DE19855377A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Befüllung von Gebinden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Befüllung von GebindenInfo
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Abstract
Verfahren zum Befüllen von Gebinden, insbesondere Säcken, in einer Füllstation mit Schüttgut, von dem eine erste Menge im Grobstrom und eine zweite Menge im Feinstrom in das Gebinde eingebracht werden, um das Füllgewicht zu ergeben, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gewicht oder Volumen der ersten Menge außerhalb des Gebindes durch eine erste Messung feststellt und das Gebinde mit dieser ersten Menge befüllt und das Gebinde mit der zweiten Menge befüllt, diese Menge einer Wägung unterzieht und das Gewicht und/oder den Zeitpunkt des Befüllbeginns und/oder die Befüllgeschwindigkeit der zweiten Menge unter Benutzung der Ergebnisse der ersten Messung oder der Messungen voraufgegangener Befüllzyklen einstellt. Es wird auch eine Vorrichtung angegeben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen von
Gebinden, insbesondere Säcken, in einer Füllstation mit Schüttgut,
von dem eine erste Menge im Grobstrom und eine zweite Menge im
Feinstrom in das Gebinde eingebracht werden, um zusammen das Füll
gewicht zu ergeben. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung
zur Befüllung von Gebinden, insbesondere Säcken, mit Schüttgut,
mit einer Füllstation, der ein erstes Mengenmeßgerät und ein erster
Behälter zugeordnet sind, an dessen Auslauf ein Füllstutzen ange
schlossen ist.
Es ist bekannt, einen Sack an einer Füllstation nacheinander
mit einer größeren Schüttgutmenge im Grobstrom und dann mit einer
kleinen Restmenge im Feinstrom zu befüllen, um die Zeit für den
Füllvorgang möglichst gering zu halten und das Sollgewicht in dem
Sack möglichst genau zu erreichen. Grob- und Feinstrom kommen aus
dem gleichen Schüttgutbehälter. Die Umschaltung von Grob- auf Fein
strom erfolgt durch teilweises Zufahren eines Drosselorgans. Zur
Beendigung des Feinstroms wird das gleiche Drosselorgan gänzlich
geschlossen. Diese Art der Befüllung ist nicht optimal, weil Grob-
und Feinstrom bei laufender Wägung aufeinanderfolgen und die Um
schaltung durch das Erreichen eines vorgegebenen Teilgewichts im
Sack ausgelöst wird. Wenn die Befüllung mit Grobstrom bei einge
schalteter Waage erfolgt, kann diese zu Schwingungen angeregt werden,
die eine genaue Feststellung des erreichten Sollgewichts beein
trächtigen. Oftmals ist auch das Drosselorgan selbst Ursache dafür,
daß die Befüllungszeit bei Einhaltung der gewünschten Genauigkeit
des Füllgewichts nicht ausreichend minimiert werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Befüllen von Gebinden, insbeson
dere Säcken in einer einzigen Füllstation mit Schüttgut zu schaffen,
durch die die Befüllung zeitlich verkürzt wird, ohne daß die
Genauigkeit beeinträchtigt wird. Insbesondere soll ein Verfahren
und eine Vorrichtung der genannten Art geschaffen werden, die voll
ständig automatisiert und auch zentral gesteuert werden können.
Außerdem soll auch ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen
werden, bei denen Veränderungen beim Befüllvorgang z. B. infolge
Eigenschaftsänderungen des Schüttguts sogleich festgestellt und
kompensiert werden können. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß man das Gewicht oder Volumen der
ersten Menge außerhalb des Gebindes durch eine erste Messung
feststellt und das Gebinde mit dieser ersten Menge befüllt und
das Gebinde mit der zweiten Menge befüllt, diese Menge einer
Wägung unterzieht und das Gewicht und/oder den Zeitpunkt des
Befüllbeginns und/oder die Befüllgeschwindigkeit der zweiten
Menge unter Benutzung der Ergebnisse der ersten Messung oder der
Messungen voraufgegangener Befüllzyklen einstellt. Die Haupt
menge des Sollgewichts, z. B. 80 bis 95% davon werden außerhalb
des Gebindes verwogen und als Grobstrom, d. h. mit hoher Befüll
geschwindigkeit in das Gebinde eingeführt. Die zweite, wesentlich
kleinere Menge von z. B. 5 bis 20% des Sollgewichts wird
getrennt von der ersten Messung als Feinstrom in das Gebinde
eingebracht und verwogen, wobei die Reihenfolge dieser Ein
bringung und Wägung beliebig sein kann. Durch dieses Verfahren,
insbesondere seine getrennten Wägungen der beiden Mengen
steht das Meßergebnis der ersten Wägung schnell zur Verfügung.
Es kann daher frühzeitig in einem Rechner verarbeitet und dazu
benutzt werden, die Befüllung mit der zweiten Menge zu optimieren.
Eine solche Optimierung kann durch eine Veränderung der zeitlichen
Überlappung beider Befüllungen oder der Befüllgeschwindigkeit der
zweiten Menge erreicht werden.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwiegt man bei der zweiten Wägung die zweite Menge zusammen mit
der ersten Menge in dem Gebinde. In diesem Falle befindet sich
das Gebinde in der Füllstation auf einer Waage, d. h. die Förder
kette für die Gebinde ist in der Füllstation durch eine Waage
unterbrochen. Vorzugsweise spannt man dann bei der zweiten Wägung
die Waage auf das Gewicht der ersten Menge vor und arretiert sie
und gibt sie erst nach der Befüllung des Gebindes mit der ersten
Menge wieder frei. Dies erlaubt die Befüllung mit hoher Geschwin
digkeit und gleichzeitiger Verdichtung des Schüttgutes, ohne daß
die Waage anschließend stark schwingt, wodurch die zweite Wägung
behindert und zu einem fehlerhaften Ergebnis führen würde. Zweck
mäßigerweise berücksichtigt man beim Dosieren der zweiten Menge die
Nachlaufrate des Feinstroms durch entsprechend vorzeitiges Beenden
desselben. Die von der Dosiergeschwindigkeit und den Schüttgut
eigenschaften abhängige Nachlaufrate kann aus vorherigen Messungen
ermittelt und die Feinstromabschaltung entsprechend eingestellt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wiegt man bei der zweiten Wägung die zweite Menge aus
einer Vorratsmenge aus. In diesem Falle ist die Förderkette an
der Füllstation nicht durch eine Waage unterbrochen. Die zweite
Menge ergibt sich aus der Gewichtsdifferenz der Vorratsmenge vor
und nach der Dosierung eines Teils davon in das Gebinde und kann
so sehr genau bemessen werden. Bei dieser Ausführungsform des Ver
fahrens kann man am Ende der Befüllung des Gebindes mit der ersten
Menge aus den dann aus beiden Wägungen vorliegenden Gewichten die
Restlaufzeit der weiteren Befüllung mit der zweiten Menge optimie
ren. Diese Optimierung kann sowohl die Einstellung bzw. Neueinstel
lung der Überlappungszeit der beiden Befüllvorgänge als auch die
Dosiergeschwindigkeit, d. h. die Befüllungsgeschwindigkeit der zwei
ten Menge beinhalten. So kann man das Abschaltgewicht bei der zwei
ten Wägung aus den bei beiden Wägungen vor den Befüllungen gemessenen
Gewichten berechnen und unter Benutzung der bei der ersten Wägung
gemessenen Gewichte vor und nach der Befüllung korrigieren. Diese
Korrektur berücksichtigt die Fehlbefüllung, wenn die bereitgestellte
erste Menge nicht vollständig in das Gebinde gelangt, sondern z. B.
zum Teil in dem Bereitstellungsraum zurückbleibt und dadurch die
erste Befüllmenge tatsächlich zu gering ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens kann die
erste Menge aus mehreren Teilmengen unterschiedlicher Schüttgüter
zusammengesetzt sein. In diesem Fall wird das Gebinde mit einem
Schüttgutgemisch befüllt. Dabei umfaßt die erste Wägung mehrere
aufeinander folgende Teilwägungen der aus getrennten Quellen in den
Bereitstellungsraum einlaufenden Schüttgüter, wobei über die Teil
wägungen die Anteile der Schüttgüter gesteuert werden können. Im
allgemeinen werden die Teilmengen nacheinander bereitgestellt und
wird das Gebinde mit diesen Teilmengen befüllt. Die Teilmengen be
finden sich dabei in separaten Bereitstellungsräumen, aus denen sie
getrennt in das Gebinde einlaufen. Es ist auch möglich, die Teil
mengen zunächst in demselben Bereitstellungsraum zusammenzuführen
und dann in einem Zuge in das Gebinde einlaufen zu lassen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens beginnt man mit der Befüllung des Gebindes mit der zwei
ten Menge, bevor die Befüllung mit der ersten Menge beendet ist.
Diese zeitliche Überlappung der beiden Befüllungen erlaubt eine
Verkürzung der gesamten Befüllzeit, ohne daß die Genauigkeit am
Ende dadurch beeinträchtigt wird, da das Endgewicht nur durch den
Feinstrom alleine erreicht wird. Im allgemeinen beginnt man die
Befüllung mit der ersten Menge vor der Beendigung der ersten Wägung
und/oder beendet sie nach der Beendigung der ersten Wägung. Befül
lungszeit und Zeitraum der ersten Wägung überdecken sich teilweise,
so daß das Wägeresultat zur Verfügung steht, während der Grobstrom
noch läuft.
Zweckmäßigerweise berechnet man aus vorhergehenden Befüllungs
zyklen einen Mittelwert für die Befüllungsdauer mit der zweiten
Menge und stellt aufgrund dieses Mittelwerts eine zeitliche Über
lappung der Befüllungen mit den beiden Mengen, d. h. den Beginn der
Befüllung mit der zweiten Menge ein. Da sich das Füllverhalten
eines Schüttguts in den seltensten Fällen sprunghaft ändert, kann
aus dem Füllverhalten bei den vorhergehenden Zyklen auf das Verhal
ten bei dem laufenden Zyklus geschlossen werden. Der genannte Mit
telwert steht damit für die Steuerung und Optimierung der zweiten
(Feinstrom)menge zur Verfügung, bevor der Meßwert aus der ersten
Wägung des laufenden Zyklus vorliegt. Der Beginn der Befüllung mit
der zweiten Menge kann daher frühzeitig vor dem Auslaufen der Be
füllung mit der ersten Menge beginnen. Da der Mittelwert immer aus
den letzten Befüllungszyklen resultiert, kann die Überlappung modi
fiziert werden, wenn sich in den Befüllungszyklen ein Gang, d. h.
eine nicht zufällige Veränderung in einer Richtung zeigt.
Die Aufgabe wird ferner bei der eingangs genannten Vorrichtung
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Füllstation mindestens
einen ersten, je ein Mengenmeßgerät und den Behälter enthaltenden
Beschickungsstrang für die erste Menge sowie mindestens einen
zweiten Beschickungsstrang mit je einem Behälter und einer
Waage für die zweite(n) Menge(n) umfaßt und in den beiden Beschickungs
strängen Stellglieder angeordnet sind. Das Mengenmeßgerät ist
vorzugsweise eine Waage oder ein Volumenmeßgerät, z. B. ein Behäl
ter mit Füllstandsmessung. Die Stellglieder dienen insbesondere
zur Durchlaufsperre und -freigabe des Schüttguts. Bei mehreren
zweiten Beschickungssträngen dienen die durch sie laufenden Fein
ströme der Einstellung der genauen Mengenverhältnisse der verschie
denen, durch die ersten Beschickungsstränge dem Gebinde zugeführ
ten Schüttgüter. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat somit bei
einfachster Ausführung zwei parallel geschaltete Beschickungs
stränge zum Gebinde für die große erste Menge bzw. die kleine
zweite Menge. Beide Beschickungsstränge
sind jeweils mit Behältern zur Bereitstellung des Schüttguts und
Stellgliedern für die Durchlaufsteuerung durch beide Stränge ausge
stattet. Während der Beschickungsstrang für die erste Menge eine
Waage enthalten muß, ist dies bei dem zweiten Strang wahlweise
möglich. Je nach Ausführung kann die zweite Waage in dem zweiten
Beschickungsstrang oder in der Gebindeförderkette unter dem Füll
stutzen angeordnet sein.
Bei der zuerst genannten Ausführungsform der Vorrichtung ist
der zweite Behälter mit der Dosiereinheit auf der zweiten Waage
angeordnet. Bei dieser Konstruktion ist die größte Wiegegenauig
keit erreichbar, weil der aus der Gewichtsmessung der ersten Menge
resultierende Vorgabewert für die zweite Menge an der zweiten Waage
direkt gemessen wird. Da das Gebinde in der Füllstation nicht ge
wogen wird, kann während des gesamten Füllvorgangs das Schüttgut im
Gebinde verdichtet werden. Außerdem kann in der Füllstation die
aktive Entlüftung des Gebindes und des Schüttguts vor dem Befüllen
beginnen und darüber hinaus fortgesetzt werden, weil keine Wägung
erfolgt, die dadurch beeinträchtigt werden könnte.
Bei der anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist die von dem zweiten Behälter getrennte Waage für die Wägung
des Gebindes eingerichtet. In diesem Falle ist die Förderkette für
das Gebinde in der Füllstation durch eine Waage unterbrochen. Die
Sackentlüftung erfolgt, solange die zweite Waage arretiert ist.
Nach der Freigabe der zweiten Waage wird die aktive Entlüftung des
Gebindes abgeschaltet.
Vorzugsweise sind die beiden Behälter an separate Ausläufe
des gleichen Silos angeschlossen, so daß beide Beschickungsstränge
unabhängig voneinander betrieben werden können.
Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor
richtung sind der Füllstation weitere Behälter mit weiteren Waagen
für weitere Schüttgüter zugeordnet. Anstelle des bisher beschrie
benen einen Silos mit dem angeschlossenen ersten Beschickungsstrang
hat diese Ausführungsform eine Mehrzahl von Silos mit einer Mehr
zahl von angeschlossenen ersten Beschickungssträngen, so daß in
derselben Gesamtanlage verschiedene Schüttgüter in dasselbe Gebinde
oder in verschiedene Gebinde eingebracht werden können.
Zweckmäßigerweise umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung
Sensoren zur Durchflußkontrolle an dem Füllstutzen und/oder zur
Anwesenheitskontrolle des Gebindes in der Füllposition. Diese
Sensoren und ggfs. weitere Sensoren, z. B. zur Füllstandskontrolle
des Silos sind für eine automatische Befüllung von Vorteil.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind die Waagen und die Stellglieder sowie die ggfs.
vorhandenen Sensoren über Signal- bzw. Steuerleitungen mit wenig
stens einem Rechner zusammengeschaltet. Dies erlaubt einen auto
matischen Ablauf der Befüllung. Der Rechner kann an einen Zentral
rechner angeschlossen sein, von dem aus der Prozess durch Vorgabe
werte gesteuert werden kann.
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung für die
Befüllung von Säcken mit Schüttgut in schematischer Darstellung;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der Befüllungsvorrich
tung in schematischer Darstellung;
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform der Befüllungsvorrichtung
in vereinfachter schematischer Darstellung; und
Fig. 4 eine Detaildarstellung einer vierten Ausführungs
form der Befüllungsvorrichtung.
Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform der Vorrichtung umfaßt
einen ersten Behälter 1, der mit einer ersten Waage 2 gekoppelt
ist, einen zweiten Behälter 3 mit einer Dosierschnecke 3 a, einen
Füllstutzen 4, in den die Ausläufe des ersten Behälters 1 und der
Dosierschnecke 3 a münden, eine unter dem Füllstutzen 4 angeordnete
zweite Waage 5 mit Sackhalterung 5 a für den zu befüllenden Sack 6
sowie ein Silo 7 mit zwei Auslauftrichtern 7 a, 7 b, an die der erste
Behälter 1 über die Leitung 8 bzw. der zweite Behälter 3 über die
Leitung 9 angeschlossen sind. Zum Öffnen und Schließen der Ausläufe
7 a und 7 b sind fernbedienbare Stellglieder 11 bzw. 12 vorgesehen.
Zum Öffnen und Schließen des ersten Behälters 1 ist dieser mit einem
fernbedienbaren Stellglied 13 bestückt. Zur Betätigung der Dosier
schnecke 3 a ist diese mit einem Stellglied 14 gekoppelt. Ferner ist
die Anlage mit Kontrollsensoren bestückt. So ist das Silo 7 mit
einem Füllstandssensor 15, der Füllstutzen 4 mit einem Durchfluß
sensor 16 und die Füllposition unterhalb des Stutzens 4 mit einem
Sensor 17 zur Anwesenheitskontrolle des Sackes 6 ausgerüstet. Die
Waagen 2, 5, die Stellglieder 11-15 und die Sensoren 15-17 sind
über Signalleitungen bzw. Steuerleitungen mit einem Rechner 18 ver
bunden, der aufgrund der von den Waagen 2,5 und den Sensoren 15-17
kommenden Signale die Steuerbefehle an die Stellglieder 11-15 in
der nötigen zeitlichen Abfolge für den Befüllzyklus gibt. Der
Rechner 18 ist an einen Zentralrechner (Host) angeschlossen (nicht
dargestellt), von dem der Rechner 18 Vorgabewerte erhält und an den
er Auswertedaten sendet. Weitere Signalleitungen gehen von dem
Rechner 18 an periphere Stellglieder für die Beschickung des Silos
7 aus einem Massestrom und für den Antrieb der Transportkette für
den Sack 6 (nicht dargestellt).
Der Ablauf eines Befüllzyklus ist wie folgt: Das Silo 7 wird
durch die Leitung 19 bis zu einem Füllstand gefüllt, der durch den
Sensor 15 erfaßt wird. Das von dem Sensor 15 gelieferte Signal wird
in dem Rechner 18 zur Absperrung des Beschickungsstroms durch die
Leitung 19 benutzt. Die Waage 5 wird durch ein von dem Rechner 18
kommendes Signal vorbelastet und durch ein weiteres Signal
von dem Rechner zeitverzögert arretiert (Stellglied 20). Diese
Signale können Wege und/oder Drehwinkel steuern. Durch ein von dem
Rechner 18 kommendes Signal wird das Stellglied 11 betätigt, so
daß der Auslauf 7 a öffnet und der erste Behälter 1 mit Schüttgut
beschickt wird. Die dem Behälter 1 zugeordnete Waage 2 meldet ihr
Wiegeergebnis an den Rechner 18. Der Zeitpunkt, an dem der Auslauf
7 a geschlossen wird, wird von dem Rechner aus den Wiegeergebnissen
laufend berechnet und an das Stellglied 11 übermittelt. Aus dem
Silo 7 wird ferner durch einen von einem Stellglied 12 betätigten
Auslauf 7 b über die Leitung 9 ein zweiter Behälter 3 mit Schüttgut
beschickt. Über das von dem Rechner angesteuerte Stellglied 12 kann
der Auslauf 7 b geschlossen werden, z. B. für eine Entleerung des
Schüttgutpackers.
Der Behälter 1 ist nun mit einer vorgewählten Menge Schüttgut
gefüllt, die z. B. 95% des abzufüllenden Sollgewichts beträgt. Liegt
an dem Stutzen 4 gemäß Signal des Anwesenheitssensors 17 ein Sack
6 an, steuert der Rechner 18 das Stellglied 13 an, um den ersten
Behälter 1 zu öffnen. Das Schüttgut fließt über den Trichter und
den Stutzen 4 in den Sack. Der Durchflußsensor 16 meldet das Ende
des Schüttgutstroms in dem Stutzen 4 an den Rechner. Daraufhin
fragt der Rechner an der Waage 2 das Gewicht des Behälters 1 ab
und bildet die Differenz zu dem zuvor gemeldeten Gewicht des gefüllten
Behälters 1. Das Ergebnis wird als Vorgabe für das Stellglied 14
der Dosierschnecke 3 a benutzt. Durch das von dem Durchflußsensor 16
gelieferte Signal wird vom Rechner 18 der Schließbefehl an das
Stellglied 13 und der Öffnungsbefehl an das Stellglied 11 ausgelöst,
so daß noch während des laufenden Befüllzyklus der erste Behälter 1
für den nächsten Zyklus gefüllt wird. Außerdem gibt der Rechner 18
durch ein Signal an das Stellglied 20 a die Waage 5 frei.
Gleichzeitig oder verzögert zur Befüllung des Sackes mit Schütt
gut aus dem Behälter 1 im Grobstrom beginnt die Befüllung aus dem
zweiten Behälter 3 mittels der Dosierschnecke 3 a. Hierzu liefert
der Rechner 18 ein Signal an das Stellglied 14 entsprechend einem
Vorgabewert, der durch einen Mittelwert vorhergehender Füllvor
gänge korrigiert werden kann. Nach der Freigabe der Waage 5 wird
die aktive Entlüftung des Sackes 6 abgeschaltet, so daß eine ge
naue Wägung möglich wird. Aus den von der Waage 5 gelieferten
Meßsignalen berechnet der Rechner den Abschaltzeitpunkt für den
Dosierer 3 a. Der Rechner liefert dann ein entsprechendes Schalt
signal an das Stellglied 14 und verzögert dazu ein Signal an den
Antrieb der Transportkette zwecks Einschaltung des Sacktransports.
Sobald sich der nächste Sack 6 unter dem Füllstutzen 4 auf der
Waage 5 befindet, beginnt der nächste Befüllungszyklus. Die Senso
ren 15-17 können beispielsweise Photozellen, Ultraschallsensoren
und im Falle des Sensors 17 auch ein Unterdrucksensor am Sackkragen
sein.
Die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung benutzt für gleiche Kompo
nenten die gleichen Bezugszahlen wie in Fig. 1. Die gezeigte
Vorrichtung unterscheidet sich von der nach Fig. 1 im wesent
lichen nur durch die Position der zweiten Waage 5. Während bei
der Anlage nach Fig. 1 die Waage 5 das aktuelle Gewicht des
Sackes 6 beim Befüllvorgang mit dem Feinstrom mißt, ist die
Waage 5 bei der Anlage der Fig. 2 mit dem zweiten Behälter 3
und Dosierschnecke 3 a gekoppelt. Es wird daher deren Gewicht
einschließlich der enthaltenen Schüttgutmenge gemessen. Die
als Feinstrom in den Sack 6 überführte zweite Menge des Schütt
guts wird daher durch die Waage 5 durch Auswägung ermittelt. Da
die Arretierung und Entarretierung der Waage 5 hier entfällt,
fehlen auch die bei der Anlage nach Fig. 1 erforderlichen Stell
glieder 20, 20 a.
Für den Ablauf des Befüllzyklus gilt im wesentlichen das
oben zu Fig. 1 Gesagte. Abweichend wird jedoch nach dem von
Sensor 16 gemeldeten Ende des Schüttgutdurchflusses durch den
Stutzen 4 von dem Rechner 18 das Gewicht des Behälters 1 wie
auch das Gewicht des Behälters 3, 3 a abgefragt. In diesem Falle
wird das Ergebnis der Rechnung als Vorgabewert für den Antrieb
der Dosierschnecke 3 a durch entsprechende Signale an das Stell
glied 14 benutzt. Die Signalgabe an die Waage 5 zwecks Arretie
rung und Entarretierung entfällt.
Wenn der von dem Rechner 18 aus den Gewichten des Behälters 1
und des Ausgangsgewichtes des Behälters 3, 3 a berechnete Vorgabe
wert an der Waage 5 erreicht ist, liefert der Rechner den Abschalt
befehl an das Stellglied 14. Der Sacktransport wird zeitverzögert
eingeschaltet. Bei diesem Verfahren ist die größere Wiegegenauigkeit
erreichbar, weil der nach dem Ende der Sackbefüllung mit der ersten
Menge ermittelte Vorgabewert zum Abschalten des Feinstroms an der
Waage 5 direkt gemessen wird. Während des gesamten Befüllvorgangs
kann das Schüttgut im Sack verdichtet werden. Die aktive Entlüftung
des Sackes und des Schüttgutes kann vor dem Befüllen beginnen und
darüber hinaus fortgesetzt werden, da der Sack während der Befül
lung nicht gewogen wird.
Die in Fig. 3 gezeigte Anlage unterscheidet sich nur dadurch
von der Anlage nach Fig. 2, daß zusätzlich zwei weitere Silos 7 a,
7 b, zwei weitere, über Leitungen 8 a, 8 b daran angeschlossene Wäge
behälter 1 a, 1 b mit Waagen 2 a, 2 b vorgesehen sind. In dieser Anlage
kann der Sack 6 mit drei verschiedenen Schüttgütern in einem
gewünschten einstellbaren Gewichtsverhältnis befüllt werden. Die
Versorgungsleitung 9 für den Feinstromgenerator 3, 3 a, 5 kann an
einen beliebigen der drei Silos 7, 7 a, 7 b angeschlossen werden.
Fig. 4 zeigt eine gegenüber Fig. 3 modifizierte Einrich
tung, durch die die drei Schüttgüter getrennt in ein Gebinde 6'
(z. B. Karton) eingeführt werden und dort auch getrennt bleiben.
Der Befüllstutzen 4' hat drei separate Befüllkanäle, an die die
Schüttgutleitungen 8, 8 a und 8 b angeschlossen sind. Dabei ist
vorgesehen, daß die Feinstrom-Dosierschnecke 3 a an einen beliebi
gen der drei Befüllkanäle des Stutzens 4' angeschlossen werden
kann entsprechend der oben erwähnten Möglichkeit des Anschlusses
der Versorgungsleitung 9 an ein beliebiges der drei Silos 7, 7 a, 7 b.
Claims (20)
1. Verfahren zum Befüllen von Gebinden, insbesondere Säcken,
in einer Füllstation mit Schüttgut, von dem eine erste Menge im
Grobstrom und eine zweite Menge im Feinstrom in das Gebinde ein
gebracht werden, um das Füllgewicht zu ergeben, dadurch gekenn
zeichnet, daß man
das Gewicht oder Volumen der ersten Menge außerhalb des Gebindes durch eine erste Messung feststellt und das Gebinde mit dieser ersten Menge befüllt und
das Gebinde mit der zweiten Menge befüllt, diese Menge einer Wägung unterzieht und das Gewicht und/oder den Zeitpunkt des Befüllbeginns und/oder die Befüllgeschwindigkeit der zweiten Menge unter Benutzung der Ergebnisse der ersten Messung oder der Messungen voraufgegangener Befüllzyklen einstellt.
das Gewicht oder Volumen der ersten Menge außerhalb des Gebindes durch eine erste Messung feststellt und das Gebinde mit dieser ersten Menge befüllt und
das Gebinde mit der zweiten Menge befüllt, diese Menge einer Wägung unterzieht und das Gewicht und/oder den Zeitpunkt des Befüllbeginns und/oder die Befüllgeschwindigkeit der zweiten Menge unter Benutzung der Ergebnisse der ersten Messung oder der Messungen voraufgegangener Befüllzyklen einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man bei der zweiten Wägung die zweite Menge zusammen mit der
ersten Menge in dem Gebinde verwiegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man bei der zweiten Wägung die Waage auf das Gewicht der ersten
Menge vorspannt und arretiert und erst nach der Befüllung des
Gebindes mit der ersten Menge wieder freigibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man beim Dosieren der zweiten Menge die
Nachlaufrate des Feinstroms durch entsprechend vorzeitiges
Beenden desselben berücksichtigt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man bei der zweiten Wägung die zweite Menge aus einer Vorratsmenge
auswiegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
am Ende der Befüllung des Gebindes mit der ersten Menge aus den
dann aus beiden Wägungen vorliegenden Gewichten die Restlaufzeit
der weiteren Befüllung mit der zweiten Menge optimiert.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Abschaltgewicht der zweiten Wägung aus den bei beiden
Wägungen vor den Befüllungen gemessenen Gewichten berechnet und
unter Benutzung der bei der ersten Wägung gemessenen Gewichte vor
und nach der Befüllung korrigiert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die erste Menge aus mehreren Teilmengen unter
schiedlicher Schüttgüter zusammensetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Teilmengen nacheinander bereitstellt und das Gebinde mit
ihnen befüllt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß man mit der Befüllung des Gebindes mit der zweiten
Menge beginnt, bevor die Befüllung mit der ersten Menge beendet ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Befüllung mit der ersten Menge vor der Been
digung der ersten Wägung beginnt und/oder bei oder nach der Beendi
gung der ersten Mengenmessung oder Wägung beendet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß man aus vorhergehenden Befüllungszyklen einen Mittel
wert für die Befüllungszeit der zweiten Menge berechnet und auf
grund dieses Mittelwerts den Beginn der Befüllung mit der zweiten
Menge einstellt.
13. Vorrichtung zur Befüllung von Gebinden, insbesondere von
Säcken mit Schüttgut, mit einer Füllstation, der ein erstes Mengenmeß
gerät (2) und ein erster Behälter (1) zugeordnet sind, an dessen
Auslauf ein Füllstutzen (4) angeschlossen ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Füllstation mindestens einen ersten, je ein Mengen
meßgerät (2) und den Behälter (1) enthaltenden Beschickungs
strang für die erste Menge sowie mindestens einen zweiten Be
schickungsstrang mit je einem Behälter (3) und einer Waage (5)
für die zweite Menge umfaßt und in den beiden Beschickungssträngen
Stellglieder (11, 13 bzw. 12, 14) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Waagen (2, 5) und Stellglieder (11-14) über Signal- bzw. Steuer
leitungen mit wenigstens einem Rechner (18) zusammengeschaltet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich
net, daß der zweite Behälter (3) zusammen mit einer Dosiereinheit
(3 a) auf der zweiten Waage (5) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich
net, daß die von dem zweiten Behälter (3) getrennte zweite Waage
(5) für die Wägung des Gebindes (6) eingerichtet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Behälter (1, 3) an separate Ausläufe
(1 a, 1 b) des gleichen Silos (7) angeschlossen sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Füllstation weitere Behälter (1 a, 1 b) auf
weiteren Waagen (2 a, 2 b) für weitere Schüttgüter zugeordnet sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, gekenn
zeichnet durch Sensor(en) (16, 17) zur Durchflußkontrolle an dem
Füllstutzen (4) und/oder zur Anwesenheitskontrolle des Gebindes (6)
in der Füllposition.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Füllstutzen (4') mehrere separate Befüll
kanäle enthält, an die die Schüttgutleitungen (8, 8 a, 8 b) der
ersten Beschickungsstränge angeschlossen sind.
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