DE19851320A1 - Angußvorrichtung für Spritzgießwerkzeuge - Google Patents
Angußvorrichtung für SpritzgießwerkzeugeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Angußvorrichtung für Spritzgießwerkzeuge, die als vorgefertigte Einsätze (3) ausgebildet sind und die in vorgesehenen Aussparungen der Werkzeugplatten eingesetzt werden. Dabei enthalten die Einsätze (3) mindestens einen horizontal verlaufenden Angußkanal (2), an dessen Ende eine nach oben gerichtete Austrittsöffnung vorgesehen ist, die als Anschnitt (1) mit scharfer horizontaler Kante (12) und einer diese umgebenden Erhebung (10) ausgebildet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Angußvorrichtung für Spritzgieß
werkzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der Kunststoffspritzgießtechnik werden Spritzgießwerkzeuge
verwendet, in die die Form des Spritzgußteils eingearbeitet
ist. Dazu werden meist zwei zusammenfügbare Werkzeugplatten
vorgesehen, in denen die Aussparungen enthalten sind, in die
die eigentlichen Formkörper einfügbar sind. Nach dem Erkalten
der Spritzgießmasse sind diese Platten voneinander lösbar, so
daß das Spritzgußteil herausgelöst werden kann. Zum Einleiten
der erhitzten Spritzgußmasse in den Formhohlraum sind in den
Werkzeugplatten Angußkanäle eingearbeitet, an deren Ende sich
die sogenannten Anschnitte befinden, an den die Kanäle in den
Formhohlraum münden. Für die unterschiedlichen Anforderungen
an die Spritzgießtechnik und die Gießteile sind verschiedene
Ausführungen von Längen und Querschnitten der Angußkanäle so
wie verschiedene Arten und Lagen des Anschnitts gebräuchlich.
Aus dem Fachbuch von Gastrow, "Der Spritzgieß-Werkzeugbau in
100 Beispielen", 3. Auflage, München Wien 1982, Seite 53 und
54, sind einige derartiger gebräuchlicher Angußarten bekannt.
Insbesondere ist dort ein Tunnelanguß beschrieben, nach dem
ein selbsttätiges Trennen beim Öffnen des Werkzeuges vom
Spritzgießteil ermöglicht wird. Diese Tunnelangußvorrichtungen
bestehen aus kompliziert ausgebildeten Angußkanälen, die meist
konisch ausgebildet sind und in Formrichtung gekrümmt verlau
fen. Im Einmündungsbereich zum Formhohlkörper ist dann ein
Anschnitt vorgesehen, der meist noch über eine speziell ausge
bildete Engstelle verfügt, die spitz- oder stumpfwinklig in
den Formhohlraum einmündet. Da diese Formgebung und insbeson
dere die jeweiligen Abmessungen der Angußkanäle und -anschnit
te auf Erfahrungswerten der Werkzeughersteller beruhen und von
der jeweiligen Spritzgießmasse und -form abhängen, sind nach
ersten Spritzversuchen oft noch Nachbesserungen an den Durch
messern und Ausformungen nötig. Insbesondere ist es sehr auf
wendig, wenn die Durchmesser verkleinert werden müssen, was
meist durch Aufschweißen von Material und nachträglicher ero
dierender Bearbeitung durchgeführt wird. Hierzu müssen jedes
mal die gesamten Werkzeuge von der Spritzgießmaschine abgebaut
und längere Zeit bearbeitet werden, währenddessen die Maschine
nicht genutzt werden kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, den Anguß
für Spritzgießwerkzeuge der eingangs genannten Art so zu ver
bessern, daß auf einfache Art und Weise lange Nach
bearbeitungszeiten an den Angußvorrichtungen vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene
Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Aus
führungsbeispiele der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch Austausch
der vorgefertigten Fertigeinsätze mit unterschiedlichen Anguß
kanälen und/oder Anschnitten zeitsparend ein optimales Ein
spritzergebnis gefunden werden kann.
Weiterhin ist auch vorteilhaft, daß durch den Austausch der
vorgefertigten Einsätze ein durch Abnutzung verschlissener
Angußkanal und/oder Anschnitt erneuert werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform, bei der der Angußkanal
direkt an der Kante des Fertigeinsatzes in den Formhohlkörper
mündet, entsteht in vorteilhafter Weise ein Anschnitt, der zu
einem sauberen Abriß des Spritzgußteils führt, der keiner
Nachbearbeitung mehr bedarf. Dadurch wird gleichzeitig ein
düsenartiger Materialaustritt erzeugt, der übermäßigen Ver
schleiß an gegenüberliegenden Formflächen verhindert, so daß
auch Spritzgußteile mit geringer Wanddicke vorteilhaft her
stellbar sind.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in
der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schnittbild der Seitendarstellung eines
Anguß-Fertigeinsatzes;
Fig. 2 die Draufsicht eines Anguß-Fertigeinsatzes, und
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt eines Anschnitts.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt eine Angußvorrichtung, die als
Anguß-Fertigeinsatz 3 ausgebildet ist, der einen bananenförmi
gen Angußkanal 2 besitzt und an dessen engster Stelle ein An
schnitt 1 angeordnet ist.
Der Anguß-Fertigeinsatz 3 besteht aus einem zylinderförmigen
Einsatzkörper 4, der in eine vorzusehende zylindrische Aus
sparung des Spritzgießwerkzeugs einsetzbar ist. An seiner Dn
terseite ist eine Gewindebohrung 5 angebracht, mit dessen Hil
fe der Einsatz in der Form fixiert wird. Der Einsatzkörper 4
kann aber auch oval oder eckig ausgebildet sein. In den
Spritzgießwerkzeugen können je nach Spritzgießteil auch mehre
re Aussparungen vorgesehen werden, so daß gleichzeitig an
mehreren Stellen Kunststoffmasse eingespritzt wird.
Im oberen Bereich ist ein bananenförmiger Tunnelangußkanal 2
vorgesehen, der von der einen Außenkante zur anderen Außenkan
te innerhalb des Fertigeinsatzes 3 verläuft. Dabei besitzt die
Einlaufseite 6 den größeren Querschnitt, der sich zur An
schnittseite verjüngt. Es sind auch andere Querschnittformen
des Angußkanals möglich, die sich in der Praxis aber als weni
ger vorteilhaft herausgestellt haben. Ein derartiger Angußein
satz 3 wird vorteilhafterweise in einem zweiteiligen Spritz
gußwerkzeug, das aus zwei bewegbaren Formplatten besteht, ein
gesetzt. Dabei wird er so in die Aussparungen eingebaut, daß
die Oberseite 7 plan an der Trennfläche endet, wobei eine Er
hebung am Anschnitt 1 in den Formhohlkörper hineinragt.
Die Fig. 2 und Fig. 3 der Zeichnung zeigen insbesondere die
Einlaufseite 6 des Angußkanals 2 und den Anschnitt 1 in spe
zieller Darstellung.
An der Einlaufseite 6 beginnt der Angußkanal 2 im Bereich der
oberen Außenkante 8, der mit dem nicht dargestellten Zuführ
kanal im Spritzgießwerkzeug verbunden ist. Bei dem Zuführkanal
kann es sich um eine seitliche Bohrung handeln, die im Bereich
der Einlaufseite 6 endet. Der Angußkanal 2 kann aber auch an
anderer Stelle des Einsatzes 3 beginnen, wobei auch eine Zu
führung von der Seite oder von unten gewählt werden kann.
Der Angußkanal 2 endet auf der gegenüberliegenden Seite des
Angußeinsatzes 3 im Bereich des Anschnitts 1. Dabei endet er
im Bereich der oberen Umfangskante 8 sowohl nach oben als auch
seitlich. Hierdurch entsteht durch die spezielle Formgebung
nach oben eine halbrunde Austrittsöffnung 9 und seitlich eine
ovale Öffnung 11. Da der Einsatz 3 in einer paßgenauen Aus
sparung des Spritzgießwerkzeugs eingesetzt wird, bleibt die
seitliche Öffnung 11 verschlossen und wirkt wie eine Stauplat
te, durch die eine Verwirbelung der flüssigen Spritzgießmasse
eintritt. Hierdurch wird auch eine Verwirbelung der nach oben
in den Formhohlkörper austretenden Spritzgußmasse erreicht, so
daß eine gleichmäßige Verteilung in der Form erfolgt. Insbe
sondere können hierdurch flächige Teile mit geringen Wanddic
ken quer zur Fläche angespritzt werden.
Der Anschnitt 1 befindet sich an einer nach oben gerichteten
halbrunden Austrittsöffnung 9, die nach oben durch die Erhe
bung 10 begrenzt wird und nach innen aus einer scharfen keil
förmigen Kante 12 besteht. Die Kante 12 stellt eine Abrißkante
dar, die horizontal davon in der gleichen Ebene verläuft wie
die Oberseite 7 des Angußeinsatzes 3. Die nach oben gerichtete
Erhebung 10 ragt in den Formhohlraum hinein und erzeugt in
Verbindung mit der scharfen Abrißkante 12 einen sauberen Mate
rialabriß an der Einspritzstelle des Formhohlraumes, so daß
keine Nacharbeitung am Formteil mehr nötig ist. Dabei kann die
Erhebung 10 nach oben sowohl rund als auch eckig oder in davon
abgewandelter Form ausgebildet sein. In der Praxis wird diese
Erhebung 10 weniger als 1 mm in den Formhohlkörper hineinra
gen. Dabei werden die Angußeinsätze 3 in der Praxis vorteil
hafterweise mit Außendurchmessern von ca. 10 bis 30 mm ausge
führt. Allerdings sind auch kleinere sowie größere Außendurch
messer ausführbar. Bei den vorteilhaften Größen können sowohl
die Angußkanäle 2 als auch die Anschnittdurchmesser 9 in un
terschiedlichen Größen vorgefertigt werden, um für die ver
schiedensten Einsatzzwecke den optimalen Angußeinsatz 3 für
die gleiche Spritzgießform oder verschiedene Formen auswählen
zu können. Die Angußeinsätze 3 sind sowohl aus verschiedenen
Metallen, Kunststoffen, Keramiken oder anderen Verbundwerk
stoffen herstellbar. Dadurch kann insbesondere bei starken
Verschleiß hervorrufenden Spritzmassen ein verschleißfester
Angußeinsatz gewählt werden.
In einer anderen Ausführungsform sind auch Angußeinsätze her
stellbar, die mehrere Anschnitte aufweisen, wobei die Angußka
näle doppelseitig kreuz- oder sternweise verlaufen. Vorteil
hafterweise ist dann eine zentrale Einlaufstelle vorgesehen,
wobei die Anschnitte in einer oder auch verschiedenen Form
hohlkörpern enden.
Claims (10)
1. Angußvorrichtung für Spritzgießwerkzeuge mit einem im
Werkzeug geführten Angußkanal an deren Ende ein Anschnitt
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Anguß
kanal (2) und der Anschnitt (1) in einem vorgefertigten
Einsatz (3) angebracht sind, der in einer vorgesehenen
Aussparung des Werkzeuges eingesetzt wird.
2. Angußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsatz (3) als zylinderförmiger, mehreckiger
oder in einer davon abgewandelten Form ausgebildeter Kör
per vorgesehen ist.
3. Angußvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich der oberen Deckplatte (7) ein
oder mehrere tunnelförmige Angußkanäle (2) horizontal
vorgesehen sind.
4. Angußvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tunnelangußkanal (2) rund, rechteckig oder in
davon abgewandelter Formgebung ausgebildet ist, wobei der
Querschnitt gleich oder konisch verläuft.
5. Angußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Angußkanal (2) als Bana
nenanguß ausgebildet ist, der an der einen oberen Außen
kante (8) beginnt und an der gegenüberliegenden Außenkan
te im Bereich eines Formhohlraumes des Spritzgießwerkzeu
ges endet.
6. Angußvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Angußkanal (2) zur Seitenwand eine elliptische
Öffnung (11) und nach oben eine halbkreisförmige Auslaß
öffnung besitzt.
7. Angußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung als An
schnitt (1) ausgebildet ist, wobei dieser aus einer hori
zontalen scharfen Kante (12) besteht, die mit einer in
den Formhohlkörper ragenden Erhebung (10) teilweise umge
ben ist.
8. Angußvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebung (10) rund oder eckig ausgebildet ist und
diese die Auslaßöffnung (1) bis zur Außenkante (8) um
schließt.
9. Angußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorgefertigten Einsätze
(3) mit unterschiedlichem Angußkanalquerschnitt und/oder
Anschnittquerschnitten vorgesehen sind.
10. Angußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Einsätze (3) aus
Metall, Metallegierungen, Keramik, Kunststoff oder Ver
bundstoffen bestehen.
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DE102004057677B4 (de) * | 2004-11-29 | 2010-06-17 | I-Mold Gmbh & Co. Kg | Angussvorrichtung für Spritzgießwerkzeuge |
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1998
- 1998-11-06 DE DE1998151320 patent/DE19851320C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
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SOWA,Heinz: Von unten. In: Plastverarbeiter, 47.Jg., 1996, Nr.2, S.22 * |
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