DE19847292A1 - Kommunikationssystem für den Funk-Fahrbetrieb - Google Patents
Kommunikationssystem für den Funk-FahrbetriebInfo
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- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L3/00—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal
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- B61L27/00—Central railway traffic control systems; Trackside control; Communication systems specially adapted therefor
- B61L27/20—Trackside control of safe travel of vehicle or train, e.g. braking curve calculation
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Abstract
Die Erfindung beschreibt ein Kommunikationssystem für den Funk-Fahrbetrieb und ist anwendbar insbesondere für Bahndienste. DOLLAR A Erfindungsgemäß kann gleichzeitig zwischen den Subsystemen: DOLLAR A Fahrzeug, Streckenelemente, Zentrale kommuniziert werden, indem die funktechnischen Verbindungen zur Datenübertragung nicht direkt hergestellt, sondern über einen Gatewayrechner vermittelt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem für den Funk-
Fahrbetrieb nach dem Oberbegrif des Patentanspruches 1 und
ist anwendbar beispielsweise für Bahndienste.
Der Funk-Fahrbetrieb ist ein neues Betriebsverfahren, welches
die Funktionen "Fahrwegeinstellung" und "Fahrwegsicherung"
auf dem Fahrzeug und nicht wie bisher an der Strecke reali
siert. Ein Problem stellt dabei die beschränkte Ressource an
Funkkanälen vom Fahrzeug zur Strecke und die zugehörigen lan
gen Verbindungsaufbauzeiten (20-25 sec. inklusive Aufbau der
Sicherungsschicht) dar. Abhängig von der Fahrzeuggeschwindig
keit und der Dichte von Fahrwegelementen, die das Fahrzeug
einstellen und sichern muß, müssen mehrere Funkkommunikatio
nen gleichzeitig vom Fahrzeug durchgeführt werden. Der vorge
sehene Funkstandard für Bahn-Anwendungen stellt pro Endgerät
nur einen Funkanal für die Datenkommunikation zur Verfügung.
Selbst wenn zwei mobile Funk-Endgeräte auf dem Fahrzeug ver
wendet werden, kann es zu Engpässen kommen.
Aus der DE 197 21 246 ist eine Kommunikationseinrichtung für
funkgestützte Bahndienste bekannt, mit welcher mit nur einem
einzigen Übertragungskanal sowohl die Daten von dezentralen
Steuereinrichtungen als auch die Daten zentraler Dienste an
einen Zug übermittelt werden können. Dazu ist vorgesehen, al
le diese Daten einem zentralen Gatewayrechner zuzuführen.
Dieser veranlaßt dann die Datenübermittlung an das Fahrzeug.
Durch die Verwendung eines zentralen Gatewayrechners, der dem
Zug zugeordnet ist, ist es möglich, sämtliche Daten im Multi
plex zu übertragen, ohne daß beim Vorrücken des Zuges durch
Wechsel in einen neuen Streckenbereich eine neue Übertra
gungsstrecke zwischen dem Zug und den zentralen Bahndiensten
aufgebaut werden muß.
Weiterhin ist zur Vermeidung langer Kommunikationswege in der
DE (GR 98 P 4131 DE) ein optimiertes Kommunikationssystem für
funkgestützte Verkehrsdienste beschrieben, welches neben den
ortsfesten zentralen Diensten und den ortsfesten dezentralen
Steuerstellen in dem Verkehrsnetz ein oder mehrere dezentrale
Gatewayrechner aufweist. Die Kommunikation zwischen den mobi
len Instanzen und den ortsfesten Instanzen wird über die Ga
tewayrechner realisiert, indem für die mobilen Instanzen, die
mit den Gatewayrechnern kommunizieren, im Gatewayrechner und
in den ortsfesten Instanzen je eine Stellvertreterinstanz und
für die ortsfesten Instanzen, die mit den Gatewayrechnern
kommunizieren, im Gatewayrechner direkt oder über mindestens
einen Informationsserver indirekt Stellvertreterinstanzen
eingerichtet werden. Über ein Updateverfahren zwischen den
Stellvertreterinstanzen im Gatewayrechner und den ortsfesten
Instanzen oder zwischen Gatewayrechner und Informationsserver
werden die Stellvertreterinformationen im Gatewayrechner und
in den ortsfesten Instanzen aktualisiert.
Dieses Verfahren ermöglicht das Multiplexen mehrerer logi
scher Verbindungen von einem Fahrzeug über einen physikali
schen Funkkanal zu einem festnetzseitigen Gateway, das die
Verbindungen zu beliebigen Endpunkten innerhalb des Festnet
zes weitervermitteln kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kommunikations
system für den Funk-Fahrbetrieb zu schaffen, welches mit ein
fachen Mitteln einen zuverlässigen Datenverkehr über effekti
ve Kommunikationswege mit nur einem Funkübertragungskanal
zwischen Fahrzeugen und Fahrwegelementen ermöglicht, die
gleichzeitige Kommunikation mit mehreren Fahrwegelementen ge
währleistet und den Aufwand für die Systemeinrichtung, Syste
maktualisierung und Systemwartung minimiert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 in Verbindung mit
den Merkmalen im Oberbegriff. Zweckmäßige Ausgestaltung der
Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß ein
einziges mobiles Endgerät auf einem Fahrzeug ausreicht, um
gleichzeitig mit mehreren Fahrwegelementen kommunizieren zu
können, indem die funktechnischen Verbindungen zur Datenüber
tragung von den Fahrzeugen zu den Fahrwegelementen nicht di
rekt hergestellt, sondern über einen Gatewayrechner vermit
telt werden. Der Preis hierfür ist, daß für die Kommunikation
mit n Fahrwegelementen (n+1) Funkkommunikationen erforderlich
sind. Ohne Multiplexing sind hierfür n Funkkommunikationen
erforderlich. Eine weitere Anwendung der Gateway-Funktiona
lität beim Funkfahrbetrieb auf zweigleisigen oder mehrgleisi
gen Strecken besteht darin, die Kommunikation mit Bahnüber
gängen generell über den Gatewayrechner zu vermitteln. Nur so
ist es möglich, daß zwei oder mehrere Züge gleichzeitig mit
dem Bahnübergang kommunizieren. Ohne Gatewayrechner müßte
dies nacheinander erfolgen und kann zu betrieblichen Behinde
rungen führen.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß So
forthaltanweisungen, die bei Bedarf von der Funkfahrbetrieb
zentrale per Funk an die Fahrzeuge geschickt werden, auch in
Bereichen mit hoher Fahrwegelementdichte über den Multiplex-
Kanal sofort übermittelt werden können. Dies gilt ebenfalls
für hochpriore Daten, die an alle empfangsseitigen Instanzen
des Multiplexkanals per Broadcast geschickt werden.
Die Erfindung soll nachstehend an Hand von einem zumindest
teilweise in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel nä
her beschrieben werden. Es zeigt:
Fig. 1 eine Variante einer Multiplexverbindung vom Fahrzeug
in die Zentrale und die Weitervermittlung zu Fahrwe
gelementen
Fig. 1 veranschaulicht den Mechanismus an einem Beispiel ei
nes Streckenabschnitts, bestehend aus zwei Weichen W1, W2 und
einem Bahnübergang BÜ. Nachdem die erste Verbindungsanforde
rung vom Fahrzeug F zu einem dieser drei Fahrwegelemente
(z. B. zum Bahnübergang BÜ) über den Gatewayrechner reali
siert wurde, wird jede weitere Verbindungsanforderung vom
Fahrzeug F an ein anderes Fahrwegelement W1, W2 über dieselbe
physikalische Verbindung in die Zentrale Z "gemultiplext" und
von dort weitervermittelt an das gewünschte Fahrwegelement W1
oder W2 oder BÜ.
Der Verbindungsaufbau zu den Fahrwegelementen W1, W2 oder BÜ
kann auf diese Weise optimiert werden. So müßten ohne Multi
plexing die drei Kommunikationen nacheinander durchgeführt
werden. Mit Multiplexing können Kommunikationsphasen der ein
zelnen Kommunikationen weitgehend zeitlich überlappend statt
finden.
Jede Kommunikation besteht aus den drei folgenden Zeit
anteilen:
- a) vermittlungstechnischer Kommunikationsaufbau, T(GSM) ca. 10 sec mtm oder ca. 5 sec moc, mtc
- b) Aufbau der Sicherungsschicht, T(Sicherung): ca. 15 sec
- c) Datenübertragung, T(Übertragung): ca. 2 sec.
Hierbei bedeuten:
mtm: mobile to mobile call (von einem Mobile zu einem ande ren)
moc: mobile originated call (vom Mobile ins ISDN-Festnetz)
tc: mobile terminated call (vom ISDN-Festnetz zum Mobile)
mtm: mobile to mobile call (von einem Mobile zu einem ande ren)
moc: mobile originated call (vom Mobile ins ISDN-Festnetz)
tc: mobile terminated call (vom ISDN-Festnetz zum Mobile)
Die gesamte Kommunikationsdauer beträgt also:
Ohne Multiplexing:
3 (T (GSM, mtm) +T (Sicherung) + T (Übertragung)) = ca. 81 sec.
Ohne Multiplexing:
3 (T (GSM, mtm) +T (Sicherung) + T (Übertragung)) = ca. 81 sec.
Mit Multiplexing:
T(GSM zum Gateway, moc) + T(GSM zum BÜ, mtc) + T(Sicherung BÜ)+ T(Übertragung zum BÜ) = ca. 27 sec
T(GSM zum Gateway, moc) + T(GSM zum BÜ, mtc) + T(Sicherung BÜ)+ T(Übertragung zum BÜ) = ca. 27 sec
Für die Funk-Fahrbetrieb-Anwendung ist das Multiplexen via
Gatewayrechner völlig transparent; d. h. es ist nicht sicht
bar, über welchen Weg die Verbindung vermittelt wird. Die Te
legramme unterscheiden sich an der Schnittstelle zur sicheren
Anwendung nicht von Telegrammen, die direkt (ohne den Umweg
über den Gatewayrechner) an ein Fahrwegelement vermittelt
werden.
Claims (4)
1. Kommunikationssystem für den Funk-Fahrbetrieb zur funk
technischen Übermittlung von Daten, welche im Multiplex über
tragen werden, und unter Nutzung von mindestens einem Gate
wayrechner,
dadurch gekennzeichnet,
daß die funktechnischen Verbindungen zur Datenübertragung
zwischen Fahrzeugen, Fahrwegelementen und einer Zentrale
nicht direkt hergestellt, sondern über den Gatewayrechner
vermittelt werden.
2. Kommunikationssystem für den Funk-Fahrbetrieb nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeuge und die Fahrwegelemente mit Funkendgeräten,
letztere stattdessen aber auch mit leitungsgebundenen Kommu
nikationsendgeräten ausgestattet sind.
3. Kommunikationssystem für den Funk-Fahrbetrieb nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrzeuge Züge und die Fahrwegelemente Weichen,
Gleissperren, Schlüsselsperren, Block oder Bahnübergänge
sind.
4. Kommunikationssystem für den Funk-Fahrbetrieb nach einem
der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine bedarfsweise gleichzeitige Kommunikation mehrerer
Züge mit einem Fahrwegelement vorgesehen ist.
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