DE19849996A1 - Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben - Google Patents
Verfahren zur Ansteuerung von GetriebenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16H—GEARING
- F16H57/00—General details of gearing
Abstract
Das Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben, insbesondere Planetengetrieben und Stirnradgetrieben für die Handhabungstechnik, mittels eines Elektromotors, der mit der Eingangswelle des Getriebes verbunden ist und der mit einer elektronischen Steuerung versehen ist, besteht darin, daß in der elektronischen Steuerung ein Kennfeld abgelegt wird, das eine Funktion des Übertragungsverhaltens des Getriebes unter Last und/oder Drehzahl ist, wobei die Steuerung den Elektromotor mit einer Drehwinkelkorrektur ansteuert.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Ansteuerung von Getrieben, insbesondere von Planetenrad
getrieben und Stirnradgetrieben für die Handhabungstech
nik, mittels eines Elektromotors, der mit der Eingangs
welle des Getriebes verbunden ist, wobei der Elektromotor
mit einer elektronischen Steuerung versehen ist.
Deartige Getriebe werden in der Handhabungstechnik,
d. h. in industriell eingesetzten Robotern, als Unterset
zungsgetriebe benötigt. Dabei wird von den Getrieben eine
hohe Untersetzung bei extrem hoher Übertragungsgenauig
keit gefordert, um hochgenaue Positioniervorgänge und
präzise Bewegungsabläufe mit höchster Wiederholgenauig
keit zu gewährleisten.
Ein für diesen Einsatz geeignetes Wolfrom-Plane
tenzahnradgetriebe mit axial in zwei unterschiedlich ver
zahnte Bereiche aufgeteilten Planetenrädern ist z. B. in
der EP B 627 575 beschrieben. Bei diesem Getriebe ist der
eine erste Bereich gleichzeitig in einem rotierenden Son
nenrad und einem feststehenden Hohlrad und der zweite Be
reich in einen drehbaren Hohlrad kämmend angeordnet, wo
bei die beiden unterschiedlich verzahnten Bereiche der
Planetenräder gegensinnig schräg verzahnt sind und jeder
der beiden Bereiche für sich genommen eine einheitlich
gleiche Zahnschräge besitzt. Die über den Umfang verteil
ten Planetenräder eines Wolfrom-Getriebes kämmen gleich
zeitig in einem festen und einem rotierenden Hohlrad.
Durch die axial frei bewegliche Lagerung der Planetenrä
der kann sich jedes dieser Planetenräder die axiale Lauf
mitte zwischen den beiden Hohlrädern suchen, wodurch Fer
tigungsungenauigkeiten in dem aus den beiden Hohlrädern
und den Planetenrädern bestehenden Zuordnungssystem aus
geglichen werden können. Die Herstellung gegensinnig
schräg verzahnter Planetenräder ist jedoch äußerst auf
wendig. Dies gilt insbesondere, wenn eine hohe Ferti
gungsgenauigkeit erforderlich ist. Um die Fertigung der
artiger Planetenräder zu erleichtern, wird daher in die
ser Veröffentlichung vorgeschlagen, die beiden Bereiche
der Planetenräder an axial in diese beiden Bereiche auf
geteilten, getrennten Planetenteilrädern zu erzeugen und
die beiden Planetenteilräder anschließend zu einem funk
tionell einteiligen Planetenrad zusammenzufügen. Dabei
muß jedoch darauf geachtet werden, daß bei jedem der auf
dem Umfang des Umlaufträgers des Getriebes zu verteilen
den Planetenrad die Bereichsverzahnungen umfangsmäßig ex
akt gleich zueinander ausgerichtet sind.
Trotz einer hohen Fertigungsgenauigkeit bei der Her
stellung der Einzelteile eines derartigen Getriebes
schwankt das momentane Übersetzungsverhältnis lastbedingt
oder bedingt durch Fertigungstoleranzen mehr oder weniger
um das theoretische Übersetzungsverhältnis, wobei die To
leranzen durch Rundlauf, Zahnformfehler, Achsabstand, La
gerluft oder dgl. bedingt sind. Auch elastische Verfor
mungen der Getriebeteile wie Verzahnungen, Wellen oder
Lager spielen eine Rolle für die Ungenauigkeit der Bewe
gungsübertragung.
Ein Beispiel der Schwankung des momentanen Überset
zungsverhältnisses eines derartigen Zahnradgetriebes auf
grund der angelegten Last oder von Fertigungstoleranzen
ist in Fig. 1 dargestellt, wobei die Winkelabweichung α0
in Minuten als Funktion der Winkelverdrehung in Grad des
Getriebe graphisch aufgetragen ist.
Wird nun der Antrieb eines derartigen Getriebes sta
tisch belastet und trägt man die tatsächliche Winkelände
rung am Abtrieb über dem Moment auf, so erhält man für
die Fälle der Be- und Entlastung die in Fig. 2 und 3
schematisch dargestellten Hysteresekurven für ein von der
Anmelderin unter der Bezeichnung RG 2 500 L gefertigtes
Zahnradgetriebe. Der Verlauf dieser Hysteresekurven ist
abhängig von der augenblicklichen Position der Getriebe
teile zueinander, da sich bestimmte Fertigungs- und Mon
tagetoleranzen verstärken oder auslöschen können. Bedingt
durch diese Einflüsse weicht die tatsächlich durch den
Roboter angefahrene Position von der theoretisch er
wünschten Position ab. Das gleiche gilt für das exakte
Abfahren bestimmter Kurven oder Bahnen durch einen Robo
ter. Auch hier wird sich die tatsächliche Kurve von der
gewollten Kurve oder Bahnform durch das Auftreten und die
Wirkung der oben beschriebenen Abweichungen unterschei
den.
Die Genauigkeit der Bauteile und insbesondere der
verzahnten Bauteile ist nicht beliebig verfeinerbar. Die
Kosten für die Bauteile steigen dabei in weitaus stärke
rem Maße wie der Fortschritt in der Gesamtgenauigkeit des
Getriebes. Weiterhin ist die Wiederholgenauigkeit des
Fertigungsprozesses bei steigenden Anforderungen und en
ger werdenden Toleranzen nur bedingt gegeben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Ver
fahren zur Ansteuerung von Getrieben, insbesondere von
Planetenradgetrieben und Stirnradgetrieben für die Hand
habungstechnik, zu schaffen, mit dem die Positionierge
nauigkeit der Getriebe und damit des Gesamtsystems deut
lich bei geringen Kosten erhöht wird.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs näher ge
nannten Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit dem im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenem Merkmal;
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Die Erfindung schlägt also vor, durch Hinterlegen
eines Kennfeldes, das das Übertragsungsverhalten des Ge
triebes unter Last oder Drehzahl beinhaltet, die Steue
rung des Elektromotors in die Lage zu versetzen, eine
Drehwinkelkorrektur auszuführen, die last- oder drehzahl
bezogen sein kann. Die Werte des in der elektronischen
Steuerung für den Elektromotor abgelegten Kennfeldes kön
nen dabei auf Messungen an Mustergetrieben beruhen oder
aus der grundsätzlichen Analyse des Wirkens einzelner
Fehler auf das Übertragungsverhalten des Getriebes in Ab
hängigkeit von der vorhandenen Bauteilqualität ermittelt
werden. Auch eine Kombination dieser beiden Verfahrens
schritte ist möglich.
Die Ermittlung des Kennfeldes durch Messungen an ei
nem Mustergetriebe weist den Vorteil auf, daß die erhal
tenen Daten genau den gemessenen Ist-Abweichungen ent
sprechen. Die Korrekturwerte sind damit sehr genau, je
doch im Rahmen einer Serienfertigung für jedes Getriebe
nur aufwendig zu ermitteln. Abhilfe kann hierbei durch
die Definition von Muster- oder Grenzgetrieben geschaffen
werden. Ferner ist es auch möglich, Getriebeklassen zu
definieren und die Getriebe bei ihrer Auslieferung in die
entsprechende Klasse einzuteilen.
Die Ermittlung des Kennfeldes aus der grundsätzli
chen Analyse des Wirkens einzelner Fehler auf das Über
tragsungsverhalten als Funktion der Bauteilqualität weist
den Vorteil auf, daß die Ermittlung der Toleranzen der
Bauteile eine Standardaufgabe ist. Die aus diesen Abwei
chungen ermittelten Toleranzen für die Drehwegabweichung
stimmen im Einzelfall jedoch nur bedingt und müssen ggf.
vor Ort nachgebessert werden.
Die Kombination dieser beiden Möglichkeiten sowie
der Abgleich der berechneten Daten mit gemessenen Kurven
stellt eine optimale Abstimmung für das Bedürfnis zwi
schen notwendiger Genauigkeit und Aufwand für die Ermitt
lung der jeweiligen Daten dar.
Eine weitere erfindungsgemäße Möglichkeit besteht in
der selbsttätigen Akutalisierung und Aufstellung der
Kennfelddaten während des Roboterbetriebes durch Erfassen
der aktuellen Position von Antrieb und Abtrieb während
des Roboterbetriebs mittels Sensoren, die sowohl am An
trieb als auch am Abtrieb vorgesehen sind und die die ak
tuelle Systemsituation erfassen.
Die Kennfelddaten müssen einen Bezug zur Position
der Getriebeteile zueinander aufweisen, da die Hysterese
kurven auch von der Position der Getriebeteile zueinander
abhängen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich,
ohne eine wesentliche Verbesserung der Qualität der Ge
triebeeinzelteile eine höhere Positioniergenauigkeit des
Gesamtsystems Roboter zu erhalten; Voraussetzung ist da
bei eine Reproduzierbarkeit der Bauteiltoleranzen in der
Fertigung und in der Montage.
Es können sogar die Gesamtspiele der Getriebe groß
zügiger gewählt werden, da eine Korrektur in Bezug auf
die Sollposition auf Basis des Kennfeldes möglich ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben, insbe
sondere Planetenradgetrieben und Stirnradgetrieben für
die Handhabungstechnik, mittels eines Elektromotors, der
mit der Eingangswelle des Getriebes verbunden ist, wobei
der Elektromotor mit einer elektronischen Steuerung ver
sehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
in der elektronischen Steuerung ein Kennfeld abgelegt
wird, das eine Funktion des Übertragungsverhaltens des
Getriebes unter Last und/oder Drehzahl ist, und daß der
Elektromotor und damit die Eingangswelle mit einer Dreh
winkelkorrektur angesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kennfeld durch
Ausmessen eines auf einem Prüfstand angeordneten Testge
triebes erhalten und in digitaler Form in der elektroni
schen Steuerung abgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kennfeld durch
Berechnung der festgestellten Toleranzen der einzelnen
Bauteile des Getriebes auf Basis eines Getriebemodells
und der geometrischen und physikalischen Gesetzmäßigkei
ten erhalten und in digitaler Form in der elektronischen
Steuerung abgelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kennfeld sowohl
durch Ausmessen eines auf einem Prüfstand angeordneten
Testgetriebes als auch durch Berechnung der festgestell
ten Toleranzen der einzelnen Bauteile des Getriebes auf
Basis eines Getriebemodells erhalten und in digitaler
Form in der elektronischen Steuerung abgelegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kennfeld durch
Messung der aktuellen Ist- und Sollposition der Eingangs
welle und der Ausgangswelle des Getriebes während seines
Einsatz mittels an diesen Wellen vorgesehener Sensoren
erhalten wird und ständig während des Einsatzes aktuali
siert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998149996 DE19849996A1 (de) | 1998-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998149996 DE19849996A1 (de) | 1998-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19849996A1 true DE19849996A1 (de) | 2000-05-04 |
Family
ID=7886111
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998149996 Ceased DE19849996A1 (de) | 1998-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur Ansteuerung von Getrieben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19849996A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2628575A3 (de) * | 2012-02-14 | 2017-12-20 | KUKA Roboter GmbH | Verfahren zum Ermitteln eines Drehmoments und Industrieroboter |
DE102022119730A1 (de) | 2022-08-05 | 2024-02-08 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Verfahren zur präzisen Bestimmung eines Ausgangsdrehmoments und kollaborativer Roboter |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3839030A1 (de) * | 1988-11-18 | 1990-05-23 | Uwe Dipl Ing Gerstmann | Verfahren zur verbesserung der absoluten positioniergenauigkeit von mit mindestens einem getriebe angetriebenen positionierantrieben, insbesondere von robotern, sowie positionierantrieb, insbesondere roboter, mit einer vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
EP0625651A1 (de) * | 1993-05-19 | 1994-11-23 | DEWITTA-SPEZIALMASCHINENFABRIK WITTENSTEIN GmbH & CO. KG | Verfahren zur Betriebsüberwachung des dynamischen Belastungs- und/oder Verschleisszustandes eines Getriebes und Einrichtung zu seiner Durchführung |
EP0631367A1 (de) * | 1993-06-14 | 1994-12-28 | Hughes Aircraft Company | Integrierte spielfreie Motor-Getriebe-Einheit |
-
1998
- 1998-10-30 DE DE1998149996 patent/DE19849996A1/de not_active Ceased
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