DE19858432A1 - Energieabsorbierendes Deformationselement - Google Patents
Energieabsorbierendes DeformationselementInfo
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Abstract
Nach der Erfindung bestehen Deformationselemente aus einer beulstrukturierten Materialbahn, deren Beulfalten teilweise schräg zur Deformationsrichtung verlaufen.
Description
Die Erfindung betrifft ein energieabsorbierendes Deformationselement gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aufpralldämpfer und energieabsorbierende Träger für Fahrzeuge dienen der passiven
Sicherheit, indem sie in Unfallsituationen, wie beim Frontal-, Schräg- oder Seitencrash, einen
Teil der kinetischen Energie des Fahrzeugs durch Verformen und Plastifizieren des
Werkstoffes aufnehmen. Gleichzeitig sollen sie im normalen, d. h. crashfreien, Fahrbetrieb
über eine gute Formsteifigkeit verfügen. Bei der axialen Verformung dünnwandiger
Crashelemente aus zylindrischen Flachmaterialien oder rechteckigen Hohlprofilen tritt
zunächst ein überhöhter Kraftpeak, nachfolgend Anfangskraftpeak genannt, auf, bevor sich
das Flachmaterial dann bei deutlich geringerer Kraft durch sog. Faltenbeulen verformt. Dieser
Anfangskraftpeak ist dadurch nach oben hin begrenzt, daß sich das Deformationselement
durch den Kraftstoß beim axialen Crash bereits plastisch verformt, bevor die plastische
Verformung des Längsträgers des Fahrzeugs, der mit dem Crashelement verbunden ist,
einsetzt.
Bei der axialen Verformung eines dünnwandigen, glatten Zylinders oder eines Hohlprofits ist
das Material zunächst formsteif, weil der Kraftfluß nur in Richtung einer Wand, d. h. in
Membranrichtung, verläuft, und dabei wird das Material gleichmäßig, hauptsächlich durch
Druckspannung, belastet. Diese gleichmäßige Belastung der dünnen Wand führt dazu, daß die
Wand eine erhebliche axiale Belastung aufnehmen kann, ohne durch Plastifizieren zu
versagen. So entsteht der Anfangskraftpeak einer zylindrischen Wand oder eines Hohlprofils
unter axialer Belastung. Nimmt die axiale Belastung über diesen Anfangskraftpeak hinaus zu,
treten infolge einer Imperfektion, beispielsweise einer unvermeidbaren seitlichen Auslenkung
der Wand, so große Biegedeformationen des Materials auf, daß die dünne Wand instabil wird,
örtlich einknickt und dadurch einen beträchtlichen Teil ihrer axialen Steifigkeit einbüßt. So
entstehen die ersten Beulen in der ursprünglich ebenen Wand. Diese ersten Beulen verfestigen
sich durch plastisches Ineinanderschieben, wenn die Wand weiter axial deformiert wird.
Dadurch wird die Wand wieder formsteifer, bis ein neuer Instabilitätspunkt auftritt und ein
weiteres axiales Beulen in der ebenen Wand stattfindet. Dieser Vorgang, der sich bei
fortschreitender axialer Deformation fortsetzt, wird Faltenbeulen genannt. Die Anzahl dieser
Faltenbeulen auf dem Umfang der zylindrischen, dünnen Wand besitzt in etwa den Weit 3,
wenn das Ausgangsmaterial eben ist. Bei rechteckigen oder quadratischen, dünnwandigen
Hohlprofilen entspricht die geometrische Abmessung der axialen Faltenbeulen in etwa der
Breite des Hohlprofils. Das. Verhältnis von mittlerer Deformationskraft beim axialen
Faltenbeulen zum Anfangskraftpeak besitzt den Wert von ca. einem Drittel, bei ursprünglich
ebener Wand.
Ein größerer Wert des Verhältnisses der mittleren Deformationskraft zum Anfangskraftpeak
läßt sich beim axialer Verformen einer dünnen Wand prinzipiell dadurch erreichen, daß man
eine gewellte oder gesickte Wand als Ausgangsmaterial einsetzt. Bei einer senkrecht zur
axialen Belastung gewellten bzw. gesickten Wand ist der Anfangskraftpeak bei axialer
Deformation deutlich niedriger als bei der ebenen Wand, weil sich die Strukturell in der Wand
wie Imperfektionen verhalten und so ein früheres Einknicken bzw. plastisches Verformen der
Wand auslösen. Nachteilig ist jedoch hierbei, daß beispielsweise bei diesen dünnen Wänden
nicht nur der Anfangskraftpeak, sondern auch die mittlere Deformationskraft deutlich
niedriger als bei der ebenen Wand ausfällt. Dadurch ergibt sich eine geringere spezifische
Energieabsorption so strukturierter Wände.
Aus den VDI Berichten Nr. 818, 1990, Seiten 187 bis 207, ("Simulation des Crashverhaltens
eines PKW-Vorbaus in der Vorentwicklungsphase mit einem vereinfachten FEM-Modell") ist
ein energieabsorbierendes Deformationselement in der Gestalt eines Hutprofils aus glattem
Blech mit Deckblech bekannt, bei dem zunächst ein Anfangskraftpeak von ca. 80 kN und
dann ein Faltenbeulen bei einer mittleren Deformationskraft von etwa 25 bis 30 kN beim
axialen Crash auftreten. Das entspricht einem Wert von etwa 31 bis 37%, bezogen auf das
Verhältnis von mittlerer Deformationskraft beim Faltenbeulen zum Anfangskraftpeak.
Aus den VDI Berichten Nr. 818, 1990, Seiten 209 bis 237, ("Zum Einfluß gezielt
eingebrachter geometrischer Imperfektionen auf das Verformungsverhalten von
Längsträgerstrukturen") ist ein dünnwandiges Hohlprofil mit rechteckigem oder
quadratischem Querschnitt bekannt, bei dem das axiale Falten der vorderen
Fahrzeuglängsträger mit Hilfe gezielt eingebrachter geometrischer Imperfektionen positiv
beeinflußt wird. Dabei nimmt die Zahl der Faltenbeulen im Gegensatz zu den glatten
Fahrzeuglängsträgern, die keine gezielten Imperfektionen aufweisen, zu, und dadurch erzielt
man ein gleichmäßigeres Faltenbeulen. Es ergibt sich ein Wert von etwa einem Drittel,
bezogen auf das Verhältnis von mittlerer Deformationskraft beim Faltenbeulen zum
Anfangskraftpeak. Das ist für die Praxis ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Deformationselemente zu verbessern. Das
wird mit den Merkmalen der Patentansprüche erreicht. Das Deformationselement erhält eine
hohe spezifische Energieaufnahme, bezogen auf seine Deformationslänge. Das wird dadurch
erreicht, daß das Crashelement einen geringen Anfangskraftpeak im Verhältnis zur mittleren
Deformationskraft beim Faltenbeulen aufweist. Es entstehen Deformationselemente mit einer
großen spezifischen Energieaufnahme, bei denen die mittlere Deformationskraft beim
plastischen Verformen im Verhältnis zum Anfangskraftpeak angehoben wird wobei das
Deformationselement einen großen Anfangskraftpeak bezogen auf sein Gewicht besitzt.
Im einzelnen werden die Strukturen von Flachmaterialien, insbesondere die Strukturfalten
beulstrukturierter Flachmaterialien, so angeordnet, daß die Strukturfalten teilweise schräg zur
Richtung der Crashbelastung verlaufen. Dadurch verformen sich die Strukturfalten beim
axialen Crash durch Biege- und Schubdeformationen gleichmäßig. So läßt sich das spontane
Einknicken des strukturierten Materials, das durch Instabilitäten verursacht wird, teilweise
vermeiden.
Soweit Beulstrukturen veröffentlicht sind, enthalten die Veröffentlichungen keinen Hinweis
auf die Erfindung. Im einzelnen: in der deutschen Patentschrift DE 43 11 978 C 1 wird ein
Verfahren zur Beulverformung dünner Wände und Folien beschrieben, bei dem dünne
Materialien oder Folien ein- oder mehrlagig auf beabstandete Stützelemente aufgewickelt und
von außen durch Überdruck in eine versetzte Beulstruktur mit viereckigen Beulfalten
übergeführt wird. In dieser DE 43 11 978 C1 wird lediglich auf die prinzipielle
energieabsorbierende Eigenschaft viereckig beulstrukturierter, dünner Flachmaterialien
hingcwicsch. Dabci knicken dic axialen Falten des viereckig beulstrukturierten, zylindrischen
Materials unter axialer Belastung ein. Nähere Einzelheiten in bezug auf das
Energieabsorbieren viereckig beulstrukturierter, dünner Zylinderwände unter axialer
Belastung werden in DE 43 11 978 C1 nicht beschrieben. Ferner sind beulstrukturierte
Materialbahnen bekannt, die regelmäßige, versetzte, vorzugsweise sechseckige Faltstrukturen
(Europäisches Patent 0693008; PCT/EP96/01608) oder wappenförmige Faltstrukturen
(PCT/EP97/01465) besitzen. Weiterhin sind mehrfach beulstrukturierte Materialbahnen
bekannt, bei denen größere Beulen mit kleineren Gegenbeulen versehen werden (DE 196 34
244 A1; DE 196 51 937 A1). Im Europäischen Patent 0693008, PCT/EP96/01608,
PCT/EP97/01465, DE 196 34 244 Al und im DE 196 51 937 A1 gibt es keine Hinweise oder
Angaben zum Energieabsorbieren bei axialer oder vorwiegend axialer plastischer Verformung
von Deformationselementen.
Die spezifische Energieaufnahme bei dar plastischen Verformung erfindungsgemäßer
Elemente in Form von viereckig beulstrukturierter dünner Zylinder unter axialer Belastung ist
noch nicht optimiert, weil die axialen Beulfalten viereckig strukturierter Materialien spontan
einknicken, während sich die senkrecht dazu angeordneten Beulfalten leicht
zusammendrücken lassen.
Überraschenderweise hat sich aber bereits gezeigt, daß die mittlere Deformationskraft bei der
axialen, plastischen Verformung im Verhältnis zum Anfangskraftpeak bei hoher spezifischer
Energieaufnahme dadurch angehoben werden kann, daß man strukturierte, insbesondere
hexagonal oder polyedrisch beulstrukturierte, dünne Wände als Deformationselemente
einsetzt, bei denen die Strukturen, insbesondere die Beulfalten, vorzugsweise schräg zur
Richtung der axialen Deformationskraft ausgerichtet sind. Da sich die Strukturfalten
hauptsächlich durch Biege- und Schubdeformationen verformen, wird das spontane
Einknicken der Wand vermieden oder zumindest reduziert. Im Gegensatz zur geringen
mittleren Deformationskraft bei gewellten bzw. gesickten Deformationselementen ergeben
beulstrukturierte mit vorzugsweise schräg zur Deformationsrichtung angeordneten
Strukturfalten eine hohe mittlere Deformationskraft, deren Wert vergleichbar oder nur
geringfügig niedriger ausfällt als bei dem ebenen, d. h. nicht strukturierten,
Deformationselement gleicher Wanddicke. Da das ebene Deformationselement jedoch einen
deutlich höheren Anfangskraftpeak gegenüber dem beulstrukturierten Deformationselement
gleicher Wanddicke aufweist, muß die Wanddicke so weit verringert werden, bis der
vorgegebene zulässige Wert des Anfangskraftpeaks erreicht wird. Dadurch verringern sich
auch die mittlere Deformationskraft und die spezifische Energieaufnahme, bezogen auf die
verfügbare Deformationslänge des Elementes bzw. des Trägers.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, sechseckig
oder wappenförmig oder polyedrisch beulstrukturierte, dünne Materialbahnen quer zu ihrer
Transportrichtung zu einem Zylinder zu runden oder zu einem rechteckigen Hohlprofil zu
biegen. Beispielsweise dreht man eine sechseckig beulstrukturierte Materialbahn, deren zick
zack-förmige Beulfalten in Richtung der Materialbahn verlaufen, um etwa 90° und rundet sie
quer zu. ihrer Transportrichtung zu einem Zylinder. So ergeben sich zick-zack-förmige
Beulfalten, die in axialer Richtung dieses Zylinders ausgerichtet sind. Diese zick-zack
förmigen Beulfalten verformen sich bei axialer Belastung des Zylinders gleichmäßig
überwiegend durch Biegedeformation, und so ergeben sich ein niedrigerer Anfangskraftpeak
und eine gleichmäßige Deformationskraft beim axialen Verformen des Zylinders. Statt der
sechseckig beulstrukturierten Materialbahn können auch wappenförmig oder anders
polyedrisch beulstrukturierte oder mit Hilfe mechanischer Formwerkzeuge ähnlich
strukturierte, dünne Wände für zylindrische Deformationselemente oder Träger zum Einsatz
kommen. Die Beulstrukturierung entsteht selbstorganisierend oder analog dazu durch ein
Aufprägen mit einem Sechseck-, Wappen- oder polyedrischen Muster. Ferner können
beispieisweise auch sechseckig beulstrukturierte Materialbahnen quer zur Transportrichtung
der Materialbahn zu vier- oder mehreckigen Hohlprofilen gebogen werden, bei denen die
Biegefalten vorzugsweise in Richtung der zick-zack-förmigen, axialen Beulfalten verlaufen.
Analog dazu können auch strukturierte offene Profile, offene Formen oder Schalenelemente
zum Einsatz kommen. Die zick-zack-förmigen Biegefalten tragen wesentlich dazu bei, daß
der Anfangskraftpeak im Vergleich zur ebenen Wand niedriger ausfällt und daß sich eine
gleichmäßigere Deformationskraft ergibt.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß die
mittlere Deformationskraft und die spezifische Energieabsorption von sechseckig oder
wappenförmig oder polyedrisch beulstrukturierten oder mit Hilfe mechanischer
Formwerkzeuge ähnlich strukturierten, dünnen Wänden dadurch weiter erhöht wird, daß die
strukturierten Wände Beulen mit kleineren Gegenbeulen aufweisen, die sich nur durch eine
größere Deformationskraft axial verformen lassen, wobei sich beispielsweise die zick-zack
förmigen, axialen Beulfalten hauptsächlich durch Biegen verformen. Dabei stemmen sich die
Beulmulden, die durch die kleinen Gegenbeulen geometrisch versteift und mechanisch
verfestigt sind, gegen die größeren Beulfalten und erhöhen so die Deformationskraft bei der
axialen Verformung der strukturierten Wand. Da sich dabei gleichzeitig auch der
Anfangskraftpeak erhöht, bieten beulstrukturierte oder mechanisch strukturierte Wände, die
kleine Gegenbeulen besitzen, nicht nur als energieabsorbierende Deformationselemente,
sondern auch als formsteife Träger oder als formsteife Wände weitere Vorteile. Der
Anfangskraftpeak so strukturierter Wände kann dabei annähernd so hoch sein wie bei der
ebenen, d. h. nicht strukturierten Wand mit gleicher Dicke. Jedoch liegen die Werte für die
spezifische Energieabsorption und die Biegesteifigkeit dabei höher als für die ebene Wand
gleicher Dicke.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß zwei oder
mehr beulstrukturierte oder mechanisch strukturierte Zylinder oder Hohlprofile oder offene
Profile ineinander oder nebeneinander angeordnet werden, bei denen einer der Zylinder bzw.
Profile etwas kürzer ist als die anderen. Dadurch wird bei der Verformung zunächst nur der
längere Zylinder bzw. das längere Profil deformiert, bevor sich auch das kürzere Element
verformt. So gelingt es, den Anfangskraftpeak so weit zu verringern, daß dieser nahezu
denselben Wert wie die mittlere Deformationskraft besitzt. So läßt sich ein
Deformationselement herstellen, dessen Verhältnis von mittlerer Deformationskraft zum
Anfangskraftpeak nahezu den Wert 1 besitzt.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß man zwei
oder mehr beulstrukturierte oder mechanisch strukturierte Zylinder oder Hohlprofile von
unterschiedlichem Querschnitt zentrisch zueinander anordnet und den Zwischenraum
vollständig oder teilweise mit leichtem Material, wie beispielsweise Kunststoff oder
Metallschaum oder Gewebelagen, ausfüllt. Analog dazu können auch offene Profile oder
offene Formen mit leichtem Material ausgefüllt werden, und so ergeben sich mehrschichtige
Verbundelemente oder Blöcke. Die ineinander oder nebeneinander angeordneten Elemente
stützen sich dabei gegenseitig ab und gewährleisten nicht nur beim axialen Crash, sondern
auch beim seitlichen Aufprall eine hohe spezifische Energieabsorption. Diese weisen
gleichzeitig eine verbesserte Steifigkeit auf. Kommen dabei beulstrukturierte oder
mechanisch strukturierte Wände mit kleinen Gegenbeulen zum Einsatz, ergeben sich
Elemente und Träger, die sowohl eine hohe statische Formsteifigkeit als auch eine hohe
spezifische Energieabsorption aufweisen.
Der Erfindungsgedanke wird anschließend beispielhaft erläutert:
Fig. 1 zeigt schematisch die Seitenansicht und den Querschnitt eines zylindrischen,
sechseckig strukturierten Deformationselementes mit axialen, zick-zack-förmigen
Strukturfalten.
Figur. 2 zeigt ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm für die axiale Verformung eines
zylindrischen, sechseckig strukturierten Deformationselementes mit axialen, zick-zack
förmigen Strukturfalten.
Fig. 3 zeigt schematisch die Seitenansicht und den Querschnitt eines zylindrischen,
sechseckig strukturierten Deformationselementes mit umlaufenden, zick-zack-förmigen
Strukturfalten.
Fig. 4 zeigt ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm für die axiale Verformung eines
zylindrischen, sechseckig strukturierten Deformationselementes mit umlaufenden, zick-zack
förmigen Strukturfalten.
Fig. 5 zeigt ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm für die axiale Verformung eines
zylindrischen Deformationselementes aus ursprünglich ebenem Material.
Fig. 6 zeigt ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm für die axiale Verformung von drei
zylindrischen, sechseckig strukturierten Deformationselementen mit unterschiedlichen
Ausgangslängen.
Fig. 7 zeigt schematisch die Aufsicht auf unterschiedliche geometrische Formen von
Beulstrukturen.
Fig. 8 zeigt schematisch die Aufsicht auf sechseckig und wappenförmig strukturierte, dünne
Wände mit kleineren Gegenbeulen.
Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht und im Querschnitt den prinzipiellen Aufbau eines
zylindrischen, sechseckig strukturierten Deformationselementes mit axialen, zick-zack
förmigen Strukturfalten 1 zur Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung. Die Falten 2
sind in Umfangsrichtung des Zylinders angeordnet. Bei der axialen Verformung biegen sich
überwiegend die zick-zack-förmigen Falten 1, und dabei wölben sich die Beulkalotten 3 tiefer
ein. Die beiden Flansche 4 stabilisieren den Zylinder oben und unten. Die Zahl der Strukturen
auf dem Umfang beträgt 4 bis 16, vorzugsweise 6 bis 9. Eine analoge Zahl von
Fig. 2 zeigt ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm für die axiale Verformung eines
zylindrischen, sechseckig beulstrukturierten Deformationselementes mit axialen, zick-zack
förmigen Strukturfalten 1 in Fig. 1. Der Anfangskraftpeak 5 liegt nur etwas höher als die
Deformationskraft 6. Das Verhältnis von mittlerer Deformationskraft zum Anfangskraftpeak
kann die Werte 40% bis 80%, vorzugsweise 55% bis 65% annehmen und wird insbesondere
durch Strukturtiefe, -größe und -geometrie und Material bestimmt.
Figur. 3 zeigt in einer Seitenansicht und im Querschnitt den prinzipiellen Aufbau eines
zylindrischen, sechseckig strukturierten Deformationselementes mit umlaufenden, zick-zack
förmigen Strukturfalten 7. Die axialen Strukturfalten 8 können kürzer oder länger als die
Strukturfalten eines symmetrischen Sechseckes sein. Kürzere axiale Strukturfalten verhalten
sich bei der axialen Verformung steifer, und so kann man eine größere Zahl von
Strukturfallen auf dem Deformationselement anordnen. Längere axiale Strukturfalten können
leichter einknicken. Die umlaufenden, zick-zack-förmigen Strukturfalten 7 biegen sich
überwiegend, ohne einzuknicken, und dabei wölben sich die Beulkalotten 9 ein.
Fig. 4 zeigt ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm für die axiale Verformung eines
zylindrischen, sechseckig beulstrukturierten Deformationselementes mit umlaufenden, zick
zack-förmigen Strukturfalten 7 in Fig. 3. Der Anfangskraftpeak 10 liegt höher als die
Deformationskraft 11. Das Verhältnis von mittlerer Deformationskraft zum Anfangskraftpeak
kann die Werte 35% bis 75%, vorzugsweise 45% bis 55% annehmen.
Fig. 5 zeigt ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm für die axiale Verformung eines
zylindrischen ebenen, d. h. ursprünglich nicht strukturierten Deformationselementes. Der
Anfangskraftpeak 12 liegt etwa um den Faktor drei höher als der mittlere Wert der
Deformationskraft 13.
Fig. 6 zeigt ein schematisches Kraft-Weg-Diagramm für die axiale Verformung von drei
zylindrischen, sechseckig beulstrukturierten Deformationselementen, die ineinander
angeordnet werden, bei denen einer dar Zylinder etwas länger ist als die anderen. In Fig. 6
sind die drei Zylinder 14, 15, 16 schematisch nebeneinander dargestellt. Bei der axialen
Verformung wird zunächst nur der längere Zylinder 14 axial deformiert, bevor sich auch die
kürzeren Zylinder 15 und 16 verformen. So gelingt es, den Anfangskraftpeak 17 so weit zu
verringern, daß dieser nur geringfügig höher liegt als die mittlere Deformationskraft 18. So
läßt sich ein Deformationselement herstellen, dessen Verhältnis von mittlerer
Deformationskraft zum Anfangskraftpeak nahezu den Wert 1 erreicht. Analog dazu verhält
sich ein Deformationselement mit zwei ineinander angeordneten Zylindern. Mit drei
ineinander angeordneten Zylindern unterschiedlicher Länge kann man ein Kraft-Weg-
Diagramm erhalten, das sogar einen progressiven Verlauf aufweist.
Die in Fig. 1 bis Fig. 6 dargestellten zylindrischen Deformationselemente und Kraft-Weg
Diagramme lassen sich analog dazu auch auf vier- oder mehreckige Hohlprofile übertragen.
Fig. 7 zeigt schematisch die Aufsicht auf unterschiedliche geometrische Formen von einer
sechseckigen 19, sechseckigen um 90° gedreht 20, wappenförmigen 21, wappenförmigen um
90° gedreht 22 und etwa rautenförmigen Beulstruktur 23. Bei der etwa rautenförmigen
Struktur 23 ergeben sich weitere Vorteile dadurch, daß ihre zick-zack-förmigen Falten länger
sind als die beiden anderen Falten, und es ergeben sich mehr zick-zack-förmige Falten auf
dem zylindrischen Deformationselement. So kann man die Zahl der axialen, zick-zack
förmigen Strukturfalten, die bei der axialen Deformation hauptsächlich auf Biegung
beansprucht werden, erhöhen.
Fig. 8 zeigt schematisch die Aufsicht auf eine sechseckig strukturierte, dünne Wand 24 oder
wappenförmig beulstrukturierte, dünne Wand 25, inl deren Beulmulden kleinere Gegenbeulen
26 und 27 angeordnet sind. Die kleineren Gegenbeulen 26 und 27 versteifen die strukturierte
Wand und behindern so die großen Strukturfalten bei der axialen Verformung des
Defomationselementes. Dadurch nimmt die mittlere Deformationskraft strukturierter Wände
mit kleineren Gegenbeulen erheblich zu, wobei auch der Anfangskraftpeak etwas ansteigt. So
ergibt sich eine höhere spezifische Energieabsorption in bezug auf das Gewicht des
Deformationselementes. Das Verhältnis von mittlerer Deformationskraft zum
Anfangskraftpeak kann die Werte 35% bis 80%, vorzugsweise 60% bis 70% annehmen.
Da der Anfangskraftpeak so strukturierter Wände nahezu den Anfangskraftpeak der ebenen
Wand gleicher Dicke erreichen kann, bieten beulstrukturierte oder mechanisch strukturierte
Wände, die kleine Gegenbeulen besitzen, nicht nur als energieabsorbierende
Deformationselemente, sondern auch als formsteife Träger oder als formsteife Wände weitere
Vorteile.
Analog zu den Fig. 1 bis Fig. 8 weist die Zahl der Strukturen auf dem Umfang der
Deformationselemente, wie Zylinder, Hohlprofile oder offene Profile, den Wert 4 bis 16,
vorzugsweise 6 bis 9 auf. Diese Zahl entspricht vorzugsweise der Zahl von Beulstrukturen auf
dem Umfang, die sich selbstorganisierend auf einem Zylinder bzw. auf einer gekrümmten
Schale oder durch eine analog dazu vorgegeben Prägung ergeben. Für Personenkraftfahrzeuge
beispielsweise besitzen die Materialdicken so strukturierter Deformationselemente aus Stahl
die Werte 0,4 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,7 mm bis 1,2 mm und aus Aluminium die Werte
0,4 mm bis 2,5 mm, vorzugsweise 0,8 mm bis 1,8 mm. Die geometrischen Abmessungen der
Strukturen besitzen die Werte 16 mm bis 60 mm, vorzugsweise 30 mm bis 45 mm.
Die Werte für die Materialdicken von Deformationselementen für Busse und Lastkraftwagen
usw. liegen entsprechend der zu absorbierenden kinetischen Energie des Fahrzeugs höher und
werden den größeren Beulstrukturen vorzugsweise so angepaßt, daß sich durch
Selbstorganisation oder analog dazu durch Aufprägen die sechseckigen, wappenförmigen,
rautenförmigen oder polyedrischen Strukturen in der Wand einstellen.
Claims (27)
1. Deformationselement aus einer dünnen Materialbahn, insbesondere mit einer Profilierung
und für den Fahrzeugbau oder für die Bauwirtschaft, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialbahn mit einer Beulstruktur versehen ist, wobei die einzelnen Beulfalten teilweise
schräg zur Deformationsrichtung verlaufen und die Beulen zwischen den Falten eine
Mulde besitzen.
2. Deformationselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beulen eine
runde und/oder eckige Struktur besitzen.
3. Deformationselement nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine gedrehte viereckige
oder sechseckige oder weitere polyedrische Beulstruktur oder eine Beulstruktur in
Wappenform oder Rautenform.
4. Deformationselement nach Anspruch 2 oder 3, durch eine symmetrische und/oder
asymmetrische Beulstruktur und/oder eine längliche Beulstruktur.
5. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine
Beulstruktur mit Falten, die sich teilweise in Bahnenlängsrichtung und/oder teilweise
quer zur Bahnenlängsrichtung erstrecken und/oder eine zur Bahnenlängsrichtung schräge
Hintereinanderordnung der Beulen.
6. Deformationselement nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch Zick-Zack-förmig
verlaufende Falten.
7. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch gleiche
und/oder unterschiedliche Beulen.
8. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest einzelne Beulen mit einer Gegenbeule versehen sind.
9. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch
aufgeprägte und/oder selbstorganisierend erzeugte Beulen oder Prägung von Beulen,
deren Abmessungen selbstorganisierend erzeugten Beulen entsprechen.
10. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch mehrere
Materialbahnlagen.
11. Deformationselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialbahnlagen schließend aufeinanderliegen oder einen Abstand voneinander
besitzen.
12. Deformationselement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume
zumindest teilweise verfüllt sind und/oder die Bahnenlagen aneinander befestigt sind.
13. Deformationselement nach Anspruch 12, dadurch Verwendung eines nachgiebigen
Füllmaterials und/oder einer Gewebeeinlage oder Zwischenlage
14. Deformationselement nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch die Verwendung von
Kunststoffschaum oder Metallschaum als Füllmaterial.
15. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, das
das Bahnmaterial gebogen und/oder gekantet ist.
16. Deformationselement nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine Hohlform oder eine
Rohrform oder Zylinderform oder eine Blockform.
17. Deformationselement nach Anspruch 16, durch offene oder geschlossene Formen
und/oder Kanten und/oder Rundungen in Deformationsrichtung und/oder schräg und/oder
quer dazu.
18. Deformationselement nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hohlformen nahtlos ist oder eine geschweißte Naht besitzt.
19. Deformationselement nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
bei verschiedenen Materialbahnlagen mindestens zwei Lagen in Deformationsrichtung
eine unterschiedliche Länge besitzen.
20. Deformationselement nach einem der Ansprüche 17 bis 19, gekennzeichnet durch
mindestens einen Stabilisierungsflansch.
21. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 20, durch Hintereinanderordnung
und/oder Nebeneinanderordnung mit anderen Deformationselementen.
22. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zahl der in Umfangsrichtung nebeneinander liegenden Beulen auf einer Hohlform
mindestens vier und/oder höchstens 16 beträgt.
23. Deformationselement nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl
mindestens 6 und/oder höchstens 9 beträgt.
24. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 23, gekennzeichnet durch die
Verwendung von Stahl für das Bahnenmaterial mit einer Dicke von mindestens 0,4 mm
und/oder höchstens 1,5 mm für Personenkraftwagen und/oder die Verwendung von
Aluminium für das Bahnenmaterial mit einer Dicke von 0,4 mm bis 2,5 mm für
Personenkraftwagen.
25. Deformationselement nach Anspruch 24, gekennzeichnet durch eine Dicke von
mindestens 0,7 mm und/oder höchstens 1,2 mm für Stahl und durch eine Dicke von
mindestens 0,8 mm und/oder höchstens 1,8 mm für Aluminium.
26. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 25, gekennzeichnet durch einen
Durchmesser bzw. Längen- oder Breitenmaß der Beulen von mindestens 16 mm und/oder
höchstens 60 mm.
27. Deformationselement nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch einen Durchmesser bzw.
Längen- oder Breitenmaß der Beulen von mindestens 30 mm und höchstens 45 mm.
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DE1998158432 DE19858432B4 (de) | 1998-12-17 | 1998-12-17 | Energieabsorbierendes Deformationselement |
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