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Grundsätzlich ist bekannt, dass bei Sackfüllanlagen einzelne Aktoren vorgesehen sind, um an unterschiedlichen Stationen unterschiedliche Bearbeitungsschritte auszuführen. Darunter fallen z. B. Aktoren mit Siegelbacken, um Siegelnähte an der Folienwand zu erzeugen. Auch Schneidvorrichtungen sind bekannt, um einzelne Sackabschnitte von einer Folienbahn abzulängen. Auch Greifer für das Weitertransportieren und Greifen sowie Lösen von Sackabschnitten sind bei bekannten Sackfüllanlagen im Einsatz. Um die einzelnen Aktoren der einzelnen Stationen ansteuern zu können, sind üblicherweise Kontrollvorrichtungen vorhanden, die entsprechende Aktionssignale an den jeweiligen Aktor senden. Dabei ist bei einer Vielzahl von Stationen und einer Vielzahl von Aktoren der zeitliche Zusammenhang der jeweiligen Aktion in Relation zu benachbarten Aktionen von wesentlicher Bedeutung. So ist sicherzustellen, dass zu einem gewünschten Zeitpunkt auch die tatsächliche Ausführung der jeweiligen Aktion stattfindet. Insbesondere sind unerwünschte Parallelausführungen von Aktionen einzelner Aktoren zwingend zu vermeiden. Bei bekannten Sackfüllanlagen wird dies dadurch gelöst, dass feste Vorgabewerte für die einzelnen Laufzeiten gegeben werden. Unter der Laufzeit ist dabei die Summe zu verstehen, welche sich aus der Zeit, welche das Signal für die Übertragung bis zum Aktor benötigt, und der Zeit, welche der Aktor zur Ausführung der Aktion benötigt, zusammensetzt. Die Laufzeit kann also als Summe von Übertragungszeit und Ausführungszeit verstanden werden.
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Nachteilig bei bekannten Verfahren und bei bekannten Kontrollvorrichtungen ist es, dass sie mit festen Vorgabewerten für die Laufzeit arbeiten. Um die unerwünschte Parallelausführung oder Teilparallelausführung einzelner Aktionen bei Aktoren zu vermeiden bzw. in definierter Weise zu ermöglichen, wird mit maximaler Laufzeit gearbeitet, sodass auch bei grundsätzlich schnelleren möglichen Laufzeiten immer der Maximalwert mit einer Sicherheit verwendet werden muss. Dies führt dazu, dass die einzelnen Takte der Maschine und damit die gesamte Maschinengeschwindigkeit reduziert gefahren werden müssen. Eine reduzierte Geschwindigkeit mit längeren Taktzeiten führt zu einer langsameren Produktionsweise der gesamten Sackfüllanlage.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in einfacher und kostengünstiger Weise die Taktzeiten der einzelnen Aktionen zu reduzieren und damit insbesondere die Produktionsgeschwindigkeit der gesamten Sackfüllanlage zu beschleunigen.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einer Kontrollvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient der Reduktion von Laufzeiten der Regelung von Aktoren einer Sackfüllanlage und weist die folgenden Schritte auf:
- – Erfassen des Sendezeitpunkts der Aussendung eines Aktionssignals für einen Aktor,
- – Erfassen des Endzeitpunkts des Endes der mit dem Aktionssignal korrelierten Aktion des Aktors,
- – Bestimmen der Zeitdifferenz zwischen dem Sendezeitpunkt und dem Endzeitpunkt als Ist-Laufzeit für diese Aktion,
- – Verwenden der bestimmten Ist-Laufzeit dieser Aktion als Vorgabe bei der nachfolgenden Ausführung dieser Aktion.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird also nicht auf feste Vorgaben für die Ausführung einer Aktion als Laufzeit zurückgegriffen, sondern vielmehr im Wesentlichen sogar kontinuierlich die Bestimmung der realen Ist-Laufzeit durchgeführt. Dies wird durch direktes oder indirektes Erfassen des Sendezeitpunkts der Aussendung des Aktionssignals und des Erfassens in direkter oder indirekter Weise des Endzeitpunkts des Endes der Aktion durchgeführt. Die Zeitdifferenz enthält also die Summe aus Übertragungszeit und Ausführungszeit und gibt einen realen Wert für die gesamte Ist-Laufzeit für diese Aktion an. Während bei bekannten Verfahren mit festen Vorgabewerten aus Sicherheitsgründen mit maximierter Laufzeit gearbeitet werden musste, kann hier auf die tatsächliche Maschinensituation eingegangen werden. So können im Vergleich zu den maximierten und auf Sicherheit ausgelegten festen Vorgabewerten für die Laufzeiten der einzelnen Aktionen die realen Ist-Laufzeiten deutlich unterhalb dieser festen Vorgabewerte liegen. Die einzelnen Aktionen können damit schneller und präziser ausgeführt werden. Wird ein erfindungsgemäßes Verfahren nicht nur für eine einzelne singuläre Aktion, sondern vorzugsweise für alle Aktionen einer Station, oder insbesondere sogar für sämtliche Aktionen und damit sämtliche Aktoren der gesamten Sackfüllanlage durchgeführt, so kann eine Parallelschaltung sämtlicher reduzierten Laufzeiten erfolgen. Damit kann die Reduktion sämtlicher Ist-Laufzeiten mit Bezug auf feste Vorgabewerte als Reduktion der gesamten Taktzeit der kompletten Sackfüllanlage verstanden werden, sodass sich um diese Reduktion die Geschwindigkeit der Sackfüllanlage erhöhen lässt.
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Unter einer Sackfüllanlage ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere eine sogenannte Form-Fill-and-Seal-Anlage (FFS-Anlage) zu verstehen. Diese geht von einem auf einer Vorlagerolle gelagerten Folienmaterial aus, welches als Schlauchfolie ausgebildet ist. Ausgehend von dieser Vorlagerolle erfolgt ein kontinuierliches Fördern der Folienbahn, sodass über eine Tänzervorrichtung als Puffer anschließend ein Taktvorschub stattfinden kann. So können anschließend verschiedene Stationen vorgesehen werden. Darunter fallen z. B. eine Siegelstation für das Siegeln von Eckschweißnähten, eine nachfolgende Kühlstation für das Kühlen dieser Siegelnähte. Auch eine Siegelstation für das Siegeln von Bodennähten, welche z. B. mit einer Schneidvorrichtung für das Ablängen einzelner Sackabschnitte korreliert ist, ist als Station denkbar. Nachfolgend sind einzelne Greiferstationen vorgesehen, welche z. B. im Pendelbetrieb die Förderung der einzelnen Sackabschnitte zwischen den Stationen nach dem Ablängen durchführen können. Anschließend wird über einen Fülltrichter ein Befüllen des Sacks stattfinden, sodass nachfolgend über eine Kopfnahtsiegelstation die Kopfnaht geschweißt werden kann. Abschließend wird der befüllte und gesiegelte Sack noch über eine Kühlvorrichtung an der oberen Kopfnaht gekühlt, sodass der Abtransport anschließend erfolgen kann.
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Die einzelnen Aktionen bzw. die einzelnen Aktoren, für die ein erfindungsgemäßes Verfahren Einsatz findet, können dabei auf eine einzelne Station mit mehreren Aktionen beschränkt sein. Besonders bevorzugt ist es jedoch, das Verfahren für sämtliche Aktoren aller Stationen auszuführen.
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Ein entscheidender Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Anpassung an die realen Verhältnisse der jeweiligen Ist-Laufzeit. Damit können deutlich kürzere Laufzeiten als maximiert und mit Sicherheit beaufschlagt mit festen Vorgabewerten erzielt werden. Als Vorgabe ist dementsprechend die Vorgabe-Laufzeit zu verstehen, welche der nachfolgenden Aktion zugrunde gelegt wird. So wird üblicherweise bei entsprechenden Kontrollverfahren, insbesondere bei der Regelung der Aktoren, der gewünschte Endzeitpunkt für das Ausführen der Aktion festgesetzt und durch die Vorgabe-Laufzeit zurückgerechnet, wann das Signal ausgesendet werden muss. Dieses Rückrechnen erfolgt bei bekannten Verfahren durch das Verwenden eines fest eingestellten und mit Sicherheit beaufschlagten Vorgabewerts, während erfindungsgemäß als Vorgabe hier die Ist-Laufzeit gewählt werden kann, welche deutlich kleiner ausfällt, als dies bei bekannten Verfahren der Fall ist.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, dass bei einer erfindungsgemäßen Durchführung des Verfahrens die einzelnen Vorlaufzeiten takt- bzw. aktionsspezifisch ausgebildet sind. Damit sind aktionsspezifische Reduktionen der Taktzeiten denkbar.
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Die Laufzeiten, welche sich durch die Ist-Laufzeit im erfindungsgemäßen Verfahren für die Vorgaben niederschlagen, können sich im Laufe des Betriebs der Maschine ändern. Dies beruht z. B. auf unterschiedlichen Reibungssituationen bei unterschiedlichen Materialien, durch Verschleiß der einzelnen Bauteile der Sackfüllanlage oder durch die Variation des Luftdrucks. So sind die Laufzeiten darüber hinaus auch abhängig von dem geförderten Material der Folienbahn. In Summe kann durch ein erfindungsgemäßes Verfahren bis zu 20 % an Zeiteinsparung pro Takt und damit eine Beschleunigung der Sackfüllanlage um bis zu 20 % in Summe erzielt werden.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren der Endzeitpunkt durch eine Sensorvorrichtung des Aktors erfasst wird, welche die Endposition des Aktors bestimmt. Dabei können digitale, insbesondere quantitative Schalter, eingesetzt werden. Jedoch sind grundsätzlich auch qualitative Schalter denkbar, welche ein Erreichen der Endposition als digitalen Wert erfassen. Beispielhaft sind Sensorvorrichtungen in Form von Induktionssensoren oder Lichtschranken denkbar. Explizit wird dabei die jeweilige Endposition des Aktors, z. B. die Endposition eines Schneidmessers einer Schneidvorrichtung oder das Zusammenfahren von Siegelbacken einer Siegelvorrichtung, definiert.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren als Vorgabe für die nachfolgende Ausführung der Aktion zu der bestimmten Ist-Laufzeit ein Sicherheitsaufschlag addiert wird. So kann eine Veränderung der Laufzeit auch zwischen zwei Aktionen stattfinden. Um sicherzustellen, dass die bestimmte Ist-Laufzeit aus der vorangegangenen Durchführung der Aktion auch sicher ausreicht für die nachfolgende Ausführung der Aktion, kann ein Sicherheitsaufschlag zusätzlich addiert werden. Dabei kann eine Addition oder auch eine Multiplikation mit einem Sicherheitsfaktor erfolgen. Ein als lernendes System ausgebildetes Verfahren kann insbesondere eine Speicherung der letzten Vorgaben sowie der letzten Laufzeiten erzeugen, sodass über den Betrieb und die mehrfache Iteration eines erfindungsgemäßen Verfahrens die Reduktion des Sicherheitsaufschlags zu einer weiteren Optimierung führt. Eine spezifische Sicherheit im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jedoch keine fixe Vorgabe einer Sicherheit, sondern kann ebenfalls selbst als funktionaler Zusammenhang ausgebildet sein. Ein Teil der gesamten Vorgabe bleibt weiterhin variabel und wird durch die bestimmte Ist-Laufzeit ausgebildet.
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Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die einzelnen Verfahrensschritte taktweise an einen Maschinentakt der Sackfüllanlage angepasst sind, insbesondere für jeden Maschinentakt durchgeführt werden. Wie bereits erläutert worden ist, kann bei einer Sackfüllanlage vorzugsweise ein taktweiser Vorschub jeweils um eine Länge eines Sackabschnitts einer Folienbahn erfolgen. Somit wird ein Maschinentakt definierbar, welcher vorzugsweise Grundlage für die Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens ist. Das Verfahren läuft also im Wesentlichen exakt parallel zu dem jeweiligen Regeltakt, sodass für jeden Maschinentakt auch eine Ist-Laufzeit für den nachfolgenden Maschinentakt bestimmbar wird. Um eine reduzierte Rechenleistung zu erzielen, kann jedoch ein erfindungsgemäßes Verfahren auch nur bei definierten Einzeltakten der Maschine, z. B. für jeden zweiten oder jeden dritten Takt durchgeführt werden. Somit sind taktspezifische Vorgaben möglich und insbesondere reduzierte Bauräume und reduzierte Kosten für die entsprechende Kontrollvorrichtung erreichbar.
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Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren für die erste Ausführung der Aktion eine feste Startvorgabe als Vorgabe vorgegeben wird, welche insbesondere auf der letzten im vorangegangenen Betrieb gespeicherten Ist-Laufzeit beruht. Da bei einem erfindungsgemäßen Verfahren das Ergebnis einer Ist-Laufzeit erst für die nachfolgende, also die zweite, Aktion zur Verfügung steht, ist vorzugsweise eine Speicherung der jeweils bestimmten Ist-Laufzeit vorgesehen. Beim nächsten Einschalten der Anlage kann die gespeicherte Ist-Laufzeit für die erste Durchführung eines Maschinentakts als Vorgabe gewählt werden. Auch ist es möglich, eine einmalige feste Vorgabe für die erste Kalibration der Sackfüllanlage zur Verfügung zu stellen.
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Ebenfalls von Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren bei der ersten Ausführung der Aktion einzelne Teilaktionen sequentiell hintereinander ausgeführt werden. Dies kann sozusagen als Kalibrationsschritt verstanden werden. Dabei wird bei einer Station, z. B. bei der Bodennahtstation, eine Vielzahl von Teilaktionen hintereinander durchgeführt, welche beim vollen Maschinentakt bei voller Geschwindigkeit teilweise parallel laufen. Dies sind z. B. das obere Greifen oberer Greifzangen, das untere Greifen unterer Greifzangen, das Schließen einer Siegelstation und das Schneiden mithilfe einer Schneidvorrichtung. Diese in komplett sequentieller Weise durchgeführten Schritte führen zu einer Kalibration, welche für jede dieser Teilaktionen die Ist-Laufzeit bestimmbar machen. Anschließend kann eine zumindest teilweise parallele Durchführung dieser Aktionen erfolgen, da nun die Ist-Laufzeit für die nachfolgenden Maschinentakte zur Verfügung gestellt ist.
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Weiter ist es von Vorteil, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die bestimmte Ist-Laufzeit mit wenigstens einer Verschleiß-Laufzeit verglichen wird, um den Verschleißstatus der an dieser Aktion beteiligten Aktoren zu bestimmen. Darunter ist eine Verschleißüberwachung zu verstehen. So kann z. B. eine rein qualitative Überwachung erfolgen, sodass beim Überschreiten dieser Verschleiß-Laufzeit als Obergrenze festgestellt wird, dass der beteiligte Aktor eine zu lange Laufzeit aufweist. Dies rührt z. B. von zu großem Verschleiß oder einer falschen Paarung in Relation zum Material der Folienbahn her. Auch eine quantitative Anzeige für die Verschleiß-Laufzeit ist möglich, sodass z. B. eine Prozentzahl für das Erreichen der Verschleiß-Laufzeit anzeigbar ist. Damit wird eine zusätzliche Funktionalität auf Basis der erfindungsgemäß ermittelten Daten zur Verfügung gestellt. Auch können Qualitätsmängel, z. B. bei einzelnen Schweißnähten, bei der Ausführung der jeweiligen Aktion durch zu hohen oder zu großen Verschleiß vermieden werden.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die Ist-Laufzeit direkt gestoppt wird durch Start einer Stoppvorrichtung zum Sendezeitpunkt und Stoppen der Stoppvorrichtung zum Endzeitpunkt. Damit erfolgen quasi ein indirektes Erfassen der Zeitpunkte und ein direktes Erfassen der Ist-Laufzeit. Auf diese Weise kann auf eine zusätzliche Berechnung durch Subtraktion verzichtet werden, um die Zeitdifferenz zur Verfügung zu stellen.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Kontrollvorrichtung für die Ausführung eines Verfahrens zur Reduktion von Laufzeiten der Regelung von Aktoren einer Sackfüllanlage. Eine solche Kontrollvorrichtung weist eine Sendeeinheit für das Aussenden eines Aktionssignals zu einem Sendezeitpunkt und eine Sensorvorrichtung zur Erfassung des Sendezeitpunkts und eines Endzeitpunkts des Endes der mit dem Aktionssignal korrelierten Aktion des Aktors auf. Weiter ist eine Kontrollvorrichtung für das Bestimmen der Zeitdifferenz zwischen dem Sendezeitpunkt und dem Endzeitpunkt als Ist-Laufzeit für diese Aktion und das Verwenden der bestimmten Ist-Laufzeit dieser Aktion als Vorgabe bei der nachfolgenden Ausführung dieser Aktion vorgesehen. Insbesondere weist eine erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung eine Kontrolleinheit auf, welche derart ausgebildet ist, dass sie für die Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens in der Lage ist. Dementsprechend bringt eine erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Sackfüllanlage,
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2a eine Station einer Sackfüllanlage vor einer ersten Aktion,
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2b die Station der 2a nach Ausführung einer ersten Aktion,
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2c die Station der 2b nach Ausführung einer weiteren Aktion,
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2d die Station der 2c nach Ausführung einer weiteren Aktion,
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2e die Station der 2d nach Ausführung einer weiteren Aktion,
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2f die Station der 2e nach Ausführung einer weiteren Aktion,
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3 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kontrollvorrichtung und
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4 eine schematische Darstellung einer Ist-Laufzeit.
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In 1 ist schematisch eine Sackfüllanlage 100 dargestellt, welche eine Vielzahl einzelner Stationen 170 aufweist. So wird rechts von einer Vorlagenrolle über eine Puffervorrichtung in Form eines Tänzers ein kontinuierliches Abrollen einer Folienbahn erfolgen. Diese wird verschiedenen Stationen 170 zugeführt, welche unter anderem ein Ablängen in einzelne Sackabschnitte zur Verfügung stellen. Über einen Weitertransport, ein Befüllen und ein oberes Schweißen einer Kopfnaht sowie deren Kühlung erfolgt der Durchlauf durch die Sackfüllanlage 100.
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Die 2a bis 2f zeigen verschiedene Teilaktionen an einer Station 170. So sieht 2a von oben nach unten den Transport der Folienbahn vor. Durch zwei Vorzugswalzen erfolgt die aktive Förderung der Folienbahn, welche als dicker Strich von oben nach unten gefördert wird. Darüber hinaus sind einzelne Aktoren 110 vorgesehen, welche hier in Transportrichtung von oben nach unten wie folgt ausgebildet sind. Als erstes ist eine obere Greifvorrichtung angeordnet. Darunter befindet sich eine Siegelstation zum Siegeln einer Bodennaht. Nachfolgend in Transportrichtung und dementsprechend darunter ist eine Schneidvorrichtung vorgesehen. Unten abschließend befindet sich eine untere Greifvorrichtung.
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In 2a ist der Ausgangsstatus vor Durchführung der einzelnen Teilaktionen zu erkennen. Wird die Aktion gestartet, wird als erstes die obere Greifvorrichtung als Aktor 110 geschlossen, wie dies die 2b zeigt. Um ausreichend Spannung auf die Folienbahn zu bringen, wird anschließend die untere Greifvorrichtung als Aktor 110 geschlossen. Nach diesem Erzeugen der Spannung auf der Folienbahn in definierter Positionierung erfolgt das Schließen der Siegelbacken als Aktor 110, wie dies die 2d zeigt. Noch bei geschlossenen Siegelbacken erfolgt ein Schneiden mithilfe der Schneidvorrichtung als Aktor 110, wie in 2e dargestellt. In 2f ist das Ende der Aktion dargestellt, nachdem sämtliche einzelnen Aktoren wieder in Ausgangsposition bewegt worden sind. Gut zu erkennen ist der durchgeführte Schnitt an der Folienbahn. Die beschriebenen Aktionen können dabei auch teilweise parallel in definierter Weise durchgeführt werden.
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3 zeigt in schematischer Korrelation zur Station 170 gemäß der 2a bis 2f, wie eine erfindungsgemäße Kontrollvorrichtung 10 arbeitet. Die Kontrollvorrichtung 10 weist eine Kontrolleinheit 50 auf, welche ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführt. Darüber hinaus sind eine Stoppvorrichtung 30 und eine Sensorvorrichtung 40 vorhanden. Über eine Sendeeinheit 20 kann ein Aktionssignal A über signalkommunizierende Leitungen an die einzelnen Aktoren 110 gesendet werden. Über Sensorvorrichtungen 112 an den einzelnen Aktoren 110 wird erkannt, wenn sich der jeweilige Aktor 110 in End-Position befindet. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Sendezeitpunkt S und der Endzeitpunkt E erfassbar werden.
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4 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren. Dabei ist als Teil schematisch der Zeitverlauf dargestellt, welcher sich zwischen dem Sendezeitpunkt S und dem Endzeitpunkt E erstreckt. Wird von der Kontrollvorrichtung 10 das Aktionssignal A ausgesendet, so wird dies als Sendezeitpunkt S erfasst und eine Stoppvorrichtung 30 kann die Zeit mitstoppen. Auf der linken Seite der 4 ist zu erkennen, wie entlang der gepunkteten Linie pfeilförmig das Aktionssignal A die Sendestrecke für die Übertragungszeit verläuft. In der Mitte ist zu erkennen, wie das Aktionssignal A am Aktor 110 ankommt, die Übertragungszeit also verstrichen ist. Nach dem Ankommen des Aktionssignals A am Aktor 110 führt dieser die Aktion aus und schließt bei diesem Aktor 110 in Form von Siegelbacken diese Siegelbacken zueinander. Das Ende dieser Aktion, also das vollständige Schließen der Siegelbacken als Aktor 110, definiert den Endzeitpunkt E, welcher über Sensorvorrichtungen 112 erkennbar wird. Die Zeit, welche vom Sendezeitpunk S zum Endzeitpunkt E verstrichen ist, wird als Ist-Laufzeit L definiert und wird nachfolgenden Aktionen als Vorgabewert für die Berechnung des Startzeitpunkts, des Sendezeitpunkts zur Verfügung gestellt.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kontrollvorrichtung
- 20
- Sendeeinheit
- 30
- Stoppvorrichtung
- 40
- Sensorvorrichtung
- 50
- Kontrolleinheit
- 100
- Sackfüllanlage
- 110
- Aktor
- 112
- Sensorvorrichtung
- 170
- Station
- A
- Aktionssignal
- E
- Endzeitpunkt
- S
- Sendezeitpunkt
- L
- Ist-Laufzeit