DE19856231A1 - Satellitenkonstellation sowie System und Verfahren zur Überwachung von Flugzeugen - Google Patents
Satellitenkonstellation sowie System und Verfahren zur Überwachung von FlugzeugenInfo
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Abstract
Eine an die Anforderungen des Luftverkehrs angepaßte Satellitenkonstellation zur globalen, lückenlosen Abdeckung hat eine Vielzahl von Satelliten (1, 2, 3, 4) zur Übertragung von Daten, wobei die Satelliten ein Sende- und Empfangssystem zur Übertragung von Daten zwischen in der Luft befindlichen Flugzeugen (21, 22, 23, 24) und Kontrollstationen (7) am Boden aufweisen. Dabei sind die Satelliten (1, 2, 3, 4) durch Übertragungskanäle (5a, 5b, 5c) miteinander verbunden und mindestens einer der Satelliten (4) ist mit der Kontrollstation (7) am Boden verbunden. Video- und Betriebszustandsdaten werden über das Ka-Band zwischen der Kontrollstation (7) und den Flugzeugen (21, 22, 23, 24) mittels Phased Array Antennen in den Flugzeugen über die Satelliten ausgetauscht. Sicherheitsrelevante Daten bzw. Betriebsdaten werden durch Übertragungskanäle in niedrigeren Frequenzbereichen, z. B. C- oder X-Band, übertragen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Satellitenkonstellation mit einer Vielzahl von Satel
liten vorwiegend in niedrigen Umlaufbahnen zur Übertragung von Daten, so
wie ein System und ein Verfahren zur Überwachung von Flugzeugen.
Der ständig wachsende Flugverkehr wird heutzutage lokal oder regional kon
trolliert, wo bei zumeist einzelne Kontrollstationen die Kontrolle über einen
bestimmten Luftraum haben. Insbesondere beim Start und bei der Landung
befolgt der Pilot die Anweisungen des Towers eines Flughafens, die er über
Sprechfunkverbindungen empfängt. Während des Fluges werden die System
zustände an Bord des Flugzeugs überwacht und die Systemdaten werden in
einer Blackbox gespeichert, um nach einem Unfall Aufschluß über die Un
fallursache zu erhalten. Beim Auftreten von Fehlern in einzelnen Systemen
oder Subsystemen des Flugzeugs erfolgt eine Anzeige oder eine Warnung im
Cockpit, worauf die Crew reagieren muß um den Fehler zu beheben, oder ge
gebenenfalls trotz des Fehlers den nächsten Flughafen anzusteuern. Dabei
bekommt der Pilot zumeist Unterstützung durch Sprechfunk mit dem Boden.
Auch bei anderen Notzuständen an Bord, wie beispielsweise medizinischen
Notfällen oder Flugzeugentführungen, ist die Crew zumeist über Sprechfunk
mit dem Boden verbunden.
Bei der Vielzahl von Systemen und Subsystemen in einem Verkehrsflugzeug
besteht jedoch das Problem, daß Fehler unter Umständen nicht rechtzeitig
erkannt oder falsch eingeschätzt werden. Die hohe Belastung der Crew in
Notsituationen kann dazu führen, daß Fehler nicht richtig abgearbeitet wer
den. Oftmals ist Hilfe vom Boden erforderlich, die mittels Sprachkommunika
tion erfolgt. Dabei geht jedoch wertvolle Zeit verloren. Darüber hinaus hat der
Boden keine direkte Eingriffsmöglichkeit zur Steuerung der an Bord befindli
chen Systeme.
Auch bei Notfällen in der Kabine kann die Bodenstation nur durch Sprach
kommunikation über den jeweiligen Zustand an Bord informiert werden. Da
bei gehen wertvolle Informationen verloren und es besteht kaum eine Mög
lichkeit, der jeweiligen Situation entsprechend einzugreifen. Ein weiteres Pro
blem ist die mangelnde Sicherheit bei der Luftraumüberwachung. Gerade bei
dem stets wachsenden Luftverkehr besteht die Gefahr, daß durch mangelhaf
te Kommunikation und Koordination zwischen den einzelnen Bodenstationen
und den Flugzeugen ein erhöhtes Unfallrisiko entsteht.
Ein zusätzliches Problem stellt die mangelhafte Kommunikationsmöglichkeit
der Reisenden dar. Darüber hinaus erfolgt die Unterhaltung der Passagiere
derzeit durch Audio- und Videobänder, deren Auswahl an Bord äußerst be
schränkt ist und häufig zur Unzufriedenheit der Passagiere führt, was einen
Störungsfaktor im Flugbetrieb darstellt.
Ein besonders Problem bei der Kommunikation im Luftverkehr liegt darin, daß
die Übertragung hoher Daten raten mit einer umfassenden zeitlichen und ört
lichen Abdeckung derzeit nicht möglich ist bzw. mit äußerst hohen Kosten
verbunden ist. Die Kommunikation über heutige Satellitensysteme, wie z. B.
Immarsat, ist hinsichtlich der erforderlichen Daten raten stark eingeschränkt
und es ist in der Regel keine Bildübertragung in Echtzeit in ausreichendem
Maße möglich. Darüber hinaus ist der Zugriff zeitlich und regional einge
schränkt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Sicherheit des Luft
verkehrs durch verbesserte Kommunikation zu erhöhen. Insbesondere soll die
Übertragung hoher Daten raten zwischen einer großen Anzahl von Flugzeugen
und einer oder mehreren zentralen Kontrollstation am Boden ermöglicht wer
den, wobei die Übertragung zu jeder Zeit und von jedem Ort aus kostengün
stig erfolgen kann.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Satellitenkonstellation gemäß Patentan
spruch 1, das Überwachungssystem gemäß Patentanspruch 8 das Verfahren
gemäß Patentanspruch 15 und die Verwendung einer Satellitenkonstellation
gemäß Patentanspruch 19. Weitere vorteilhafte Merkmale, Aspekte und De
tails der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Be
schreibung und den Zeichnungen.
Die erfindungsgemäße Satellitenkonstellation hat eine Vielzahl von Satelliten
vorwiegend in niedrigen Umlaufbahnen zur Übertragung von Daten, wobei die
Bahnen der Satelliten und ihre Verteilung so ausgelegt sind, daß Übertra
gungskanäle zwischen einer Vielzahl von in der Luft befindlichen Flugzeugen
und einer Kontrollstation am Boden bevorzugt lückenlos und global bereitge
stellt werden, und wobei die Satelliten ein System bzw. HDR-System zur
Übertragung hoher Daten raten aufweisen. Dadurch können eine Vielzahl von
Daten der Flugzeuge vom Boden aus überwacht werden und es kann vom Bo
den aus in die Betriebs- oder Systemzustände der Flugzeuge eingegriffen
werden.
Bevorzugt werden mehrere Übertragungskanäle bereitgestellt, wobei minde
stens ein Übertragungskanal zur Übertragung hoher Daten raten und ein
Übertragungskanal in einem niedrigeren Frequenzbereich vorhanden ist. Da
durch können, z. B. im Ka-Band, Bild- oder Multimediadaten übertragen wer
den und gleichzeitig, z. B. im C- oder X-Band, sicherheitsrelevante Betriebsda
ten insbesondere während Start und Landung zur Verfügung gestellt werden.
Auch kann durch z. B. immer drei unabhängige Datenwege über Satelliten-Tran
sit (Intersatellite-) und/oder terrestrische Gateway-Links, sichere und
verschlüsselte Datenprotokolle, etc. eine vollständig fehlertolerante Daten
verbindung gewährleistet werden. Die bekannten Satellitenübertragungssy
steme können diese Anforderungen nicht erfüllen.
Die Daten können Informationen über den Betriebs- oder Kabinenzustand der
Flugzeuge enthalten, sowie Audio- und Videoinformationen. Dadurch kann
z. B. die Flugzeugkabine in Echtzeit überwacht werden und die Systemzustän
de einer Vielzahl von Flugzeugen können in Echtzeit vom Boden aus über
wacht werden. Vorteilhafterweise haben die Satelliten eine Nutzlast zur
Kommunikation in mindestens zwei Frequenzbereichen und zur Navigation.
Bevorzugt ist das HDR-System ein Sende- und Empfangssystem zur bidirek
tionalen Übertragung hoher Daten raten. Die Kontrollstationen umfassen vor
teilhafterweise zentrale Datenverarbeitungszentren, durch die der Flugver
kehr überregional oder weltweit steuerbar bzw. überwachbar ist. Dadurch
kann z. B. der Flugverkehr zentral und luftstraßenunabhängig geführt werden.
Die Übertragungskanäle sind bevorzugt Breitbandkommunikationskanäle,
insbesondere Ka-Band-Kanäle, für Multimedia- und Bildübertragungen und
C-Band- bzw. X-Band-Kanäle für Betriebsdaten. Vorteilhafterweise ist die Satelli
tenkonstellation mit einem Satellitennavigationssystem, wie z. B. GPS oder
GNSS verbunden. Die Satelliten können zusätzlich mit Navigationsnutzlasten
ausgerüstet sein.
Ein erfindungsgemäßes System zur Überwachung und Kontrolle von Flugzeu
gen umfaßt eine derartige Satellitenkonstellation. Das Überwachungssystem
hat z. B. mindestens eine Kontrollstation, die eine Einrichtung zum Einlesen
und Verarbeiten von Betriebs- und/oder Kabinendaten von in der Luft befind
lichen Flugzeugen aufweist. Insbesondere können am ein oder mehrere Mul
timediazentren vorgesehen sein, um die Flugzeuge mit Audio- und/oder Vi
deodaten zu versorgen, wie z. B. durch Video-on-Demand, bzw. um die Flug
zeuge mit dem Internet zu verbinden.
Vorteilhafterweise hat das System eine Warneinrichtung zur Erkennung von
Fehlern, die an Bord auftreten, und/oder ein Hilfssystem zur Fehlerbehebung
vom Boden aus.
Zur Verbindung mit dem Satelliten können sich an Bord der Flugzeuge nach
steuerbare, insbesondere phasengesteuerte Antennen oder Antennenfelder
befinden, die bevorzugt im Rumpf und/oder der Tragfläche des jeweiligen
Flugzeugs integriert sind. Vorteilhafterweise ergänzen sich jeweils minde
stens zwei Antennen redundant. Am Boden können sich automatische Füh
rungssysteme zur luftstraßenunabhängigen Führung der Flugzeuge befinden,
die z. B. durch leistungsfähige Recheneinheiten realisiert sein können.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Überwachung und Kontrolle von
Flugzeugen sind eine Vielzahl von in der Luft befindlichen Flugzeugen über
eine Satellitenkonstellation mit Kontrollstationen am Boden verbunden. Dabei
werden Audiodaten, Videodaten und/oder Betriebszustandsdaten zwischen
den Flugzeugen und der Kontrollstation übertragen. Insbesondere kann die
jeweilige Position und Geschwindigkeit der Flugzeuge überregional oder auch
weltweit bestimmt werden. Bevorzugt wird das Verfahren mit dem erfin
dungsgemäßen Überwachungssystem bzw. mit der erfindungsgemäßen Sa
tellitenkonstellation durchgeführt.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Satellitenkonstellation
zur Überwachung von Flugzeugen verwendet.
Nachfolgend wird die Satellitenkonstellation, das System und das Verfahren
anhand eines Beispiels beschrieben, wobei
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Satellitenkonstellation für die
Luftfahrt als bevorzugte Ausführungsform darstellt.
Fig. 1 zeigt eine Satellitenkonstellation, zur globalen lückenlosen Erfassung
des Luftverkehrs. Mehrere Satelliten 1, 2, 3, 4 bewegen sich auf mehreren
Satellitenbahnen 10, 20, 30 um die Erde (100). Die Satelliten 1, 2, 3 sind un
tereinander durch Intersatellite-Links bzw. Übertragungskanäle 5a, 5b, 5c
verbunden. Einer der Satelliten 4 ist durch einen oder mehrere weitere Über
tragungskanäle 6a bis d mit einer Kontrollstation 7 am Boden verbunden, die
z. B. aus mehreren Einheiten besteht, oder an welche weitere Einheiten ange
schlossen sein können.
Auf jeder der Satellitenbahnen 10, 20, 30 bewegen sich mehrere Satelliten.
Beispielsweise können auf 6 inklinierten Bahnen jeweils 8 Satelliten die Erde
umkreisen, so daß sich eine Gesamtzahl von 48 Satelliten ergibt. Damit ist
eine vollständige Abdeckung der gesamten Erde möglich, so daß jedes in der
Luft befindliche Flugzeug 21, 22, 23, 24 mit mindestens einem der Satelliten
1, 2, 3, 4 zu jeder Zeit in Verbindung steht. Es können aber auch z. B. 8 Bah
nen mit jeweils 9 Satelliten vorhanden sein, sowie weitere Satelliten als Er
satz für Ausfälle. Mit einer derartigen Konstellation ist z. B. auch die Abdec
kung in hohen Breiten möglich.
Die am Boden befindliche Kontrollstation 7 kann z. B. ein Flugbetriebszentrum
sein, in dem die Daten der in der Luft befindlichen Flugzeuge überwacht wer
den. Die Überwachung kann durch geschultes Personal, wie z. B. Systeminge
nieure und Techniker, und durch Expertensysteme mit Hilfe eines Großrech
ners erfolgen. Dabei werden Flugdaten, wie Position und Geschwindigkeit,
sowie System-, Betriebs-, oder auch Kabinendaten überwacht. Über einen
Link bzw. eine Verbindung zum Satelliten 4 werden Daten oder Steuerbefehle
zu einem bestimmten Flugzeug 21, 22, 23, 24 gesendet.
Das Flugbetriebszentrum ist mit einer Navigations-Kontrollstation 8 verbun
den, in der die Navigation und Steuerung des Luftverkehrs durchgeführt wird.
Eine weitere Verbindung besteht zu einem Multimediazentrum 9, das die
Flugzeuge 21 bis 24 mit aktuellen Unterhaltungsprogrammen versorgt. Dar
über hinaus werden von hier aus die Internetverbindungen für die Fluggäste
bereitgestellt. Ein Satellitenbetriebszentrum 10 ist mit dem Flugbetriebszen
trum 7 verbunden. Von dort aus werden die Satelliten gesteuert und die Sa
tellitensysteme überwacht.
Die Satelliten 1, 2, 3, 4 umkreisen die Erde auf nicht geostationären Bahnen.
Die jeweilige Sende- und Empfangseinheit an Bord besteht aus einem System
zur Übertragung hoher Daten raten in einem Breitbandkanal. Dabei werden
die Daten bidirektional in mindestens zwei Frequenzbereichen übertragen.
Die Flugzeuge 21, 22, 23, 24 sind mit flachen Antennen in Form von phasen
gesteuerten Antennenfeldern ausgerüstet, die in den Rümpfen und/oder
Tragflächen der Flugzeuge integriert sind. Ein Datenverbindungs-Manage
mentsystem stellt fest, welcher Satellit gerade in der Nähe des jeweiligen
Flugzeugs ist, so daß das jeweilige Antennenfeld des Flugzeugs auf diesen
Satelliten ausgerichtet wird. In der Abbildung sind beispielsweise gerade die
Flugzeuge 21, 22 in der Nähe des Satelliten 3, so daß sie mit diesem direkt in
Verbindung stehen. Wenn aufgrund der Positionsänderung des betreffenden
Flugzeugs und der Satelliten ein anderer Satellit näher am Flugzeug ist bzw.
in einer für die Übertragung günstigeren Position ist, so wird die Verbindung
an den nächsten Satelliten übergeben.
Ebenso wird die Verbindung zur Kontrollstation am Boden von einem Satelli
ten zum nächsten übergeben, da die Satelliten in dieser bevorzugten Ausfüh
rungsform nicht geostationär sind, sondern die Erde auf niedrigeren Umlauf
bahnen umkreisen. Somit besteht von jedem Punkt des Luftraums der Erde
100 eine Verbindung zwischen Flugzeug und Kontrollstationen über einen
oder mehrere Satelliten 1, 2, 3, 4.
Im folgenden wird ein Szenario beschrieben, bei dem Flugzeuge mit der erfin
dungsgemäßen Satellitenkonstellation bzw. dem oben beschriebenen System
überwacht werden.
Das Flugzeug 24 ist beispielsweise ein Großraumflugzeug mit ca. 1000 Pas
sagieren, daß sich auf einem Transatlantikflug befindet. Vom Start bis zur
Landung besteht eine Verbindung zwischen dem Flugzeug 24 und der Kon
trollstation 7 über die erfindungsgemäße Satellitenkonstellation. Dabei wer
den sämtliche Systemdaten des Flugzeugs, wie beispielsweise Turbinendaten,
Treibstoffverbrauch, Temperaturen in verschiedenen Systemen, Druck,
Stromkreise etc. vom Flugzeug 24 an den Satelliten 2 gesendet und von die
sem über die Übertragungskanäle 5b und 5c und den weiteren Satelliten 4
zur Kontrollstation gesendet. Im Flugbetriebszentrum 7 werden die Daten des
Flugzeugs 24 mittels einer Großrecheneinheit neben den Daten aller anderen
in der Luft befindlichen Flugzeuge überwacht. Bei einer Unregelmäßigkeit
bzw. beim Überschreiten eines Grenzwertes eines Parameters erfolgt im
Flugbetriebszentrum 7 eine Warnung. Für jedes Subsystem des Flugzeugs 24
sind Spezialisten zuständig, die am Monitor den Zustand ihres Systems ver
folgen und bei Bedarf eingreifen können. Nach einer sofortigen Fehleranalyse
werden entsprechende Maßnahmen zur Fehlerbehebung ergriffen, z. B. in dem
Steuerungskommandos an das betroffene Subsystem des Flugzeugs 24 oder
andere Systeme gesendet werden. Die Crew im Cockpit wird weitgehend von
der Fehleranalyse und Behebung freigehalten. Auch nach einem Unfall kann
eine genaue Fehleranalyse erfolgen, da sämtliche Flug- und Systemdaten am
Boden vorhanden sind. Crew Assistenz-Systeme unterstützen das Personal im
Cockpit und in der Kabine.
Die Kabine des Flugzeugs 24 wird durch ein Videosystem überwacht und die
Videodaten werden ebenfalls zur Kontrollstation gesendet. Anzeichen für eine
Notsituation in der Kabine können daher ebenfalls frühzeitig erkannt werden
und durch ein Team von Spezialisten in Echtzeit am Boden verfolgt und analy
siert werden. Bei einem medizinischen Notfall verfolgt ein Arzt die Situation
und gibt über die Videoverbindung zum Flugzeug 24 entsprechende Anwei
sungen.
Über das Multimediazentrum 9 wird das Flugzeug 24 mit Unterhaltungspro
grammen versorgt. Aktuelle Nachrichten werden in Bild und Ton an die Pas
sagiere übermittelt. Die Passagiere sind ebenfalls in der Lage, während des
Fluges über das Internet zu kommunizieren.
Die GNSS-Kontrollstation 8 erfaßt die Positionsdaten des Flugzeugs 24 und
der anderen in der Luft befindlichen Flugzeuge und ermöglicht so die Steue
rung der Flugzeuge im Luftraum weltweit. Von hier aus werden die Flugzeuge
zu ihrem Ziel geführt, ohne an Luftstraßen gebunden zu sein. Das Satelliten
betriebszentrum 10 übernimmt die Steuerung der Satelliten 1, 2, 3, 4 der Sa
tellitenkonstellation und die Überwachung der Satellitenbetriebs- und -hand
overprozeduren. Je nach Position des Flugzeugs 24 in Bezug auf die momen
tane Satellitenkonstellation erfolgt die Verbindung über unterschiedliche Sa
telliten.
Allgemein werden über Hochgeschwindigkeitsdatenstrecken in mindestens
zwei Frequenzbereichen alle sicherheits- und betriebsrelevanten Daten des
Flugzeugs überwacht und in User-Zentren am Boden registriert und aufberei
tet. Durch Assistenzsysteme am Boden werden die Betriebsdaten optimiert
und über eine Trend- und Notfallerkennung erfolgt eine frühzeitige Identifizie
rung möglicher Fehler, sowie der Maßnahmen zu ihrer Behebung. Es erfolgt
ein optimales Routing von Gate zu Gate mit veränderten Aufgaben des
Towers, die an die Anforderungen der modernen Luftfahrt angepaßt sind.
Das Routing und switching der Übertragungskanäle erfolgt alternativ über
Inter-Satellite-Link bzw. Transit Verbindungen von Satellit zu Satellit
und/oder über terrestrische "Gate Way" Stationen zurück zu den Satelliten
(auch geostationäre) und/oder in das terrestrische Kommunikationsnetz, so
daß zu jeder Zeit zwischen Flugzeugen und Kontrollstationen eine mindestens
einfache redundante Verbindung besteht.
Die Überwachung der Kabine kann jetzt zusätzlich auch mit bildgebenden
Sensoren erfolgen, wodurch ebenfalls eine frühzeitige Erkennung von Unre
gelmäßigkeiten möglich ist und eine Eingriffsmöglichkeit bei Notfällen, z. B.
bei medizinischen Notfällen oder terroristischen Anschlägen, besteht. An
stelle von an Bord mitgeführten Video- und Audiokasetten werden über die
Satellitenkonstellation bzw. das Satellitennetz aktuelle Unterhaltungspro
gramme an die Flugzeuge gesendet, z. B. durch Abrufen aus Archiven eines
zentralen News- und Multimediazentrums.
Die weltweite Bestimmung von Position und Geschwindigkeit der Flugzeuge
erfolgt über ein Navigationssystem, wobei z. B. die Satellitenkonstellation als
Segment über ein Satellitennavigationssystem, wie z. B. GNSS, genutzt wird.
Die Satellitenkonstellation ist zur lückenlosen globalen Erfassung an das Pro
fil des projizierten Luftverkehrs angepaßt, d. h. Bahnhöhe, Anzahl der Satelli
ten und Bahndaten sind entsprechend diesen Anforderungen ausgelegt.
Durch Intersatellite-link-Verbindungen zwischen den Satelliten kann die An
zahl der notwendigen Bodenstationen reduziert bzw. minimiert werden. Die
notwendigen hohen Daten raten werden durch Ka-Band-Verbindungen zwi
schen den Satelliten und den Flugzeugen erreicht, die Übertragung sicher
heitsrelevanter Daten bzw. Betriebsdaten erfolgt zusätzlich über Übertra
gungskanäle in niedrigeren Frequenzbereichen, z. B. C-oder X-Band. Phased
Array Antennen in den Flugzeugen mit digitaler Steuerung der Abstrahlung
(Digital-Beam-Steering) ermöglichen eine Reduktion von Abstrahlwinkel und
Antennenleistung, sowie die sichere redundante Verbindung zwischen Flug
zeug und nächstgelegenem Satelliten.
Insgesamt wird durch die vorliegende Erfindung die Sicherheit des Luftver
kehrs mit seiner ständig steigenden Zahl von Fluggästen merkbar erhöht.
Claims (19)
1. Satellitenkonstellation mit einer Vielzahl von nicht geostationären Sa
telliten (1, 2, 3, 4,) vorwiegend in niedrigen Bahnen, zur Übertragung von Da
ten, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnen (10, 20, 30) der Satelliten (1,
2, 3, 4) und ihre Verteilung so ausgelegt sind, daß Übertragungskanäle (5a,
5b, 5c, 6b) zwischen einer Vielzahl von in der Luft befindlichen Flugzeugen
(21, 22, 23, 24) und einer oder mehreren Kontrollstationen (7) am Boden be
reitgestellt werden, wobei die Satelliten (1, 2, 3, 4) ein System zur Übertra
gung hoher Daten raten aufweisen.
2. Satellitenkonstellation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Daten Informationen über den Betriebs- und/oder Kabinenzustand
der Flugzeuge und/oder Audio- und Videoinformationen enthalten.
3. Satellitenkonstellation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Satelliten (1, 2, 3, 4) eine Nutzlast zur Kommunikation in
mindestens zwei Frequenzbereichen aufweisen und die Übertragungskanäle
(5a, 5b, 5c, 6b) in einem hohen und in einem niedrigeren Frequenzbereich
liegen.
4. Satellitenkonstellation nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Satelliten (1, 2, 3, 4) den Luftraum welt
weit lückenlos abdecken, wobei die Übertragungskanäle (5a, 5b, 5c) die Sa
telliten (1, 2, 3, 4) miteinander verbinden und zu jedem Zeitpunkt eine redun
dante Verbindung zu den Kontrollstationen (7) besteht.
5. Satellitenkonstellation nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrollstationen (7) ein zentrales Daten
verbeitungszentrum umfassen, durch das der Flugverkehr überregional oder
weltweit steuerbar und überwachbar ist.
6. Satellitenkonstellation nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungskanäle Breitbandkommuni
kationskanäle, insbesondere Ka-Band-Kanäle für hohe Datenraten und/oder
C-Band-Kanäle und/oder X-Band-Kanäle für Betriebsdaten sind.
7. Satellitenkonstellation nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Satelliten mit Navigationsnutzlasten aus
gerüstet und/oder mit einem Satellitennavigationssystem verbunden sind.
8. System zur Überwachung und Kontrolle von Flugzeugen, gekenn
zeichnet durch eine Satellitenkonstellation nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
9. System nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch mindestens eine
Kontrollstation, die eine Einrichtung zum Einlesen und Verarbeiten von Be
triebsdaten und/oder Kabinendaten von in der Luft befindlichen Flugzeugen
aufweist.
10. System nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch ein Multi
mediazentrum (9) am Boden, zur Versorgung der Flugzeuge mit Audio-/Vi
deodaten und/oder zur Verbindung der Flugzeuge mit dem Internet.
11. System nach einem der Ansprüche 8 bis 10, gekennzeichnet durch
eine Warneinrichtung zur Erkennung von Fehlern an Bord und/oder ein Hilfs
system zur Fehlerbehebung vom Boden aus.
12. System nach einem der Ansprüche 8 bis 11, gekennzeichnet durch
Antennen oder Antennenfelder am Bord der Flugzeuge (21, 22, 23, 24), wobei
sich jeweils mindestens zwei Antennen redundant ergänzen.
13. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die An
tennen oder Antennenfelder nachsteuerbar sind und im Rumpf oder in den
Tragflächen der Flugzeuge (21, 22, 23, 24) integriert sind.
14. System nach einem der Ansprüche 8 bis 13, gekennzeichnet durch
ein Führungssystem zur luftstraßenunabhängigen Führung der Flugzeuge (21,
22, 23, 24).
15. Verfahren zur Überwachung und Kontrolle von Flugzeugen, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von in der Luft befindlichen Flugzeugen
(21, 22, 23, 24) über eine Satellitenkonstellation mit mindestens einer Kon
trollstation (7) am Boden verbunden ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß Audio
daten, Videodaten und/oder Betriebszustandsdaten zwischen den Flugzeu
gen (21, 22, 23, 24) und der Kontrollstation (7) übertragen werden.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Position und Geschwindigkeit der Flugzeuge (21, 22, 23, 24) überre
gional oder weltweit bestimmt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß es mit einem System nach einem der Ansprüche 8 bis 14
durchgeführt wird.
19. Verwendung einer Satellitenkonstellation, insbesondere nach einem
der Ansprüche 8 bis 14, zur Überwachung von Flugzeugen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998156231 DE19856231A1 (de) | 1998-12-04 | 1998-12-04 | Satellitenkonstellation sowie System und Verfahren zur Überwachung von Flugzeugen |
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