DE19846709A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung von Oberflächenfehlern an Brammen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung von Oberflächenfehlern an BrammenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Feststellung von Oberflächenfehlern, insbesondere Rissen an Brammen, mittels Abflämmen der Brammen an der Oberfläche entlang vorgegebener Konturen und anschließende Sichtprüfung. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird vor dem Abflämmen entweder bei Kenntnis der Brammengeometrie und -größe die jeweils zu prüfende Bramme ausgerichtet und hiermit eine definierte räumliche Lage eingestellt oder es werden in einem Lehrvorgang die Ortskoordinaten der Brammenkanten durch berührendes oder berührungsloses Abtasten automatisch ermittelt, wonach anschließend über einen bahngesteuerten Manipulator ein Flämmgerät entlang mindestens einer der Brammenlage und -größe entsprechenden Raumkurve geführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Feststellung von Oberflächenfehlern, insbesondere Rissen an
Brammen mittels Abflämmen der Brammen an der Oberfläche entlang
vorgegebener Konturen.
Beim Abkühlen der durch Gießen hergestellten Brammen kommt es
an der Oberfläche bzw. in oberflächennahen Bereichen häufig zu
einer unerwünschten Rißbildung. Brammen mit solchen Rissen wer
den entweder durch Oberflächen-Abflämmen nachbehandelt oder
einem erneuten Einschmelzen zurückgeführt. Zur Feststellung der
Oberflächenrisse werden nach dem Stand der Technik mit Hilfe
eines durch eine Bedienungsperson geführten Flämm-Brenners ent
lang sogenannter Prüfstriche bereichsweise abgeflämmt. Solche
Prüfstriche sind im Regelfall an den besonders rißgefährdeten
Längskanten, aber auch auf den größeren Brammen-Längsseiten
quer zur Längsachse anzubringen. Ggf. werden auch vollständige
Schmalseitenflämmungen und Flämmungen der kompletten Kantenbe
reiche auf beiden Breitseiten in einer Breite von ca. 200 mm
durchgeführt.
Mit solchen Flämmarbeiten können auch Quer- und Längsbrenn
bartreste sowie sonstige von außen sichtbare Fehler entfernt
werden.
Die Handführung der Brenner ist nicht nur körperlich anstren
gend, sondern verlangt auch ein erhebliches Geschick der Bedie
nungspersonen. Nachteilig ist ferner, daß die betreffende
Bedienungsperson den beim Abflämmen entstehenden Gasen sowie
erheblichen Stäuben ausgesetzt ist. Einer Automatisierung der
Flämmarbeiten stand bisher im Wege, daß die jeweils nacheinan
der zu bearbeitenden Brammen in ihrer Größe und Form nicht
identisch sind und sich zum Teil auch Lageverschiebungen der
Brammen beim Transport ergeben, welche man bisher glaubte, nur
durch eine manuell den Flämmer führende Bedienungsperson
berücksichtigen zu können.
Hier setzt die vorliegende Erfindung an, die die Aufgabe löst,
nacheinander folgende Brammen in einer der Bedienungsperson kör
perliche Arbeit und Gas-Staubbelästigung einsparenderweise
abflämmen zu können. Die Flämmbrennerführung entlang vorgegebe
ner Prüfstriche oder Kanten soll gegenüber dem bisherigen manu
ell ausgeführten Verfahren zumindest gleichwertig sein.
Die vorgenannte Aufgabe wird durch das im Patentanspruch I
beschriebene Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß vor dem Abflämmen entweder bei Kenntnis der Brammengeome
trie und -größe die jeweils zu prüfende Bramme ausgerichtet und
hiermit eine definierte räumliche Lage eingestellt wird oder in
einem Lehrvorgang die Ortskoordinaten der Brammenkanten durch
berührendes oder berührungsloses Abtasten automatisch ermittelt
und anschließend über einen bahngesteuerten Manipulator ein
Flämmgerät entlang mindestens einer der Brammenlage und -größe
entsprechenden Raumkurve geführt wird. In einer für die Fach
welt nicht vorhersehbaren Weise hat sich nämlich herausge
stellt, daß bei der im wesentlichen rechteckigen Bramme Rißbil
dungen insbesondere an den Schmalseiten bzw. an den Schmalsei
tenkanten, und hier an jeweiligen Enden auftreten, so daß beim
eingestellter bekannter Lage der Bramme oder bei meßtechnischer
Ermittlung der tatsächlichen Ist-Lage eine automatisierte
Flämmbrennerführung ohne Einbuße der Qualität der Prüfung mög
lich ist. Darüber hinaus reichen wenige auf der größeren Bram
menlängsseite ausgeführte Prüfstriche quer zur Brammenlängs
achse aus, um die Oberflächengüte der Bramme mit der notwendi
gen Sicherheit feststellen zu können. Diese Querstriche sind in
äquidistanten Abständen auszuführen. Die betreffenden geometri
schen Orte, entlang der der Flämmbrenner in bezug auf das Werk
stück zu führen ist, können somit in Form von Raumkurven an
einem einer Musterbramme entnommenen Quader definiert und in
einem Rechner gespeichert werden. Entspricht der gespeicherte
Quader den geometrischen Abmessungen nach den zugeführten Bram
men, so ist vor dem Flämmen lediglich deren Raumausrichtung
entweder einzustellen oder meßtechnisch zu erfassen, um dann
den Manipulator und damit den daran befestigten Flämmbrenner
entlang den gewünschten Wegen zu führen. Im einfachsten Fall
leistet dies eine 5-Achsen-Steuerung (X-Y-Z-C-A-Steuerung), in
einer Weiterbildung sollte der Manipulator auch Schwenkbewegun
gen zur Winkelausrichtung des Flämmbrenners im Raum ausführen
können. Entspricht die zugeführte Bramme nicht dem Musterqua
der, ist es durch berührendes oder berührungsloses abtasten
mittels einer Meßeinrichtung möglich, die tatsächliche Form und
die Ausrichtung dieser Bramme im Raum zu ermitteln, anhand der
durch Vergleich mit den Prüfstrichvorgaben im Rechner die
betreffenden abzufahrenden Linien auf den durch Messung fest
gestellten Ist-Körper übertragen werden. Die derart abgeflämm
ten Brammen können anschließend, nämlich nach Abkühlung, einer
Sichtprüfung und etwaigen Weiterverarbeitung unterzogen werden.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
etwaige Bedienungsfehler bei der Handhabung des Flämmbrenners,
wie sie bei manueller Brennerführung infolge von Müdigkeit oder
Unachtsamkeit vorkommen können, ausgeschlossen werden. Auch
erlaubt die zum Werkstück stets abstandsgleiche Flämmbrenner
führung vergleichende Untersuchungen im Hinblick auf die opti
male Wahl des Abstandes.
Weiterbildungen dieses Verfahrens sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
So verläuft die Raumkurve, welche das Flämmgerät durchläuft,
parallel zu den Brammenkanten, ggf. entlang der Brammenlängs
schmalseite in einem ein- oder mehrstufigen vollflächigen
Abflämmen. Zusätzlich oder alternativ hierzu sind Raumkurven
parallel zu der (obenliegenden) größeren Brammenlängsseite und
senkrecht zur Brammenlängsachse vorgesehen, wobei die Raumkur
ven entweder linear über eine vorgebbare Wegdistanz oder auch
in einem Bogen mit einem großen Krümmungsradius verlaufen kön
nen. Vorzugsweise wird die Raumkurve der Brammengröße und -geo
metrie entsprechend durch einen Rechner nach einer in die
sem Rechner gespeicherten Sollwertvorgabe ermittelt und als
Steuergröße an den Manipulator gegeben.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist es auch möglich, daß die
Brammen mit mindestens einer sichtbaren Linie oder Kurve, vor
zugsweise durch Kreide, an den abzuflämmenden Stellen gekenn
zeichnet werden und daß diese Linien oder Kurven durch optische
Abtastung automatisch ermittelt und deren räumliche Lage und
Verlauf als Steuergröße für den Manipulator verwendet wird.
Durch diese Maßnahme kann im Bedarfsfall von den vorgegebenen
Raumkurven abgegangen werden, ohne daß auf die übrigen Vorteile
der automatischen Flämmbrennerführung verzichtet werden muß.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird mit dem
Manipulator eine Kamera mit- bzw. nachgeführt, die mit einem
Bildschirm verbunden ist, worüber eine entfernt vom Flämmort
stehende Bedienungsperson etwaige Oberflächenfehler erkennen
und entsprechende Maßnahmen einleiten kann. Eine mögliche Maß
nahme ist nach einer Weiterbildung der Erfindung die anschlie
ßende, ebenfalls über die Manipulatorführung geleistete voll
flächige Abflämmung der Brammenseiten bis zu einer gewünschten
Eindringtiefe.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch die Vorrichtung
gemäß Anspruch 7 gelöst, die erfindungsgemäß entweder eine För
dereinrichtung zur Brammenausrichtung oder eine Abtast-Wege
meßeinrichtung mit einem Rechner zur Ermittlung der Lage und
Größe der zu behandelnden Bramme aufweist, die mit einer pro
grammierbaren Steuerung, vorzugsweise einer Teach-in-Steuerung,
für einen Manipulator, an dem ein Flämmbrenner befestigt ist,
verbunden sind. Steuerungen dieser Art sind in Verbindung mit
Manipulatoren (Industrierobotern) grundsätzlich nach dem Stand
der Technik bekannt, so daß auf insoweit vorhandene Kenntnisse
zurückgegriffen werden kann. Der Manipulator muß so ausgewählt
werden, daß er auf die benötigten Bewegungsgrade und das
Gewicht des Flämmbrenners abgestimmt ist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuer
einrichtung mit einer optischen Abtastung für auf der Bramme
angebrachte Markierungen verbunden. Auf diese Weise kann der
Roboter entlang Raumkurven geführt werden, die er jeweils
direkt optisch erfaßt, unabhängig von der Lage und Größe der
Bramme.
Eine zusätzlich am Manipulator angebrachte Kamera, die mit
einem Bildschirm verbunden ist, ermöglicht die Beobachtung des
Abflämmens bzw. die anschließende Prüfung der Brammenoberfläche
auf Rißbildung von einem vom Arbeitsort entfernten Standort.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für eine
3 D-gesteuerte Vorrichtung dargestellt.
Entlang Längsschienen 1, 2 ist ein Ständergerüst 3 in
X-Richtung weggesteuert verfahrbar. Dieses Ständergerüst weist
einen in der Höhe (Z-Richtung) sowie quer zur genannten
X-Richtung, nämlich in Richtung des Doppelpfeiles 4 verfahrba
ren Querarm 5 auf, an dessen freien Ende ein den Flämmbrenner
tragender Manipulator 6 angeordnet ist.
Oberhalb dieses frei überkragenden Armes wird die Bramme konti
nuierlich oder diskontinuierlich längsgeführt, wobei der Flämm
brenner entlang vorbestimmter und in bezug auf die geführte
Bramme festliegender Raumkurven die Brammenoberfläche gesteuert
abflämmt.
Nicht dargestellt sind Abtast-Wegmeßeinrichtungen, welche die
Größe, Kontur und Lage der Bramme erfassen können, oder För
dereinrichtungen mit Ausrichtelementen zur Festlegung der Lage
einer der Größe und Form nach bekannten Bramme sowie im Prinzip
nach dem Stand der Technik bekannte Steuereinrichtungen für die
Manipulatorführung. Ebenfalls nicht dargestellt ist eine Kamera
sowie ein hiermit verbundener Bildschirm.
Die dargestellte Vorrichtung kann pneumatisch, hydraulisch oder
auch elektrisch betrieben werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Feststellung von Oberflächenfehlern, insbe
sondere Rissen an Brammen mittels Abflämmen der Brammen an
der Oberfläche entlang vorgegebener Konturen,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Abflämmen entweder bei Kenntnis der Brammen
geometrie und -größe die jeweils zu prüfende Bramme ausge
richtet und hiermit eine definierte räumliche Lage einge
stellt wird oder in einem Lehrvorgang die Ortskoordinaten
der Brammenkanten durch berührendes oder berührungsloses
Abtasten automatisch ermittelt und anschließend über einen
bahngesteuerten Manipulator ein Flämmbrenner entlang min
destens einer der Brammenlage und -größe entsprechenden
Raumkurve geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Raumkurve, welche das Flämmgerät durchläuft, parallel zu
den Brammenkanten und/oder parallel zu der obenliegenden
größeren Brammenlängsseite und senkrecht zur Brammenlängs
achse verläuft, vorzugsweise linear oder in einem Bogen
mit einem großen Krümmungsradius.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Raumkurve entsprechend der Brammengröße und -geo
metrie durch einen Rechner nach einer in diesem Rech
ner gespeicherten Sollwertvorgabe ermittelt und als Steu
ergröße an den Manipulator gegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brammen mit mindestens einer sichtbaren Linie oder
Kurve, vorzugsweise durch Kreide aufgetragen, an den
abzuflämmenden Stellen gekennzeichnet werden und daß diese
Linie oder Kurven durch optische Abtastung automatisch
ermittelt und deren räumliche Lage und Verlauf als Steuer
größe für den Manipulator verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abflämmen der Brammen durch eine
mit dem Manipulator mitgeführte oder nachgeführte Kamera
überwacht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
bei nachgeführter Kamera auf einem Bildschirm wiedergege
bene teil-abgeflämmte Bramme auf Oberflächenfehler unter
sucht und entsprechend dem Ergebnis der Sichtprüfung ggf.
vollständige Abflämmarbeiten an den Brammenseitenflächen
automatisch durchgeführt werden.
7. Vorrichtung zu Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch entweder eine För
dereinrichtung zur Brammenausrichtung oder eine Abtast-Weg
meßeinrichtung mit einem Rechner zur Ermittlung der
Lage und Größe der zu behandelnden Bramme, die mit einer
programmierbaren Steuereinrichtung, vorzugsweise einer
Teach-in-Steuerung, für einen Manipulator, an dem ein
Flämmbrenner befestigt ist, verbunden sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung mit einer optischen Abtastung für
auf der Bramme aufgebrachte Markierungen verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß zusätzlich am Manipulator eine mit einem Bild
schirm verbundene Kamera angebracht ist.
Priority Applications (6)
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