DE19851361A1 - Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll - Google Patents

Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll

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    • Y02W30/40Bio-organic fraction processing; Production of fertilisers from the organic fraction of waste or refuse

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll, wobei auf eine getrennte und kostenintensive Sammlung von Restmüll und haushaltsüblichem Organikabfall verzichtet werden kann. Die Trennung der Organikanteile vom Restmüll erfolgt nach entsprechender Vorbehandlung unter Nutzung biochemischer Vorgänge und hierbei ablaufenden Reaktionen mit nachfolgender Zerkleinerung und Absiebung auf der Deponie. Durch die erfindungsgemäß vergrößerte Oberfläche finden die Mikroorganismen besonderes günstige Bedingungen vor, so daß sich diese rasch vermehren und zur Deckung ihres Energieeigenbedarfs die organischen Anteile im Müll zersetzen. Die durch Abspaltung der Mikroorganismen freigewordene Wärmeenergie erwärmt den Müllkörper, wobei dieser Prozeß einerseits für die Lockerung der Abfallpartikel und andererseits für die Entkeimung des infektiösen Mülls sorgt. Die relativ hohen Temperaturen im Müllkörper verhindern, daß sich in diesem Insekten oder Nagetiere aufhalten und/oder vermehren können. Weiterhin hat sich gezeigt, daß bei dem erfindungsgemäßen Rotteverfahren weniger toxische Gase im Vergleich zum Stand der Technik entstehen.

Description

Als Stand der Technik ist bekannt geworden, daß Haus-, Gewerbe- oder Sperrmüll unzerklei­ nert oder zerkleinert deponiert oder verbrannt wird. Weiter ist bekannt geworden, daß zerklei­ nerter Müll mit verschiedenen Verfahren abgesiebt und der gröbere Anteil des Mülls depo­ niert wird. Der abgesiebte Feinanteil wird dabei zur Abdeckung der Deponie verwendet. Es tritt durch dieses Verfahren zwangsläufig nur eine unvollständige Verrottung der organischen Bestandteile des Mülls ein. Bisher verwendete Siebeinrichtungen (in der Regel Trommelsie­ be) hatten zudem Nachteile wie geringe Durchsatzleistung, häufige Verstopfung, mangelhafte Trennqualität, die dazu führte, daß organische Anteile nicht in ausreichender Menge dem Rotteprozeß unterworfen werden konnten und damit den Vorschriften der TASi (Technische Anweisung Siedlungsabfall) nicht entsprochen werden konnte, die die Minimierung der orga­ nischen Abfälle im Müll vorschreibt. Die bekannt gewordenen Verfahren waren in der Regel auch unwirtschaftlich, da der Zerkleinerungs- und Absiebvorgang wegen der schwachen Siebleistung nicht in einem Arbeitsschritt durchgeführt werden konnte.
Das jetzt entwickelte neue Verfahren nutzt eine für den Anwendungsfall entwickelte Sieb­ technik, die die Mängel der alten Technik fast vollständig beseitigt. Unter Anwendung dieser Technik ist es möglich, den Zerkleinerungs- und Absiebvorgang auch mit hoher Durchsatzlei­ stung in einem Arbeitsschritt zuverlässig durchzuführen und dabei fast die gesamte Organik vom Restmüll zu trennen und für den Verrottungsvorgang zu nutzen. Neben der Erfüllung der Forderungen der TASi ist der ökonomische Vorteil der neuen Verfahrensweise offensichtlich, denn es ergeben sich erhebliche Zeiteinsparungen beim Einsatz von Bagger und Personal.
Das neu entwickelte Verfahren zur Verrottung von Haus- und Gewerbemüll hat den Vorteil, daß auf eine getrennte und damit kostenträchtige Sammlung von Restmüll und haushaltsübli­ chem Organikabfall verzichtet werden kann. Die Trennung der Organikanteile vom Restmüll erfolgt erst nach entsprechender Vorbehandlung (biochemischer Vorgänge und entsprechen­ der Reaktionen) mit nachfolgender Zerkleinerung und Absiebung auf der Deponie.
Bei Anwendung des neuen Verfahrens läßt sich die Laufzeit jeder Deponie erheblich verlän­ gern. In Deutschland werden im Restmüll in der Regel (auch bei getrennter Sammlung) 20 bis 25% Organikabfälle nativer Herkunft und unbekannte Mengen an Papier und Katonagen nachgewiesen. Unter dieser Voraussetzung läßt sich die Laufzeit einer Deponie um ca. 50% verlängern. In Südeuropa befindet sich bis zu 40% Organikabfall im Restmüll, die Laufzeiten der Deponien verlängern sich dementsprechend. In den Entwicklungs- und Schwellenländern wird bis ⇒ 75% Organik im Restmüll nachgewiesen.
Die Mikroorganismen finden im entsprechend dem neuen Verfahren behandelten Müll wegen der erheblich vergrößerten Oberfläche besonders günstige Bedingungen vor. Sie vermehren sich rasch und zersetzen zur Deckung ihres Energiebedarfs die organischen Anteile im Müll. Die durch Abspaltung der Mikroorganismen frei gewordene Wärmeenergie kann den Müll­ körper bis zu 85°C erwärmen. Knapp unterhalb der Oberfläche kann die Temperatur noch < 70°C betragen. Dieser Prozeß sorgt einerseits für die Lockerung der Abfallpartikel (Zusammenschrumpfen und Volumenreduzierung) und andererseits zur Entkeimung des in­ fektiösen Mülls. Die hohe Temperatur schafft zudem im Müllkörper klimatische Bedingun­ gen, unter denen sich weder Insekten noch Nagetiere aufhalten und vermehren können.
Das neue Verfahren gewährleistet in Verbindung mit den dazugehörigen technisch- biologischen Hilfsmitteln, daß das Rotteverfahren anspringt und dauerhaft über den Zeitraum von 4-6 Monaten funktioniert. Die toxischen Gase in der Rotte entstehen im Gegensatz zur herkömmlichen Rotte gar nicht oder in nicht nachweisbarer Menge. Auch die Immissions­ werte in den Flüssigkeiten, werden wegen der hohen Aufnahmekapazität der Huminstoffe wesentlich reduziert.
Durch die Verrottung der Organik aus dem zerkleinerten Müll fehlt der zu deponierenden Grobfraktion fast vollständig der Anteil, der zur Methangasbildung führt. Es kann deshalb bei korrekter Anwendung des neuen Verfahrens in den meisten Fällen auf eine teure Absaugung der Biogase verzichtet werden. Flüssigkeitsimmissionswerte und toxische Gase halten sich auf den Deponien in engen Grenzen, auf denen das neue Verfahren angewendet wird. Die Kosten für deren Aufbereitung und Entsorgung reduzieren sich gegenüber den Aufwendungen auf herkömmlichen Deponien erheblich. (Beispiel: Bei einer Deponie mit 7 ha Größe sind die Kosten für die Einrichtung einer Entgasungs- und Kläranlage für die Aufbereitung des Sic­ kerwassers mit mehreren Millionen DM anzusetzen). Die Gesamtkosten der Deponierung des Mülls belaufen sich bei konsequenter Anwendung des neuen Verfahrens auf lediglich ca. 10% der Kosten einer bisher üblichen Mülldeponierung.
Der unterhalb des abgesiebten organischen Feinguts lagernde Grobmüll mineralisiert nicht. Es handelt sich dabei um ein hochkalorisches Substrat, dessen Brennwert für eine spätere Ver­ brennung weitgehend erhalten bleibt.
Die Abdeckung der Deponie mit Erdreich, Mineralien, Holzspänen, Rinde usw. (die ihrerseits wieder im Laufe der Zeit durch ihre anarobe Zersetzung das Sickerwasser belasten) erübrigt sich. Dadurch wird teurer Deponieraum geschont und erhebliche Kosteneinsparungen erzielt.
Bei Anwendung des neuen Verfahrens ist es möglich, bis zu 83% des Müllaufkommens in den Kreislauf der Natur zurückzuführen. Eine ähnlich hohe Rückführungsrate ist bei richtiger Anwendung des Verfahrens auch bei der Aufnahme, mechanisch biologischer Behandlung und Umsetzung von Altdeponien zu erwarten.

Claims (26)

1. Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll
  • 1. 1.1 Grundanalyse des typischen Müllaufkommens aus den jeweiligen Einzugsgebieten der Depo­ nie. Sichtung des an der Rampe abgekippten Mülls und Homogenisierung des Mülls mittels Polypgreifer und Radlader, mit gleichzeitiger Impfung des Mülls mit Pilzkulturen.
  • 2. 1.2 Transport und Aufbau des Mülls zu einer konventionellen Miete (mit aufgelegtem, aus Drai­ nageschläuchen bestehenden Be- und Entlüftungssystem) zur Vorrotte des Mülls.
  • 3. 1.3 Überwachung der Temperatur- und Gasverhältnisse in der aufgesetzten Miete durch geschul­ tes Fachpersonal in regelmäßigen Abständen und geeignete Maßnahmen zur Steuerung der Temperaturen und Gaszusammensetzungen.
  • 4. 1.4 Auflösung der Vorrottemiete nach ca. 8 Wochen Wartezeit mit unmittelbar anschließender mechanischer Behandlung durch Zerkleinerung des Mülls und Absiebung der Organikanteile. Impfung des Mülls während oder nach dem Zerkleinerungsvorgang mit Rottesteuerern nach Rezepten, die der jeweiligen Müllstruktur (den jeweiligen biotischen wie ablotischen Verhält­ nissen) im Einzugsgebiet der Deponie angepaßt werden.
  • 5. 1.5 Transport und Ausbringung des abgesiebten Grobanteils zur Herstellung eines Müllkörpers, Aufbau einer Tafelmiete.
  • 6. 1.6 Verlegung eines angepaßten Belüftungssystems auf dem aus Grobmüll geschaffenen Depo­ niekörper, das einen Aufbau der großflächigen Rottemiete bis zu 2,3 m Höhe erlaubt, und dadurch eine erhebliche Verkleinerung der Rottefläche möglich ist.
  • 7. 1.7 Aufbringung des abgesiebten und geimpften Feinguts auf den mit einem Belüftungssystem ausgestatteten Deponiekörper.
  • 8. 1.8 Überwachung der Temperatur- und Gasverhältnisse während der Verrottung in regelmäßigen Abständen. Bei Temperaturverlust Durchführung von geeigneten Maßnahmen zur Sicherung und Erhaltung der hohen Temperaturen in der Rotte. Die hohen Temperaturen und der rei­ bungslose Verlauf der Rotte stehen im korelativem Verhältnis zueinander.
  • 9. 1.9 Abdeckung der aktiven Rotteflächen durch Auftrag abgesiebten Feinguts aus reifen Rotte­ mieten. Niedrige Temperaturen illustrieren Verhältnisse, welche zur Entstehung von uner­ wünschten bzw. toxischen Gasen führen können. Solche Vorgänge werden durch die Aufbrin­ gung von abgesiebtem Feingut reifer Rottemieten verhindert.
  • 10. 1.10 Erzielung von hohen, erheblich über dem Normalmaß liegenden Temperaturen in der Rotte.
  • 11. 1.11 Rückführung der organischen Stoffe in den Kreislauf der Natur und Vorhaltung des hochkalo­ rischen Restmülls für eine spätere Verbrennung.
  • 12. 1.12 Erhebliche Reduzierung der toxischen Gase und anderer Belastungen auf der Deponie. Durch eine optimal funktionierende Rotte (Temperaturen im Bereich über 80°) werden thermophile Mikroorganismen selektiert, die den Zersetzungsprozeß der organischen Substrate beschleu­ nigen und die Entstehung von Störfaktoren wie Problem- und toxische Gase minimieren bzw. verhindern. Am Ende dieser biochemischen Reaktionen werden Huminstoffe gebildet, die wie ein Puffer fungieren und freie Ionen von Schwermetallen in sich binden können, die für die darauf angepflanzten Kulturen dann nicht mehr erreichbar sind.
  • 13. 1.13 Erhebliche Reduzierung der Methangasbildung und dadurch möglicher Verzicht auf teure Entgasungsanlagen.
  • 14. 1.14 Erhebliche Reduzierung der Flüssigkeitsimmissionswerte auf der Deponie, weil durch die in der Rottemiete entstehenden hohen Temperaturen die anfallenden Niederschläge verdampfen.
2. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.1 ist dadurch gekennzeichnet, daß der von den Müllfahrzeugen abgekippte Müll an der Kipp­ stelle gesichtet und er bei gleichzeitiger Impfung mit Pilzkulturen mittels Polypgreifer und Radlader grob homogenisiert wird.
3. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe-, und Sperrmüll nach Anspruch 1.2 ist dadurch gekennzeichnet, daß der gesichtete, geimpfte und homogenisierte MüII zur Vor­ rotte auf dem verlegten Be- und Entlüftungssystem konventionell abgelagert wird.
4. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.3 ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Überwachung der Vorrotte fachkundiges Personal nur in gewissen Abständen einen geringen Zeitaufwand benötigt.
5. Das Verfahren zur Verrottung von Haus- Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.4 ist dadurch gekennzeichnet, daß nach ca. 8 Wochen Wartezeit der vorgerottete Müll mittels geeigneter Beschickungsgeräte einem langsamlaufenden Zerkleinerer (Fig. 1 und 2 (1)) zu­ geführt wird. Nach dem Zerkleinerungsvorgang werden vorteilhaft gröbere Störstoffe wie Eisen usw. separiert (Fig. 1 (1.4)) und der Restmüll dann in einem schnellaufenden Nach­ zerkleinerer (Shredder) (Fig. 1 (3)) oder einer Kugelmühle auf Fraktionen < 100 mm nach­ zerkleinert. So wird eine gute Homogenisierung des zerkleinerten Materials erreicht, die in der späteren Rotte höhere Temperaturen ermöglicht und eine bessere Qualität des Kompo­ stes zur Folge hat.
6. Das Verfahren zur Verrottung von Haus- Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.4 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß nach ca. 8 Wochen Wartezeit der vorgerottete Müll mittels geeigneter Beschickungsgeräte einem langsamlaufenden Zerkleinerer (Fig. 2 (1)) zugeführt und auf eine weitere Nachzerkleinerung verzichtet wird. Es verlängert sich in diesem Fall aber die Rottezeit um ca. 4 Wochen, der Kompost hat am Ende auch nicht die hohe Güteklasse wie bei einer durchgeführten Vor- und Nachzerkleinerung des Mülls.
7. Das Verfahren zur Verrottung von Haus- Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.4 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß während oder unmittelbar nach der Zerkleinerung der Müll nach abgestimmten Rezepturen mit Rottesteuerern kontaminiert (Fig. 1 und 2 (1.3 und 3.3)) und in unmittelbarer Folge einem geeigneten Sieb (vorzugsweise Scheibensieb) (Fig. 1 und 2 (2)) zugeführt wird. Die zerkleinerte und aufgeschlossene Organik wird ab­ gesiebt und gesondert aus dem Sieb (Fig. 1 und 2 (2.5)) geführt. Vorteilhaft auf die Tren­ nung der Organik vom Restmüll wirkt sich aus, daß der Siebdeckwinkel des Scheibensie­ bes (Fig. 1 und 2 (2)) zwischen 6 und 18° verstellbar ist, das Scheibensieb (Fig. 1 und 2 (2)) damit entsprechend der Zusammensetzung des Mülls eingestellt werden kann.
8. Das Verfahren zur Verrottung von Haus- Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.4 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß sich vorgerotteter Müll besser und wirkungsvoller zer­ kleinern und absieben läßt als nicht vorgerotteter Müll.
9. Das Verfahren zur Verrottung von Haus- Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.4 ist bei bestimmten, sich aus der geplanten Weiterverwendung ergebenden Gesichtspunkten auch dadurch gekennzeichnet, daß nur das abgesiebte Feingut mit Rottesteuerern kontaminiert wird, die Kontaminierung während des Siebvorgangs (Fig. 1 und 2 (2.8)) er­ folgt, und auf die Kontaminierung des gesamten Mülls vor, während oder nach dem Zer­ kleinerungsvorgang verzichtet wird.
10. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.5 ist dadurch gekennzeichnet, daß der Transport des die Siebstrecke passierenden gröberen Müllanteils auf den Deponiekörper (Fig. 3 und 4 (7)), dessen Einbau und Verdichtung, mit herkömmlichen Gerätschaften (Radlader und/oder Kompakter) erfolgen kann.
11. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.6 ist dadurch gekennzeichnet, daß der Anwender bei lediglich im langsamlaufenden Zerkleinerer (Fig. 1 und 2 (1)) zerkleinerten und mit einem Sieb (Fig. 1 und 2 (2)) abgesiebten Müll zur Be- und Entlüftung der Rottemiete mit einem einfachen, passiv arbeitenden "Kaminsystem" (Fig. 3) auskommt, das aber entsprechend dem Bedarf ausgebildet ist und dessen einzelne Stränge in jeweils etwa 4 m Abstand (Fig. 5 (9)) auf dem aus Grobmüll aufgebauten Depo­ niekörper (7) ausgelegt werden.
12. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.6 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß der Anwender bei in einem langsamlaufenden Zerkleine­ rer (Fig. 1 und 2 (1)) vorzerkleinerten und in einem schnellaufenden Shredder oder Kugel­ mühle (Fig. 1 (3)) auf Stücklängen < 100 mm nachzerkleinerten und dann in einem Sieb (Fig. 1 und 2 (2)) abgesiebtem Müll, zur Erlangung bestmöglicher Temperaturwerte zur Be- und Entlüftung der Rottemiete nur ein passives Doppelkaminsystem (Fig. 4) benötigt, des­ sen einzelne Stränge in jeweils etwa 2 m Abstand (Fig. 5 (9)) auf dem aus Grobmüll aufge­ bauten Deponiekörper (Fig. 5 (7)) ausgelegt werden. Bei Einsatz des "Doppelkaminsystems" (Fig. 4) verkürzen sich die Rottezeiten. Es wird zudem ein qualita­ tiv hochwertigerer Kompost hergestellt.
13. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.6 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß der Anwender zur Erzielung kurzer Rottezeiten und eines hochwertigen Kompostes ein aktives Belüftungssystem einsetzen kann, das sich von einem passiven Belüftungssystem (Kaminsystem) dahingehend unterscheidet, daß mittels Venti­ latoren usw. Frischluft in das Belüftungssystem gepreßt wird.
14. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.6 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß das für den Anwendungsfall optimierte passive Belüf­ tungssystem eine großflächige Rotte (Fig. 3 und 4 (5)) mit ca. 2,3 m Höhe (Fig. 3 und 4 (6)) ermöglicht und dadurch eine Verkleinerung einer normalen Rottefläche um bis zu 50% er­ reicht werden kann.
15. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.6 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß beim einfachen Kaminsystem (Fig. 3) der zur Belüftung verwendete gelochte Drainageschlauch (1) in ein gelochtes oder geschlitztes Schutzrohr (2) verlegt wird, das den Drainageschlauch vor Zerstörung und Verstopfung der Luftaustritts­ schlitze schützt. Der Entlüftungskamin (3), durch den die jeweils beidseitig der Miete ein­ geschobenen Drainageschläuche (1) ausgeführt werden, ermöglicht ein geeignetes Klima in der Rotteschicht (5).
16. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.6 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß beim "Doppelkaminbelüftungssystem" (Fig. 4) die zur Belüftung verwendeten gelochten Drainageschläuche (1) in ein gelochtes oder geschlitztes Schutzrohr (2) verlegt werden, das die Drainageschläuche vor Zerstörung und Verstopfung der Luftaustrittschlitze schützt. Der Entlüftungskamin (3) ermöglicht ein geeignetes Klima in der Rotteschicht (5).
17. Das Doppelkaminbelüftungssystem nach Anspruch 1.6 ist dadurch gekennzeichnet, daß ein vom Außenrand der Miete in das Schutzrohr (2) eingeführter Drainageschlauch (1) bereits im nächstliegenden Belüftungskamin (3) ausgeführt wird, ein weiterer im folgendem Be­ lüftungskamin (3) ausgeführt wird und ein dritter erst am anderen Ende der Miete aus dem Schutzrohr (2) ausgeführt wird usw. Von der anderen Seite der Miete wird ein weiterer Drainageschlauch (1) im nächstliegenden Belüftungskamin (3) ausgeführt, ein weiterer dann im nachfolgenden Belüftungskamin (3) usw.
18. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Spemnüll nach Anspruch 1.7 ist dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem zerkleinerten Müll abgesiebte und geimpfte Feinanteil mit herkömmlichen Einrichtungen (z. B. Radlader) auf den mit dem Belüftungsy­ stem ausgestatteten Deponiekörper (Fig. 3 und 4 (7)) eingebracht und gleichmäßig verteilt werden kann. Die feine Rotteschicht (5) verhindert zudem den sonst üblichen Windflug, Deponie und Umgebung bleiben sauber. Dem sonst üblichen Ungeziefer auf der Deponie wird ein geeigneter Lebensraum entzogen, die hohen Temperaturen während der Rottezeit verhindern die Einnistung von Insekten und zerstören die Brut.
19. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.8 ist dadurch gekennzeichnet, daß während der Rottezeit geschultes Personal den Rottevorgang, die Temperatur- und Gasverhältnisse nur in bestimmten Zeiträumen überwachen muß, der Kostenaufwand sich damit in Grenzen hält.
20. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Spernnüll nach Anspruch 1.9 ist dadurch gekennzeichnet, daß bei schwierigen Voraussetzungen, zur Sicherung der hohen Temperaturen innerhalb der aktiven Rotteschicht (Fig. 3 und 4 (5)), ein Auftrag von abge­ siebtem Feingut (4) aus reifen Rottemieten erfolgt. Die Abdeckung der Rottemiete (4) ver­ mindert nicht nur die Wärmeabstrahlung, sondern vermindert auch den Feuchtigkeitsverlust in der aktiven Rotteschicht (5).
21. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.10 und 1.12 ist dadurch gekennzeichnet, daß durch die mechanische Behandlung (Fig. 1 und 2), Vorrotte und Impfung des Mülls mit Pilzkulturen und anderen Rottesteuerern, in der Rotte­ fläche hohe Temperaturen bis zu 85°C entstehen. Dabei wird der Umstand genutzt, daß die im Rotteprozeß des neuen Verfahrens entstehenden Huminstoffe als Puffermaterial fungie­ ren und der Nachweis toxischer Stoffe in der späteren Bepflanzung nach den bisherigen Er­ kenntnissen nahezu auszuschließen ist.
22. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.10 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß durch die in der Rotteschicht (Fig. 3 und 4 (7)) entste­ hende und lang anhaltende Temperatur (bis zu 85°C) krankheitserregende Keime und Bakte­ rien abgetötet werden.
23. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.1 bis 1.4 ist auch dadurch gekennzeichnet, daß dem Müll keine Chemikalien oder Bakterien zuge­ führt werden, sondern die Kontaminierung des Müll mit Rottesteuerern nur mit, den Mikro­ organismen als erste ideale Nahrungsgrundlage dienenden, Pilzkulturen, Bioalgen usw. er­ folgt.
24. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.11 ist dadurch gekennzeichnet, daß nach Abschluß der Rotte schätzungsweise von 1.000 kg ge­ rottetem Material 830 kg (ca. 83%) in den Kreislauf der Natur zurückgeführt werden kön­ nen und der Rest von ca. 170 kg, vorwiegend aus hochkalorischen Kunststoffen bestehender Restmüll (Fig. 3 und 4 (7)), unterhalb der nach mehreren Wochen mineralisierten Rotte­ miete (5) sicher gelagert und bei Bedarf einer späteren thermischen Verwertung zugeführt werden kann.
25. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.13 ist dadurch gekennzeichnet, daß durch die erhebliche Reduzierung der Methangasbildung, in der Regel auf teure Gasauffanganlagen verzichtet werden kann und sich somit Kosten in Millionenhöhe einsparen lassen.
26. Das Verfahren zur Verrottung von Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll nach Anspruch 1.14 ist dadurch gekennzeichnet, daß durch die hohen Temperaturen in der Rotte eine Verdampfung der Niederschläge eintritt und damit eine erhebliche Reduzierung der Flüssigkeitsimmissi­ onswerte erzielt wird. Eine wesentlich weniger aufwendige Technik zur Entsorgung der austretenden Flüssigkeiten und die Einsparung von Kosten in Millionenhöhe sind weitere wesentliche Vorteile des neuen Verfahrens.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1188489A2 (de) * 2000-09-13 2002-03-20 Ionics Italba S.P.A. Siebvorrichtung für Biomasse

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EP1188489A2 (de) * 2000-09-13 2002-03-20 Ionics Italba S.P.A. Siebvorrichtung für Biomasse
EP1188489A3 (de) * 2000-09-13 2002-06-26 Ionics Italba S.P.A. Siebvorrichtung für Biomasse

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