DE19849740A1 - Gas- und Dampfturbinenanlage - Google Patents
Gas- und DampfturbinenanlageInfo
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Abstract
Bei einer Gas- und Dampfturbinenanlage (2) mit einer Dampfturbine (22), die dampfseitig sowohl von einem einer Gasturbine (4) rauchgasseitig nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger (30) als auch von einem fossilbeheizten Dampferzeuger (90) mit Dampf bespeisbar ist, soll bei einem besonders hohen Wirkungsgrad ein Wechsel vom Solobetrieb in den Mischbetrieb in besonders einfacher Weise gewährleistet sein. Hierzu ist eine Frischdampfleitung (46) des Abhitzedampferzeugers (30) und eine Frischdampfleitung (96) des fossilbeheizten Dampferzeugers (90) in einer Verbindungsstelle (48) zusammengeführt, an die sich eine gemeinsame in die Dampfturbine (22) mündende Dampfleitung (49) anschließt, wobei von der Dampfleitung (49) zur bedarfsweisen Umführung der Dampfturbine (22) eine Umführungsleitung (114) abzweigt, die ausgangsseitig in einen in den Wasser-Dampf-Kreislauf (26) der Dampfturbine (22) geschalteten Kondensator (28) mündet, und wobei eine von der Frischdampfleitung (96) des fossilbeheizten Dampferzeugers (90) abzweigende Zweigleitung (122) ausgangsseitig an die Umführungsleitung (114) angeschlossen ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gas- und Dampfturbinenan
lage mit einer Dampfturbine, die dampfseitig sowohl von einem
einer Gasturbine rauchgasseitig nachgeschalteten Abhitze
dampferzeuger als auch von einem fossilbeheizten Dampferzeu
ger bespeisbar ist, wobei eine Frischdampfleitung des Abhit
zedampferzeugers und eine Frischdampfleitung des fossilbe
heizten Dampferzeugers sich in einer Verbindungsstelle zu ei
ner gemeinsamen, in die Dampfturbine mündenden Dampfleitung
vereinigen.
Bei einer Gas- und Dampfturbinenanlage wird die im entspann
ten Arbeitsmittel oder Rauchgas der Gasturbine enthaltene
Wärme zur Erzeugung von Dampf für die Dampfturbine genutzt.
Die Wärmeübertragung erfolgt in einem der Gasturbine rauch
gasseitig nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger, in dem Heiz
flächen in Form von Rohren oder Rohrbündeln angeordnet sind.
Diese wiederum sind in den Wasser-Dampf-Kreislauf der Dampf
turbine geschaltet. Der Wasser-Dampf-Kreislauf umfaßt übli
cherweise mehrere, beispielsweise drei, Druckstufen, wobei
jede Druckstufe eine Vorwärm- und eine Verdampferheizfläche
aufweist.
Eine Gas- und Dampfturbinenanlage kann als Neuanlage konzi
piert sein oder auch durch Umrüstung einer bereits bestehen
den fossilbeheizten Dampfturbinenanlage mit einer Gasturbine
und einem der Gasturbine nachgeschalteten Abhitzedampferzeu
ger konzipiert sein. Die Dampferzeugung beim Betrieb der um
gerüsteten Dampfturbinenanlage als Gas- und Dampfturbinenan
lage erfolgt dabei üblicherweise sowohl mit dem nachgerüste
ten Abhitzedampferzeuger als auch mit dem fossilbeheizten
Dampferzeuger der umgerüsteten Dampfturbinenanlage. Dieser
Betriebsmodus wird auch als Mischbetrieb bezeichnet. Im Ge
gensatz dazu wird der Betrieb der Anlage als Gas- und Dampf
turbinenanlage ohne den fossilbeheizten Dampferzeuger als So
lobetrieb bezeichnet. Üblicherweise ist dabei der Betrieb als
reine Dampfturbinenanlage ein weiterer Betriebszustand einer
solchen Anlage.
Ein Wechsel vom Solobetrieb in den Mischbetrieb erweist sich
jedoch als schwierig. Denn eine Einspeisung des im fossilbe
heizten Dampferzeuger erzeugten Dampfs in die bereits arbei
tende Dampfturbine ist nur dann erwünscht, wenn dieser Dampf
die für die Dampfturbine angemessenen Dampfparameter auf
weist. Hierfür ist jedoch beim Solobetrieb der Anlage ein An
fahren des fossilbeheizten Dampferzeugers erforderlich. Die
ses separate Anfahren des fossilbeheizten Dampferzeugers beim
Solobetrieb der Anlage ist aber in der Regel bei einer sol
chen Anlage nicht vorgesehen. Üblicherweise wird nämlich der
fossilbeheizte Dampferzeuger gemeinsam mit der Dampfturbine
angefahren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gas- und
Dampfturbinenanlage der oben genannten Art anzugeben, bei der
bei gleichzeitig besonders hohem Wirkungsgrad der Anlage auf
einfache Weise ein Wechsel vom Solobetrieb in den Mischbe
trieb gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem von der
Dampfleitung zur bedarfsweisen Umführung der Dampfturbine
eine Umführungsleitung abzweigt, die ausgangsseitig in einen
in den Wasser-Dampf-Kreislauf der Dampfturbine geschalteten
Kondensator mündet, wobei eine von der Frischdampfleitung des
fossilbeheizten Dampferzeugers abzweigende Zweigleitung aus
gangsseitig an die Umführungsleitung angeschlossen ist.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß bei be
sonders hohem Wirkungsgrad der Anlage ein Wechsel vom Solobe
trieb in den Mischbetrieb möglich ist, wenn der fossilbe
heizte Dampferzeuger mit vergleichsweise geringem Wärmeauf
wand beim Solobetrieb der Anlage angefahren wird. Dabei
sollte gewährleistet sein, daß der im fossilbeheizten Dampf
erzeuger beim Anfahren erzeugte Dampf nicht in die bereits
arbeitende Dampfturbine gelangt, da er nicht die für die
Dampfturbine erforderlichen Parameter aufweist. Dabei erweist
es sich als besonders günstig, wenn der im fossilbeheizten
Dampferzeuger beim Anfahren erzeugte Dampf um die Dampftur
bine geführt wird. Hierzu ist mit besonders geringem techni
schen Aufwand die Einrichtung einer Dampfumleitstation vorge
sehen. Über diese ist im fossilbeheizten Dampferzeuger er
zeugter Dampf direkt in einen dem Wasser-Dampf-Kreislauf der
Dampfturbine zugeordneten Kondensator einspeisbar. Dadurch
ist es möglich, die Last des fossilbeheizten Dampferzeugers
soweit zu erhöhen, daß die für die Dampfturbine erforderli
chen Dampfparameter erreicht werden.
Vorteilhafterweise ist für den Mischbetrieb der Anlage eine
Verbindungsleitung vorgesehen, die einen Ausgang einer Hoch
druckstufe der Dampfturbine mit einem Eingang einer Mittel
druckheizfläche des fossilbeheizten Dampferzeugers verbindet.
Dabei mündet eine in Bezug auf die Dampfströmungsrichtung vor
der Abzweigung der Zweigleitung von der Frischdampfleitung
des fossilbeheizten Dampferzeugers abzweigende Teildampflei
tung in die Verbindungsleitung. In dieser Weise ist durch
eine zusätzliche Teildampfleitung gewährleistet, daß die so
genannte Zwischenüberhitzung des fossilbeheizten Dampferzeu
gers mit Dampf, der der Frischdampfleitung des fossilbeheiz
ten Dampferzeugers entnehmbar ist, beim Anfahren des fossil
beheizten Dampferzeugers 90 vorgewärmt werden kann.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, daß durch die Einführung zweier neuer Leitungen,
nämlich der Zweigleitung und der Teildampfleitung, mit beson
ders geringem technischen Aufwand bei gleichzeitig besonders
hohem Wirkungsgrad der Anlage ein Wechsel vom Solobetrieb in
den Mischbetrieb ermöglicht ist. Dabei ist beim Anfahren des
fossilbeheizten Dampferzeugers gewährleistet, daß der im fos
silbeheizten Dampferzeuger erzeugte Dampf erst dann in die
Dampfturbine eingespeist wird, wenn er die hierfür erforder
lichen Dampfparameter aufweist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die Figur schematisch
eine Gas- und Dampfturbinenanlage.
Die Gas- und Dampfturbinenanlage 2 gemäß der Figur umfaßt
eine Gasturbinenanlage 2A und eine Dampfturbinenanlage 2B.
Die Gasturbinenanlage 2A umfaßt eine Gasturbine 4 mit ange
koppeltem Luftverdichter 6. Der Luftverdichter 6 ist ein
gangsseitig an eine Ansaugluftleitung 8 angeschlossen. Der
Gasturbine 4 ist eine Brennkammer 10 vorgeschaltet, die an
eine Frischluftleitung 12 des Luftverdichters 6 angeschlossen
ist. In die Brennkammer 10 der Gasturbine 4 mündet eine
Brennstoffleitung 14. Über diese kann der Gasturbine 4 Öl
oder Gas als Brennstoff B zugeführt werden. Zum Zuführen von
Arbeitsmedium AM von der Brennkammer 10 in die Gasturbine 4
ist eine Leitung 16 vorgesehen. Die Gasturbine 4 und der
Luftverdichter 6 sowie ein Generator 18 sitzen auf einer ge
meinsamen Welle 20.
Die Dampfturbinenanlage 2B umfaßt eine Dampfturbine 22 mit
angekoppeltem Generator 24 und in einem Wasser-Dampf-Kreis
lauf 26 einen der Dampfturbine 22 nachgeschalteten Kondensa
tor 28 sowie einen Abhitzedampferzeuger 30. Die Dampftur
bine 22 besteht aus einer ersten Druckstufe oder einem Hoch
druckteil 22A und einer zweiten Druckstufe oder Mitteldruck
stufe 22B sowie einer dritten Druckstufe oder einem Nieder
druckteil 220, die über eine gemeinsame Welle 32 den Genera
tor 24 antreiben.
Zum Zuführen von in der Gasturbine 4 entspanntem Arbeitsme
dium AM' oder Rauchgas in den Abhitzedampferzeuger 30 ist
eine Abgasleitung 34 an einen Eingang 30A des Abhitzedampfer
zeugers 30 angeschlossen. Das Rauchgas aus der Gasturbine 4
verläßt den Abhitzedampferzeuger 30 über dessen Ausgang 30B
in Richtung auf einen nicht näher dargestellten Kamin.
Der Abhitzedampferzeuger 30 umfaßt in einer ersten Druckstufe
oder Hochdruckstufe des Wasser-Dampf-Kreislaufs 26 einen
Hochdruckvorwärmer oder Economizer 36, der an eine Hochdruck
trommel 38 angeschlossen ist. Die Hochdrucktrommel 38 ist mit
einem im Abhitzedampferzeuger 30 angeordneten Hochdruckver
dampfer 40 zur Bildung eines Wasser-Dampf-Umlaufs 42 verbun
den. Die Hochdrucktrommel 38 ist an einen im Abhitzedampfer
zeuger 30 angeordneten Hochdrucküberhitzer 44 angeschlossen,
der ausgangsseitig an eine Frischdampfleitung 46 angeschlos
sen ist. Die Frischdampfleitung 46 mündet an einer Verbin
dungsstelle 48 in eine Dampfleitung 49. Die Dampfleitung 49
wiederum ist mit dem Dampfeinlaß 50 des Hochdruckteils 22A
der Dampfturbine 22 verbunden.
Der Dampfauslaß 52 des Hochdruckteils 22A der Dampfturbine 22
ist über eine mit einem Ventil 53 absperrbare Dampfleitung 54
mit einem Zwischenüberhitzer 56 verbunden, dessen Ausgang 58
über eine mit einem Ventil 59 absperrbare Dampfleitung 60 an
den Dampfeinlaß 62 des Mitteldruckteils 22B der Dampftur
bine 22 angeschlossen ist. Dessen Dampfauslaß 64 ist über
eine Überströmleitung 66 mit dem Dampfeinlaß 68 des Nieder
druckteils 22C der Dampfturbine 22 verbunden. Der Dampfaus
laß 70 des Niederdruckteils 22C der Dampfturbine 22 ist über
eine Dampfleitung 72 an den Kondensator 28 angeschlossen.
Dieser ist über eine mit einem Ventil 74 absperrbare Speise
wasserleitung 76, in die ein Speisewasserbehälter 78 und eine
Speisewasserpumpe 80 geschaltet sind, mit dem Economizer 36
verbunden, so daß ein geschlossener Wasser-Dampf-Kreislauf 26
entsteht.
Im Ausführungsbeispiel gemäß der Figur ist somit lediglich
die erste Druckstufe des Wasser-Dampf-Kreislaufs 26 detail
liert dargestellt. Im Abhitzedampferzeuger 30 können jedoch
noch weitere, nicht näher dargestellte Heizflächen angeordnet
sein, die jeweils einer Mittel- oder einer Niederdruckstufe
des Wasser-Dampf-Kreislaufs 26 zugeordnet sind. Diese Heiz
flächen sind in geeigneter Weise mit dem Dampfeinlaß 62 des
Mitteldruckteils 22B der Dampfturbine 22 oder mit dem Dampf
einlaß 68 des Niederdruckteils 220 der Dampfturbine 22 ver
bunden.
Die Dampfturbine 22 der Gas- und Dampfturbinenanlage 2 ist
dampfseitig sowohl von dem der Gasturbine 4 rauchgasseitig
nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger 30 als auch von einem
fossilbeheizten Dampferzeuger 90 beheizbar. Hierzu ist ein
Dampfauslaß 91 einer Heizfläche 92 des fossilbeheizten Dampf
erzeugers 90 ausgangsseitig über eine mit einem Ventil 94 ab
sperrbare Frischdampfleitung 96 an die Verbindungsstelle 48
angeschlossen. Die Verbindungsstelle 48 vereinigt somit die
Frischdampfleitung 46 des Abhitzedampferzeugers 30 mit der
Frischdampfleitung 96 des fossilbeheizten Dampferzeugers 90.
Der Frischdampf aus dem Abhitzedampferzeuger 30 und der
Frischdampf aus dem fossilbeheizten Dampferzeuger 90 sind so
mit über die sich an die Verbindungsstelle 48 anschließende
Dampfleitung 49 dem Hochdruckteil 22A der Dampfturbine 22 zu
führbar. Eingangsseitig ist die Heizfläche 92 des fossilbe
heizten Dampferzeugers 90 über eine mit einem Ventil 98 ab
sperrbare Teilspeisewasserleitung 100, in die ein Speisewas
servorwärmer 101 geschaltet ist, an die Speisewasserlei
tung 76 angeschlossen.
Der fossilbeheizte Dampferzeuger 90 weist außerdem eine Mit
teldruckheizfläche oder einen Zwischenüberhitzer 102 auf.
Dieser ist ausgangsseitig über eine mit einem Ventil 104 ab
sperrbare Dampfleitung 106 an die Dampfleitung 60 angeschlos
sen, die den Zwischenüberhitzer 56 des Abhitzedampferzeu
gers 30 mit dem Eingang 62 des Mitteldruckteils 22B der
Dampfturbine 22 verbindet. Eingangsseitig ist der Zwischen
überhitzer 102 über eine mit einem Ventil 108. absperrbare
Verbindungsleitung 110 an die Dampfleitung 54 angeschlossen,
die den Ausgang 52 des Hochdruckteils 22A der Dampfturbine 22
mit dem Zwischenüberhitzer 56 des Abhitzedampferzeugers 30
verbindet.
Die Gas- und Dampfturbinenanlage 2 kann als Dampfturbinenan
lage 2B, als Gas- und Dampfturbinenanlage 2 im sogenannten
Solobetrieb und als Gas- und Dampfturbinenanlage 2 mit einem
zusätzlichen fossilbeheizten Dampferzeuger 90 im sogenannten
Mischbetrieb betrieben werden. Für den Betrieb der Anlage als
reine Dampfturbinenanlage 2 ist eine mit einem Ventil 112 ab
sperrbare Umführungsleitung 114 vorgesehen, über die über
schüssige Dampfmengen an der Dampfturbine 22 vorbei direkt in
den Kondensator 28 geleitet werden können. Diese zweigt von
der Dampfleitung 49 ab und mündet in den Kondensator 28. Das
Leitungsstück um das Ventil 112 ist also nur dann offen, wenn
die Dampfturbine 22 ausschließlich mit dem Dampferzeuger 90
betrieben wird.
Beim Betrieb der Anlage als Gas- und Dampfturbinenanlage 2 im
Solobetrieb sind alle Dampfwege des Dampferzeugers 90 von und
zum Wasser-Dampf-Kreislauf 26 abgesperrt. Das bedeutet, daß
die Teilspeisewasserleitung 100, die Frischdampfleitung 96,
die Umführungsleitung 114 sowie die Dampfleitung 106 und die
Verbindungsleitung 110 mit ihren jeweiligen Ventilen abge
sperrt sind. Wird die Anlage hingegen im Mischbetrieb betrie
ben, dann führt der Dampferzeuger 90 über die Frischdampflei
tung 96 und die Dampfleitung 106 der Dampfturbine 22 Dampf
zu.
Um mit besonders geringem technischen Aufwand einen Wechsel
vom Solobetrieb in den Mischbetrieb der Gas- und Dampfturbi
nenanlage 2 zu ermöglichen, zwei gen von der Dampfleitung 96
in Bezug auf die Dampfströmungsrichtung erst eine mit einem
Ventil 116 absperrbare Teildampfleitung 118 und dann eine mit
einem Ventil 120 absperrbare Zweigleitung 122 ab. Die Zweig
leitung 122 mündet in die Umführungsleitung 114, wodurch in
der Heizfläche 92 des fossilbeheizten Dampferzeugers 90 er
zeugter Dampf direkt der Umführungsleitung 114 zugeführt wer
den kann. Die Teildampfleitung 118 mündet in die Verbindungs
leitung 110 und verbindet somit den Ausgang der Heizfläche 92
des fossilbeheizten Dampferzeugers 90 mit dem Eingang des
Zwischenüberhitzers 102 des Dampferzeugers 90. Zur Kühlung
des über die Teildampfleitung 118 dem Zwischenüberhitzer 102
zugeführten Dampfs beim Anfahren des fossilbeheizten Dampfer
zeugers 90 ist in die Teildampfleitung 118 eine Einrich
tung 124 zur Dampfkühlung und Dampfdruckreduzierung geschal
tet. Die Einrichtung 124 zur Dampfkühlung und Dampfdruckredu
zierung ist an eine mit einem Ventil 128 absperrbare Kühlwas
serleitung 130 angeschlossen, die von der ausgangsseitig mit
dem Speisewasservorwärmer 101 verbundenen Teilwasserlei
tung 100 abzweigt. Über die Einrichtung 124 zur Dampfkühlung
und Dampfdruckreduzierung kann in die Teildampfleitung 118
Kühlwasser K eingeleitet werden. Dieses bewirkt eine Abküh
lung des in der Teildampfleitung 118 geführten Dampfs.
Die Gas- und Dampfturbinenanlage 2 wird im Solobetrieb als
reine Gas- und Dampfturbinenanlage 2 betrieben. Hierbei ge
langt in der Gasturbine 4 entspanntes Arbeitsmedium AM' über
die Abgasleitung 34 in den Abhitzedampferzeuger 30. Das dort
durch das entspannte Arbeitsmedium AM' erhitzte Wasser bzw.
Wasser-Dampf-Gemisch gelangt über die Frischdampfleitung 46,
die über die Verbindungsstelle 48 an die Dampfleitung 49 an
geschlossen ist, und die Dampfleitung 60 zur Dampfturbine 22.
Der die Niederdruckstufe 220 der Dampfturbine 22 verlassende
Dampf wird im Kondensator 28 kondensiert. Das dabei entste
hende Wasser wird über die Speisewasserleitung 76 wieder dem
Abhitzedampferzeuger 30 zugeführt, so daß ein geschlossener
Wasser-Dampf-Kreislauf 26 entsteht.
Bei einem Wechsel vom Solobetrieb in den Mischbetrieb der
Gas- und Dampfturbinenanlage 2 wird der fossilbeheizte Dampf
erzeuger 90 zum Dampferzeugungsprozeß dazugeschaltet. Vor dem
Dazuschalten des fossilbeheizten Dampferzeugers 90 zum reinen
Gas- und Dampfturbinenanlagenbetrieb der Gas- und Dampfturbi
nenanlage 2 ist jedoch der fossilbeheizte Dampferzeuger 90
derart in Betrieb zu nehmen, daß der im Dampferzeuger 90 er
zeugte Dampf Dampfparameter, wie beispielsweise Druck und
Temperatur, aufweist, die denen des Wasser-Dampf-Kreis
laufs 26 der Dampfturbine 22 entsprechen.
Hierzu wird der Heizfläche 92 des fossilbeheizten Dampferzeu
gers 90 über die Teilspeisewasserleitung 100, die von der
Speisewasserleitung 76 abzweigt, im Speisewasservorwärmer 101
vorgewärmtes Speisewasser zugeführt. Eine derartige Konden
sat-Speisewasser-Vorwärmstrecke ist üblicherweise in einer
Dampfturbinenanlage vorgesehen, so daß eine als Gas- und
Dampfturbinenanlage 2 umgerüstete bereits bestehende fossil
beheizte Dampfturbinenanlage 2B eine solche Speisewasservor
wärmung aufweist. Der in der Heizfläche 92 des fossilbeheiz
ten Dampferzeugers 90 erzeugte Dampf wird über die Zweiglei
tung 122 in die Umführungsleitung 114 eingespeist. Die Umfüh
rungsleitung 114 mündet in den Kondensator 28, der wiederum
an die Speisewasserleitung 76 angeschlossen ist. Der auf
diese Weise entstehende Wasser-Dampf-Kreislauf 132 wird so
lange betrieben, bis der den fossilbeheizten Dampferzeuger 90
verlassende Dampf Parameter aufweist, die für eine Einspei
sung dieses Dampfs in die Hochdruckstufe 22A der Dampftur
bine 22 angemessen sind. Ist dieser Zustand erreicht, so wird
der den fossilbeheizten Dampferzeuger 90 verlassende Dampf
nicht mehr über die Zweigleitung 122 an der Dampfturbine 22
vorbeigeführt, sondern über die Dampfleitung 96 die Verbin
dungsstelle 48 und die Dampfleitung 49 der Dampfturbine 22
zugeführt.
Annähernd zeitgleich oder zeitlich verschoben zu der Inbe
triebnahme der Heizfläche 92 des fossilbeheizten Dampferzeu
gers 90 erfolgt die Inbetriebnahme des Zwischenüberhit
zers 102 des fossilbeheizten Dampferzeugers 90. Dabei kann
der Zwischenüberhitzer 102 bereits vor dem Zünden des fossil
beheizten Dampferzeugers 90 mit Dampf aus dem Solobetrieb der
Anlage, der dem Zwischenüberhitzer 102 über die Leitung 110
zugeführt wird, vorgewärmt werden. Beim Zünden des fossilbe
heizten Dampferzeugers 90 erfolgt dann eine Beaufschlagung
der Heizflächen des Zwischenüberhitzers 102 mit Dampf vorge
sehen, wodurch den Heizflächen des Zwischenüberhitzers 102
Wärme entzogen wird. Hierzu dient die Einleitung von in der
Heizfläche 92 erzeugtem Dampf in den Zwischenüberhitzer 102
über die Teildampfleitung 118. Dabei wird dieser Dampf vor
dem Einleiten in die Heizflächen des Zwischenüberhitzers 102
auf die für den Zwischenüberhitzer 102 zulässigen Parameter,
wie beispielsweise Druck und Temperatur, begrenzt. Hierzu
dient die in Kraftwerken gebräuchliche Einrichtung 124 zur
Dampfkühlung und Dampfdruckreduzierung. Das zur Kühlung des
Dampfs notwendige Wasser wird dabei über die Teilwasserlei
tung 100 und die Kühlwasserleitung 130 der Einrichtung 124
zur Dampfkühlung und Dampfdruckreduzierung zugeführt. Weist
der in der Heizfläche 92 des fossilbeheizten Dampferzeu
gers 90 erzeugte Dampf Parameter auf, die für eine Einspei
sung desselben in den Wasser-Dampf-Kreislauf 26 angemessen
sind, so wird die Teildampfleitung 118 abgesperrt und der
Zwischenüberhitzer 102 mit Dampf gespeist, der die Hochdruck
stufe 22A der Dampfturbine 22 verläßt. Im Zwischenüberhit
zer 102 überhitzter Dampf wird dann über die Dampfleitung 106
in die Leitung 60 des Wasser-Dampf-Kreislaufs 26 eingespeist.
Weist der den Zwischenüberhitzer 102 verlassende Dampf nicht
die für die Dampfleitung 60 angemessenen Dampfparameter auf,
so wird er in nicht näher dargestellter Weise um die Dampf
turbine 22 herumgeführt und dem Kondensator 28 zugeführt.
Durch die Zweigleitung 122 und die Teildampfleitung 118 ist
somit in besonders einfacher Weise ein Wechsel vom Solobe
trieb in den Mischbetrieb gewährleistet. Dabei ist sicherge
stellt, daß der im fossilbeheizten Dampferzeuger 90 erzeugte
Dampf erst dann in die Dampfturbine 22 gelangt, wenn er die
hierfür erforderlichen Dampfparameter aufweist. Hierdurch
weist die Gas- und Dampfturbinenanlage 2 einen besonders ho
hen Wirkungsgrad auch beim Wechsel vom Solobetrieb in den
Mischbetrieb auf.
Claims (2)
1. Gas- und Dampfturbinenanlage (2) mit einer Dampftur
bine (22), die dampfseitig sowohl von einem einer Gastur
bine (4) rauchgasseitig nachgeschalteten Abhitzedampferzeu
ger (30) als auch von einem fossilbeheizten Dampferzeu
ger (90) bespeisbar ist, wobei eine Frischdampfleitung (46)
des Abhitzedampferzeugers (30) und eine Frischdampflei
tung (96) des fossilbeheizten Dampferzeugers (90) sich in ei
ner Verbindungsstelle (48) zu einer gemeinsamen in die Dampf
turbine (22) mündenden Dampfleitung (49) vereinigen, wobei
von der Dampfleitung (49) zur bedarfsweisen Umführung der
Dampfturbine (22) eine Umführungsleitung (114) abzweigt, die
ausgangsseitig in einen in den Wasser-Dampf-Kreislauf (26)
der Dampfturbine (22) geschalteten Kondensator (28) mündet,
und wobei eine von der Frischdampfleitung (96) des fossilbe
heizten Dampferzeugers (90) abzweigende Zweigleitung (122)
ausgangsseitig an die Umführungsleitung (114) angeschlossen
ist.
2. Gas- und Dampfturbinenanlage (2) nach Anspruch 1,
bei der eine Verbindungsleitung (110) einen Ausgang einer
Hochdruckstufe (22A) der Dampfturbine (22) mit einem Eingang
eines Zwischenüberhitzers (102) des fossilbeheizten Dampfer
zeugers (90) verbindet, wobei eine in Bezug auf die
Dampfströmungsrichtung vor der Abzweigung der Zweiglei
tung (122) von der Frischdampfleitung (96) des fossilbeheiz
ten Dampferzeugers (90) abzweigende Teildampfleitung (118) in
die Verbindungsleitung (110) mündet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998149740 DE19849740A1 (de) | 1998-10-28 | 1998-10-28 | Gas- und Dampfturbinenanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998149740 DE19849740A1 (de) | 1998-10-28 | 1998-10-28 | Gas- und Dampfturbinenanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19849740A1 true DE19849740A1 (de) | 2000-01-05 |
Family
ID=7885958
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998149740 Ceased DE19849740A1 (de) | 1998-10-28 | 1998-10-28 | Gas- und Dampfturbinenanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19849740A1 (de) |
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