DE19848290A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen schalenförmiger Bauteile aus Metall sowie schalenförmiges Bauteil aus Metall - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen schalenförmiger Bauteile aus Metall sowie schalenförmiges Bauteil aus MetallInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung (10) sowie ein Verfahren zum Herstellen schalenförmiger Bauteile aus Metall, insbesondere von Kraftstoffbehältern wie Motorradtanks oder dergleichen, beschrieben, bei dem diese aus ebenen oder vorgeformten Blechelementen (40) mittels hydrostatischer Umformung hergestellt werden. Um insbesondere komplexe, in der Regel hinterschnittene Bauteilgeometrien bei Außen- und/oder Innenschalen von Motorradtanks auf einfache und kostengünstige Weise herstellen zu können, ohne daß die Schalen bisher notwendige Mittel-Schweißnähte aufweisen, weist die Vorrichtung (10) ein als Kernelement (11) ausgebildetes erstes Gesenkteil und ein zweites Gesenkteil (20) auf, wobei die Gesenkteile (11, 20) über Zustellmittel derart relativ gegeneinander zustellbar sind, daß sie im zugestellten Zustand einen Umformhohlraum (30) begrenzen und wobei wenigstens ein Blechelement (40) über Dichtflächen (17, 26, 27) zwischen den Gesenkteilen (11, 20) eingeklemmt wird und im Umformhohlraum (30) hydrostatisch umgeformt wird. Dabei ist das zweite Gesenkteil (20) derart um das Kernelement (11) herum angeordnet, daß das Kernelement (11) im zugestellten Zustand zumindest bereichsweise vom zweiten Gesenkteil (20) umgeben ist. Wenn das umgeformte Blechelement (40) Hinterschneidungen aufweist, ist das zweite Gesenkteil (20) zur leichteren Entformung des Blechelements (40) zweiteilig (21, 22) oder mehrteilig ausgebildet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Vorrichtung
sowie ein Verfahren zum Herstellen schalenförmiger Bauteile
aus Metall mittels hydrostatischer Umformung. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein schalenförmiges Bauteil aus Metall.
Schalenförmige Bauteile der genannten Art sind im Stand der
Technik bereits in vielfältiger Weise bekannt und werden
beispielsweise als Komponenten für Kraftstoffbehälter in
Fahrzeugen oder dergleichen eingesetzt.
Kraftstoffbehälter können beispielsweise aus Metall oder
Kunststoff hergestellt sein. In der DE 195 47 148 ist ein
Kraftstoffbehälter aus Kunststoffmaterial beschrieben, bei dem
der Behälter aus mehreren Behälterteilen besteht, die
einteilig als Blasteile hergestellt werden. Die Verbindung der
einzelnen Behälterteile erfolgt dann über eine Kunststoff-
Schweißnaht.
Kraftstoffbehälter, die beispielsweise als Motorradtanks
verwendet werden, werden in der Regel aus Metall hergestellt.
Solche Tanks bestehen aus einer Außenschale und einer
Innenschale, die in ihren Randbereichen miteinander verbunden
sind und die einen Behälterinnenraum zur Aufnahme des
Kraftstoffs begrenzen. Derartige Motorradtanks haben eine
komplexe und aufwendige Geometrie, da sie in der Regel eine
oder mehrere Hinterschneidungen aufweisen. Als
Hinterschneidungen werden im Lichte der vorliegenden
Beschreibung Nebenformelemente wie Ausbauchungen, Vorsprünge
oder dergleichen verstanden, die senkrecht zur
Entformungsebene ausgebildet sind. Deshalb müssen sie bisher
in einzelnen Teilen mittels Tiefziehen oder dergleichen
hergestellt und anschließend über eine geeignetes
Fügeverfahren miteinander verbunden werden. Dies erfordert den
Einsatz von aufwendigen und kostenintensiven Verfahren.
Wenn etwa die Außenschale eines solchen hinterschnittenen
Motorradtanks hergestellt werden soll, müssen bisher zunächst
eine linke und eine rechte Tank-Halbschale getrennt
hergestellt werden, was beispielsweise über ein
Tiefziehverfahren erfolgen kann. Anschließend müssen die
beiden Halbschalen über ein Fügeverfahren, beispielsweise ein
Schweißverfahren, miteinander verbunden werden. Die Anordnung
der Fügenaht, die auch als Mittelnaht bezeichnet wird,
befindet sich im Sichtbereich und muß deshalb nachträglich
bearbeitet werden. Weiterhin kann beim Fügen auch ein Verzug
der beiden Halbschalen erfolgen. Um der Außenschale des
Motorradtanks ein optisch ansprechendes Aussehen zu verleihen,
sind deshalb eine Reihe von nachgeschalteten Arbeitsgängen
erforderlich, beispielsweise Hämmern, Dengeln, Spachteln und
Schleifen, die in der Regel individuell für jedes Bauteil
sind. Dies ist jedoch besonders aufwendig und damit zeit- und
kostenintensiv. Weiterhin fehlt diesen nachgeschalteten
Arbeitsgängen die notwendige Prozeßsicherheit. Zusätzlich
können sie nur in Handarbeit und von erfahrenem entsprechend
ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden. Darüber hinaus
kann es im Bereich der Fügenähte zu ungenügenden Bindungen
zwischen den einzelnen Halbschalen kommen, was eine aufwendige
Prüfung der fertigen Außenschale zum Auffinden von Fehlstellen
erforderlich macht. Sofern solche Fehlstellen auftauchen, wird
ein Nachfügen, beispielsweise Nachschweißen oder dergleichen
der Außenschale und eine erneute Dichtheitsprüfung
erforderlich. Dies ist jedoch sehr zeit- und kostenintensiv.
Aufgrund dieser Probleme besteht somit das Bedürfnis nach
einem schalenförmigen Behälter, insbesondere einem Tank, der
zum einen eine komplexe Geometrie aufweisen kann, bei dem aber
zum anderen die geschilderten Nachteile entfallen.
Dies kann beispielsweise erreicht werden, wenn der Behälter
aus Kunststoff besteht und in einem Blasverfahren gefertigt
wird. Allerdings ist Kunststoff als Werkstoff nicht immer
vorteilhaft. Eine Reihe von Behältertypen, wie beispielsweise
die genannten Motorradtanks, werden vorzugsweise aus Metall
hergestellt. Solche Metallbehälter mit komplexer, in der Regel
hinterschnittener Geometrie der Außenschale und/oder
Innenschale konnten bisher ohne die nachteiligen Fügenähte im
Mittelbereich nicht hergestellt werden.
Ein Verfahren, mit dem auf einfache und kostengünstige Weise
auch Metallbleche oder -rohre in komplexe Geometrien umgeformt
werden können, ist die hydrostatische Umformung. Bei diesem
Umformverfahren wird die Arbeit der Umformung von unter hohem
Druck stehenden Wasser erledigt. Sollen Bleche umgeformt
werden, kann das Wasser entweder von einer, aber auch von
beiden Seiten abwechselnd auf das umzuformende Blech
aufgebracht werden, wodurch ein Abstrecken des Materials in
die gewünschte Form erfolgt. Das hydrostatische Umformen von
Blechen ist beispielsweise in den von der Anmelderin ebenfalls
eingereichten Patentanmeldungen DE 44 36 436 und DE 44 36 437
beschrieben. Durch das hydrostatische Umformen von Blechen
lassen sich auch komplizierte Bauteilgeometrien herstellen.
Ausgehend vom genannten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Herstellen von schalenförmigen Bauteilen aus Metall
bereit zustellen, mit dem die oben beschriebenen Nachteile
vermieden werden: Insbesondere sollen auf einfache und
kostengünstige Weise schalenförmige Bauteile auch mit
komplexen, hinterschnittenen Geometrien hergestellt werden
können. Weiterhin soll ein verbessertes schalenförmiges
Bauteil aus Metall, insbesondere ein Kraftstoffbehälter
bereitgestellt werden, das die im Stand der Technik
beschriebenen Nachteile nicht aufweist.
Die Aufgabe wird gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung gelöst
durch eine Vorrichtung zum Herstellen schalenförmiger Bauteile
aus Metall, insbesondere von wie weiter unten näher
beschriebenen Bauteilen, mittels hydrostatischer Umformung,
wobei die schalenförmigen Bauteile aus im wesentlichen ebenen
oder vorgeformten Blechelementen hergestellt werden. Die
Vorrichtung weist ein erstes Gesenkteil und ein zweites
Gesenkteil auf, wobei die Gesenkteile über Zustellmittel
derart gegeneinander zustellbar sind, daß sie im zugestellten
Zustand einen Umformhohlraum begrenzen und wobei wenigstens
ein Blechelement zwischen den Gesenkteilen eingeklemmt wird
oder ist und im Umformhohlraum hydrostatisch umgeformt wird.
Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Gesenkteil als Kernelement ausgebildet ist und
daß das zweite Gesenkteil derart um das Kernelement herum
angeordnet ist, daß das Kernelement im zugestellten Zustand
zumindest bereichsweise vom zweiten Gesenkteil umgeben ist.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird es möglich, aus
ebenen oder vorgeformten Blechelementen schalenförmige
Bauteile mit Bauteilgeometrien zu schaffen, die in Form,
Oberfläche, Komplexität und Maßhaltigkeit mit konventionellen
Verfahren bisher nicht gefertigt werden konnten.
Dabei ist die Erfindung nicht auf besondere Bauteiltypen
beschränkt. Vielmehr kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Herstellung beliebiger schalenförmiger Bauteile mit
unterschiedlichsten Geometrien und Funktionen verwendet
werden.
Vorteilhaft kann die Vorrichtung jedoch zur Herstellung von
Kraftstoffbehältern und hier insbesondere von Motorradtanks
verwendet werden. Besonders bei der Herstellung von
Motorradtanks kann durch die Vorrichtung und die darin
durchgeführte hydrostatische Umformung erreicht werden, daß
die schalenförmigen Bauteile, beispielsweise die Außenschale
und/oder Innenschale des Motorradtanks, keine wie im Stand der
Technik beschriebene nachteilige Mittelnaht mehr aufweisen.
Durch die Tatsache, daß die schalenartigen Bauteile in der
Vorrichtung einteilig hergestellt werden können, verringert
sich die Fertigungszeit durch Einsparung von
Fertigungsschritten, wodurch sich letztendlich auch eine
Verkürzung der gesamten Prozeßkette ergibt. Weiterhin wird die
Anzahl der benötigten Teile vermindert, womit sich auch die
Anzahl der benötigten Umformwerkzeuge reduziert.
Durch die hydrostatische Umformung lassen sich die
schalenartigen Bauteile je nach Bedarf und Anwendungsfall
optimal gestalten. Insbesondere können auch komplexe Bauteile
mit Hinterschneidungen, wie Tankschalen oder dergleichen,
einteilig hergestellt werden, was mit konventionellen
Verfahren und Vorrichtungen bisher nicht möglich war.
Insbesondere bei der Herstellung von Tankschalen können die
bisher unvermeidbaren Mittelfügenähte mit all ihren oben
beschriebenen Nachteilen entfallen. Dadurch wird das
Erfordernis einer Nachbearbeitung der schalenförmigen Bauteile
nach deren Fertigung erheblich reduziert. Schließlich wird
durch den Wegfall einer Mittelnaht auch das Risiko von
Fehlstellen in der Fügenaht ausgeschlossen, so daß für diesen
Bereich eine eventuell notwendige Nachbearbeitung durch
Nachschweißen oder dergleichen sowie eine erneute
Dichtheitsprüfung entfallen kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ausgelegt, damit das
wenigstens eine Blechelement mittels hydrostatischer Umformung
umgeformt wird. Dazu wird das umzuformende Blechelement mit
seinem Randbereich zunächst zwischen den zwei Gesenkteilen
eingeklemmt, die über geeignete Zustellmittel, beispielsweise
eine Anzahl von Zylinder-Kolbeneinheiten, relativ
gegeneinander zustellbar sind. Anschließend wird das Blech in
dem von den Gesenkteilen begrenzten Umformhohlraum umgeformt,
indem es einer hydrostatischen Flüssigkeit, beispielsweise
Wasser, ausgesetzt wird. Die Endform des umgeformten Blechs
korrespondiert zu einer Gravur, die in einer oder beiden
Gesenkteilen ausgebildet ist. Je nach Bedarf und
Anwendungsfall kann das Blechelement zunächst einem
Vorformschritt und anschließend einem Endformschritt
unterworfen werden. Die Wirkungen und Effekte sowie die
Funktionsweise des hydrostatischen Umformens von
Blechelementen sind ausführlich in den von der Anmelderin
eingereichten und oben genannten Patentanmeldungen DE 44 36 436
und DE 44 36 437 beschrieben, die bereits veröffentlicht
sind, und deren Offenbarungsgehalt hiermit in die Beschreibung
der vorliegenden Erfindung einbezogen wird.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß das
Kernelement im zugestellten Zustand zumindest bereichsweise
vom zweiten Gesenkteil umgeben ist. Im Unterschied zu den in
der DE 44 36 436 und der DE 44 36 437 beschriebenen
Vorrichtungen liegen bei der Vorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung im zugestellten Zustand nicht nur die
Oberflächen der beiden Gesenkteile in einer
Gesenkteilungsebene gegeneinander an. Vielmehr wird das
Kernelement auch in seinen Seitenbereichen zumindest teilweise
von dem zweiten Gesenkteil umgeben. Auf diese Weise lassen
sich gekrümmte Bauteile wie Tankschalen oder dergleichen
besonders vorteilhaft herstellen.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Vorteilhaft kann das Kernelement eine langgestreckte Form
aufweisen. Eine solche Form ist beispielsweise sinnvoll, wenn
ein im wesentlichen ebenes Blechelement umgeformt werden soll.
Dieses Blech muß zunächst einem Biegevorgang, vorzugsweise
einem zweidimensionalen Biegevorgang, unterzogen werden. Diese
Vorbiegung erfolgt vorteilhaft über das langgestreckte
Kernelement.
Vorzugsweise kann das Kernelement eine im Hinblick auf das
umzuformende Blechelement möglichst endkonturnahe Form
aufweisen.
In weiterer Ausgestaltung kann das Kernelement einen im
wesentlichen oder annäherungsweise U-förmigen Querschnitt
aufweisen. Natürlich ist die Erfindung nicht auf einen
bestimmten Querschnitt beschränkt. Weiterhin ist es auch
möglich, daß das Kernelement je nach Bedarf Bereiche mit
unterschiedlichen Querschnitten aufweisen kann. Ein
entsprechend U-förmiger Querschnitt gestattet ein einfaches
Vorbiegen des Blechelements und ist insbesondere dann
sinnvoll, wenn das Blechelement als Tankschale für einen
Motorradtank umgeformt werden soll.
Vorteilhaft kann das Kernelement Bereiche unterschiedlicher
Höhe und/oder Geometrie aufweisen. Die entsprechende
Ausgestaltung des Kernelements kann je nach herzustellendem
Bauteil individuell erfolgen.
So ist es beispielsweise denkbar, daß das Kernelement bei der
Herstellung von Tankschalen, wenn es einen im wesentlichen
U-förmigen Querschnitt aufweist, über seine Längenausdehnung
eine stetig ansteigende Höhe aufweist. Das bedeutet, daß die
Schenkel des "U" immer länger werden. Gleichzeitig kann sich
aber auch die Breite der abgerundeten Basis des "U" mit
zunehmender hänge der Schenkel verkürzen, wodurch der Radius
der Basis kleiner und damit schärfer wird. Ein solches
Kernelement würde im Bereich geringerer Höhe demnach eine
größere Breite aufweisen als im Bereich größerer Höhe.
In weiterer Ausgestaltung kann das Kernelement in seiner Form
derart ausgebildet sein, daß seine Oberfläche in eine Ebene
abwickelbar ist. Bestimmte geometrische Formen beziehungsweise
deren Oberflächen lassen sich mathematisch in eine Ebene
abwickeln. Derartige Formen sind für die Umformung der
Blechelemente besonders geeignet, insbesondere wenn die
Blechelemente in im wesentlichen ebener Form vorliegen und
zunächst vorgebogen werden müssen.
Vorteilhaft kann das Kernelement und/oder das zweite
Gesenkteil eine Anzahl von Kanälen aufweisen, die das
Kernelement und/oder das zweite Gesenkteil durchsetzen. Über
die Kanäle kann eine hydrostatische Flüssigkeit gegen das
wenigstens eine Blechelement oder in den Umformhohlraum
gerichtet werden oder richtbar sein. Derartige Kanäle, die
auch in der in Bezug genommenen DE 44 36 436 beschrieben sind,
sind über eine weitere Leitung mit einem entsprechenden
Sammelbehälter für die hydrostatische Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser, verbunden. Die Kanäle weisen mit ihren
Öffnungen in den Umformhohlraum.
Vorzugsweise kann das zweite Gesenkteil einteilig, zweiteilig
oder mehrteilig ausgebildet sein. Vorteilhaft kann das zweite
Gesenkteil auch dreiteilig, vierteilig, fünfteilig oder
achtteilig ausgebildet sein. Natürlich sind auch andere
Teilungsmöglichkeiten denkbar.
Eine mehrteilige Ausgestaltung des zweiten Gesenkteils ist
dann sinnvoll, wenn das schalenförmige Bauteil nach Beendigung
der hydrostatischen Umformung einen oder mehrere
Hinterschneidungen aufweist. Derartige Hinterschneidungen, die
beispielsweise bei Tankschalen für Motorradtanks vorhanden
sind, würden bei einer nur einteiligen Ausgestaltung des
zweiten Gesenkteils ein Auseinanderfahren des zweiten
Gesenkteils und des Kernelements nach Beendigung des
Umformverfahrens unmöglich machen.
Die Trennebenen der einzelnen Teile des zweiten Gesenkteils
können je nach Anforderung und Bedarf beliebig ausgerichtet
sein.
Eine mehrteilige Ausgestaltung in der vorstehend beschriebenen
Weise ist beispielsweise auch für das Kernelement denkbar.
In weiterer Ausgestaltung kann das Kernelement und/oder das
zweite Gesenkteil eine Gravur aufweisen. Die Gravur ist für
die abschließende Ausgestaltung des umgeformten Blechelements
formbestimmend. Die Gravur wird in dem Gesenkteil und/oder dem
Kernelement eingearbeitet und entspricht einer Negativform der
Endkontur des umgeformten Blechelements.
Das zweite Gesenkteil und/oder das Kernelement können
zumindest im Bereich der Gravur aus einem geeigneten harten
Kunststoff, beispielsweise einem hochfesten Polyurethan mit
einer Shore-A-Härte von 96 bestehen.
Vorteilhaft kann das Kernelement und das zweite Gesenkteil
jeweils wenigstens eine Dichtfläche aufweisen, wobei im
zugestellten Zustand der Vorrichtung ein Randbereich des
wenigstens einen Blechelements zwischen den Dichtflächen
eingeklemmt ist. Die Dichtflächen sind vorzugsweise umlaufend
geschlossen und verhindern, daß während des Umformvorgangs
Flüssigkeit unkontrolliert aus der Vorrichtung austreten kann.
Dabei kann im Bereich der Dichtflächen zusätzlich ein
geeignetes Dichtelement vorgesehen sein.
Vorzugsweise können zwei Blechelemente zwischen dem
Kernelement und dem zweiten Gesenkteil eingeklemmt oder
einklemmbar sein.
Durch Umformung jeweils eines einzelnen Blechelements ist es
möglich, Außenschalen und Innenschalen der schalenartigen
Bauteile, etwa von Motorradtanks, zunächst in separaten
Arbeitsschritten zu fertigen, die anschließend über ein
geeignetes Fügeverfahren miteinander verbunden werden. Durch
das gleichzeitige Umformen von zwei Blechelementen können die
beiden Schalen der schalenartigen Bauteile in einem einzigen
Arbeitsschritt umgeformt werden. Dabei können die
Blechelemente vor dem Umformvorgang entweder schon gefügt oder
noch nicht gefügt sein. Insbesondere bei einer vorzeitigen
Fügung der beiden Blechelemente muß beim anschließenden
Umformvorgang sichergestellt werden, daß die hydrostatische
Flüssigkeit in ausreichender und geeigneter Weise auch
zwischen die beiden Blechelemente gelangen kann.
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein
Verfahren zum Herstellen schalenförmiger Bauteile aus Metall
bereitgestellt, das insbesondere zum Herstellen von weiter
unten näher beschriebenen schalenförmigen Bauteilen geeignet
ist. Das Verfahren wird vorzugsweise unter Verwendung einer
wie vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchgeführt und ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
a) Aufbringen wenigstens eines im wesentlichen ebenen
Blechelements auf das als Kernelement ausgebildete erste
Gesenkteil und Vorbiegen des Blechelements in einer Weise, daß
es der Kontur des Kernelements angepaßt wird, oder Aufbringen
wenigstens eines vorgeformten Blechelements auf das
Kernelement und wahlweise Vorbiegen des Blechelements in der
genannten Weise; b) Zustellen des zweiten Gesenkteils relativ
gegen das Kernelement in einer Weise, daß das Kernelement
zumindest bereichsweise von dem zweiten Gesenkteil umgeben
wird, wobei das Kernelement und das zweite Gesenkteil einen
Umformhohlraum begrenzen und das wenigstens eine Blechelement
zwischen den Gesenkteilen eingeklemmt wird; c) hydrostatisches
Umformen des wenigstens einen Blechelements innerhalb des
Umformhohlraums; d) Auseinanderfahren des zweiten Gesenkteils
und des Kernelements nach Beendigung des hydrostatischen
Umformvorgangs und Entformen des wenigstens einen umgeformten
Blechelements aus der Vorrichtung.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auf einfache und
kostengünstige Weise die Herstellung von schalenförmigen
Bauteilen möglich, die eine komplizierte Kontur, insbesondere
mit Hinterschneidungen, aufweisen können. Insbesondere können
durch das Verfahren auch Schalen für Kraftstofftanks wie
Motorradtanks oder dergleichen hergestellt werden, die
einteilig ausgebildet sind und somit nicht mehr über die
nachteilige Mittelnaht verfügen. Zu den Vorteilen, Wirkungen,
Effekten und der Funktionsweise des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird auf die vorstehenden Ausführungen zur
Vorrichtung zum Herstellen der Bauteile vollinhaltlich Bezug
genommen und hiermit verwiesen.
Zu erwähnen ist an dieser Stelle, daß alle Umformvorgänge
während des Verfahrens fließend ineinander übergehen können,
um die zeitlich ablaufende Kaltverfestigung zu beeinflussen.
Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Vorteilhaft können mit dem Verfahren gleichzeitig zwei
Blechelemente umgeformt werden.
In weiterer Ausgestaltung kann nach dem Entformen des
wenigstens einen umgeformten Blechelements dessen Randbereich
beschnitten werden. Durch die Kombination des
Herstellungsverfahrens mit einem flexiblen Verfahren zum
Beschneiden der umgeformten Bauteile können Kosten für die
Herstellung, Instandhaltung, Lagerung von Beschneidwerkzeugen
oder dergleichen für verschiedene schalenförmige Bauteile
entfallen.
Vorzugsweise kann der Randbereich mit einem Wasserstrahl oder
einem Laserstrahl beschnitten werden. Durch diese Art der
Beschneidung werden mechanische Beschneideinrichtungen
überflüssig, so daß auch ein bisher erforderlicher
Werkzeugwechsel in regelmäßigen Abständen entfallen kann. Der
Laserstrahl als thermisches Werkzeug oder ein entsprechender
Wasserstrahl weist gegenüber anderen mechanischen
Bearbeitungsprozessen eine extrem hohe Flexibilität auf.
Natürlich sind auch andere Verfahren zum Beschneiden des
Randbereichs möglich.
Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein
schalenförmiges Bauteil aus Metall, insbesondere ein
Kraftstoffbehälter, bereitgestellt, das eine Außenschale und
eine Innenschale aufweist, wobei die Außenschale und die
Innenschale einen Bauteilinnenraum begrenzen. Dieses
schalenförmige Bauteil ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenschalen und/oder die Innenschale
einteilig ausgebildet ist/sind.
Ein solches Bauteil ist deshalb besonders als Motorradtank
geeignet. Zu den Vorteilen, Wirkungen und Effekten eines
solchen schalenförmigen Bauteils wird auf die vorstehenden
Ausführungen zur Vorrichtung und dem Verfahren zum Herstellen
von schalenförmigen Bauteilen vollinhaltlich Bezug genommen
und hiermit verwiesen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des schalenförmigen Bauteils
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Vorzugsweise kann die Außenschale und/oder die Innenschale
mittels hydrostatischer Umformung hergestellt sein.
In weiterer Ausgestaltung kann die Außenschale und/oder die
Innenschale wenigstens eine Hinterschneidung aufweisen.
Vorteilhaft können die Außenschale und die Innenschale über
eine Fügeverbindung miteinander verbunden sein. Geeignete
Fügeverbindungen sind beispielsweise - jedoch nicht
ausschließlich - Kleben, Nieten, Schrauben, Schweißen,
Kombinationen dieser Fügearten oder dergleichen. Eine
besonders bevorzugte Fügeverbindung ist eine
Schweißverbindung.
Die Fügeverbindung ist vorteilhaft im Randbereich der Schalen
vorgesehen, was in bezug auf das gesamte Bauteil einen
unkritischen Bereich darstellt: Da die Außenschale und die
Innenschale einteilig ausgebildet sind und eine bisher
erforderliche Mittelnaht entfällt, wie dies weiter oben
ausführlich beschrieben wurde, kann nunmehr auch eine
Nahtkreuzung im Bereich der im Randbereich der Schalen
umlaufenden Fügenaht mit einer Mittelnaht vermieden werden.
Diese im Stand der Technik zwangsläufig auftretende
Nahtkreuzung führte häufig zu Fehlstellen bei der
Dichtheitsprüfung, was eine aufwendige Nachbearbeitung mit
erneuter Dichtheitsprüfung notwendig machte.
Vorteilhaft können die Außenschale und/oder die Innenschale
aus einem kaltverformbaren Metall gebildet sein.
Das vorstehend beschriebene schalenförmige Bauteil aus Metall
kann besonders vorteilhaft als Kraftstoffbehälter,
insbesondere als Motorradtank, verwendet werden. Ebenso können
die vorstehend beschriebene Vorrichtung und das Verfahren zum
Herstellen von schalenförmigen Bauteilen aus Metall besonders
vorteilhaft zur Herstellung von Kraftstofftanks, insbesondere
von Motorradtanks, verwendet werden.
Die Erfindung wird nun auf exemplarische Weise anhand von
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen die Fig. 1 bis 7
verschiedene perspektivische Ansichten einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Herstellen schalenförmiger Bauteile aus Metall
sowie ein solches Bauteil, wobei aus diesen Figuren ebenfalls
ein Herstellungsverfahren für solche Bauteile ersichtlich
wird.
Anhand der Fig. 1 bis 7 wird nachfolgend die Herstellung einer
Außenschale für einen Motorradtank beschrieben.
Die Herstellung der Außenschale erfolgt in einer Vorrichtung
10 zum Herstellen schalenförmiger Bauteile, wie sie
übersichtsweise in Fig. 3 dargestellt ist. Die Vorrichtung
weist ein als Kernelement 11 ausgebildetes erstes Gesenkteil
und ein zweites Gesenkteil 20 auf. Das zweite Gesenkteil 20
besteht aus zwei Gesenkteilhälften 21 und 22.
Das Kernelement 11 hat eine langgestreckte Form und einen
angenähert U-förmigen Querschnitt 12. Die Gesenkteilhälften 21
und 22 sind derart relativ gegen das Kernelement 11
zustellbar, daß sie im zugestellten Zustand einen
Umformhohlraum 30 begrenzen. Weiterhin ist das Kernelement 11
im zugestellten Zustand bis auf seine Stirnseiten 13 komplett
von den Gesenkteilhälften 21, 22 umgeben.
Die Positionierung der Gesenkteilhälften 21, 22 und des
Kernelements 11 wird durch entsprechende Fixierbereiche 14,
15, 23, 24 unterstützt.
Zum Festklemmen eines Blechelements 40 bei der späteren
hydrostatischen Umformung weist das Kernelement 11 eine
Dichtfläche 17 auf, die mit entsprechenden Dichtflächen 26, 27
der Gesenkteilhälften 21 und 22 korrespondiert. Das
Blechelement 40 wird zwischen den Dichtflächen 17, 26, 27
festgeklemmt. Die Dichtflächen haben weiterhin die Aufgabe,
die während des Umformprozesses in den Umformhohlraum 30
eintretende hydrostatische Flüssigkeit am unkontrollierten
Austreten aus der Vorrichtung 10 zu hindern. Im Bereich der
miteinander kommunizierenden Dichtflächen 17, 26, 27 kann ein
geeignetes Dichtelement vorgesehen sein.
Innerhalb des Kernelements 11 sind eine Reihe von nicht
dargestellten Kanälen vorgesehen, die mit einem ebenfalls
nicht dargestellten Sammelbehälter für die hydrostatische
Flüssigkeit verbunden sind. Über die Kanäle, die das
Kernelement 11 - und je nach Bedarf auch das zweite Gesenkteil
20 - durchsetzen, wird die hydrostatische Flüssigkeit während
des Umformvorgangs gegen das Blechelement 40 gepreßt, so daß
sich dieses plastisch verformt. Die Gestalt des umgeformten
Blechelements 40 wird durch die formbestimmende Gravur 25 im
zweiten Gesenkteil 20 festgelegt. Je nach Bedarf kann eine
solche Gravur auch im Kernelement 11 ausgebildet sein.
Die Form des Kernelements 11 ist aus Fig. 2 ersichtlich. Das
Kernelement 11 weist den angenähert U-förmigen Querschnitt 12
auf. An seiner Stirnseite 13 weist das Kernelement 11 eine
Höhe h1 auf, wobei die Höhe bis zu der gegenüberliegenden
Stirnseite stetig auf eine Höhe h2 ansteigt. Gleichzeitig
reduziert sich mit steigender Höhe der Radius von der Basis
des "U" im Querschnitt 12. Die Schenkel des "U" im Querschnitt
12 stehen bei der Höhe h2 enger zusammen und sind somit
steiler ausgebildet, als dies bei der Höhe h1 der Fall ist.
Das Kernelement hat somit eine unebene Form. Allerdings läßt
sich die Oberfläche 16 des Kernelements 11 (siehe Fig. 1)
mathematisch in einer Ebene abwickeln. Das Kernelement 11
weist durch seine Ausgestaltung eine für die herzustellende
Außenschale des Motorradtanks geeignete und möglichst endnahe
Kontur auf.
Wenn nun die Außenschale des Motorradtanks aus einem im
wesentlichen ebenen Blechelement 40 hergestellt werden soll,
muß das Blechelement 40 zunächst auf zweidimensionale Weise
vorgebogen werden, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Dazu
wird das Blechelement 40 über den Scheitel des Kernelements 11
umgebogen. Das über das Kernelement 11 umgebogene Blechelement
40 ist aus Fig. 2 ersichtlich.
Anschließend werden, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist, die zwei
Gesenkteilhälften 21, 22 des zweiten Gesenkteils 20 derart
relativ gegen das Kernelement 11 zugestellt, daß sie im
zugestellten Zustand den Umformhohlraum 30 begrenzen.
Gleichzeitig wird das Blechelement 40 zwischen den
Dichtflächen 17, 26, 27 eingeklemmt und fixiert.
Eine relative Zustellbewegung des Kernelements gegen das
zweite Gesenkteil 20 kann bedeuten, daß zum einen, wie dies im
Ausführungsbeispiel dargestellt ist, das Kernelement 11
unbeweglich fixiert ist, während das zweite Gesenkteil 20
beweglich in der Vorrichtung 10 angeordnet ist. Natürlich ist
auch der umgekehrte Fall denkbar, daß das zweite Gesenkteil 20
unbeweglich und das Kernelement 11 beweglich angeordnet ist.
Schließlich können sowohl das Kernelement 11, als auch das
zweite Gesenkteil 20 beweglich zueinander angeordnet sein.
Der zugestellte Zustand der Vorrichtung 10 kurz vor dem
eigentlichen Umformvorgang ist in den Fig. 4a und 4b
dargestellt. Mit Beginn der hydrostatischen Umformung wird die
hydrostatische Flüssigkeit durch die entsprechenden Kanäle im
Kernelement 11 gegen das Blechelement 40 gepreßt. Dadurch wird
das Kernelement 40 im Bereich des Umformhohlraums 30 einer
plastischen Verformung ausgesetzt, und zwar soweit, bis sich
der umgeformte Bereich 42 des Blechelements 40 gegen die im
zweiten Gesenkteil 20 befindliche Gravur 25 angelegt hat.
Dieser Zustand ist in Fig. 5a dargestellt.
Wie aus Fig. 5a besonders deutlich ersichtlich ist, weist das
Blechelement 40 einen Randbereich 41 auf, der zwischen den
Dichtflächen 17, 26, 27 eingeklemmt ist und somit von einer
Verformung praktisch ausgeschlossen ist. Eine Verformung des
Blechelements 40 erfolgt in der Regel nur im Umformbereich 42.
Gegebenenfalls kann Blech aus dem Randbereich in die
Umformzone nachfließen.
Nach Beendigung der hydrostatischen Umformung werden die
beiden Gesenkteilhälften 21 und 22 auseinander gefahren, so
daß das umgeformte Blechelement 40, das nunmehr die Form einer
Außenschale eines Motorradtanks aufweist, ohne Probleme
entformt werden kann. Die Aufteilung des zweiten Gesenkteils
20 in mehrere Teile ist bei der Herstellung von Außenschalen
für Motorradtanks besonders vorteilhaft, wenn diese eine oder
mehrere Hinterschneidungen aufweisen, was bei nur einteiliger
Ausgestaltung des zweiten Gesenkteils 20 eine Entformung des
umgeformten Blechelements 40 aus der Vorrichtung 10 unmöglich
machen würde.
Nach der Entformung aus der Vorrichtung 10 hat das umgeformte
Blechelement die in Fig. 5b dargestellte Kontur. Nunmehr muß
der Randbereich 41 des Blechelements noch weggeschnitten
werden, was über ein geeignetes Schneidverfahren,
beispielsweise unter Verwendung eines Laserstrahls oder eines
Wasserstrahls, erfolgen kann.
Die fertige Außenschale 40 für den Motorradtank ist in Fig. 6
dargestellt. Wie man dieser Figur deutlich entnehmen kann, ist
die Außenschale einteilig ausgebildet, so daß die bisher
zwangsläufig auftretenden Mittelnaht, die bei der bekannten
Herstellung der Außenschale aus einer linken und einer rechten
Halbschale entstand, entfällt.
In den Figuren ist die Herstellung einer Außenschale für einen
Motorradtank beschrieben worden. Auf die gleiche Weise lassen
sich auch Innenschalen für einen solchen Tank herstellen. Bei
entsprechender Modifizierung der Vorrichtung 10 ist es aber
auch möglich, gleichzeitig zwei Blechelemente umzuformen, so
daß in einem einzigen Arbeitsgang sowohl die Außenschale, als
auch die Innenschale gefertigt werden können.
10
Vorrichtung zum Herstellen schalenförmiger Bauteile
11
Kernelement
12
U-förmiger Querschnitt
13
Stirnseite
14
Fixierbereich
15
Fixierbereich
16
Oberfläche
17
Dichtfläche
20
zweites Gesenkteil
21
Gesenkteilhälfte
22
Gesenkteilhälfte
23
Fixierbereich
24
Fixierbereich
25
Gravur
26
Dichtfläche
27
Dichtfläche
30
Umformhohlraum
40
Blechelement/Außenschale
41
Randbereich
42
Umformbereich
h1 Höhe Kernelement
h2 Höhe Kernelement
h1 Höhe Kernelement
h2 Höhe Kernelement
Claims (21)
1. Vorrichtung zum Herstellen schalenförmiger Bauteile aus
Metall, insbesondere von Bauteilen nach einem der Ansprüche
15 bis 19, mittels hydrostatischer Umformung, wobei die
schalenförmigen Bauteile aus im wesentlichen ebenen oder
vorgeformten Blechelementen hergestellt werden, mit einem
ersten Gesenkteil (11) und mit einem zweiten Gesenkteil
(20), wobei die Gesenkteile (11, 20) über Zustellmittel
derart relativ gegeneinander zustellbar sind, daß sie im
zugestellten Zustand einen Umformhohlraum (30) begrenzen
und wobei wenigstens ein Blechelement (40) zwischen den
Gesenkteilen eingeklemmt wird oder ist und im
Umformhohlraum (30) hydrostatisch umgeformt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Gesenkteil als Kernelement
(11) ausgebildet ist und daß das zweite Gesenkteil (20)
derart um das Kernelement (11) herum angeordnet ist, daß
das Kernelement (11) im zugestellten Zustand zumindest
bereichsweise vom zweiten Gesenkteil (20) umgeben ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kernelement (11) eine langgestreckte Form aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kernelement (11) einen im wesentlichen oder
annäherungsweise U-förmigen Querschnitt (12) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kernelement (11) Bereiche
unterschiedlicher Höhe (h1, h2) und/oder Geometrie
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kernelement (11) in seiner Form
derart ausgebildet ist, daß seine Oberfläche (16) in eine
Ebene abwickelbar ist.
6. Vorrichtung nach einem dar Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kernelement (11) und/oder das
zweite Gesenkteil (20) eine Anzahl von Kanälen aufweist,
die das Kernelement (11) und/oder das zweite Gesenkteil
(20) durchsetzen, und daß über die Kanäle eine
hydrostatische Flüssigkeit gegen das wenigstens eine
Blechelement (40) oder in den Umformhohlraum (30) gerichtet
wird oder richtbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Gesenkteil (20) einteilig,
zweiteilig (21, 22) oder mehrteilig ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kernelement (11) und/oder das
zweite Gesenkteil (20) eine Gravur (25) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kernelement (11) wenigstens eine
Dichtfläche (17) aufweist, daß das zweite Gesenkteil (20)
wenigstens eine Dichtfläche (26, 27) aufweist und daß im
zugestellten Zustand ein Randbereich (41) des wenigstens
einen Blechelements (40) zwischen den Dichtflächen (17, 26,
27) eingeklemmt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Blechelemente zwischen dem
Kernelement (11) und dem zweiten Gesenkteil (20)
eingeklemmt oder einklemmbar sind.
11. Verfahren zum Herstellen schalenförmiger Bauteile aus
Metall, insbesondere von Bauteilen nach einem der Ansprüche
15 bis 19, unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch folgende
Schritte: a) Aufbringen wenigstens eines im wesentlichen
ebenen Blechelements auf das als Kernelement ausgebildete
erste Gesenkteil und Vorbiegen des Blechelements in einer
Weise, daß es der Kontur des Kernelements angepaßt wird,
oder Aufbringen wenigstens eines vorgeformten Blechelements
auf das Kernelement und wahlweise Vorbiegen des
Blechelements in der genannten Weise; b) Zustellen des
zweiten Gesenkteils relativ gegen das Kernelement in einer
Weise, daß das Kernelement zumindest bereichsweise von dem
zweiten Gesenkteil umgeben wird, wobei das Kernelement und
das zweite Gesenkteil einen Umformhohlraum begrenzen und
das wenigstens eine Blechelement zwischen den Gesenkteilen
eingeklemmt wird; c) hydrostatisches Umformen des
wenigstens einen Blechelements innerhalb des
Umformhohlraums; d) Auseinanderfahren des zweiten
Gesenkteils und des Kernelements nach Beendigung des
hydrostatischen Umformvorgangs und Entformen des wenigstens
einen umgeformten Blechelements aus der Vorrichtung.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Blechelemente umgeformt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Entformen des wenigstens einen umgeformten
Blechelements dessen Randbereich beschnitten wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Randbereich mit einem Wasserstrahl oder Laserstrahl
beschnitten wird.
15. Schalenförmiges Bauteil aus Metall, insbesondere
Kraftstoffbehälter, das eine Außenschale (40) und eine
Innenschale aufweist, wobei die Außenschale (40) und die
Innenschale einen Bauteilinnenraum begrenzen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenschale (40) und/oder die
Innenschale einteilig ausgebildet ist/sind.
16. Schalenförmiges Bauteil nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenschale (40) und/oder die
Innenschale mittels hydrostatischer Umformung hergestellt
ist/sind.
17. Schalenförmiges Bauteil nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenschale (40) und/oder die
Innenschale wenigstens eine Hinterschneidung aufweist/
aufweisen.
18. Schalenförmiges Bauteil nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschale (40) und die
Innenschale über eine Fügeverbindung miteinander verbunden
sind.
19. Schalenförmiges Bauteil nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschale (40) und/oder
die Innenschale aus einem kaltverformbaren Metall gebildet
ist.
20. Verwendung eines schalenförmigen Bauteils nach einem der
Ansprüche 15 bis 19 als Kraftstoffbehälter, insbesondere
als Motorradtank.
21. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
10 und/oder eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 11
bis 14 zur Herstellung von Kraftstoffbehältern,
insbesondere von Motorradtanks.
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