DE19856977A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von hochverdichteten Rundballen aus landwirtschaftlichen Erntegütern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von hochverdichteten Rundballen aus landwirtschaftlichen Erntegütern

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von hochverdichteten Rundballen aus landwirtschaftlichen Erntegütern in einem variablen Preßraum (14), der umfangsseitig durch Riemen (13), Stabkettenförderer, Walzen (15) o.ä. begrenzt ist, die während des Aufrollens des Erntegutes zu einem Ballen gegen die Kraft von Vorspannmitteln (18, 28) ausweichen, wobei der Preßdruck, den die Riemen (13), Stabkettenförderer, Walzen (15) o.ä. auf das Erntegut ausüben in Abhängigkeit vom Antriebsmoment (36) der Rundballenpresse gesteuert wird. Zur Erzielung von Rundballen mit höchster Dichte wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Preßdruck während der Ballenbildung bei unterbrochener oder relativ geringer Gutzufuhr in den Preßraum (14) der Rundballenpresse selbsttätig erhöht wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von hochverdichteten Rundballen aus landwirtschaftlichen Erntegütern wie Anwelkgras, Heu oder Stroh in einem variablen Preßraum, der umfangsseitig durch Riemen, Stabkettenförderer, Walzen o. ä. begrenzt ist, die während des Aufrollens des Erntegutes zu einem Ballen gegen die Kraft von Vorspannmitteln ausweichen, wobei der Preßdruck, den die Riemen, Stabkettenförderer, Walzen o. ä. auf das Erntegut ausüben bei Überschreiten eines vorbestimmten Grenzwertes des Antriebsmomentes der Rundballenpresse reduziert wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Rundballenpresse zum Herstellen von hochverdichteten Rundballen aus landwirtschaftlichen Erntegütern wie Anwelkgras, Heu oder Stroh oder aus anderen Materialien, insbesondere zur Durchführung des vorstehend genannten Verfahrens mit einem Fühler im Antriebsbereich der Rundballenpresse, welcher in Wirkverbindung mit Mitteln zum Reduzieren des Preßdruckes bei Überschreiten vorbestimmter Grenzwerte des Antriebsmomentes steht.
Ein wichtiges Kriterium beim Pressen von Rundballen ist die Erzielung einer hohen Preßdichte. Nur stark verdichtete Rundballen ergeben sowohl ein wirtschaftlich vertretbares Transportvolumen als auch ein günstiges Lagervolumen. Auch sind solche Ballen formstabiler als lose gepreßte. Ferner ist eine hohe Preßdichte Voraussetzung für einen guten Silierverlauf.
Die erzielbare Preßdichte wird neben Gutart und -feuchte sowie Gutzuführgeschwindigkeit hauptsächlich vom Preßsystem, dem aufzubringenden Preßdruck und der zur Verfügung gestellten Antriebsleistung beeinflußt.
Eine Rundballenpresse der eingangs beschriebenen Art läßt sich beispielsweise der EP 0150629 entnehmen. Die Vorspannmittel für die Riemen sind während des Preßvorganges in einem geschlossenen Hydrauliksystem angeordnet, das von Hydrozylindern, einem einstellbaren Druckbegrenzungsventil und einem 4/3 Wegeventil gebildet wird. Vor Beginn des Preßvorganges wird das Hydrauliksystem mit dem gewünschten Preßdruck aufgeladen und dann geschlossen. Wird mit größer werdendem Ballendurchmesser der am Druckbegrenzungsventil eingestellte Druck überschritten, so öffnet dieses und der Kolben des Hydrozylinders fährt mit weiter zunehmendem Ballendurchmesser aus. Ist der eingestellte Preßdruck zu hoch, so sprechen Überlastsicherungen im Antriebsstrang der Rundballenpresse an mit dem Nachteil, daß der Ballen nicht mehr fertiggestellt werden kann, also ungebunden aus dem Preßraum ausgestoßen werden muß. Um das Ansprechen dieser Überlastkupplungen zu vermeiden, wird in der EP 150629 vorgeschlagen, ein Drehmomentmeßgerät in der Hauptantriebswelle anzuordnen, welches nur bei Überschreiten eines voreingestellten Drehmoments eine Reduzierung, also Verstellung des eingestellten Druckes am Druckbegrenzungsventil bewirkt, indem dieses solange Druckflüssigkeit abläßt, bis das Drehmoment zulässige Werte erreicht, worauf das Druckbegrenzungsventil wieder selbsttätig schließt. Hierbei ist es nachteilig, daß der gepreßte Ballen durch die Reduzierung des Preßdruckes expandiert, also größer wird und die Preßdichte des Ballens abnimmt.
In der FR 2615351 ist eine Rundballenpresse dargestellt und beschrieben, die ebenfalls eine hydraulische Riemenspanneinrichtung aufweist, welche in Abhängigkeit vom Ballendurchmesser den Preßdruck durch eine Kurvenbahn vergrößert, die die wirksame Hebelarmlänge des Hydrozylinders verstellt. Nachteilig ist, daß bei entsprechend hohem Durchsatz der Druck zusätzlich erhöht wird, was zu Überlastungen führen kann und starke Drehmomentschwankungen verursacht.
Eine in der US 4,257,219 gezeigte Vorrichtung weist eine Steuervorrichtung auf, die zu Beginn der Ballenbildung einen geringen Preßdruck und später einen erhöhten Preßdruck auf den Ballen aufbringen soll. Die Umschaltung erfolgt mechanisch in Abhängigkeit vom Ballendurchmesser.
Die DE 197 18 229 offenbart eine Regelung des Preßdruckes zwischen oberen und unteren Grenzwerten mittels eines verstellbaren Druckbegrenzungsventiles in einem geschlossenen Hydrauliksystem.
Allen diesen Rundballenpressen gemeinsam ist folgender Nachteil: Wird die Gutzufuhr, z. B. im Vorgewende unterbrochen oder aufgrund dünnerer Schwaden verringert, sinken der Leistungsbedarf und der Preßdruck ab, wodurch die Preßdichte verringert und weder die Pressen- noch die Schlepperantriebsleistung voll ausgenutzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zu entwickeln, mit denen sich Rundballen mit höchster Preßdichte durch eine gleichmäßig hohe Auslastung von Schlepper und Presse erzielen lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens dadurch gelöst, daß der Preßdruck während der Ballenbildung bei unterbrochener oder relativ geringer Gutzufuhr in den Preßraum der Rundballenpresse selbsttätig erhöht wird.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung dadurch gelöst, daß Mittel zum Erhöhen des Preßdruckes über vorgegebene Preßdrucksollwerte vorgesehen sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung können somit ungenutzte Leistungspotentiale auf einfache Art und Weise verwendet werden zur Erhöhung der Preßdichte des Ballens, wobei eine gleichmäßige Schlepperauslastung auch günstig für den Energieverbrauch ist.
Erfindungsgemäß ist es zweckmäßig, wenn der Preßdruck beim Unterschreiten eines unteren, voreinstellbaren Grenzwertes des Antriebsmomentes erhöht wird. Dabei ist es vorteilhaft, daß der Preßdruck maximal bis zu einem einstellbaren, oberen Grenzwert des Antriebsmomentes oder der Preßkraft erhöht wird.
Je nach Materialart, Preßdichte und Durchmesser des sich in der Bildung befindlichen Ballens bewirkt die Preßdruckerhöhung eine mehr oder weniger große Verkleinerung des Durchmessers des Preßraumes bzw. des Ballens, woraus eine entsprechende Preßdichteerhöhung resultiert. Darüber hinaus kann bei Erreichen des gewünschten Ballendurchmessers eine Preßdruckerhöhung eine festere Außenschicht bewirken, was für die Wetterunempfindlichkeit der Ballen günstig ist.
In Ausgestaltung der Erfindung werden Mittel zum Erhöhen des Preßdruckes über vorgegebene Preßdrucksollwerte vorgeschlagen. Dabei weisen die Mittel eine Steuer- oder Regeleinrichtung mit einer Druckquelle oder analogen Energiequellen zum Erhöhen des Preßdruckes auf. Die Druckquelle steht nunmehr zum permanenten stufenlosen Verstellen des Preßdruckes und insbesondere zur Preßdruckerhöhung ständig zur Verfügung und nicht nur zum Druckaufbau zu Beginn des Preßvorganges gemäß dem Stand der Technik.
Da zu Beginn jeder Ballenbildung ein geringerer Preßdruck wünschenswert ist, steht ein Sensor zum direkten oder indirekten Messen (z. B. über Walzendrehzahl) des Ballendurchmessers mit der Regeleinrichtung in Wirkverbindung.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Rundballenpresse mit variablem Preßraum in schematischer Darstellung und
Fig. 2 die Beziehung zwischen dem Antriebsmoment und dem Ballengewicht in graphischer Darstellung bei einer Rundballenpresse gemäß Fig. 1 während eines Ballenbildungsvorganges mit und ohne einer erfindungsgemäßen Einrichtung.
Die Rundballenpresse hat ein allgemein mit 1 beziffertes Fahrgestell mit Rädern 2, welches über eine Zugdeichsel 3 an einen nicht dargestellten Schlepper anzuhängen ist. Den Rädern 2 ist in Arbeitsrichtung der Rundballenpresse ein mit 4 bezifferter Aufsammler (Pick up) üblicher Bauart vorgeordnet. Auf dem Fahrgestell 1 ist ein allgemein mit 5 beziffertes Preßraumgehäuse angeordnet, bestehend aus einem gestellfesten Vordergehäuse 6 mit vorderen Seitenwänden 7 und aus einem gelenkig mit dem Vordergehäuse 6 verbundenen Hintergehäuse 8 mit hinteren Seitenwänden 9, welches nach Formung eines Ballens um eine obere Schwenkachse 10 zum Ballenausstoß aufklappbar ist.
Zwischen sich gegenüberliegenden, einander entsprechenden Seitenwänden 7 bzw. 9 erstrecken sich mehrere Walzen 11, 12, die ortsfest aber drehbar an den Seitenwänden 7, 9 montiert sind. Auf den Walzen 11, 12 liegen nebeneinander angeordnet mehrere endlose Riemen 13, die zwischen den Seitenwänden 7, 9 einen ausdehnbaren Ballenpreßraum 14 zum Formen eines zylindrischen Ballens bilden. Nach unten ist der Ballenpreßraum 14 durch zwei Walzen 15 begrenzt und weist eine Einlaßöffnung 16 auf. Nach oben ist der Ballenpreßraum 14 durch zwei im engen gegenseitigen Abstand auf einer um eine Achse 17 schwenkbaren Riemenspanneinrichtung 18 angeordneten Rollen 19, 20 abgeschlossen, die zwischen sich zwei Riemenabschnitte 21, 22 führen. Der Antrieb der Riemen 13 erfolgt durch die Walze 23, die durch einen Kettentrieb 24 mit einem Hauptgetriebe 25 verbunden ist, das mittels einer Gelenkwelle 26 mit einer nicht dargestellten Schlepperzapfwelle gekoppelt ist. Zwischen Hauptgetriebe 25 und Gelenkwelle 26 ist eine an sich bekannte Drehmomentmeßnabe 27 angeordnet, diese kann aber auch im Antrieb der Walze 23 angeordnet sein.
Die Riemenspanneinrichtung 18 ist auf beiden Seiten der Rundballenpresse durch je einen einfachwirkenden Hydrozylinder 28 mit dem Vordergehäuse 6 verbunden. Die Hydrozylinder 28 sind zylinderraumseitig an eine gemeinsame Druckleitung 29 mit einem elektromagnetisch betätigbaren 3 / 3 Proportional-Wegeventil 30 angeschlossen. Das 3/3 Wegeventil 30 hat eine mittlere Umlauf-Nullstellung, wie in der Fig. 1 dargestellt, in der eine Hydropumpe 31 Druckmittel aus einem Vorratsbehälter 32 entnimmt und durch eine Vorlauf- sowie eine Rücklaufleitung drucklos umfördert. Vorlauf- und Rücklaufleitung sind miteinander durch ein einstellbares Druckbegrenzungsventil 33 verbunden. Durch Betätigen des linken Elektromagnetventiles wandert der Steuerkolben nach rechts, so daß die Pumpe 31 Druckmittel in die Druckleitung 29 fördert; bei Betätigung des rechten Elektromagnetventiles wird entsprechend Öl aus der Druckleitung 29 abgelassen und strömt zum Vorratsbehälter 32 zurück. Zur Dämpfung der Druckregelung ist an die Druckleitung 29 ein beispielsweise mit 50 bar vorgespannter Druckspeicher 34 angeschlossen. Der maximale Druck in der Druckleitung 29 läßt sich am Druckbegrenzungsventil 33 voreinstellen. Das 3/3 Wegeventil 30 ist Bestandteil einer elektronischen Steuer- oder Regeleinrichtung, die allgemein mit der Ziffer 35 gekennzeichnet ist.
Die Steuer- oder Regeleinrichtung 35 hat drei Eingangsgrößen: Das über die Drehmomentmeßnabe 27 im Hauptantrieb gemessene Drehmoment 36, den in der Druckleitung 29 durch einen Drucksensor 37 gemessenen Hydraulikdruck, der ein Maß für den Preßdruck ist, den die Riemen 13 auf das Erntegut ausüben und einen an der Schwenkachse 17 der Riemenspanneinrichtung 18 angeordneten Meßsensor 38 für den Ballendurchmesser 39, z. B. Drehpotentiometer. An der Regeleinrichtung 35 bzw. Bedieneinheit sind wenigstens Sollwerte für das Drehmoment bzw. die verfügbare Antriebsleistung (oberer Grenzwert) sowie unterer Grenzwert entsprechend der Ansprechschwelle für eine Preßdruckerhöhung und Sollwerte für den Preßdruck bzw. Hydraulikdruck in Abhängigkeit von der Gutart und -feuchte einstellbar. Die Ist-Druckwerte werden mit dem Drucksensor 37 gemessen und durch die Steuer- oder Regeleinrichtung 35 während des normalen Preßbetriebes auf die Drucksollwerte eingeregelt. Ferner ist ein Sollwert voreinstellbar für den Ballenanfangsdurchmesser, ab dem das Antriebsmoment bzw. die -leistung konstant gehalten werden soll. Von der Steuer- oder Regeleinrichtung 35 führen zwei Steuerleitungen 40,41 zum 3/3 Proportional-Wegeventil 30.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Presse ist wie folgt:
Zunächst stellt man an der Bedieneinheit bzw. der Steuer- oder Regeleinrichtung 35 die an der Zapfwelle verfügbare Pressenantriebsleistung, z. B. 40 KW ein und den unteren Grenzwert von z. B. 35 KW sowie einen Preßdrucksollwert von z. B. 120 bar für Stroh und einen Ballenanfangsdurchmesser von 0,6 m ein. Ab einem Ballendurchmesser von 0,6 m erhält die Steuer- oder Regeleinrichtung 35 das Signal für eine Konstantleistungsregelung. Fällt nun die Gutzuführmenge, z. B. durch dünnere Schwaden oder im Vorgewende ab, werden die Hydrozylinder 28 über die Steuer- oder Regeleinrichtung 35 durch Verstellen des 3/3 Wegeventiles 30 so mit Öl beaufschlagt, daß eine gleichbleibende Antriebsleistung während der Ballenbildung durch eine entsprechende Erhöhung der Preßdichte bzw. des Preßdruckes erreicht wird, d. h. beim Durchschreiten des unteren Grenzwertes von 35 KW wird die Leistungsreserve von 5 KW zur Preßdichteerhöhung genutzt. Dabei wird der Hydraulikdruck unabhängig vom voreingestellten Preßdruck von 120 bar, jedoch drehmomentabhängig vorübergehend automatisch gegebenenfalls bis zum höchsten, am Druckbegrenzungsventil 33 auf 180 bar eingestellten Systemdruck erhöht, wodurch im Extremfall eine Ballendurchmesserverkleinerung von 3 bis 5% je nach Durchmesser und Dichte erreicht wird. Dadurch steigt das Drehmoment kurzzeitig an, wird anschließend aber auf den dem Preßdruck-Sollwert entsprechenden Wert eingeregelt.
In Fig. 2 ist der typische Verlauf des Leistungsbedarfes bei einer Rundballenpresse mit variablem Preßraum 14 während der Ballenbildung in Voll-Linie über dem Ballengewicht oder auch über der Preßzeit aufgetragen. Im Leerlauf ohne Gutzufuhr hat die Presse einen Leistungsbedarf von ca. 5 KW. Bei Gutzufuhr steigt der Leistungsbedarf zunächst etwa linear an, erreicht ein Maximum und flacht dann abhängig von der Gutzufuhr über dem Ballengewicht leicht ab bzw. fällt sprungartig ab (siehe Pfeil 40), wenn keine Gutzufuhr erfolgt, was eine schlechte Ausnutzung der Schlepper- bzw. Pressenleistung sowie schlechte Ballenpreßdichten bzw. relativ niedrige Ballengewichte zur Folge hat. In Strichlinie ist der Leistungsverlauf der erfindungsgemäßen Rundballenpresse unter gleichen Gutzufuhrbedingungen wie vorstehend beschrieben eingetragen. Ab dem Optimum ist der mittlere Leistungsbedarf nahezu konstant über dem Ballengewicht. Presse und Schlepper sind gleichmäßig ausgelastet; es ergeben sich ca. 15% höhere Ballengewichte bei gleichen Ballenenddurchmessern.

Claims (13)

1. Verfahren zum Herstellen von hochverdichteten Rundballen aus landwirtschaftlichen Erntegütern wie Anwelkgras, Heu oder Stroh in einem variablen Preßraum (14), der umfangsseitig durch Riemen (13), Stabkettenförderer, Walzen (15) o. ä. begrenzt ist, die während des Aufrollens des Erntegutes zu einem Ballen gegen die Kraft von Vorspannmitteln (18, 28) ausweichen, wobei der Preßdruck, den die Riemen (13), Stabkettenförderer, Walzen (15) o. ä. auf das Erntegut ausüben in Abhängigkeit vom Antriebsmoment (36) der Rundballenpresse gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßdruck während der Ballenbildung bei unterbrochener oder relativ geringer Gutzufuhr in den Preßraum (14) der Rundballenpresse selbsttätig erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßdruck beim Unterschreiten eines unteren, voreinstellbaren Grenzwertes des Antriebsmomentes (36) erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßdruckerhöhung eine Verkleinerung des Durchmessers des Preßraumes (14) bzw. des Ballens gegenüber dem Durchmesser des sich gerade in der Bildung befindlichen Ballens bewirkt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßdruck maximal bis zu einem einstellbaren, oberen Grenzwert des Antriebsmomentes (36) oder der Preßkraft erhöht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsmoment (36) bzw. die Antriebsleistung ständig gemessen wird und die Meßsignale zur Steuerung des Preßdruckes verwendet werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßdruck in Abhängigkeit vom Antriebsmoment (36) der Rundballenpresse so geregelt wird, daß das Antriebsmoment während der Ballenformung ab einem Ballenanfangsdurchmesser von ca. 60 cm einen nahezu konstanten Verlauf über dem Ballengewicht oder analogen Parametern hat.
7. Verfahren zum Herstellen von hochverdichteten Rundballen aus landwirtschaftlichen Erntegütern wie Anwelkgras, Heu oder Stroh in einem konstanten Preßraum (14), der umfangsseitig wenigstens eine in den Ballenpreßraum (14) unter Vorspannung in Abhängigkeit vom Antriebsmoment (36) der Rundballenpresse einschwenkbare Walze (15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannkraft dieser Walze (15) während der Ballenbildung bei unterbrochener oder relativ geringer Gutzufuhr in dem Preßraum (14) selbsttätig erhöht wird.
8. Rundballenpresse zum Herstellen von hochverdichteten Rundballen aus landwirtschaftlichen Erntegütern wie Anwelkgras, Heu oder Stroh, oder aus anderen Materialien, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Fühler (27) im Antriebsbereich der Rundballenpresse, welcher in Wirkverbindung mit Mitteln zum Reduzieren des Preßdruckes bei Überschreiten vorbestimmter Grenzwerte des Antriebsmomentes steht, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (41) zum Erhöhen des Preßdruckes über vorgegebene Preßdrucksollwerte vorgesehen sind.
9. Rundballenpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (41) eine Steuer- oder Regeleinrichtung (35) mit einer Druckquelle (31) oder analogen Energiequellen zum Erhöhen des Preßdruckes aufweisen.
10. Rundballenpresse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- oder Regeleinrichtung (35) bzw. eine Bedieneinheit programmierbar ist und wenigstens Sollwerte für den Preßdruck, den Ballenanfangsdurchmesser sowie ein unterer und oberer Grenzwert für das Antriebsmoment (36) an der Rundballenpresse vorgebbar sind.
11. Rundballenpresse nach einem der Ansprüche 8 bis 10, gekennzeichnet durch einen drehmoment- oder druck- oder kraft- oder drehzahl- oder wegaufnehmenden Sensor (27) im Antriebsbereich der Rundballenpresse oder durch einen weg- oder stellungsaufnehmenden Sensor für den Niederhalter im Aufsammlerbereich der Rundballenpresse oder durch einen direkt oder indirekt das Ballengewicht darstellenden Sensor.
12. Rundballenpresse nach einem der Ansprüche 8 bis 11, gekennzeichnet durch einen druck- oder kraftaufnehmenden, im Wirkbereich der Vorspannmittel (18, 28) angeordneten Sensor (37).
13. Rundballenpresse nach einem der Ansprüche 8 bis 12, gekennzeichnet durch einen Sensor (38) zum direkten oder indirekten Messen des Ballendurchmessers (39) während der Ballenbildung, welcher mit der Steuer- oder Regeleinrichtung (35) in Wirkverbindung steht.
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