DE19849997A1 - Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben - Google Patents
Verfahren zur Ansteuerung von GetriebenInfo
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- G05B2219/49—Nc machine tool, till multiple
- G05B2219/49197—Gear
Abstract
Das Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben, insbesondere Planetenradgetrieben und Stirnradgetrieben für die Handhabungstechnik, mittels eines Antriebsmotors, der mit der Eingangswelle des Getriebes verbunden ist und der mit einem Lagerregler verbunden ist, besteht darin, daß mittels eines Winkelgebers an der Abtriebswelle des Getriebes ein Signal abgenommen wird, das eine Funktion des Übertragungsverhaltens des Getriebes unter Last und/oder Drehzahl ist und daß dieses Signal dem Lageregler zur Ansteuerung des Antriebsmotors zugeführt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Ansteuerung von Getrieben, insbesondere von Planeten
radgetrieben und Stirnradgetrieben für die Handhabungs
technik, mittels eines Elektromotors, der mit der Ein
gangswelle des Getriebes verbunden ist, wobei der Elek
tromotor mit einer elektronischen Steuerung versehen
ist.
Derartige Getriebe werden in der Handhabungstechnik, d. h.
in industriell eingesetzten Robotern, als Unterset
zungsgetriebe benötigt. Dabei wird von den Getrieben
eine hohe Untersetzung bei extrem hoher Übertragungsge
nauigkeit gefordert, um hochgenaue Positioniervorgänge
und präzise Bewegungsabläufe mit höchster Wiederholge
nauigkeit zu gewährleisten.
Ein für diesen Einsatz geeignetes Wolfrom-Planeten
zahnradgetriebe mit axial in zwei unterschied
lich verzahnte Bereiche aufgeteilten Planetenrädern ist
z. B. in der EP B 627 575 beschrieben. Bei diesem Ge
triebe ist der eine erste Bereich gleichzeitig in einem
rotierenden Sonnenrad und einem feststehenden Hohlrad
und der zweite Bereich in einem drehbaren Hohlrad käm
mend angeordnet, wobei die beiden unterschiedlich ver
zahnten Bereiche der Planetenräder gegensinnig schräg
verzahnt sind und jeder der beiden Bereiche für sich
genommen eine einheitlich gleiche Zahnschräge besitzt.
Die über den Umfang verteilten Planetenräder eines Wol
from-Getriebes kämmen gleichzeitig in einem festen und
einem rotierenden Hohlrad. Durch die axial frei beweg
liche Lagerung der Planetenräder kann sich jedes dieser
Planetenräder die axiale Laufmitte zwischen den beiden
Hohlrädern suchen, wodurch Fertigungsungenauigkeiten in
dem aus den beiden Hohlrädern und den Planetenrädern
bestehenden Zuordnungssystem ausgeglichen werden kön
nen. Die Herstellung gegensinnig schräg verzahnter Pla
netenräder ist jedoch äußerst aufwendig. Dies gilt ins
besondere, wenn eine hohe Fertigungsgenauigkeit erfor
derlich ist. Um die Fertigung derartiger Planetenräder
zu erleichtern, wird daher in dieser Veröffentlichung
vorgeschlagen, die beiden Bereiche der Planetenräder an
axial in diese beiden Bereiche aufgeteilten, getrennten
Planetenteilrädern zu erzeugen und die beiden Planeten
teilräder anschließend zu einem funktionell einteiligen
Planetenrad zusammenzufügen. Dabei muß jedoch darauf
geachtet werden, daß bei jedem der auf dem Umfang des
Umlaufträgers des Getriebes zu verteilenden Planetenrad
die Bereichsverzahnungen umfangsmäßig exakt gleich zu
einander ausgerichtet sind.
Trotz einer hohen Fertigungsgenauigkeit bei der Her
stellung der Einzelteile eines derartigen Getriebes
schwankt das momentane Übersetzungsverhältnis lastbe
dingt oder bedingt durch Fertigungstoleranzen mehr oder
weniger um das theoretische Übersetzungsverhältnis, wo
bei die Toleranzen durch Rundlauf, Zahnformfehler,
Achsabstand, Lagerluft oder dgl. bedingt sind. Auch
elastische Verformungen der Getriebeteile wie Verzah
nungen, Wellen oder Lager spielen eine Rolle für die
Ungenauigkeit der Bewegungsübertragung.
Grundsätzlich ist es also so, daß derartige Getriebe
nicht in der Lage sind, völlig gleichförmige Bewegungen
zu übertragen. Die Bewegung und die Winkelstelle der
Getriebeabtriebswelle weichen vielmehr von ihrer auf
der Basis der Getriebeübersetzung berechenbaren Bewe
gung bzw. Sollposition ab, wobei der Getriebeabtrieb
gleichzeitig ungewollte Drehschwingungen ausführt.
Bei Präzisionsgetrieben, wie sie für Industrieroboter
erforderlich sind, wirkt jedoch dieser Winkelfehler stö
rend. So wird von derartigen Getrieben gefordert, daß sie
im Bereich unter einer Winkelminute exakt positionieren
können. In Fig. 1 ist ein typischer Winkelfehler eines
Robotergetriebes dargestellt. Man erkennt hierbei, daß er
Schwankungen unterliegt, die im Bereich einer Winkelminu
te liegen, so dass diese Schwankungen durchaus eine stö
rende Größe annehmen. In der Praxis ist die geforderte
Positioniergenauigkeit bei derartigen Präzisionsgetrieben
nur schwer erreichbar, so dass oftmals eine Rückmontage
erforderlich ist.
Die Soll-Winkellage des Getriebeabtriebs ϕ_ab_soll be
rechnet sich aus der Winkellage des Antriebs ϕ_an und der
Übersetzung i wie folgt:
Gleichung 1: ϕ_ab_soll = ϕ_an/i.
Bei genauer Betrachtung fällt auf, daß die Position des
Abtriebs um den Betrag des Getriebespiels, um den Betrag
der Fertigungsungenauigkeiten, um den Betrag der Verfor
mung und, über längere Zeit betrachtet, um den Betrag des
Verschleisses von obiger Gleichung abweicht, wobei sich
durchaus alle Fehler addieren können. Die Winkelabwei
chung hat sowohl einen statischen Anteil (beispielsweise
aus dem Getriebespiel) als auch einen dynamischen Anteil,
der häufig als Drehungleichförmigkeit bezeichnet wird.
Rechnerisch ausgedrückt stellt sich der tatsächliche Ab
triebswinkel eines Getriebes ϕ_ab_ist als die Summe sei
ner aus der Übersetzung i und dem Antriebswinkel ϕ_an
berechneten Sollwinkellage ϕ_an/i und dem Winkelfehler Δϕ
ein gemäß der folgenden Gleichung:
Gleichung 2: ϕ_ab_ist = ϕ_an/i + Δϕ.
Der Winkelfehler Δϕ wird somit als Abweichung der
Ist-Winkellage des Abtriebs ϕ_ab_ist von seiner
Soll-Winkellage ϕ_ab_soll definiert gemäß folgender Gleichung:
Gleichung 3: Δϕ = ϕ_ab_ist - ϕ_ab_soll.
Der Winkelfehler des Getriebeabtriebs ist keineswegs sto
chastisch und variabel, sondern er wird durch die physi
kalisch vorhandenen Abweichungen der Getriebebauteile von
ihrer idealen Gestalt begründet. Daher ist der Fehler je
dem Getriebe in individueller Weise aufgeprägt. Anhand
von Messungen läßt sich zeigen, daß der Fehler mit Aus
nahme des Verschleißfehlers jeder Drehposition bzw. Win
kelstellung des Getriebes genau zugeordnet werden kann
und, einmal gemessen, in vorhersehbarer Weise wieder
kehrt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Ansteuerung von Getrieben, insbesondere von Planeten
radgetrieben und Stirnradgetrieben für die Handhabungs
technik, zu schaffen, mit dem die Positioniergenauigkeit
der Getriebe und damit des Gesamtsystems deutlich bei
geringen Kosten erhöht wird.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs näher genann
ten Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit dem im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen
Merkmal.
Die Erfindung schlägt also vor, daß der gemessene und
bekannte Positionierfehler eines Getriebes zu seiner ei
genen Korrektur verwendet wird. Dies bedeutet, daß, wenn
bei einem Getriebe in einer beliebigen Lage der Abtriebs
welle der individuelle Fehler Δϕ festgestellt worden ist,
die Antriebswelle um einen berechenbaren Korrekturbetrag
ϕ_an_kor verdreht wird, so dass die Ist-Winkellage des
Abtriebs mit der Soll-Winkellage zusammenfällt. Der Kor
rekturbetrag, um den der Antriebswelle zu verdrehen ist,
wird durch die folgende Gleichung definiert:
Gleichung 4: ϕ_an_kor = -Δϕ/i.
Addiert man die Korrekturdrehung der Antriebswelle zu
ihrer für die unkorrigierte Bewegung nötigen Drehung, so
verschwindet der Winkelfehler des Getriebes und der
Ist-Abtriebswinkel fällt mit dem Sollabtriebswinkel zusammen,
so dass das Getriebe nun rechnerisch ohne Winkelfehler
arbeitet, damit exakt positioniert und der Abtrieb sich
ohne Drehschwingungen dreht.
Gl. 5: ϕ_ab_ist = ϕ_an/i + Δϕ + ϕ_an_kor/i,
bzw. mit ein
gesetzter Gleichung 4:
Gl. 6: ϕ_ab_ist = ϕ_an/i + Δϕ + (-Δϕ/i) = ϕ_an/i =
ϕ_ab_soll.
Der Winkelfehler des Getriebes läßt sich dadurch präzise
aussteuern.
Der individuelle Winkelfehler eines jeden Getriebes läßt
sich korrigieren, indem die folgenden Größen bestimmt,
digital abgespeichert und gemäß Gleichungen 4 bis 6 zur
Ansteuerung verwendet werden:
- 1. Drehgleichförmigkeit gemäß Fig. 1; die bei einem Ge triebe individuell zu ermittelten Werte können zur Vereinfachung nur bei der Kombination von Last- und Drehzahl ermittelnden und für andere Lasten und Dreh zahlen umgerechnet werden.
- 2. Umkehrspanne gemäß Fig. 2 oder eine hinreichend hohe Zahl an Hysteresemessungen gemäß Fig. 3, wobei der letztgenannte Fall sehr aufwendig ist. Die Umrechnung kann analog zu Punkt 1 erfolgen; hierin sind die Ge triebeelastizitäten enthalten;
- 3. Getriebeveränderungen, die durch den Betrieb entste hen, d. h. durch Verschleiß und sich beispielsweise in einer Spielzunahme äußern.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens; man erkennt, daß an der
Abtriebsseite 1' des Getriebes 1 ein die Position der
Abtriebswelle messender Winkelgeber 2 vorgesehen ist, der
mit dem Lageregler 3 für den Antriebsmotor 4 verbunden
ist, dem der entsprechende Korrekturwert als Funktion der
Stellung der Abtriebswelle des Getriebes zugeführt wird.
Claims (1)
- Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben, insbesondere Planetenradgetrieben und Stirnradgetrieben für die Handhabungstechnik, mittels eines Antriebsmotors, der mit der Eingangswelle des Getriebes verbunden ist sowie mit einem Lageregler verbunden ist, dadurch gekenn zeichnet, daß ein der Abtriebswelle des Getriebes zuge ordneter Winkelgeber die Winkellage ϕ_ab_ist mißt und durch einen Vergleich mit der Soll-Winkellage ϕ_ab_soll den Winkelfehler Δϕ ermittelt, der dem Lageregler zuge führt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19849997A DE19849997A1 (de) | 1998-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19849997A DE19849997A1 (de) | 1998-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19849997A1 true DE19849997A1 (de) | 2000-05-04 |
Family
ID=7886112
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19849997A Ceased DE19849997A1 (de) | 1998-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19849997A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0625651A1 (de) * | 1993-05-19 | 1994-11-23 | DEWITTA-SPEZIALMASCHINENFABRIK WITTENSTEIN GmbH & CO. KG | Verfahren zur Betriebsüberwachung des dynamischen Belastungs- und/oder Verschleisszustandes eines Getriebes und Einrichtung zu seiner Durchführung |
-
1998
- 1998-10-30 DE DE19849997A patent/DE19849997A1/de not_active Ceased
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