DE19851740C1 - Monolithisch integrierter Interdigitalkoppler - Google Patents
Monolithisch integrierter InterdigitalkopplerInfo
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Abstract
Ein technologisch leichter herstellbarer Interdigitalkoppler für den Millimeterwellenbereich besteht aus mehreren parallel nebeneinander verlaufenden Leitungen (5, 6, 7, 8, 9), wobei das Ende einer jeden Leitung über eine leitende Luftbrücke (10, 11, 12, 13) mit einer ihr nicht direkt benachbarten Leitung verbunden ist. Zur Realisierung einer engen Kopplung ist mindestens zwischen einer Luftbrücke (10, 11, 12, 13) und der von ihr jeweils überbrückten Leitung (6, 7, 8) eine konzentrierte Kapazität (14, 15, 16, 17) geschaltet.
Description
Die Erfindung betrifft einen monolithisch inte
grierten Interdigitalkoppler, bestehend aus mehreren
paralellen nebeneinander verlaufenden Leitungen, wobei das
Ende einer jeden Leitung über eine leitende Luftbrücke mit
einer ihr nicht direkt benachbarten Leitung verbunden ist.
Ein derartiger Interdigitalkoppler, der in der Literatur auch
oft als "Lange-Koppler" bezeichnet wird, ist aus dem
Lehrbuch R. K. Hoffmann: Integrierte Mikrowellenschaltun
gen, Springer-Verlag 1983, Seite 260-262 bekannt. Mit ei
ner interdigitalen Leiterstruktur läßt sich eine sehr enge
Kopplung erzielen. Soll ein Interdigitalkoppler mono
lithisch integriert werden, so müßte, um z. B. einen 3-dB-
Koppler mit guten elektrischen Eigenschaften zu realisie
ren, die Leiterbreite und der Abstand zwischen den Leitern
kleiner als 8 µm sein. Solche schmalen Leiterbahnen und Ab
stände zwischen den Leitern sind aber technologisch sehr
schwer herzustellen.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, einen monolithisch inte
grierten Interdigitalkoppler der eingangs genannten Art an zu
geben, der auch mit größeren Leiterbreiten und
größeren Abständen zwischen den Leitern, die sich technolo
gisch leichter realisieren lassen, einen sehr hohen Koppel
grad erreicht.
Die genannte Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruchs 1
gelöst. Demnach ist mindestens zwischen einer Luftbrücke,
welche ein Leitungsende mit einer nicht direkt benachbarten
Leitung verbindet, und der von ihr jeweils überbrückten
Leitung eine konzentrierte Kapazität geschaltet. Eine
oder mehrere so eingesetzte konzentrierte Kapazitäten erhö
hen den Koppelgrad des Kopplers, weshalb auf sehr schmale
Leiterbreiten und sehr geringe Abstände zwischen den Lei
tern verzichtet werden kann. Außerdem wird dadurch die
Richteigenschaft des Kopplers verbessert, weil die Ausbrei
tungsgeschwindigkeiten der geraden und ungeraden Wellenmo
dem im Koppelbereich aneinander angeglichen werden. Durch
den Einsatz einer oder mehrerer konzentrierter Kapazitäten
kann auch die Leitungslänge im Koppelbereich verringert
werden.
Der Anspruch 2 gibt eine Ausführungsart der Erfindung an.
Gemäß dieser kann die Bandbreite des Kopplers dadurch erhöht werden, daß
Anschlußleitungen an den Toren des Kopplers mit Stichlei
tungen versehen werden, um Reflexionen an den Toren mög
lichst weitgehend zu reduzieren.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spiels wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Draufsicht auf
einen auf einem Substrat monolithisch integrierten
Interdigitalkoppler. Es handelt sich dabei um einen 3-dB-
Koppler mit vier als Leitungen ausgeführten Toren 1, 2, 3
und 4. Die vier Tore 1, 2, 3, 4 sind über fünf parallel
nebeneinander verlaufende Leitungen 5, 6, 7, 8 und 9 so
gekoppelt, daß eine z. B. am Tor 1 eingespeiste Leistung zu
gleichen Teilen auf die beiden Tore 2 und 4 aufgeteilt
wird, das Tor 3 aber völlig entkoppelt bleibt.
Die fünf Leitungen 5, 6, 7, 8 und 9 sind folgendermaßen in
bekannter Weise (wie bei einem "Lange-Koppler") miteinander
verkoppelt und mit den einzelnen Toren 1, 2, 3 und 4 ver
bunden:
Die beiden Leitungen 5 und 7 sind mit dem Tor 1 verbunden.
Zwischen den beiden Leitungen 5 und 7 liegt die Leitung 6,
welche vor dem Tor 1 endet und mit dem Tor 3 verbunden ist.
Die Leitung 7 ist sowohl mit dem Tor 1 als auch mit dem Tor
4 verbunden. Die direkt neben der Leitung 7 verlaufende
Leitung 8 ist einerseits am Tor 2 angeschlossen und endet
andererseits vor dem Tor 4. Die direkt mit der Leitung 8
benachbarte Leitung 9 steht an einem Ende mit dem Tor 4 in
Verbindung und ist am anderen Ende offen. Auf diese Art und
Weise entsteht ein interdigital ineinander greifendes Lei
tungssystem, bei dem die Leitungen 5, 6, 8 und 9 jeweils
ein offenes, nicht mit einem der Tore 1, 2, 3 oder 4 ver
bundenes Ende aufweisen. Die beiden äußeren Leitungen 5 und
9 enden in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa auf
der halben Länge des Kopplers.
Um die gewünschte 3-dB-Koppelwirkung zu erzielen, sind die
freien Enden der Leitungen jeweils über leitende
Luftbrücken mit einer nicht direkt benachbarten Leitung
kontaktiert. So besteht zwischen dem freien Ende der
Leitung 6 und der Leitung 8 eine Luftbrücke 10, zwischen
dem freien Ende der Leitung 5 und der Leitung 7 eine
Luftbrücke 11, zwischen dem freien Ende der Leitung 9 und
der Leitung 7 eine Luftbrücke 12 und zwischen dem freien
Ende der Leitung 8 und der Leitung 6 eine Luftbrücke 13.
Bei einer Betriebsfrequenz des Kopplers im Milli
meterwellenbereich und bei einer Substratdicke von weniger
als 100 µm, müßten, um eine gewünschte 3-dB-Kopplung zu
erzielen, die Leitungen 6, 7, 8, 9 sehr schmal (kleiner als
8 µm) und vor allem auch die Abstände zwischen den Leitungen
sehr eng (kleiner als 8 µm) ausgeführt werden. Solch
schmale Leitungen und geringe Abstände zwischen den
Leitungen sind technologisch sehr schwer zu verwirklichen.
Um trotzdem die erforderlichen engen Kopplungen zwischen
den Leitungen realisieren zu können, ist zwischen jeder
Luftbrücke 10, 11, 12, 13 und der von ihr überbrückten
Leitung eine konzentrierte Kapazität geschaltet. So
befindet sich zwischen der Luftbrücke 10 und der Leitung 7
eine Kapazität 14, zwischen der Luftbrücke 11 und der
Leitung 6 eine Kapazität 15, zwischen der Luftbrücke 12 und
der Leitung 8 eine Kapazität 16 und zwischen der Luftbrücke
13 und der Leitung 7 eine Kapazität 17. Für eine geforderte
Kopplung reichen unter Umständen auch weniger konzentrierte
Kapazitäten aus als in dem Ausführungsbeispiel angegeben.
Diese Kapazitäten 14, 15, 16, 17 haben bei einer
Betriebsfrequenz des Kopplers von etwa 26 GHz einen Wert
von ca. 0,1 pF.
Mit den die Kopplungen verstärkenden konzentriereten
Kapazitäten sind auf einem GaAs Substrat mit einer Dicke
von 100 µm und einer Dielektrizitätszahl ε = 12,9
Leiterbreiten und Leiterabstände von nurmehr 10 bis 15 µm
erforderlich.
Beim Ätzen der Leiterbahnen 5, 6, 7, 8 und 9 lassen sich
keine exakt konstanten Leiterbreiten realisieren.
Insbesondere in der Mitte, ca. 200 bis 300 µm vom
Leitungsende entfernt, ensteht eine gewisse Verbreiterung
der Leiter. Diese Verbreiterungen führen dazu, daß sich die
Abstände zwischen den Leitern verringern, wodurch der
Koppelgrad beeinflußt wird. Um diesen technologisch
bedingten, unerwünschten Effekt zu vermeiden, wird an
Stellen mit verbreiterten Leiterbahnen quer über alle
Leiter 5, 6, 7, 8, 9 das Leitermaterial über eine Länge von
ca. 40-50 µm entfernt. Anschließend werden die
Unterbrechungen wieder geschlossen. Dazu werden in nicht
direkt benachbarten Leitungen leitende Luftbrücken 61, 81,
71, 91 (z. B. Goldbändchen) eingesetzt. Die anderen
Unterbrechungen werden dadurch überbrückt, daß man in ihnen
auf dem Substrat eine leitende Schicht 52, 72, 62, 82
aufwachsen läßt, die anschließen nicht mehr, wie bei den
anderen Leiterbahnen, mit einer Goldschicht überzogen
werden. Durch das Weglassen der Goldschicht können die
gewünschten Abstände zwischen den Luftbrücken 61, 81, 71,
91 und den banachbarten leitenden Schichten 52, 72, 62, 82
eingehalten werden.
Um eine möglichst große Bandbreite des Kopplers zu erzie
len, sind die Tore 1, 2, 3 und 4 zur reflexionsarmen Anpas
sung mit Stichleitungen 101, 102, 201, 202, 301, 302, 401
und 402 versehen.
Claims (2)
1. Monolithisch integrierter Interdigitalkoppler für Millimeterwellen, bestehend aus
mehreren parallel nebeneinander verlaufenden Leitungen
(5, 6, 7, 8, 9), wobei das Ende einer jeden Leitung über
eine leitende Luftbrücke (10, 11, 12, 13) mit einer ihr
nicht direkt benachbarten Leitung verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwischen einer Luftbrücke
(10, 11, 12, 13) und der von ihr jeweils überbrückten
Leitung (6, 7, 8) eine konzentrierte Kapazität (14, 15,
16, 17) geschaltet ist.
2. Interdigitalkoppler nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß Anschlußleitungen an den
Toren (1, 2, 3, 4) des Kopplers mit Stichleitungen (101,
102, 201, 201, 301, 302, 401, 402) versehen sind.
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