein bestimmtes Lambda kleiner
1, bspw. Lambda gleich 0,6 benötigt. Man spricht in diesem
Fall von einem sogenannten Fettkonzept mit Sekundärluftpumpe
zur Aufheizung des Katalysators. Alternativ dazu gibt es
auch Magerkonzepte ohne Sekundärluftpumpe. Die gestrichelte
Darstellung der Sekundärluftpumpe 6 in der Fig. 1 deutet an,
daß die Erfindung sowohl mit als auch ohne Sekundärluftpumpe
zu realisieren ist. Wesentlich ist in beiden Alternativen,
daß ein gewünschtes Lambda mit einem gewünschten Abstand zu
Lambda gleich 1 eingestellt werden kann, und daß die
Einhaltung des Abstandes mit einer 2-Punkt-Lambdasonde,
deren Signalpegel sich bei Lambda gleich 1 sprungförmig
ändert, überwacht werden kann.
Nach einem Kaltstart wird die Einspritzzeit bei noch nicht
betriebsbereiter Lambdasonde zunächst gesteuert ausgegeben.
Das heißt, das im wesentlichen aus ml und n eine
Einspritzimpulsbreite ti geformt wird. Die Parameter, die
zum gewünschten Lambda von bspw. 0,6 führen, sind im
Steuergerät zwar prinzipiell bekannt, aber mit Toleranzen
behaftet. Diese Toleranzen können auf Langzeiteffekten
beruhen, wie dem spezifischen Luftbedarf des Motors bei
bspw. 20°Celsius oder weitere Abhängigkeiten aufweisen, wie
die Abhängigkeit der Sekundärluftpumpenleistung von der
Batteriespannung und/oder vom Abgasgegendruck.
Um diese spezifischen Toleranzen in der Kaltphase schnell zu
erfassen und entsprechend richtig die Einspritzzeit
auszugeben.
Erfindungsgemäß wird dazu mit einer 2-Punkt-Lambdasonde der
Lambda gleich 1 Punkt gesucht, wie es in der Fig. 2
dargestellt ist.
Der Darstellung der Fig. 2 liegt die Situation eines
Kaltstarts bei bspw. 20°Celsius zugrunde. Das Wunschlambda
beträgt Lambda gleich 0,6. Aufgrund von Toleranzen stellt
sich anfänglich ein kleineres Lambda ein. Zu Beginn des
Suchvorgangs erfolgt eine sprungartige Verstellung des
Lambdawertes in Richtung zum Lambda gleich 1 Wert. In erster
Näherung kann als Sprungweite der Sollabstand zu Lambda
gleich 1 verwendet werden. Im dargestellten Fall reicht dies
noch nicht aus, um den Lambda gleich 1 Wert zu erreichen.
D. h.: Das Signal US der Zweipunktsonde 5 bleibt, wie in Fig.
2b dargestellt, zunächst auf dem hohen Signalpegel. Im
Anschluß an den Sprung läuft ein schneller Integrator in
Richtung Lambda gleich 1. Parallel wird die Laufzeit des
Integrators erfaßt. Die mit anderen Worten: Im dargestellten
Fall erfolgt bspw. zunächst eine sprungförmige und dann eine
stetige Verkürzung der Einspritzimpulsbreiten. Beim Wechsel
des Sondensignalpegels in Fig. 2b wird der Integrator
gestoppt. Aus der Sprunghöhe, der Integratorsteigung und der
Integratorlaufzeit läßt sich der ursprüngliche Istabstand zu
Lambda gleich 1 berechnen. Im dargestellten Fall war er zu
groß, das Gemisch wird mit Lambda < 0,6 fetter als
gewünscht. Da beim Finden des Lambda gleich 1 Punktes die
Parameter (ti und ml) bekannt sind, können in der Folge die
Parameter ti und ml, die zu dem gewünschten Lambda gleich
0,6 führen, berechnet und in der Folge benutzt werden.
Für eine Adaption, d. h. für eine Anpassung gespeicherter
Parameter an die vorhandenen Toleranzen ist es wichtig, daß
der Suchprozeß bei definierten Bedingungen durchgeführt
wird. Beispiel: Die Motortemperatur beträgt 20°Celsius und
die Batteriespannung wird berücksichtigt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Ermitteln der Zusammensetzung des
Kraftstoff/Luft-Gemisches eines Verbrennungsmotors beim
Betrieb mit einem vorgegebenen Sollabstand zu Lambda gleich
Eins,
bei welchem Verfahren der Istabstand zu Lambda gleich 1 durch vorübergehendes Verstellen der Zusammensetzung und Auswerten der resultierenden Reaktion der Lambdasonde ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
bei welchem Verfahren der Istabstand zu Lambda gleich 1 durch vorübergehendes Verstellen der Zusammensetzung und Auswerten der resultierenden Reaktion der Lambdasonde ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- - zunächst eine sprungförmige Verstellung um einen definierten Wert in Richtung zu Lambda gleich 1 erfolgt und anschließend mit definierter Änderungsgeschwindigkeit der Lambdawert weiter verändert wird, bis eine Reaktion der Lambdasonde auftritt
- - und daß der Istabstand aus dem Wert der sprungförmigen Verstellung, der Änderungsgeschwindigkeit und der Zeit bis zur Reaktion der Lambdasonde ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die verwendete Lambdasonde eine Kennlinie mit
Sprungcharakteristik bei Lambda gleich 1 aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seine
Durchführung in der Phase des Warmlaufs nach einem
Kaltstart des Verbrennungsmotors.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der ermittelte Istabstand mit
dem Sollabstand verglichen wird, und daß im Fall einer
Abweichung die Luft- und/oder Kraftstoffzufuhr im Sinne
einer Angleichung beider Abstände verändert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Vorsteuerwerte für die
Kraftstoffmenge, die dem Verbrennungsmotor zugeführt wird,
durch den ermittelten Istabstand zu Lambda gleich 1
korrigiert werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Verbrennungsmotor mit
Sekundärluftpumpe und Lambdasonde
- - nach einem Start des Verbrennungsmotors und nachfolgendem vorübergehenden Betrieb der Sekundärluftpumpe
- - der Zeitbereich zwischen dem Erreichen der Betriebsbereitschaft der Lambdasonde und dem Ausschalten der Sekundärluftpumpe zur Ermittlung des Istabstandes genutzt wird.
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