DE19860169A1 - Verfahren zur quantitativen Bestimmung kleiner Wassermengen in Mehrstoffsystemen sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur quantitativen Bestimmung kleiner Wassermengen in Mehrstoffsystemen sowie Vorrichtung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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Abstract
Das Verfahren zur quantitativen Bestimmung kleiner Wassermengen in Mehrstoffsystemen in flüssigem Aggregatzustand, insbesondere in Öl, ist durch mehrmalige Wiederholung der folgenden Verfahrensschritte gekennzeichnet: DOLLAR A - unvollständige Extraktion von Wasser aus dem Mehrstoffsystem mittels eines Schleppgases; DOLLAR A - quantitative Bestimmung der extrahierten Wassermenge mittels Messung der relativen Feuchte im Schleppgas, des Schleppgasvolumens und der Temperatur; und DOLLAR A - Umrechnung auf die Wassermenge des Mehrstoffsystems nach Bestimmung der Mehrstoffsystemmasse und der Sättigungsdampfdichte im Schleppgas. DOLLAR A Die Erfindung betrifft des weiteren eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens. DOLLAR A Mit dem angesprochenen Verfahren sowie der Vorrichtung ist man in der Lage, die absolute Sättigungskonzentration von Wasser in Fluiden, wie Öl, zu messen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung kleiner
Wassermengen in Mehrstoffsystemen in flüssigem Aggregatzustand, insbe
sondere in Öl, sowie eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
Als Druckflüssigkeiten und als Schmiermedien werden größtenteils Fluide
verwendet, die kein oder nur sehr wenig Wasser lösen. Bevorzugt kommen
dabei Druckflüssigkeiten auf Mineralölbasis oder Esterverbindungen zum
Einsatz. Die vorhandene Beimischung an Wasser in diesen Fluiden ist
quantitativ zu erfassen.
Ein Problem stellt nun dar, daß beispielsweise Druckflüssigkeiten (Öl) keine
reinen Stoffe sind, sondern Mehrstoffsysteme meistens unbekannter Zusam
mensetzung, die Wasser unterschiedlich stark binden können. Außerdem
besteht die Möglichkeit, daß sich das Wasser nicht vollständig in den
Fluiden löst, sondern daß sich im Sinne eines Mehrstoffsystemes zwei Pha
sen bilden, nämlich eine Phase, die hauptsächlich aus dem Fluid besteht, in
der das Wasser bis zu einer möglichen Sättigungskonzentration gelöst ist
und aus einer zweiten Phase, die überwiegend Wasser enthält und in der in
geringem Maße Bestandteile des Fluids gelöst sind.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit denen es zumindest
möglich ist, das in einem Mehrstoffsystem vorhandene Wasser quantitativ
zu erfassen. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Verfahren mit den Merk
malen des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 6.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst eine definierte
Menge des zu untersuchenden Mehrstoffsystems in flüssigem Aggregat
zustand von der Umgebung isoliert. Die Masse der dahingehenden Probe
wird dabei festgestellt. In einem weiteren Schritt wird die Probe mit einem
Stoff bekannter Zusammensetzung in Form eines Schleppgases in Kontakt
gebracht. Dabei wird das Volumen des Schleppgases sowie seine relative
Feuchte und seine Temperatur erfaßt, bevor ein Austausch von Wasser zwi
schen der Probe (Mehrstoffsystem) und dem Schleppgas stattfindet.
Es wird dann gewartet, bis der Austausch von Wasser zwischen Probe und
Schleppgas, vorzugsweise in Form trockener Luft beendet ist und sich ein
Gleichgewicht eingestellt hat. Am Ende der dahingehenden Wartezeit be
stimmt man dann die relative Feuchte und die Temperatur erneut. Mit Hilfe
der Dichte des gesättigten Wasserdampfes im Schleppgas (Luft) kann man
dann die der Probe entnommene Wassermenge quantitativ bestimmen.
Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis sich die relativen Feuchten
nur noch wenig voneinander unterscheiden. Die bis dahin extrahierten
Wassermengen werden dann addiert und man erhält den Wassergehalt des
als Probe vorliegenden Mehrstoffsystems. Dieser Wassergehalt entspricht
dem gesamten Wassergehalt bis auf einen kleinen Rest, der proportional zur
relativen Feuchte des zugeführten Schleppgases ist.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann man den sogenannten Bunsenkoeffizienten von Wasser in
dem Mehrstoffsystem (Fluid) bestimmen. Der Bunsenkoeffizient ist dabei
der Proportionalitätsfaktor zwischen der Luftfeuchte und der Konzentration
des Wassers im Mehrstoffsystem, solange nicht die Sättigungskonzentration
überschritten ist. Zur Bestimmung des Bunsenkoeffizienten bringt man
einen Sensor in direkten Kontakt mit dem Mehrstoffsystem, der in der Lage
ist, das Verhältnis von im Mehrstoffsystem gelösten Wasser relativ zur Sätti
gungskonzentration quantitativ zu erfassen. Die dahingehende Größe wird
auch mit Wasseraktivität bezeichnet. Führt man nun die eingangs erwähnte
Messung durch, so kann man den einzelnen ermittelten Luftfeuchten die
entsprechenden Werte der Wasseraktivität und zusätzlich den absoluten
Wassergehalt der Probe zuordnen. Die hieraus resultierende Steigung der
Kurve ist der Bunsenkoeffizient, der Aufschluß über den Gehalt des Fluids
an polaren Additiven und Kontaminationen gibt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens weist
insbesondere für die Aufnahme des Mehrstoffsystemes eine beheizbare
Probenkammer auf, die einen Temperatur- und Feuchtesensor hat, die an
eine Meßelektronik angeschlossen sind, die über Stellglieder die Evakuie
rung der Probenkammer sowie die Zufuhr des Schleppgases ermöglicht. Auf
diese Art und Weise läßt sich nahezu vollautomatisch ein Meßvorgang voll
ständig durchführen. Vorzugsweise ist dabei die erfindungsgemäße Vorrich
tung als Baueinheit von Hand an ihren Einsatzort transportierbar, so daß
man vor Ort unmittelbar an der zu überprüfenden Einrichtung an der Ma
schine die Messungen vornehmen kann.
Im folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtung
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen in prinzipieller und
nicht maßstäblicher Darstellung
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht die Meßvorrichtung mit einer
Probenkammer,
Fig. 2 eine Schaltdarstellung der Meßvorrichtung nach der Fig. 1,
Fig. 3 und 4 zwei mit dem Meßverfahren erreichbare Meßkurven.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 läßt sich
beispielsweise der Wassergehalt eines Mehrstoffsystemes in Form einer Öl
probe zwischen 0 und 9999 ppm feststellen sowie der Bunsenkoeffizient als
Maß für den Gehalt eines Mehrstoffsystemes in flüssigem Aggregatzustand
an polaren Bestandteilen. Bei der nachfolgenden Beschreibung wird als
Schleppgas getrocknete Luft eingesetzt sowie als Mehrstoffsystem ein Öl.
Der Wassergehalt im Öl wird bestimmt, indem man mittels des Schlepp
gases in Form von getrockneter Luft aus dem Öl Feuchtigkeit entzieht und
diese Feuchtigkeit quantitativ erfaßt. Die Extraktion erfolgt dabei in mehre
ren Schritten. Bei jedem Extraktionsschritt wird mittels einer Schwinganker
pumpe 10 (vgl. Fig. 2) eine Meßkammer 12, die die zu messende Probe an
ihrem Boden sowie ein genau definiertes Schleppgasvolumen oder Luft
volumen enthält, evakuiert und anschließend wieder belüftet. Hierbei wird
die Luft über eine Trockenvorlage 16 aus der Umgebung zugeführt und in
die Meß- oder Probenkammer 12 geleitet. Die dahingehende Zufuhr läßt .
sich über ein 2/2-Wegepneumatikschaftventil 18 entsprechend ansteuern.
Die Evakuierung der Meßkammer 12 über die zuschaltbare Vakuumpumpe
10 ist gleichfalls ansteuerbar über ein 2/2-Wegepneumatikschaltventil 20.
Die dahingehenden Stellglieder in Form der angesprochenen 2/2-Wege
schaltventile 18, 20 werden von einer Meßelektronik 22 mit Rechnereinheit
angesteuert, die wiederum Eingabewerte von einem kapazitiven Feuchte
sensor 24 und einer Temperaturmeßeinheit 26 enthält. Die dahingehenden
Sensoren 24 und 26 stellen den zugehörigen Systemzustand in der Meß
kammer 12 fest. Die Meßkammer 12 ist darüber hinaus über eine Heizein
richtung 28 an ihrer Unterseite (vgl. Fig. 2) beheizbar.
Die Feuchte der einströmenden Luft ist vor Meßbeginn mittels einer Leer
messung bestimmt worden, so daß man aus der Luftfeuchte vor dem Evaku
ieren, dem Druck, auf den evakuiert wurde und aus der Temperatur die in
diesem Extraktionsschritt dem System entzogene Wassermenge berechnen
kann. Nach dem Evakuieren wird die Meßkammer mit trockener Luft geflu
tet. Die Konzentration des in Wasser gelösten Öls ist im Gleichgewicht
proportional zur relativen Feuchte der Luft über dem Öl (Gesetz von
Henry). Deswegen wird aus dem Öl Wasserdampf in die trockene Luft ein
treten, bis sich wieder ein Gleichgewichtszustand gebildet hat. Da bei dem
letzten Evakuierungsschritt dem System Wasser entzogen wurde, ist die re
lative Feuchte in diesem neuen Gleichgewichtszustand etwas niedriger als
vorher.
Die dahingehenden Extraktionsschritte werden nun solange wiederholt, bis
sich im Öl eine Restfeuchte befindet, die der Feuchte der trockenen Luft
entspricht. Damit ist die Messung beendet. Die extrahierten Wassermengen
werden aufsummiert und ergeben den Wassergehalt der Probe, wobei die
einzelnen Extraktionsschritte in der Fig. 3 dargestellt sind, wo die relative
Feuchte über der Meßdauer aufgetragen ist.
Mit den derart erhaltenen Meßwerten läßt sich darüber hinaus der Propor
tionalitätsfaktor zwischen der Luftfeuchte und der Konzentration des ge
lösten Wassers in Öl angeben. Dieser als Bunsenkoeffizient bezeichnete
Faktor gibt an, wieviel ppm an Wasser das Öl bei 100% Luftfeuchte auf
nehmen kann. Der Bunsenkoeffizient hängt erfahrungsgemäß sehr stark von
der eingesetzten Ölsorte als Probe ab. Aus der Fig. 4, die die extrahierte
Wassermenge über der relativen Feuchte angibt, läßt sich der Bunsenkoeffi
zient unmittelbar als Steigungsgratient der gezeigten Meßkurve entnehmen.
Durch Hydrolyse und Alterung können im Öl Abbauprodukte entstehen,
die das Lösungsvermögen für das Wasser stark erhöhen. D. h., ein gegen
über dem Frischöl stark erhöhter Bunsenkoeffizient deutet auf akute Pro
bleme im Öl hin, die sich in einer verminderten Verschleißschutzwirkung
und erhöhter Korrosionsgefahr äußern können.
In der Heizvorrichtung 28 integriert ist ein Rührwerk 30 vorhanden mit
einem in der Meßkammer 12 aufliegenden üblichen Rührfisch (nicht darge
stellt). Die bereits angesprochene zunächst vorangehende Leermessung
wird über die Meßelektronik 22 vorgenommen. Ferner wird die Heizplatte
32 (vgl. Fig. 1) der Heizeinrichtung 28 gestartet und die Meßkammer auf
definierte 60°C temperiert. Die Meßelektronik 22 bestimmt dann die abso
lute Feuchte des Schleppgases (trockene Luft) und berücksichtigt einen in
ternen Kalibrierfaktor. Am Ende der Leermessung wird die relative Feuchte
dann auf die vorgegebenen 60°C umgerechnet und in Prozent angezeigt.
Sollte dieser Wert größer als 10% sein, ist die Umgebungsluft zu feucht
und/oder die Trockenvorlage 16 ist zu wechseln.
Während der Leermessung wird die Probe 14 vorbereitet. Beispielsweise
können 2 ml Öl mit der Spritze aufgezogen und evtl. störende Luftblasen
ausgedrückt werden. Die Spritze wird mit dem Öl ausgewogen und in die
Probenkammer 12 eindosiert. Die benötigte Probenmasse wird derart er
faßt. Die Meßelektronik 22 ist gegebenenfalls in der Lage, die benötigte
Sollmasse auf den Ist-Wert zu korrigieren.
Die Messung wird dann gestartet, wobei die Meßkammer 12 permanent auf
ca. 60°C temperiert ist. Die einzelnen Extraktionsschritte laufen dann voll
automatisch ab. Mit jedem Schritt wird dabei aus der Probe 14 Wasser ex
trahiert; die extrahierten Mengen werden aufaddiert und die Summe läßt
sich auf einem Display 34 darstellen. Mit zunehmender Trocknung wird
immer weniger Wasser extrahiert und der angezeigte Wert wird sich asymp
totisch dem Endwert nähern. Sobald sich die Feuchte über dem Öl auf
einen Wert von 20% über dem der letzten Messung eingependelt hat, wird
die Messung abgebrochen. In der Displayanzeige 34 stehen dann die Ist-
Konzentrationen des Wassers im Öl. Durch geeignete Tasteneingabe über
die Tasten 36 kann man zwischen der Anzeige Wassergehalt und Bunsen
koeffizient umschalten. Die Probenkammer 12 kann über eine Entnahme
vorrichtung 38 geöffnet werden und die Probe 14 kann direkt ihrer weiteren
Verwendung zugeführt werden oder für weitere Messungen eingesetzt
werden.
Wie insbesondere die Fig. 1 zeigt, läßt sich die Meßvorrichtung als Bauein
heit konzipieren, die dann beispielsweise in einen Meßkoffer integriert von
Hand an ihren jeweiligen Einsatzort transportierbar und einsetzbar ist. Um
vor Ort eine hohe Standsicherheit zu erreichen, ist die Meßelektronik 22
mit ihrer Rechnereinheit auf einen Ständer 40 montiert, sowie die Heizein
richtung 28 mit dem Rührwerk 30 auf ein plattenartiges Bedienfeld 42, das
sich gegebenenfalls auf dem plattenartigen Ständer 40 aufsetzen läßt, indem
nach Lösen einer Rändelschraube 44 die Meßkammer 12 über den Halter
arm 46 freigegeben ist.
Mit der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung und mit dem angesprochenen
Meßverfahren ist eine kompakt aufbauende Meßstation verwirklicht, wobei
sich sehr genau der Wassergehalt sowie der angesprochene Bunsenkoeffi
zient sich bestimmen lassen.
Das Meßverfahren läßt sich mathematisch auch wie folgt darstellen:
Wassergehalt der Probe
Wassergehalt der Probe
mit M1 = VL[ζL(v2)×rf2-ζL(v1)×rf1],
wobei
wobei
VL = Volumen der getrockneten Luft,
ζL = Dichte des gesättigten Wasserdampfes,
v1, v2 = Temperaturwerte der Luft,
rf2, rf1 = relative Feuchten der Luft und
n = Anzahl der Meßzyklen ist
M = Probenmasse.
ζL = Dichte des gesättigten Wasserdampfes,
v1, v2 = Temperaturwerte der Luft,
rf2, rf1 = relative Feuchten der Luft und
n = Anzahl der Meßzyklen ist
M = Probenmasse.
Mit dem erfindungsgemäßen Meßverfahren läßt sich ein hoher apparativer
und präparativer Aufwand vermeiden, wobei das Meßverfahren
ausgesprochen genau ist. Bisher ist kein bekanntes Verfahren in der Lage,
die absolute Sättigungskonzentration von Wasser in Öl zu messen. Durch
die Variation von Probenmasse, Meßzeit und Meßtemperatur können
Meßbereiche, Genauigkeit und Auflösung den spezifischen Bedingungen
der Anwendung jeweils sehr gut angepaßt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur quantitativen Bestimmung kleiner Wassermengen in
Mehrstoffsystemen in flüssigem Aggregatzustand insbesondere in Öl
durch mehrmalige Wiederholung folgender Verfahrensschritte:
- - unvollständige Extraktion von Wasser aus dem Mehrstoffsystem mittels eines Schleppgases;
- - quantitative Bestimmung der extrahierten Wassermenge mittels Mes sung der relativen Feuchte im Schleppgas, des Schleppgasvolumens und der Temperatur; und
- - Umrechnung auf die Wassermenge des Mehrstoffsystems nach Be stimmung der Mehrstoffsystemmasse und der Sättigungsdampfdichte im Schleppgas.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es so lange
wiederholt wird, bis die Restfeuchte im Mehrstoffsystem der Feuchte des
Schleppgases entspricht, wobei die bis dahin extrahierten
Wassermengen den anfänglichen Wassergehalt des Mehrstoffsystems
ergeben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der .
Proportionalitätsfaktor zwischen der relativen Luftfeuchte und der Was
sermenge im Mehrstoffsystem ermittelt wird, solange noch nicht die Sät
tigungskonzentration überschritten ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Schleppgas trockene Luft eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Austausch des Schleppgases durch definiertes Evakuieren einer
geometrisch festen Probenkammer bewerkstelligt wird.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprü
che 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Aufnahme des Mehr
stoffsystemes eine beheizbare Probenkammer (12) vorgesehen ist, die
einen Temperatur- und Feuchtesensor (26, 24) aufweist, die an eine
Meßelektronik (22) angeschlossen sind, die über Stellglieder die Evaku
ierung der Probenkammer (12) sowie die Zufuhr des Schleppgases er
möglicht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pro
benkammer (12) mit einem Rührwerk (30) zusammenwirkt und daß die
Stellglieder aus 2/2-Wegeschaltventilen (18, 20), insbesondere Pneu
matikventilen, gebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Evakuieren eine Schwingankerpumpe (10) dient und daß die Luft zum
Trocknen eine Trockenvorlage (16) durchströmt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß diese als Baueinheit von Hand an ihren Einsatzort transportier
bar ist.
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DE1998160169 DE19860169A1 (de) | 1998-12-24 | 1998-12-24 | Verfahren zur quantitativen Bestimmung kleiner Wassermengen in Mehrstoffsystemen sowie Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
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1998
- 1998-12-24 DE DE1998160169 patent/DE19860169A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |