DE19855941A1 - Verfahren zur Herstellung eines Multiaxialgeleges aus Multifilamentfäden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Multiaxialgeleges aus MultifilamentfädenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Multiaxialgeleges aus Multifilamentfäden, die in unterschiedlichen Orientierungen übereinandergelegt sind, wobei die 0 DEG -Lage in Produktionsrichtung verläuft und die Fixierung des Filamentgeleges mit einer Nähwirkmaschine durchgeführt wird, wobei eine oder mehrerin 0 DEG -Lage ausgerichtete Multifilamentlagen zwischen die in unterschiedlichen Orientierungen geschichteten übrigen Multifilamentlagen eingelegt werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Multiaxialgeleges aus Multifilamentfäden gemäß dem
Oberbegriff des Hauptanspruches.
Eine Vorrichtung zur Herstellung eines Multiaxialgeleges aus
Multifilamentfäden ist beispielsweise in der Literaturstelle
"Rationalisierung der Fertigung langfaserverstärkter Verbund
werkstoffe durch den Einsatz multiaxialer Gelege" von Karl
heinz Hörsting, Verlag Shaker, Aachen 1954 bekanntgeworden
und in dem in der Anlage beigefügten Firmenprospekt "LIBA"
Copcentra Multi-Axial, 12/88, Seite 5 dargestellt und beschrie
ben.
Die Funktionsweise einer solchen Maschine soll zum besseren
Verständnis der Erfindung nachfolgend kurz erläutert werden:
Die Multifilamentfäden werden von Spulengattern abgezogen
und Schußwagen zugeführt, die auf verstellbaren Schienen be
wegt werden und die die Multifilamentfäden in der geforderten
Orientierung ± 25° bis 90° in eine sogenannte Nadeltransport
kette ablegen. An jedem Schußwagen kann über ein Riet die
Dichte der eingetragenen Fäden eingestellt werden, die somit
das Flächengewicht der einzelnen Lagen bestimmen. Für das
exakte Einlegen in die Nadeltransportketten schwingt der
Schußwagen im Randbereich über die Transportkette hinaus.
Beim Abbremsen im Umkehrpunkt wird das zuviel gelieferte
Material durch einen Fadenspeicher kompensiert. Durch eine
entsprechende Bewegung werden die Multifilamentfäden hinter
die Nadeln der Transportkette gedrückt. Um ein paralleles Ab
legen der Multifilamentfäden zu gewährleisten, wird dann ein
Versatz des Schußwagenriets in der Produktionsrichtung ent
sprechend der Bandbreite der Fäden durchgeführt. Nach dem
Versatz schwingt der Schußwagen wieder aus und fährt zur
gegenüberliegenden Seite des Geleges.
Durch das Hintereinanderschalten mehrerer Schußeintrags
systeme wird dann das Gelege in unterschiedlichen Orientie
rungen geschichtet.
Die Zuführung der 0°-Filamente - die sich also in Produktions
ausrichtung erstrecken - erfolgt direkt von einem Kettbaum oder
einem zusätzlichen Spulengatter.
Die Fixierung des lockeren Fadengeleges wird mit Hilfe einer
konventionellen Wirk- oder Nähmaschine realisiert. An
schließend werden die Randbereiche des Geleges, die in der
Transportkette liegen, abgetrennt, da hier aufgrund starker
Filamentkrümmungen Faserschädigungen vorliegen. Das fertige
Multiaxialgelege wird dann auf einen Warenbaum aufgewickelt.
Die Schußmultifilamente werden dabei in Produktionsrichtung
gesehen in einem Winkel von ± 22,5° bis ± 60° und mehr und
außerdem in einer 90°-Richtung abgelegt, während die soge
nannten Kettfäden in 0°-Richtung zugeführt werden, d. h. also
parallel zur Produktionsrichtung verlaufen.
Die sogenannten 0°-Multifilamente liegen bei dem fertiggestell
ten Multiaxialgelege zur Zeit immer als oberste Schicht.
Häufig bestehen derartige Multiaxialgelege aus aus sehr biege- und
bruchempfindlichen Fasern erstellten Multifilamenten und
das Aufwickeln des fertigen Geleges auf den Warenbaum führt
dann, wenn die 0°-Multifilamente in der obersten Schicht ange
ordnet sind, zu einer Überbeanspruchung der Fasern dieser
Multifilamentfäden. Bei einem eine Vielzahl von einzelnen La
gen, beispielsweise sechs oder sieben Lagen aufweisenden
Multiaxialgeleges wurde deshalb bisher so vorgegangen, daß
man Gelege mit beispielsweise drei Lagen herstellte, in denen
auch die 0°-Multifilamente in der obersten Lage angeordnet
waren, dann eines dieser Gelege umdrehte, so daß dann zwei
Gelege aufeinandergelegt waren, bei denen die 0°-Multi
filamente in der Mitte angeordnet waren, also theoretisch in der
sogenannten neutralen Zone, wobei dann diese bereits schon
einmal vernähten Gelege ein drittes Mal vernäht wurden, näm
lich die beiden Gelege mußten zusammengenäht werden. Dies
führte dazu, daß durch die Vielzahl von Nähvorgängen weitere
Schädigungen der Fasern der Multifilamente eintrat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Multiaxialgelege
zu schaffen, bei dem es möglich ist, die 0°-Multifilamente an je
der beliebigen Stelle des Geleges anzuordnen, ihre vorbestimm
te Lage zu sichern und trotzdem ein Gelege herzustellen, das
beispielsweise aus sieben Lagen aufgebaut ist, aber nur ein
einziges Mal vernäht werden muß.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die
Lehre-es Hauptanspruches gelöst.
Es wird also ein Multiaxialgelege mit beispielsweise sieben La
gen vorgeschlagen, wobei die 0°-Lagen zwischen den anderen
± 22,5° bis 90°-Lagen eingearbeitet werden können und sicher
in ihrer angestrebten Ausrichtung und Lage gehalten werden.
Gemäß einem wesentlichen Vorschlag der Erfindung wird dabei
vorgesehen, daß die 0°-Lagen zwischen ihrem Einführungs
punkt und der Vernähung durch freischwebende Riete in ihrer
am Einführungspunkt vorgegebenen Verteilung fixiert werden.
So ist es beispielsweise möglich, ein Gelege herzustellen, das
aufeinanderfolgend aus folgenden Gelegen aufgebaut wird:
- 1. Ein Gelege aus -/+ 45°-Multifilamentfäden,
- 2. ein Gelege aus +/- 45°-Multifilamentfäden,
- 3. ein Gelege aus 0°-Multifilamentfäden,
- 4. ein Gelege aus + 90°-Multifilamentfäden,
- 5. ein Gelege aus 0°-Multifilamentfäden,
- 6. ein Gelege aus +/- 45°-Multifilamentfäden und
- 7. ein Gelege aus -/+ 45°-Multifilamentfäden.
Die freischwebenden Riete sichern die korrekte Lage der
0°-Multifilamentfäden, ohne daß sich diese Multifilamentfäden
beim Ablegen der nachfolgenden, durch die Schußeintrags
wagen abgelegten Multifilamentfäden in anderen Orientierungen
verschieben können und in ihrem Abstand zueinander gesichert
sind.
Eine andere mögliche Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, daß die 0°-Multifilamente über ein mit den üblichen Na
delketten umlaufendes Fördermittel unterstützt und bis zur
Nähstelle geführt werden. Dieses Fördermittel kann als Förder
band ausgebildet sein und mit einer Vielzahl feiner Nadeln be
stückt werden, die die Beibehaltung der beim Einlegen in die
Nadelkette vorgegebenen Verteilung aller Lagen bis zur Näh
stelle gewährleistet. Hierbei ist zu beachten, daß die 0°-Multi
filamente nicht in die Nadelkette eingebunden werden, sondern
theoretisch frei flottierend auf die bereits abgelegten, in den Na
delketten eingebundenen Schußfäden abgelegt werden. Als
Fördermittel kann dabei ein Förderband eingesetzt werden oder
ein Lattentuch oder auch ein Gurttuch.
Es ist aber auch denkbar, daß die einzelnen Gelege unabhängig
von ihrer Orientierung zusätzlich zu den in den Nadelketten
gehaltenen Schußfäden auf einer Fläche abgelegt werden, die
die Multifilamentfäden aufgrund eines an der Oberfläche dieser
Fläche herrschenden Vakuums und des auf die Gelege wirken
den Saugdruckes fixieren und bis zur Nähstelle führen.
Durch den bzw. die erfindungsgemäßen Vorschläge wird also
erreicht, daß ein Beschädigen der einzelnen Multifilamentfäden
durch vielfaches Vernähen unabhängig davon, ob es sich um
Fäden in der ± 22,5° bis 90°-Lage handelt oder ob es sich um
Fäden in der 0°-Lage handelt, vermieden wird, da nur ein ein
maliges Vernähen der Vielzahl von einzelnen Gelegen erfolgen
muß. Hierdurch wird nicht nur das Beschädigen vermieden,
sondern außerdem erhebliche Kosten für die Handhabung der
Gelege eingespart.
Gemäß der Erfindung können die 0°-Kettfadenfilamente in jeder
belliebigen Schichthöhe des Geleges angeordnet werden, so
daß das Gelege in besserer Weise den gestellten Anforde
rungen hinsichtlich Zugfestigkeit angepaßt werden kann.
Die Fixierung der 0°-Kettfadenfilamente ist vom Eintragungs
punkt aus bis zur Vernähstelle gesichert. Diese erzielten Vortei
le sind insbesondere dann von besonders großer Wichtigkeit,
wenn die Multifilamentfäden ganz oder teilweise aus Carbon
fasern gebildet werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Multiaxialgeleges aus
Multifilamentfäden, die in unterschiedlichen Orientierun
gen übereinandergelegt sind, wobei die 0°-Lage in Pro
duktionsrichtung verläuft und die Fixierung des Filamentge
leges mit einer Nähwirkmaschine erfolgt, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine oder mehrere in 0°-Lage ausgerichtete
Multifilamentlagen zwischen die in unterschiedlichen
Orientierungen geschichteten übrigen Multifilament
lagen eingelegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Multifilamente der 0°-Lagen zwischen ihrem Einfüh
rungsbereich und der Vernähung des Geleges durch frei
schwebende Riete in ihrer am Einführungsbereich vorge
gebenen Verteilung fixiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Multiaxialgelege auf ein in Produktionsrichtung laufen
des Fördermittel abgelegt wird, das mit einer Vielzahl fei
ner Nadeln ausgerüstet ist, die die beim Einlegen vorge
gebene Verteilung aller Lagen bis zur Nähstelle sichern.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Fördermittel ein umlaufendes Förderband eingesetzt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Fördermittel ein sogenanntes Lattentuch eingesetzt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Fördermittel ein sogenanntes Gurttuch eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Multifilamentfäden des Multiaxialgeleges auf eine unter
Unterdruck stehende Fläche abgelegt und auf diese auf
gesaugt und bis zur Nähstelle geführt werden.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19855941A DE19855941A1 (de) | 1998-09-02 | 1998-12-04 | Verfahren zur Herstellung eines Multiaxialgeleges aus Multifilamentfäden |
US09/786,152 US6668596B1 (en) | 1998-09-02 | 1999-08-18 | Method for producing a multiaxial structure out of multifilament threads |
EP99953545A EP1112400B1 (de) | 1998-09-02 | 1999-08-18 | Verfahren zur herstellung eines multiaxialgeleges aus multifilamentfäden |
DE59902591T DE59902591D1 (de) | 1998-09-02 | 1999-08-18 | Verfahren zur herstellung eines multiaxialgeleges aus multifilamentfäden |
PCT/DE1999/002611 WO2000014317A1 (de) | 1998-09-02 | 1999-08-18 | Verfahren zur herstellung eines multiaxialgeleges aus multifilamentfäden |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19839901 | 1998-09-02 | ||
DE19855941A DE19855941A1 (de) | 1998-09-02 | 1998-12-04 | Verfahren zur Herstellung eines Multiaxialgeleges aus Multifilamentfäden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19855941A1 true DE19855941A1 (de) | 2000-03-09 |
Family
ID=7879498
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19855941A Withdrawn DE19855941A1 (de) | 1998-09-02 | 1998-12-04 | Verfahren zur Herstellung eines Multiaxialgeleges aus Multifilamentfäden |
DE59902591T Revoked DE59902591D1 (de) | 1998-09-02 | 1999-08-18 | Verfahren zur herstellung eines multiaxialgeleges aus multifilamentfäden |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE59902591T Revoked DE59902591D1 (de) | 1998-09-02 | 1999-08-18 | Verfahren zur herstellung eines multiaxialgeleges aus multifilamentfäden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE19855941A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3041230A (en) * | 1958-11-21 | 1962-06-26 | Tru Scale Inc | Non-woven fabric machine and method |
DE1435080A1 (de) * | 1959-05-11 | 1968-10-24 | Bobkowicz E | Nicht gewebte Stoffbahn sowie Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen derselben |
DE3910245A1 (de) * | 1988-03-30 | 1990-02-22 | Volker Friedrich | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines fadengitters |
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1998
- 1998-12-04 DE DE19855941A patent/DE19855941A1/de not_active Withdrawn
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1999
- 1999-08-18 DE DE59902591T patent/DE59902591D1/de not_active Revoked
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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DE-Buch: HÖRSTING, Karlheinz: Rationalisierung derFertigung langfaserverstärkter Verbundwerkstoffe durch den Einsatz multiaxialer Gelege, Verlag Shaker, Aachen 1954 * |
Prospekt: LIB Copcentra Multi-Axial, 12/88, S. 5 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE59902591D1 (de) | 2002-10-10 |
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