DE19854483A1 - Vorrichtung zur Erzeugung eines Magnetfeldes in einem Luftspalt - Google Patents
Vorrichtung zur Erzeugung eines Magnetfeldes in einem LuftspaltInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Magnetfeldes in einem Luftspalt (2), insbesondere für ein Magnetresonanzgerät, umfaßt ein Paar gegenüberliegend angeordneter Magnetpole (8, 10), zwischen denen sich der Luftspalt (2) befindet. Die Magnetpole (8, 10) besitzen Polplatten (16), die aus mehreren übereinanderliegenden und elektrisch voneinander isolierten Schichten (20) aufgebaut sind. Die Schichten (20) umfassen nebeneinander angeordnete, voneinander elektrisch isolierte, plattenförmige Elemente (22) aus einem magnetisch leitfähigen Material. Aufeinanderfolgende Schichten (20) sind in Schichtrichtung (x, y) zueinander versetzt angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines
Magnetfeldes in einem Luftspalt, insbesondere für ein Magnet
resonanzgerät, mit einem Paar gegenüberliegend angeordneter
Magnetpole, zwischen denen sich der Luftspalt befindet, wobei
die Magnetpole Polplatten umfassen, die aus mehreren überein
anderliegenden und elektrisch voneinander isolierten Schich
ten aufgebaut sind.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der
EP 0 479 514 A bekannt. Mit einem Paar gegenüberliegend ange
ordneter Magnetpole wird in einem dazwischenliegenden Luft
spalt ein Magnetfeld mit hoher Feldstärke und mit hohen An
forderungen an die Homogenität erzeugt. Verwendet wird eine
derartige Vorrichtung für ein diagnostisches Magnetresonanz
gerät. Der Luftspalt ist im allgemeinen so groß, daß nach
Einbau der übrigen Komponenten ein Patient zur Untersuchung
dazwischen gelagert werden kann. Die Magnetpole umfassen noch
einen Magnetantrieb, z. B. in Form von Permanentmagneten oder
auch Elektromagnetspulen. Zur Flußrückführung sind die Magne
te über ein Joch aus magnetisch gut leitendem Material ver
bunden.
Bei der Bildgebung mittels Magnetresonanz werden Gradienten
spulen benötigt, die an den Magnetpolen befestigt sind und
die ein magnetisches Gradientenfeld in x-, y- und z-Richtung
erzeugen. Über die magnetischen Gradientenfelder werden dem
Magnetresonanzsignal Ortsinformationen überlagert. Die magne
tischen Gradientenfelder werden im allgemeinen durch pulsför
mige Ströme erzeugt, die in angrenzenden elektrisch leitfähi
gen Bereichen Wirbelströme induzieren. Die induzierten Wir
belströme verzerren ihrerseits das Gradientenfeld im Luft
spalt.
Zur Reduzierung der induzierten Wirbelströme umfassen die in
der EP 0 479 514 A beschriebenen Magnetpole Polplatten, die
aus einzelnen Blöcken aufgebaut sind, wobei die Blöcke selbst
aus einer Vielzahl von elektrisch isolierten Schichten aus
nicht orientiertem Silizium-Stahlblech bestehen. Diese Struk
turierung ist in der Regel ausreichend. Die Fertigung ist je
doch aufwendig. Die Blöcke müssen einzeln auf einem Träger
montiert werden, der dann erst mit dem Magnetpol verbunden
werden kann. Andererseits sind durch die kleinen Spalten zwi
schen den einzelnen Blöcken die magnetischen Eigenschaften
nicht optimal.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur Erzeugung eines Magnetfeldes anzugeben, die einfach
zu fertigende Polplatten mit homogenen Magneteigenschaften
besitzt.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schichten nebenein
ander angeordnete, voneinander elektrisch isolierte, platten
förmige Elemente aus einem magnetisch leitfähigen Material
umfassen und daß aufeinanderfolgende Schichten in Schich
trichtung zueinander versetzt angeordnet sind. Die magneti
schen Eigenschaften sind im Vergleich zu der Ausführung, die
einzelne Blöcke verwendet, homogener, weil die erfindungsge
mäßen Polplatten keine durchgehendend Spalte aufweisen. In
der Herstellung der Polplatten wird zunächst eine Ebene mit
den plattenförmigen Elementen belegt. Dann wird ein elektri
scher Isolationsstoff, z. B. ein Epoxidharz, aufgetragen.
Darauf wird dann eine weitere Lage mit plattenförmigen Ele
menten gelegt. Die zweite Schicht mit plattenförmigen Elemen
ten wird gegenüber der ersten Schicht versetzt angeordnet.
Dies wird fortgesetzt, bis die gewünschte Plattenstärke er
reicht ist. Durch diesen Ausbau entsteht eine Platte, die in
sich stabil ist und dadurch einfach an den Magnetpolen befe
stigt werden kann. Die Polplatten müssen nicht mit den Ma
gnetpolen verklebt werden, sie können jederzeit wieder ausge
baut werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus,
daß mindestens eine der Polplatten auf einer Oberfläche Erhe
bungen und/oder Vertiefungen besitzt. Damit kann ein Grund
shim zur Homogenisierung des Grundmagnetfeldes schon bei der
Herstellung der Polplatte berücksichtigt werden. Vielfach
wird das idealerweise homogene Grundmagnetfeld durch eine un
symmetrische Konstruktion der magnetischen Rückführungen ver
zerrt. Diese konstruktiv bedingten Verzerrungen sind in ihrer
Art immer gleich. Sie können, nachdem sie einmal ausgemessen
wurden, durch eine entsprechend ausgestaltete Polplattenober
fläche verringert werden. Zusätzlich kann nachträglich
durch entsprechende Ausnehmungen der Polplattenoberfläche
über eine spanende Formgebung (z. B. Fräsen) ein iterativer
Shim durchgeführt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch
die Unteransprüche gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
von vier Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer Schnittdarstellung den Aufbau einer Vorrich
tung zur Erzeugung eines Magnetfeldes für ein Magne
tresonanzgerät mit den erfindungsgemäßen Polplatten,
Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht den Schichtaufbau
der Polplatten,
Fig. 3 in einer Draufsicht eine Polplatte mit geringfügigen
Erhöhungen, die einen Grundshim bewirken, und
Fig. 4 in einer Schnittdarstellung den Querschnitt der Pol
platte nach Fig. 3.
In Fig. 1 ist in einer Seitenansicht im Schnitt der grundsätz
liche Aufbau einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Magnetfel
des in einem Luftspalt 2 dargestellt. Die Vorrichtung ist zur
Erzeugung eines weitgehend homogenen Magnetfeldes B0 in einem
diagnostischen Magnetresonanzgerät ausgebildet. Die Magnet
feldrichtung ist hier durch einen Pfeil 4 veranschaulicht.
Die Feldstärke im homogenen Bereich, der sich ungefähr in der
Mitte des Luftspaltes befindet, liegt beispielsweise in der
Größenordnung von 0,5 Tesla. Der Luftspalt 2 ist so dimensio
niert, daß nach Einbau der für die Magnetresonanzbildgebung
notwendigen Komponenten noch ausreichend Platz ist, einen Pa
tienten 6 aufzunehmen. Die gestrichelte Linie soll den Quer
schnitt des Patienten grob umrissen zeigen.
Der Luftspalt 2 befindet sich zwischen zwei Magnetpolen 8 und
10, die über eine neben dem Luftspalt 2 geführte magnetische
Rückführung 12 miteinander verbunden sind. In der seitlichen
Darstellung ähnelt die Vorrichtung zur Erzeugung eines Ma
gnetfeldes dem Buchstaben C, daher wird sie auch als C-Ma
gnet bezeichnet. Die beiden Magentpole 8 und 10 umfassen je
weils einen magnetischen Antrieb 14, die hier als normallei
tende Elektromagnetspulen ausgebildet sind und mit entspre
chenden Strömen erregt werden müssen. Alternativ ist der Ma
gnetantrieb 14 auch in Form von Permanentmagneten oder supra
leitenden Elektromagnetspulen realisierbar.
Die Magnetpole 8 und 10 umfassen weiterhin Polplatten 16, die
magnetfeldleitend mit den Magnetantrieben 14 verbunden sind.
Die Polplatten 16 sind aus übereinanderliegenden und elek
trisch voneinander isolierten Schichten aufgebaut, wie nach
folgend anhand von Fig. 2 beschrieben ist. Auf den Polplatten
16 sind in Richtung Luftspalt 2 noch Gradientenspulen 18 be
festigt, die im Luftspalt 2 magnetische Gradientenfelder in
allen drei Raumrichtungen erzeugen sollen.
Fig. 2 zeigt nun den Aufbau der Polplatten 16. Die Polplatten
16 sind aus übereinanderliegenden und elektrisch voneinander
isolierten Schichten 20 aufgebaut. Aus Übersichtlichkeits
gründen zeigt Fig. 2 nur zwei Schichten 20 im Ausschnitt. Jede
Schicht 20 besteht aus nebeneinander angeordneten, voneinan
der elektrisch isolierten plattenförmigen Elementen 22, die
aus einem magnetisch leitfähigen Material bestehen. Hier sind
nur einige wenige Elemente 22 dargestellt, die Anordnung
setzt sich jedoch über die gesamte Breite bzw. über den ge
samten Durchmesser der Polplatten 16 fort. Die Elemente 22
sind hier rechteckig ausgeführt, es ist jedoch ebenso mög
lich, die Elemente 22 in einer Schicht beispielsweise quadra
tisch oder sechseckig auszuführen. Die Elemente 22 sind
gleich groß und besitzen typisch eine Dicke d von 1 mm. Ihre
Ausdehnung in der Schicht 20 beträgt ca. 20 mm bis 100 mm.
Die einzelnen Elemente 22 sind durch Spalten 24 voneinander
getrennt. Die Breite der Spalte 24 ist so eingestellt, daß
die Elemente 22 sicher voneinander elektrisch getrennt sind.
Zwischen den einzelnen Schichten 20 ist ebenfalls ein Spalt
24 in gleicher Größenordnung wie zwischen den einzelnen Ele
menten 22 innerhalb der Schichten 20. Die Spalten oder Zwi
schenräume 24 sind mit einem Isolierwerkstoff gefüllt. Bei
spielsweise wird in der Fertigung der Polplatten 16 eine er
ste Ebene mit den Elementen 22 belegt. Dann wird als Isolier
werkstoff Epoxidharz darübergestrichen. Darauf wird dann eine
weitere Lage mit Elementen 22 belegt, die dann die zweite
Schicht 20 bildet. Dabei sind die Elemente 22 der aufeinan
derliegenden Schichten 20 versetzt zueinander angeordnet, so
daß die Zwischenräume 24 zwischen den Elementen 22 einer
Schicht 20 abgedeckt werden durch Elemente 22 der darüberlie
genden und ggf. auch der darunterliegenden Schicht 20. Hier
sind die Elemente 22 der Schichten 20 in zwei senkrecht auf
einanderstehenden Richtungen x, y jeweils um die halbe Ele
mentbreite versetzt. Insgesamt wird eine Polplatte 16 je nach
Magnetfeldstärke aus ca. 15 bis 40 Schichten aufgebaut, so
daß sich eine Polplattenstärke von 2 bis 5 cm ergibt. Durch
diesen Aufbau ist die Polplatte 16 in sich stabil und kann
als einzelnes Bauteil leicht in die Magnetpole 8 und 10 ein
gebaut werden. Die feine Unterteilung und versetzte Anordnung
der Elemente 22 innerhalb der Schichten 20 bewirkt auch, daß
die magnetischen Eigenschaften weitestgehend gleichförmig
verteilt sind.
Als Material für die Elemente 22 kommt ein nicht-orientiertes
Silizium-Stahlblech zum Einsatz, das einen hohen spezifischen
elektrischen Widerstand besitzt, so daß darin induzierte Wir
belströme nur noch eine geringe Amplitude besitzen. Das ei
gentliche zur Ortsauflösung der Magnetresonanzsignale benö
tigte Gradientenfeld ist damit weitgehend unverzerrt.
Fig. 3 zeigt in einer Draufsicht eine Polplatte 16A, die zum
Shim des Grundmagnetfeldes B0 Erhebungen 26 und Vertiefungen
28 auf der dem Luftspalt 2 zugewandten Seite besitzt. Die Er
hebungen 26 sind fest mit der restlichen Polplatte 16A ver
bunden und in gleicher Weise, wie die restliche Polplatte 16A
und wie schon anhand von Fig. 2 beschrieben ist, schichtweise
aufgebaut. Die Erhebungen 26 sind so angeordnet, daß die
durch den konstruktiven Aufbau des Gesamtmagneten verursachte
Verzerrung des homogenen Magnetfeldes B0 weitgehend kompen
siert ist. Von großem Einfluß auf die Verzerrungen der Grund
magnetfeldes B0 ist die Anordnung und der Aufbau der magneti
schen Rückführung 12. Hier sind hauptsächlich die Polplatten
abschnitte, die nach Einbau der magnetischen Rückführung 12
zugewandt sind, mit Erhebungen 26 versehen.
Die Erhebungen 26 sind aus einer oder auch mehreren Schichten
20 gebildet, wie in Fig. 4 im Schnitt dargestellt ist. Auch
hier sind die Elemente 22 aufeinanderfolgender Schichten 22
zueinander versetzt angeordnet.
Anstatt zusätzliche Schichten 20 zum Aufbau der Erhebungen 26
aufzutragen, kann auch zunächst eine gleichmäßig dicke Pol
platte 16 mit einer maximal möglichen Dicke gefertigt werden,
worin nachträglich die Vertiefungen 28 eingebracht werden.
Der Shimvorgang kann dann iterativ erfolgen, indem nach Aus
messen der Abweichungen von der geforderten Homogenität des
Grundmagnetfeldes B0 entsprechend Material von der Polplatte
16, 16A z. B. durch Fräsen abgetragen wird. An welchen Stel
len und wieviel Material abgetragen werden muß, um die Homo
genität zu verbessern, wird basierend auf die Messung berech
net. Es ist auch möglich, bei den Polplatten 16 zum Magnet
shim zusätzlich bekannte Shimverfahren anzuwenden, indem bei
spielsweise Permanentmagnete und/oder Eisenelemente auf der
Oberfläche der Polplatte 16, 16A positioniert werden. Mit ei
nem weiteren Shim über Elektromagnetspulen kann das Magnet
feld ergänzend homogenisiert werden.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Erzeugung eines Magnetfeldes in einem
Luftspalt (2), insbesondere für ein Magnetresonanzgerät, mit
einem Paar gegenüberliegend angeordneter Magnetpole (8, 10),
zwischen denen sich der Luftspalt (2) befindet, und wobei die
Magnetpole (8, 10) Polplatten (16) umfassen, die aus mehreren
übereinanderliegenden und elektrisch voneinander isolierten
Schichten (20) aufgebaut sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (20)
nebeneinander angeordnete, voneinander elektrisch isolierte,
plattenförmige Elemente (22) aus einem magnetisch leitfähigen
Material umfassen und daß aufeinanderfolgende Schichten (20)
in Schichtrichtung (x, y) zueinander versetzt angeordnet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmigen
Elemente (22) gleich ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (20)
jeweils um eine halbe Elementbreite in mindestens einer Rich
tung (x, y) versetzt zueinander sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (22)
rechteckig ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (22)
mittels eines Isolationswerkstoffes miteinander verbunden
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (22)
mittels eines Epoxidharzes miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der
Polplatten (16) auf einer Oberfläche Erhöhungen (26) und/oder
Vertiefungen (28) besitzt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen (26)
aus mehreren übereinanderliegenden und elektrisch voneinander
isolierten Schichten (20) aufgebaut sind, daß die Schichten
(20) nebeneinander angeordnete, voneinander elektrisch iso
lierte, plattenförmige Elemente (22) aus einem magnetisch
leitfähigen Material umfassen und daß benachbarte Schichten
(20) in Schichtrichtung (x, y) zueinander versetzt angeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (28)
als Ausnehmungen in die Polplatte (16) eingearbeitet sind.
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