DE19849017C1 - Wundpflaster, enthaltend ein Arzneimittel aus den Blättern des Zimtbaums - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Wundpflaster, das auf seiner der Wunde zugewandten Seite ein die Wundheilung förderndes, zur äußerlichen Anwendung geeignetes Arzneimittel enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es sich bei dem Arzneimittel um einen hochviskosen, öligen Extrakt aus den Blättern des Zimtbaumes (Cinnamomum verum J.S. Presl) handelt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wundpflaster, das auf seiner der Wunde zugewandten Seite ein die Wundheilung förderndes, zur äußerlichen Anwendung geeignetes Arzneimittel enthält.

Immer mehr Menschen lehnen, falls es nicht unbedingt erforderlich ist, insbesondere bei relativ leichten Erkrankungen oder Verletzungen eine Behandlung mit synthetischen Arzneistoffen ab. Deshalb besteht ein ständiger Bedarf an Naturheilmitteln, die hochwirksame Arzneistoff-Komponenten enthalten. Insbesondere für kleinere Verletzungen wie Schnitt- und Schürfwunden, die meist nur mit einem schützenden Pflaster ohne Arzneistoff behandelt werden, wäre ein derartiges Naturheilmittel zur äußerlichen Behandlung in Verbindung mit einem Pflaster hoch erwünscht.

Aus der DE 295 11 982 U1 sind Pflaster bekannt, die ein Repellent-Duftdepot aufweisen. Als Repellents werden dabei ätherische Öle offenbart, unter anderen auch Zimtöl. Bei den gemäß DE 295 11 982 U1 beschriebenen Pflastern wird jedoch nur eine prophylaktische Repellent-Wirkung in Hinblick auf die Insektenabwehr oder eine abschwellende Wirkung am Ort des Insektenstichs erreicht, nicht aber beispielsweise eine Wundheilwirkung.

In der Druckschrift US 5529784 finden sich Materialien zur Behandlung von Verbrennungen beschrieben. Hierbei wird bevorzugt aus Polyester bestehendes Trägermaterial mit einer eingedickten wäßrigen Lösung oder mit einem Gel imprägniert. Als aktive Bestandteile in der Lösung oder dem Gel werden in der US 5529784 Teebaumöl und/oder Teebaumpaste genannt. Das Teebaumöl wird aus Bäumen der Spezies Melaleuca Alternifolia gewonnen, wobei das Öl insbesondere die folgenden Komponenten aufweist: 1-Terpinen-4-O1, Terpinolen, Cineol, Sesquiterpene, p-Cymol und Pinen. Durch Träger mit derartigen Lösungen oder Gelen wird die Temperatur der Hautoberfläche nach Verbrennungen erniedrigt und eine Infektionsprävention gewährleistet.

Die DD-PS 143 924 beschreibt Verfahren zur Inaktivierung von Mikroorganismen, wobei aus Gewürzpflanzen durch Wasserdampfdestillation gewonnene Terpene eingesetzt werden. Genannt werden hierbei unter anderem Zimtaldehyd und Zimtblütenöl. Die viruzide und/oder bakteriozide Wirkung der Terpene kann nach der DD-PS 143 924 auch für die Beschichtung von Pflastern genutzt werden. Zur Beschichtung wird Pflastermasse eingesetzt, die eine Mischung aus Trägermassekomponenten und einem oder mehreren viruziden und/oder bakterioziden Terpenen darstellt.

Schließlich wird in der US 5480646 offenbart, daß eine trockene Mischung, die u. a. Zimt aus der Rinde des Zimtbaums enthält, in Pflaster eingearbeitet werden kann, um eine diaphoretische Reaktion zu induzieren. Dabei wird in der US 5480646 angenommen, daß die diaphoretischen Eigenschaften des Zimts die Hautporen öffnen. Gleichfalls findet sich in dieser Druckschrift beschrieben, daß Zimtblätteröl, destilliert aus getrockneten grünen Blättern, bakterizid, antiviral oder fungizid wirken kann.

Im Stand der Technik finden sich also keine Hinweise auf positive Wirkungen des Extrakts von Zimtblättern auf den Wundverschluß.

Es wurde nun erfindungsgemäß gefunden, daß ein Extrakt aus Blättern des Zimtbaumes (Cinnamomum verum J. S. Presl), der in einem Wundpflaster enthalten ist, für eine ausgezeichnete Heilwirkung bei Schnitt- und Schürfwunden sorgt.

Bislang ist als ein Bestandteil von Blättern des Zimtbaumes ein Wasserdampfdestillat aus denselben bekannt, das als Duftöl verwendet wird. Es ist gelb und leicht beweglich. Bei dem erfindungsgemäßen Extrakt handelt es sich um ein harzähnliches, hochviskoses, dunkelbraunes Öl, das intensiv nach Zimt riecht. Wenn es einmal auf der Haut aufgebracht ist, ist es mit Wasser nicht abspülbar.

Als Pflaster, die als Träger des hochviskosen Öls dienen können, eignen sich alle im Stand der Technik gebräuchlichen Pflaster, die zur Aufnahme eines Wirkstoffs geeignet sind. So kann das Vlies eines Pflasters einfach mit dem Öl getränkt und dann mit einer ölabweisenden Schutzschicht bedeckt werden. Das Öl kann aber auch in einem Reservoir vorliegen, von wo aus es mittels leichtem Druck durch eine geeignete Membran an den Wundort geliefert wird. Weiter ist eine Verkapselung des Öles denkbar, wobei die Kapseln unmittelbar vor Gebrauch durch Druck aufgebrochen werden.

Die Erfindung wird nun anhand eines Beispiels weiter erläutert.

BEISPIEL

Eine Patientin erlitt am Schienbein eine ca. 5 cm lange Schürfwunde, die sehr schmerzhaft war. Das Vlies eines langen Wundpflasterstreifens wurde mit dem oben beschriebenen, hochviskosen Öl getränkt, dann wurde das Pflaster auf die Wunde aufgebracht. Nach einer Stunde hörte die Wunde auf, weh zu tun. Bereits am nächsten Tag war die Wunde teilweise abgeheilt. Dies war umso erstaunlicher, als Wunden am Schienbein gewöhnlich schlecht heilen.

Claims (3)

1. Wundpflaster, das auf seiner der Wunde zugewandten Seite ein die Wundheilung förderndes, zur äußerlichen Anwendung geeignetes Arzneimittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Arzneimittel um einen hochviskosen, öligen Extrakt aus den Blättern des Zimtbaumes (Cinnamomum verum J. S. Presl) handelt.

2. Wundpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Extrakt im Wundpflaster in einem Reservoir vorliegt, von wo er durch eine geeignete Membran zum Wundort transportiert wird.

3. Wundpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es den Extrakt in verkapselter Form enthält.