DE19851967B4 - Mikrospiegel und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

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Abstract

Mikrospiegel mit einer durch eine permanent induzierte mechanische Spannung zu einer definierten Krümmung verwölbten Membran (20) als abbildendes fokussierendes Element, wobei
– die Membran (20) einen monolithischen Membrangrundkörper (15, 15b) aufweist, der mit zumindest einer auf dem Membrangrundkörper (15, 15b) aufgebrachten oder innerhalb des Membrangrundkörpers (15b) erzeugten Schicht (11a, 15a) versehen ist, die die mechanische Spannung induziert,
– die Membran (20) freitragend und über mindestens einen Steg (16) federnd mit einem die Membran (20) zumindest bereichsweise umgebenden Tragkörper (10) verbunden ist, und
– Mittel zur Anregung von Torsionsschwingungen der Membran (20) um den oder die Stege (16) als Torsionsachse vorgesehen sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Mikrospiegel und ein Verfahren zu seiner Herstellung nach Gattung der unabhängigen Ansprüche.
  • Zur optischen Sensierung wird häufig eine optische Abbildung vom Gegenstand (Urbild) zum sensierenden Element (Bild) verlangt. Dies kann nach dem Stand der Technik mit einer Mikrolinse bewerkstelligt werden, die einfallendes Licht in die Bildebene fokussiert, wo sich das eigentliche Sensorelement befindet, das beispielsweise ein Thermopile zur Infrarotsensierung (Aufnahme von Körperstrahlung), ein Bolometer oder ein Halbleiterdetektor für Infrarot sein kann. Das eigentliche Sensorelement kann dabei auch aus einem Pixelarray aus sensierenden Einzelzellen nach Art einer Kamera bestehen. Falls lediglich ein einzelnes Sensorelement verwendet wird, kann eine Ortsauflösung durch periodisches Abtasten des relevanten Gegenstandsbereiches durch ein zusätzliches abtastendes Element erfolgen. Dies kann beispielsweise eine periodische Bewegung der Mikrolinse oder eine Schwingung der Mikrolinse sein, wobei die Zuordnung des detektierten Intensitätssignals zur Ortskoordinate über eine zeitliche Demodulation mit der Schwingungsbewegung des abtastenden Elementes erfolgt.
  • Die Verwendung von Linsen liefert zwar die gewünschte Abbildung auf das Sensorelement, sie erfordert aber speziell im infraroten Wellenlängenbereich aufwendige Herstellungstechniken wie beispielsweise Plasmastrukturierungen. Außerdem weisen Linsen häufig unvermeidbare Abbildungsfehler wie eine chromatische Aberration auf.
  • Ein einfacherer Ansatz ist die Verwendung von Mikrospiegeln als fokussierende Elemente. Ein derartiger abbildender Mikrospiegel ist bekannt aus der Veröffentlichung „Micro-Electro-Mechanical Focusing Mirrors", IEEE, (MEMS 1998), Catalog. Nr. 98CH36176, Seite 460-465 von D.M. Burns und V.M. Bright. Hierin wird ein Mikrospiegel aus konzentrischen Ringen aus Polysilizium, die eine Breite von ca. 30 μm ausweisen, zu einer freitragenden Membran mit einem Durchmesser von typischerweise ca. 1 mm verbunden, wobei zwischen den einzelnen Ringen jeweils ein Spalt von ca. 2 μm verbleibt. Die Verbindung der einzelnen Ringe untereinander erfolgt punktuell in diesen Spalten über schmale Brücken aus Polysilizium. Zur Erzeugung einer Verwölbung der Membran wird auf die Ringe der Membran eine ca. 500 nm dicke Goldschicht aufgebracht, so daß sich die Membran über eine induzierte mechanische Spannung zu einem sphärischen Hohlspiegel verwölbt. Die erzeugte verwölbte Membran ist weiterhin über vier oder acht Stege, die auch als Heizleiter dienen, mit einem umgebenden Substrat elektrisch verbunden. Über die Heizleiter kann der Membran und insbesondere der Goldschicht periodisch Wärme zugeführt werden, so daß sich der Krümmungsradius der Membran und damit ihre Abbildungseigenschaften als Funktion der Temperatur ändern. Ein derartiger Mikrospiegel hat jedoch den Nachteil, daß die mikromechanische Fertigung der konzentrischen Ringe und ihr Verbindung untereinander sehr aufwendig ist. Außerdem treten unerwünschte Abbildungsfehler des Spiegels insbesondere bei Verwendung von monochromatischem Licht auf, die auf Interferenzen aufgrund der periodischen Anordnung der konzentrischen Ringe beruhen. Auch liegt die Membran zu ihrer Stabilisierung mit dem Mittelpunkt auf dem Substrat auf und ist mit den Stegen mit dem Substrat fixiert, so dass diese Membran nicht schwingungsfähig ist.
  • Weiter ist aus FR 2 105 045 ein Spiegel und ein Verfahren zur Herstellung eines Spiegels bekannt, bei dem die Wölbung der reflektierenden Membranfläche durch eine in der Oberfläche des Spiegelsubstrates permanent induzierte mechanische Spannung erzeugt wird. Die mechanische Spannung wird dabei durch Fremdatome in der Oberfläche des Spiegelsubstrates verursacht, wobei die Fremdatome einen größeren Atomradius als die Atome des Substrates aufweisen. Der Durchmesser der so hergestellten Spiegel beträgt einige 10 cm bis einige Meter. Eine Anordnung zur Anregung einer Schwingbewegung der makroskopischen Spiegeln ist nicht vorgesehen.
  • Schließlich wird in der Veröffentlichung „Variable Focal Length Microelectromechanical Lens", SPIE, Vol. 3289 April 1998, Seite 171-176 von M. J. Mescher, M. L. Reed und T. E. Schlesinger eine Mikrobrücke vorgestellt, die in der Mitte der Brücke eine definierte Krümmung aufweist und so als eine fokussierende Linse dienen kann. Über eine piezoelektrische Schicht in der Mikrobrücke ist eine kontrollierte Änderung der Krümmuung möglich. Da beide Enden der Mikrobrücke mit dem Substrat fest verbunden sind, führt die Mikrobrücke keine Torsionsschwingungen aus.
  • Hingegen wird in DE 42 24 599 A1 ein plättenförmiger, als Ablenkelement dienender Membranspiegel beschrieben, wobei das plättenförmige Element an Torsionselementen in Bezug auf ein Grundelement schwenkbar gelagert ist. Zum Antrieb für die Drehbewegung wird ein elektrostatisches Feld zwischen am Grundelement angeordneten Elektroden und dem schwenkbaren Element gebildet. Es werden in der Schrift weiter Maßnahmen diskutiert, die einer Verformung der optisch wirksamen Oberfläche des plättenförmigen Membranspiegels entgegenwirken und so die ebene Form der Spiegelfläche stabilisieren.
  • Ebenso ist aus DE 42 35 593 A1 ein Spiegel mit einer mikromechanischen Ablenkeinheit bekannt, wobei die Auslenkung des Spiegels durch elektrostatische Kräfte erfolgt. Der mit einem Rahmen kardanisch aufgehängte Spiegel ist zur Ablenkung von beispielsweise Lichtstrahlen geeignet, jedoch ist mit dem ebenen Spiegel eine Fokussierung der Strahlen weder möglich noch vorgesehen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Mikrospiegel zu schaffen, mit dem sowohl eine Fokussierung als auch eine Ablenkung von Strahlen ermöglicht wird, und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Spiegels bereitzustellen.
  • Vorteile der Erfindung
  • Der erfindungsgemäße Mikrospiegel mit den Merkmalen des Hauptanspruches hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, daß Fokussier- und Ablenkfunktion in einem einzigen Mikrospiegel vereint sind.
  • Weiterhin ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren das Herstellen von solchen Mikrospiegeln durch eine Kombination von Prozess-Schritten, die an sich bekannt sind.
  • Die Erfindung sieht vor, daß die abbildende Funktion des Mikrospiegels mit einer ablenkenden Funktion kombiniert wird. Mit der ablenkenden Funktion kann der Urbildbereich des Mikrospiegels abgerastert werden. Dazu wird die verwölbte Membran des Mikrospiegels als freitragende Membran aus einem Tragkörper herausstrukturiert, die über mindestens einen Steg federnd mit dem verbliebenen Rest des Tragkörpers verbunden ist. In dem Fall, daß die Membran beispielsweise über zwei einander gegenüberliegende Stege federnd mit dem verbliebenen Teil des Tragkörpers verbunden ist, kann bei geeigneter Dimensionierung der Federstege, eine Torsion um die durch die Stege definierte Achse ausgeführt werden. Bei dieser, an sich bekannten Technik, können beispielsweise zwei oder vier Zusatzelektroden verwendet werden, die vermöge elektrischer Feldkräfte bzw. elektrostatischer Kräfte, die aus einer an die Elektroden und/oder an die Membran angelegten elektrischen Spannung resultieren, die Membran zu einer Torsionsschwingung anregen. Im Falle einer Torsionsachse nach Art eines einachsigen Schwingspiegels erhält man somit einen abbildenden Mikrospiegel, der seine Umgebung entlang einer Urbildgeraden abrastert und beispielsweise auf ein sensierendes Element wie beispielsweise eine Photozelle abbildet.
  • Wird die Membran über vier Stege, die paarweise koaxial unter einem Winkel von 90° angeordnet sind, freitragend federnd mit dem verbleibenden Teil des Tragkörpers verbunden, kann der Mikrospiegel in weiterer vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung um zwei Torsionshauptachsen über angebrachte Elektroden zum Schwingen angeregt werden und somit seine Umgebung innerhalb einer Urbildebene abrastern. Dazu werden dann beispielsweise zwei Elektrodenpaare für einen elektrostatischen Schwingungsantrieb unter der Membran benötigt. Das Abrastern entlang der Urbildebene kann dabei analog zu einer Vidiconröhre in Zeilen und Spalten erfolgen, derart daß eine schnelle Schwingung um eine Torsionsachse beispielsweise das Zeilenraster besorgt, während eine langsame überlagerte Schwingung um die andere Torsionsachse bewirkt, daß jede Zeile höher oder tiefer als die vorhergehende Zeile erfolgt, so daß sich eine überlagerte spaltenweise Abtastung ergibt. Es ist weiterhin sehr vorteilhaft möglich, im Falle einer zu analysierenden Situation in einem Kraftfahrzeug eine für den speziellen Fall angepaßte Abtaststrategie einzusetzen, wie zum Beispiel eine Abtastung der Umgebung auf Bahnkurven nach Art einer Lissajou-Figur oder eine Konzentration der Abtastung auf besonders signifikante Bereiche.
  • Mit Hilfe der beschriebenen Techniken kann so die gesamte Umgebung des Mikrospiegels als Urbildebene abgerastert werden und beispielsweise eine detektierte Infrarothelligkeitsinformation einem sensierenden Element sequentiell zugeführt werden, wobei gleichzeitig das erhaltene Intensitäts-Zeit-Signal in an sich bekannter Weise mit dem Schwingungssignal demoduliert wird, um den Ort zu errechnen, der zu dem erhaltenen Intensitäts-Zeitsignal gehört.
  • Der Mikrospiegel lässt sich relativ leicht und in größerer Stückzahl mit ausreichend hohem und leicht einstellbarem Krümmungsradius, insbesondere unter Verwendung bekannter Verfahren aus der Siliziumtechnik in sehr vielfältiger Form der eigentlichen Spiegelfläche bzw. Membran herstellen und verfügt zudem über hervorragende Abbildungseigenschaften. Dabei wird eine Membran verwendet, die einen monolithischen Membrangrundkörper aufweist und die durch permanent induzierte Spannungen verwölbt ist. Der Membrangrundkörper ist vorteilhaft mit zumindest einer auf den Membrangrundkörper aufgebrachten oder innerhalb des Membrangrundkörpers erzeugten Schicht versehen, die die mechanische Spannung induziert. Diese Schichten sind weiterhin sehr vorteilhaft untereinander und mit dem Membrangrundkörper flächig fest verbundenen. Dadurch ergeben sich eine Vielzahl von möglichen Herstellungsparametern wie die Form der Membran, der jeweils gewählte Schichtaufbau bzw. Schichtabfolge innerhalb der Membran, der Krümmungsradius und die optischen Eigenschaften der Oberfläche der Membran, die eine einfache und gezielte Anpassung des erfindungsgemäßen Mikrospiegels an die jeweilige Verwendung erlauben.
  • Weiter eignet sich das Verfahren zur Herstellung von Mikrospiegeln mit weitgehend beliebigen Formen der verwölbten Membran. So kann diese die Form eines verwölbten Kreises, Quadrates oder einer Ellipse haben bzw. einen Hohlspiegel formen. Die Form der verwölbten Membran kann dabei in sehr einfacher Weise über an sich bekannte Verfahren zur Strukturierung und Ätzung von Silizium unter Verwendung geeigneter Ätzmaskierungen aus einem Tragkörper heraus erfolgen.
  • Aufgrund seiner guten Abbildungseigenschaften und seines einfachen Herstellungsverfahrens, das sich mühelos in bekannte Verfahren aus der Siliziumstrukturierung in der Mikromechanik integrieren läßt, kann der erfindungsgemäße Mikrospiegel somit insbesondere sehr vorteilhaft und preisgünstig als Scanner, bei Baulaseranwendungen oder in der optischen Innenraumsensierung von Kraftfahrzeugen eingesetzt werden.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen.
  • So kann der Krümmungsradius der Spiegelmembran und somit die Abbildungseigenschaften des Mikrospiegels sehr einfach dadurch eingestellt werden, daß man eine tensil verspannte Schicht auf einen Membrangrundkörper aufbringt, so daß sich der dadurch entstehende Schichtkörper, der die Spiegelmembran bildet, verwölbt, wobei über die Wahl des Materials der tensil verspannten Schicht, des Verfahrens zum Aufbringen dieser Schicht und der Dicke der Schicht gezielt der der Grad Verwölbung der Membran oder des Membrangrundkörpers eingestellt werden kann. Im übrigen ist es natürlich auch möglich, anstelle einer tensil verspannten Schicht, die eine permanente Zugspannung induziert, eine oder mehrere Schichten auf den Membrangrundkörper aufzubringen oder innerhalb des Membrangrundkörpers zu erzeugen, die eine permanente Druckspannung induziert, so daß sich eine Verwölbung der Membran in umgekehrter Richtung bzw. mit umgekehrtem Vorzeichen ergibt.
  • Wenn der erzeugte Mikrospiegel beispielsweise ein sphärischer Hohlspiegel ist, wird dieser hinsichtlich seine r Abbildungseigenschaften nur durch den Grad der Verwölbung und die Dicke und die intrinsische Zugspannung der aufgebrachten tensil verspannten Schicht bestimmt. Damit kann der erfindungsgemäße Mikrospiegel sehr vorteilhaft eingesetzt werden, um ein Urbild auf einen optischen Strahlungssensor oder ein Sensorarray abzubilden, wobei im Gegensatz zu einer Linse keine Abbildungsfehler durch chromatische Aberration auftreten.
  • Um den Mikrospiegel als Infrarotstrahlungsreflektor verwenden zu können, muß zumindest dessen Membran als abbildendes Element mit einer eine Infrarotstrahlung reflektierenden Schicht beschichtet werden, da Silizium im Infraroten transparent ist. Dabei hat sich die Verwendung einer Goldschicht als tensil verspannter Schicht auf dem Membrangrundkörper als besonders vorteilhaft herausgestellt, da damit sowohl die erforderliche tensile Verspannung, und somit die Verwölbung in einfacher Weise eingestellt werden kann, als auch günstige optische Eigenschaften des hergestellten Hohlspiegels hinsichtlich Infrarotreflektivität erzielt werden. Eine Goldschicht ist beispielsweise ein idealer Infrarotstrahlungsreflektor und zudem chemisch sehr umweltbeständig. Die genauen Spiegelparameter lassen sich somit bei gegebener intrinsischer Schichtspannung leicht über die Dicke der aufgebrachten Goldschicht einstellen.
  • Weiterhin ist es sehr vorteilhaft möglich, die Membran aus einer Kombination von mehreren, aus unterschiedlichen Materialien zusammengesetzten, zumindest teilweise tensil verspannten Schichten aufzubauen. So weisen beispielsweise generell aufgedampfte Metallschichten eine hohe tensile Eigenspannung auf und eignen sich damit nahezu unabhängig vom Metall vielfach für das erfindungsgemäße Verfahren. Bei gesputterten Metallschichten entscheiden wesentlich die Sputterparameter und eine vorgenommene thermische Nachbehandlung der aufgesputterten Metallschicht über die intrinsischen Streßeigenschaften. Somit hat der Fachmann die Wahl unter verschiedenen Verfahren zum Aufbringen der tensil verspannten Schicht und kann entweder das gerade bei ihm verfügbare Verfahren einsetzen oder anhand einiger Vorversuche die für die geplante Verwendung des Spiegels optimale Methode ermitteln. Als sehr vorteilhaft hat sich das Aufdampfen von Metallschichten und insbesondere von Gold erwiesen.
  • Bei einer Kombination von mehreren Schichten kann in vorteilhafter Weise zur Einstellung eines gewünschten Spannungszustandes der Membran zunächst beispielsweise auf einem Membrangrundkörper aus Silizium eine zugverspannte Schicht aus beispielsweise Siliziumnitrid, Siliziumoxinitrid, einer Kombination beider Materialien oder einem siliziumreichen Siliziumoxid von ausreichender Dicke aufgebracht werden, welche die benötigte tensile Spannung liefert. Anschließend kann darüber dann eine dünne Goldschicht als optisch im Infraroten reflektierende Schicht aufgebracht werden, die die Gesamtspannung auf der Membran nicht signifikant ändert. Die Goldschicht kann selbstverständlich auch dicker gewählt werden, wenn man ihr Spannungsverhalten in die Gesamtkalkulation mit einbezieht, so daß die gesamte Schichtstruktur der Membran das gewünschte, für die Hohlspiegelfunktion optimale Spannungsverhalten aufweist.
  • Weiterhin ist es sehr vorteilhaft, daß die Erzeugung mechanischer Spannungen in der Membran des Mikrospiegels auch über eine Dotierung mit Fremdatomen mit vom Wirtsgitter unterschiedlichem, insbesondere kleinerem Atomradius erfolgen kann, wobei die Membran zunächst aus einem monolithischen Membrangrundkörper besteht, der dann oberflächlich dotiert wird. Somit bildet sich ein Konzentrationsgradient und eine dotierte Oberflächenschicht in dem Membrangrundkörper aus, was über die unterschiedlichen Atomradien zu mechanischen Spannungen in dem Membrangrundkörper und somit auch der erzeugten Membran führt und diese verwölbt. Dieses Verfahren zur Erzeugung von permanenten intrinsischen mechanischen Spannungen hat gegenüber aufgebrachten tensilen Schichten den Vorteil, daß die erzeugte Membranverwölbung weitgehend temperaturunabhängig ist, da keine unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der verschiedenen Schichten auftreten. Weiterhin können damit die optischen Eigenschaften des Mikrospiegels weitgehend unabhängig von den mechanischen Eigenschaften der gegebenenfalls benötigten Reflexionsschichten gewählt werden. Sehr vorteilhaft ist auch, daß die Erzeugung von mechanischen Spannungen über eine Dotierung mit den in der Halbleitertechnik üblichen Prozessen kompatibel ist und daß die induzierte mechanische Spannung in weiten Grenzen über die Variation der Dotierstoffkonzentration, der Eindringtiefe, über einen nachfolgenden Temperprozeß zur Veränderung der Eindringtiefe oder die Auswahl geeigneter Dotierstoffmaterialien eingestellt werden kann.
  • Weiterhin ist es in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung in einfacher Weise möglich, einen rasternden Mikrospiegel mit einer Anordnung von mehreren sensierenden Elementen wie beispielsweise Photozellen oder Infrarotdetektoren in Form eines Pixelarrays zu kombinieren, womit sich die räumliche Auflösung in der vom Mikrospiegel erfaßten Urbildebene erheblich verbessert. Beispielsweise kann man sehr vorteilhaft in einer Raumrichtung mit einem Pixelzeilenarray arbeiten und die zweite Raumrichtung gleichzeitig über den rasternden Mikrospiegel erfassen. Dazu genügt dann ein um eine Torsionsachse schwingender Mikrospiegel als einachsiger Schwingspiegel. Besonders in der Kombination mit Pixelarrays geringer Pixelzahl wie 1 × 16 Pixeln oder 2 × 8 Pixeln ergeben sich so erhebliche Vorteile hinsichtlich räumlicher Auflösung und Detektionsgeschwindigkeit.
  • Zeichnung
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die 1 bis 4 zeigen die Verfahrensschritte zur Erzeugung des erfindungsgemäßen Mikrospiegels und 5 zeigt eine Draufsicht auf 4. Die 6 bis 9 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele des Mikrospiegels.
  • Ausführungsbeispiele
  • Die 1 bis 5 erläutern ein erstes Ausführungsbeispiel des Mikrospiegels und eines Verfahrens zu seiner Herstellung. Zunächst wird zur Herstellung des Mikrospiegels in Form eines sphärischen Hohlspiegels 30 auf der Vorderseite eines Siliziumwafers, der im weiteren als Tragkörper 10 für den Mikrospiegel dient, zunächst in die Waferrückseite in an sich bekannter Weise über Trocken- oder Naßätzverfahren eine definierte quaderförmige Aussparung 21 herausstrukturiert, so daß eine freitragende, gleichmäßige, dünne Siliziumfläche entsteht, die in der Draufsicht eine rechteckige Form hat. Die Form dieser Aussparung 21 kann jedoch auch, angepaßt an die gewünschte Form des Mikrospiegels, beispielsweise die Form eines Zylinders haben, so daß sich in der Draufsicht eine kreisförmige Fläche ergibt.
  • Im nächsten Verfahrensschritt wird dann gemäß 2 auf die noch unstrukturierte Vorderseite des Tragkörpers 10 eine tensil verspannte Schicht 11 aufgebracht, d.h. eine Schicht, die eine intrinsische permanente mechanische Schichtspannung aufweist, die in ihrer Stärke gezielt eingestellt wird. Durch die induzierte tensile mechanische Spannung wird die freitragende dünne Siliziumfläche somit von innen nach außen hin nach oben gewölbt, sobald im weiteren Verfahrensschritt die Verbindung mit dem umgebenden Tragkörper 10 zumindest weitgehend unterbrochen wird. Dadurch entsteht die Form eines abbildenden Hohlspiegels 30.
  • Gemäß 3 wird die freitragende dünne Siliziumfläche mit der aufgebrachten tensil verspannten Schicht 11 in einem nächsten Ätzschritt in an sich bekannter Weise über eine aufgebrachte Ätzmaskierung aus dem umgebenden Tragkörper 10 freigelegt, so daß unmittelbar nach dem Freilegen eine über die von der tensil verspannten Schicht 11 induzierten mechanischen Spannungen verwölbte Membran 20 (4) entsteht. Die Membran 20 besteht gemäß diesem Ausführungsbeispiel aus einer Schichtstruktur mit einem Membrangrundkörper 15 als Grundschicht, der beispielsweise aus Silizium besteht, und einer tensil verspannten Schicht 11 (6). Das Freilegen der Membran 20 aus dem Tragkörper 10 erfolgt so, daß die Membran 20 über mindestens einen Steg 16 freitragend mit dem Tragkörper 10 verbunden bleibt (5). Zur Erzeugung einer homogenen Verwölbung der Membran 20 sind die Schicht 11 und der Membrangrundkörper 15 insbesondere auf ihrer gesamten Berührungsfläche fest miteinander verbunden.
  • Beim Ausführungsbeispiel gemäß 5 ist die Membran 20 über zwei einander gegenüberliegende Stege 16 federnd mit dem die Membran 20 umgebenden Tragkörper 10 nach der Art eines einachsigen Schwingspiegels verbunden, so daß die Membran Torsionsschwingungen um die durch die Stege 16 definierte Achse ausführen kann.
  • Nach dem Freilegen der Membran 20 wird dann, wie in 4 weiter dargestellt, der Tragkörper 10 mit der damit freitragend verbundenen verwölbten Membran 20 rückseitig in an sich bekannter Weise auf einem Substrat 12 befestigt. Auf dem Substrat 12, das aus für die jeweilige Verwendung angepaßten Materialien wie Silizium, Glas, einem Polymer, einer Leiterbahnplatine oder einem Metall besteht, sind zur Anregung von Torsionsschwingungen zwei elektrisch voneinander getrennte Elektroden 13 angebracht, an die über nicht dargestellte elektrische Anschlüsse eine Wechselspannung angelegt wird, so daß über die Polung der Ladung der Elektroden auf die Membran 20 insbesondere periodische elektrostatische Kräfte wirken, die eine Torsion des Mikrospiegels um die durch die Stege 16 definierte Achse bewirken. Zusätzlich kann dabei in Weiterbildung der Erfindung auch an die Membran 20 über eine entsprechende Oberflächenstrukturierung des Wafers mit Leiterbahnen eine elektrische Spannung an die Membran 20 angelegt werden, um diese Kräfte zu verstärken und die Membran 20 mit einer sich periodisch ändernden Ladung zu belegen. Die Zuführung dieser Ladung ist besonders einfach möglich, wenn die Stege 16 oberflächlich metallisiert als Leiterbahnen verwendet werden und die Membran 20, wie beispielsweise im Fall einer aufgebrachten Goldschicht, oberflächlich metallisiert ist.
  • Über die von den Elektroden hervorgerufenen Kräfte bildet sich somit bei geeigneter Wahl der Stärke und Frequenz der elektrischen Wechselspannung – in Abhängigkeit von der jeweils gewählten Geometrie wie beispielsweise Form des Spiegels, Abstand Elektroden-Spiegel, Dicke der Stege und Geometrie der Elektroden – eine Torsionsschwingung des Mikrospiegels aus.
  • Im erläuterten Ausführungsbeispiel bildet die Membran 20 die Form des sphärischen Hohlspiegels 30, sie kann – in Abhängigkeit von der vorgenommenen Strukturierung der freitragenden Siliziumfläche – aber ebenso die Form eines verwölbten Quadrates, eines verwölbten Rechteckes, einer verwölbten Ellipse oder eines verwölbten Kreises haben, so daß sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Hohlspiegeln mit allgemeiner Grundfläche, insbesondere aber auch von sphärischen Hohlspiegeln eignet. Die erzeugten Hohlspiegel 30 werden hinsichtlich ihrer Abbildungseigenschaften insbesondere durch die Form und den Grad der Verwölbung der Membran 20 bestimmt.
  • Die aufgebrachte tensil verspannte Schicht 11 ist eine dünne Goldschicht, die bei einem typischen Durchmesser der Membran 20 von ca. 0,5 mm bis 5 mm und bei einer Dicke der Membran 20 von ca. 1 μm bis 50 μm eine Dicke von 100 nm bis 1000 nm hat. Die Goldschicht wird in an sich bekannter Weise beispielsweise über Aufdampfen aufgebracht. Die Schichtdicke bestimmt dabei sehr wesentlich den Grad der Verwölbung der Membran 20.
  • Neben einer Goldschicht eignen sich auch eine Vielzahl anderer Materialien und insbesondere Metalle zum Erzeugen der tensil verspannten Schicht 11. Wesentlich ist jeweils nur eine gute Haftung auf der Membran 20, eine homogene Schichtdicke, eine Verträglichkeit mit dem Material des Membrangrundkörpers 15, eine möglichst einfache Abscheidetechnik und die Erzeugung von mechanischen Spannungen in der tensil verspannten Schicht 11 über die Abscheidetechnik.
  • Alternativ kann die tensil verspannte Schicht 11 auch über Sputtern aufgebracht werden. Aufdampfen hat dabei gegenüber Sputtern jedoch den Vorteil, daß aufgedampfte Metallschichten bereits generell hohe tensile Eigenspannungen aufweisen, während diese bei gesputterten Metallschichten über die Sputterparameter und eine thermische Nachbehandlung der aufgesputterten Schicht eingestellt oder erzeugt werden müssen. Die genauen Spiegelparameter lassen sich somit bei gegebener intrinsischer Schichtspannung sehr einfach über die Dicke der aufgedampften Goldschicht einstellen.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird anstelle einer tensil verspannten Goldschicht eine tensil verspannte Siliziumnitrid-, siliziumreiche Siliziumoxid-, Siliziumoyxnitridschicht oder eine tensil verspannte Schicht 11 aus einer Kombination dieser Materialien über Aufdampfen, Aufsputtern, PVD (physical vapour deposition) oder CVD (chemical vapour deposition) aufgebracht.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß eine Kombination mehrerer Schichten auf dem Tragkörper 10 übereinander aufgebracht wird. Dies wird anhand der 7 erläutert, die in einem Ausschnitt von 4 lediglich die Membran 20 zeigt, wobei auf dem Membrangrundkörper 15 aus Silizium zunächst eine tensil verspannte Silizliumnitrid-, Siliziumoyxnitrid oder eine tensil verspannte siliziumreiche Siliziumoxidschicht oder eine sonstige tensil verspannte Schicht 11a aus einer Kombination dieser Materialien aufgebracht ist, auf die eine weitere tensil verspannte Deckschicht 11b aus beispielsweise Gold folgt. Die Deckschicht 11b ist dabei ein idealer Infrarotstrahlungsreflektor, der sich durch eine besonders hohe chemische Umweltbeständigkeit auszeichnet. Somit eignet sich der Mikrospiegel mit der aufgebrachten Goldschicht als Deckschicht 11b oder als tensil verspannter Schicht 11 besonders als Spiegel für den infraroten Wellenlängenbereich.
  • Die erläuterten Ausführungsbeispiele werden in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung auch so ausgeführt, daß das Abscheiden der tensil verspannten Schicht 11 auf dem Tragkörper 10 gemäß 2 nicht auf der gesamten Oberfläche des Tragkörpers 10, sondern über eine einfache Maskierung der Oberfläche des Tragkörpers 10 lediglich in einem Bereich erfolgt, der später die gemäß 3 herausstrukturierte Membran 20 bildet. Die Zusammensetzung des dadurch im Bereich der herausstrukturierten Membran 20 erzeugten Schichtkörpers bleibt dabei völlig analog den erläuterten Ausführungsbeispielen. Diese Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung des Mikrospiegels vermeidet unerwünschte, im Tragkörper 10 induzierte Spannungen, da diese örtlich auf die Membran 20 beschränkt bleiben.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Mikrospiegels sieht vor, daß die permanent induzierte mechanische Spannung, die zum Verwölben der Membran 20 führt, nicht durch Aufbringen einer zusätzlichen, insbesondere tensil verspannten Schicht 11 auf dem gesamten Tragkörper 10 oder lediglich dem Bereich der Membran 20 erzeugt werden, sondern durch Dotierung der Membran 20 mit Fremdatomen.
  • Dabei ist zunächst wesentlich, daß die in die Membran 20 eingebrachten Fremdatome einen im Vergleich zum Wirtsgitter unterschiedlichen und insbesondere kleineren Atomradius aufweisen, so daß durch Dotierung mit Atomen mit geringerem Radius als die Atome des Wirtsgitters Zugspannungen entstehen.
  • Ein Ausführungsbeispiel unter Verwendung einer Dotierung wird anhand der 8 erläutert, die die Membran 20 als Ausschnitt aus 4 zeigt. In diesem Fall ist die Membran 20 zunächst ein monolithischer Membrankörper aus Silizium, der aus einem Stück hergestellt ist und insbesondere keine Strukturierungen aufweist. Die monolithische Platte wird dann oberflächlich mit Phosphor oder Boratomen dotiert. Die Dotierung erfolgt entweder über eine an sich aus der Halbleitertechnik bekannte Ionenimplantation durch Beschuß des monolithischen Membrankörpers mit entsprechenden Ionen oder über eine thermisch induzierte Diffusion von auf den Membrankörper aufgebrachtem Material. Auch eine Kombination von Ionenimplantation mit thermisch induzierter Diffusion hat sich zweckmäßig erwiesen. Nach Abschluß der Dotierung hat sich somit innerhalb des monolithischen Membrankörpers eine dotierte Oberflächenschicht 15a gebildet und ein im wesentlichen undotierter Membrangrundkörper 15b. Die dotierte Oberflächenschicht 15a in dieser als Membran 20 verwendeten Schichtstruktur führt somit aufgrund der induzierten mechanischen Spannung zu einer Verwölbung, deren Grad über die Dotierkonzentration, die lokale Verteilung der Dotieratome im Wirtsgitter, das Dotiermaterial und die Dicke der Membran 20 bestimmt oder eingestellt wird.
  • Zweckmäßigerweise erfolgt die Dotierung des Tragkörpers 10 auch bei diesem Ausführungsbeispiel lediglich in dem Bereich, der nach dem Herausstrukturieren die Membran 20 bildet. Dazu werden beispielsweise über eine Oberflächenmaskierung Ionen nur in diesem Bereich implantiert.
  • Besonders wichtig bei der Erzeugung einer Verwölbung der Membran 20 ist ein Konzentrationsgradient der Dotieratome von der Oberfläche des Tragkörpers 10 bzw. der Membran 20, da eine homogene Dotierkonzentration nicht zu der gewünschten Verwölbung führt. Dieser Konzentrationsgradient stellt sich jedoch aufgrund des Verfahrens zur Erzeugung der Dotierung über Ionenimplantation von selbst ein. Hinsichtlich der flicke der dotierten Oberflächenschicht 15a im Verhältnis zum Membrangrundkörper 15b hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn diese ein ungefähres Verhältnis ihrer Dicken von 1:100 bis 1:10 haben. Dieses Verhältnis ist aber stark abhängig von der jeweiligen Konzentration an Fremdatomen, der Stärke des erzielten Konzentrationsgradienten und von den mechanischen Eigenschaften des Wirtsgitters sowie von der gewünschten Verwölbung. Insofern muß der Fachmann an dieser Stelle anhand einiger Eichversuche die Verwölbung als Funktion der Dotierkonzentration bestimmen. In jedem Fall ist es zur Gewährleistung guter Abbildungseigenschaften des erzeugten Hohlspiegels wichtig, daß die Dotierkonzentration und auch der erzielte Dotierstoffkonzentrationsgradient in der dotierten Oberflächenschicht 15a auf der gesamten Oberfläche der Membran 20 möglichst homogen ist, da es sonst zu ungleichmäßigen Verwölbungen der Membran 20 kommt.
  • Zur Nachjustierung der Dotieratomverteilung in der dotierten Oberflächenschicht 15a oder einer Verbreitung der dotierten Oberflächenschicht 15a auf Kosten des Membrangrundkörpers 15b kann ein Temperprozeß nach dem Dotieren und vor dem Herausstrukturieren der Membran 20 (3) nachgeschaltet werden. Dieses Tempern kann aber auch erst am fertigen Mikrospiegel vollzogen werden, so daß während des Temperns in situ die Veränderung der Abbildungseigenschaften des Mikrospiegels geprüft bzw. nachjustiert werden. Insbesondere hat man damit die Möglichkeit, sich aufgrund einer lateral geringfügig inhomogenen Dotieratomverteilung ergebende Abbildungsfehler des erzeugten Mikrospiegels am fertigen Produkt zu korrigieren, indem man den Mikrospiegel nicht als Ganzes tempert, sondern lediglich die dotierte Oberflächenschicht 15a lokal definiert erwärmt.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird neben einer Dotierung entsprechend dem vorangehenden Beispiel, eine zusätzliche Goldschicht oder eine Kombination mehrerer, insbesondere tensil verspannter Schichten auf die dotierte Oberflächenschicht 15b aufgebracht. Dies wird anhand der 9 erläutert, in der die Membran 20 mit einer dotierten Oberflächenschicht 15a und einem im wesentlichen undotierten Membrangrundkörper 15b dargestellt ist, auf die zusätzlich eine weitere Deckschicht 11c aufgebracht ist. Diese Deckschicht 11c besteht in diesem Fall aus Gold und erfüllt somit gleichzeitig auch die Aufgabe der tensil verspannten Schicht 11, d.h. sie induziert zusätzliche mechanische Spannungen in der Membran 20. Somit kann man sehr einfach die günstigen optischen Eigenschaften einer Goldschicht mit den über die Dotierung erzielten mechanischen Spannungen zur Verwölbung der Membran 20 verknüpfen. Während eine sehr dünne Goldschicht von wenigen nm lediglich eine Reflexion im Infraroten und nur geringfügige mechanische Spannungen bewirkt, führt eine dickere Goldschicht von 50 nm bis 1000 nm zu einer sehr günstigen Kombination von induzierten mechanischen Spannungen aus der dotierten Oberflächenschicht 15a und der aufgebrachten Goldschicht bei gleichzeitig guter Infrarotreflektivität des erzeugten Mikrospiegels. Das Verfahren der Dotierung mit Fremdatomen zur Verwölbung der Membran 20 unterstützt somit das Verfahren über das Aufbringen von tensil verspannten Schichten 11 und kann diese auch ersetzen.
  • Andererseits bewirkt eine Dotierung mit Fremdatomen mit größerem Atmomradius eine Dehnung oder Druckspannung in der Membran, so daß eine derartige Dotierung einer tensilen Spannung durch eine aufgebrachte tensil verspannte Schicht 11 entgegenwirkt.

Claims (19)

  1. Mikrospiegel mit einer durch eine permanent induzierte mechanische Spannung zu einer definierten Krümmung verwölbten Membran (20) als abbildendes fokussierendes Element, wobei – die Membran (20) einen monolithischen Membrangrundkörper (15, 15b) aufweist, der mit zumindest einer auf dem Membrangrundkörper (15, 15b) aufgebrachten oder innerhalb des Membrangrundkörpers (15b) erzeugten Schicht (11a, 15a) versehen ist, die die mechanische Spannung induziert, – die Membran (20) freitragend und über mindestens einen Steg (16) federnd mit einem die Membran (20) zumindest bereichsweise umgebenden Tragkörper (10) verbunden ist, und – Mittel zur Anregung von Torsionsschwingungen der Membran (20) um den oder die Stege (16) als Torsionsachse vorgesehen sind.
  2. Mikrospiegel nach Anspruch 1, bei dem die Membran (20) nach Art eines einachsigen Schwingspiegels über zwei gegenüberliegende Stege (16) federnd mit dem Tragkörper (10) verbunden ist, und, angeregt durch die vorgesehenen Mittel, eine Torsionsschwingung um die durch die Stege (16) definierte Achse ausführt und dabei ihre Umgebung in einer Urbildgeraden abrastert und auf ein sensierendes Element abbildet.
  3. Mikrospiegel nach Anspruch 1, bei dem die Membran (20) über vier zueinander senkrecht stehende Stege (16) federnd mit dem Tragkörper (10) verbunden ist, und, angeregt durch die vorgesehenen Mittel, eine Torsionsschwingung um zwei zueinander senkrechte Torsionshauptachsen ausführt und dabei ihre Umgebung in einer Urbildebene abrastert und auf ein sensierendes Element abbildet.
  4. Mikrospiegel nach Anspruch 2 oder 3, bei dem das Abrastern der Urbildebene auf definierten Bahnkurven, insbesondere Lissajou-Figuren erfolgt.
  5. Mikrospiegel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Mittel Elektroden (13) sind, die in der Umgebung der verwölbten Membran (20) angebracht sind.
  6. Mikrospiegel nach Anspruch 5, bei dem sich unterhalb der Membran (20) mindestens eine Elektrode (13) befindet, an der eine zeitlich veränderliche Spannung zur Erzeugung elektrostatischer Kräfte auf die Membran (20) anliegt.
  7. Mikrospiegel nach Anspruch 5 oder 6, bei dem die Elektroden (13) auf einem mit dem Tragkörper (10) verbundenen Substrat (12) vorgesehen sind.
  8. Mikrospiegel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem auf die die mechanische Spannung induzierende Schicht (11a, 15a) mindestens eine Deckschicht (11b, 11c), insbesondere eine Goldschicht oder eine tensil verspannte Goldschicht, aufgebracht ist.
  9. Mikrospiegel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die die mechanische Spannung induzierende Schicht (11a, 15a) und/oder die Deckschicht (11b, 11c) im infraroten Wellenlängenbereich reflektiert.
  10. Mikrospiegel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem mindestens eine Schicht (15a) eine mit Fremdatomen dotierte Schicht ist, wobei die Fremdatome im Vergleich mit den Atomen des Materials des Membrangrundkörpers (15, 15b) einen unterschiedlichen Atomradius aufweisen.
  11. Mikrospiegel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem mindestens eine Schicht eine tensil verspannte Schicht (11a) aus Siliziumnitrid, Siliziumdioxid, einem Siliziumoxinitrid (SiOxNy) oder einem siliziumreichen Siliziumoxid ist.
  12. Mikrospiegel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem der Membrangrundkörper (15, 15b) aus Silizium besteht.
  13. Verfahren zur Herstellung eines Mikrospiegels, wobei – aus einem Tragkörper (10) eine Membran (20) so herausstrukturiert wird, daß die Membran (20) über mindestens einen Steg (16) freitragend mit dem Tragkörper (10) verbunden bleibt, – die Membran (20) über eine induzierte permanente mechanische Spannung zu einer definierten fokussierenden Krümmung verwölbt wird und – Mittel zur Anregung von Torsionsschwingungen der Membran (20) um den oder die Stege (16) als Torsionsachse gebildet werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem die permanente mechanische Spannung vor dem Herausstrukturieren der Membran (20) durch Aufbringen mindestens einer tensil verspannten Schicht (11, 11a) auf den Tragkörper (10) und/oder durch Dotierung des Tragkörpers (10) mit Fremdatomen erzeugt wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem zunächst ein Membrangrundkörper (15, 15b) aus dem Tragkörper herausstrukturiert wird und danach die Erzeugung der mechanischen Spannung durch Aufbringen mindestens einer tensil verspannten Schicht (11, 11a) und/oder durch Dotierung des Membrangrundkörpers (15, 15b) mit Fremdatomen erfolgt.
  16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, bei dem die Dotierung mit Fremdatomen wie insbesondere Bor oder Phosphor erfolgt, die einen, im Vergleich mit den Atomen des Materials des Membrangrundkörpers (15, 15b), unterschiedlichen Atomradius aufweisen.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, bei dem die Dotierung des Membrangrundkörpers (15, 15b) derart erfolgt, dass der Membrangrundkörper eine dotierte Oberflächenschicht (15a) aufweist.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, bei dem die Dotierung über Ionenimplantation oder thermische Eindiffusion von Fremdatomen erfolgt.
  19. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, bei dem die tensil verspannte Schicht (11, 11a) über Bedampfen oder Sputtern aufgebracht wird.
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