DE19846597A1 - Verfahren zum Bestimmen der Meßunsicherheit einer Koordinatenmeßmaschine - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Meßunsicherheit einer KoordinatenmeßmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der
Meßunsicherheit einer Koordinatenmeßmaschine.
Koordinatenmeßmaschinen bzw. Coordinate Measuring Machines -
nachstehend kurz als CMMs bezeichnet - sind Maschinen zum Überprüfen der
Dimensionen von Teilen aller Formen und sie stellen eine große Hilfe bei
computergestützten Herstellungstechniken in numerisch gesteuerten
Fertigungszentren dar (von CAD/CAM zu CIM).
CMMs arbeiten nach einem Prinzip, gemäß dem die Oberfläche eines
Teils abgetastet wird und gemäß dem mittels eines entlang dreier zueinander
senkrechter kartesischer Achsen beweglichen Abtaststifts eine vorbestimmte
Anzahl von Oberflächenpunkten aufgenommen werden, mit denen die Form des
Teils mittels eines Interpolationsalgorithmus rekonstruiert wird.
Aufgrund ihres hohen Grades an Meßgenauigkeit werden CMMs
vorteilhafterweise zum Überprüfen von Fertigungstoleranzen verwendet, und zwar
im Gegensatz zu weniger genauen herkömmlichen Meßinstrumenten. CMMs liefern
jedoch ein numerisches Ergebnis ohne Angabe über die Unsicherheit der Messung.
Daher stellt sich das Problem des Bestimmens der Unsicherheit von
CMM-Messungen, um diejenigen Meßwerte zu bestimmen, die die unbestimmten
Bereiche festlegen, also diejenigen Bereiche, bei denen es schwierig ist
festzustellen, ob das Teil gewissen Spezifikationen entspricht oder nicht. Die
unbestimmten Bereiche legen nämlich beide Seiten bzw. die äußeren Grenzen des
Toleranzbereichs fest, also des Bereichs, der durch die Minimumwerte und
Maximumwerte festgelegt wird, und innerhalb dessen angenommen wird, daß der
gemessene Wert zulässig ist. Wenn die Messung in einem unbestimmten Bereich
liegt wird das Teil normalerweise als außerhalb des Toleranzbereichs liegend
angesehen und daher ausgesondert. Aus diesem Zusammenhang ergeben sich die
offensichtlichen Vorteile des Reduzierens der unbestimmten Bereiche durch das
Vermindern der Meßunsicherheit.
Gemäß den ISO 9000 Qualitätsstandards ist es außerdem notwendig,
daß die Meßunsicherheit von Test- und Meßgeräten bekannt und kompatibel mit
Meßanforderungen ist.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie
eine CMM bereitzustellen, mit dem bzw. mit der die Unsicherheit von CMM-
Messungen schnell und genau bestimmbar ist, und das bzw. die für jede
Messungsart wiederholbare Ergebnisse liefert.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Bestimmen der
Meßunsicherheit einer Koordinatenmeßmaschine gemäß den unabhängigen
Ansprüchen vorgesehen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Ein bevorzugtes, nicht einschränkendes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung wird mittels eines Beispiels mit Bezug auf die anliegenden
Zeichnungen beschrieben werden.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer CMM, bei der das
Meßverfahren gemäß der Erfindung angewendet wird,
Fig. 2 bis 4 zeigen Ablaufpläne mit erfindungsgemäßen
Verfahrensschritten,
Fig. 5 zeigt eine beispielhafte Anwendung des Verfahrens gemäß der
vorliegenden Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine bekannte CMM 1 zum Messen von Abmessungen wie
beispielsweise Herstellungstoleranzen eines Teils 2, das beispielsweise durch eine
online-gesteuerte, numerisch geregelte Werkzeugmaschine hergestellt wurde. Die
gemessenen Abmessungen können einen oder mehrere Größen des Teils 2
aufweisen. Wenn mehr als eine Größe gemessen wird, wie z. B. die Durchmesser
und die Mittenabstände von zwei parallelen Löchern, können diese entweder einen
Bezug zueinander aufweisen oder ohne Bezug zueinander sein.
Die CMM 1 weist im wesentlichen ein Bett 3 auf, an dem das Teil 2
befestigt ist, beispielsweise durch eine Klammerung. Weiterhin ist ein Portalträger 4
auf dem Boden angebracht, und zwar mit einem ersten Träger 5a, der in einer
geraden horizontalen ersten Richtung (x) entlang des Betts 3 beweglich ist.
Weiterhin ist ein Meßstab 6 vorgesehen, der von einem zweiten Träger 5b getragen
wird, der bezüglich eines Querstücks 4a des Portalträgers 4 in einer horizontalen
zweiten Richtung (y) senkrecht zu der ersten Richtung (x) beweglich ist. Der
Meßstab 6 ist mit einem dritten Träger 5c beweglich angebracht, und zwar
bezüglich des zweiten Trägers 5b in einer vertikalen dritten Richtung (z), die
senkrecht zu der ersten Richtung (x) und zu der zweiten Richtung (y) verläuft. Der
Meßstab 6 ist an der Unterseite mit einem Abtastelement 7 zum Abtasten und
Aufnehmen von Punkten auf einer Oberfläche des Teils 2 versehen.
Die CMM 1 weist ebenso in dieser Ansicht nicht gezeigte Aktuatoren
zum Bewegen der Träger 5a, 5b und 5c in ihren jeweiligen Richtungen (x, y, z) auf.
Weiterhin sind in dieser Ansicht nicht gezeigte Sensoren zum Bestimmen der
Position des Abtastelements 7 in den drei Richtungen (x, y, z) vorgesehen.
Die CMM 1 hat eine in dieser Ansicht nicht gezeigte, an sich bekannte
programmierbare elektronische Einheit zum Steuern der Bewegungen des
Abtastelements 7, wobei die Bewegungen gemäß der ausgewählten Meßart und
auf der Basis von benutzervorgegebenen Informationen über das Teil 2
durchgeführt werden. Die CMM 1 ist mit einer Verarbeitungseinheit 9 verbunden,
die eine Schnittstelle festlegt über die Meßparameter durch den Benutzer
eingegeben werden.
Die CMM 1 ist mit Sensoren 8 zum Bestimmen von Veränderungen von
Umgebungsparametern wie der Temperatur und möglicherweise auch des Drucks,
der Luftfeuchtigkeit usw. vorgesehen. Die CMM 1 weist weiterhin in dieser Ansicht
nicht gezeigte, an sich bekannte mit Meßeinteilungen versehene Skalen auf, die
dazu dienen, die durch das Abtastelement 7 gemessenen Werte auf dimensionierte
Werte zu beziehen. Die mit Meßeinteilungen versehenen Skalen weisen
insbesondere keramische, mit Meßeinteilungen versehene Lineale auf, die sich
entlang und gemäß den Bewegungsrichtungen der Träger 5a, 5b und 5c
erstrecken. Jeder Träger 5a, 5b, 5c weist einen in dieser Ansicht nicht gezeigten
optischen Laser zum Ablesen der Position des beweglichen Trägers auf dem
jeweiligen mit einer Maßeinteilung versehenen Lineal auf.
Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht das
Bestimmen der Unsicherheit einer Messung mit einer CMM des vorstehend
beschriebenen Typs. Wenn nur eine Größe gemessen wird, entspricht das
Bestimmen der Unsicherheit einer Messung dem Berechnen der Varianz der
Messung, wobei der Varianzwert gleich dem Quadrat des Unsicherheitswerts ist.
Wenn mehr als eine Größe gemessen wird, entspricht das Bestimmen der
Unsicherheit einer Messung sowohl dem Bestimmen der Unsicherheit einer jeden
Größe als auch der Bestimmung des Grads, mit dem die verschiedenen Größen
aufeinander bezogen sind bzw. voneinander abhängen. Dies bedeutet, daß für die
Menge der gemessenen Größen die Varianz-Kovarianzmatrix berechnet wird, die
die Varianzwerte der einzelnen Größen entlang der Hauptdiagonalen aufweist,
wobei jeder einzelne Wert gleich dem Quadrat des Unsicherheitswerts der
jeweiligen Größe ist, und die in den verbleibenden Positionen die Kovarianzwerte
aufweist, die die Größen jeweils paarweise betreffen.
Wie in Fig. 2 dargestellt ist, beginnt das Verfahren zur Berechnung der
Meßunsicherheit mit einem Block 100, gemäß dem der Benutzer die Strategie zum
Abtasten der Oberfläche des Teils 2 sowie den später zu verwendenden
Punktinterpolationsalgorithmus in die CMM 1 eingibt.
Gemäß Block 100 gibt der Benutzer ebenso die Werte von
verschiedenen Typen von Einflußparametern in die Verarbeitungseinheit 9 ein, die
die Berechnung der betroffenen Größen beeinflussen können, wobei die
Einflußparameter in funktionale Gruppen gegliedert werden können. Beispielsweise
betrifft eine erste Gruppe Umgebungsparameter, von denen einige durch die
Sensoren 8 erfaßt und direkt in die Verarbeitungseinheit 9 übertragen werden,
während andere Gruppen durch den Benutzer in die Verarbeitungseinheit 9
eingegeben werden müssen. Die durch Sensoren erfaßten Parameter beinhalten
eine Temperatur T und möglicherweise auch andere relevante physikalische
Größen wie einen Druck, eine Luftfeuchtigkeit usw. Die durch den Benutzer
eingegebenen Parameter beinhalten das Profil und den Variationsbereich der
Temperatur T am Teil 2, am Maschinenbett 3 und an den mit Meßeinteilungen
versehenen Skalen, weiterhin die Zeitintervalle Δt zwischen aufeinanderfolgenden
Messungen mit dem Abtastelement 7 (die von der Maschinengeschwindigkeit und
von der Form des Teils 2 abhängen), den Wärmeausdehnungskoeffizienten α des
Teils 2 und der mit Meßeinteilungen versehenen Skalen sowie die Koordinaten von
Spannvorrichtungen, mit denen das Teil 2 am Bett 3 befestigt ist. Die durch den
Benutzer eingegebenen Parameter sind geschätzte Werte, wobei die Schätzungen
auf Experimenten, auf Ergebnissen vorhergehender Messungen, auf den Werten
der durch die Sensoren 8 gemessenen Parameter und/oder auf
Wahrscheinlichkeitsberechnungen usw. basieren.
Eine zweite Gruppe sogenannter "geometrischer" Parameter weist
Parameter auf, die die Geradheit und die Drehbewegung ("roll, pitch, yaw" bzw.
"Rollen, Nicken, Gieren") eines jeden Trägers 5a, 5b, 5c der CMM 1 beschreiben,
den Offset des Abtastelements 7, also den Abstand zwischen dem Abtastelement 7
und einem festen Referenzpunkt, der sich z. B. auf dem dritten Träger 5c befindet
(dieser räumliche Abstand wird benötigt, um den durch das Abtastelement 7
abgetasteten Wert zu korrigieren) sowie den Typ des ausgewählten Abtastelements
und weitere Parameter.
Andere Gruppen können Parameter aufweisen, die mit Lasteffekten, mit
Fehlern des Abtastelements 7 (Anisotropie der Übertragungsfunktion), mit
Hysterese und Spiel in der Bewegung der Träger 5a, 5b, 5c der CMM 1, mit
dynamischen Fehlern, die durch betriebsbedingte Vibrationen oder Verspannungen
der CMM 1 bewirkt werden, und mit weiteren Effekten zusammenhängen.
Einige der vorstehend genannten Effekte können teilweise oder
vollständig durch eine in dieser Ansicht nicht gezeigte, an sich bekannte
Kompensationseinheit kompensiert werden, die durch den Hersteller vorgesehenen
Berechnungsmodule, zugehörige Meßinstrumente und Meßverfahren beinhaltet
und die automatisch oder auf Anforderung durch den Benutzer aktivierbar ist. Die
Kompensationseinheit ermöglicht es insbesondere, systematische Fehler der CMM
1 zu eliminieren, die auf der Basis von geschätzten Werten, auf der Basis von
einigen der vorstehenden Einflußparameter (Umgebung, Geometrie, usw.) oder auf
der Basis von Umgebungswerten bestimmt werden, die durch an der CMM 1
angeordnete Sensoren bestimmt werden, und die entweder durch die Sensoren 8
dargestellt werden oder durch Sensortypen, die von den Sensoren 8
unterschiedlich sind.
Einige Einflußparameter müssen vor jeder Messung eingegeben werden,
während andere zuvor eingegeben werden können und für jegliche Messungsart
unverändert bleiben können. Beispielsweise können die Offsetwerte von
unterschiedlichen in der CMM 1 verwendeten Abtastelementen, die
Wärmeausdehnungskoeffizienten der mit einer Meßeinteilung versehenen Skalen,
die geometrischen Identifikationsparameter und weitere Parameter unverändert
bleiben. Da die eingegebenen oder gemessenen Parameter jedoch jeweils durch
eine Unsicherheit betroffen sind, sollte der Variationsbereich und die
Wahrscheinlichkeitsverteilung der Parameter bekannt sein, um das
erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
Auf den Block 100 folgt ein Block 110, gemäß dem die CMM 1 mittels
des Abtastelements 7 die Koordinaten (xP1, yP1, zP1; . . . ; xPk, yPk, zPk) einer
vorbestimmten Anzahl von Punkten (P1, . . . , Pk) auf der Oberfläche des Teils 2
bestimmt werden, wobei aus diesen die benötigten Größen G1, . . . , Gk gewonnen
werden. Die Koordinatenmenge (xP1, yP1, zP1; . . . ; xPk, yPk, zPk) kann in einem
Koordinatenvektor uc = [xP1 yP1 zP1 . . . xPk yPk zPk] mit der Dimension 3k
zusammengefaßt werden.
Auf den Block 110 folgt ein Block 120, gemäß dem die Werte der
Koordinaten (xP1, yP1, zP1; . . . ; xPk, yPk, zPk) auf die mit einer Meßeinteilung
versehenen Skalen bezogen werden, um die Werte in dimensionierte Werte
umzuwandeln.
Gemäß einem nächsten Block 130 wird jegliche durch die
Kompensationseinheit durchgeführte, von dem Hersteller vorgesehene
Kompensation ausgeschaltet.
Gemäß einem nächsten Block 140 interpoliert die CMM 1 mittels
bekannter Berechnungen über die Koordinaten (xP1, yP1, zP1; . . . ; xPk, yPk, zPk) die
benötigten Punkte, so daß eine Referenzwertmenge Ref = (g1, . . . , gr) der
benötigten Größen G1, . . . , Gr erhalten wird.
Die nachstehend beschriebenen Schritte, die das vorliegende Verfahren
kennzeichnen, sehen die Berechnung der Meßunsicherheit der benötigten Größen
G1, . . . , Gr vor. Insbesondere ist vorgesehen, daß gemäß nächsten Blöcken 150 bis
210 ein statistisches Simulationsverfahren durchgeführt wird, das als "Monte
Carlo"-Verfahren bekannt ist. Dabei wird eine vorbestimmte Anzahl von N
Verarbeitungszyklen der Simulationsergebnisse durchgeführt, so daß das
Endergebnis des vorliegenden Verfahrens gemäß einem Endblock 220 erhalten
wird.
Mit dem "Monte Carlo"-Verfahren wird kurz gesagt eine
Wahrscheinlichkeitsschätzung einer Variablen y (z. B. mit einer Dimension m)
erhalten, wenn die Beschreibung der Wahrscheinlichkeit einer Variablen x (z. B. mit
einer Dimension n) gegeben ist, der die Variable y über eine Funktion y = f(x)
zugeordnet ist. Dieses Verfahren besteht kurz gesagt darin, daß gemäß der
bekannten Wahrscheinlichkeitsbeschreibung eine große Anzahl p von Eingaben x
zufällig erzeugt werden, die als Simulationsvariablen in das Modell y = f(x)
eingegeben werden, so daß dieselbe Anzahl von Ausgaben y erhalten wird, wobei
auf diese Weise eine Stichprobe mit p Beobachtungen von y Ausgaben erhalten
wird, mit denen die benötigten statistischen Parameter berechnet werden. Das
Ergebnis tendiert asymptotisch zum theoretischen Wert, wenn die Anzahl p von
Beobachtungen, d. h. die Anzahl der Simulationszyklen, erhöht wird, wobei eine
geeignete Anzahl von Zyklen durchgeführt werden muß, um statistische Parameter
zu erhalten, die einen annehmbaren Annäherungsgrad aufweisen. Der prinzipielle
Vorteil des "Monte Carlo"-Verfahrens liegt darin, daß die Komplexitäten der
Wahrscheinlichkeitsanalyse und des Modells y = f(x) voneinander unabhängig
gemacht werden.
Wenn angenommen wird, daß im vorliegenden Fall die Funktion y = f(x)
das mathematische Modell eines physikalischen Systems darstellt, dessen
Eingänge eine bekannte Unsicherheit Ψx aufweisen, dann besteht das Problem
darin, die Unsicherheit Ψy der Ausgänge zu berechnen. Da sich die Zufälligkeit der
Eingänge und Ausgänge in diesem Fall aufgrund einer Unsicherheit ergibt, ist das
Problem formal identisch mit dem vorstehend beschriebenen und es kann deshalb
unter Verwendung des "Monte Carlo"-Verfahrens angegangen werden. Es sollte
jedoch hervorgehoben werden, daß zum Bestimmen des Werts des Ausgangs y die
Gleichung y = f(x) nur gemessene Eingänge einbezieht, während zum Bestimmen
der Unsicherheit Ψy das Modell y = f(x) alle Einflußparameter enthalten muß, die
die Unsicherheit signifikant beeinflussen, und zwar einschließlich derjenigen
Einflußparameter, die nicht gemessen und nicht kompensiert werden. Die Werte
der zuletzt genannten Parameter sind nicht bekannt, aber ihre
Wahrscheinlichkeitsbeschreibungen (Unsicherheiten) müssen bekannt sein.
Beispielsweise wird in vielen CMMs die Temperatur nicht gemessen, und die
Temperatureffekte werden nicht kompensiert, so daß die Variable T dort beim
Bestimmen des Ergebnisses keine Rolle spielt. Da die Variable T eine nicht zu
vernachlässigende Auswirkung hat, muß sie dennoch in das vollständige Modell
einbezogen werden, um die Unsicherheit zu berechnen.
In Fig. 2 wird gemäß Block 150 zunächst eine Matrix R erzeugt, wobei
deren auswählbare i-te Zeile durch die Elemente eines statistischen
Störungsvektors ri = [εxP1i εyP1i εzP1i . . . εxPki εyPki εzPki] gegeben ist, der durch eine
Variation der Einflußparameter erhalten wird, wie später beschrieben werden wird.
Noch beim Block 150 wird dann jeder Vektor ri zum Vektor uc addiert, so daß ein
Störungskoordinatenvektor vCi = [xP1i yP1i zP1i . . . xPki yPki zPki] erhalten wird, der die
i-te Zeile einer Störungskoordinatenmatrix VC festlegt. Die Menge von Koordinaten
(xP1i, yP1i, zP1i; . . . xPki, yPki, zPki), die zu jedem Störungskoordinatenvektor vCi gehört,
bezieht sich auf eine Menge von Punkten (P1i, . . ., Pki) in geeigneten
Nachbarschaften der korrespondierenden Punkte (P1, . . ., Pk).
Auf den Block 150 folgt ein Block 160, gemäß dem der Wert eines
Simulationszyklenzählers, der der Einfachheit halber mit demselben Index i wie
zuvor bezeichnet wird, auf den Wert 1 gesetzt wird.
Die folgenden Blöcke 170 bis 210 sehen das Durchführen der Anzahl N
von Verarbeitungszyklen vor, wobei bei jedem der Verarbeitungszyklen ein
jeweiliger Störungskoordinatenvektor vC verarbeitet wird. Die folgende
Beschreibung bezieht sich auf den i-ten Verarbeitungszyklus beim Verarbeiten des
Störungskoordinatenvektors vCi.
Gemäß Block 170 wird die Kompensationseinheit aktiviert, so daß sie die
Störungskoordinaten (xP1i, yP1i, zP1i, . . ., xPki, YPki, zPki) korrigiert, wodurch die
systematischen Fehler der CMM 1 eliminiert werden, und so daß am Ausgang des
Blocks 170 ein kompensierter Störungskoordinatenvektor v'Ci = [x'P1i y'P1i z'P1i . . . x'Pki
y'Pki z'Pki] erhalten wird.
Gemäß dem nächsten Block 180 werden die zu den kompensierten
Störungskoordinaten (x'P1i yP1i z'P1i . . . x'Pki y'Pki z'Pki) korrespondierenden Punkte
interpoliert, so daß eine Menge von simulierten Ergebnissen Resi= (g1i gri) der
benötigten Größen erhalten wird.
Gemäß dem nächsten Block 190 wird die Differenz zwischen den
Werten in der Menge Ref und den entsprechenden Werten in der Menge Resi
berechnet, so daß eine Menge von Abweichungen Si = (s1i, . . ., sri) erhalten wird.
Die Elemente in der Menge von Abweichungen Si legen die i-te Zeile einer
Abweichungsmatrix S fest, die am Ende der Simulationszyklen die Größe N × r hat.
Im nächsten Block 200 wird der Wert des Zählers i um eine Einheit
erhöht.
Auf den Block 200 folgt ein Block 210, gemäß dem der Wert des Zählers
i mit der vorbestimmten Anzahl N von Zyklen verglichen wird. Wenn i<N (kleiner als
die vorbestimmte Anzahl von Zyklen) ist, dann wird vom Block 210 zurück zum
Block 170 verzweigt worauf ein weiterer Simulationszyklus begonnen wird. Wenn
andererseits i nicht kleiner ist als N (die vorbestimmte Anzahl von Zyklen ist
erreicht), dann folgt auf den Block 210 der Endblock 220, bei dem die
Abweichungsmatrix S statistisch mittels eines Matrizenalgorithmus verarbeitet wird,
bei dem die Matrix S mit ihrer Transponierten multipliziert wird und bei dem das
ganze durch N geteilt wird, so daß eine Kovarianzmatrix Mcov erhalten wird, bei der
die Diagonale die Varianzwerte der benötigten Größen enthält und bei der die
anderen Positionen die Kovarianzwerte enthalten, die die Größen jeweils paarweise
betreffen. Die Meßunsicherheit wird somit direkt aus den Varianzwerten und den
Kovarianzwerten gewonnen.
Fig. 3 zeigt die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit denen
die Störungskoordinatenmatrix VC erhalten wird, die obenstehend mit Bezug auf
Block 150 in Fig. 2 beschrieben ist. Die Vorgehensweise gemäß Block 150
korrespondiert insbesondere zum simultanene Durchführen von insgesamt h Blocks
250a, 250b, 250h, wobei h für die Anzahl von funktionalen Parametergruppen
steht, die gemäß Block 100 festgelegt sind (Umgebungsparametergruppe,
geometrische Parametergruppe, usw.). Jeder j-te Block 250j erzeugt, wie später mit
Bezug auf Fig. 4 beschrieben werden wird, eine korrespondierende partielle
statistische Störungsmatrix Rj = [εxP1i εyP1i εzP1i . . . εxPki εyPki εzPki] (in der jedes
gezeigte Element ein Spaltenvektor der Größe N ist), indem die Elemente in der
j-ten funktionalen Parametergruppe statistisch variiert werden, wobei die Bedeutung
dieses Sachverhalts später erklärt werden wird.
Gemäß dem nächsten Block 260 werden die Matrizen Rj addiert, so daß
die statistische Störungsmatrix R erhalten wird (obenstehend mit Bezug auf Block
150 eingeführt), wobei jeder Vektor ri der Matrizen Ri wiederum zum
Meßkoordinatenvektor uc addiert wird, so daß die Störungskoordinatenmatrix Vc
erhalten wird.
Fig. 4 zeigt die Schritte zur Erzeugung der partiellen statistischen
Störungsmatrix Rj in jedem j-ten Block 250j.
Zur Vereinfachung wird nur der Block 250a in Betracht gezogen, der
Umgebungsparameter betrifft (d. h. nur j=1), obwohl sich der selbe Sachverhalt
ebenso auf die Blöcke 250b,. . ., 250h bezieht.
Gemäß einem Block 300 wird eine Umgebungsparameter-
Kovarianzmatrix Menv gebildet, die mit den Elementen eines
Umgebungsparametervektors Venv zusammenhängt, der durch den Benutzer
festgelegt wird, wenn die Messung begonnen wird. Der Vektor Venv weist sowohl
unabhängige Umgebungsparameter auf (d. h. nicht-abhängig von anderen
Variablen) als auch eine gewisse Anzahl von unabhängigen Unterparametern, von
denen die anderen Umgebungsparameter abhängen. Die Umgebungsparameter-
Kovarianzmatrix Menv ist eine quadratische Matrix, deren Größe (Anzahl von Zeilen
oder Spalten) gleich der Anzahl n von unabhängigen Umgebungsvariablen und
Untervariablen ist, wobei die Parameter-/Unterparameter-Varianzwerte entlang der
Hauptdiagonalen angeordnet sind, und wobei die Kovarianzwerte von Paaren von
Parametern/Unterparametern an den anderen Positionen angeordnet sind. Um die
Varianz- und Kovarianzwerte zu berechnen, müssen offensichtlich die
Variationsbereiche (eingeführt in Block 110) und Wahrscheinlichkeitsverteilungen
der Parameter und Unterparameter des Vektors Venv bekannt sein.
Der Block 300 wird simultan mit einem Block 310 abgearbeitet, bei dem
ein bekannter und in dieser Ansicht nicht gezeigter Zufallszahlengenerator in der
Verarbeitungseinheit 9 eine Zufallszahlenmatrix C mit der Größe N × n erzeugt, die
N Vektoren der Länge n mit Zufallszahlen ci aufweist. Jede Zufallszahl hat einen
Zufallswert, der sich zwischen 0 und 1 bewegt und der in keiner Beziehung zu den
Werten der anderen Zufallszahlen steht.
Auf die Blöcke 300 und 310 folgt ein Block 320, gemäß dem die
Zufallszahlenmatrix C mittels eines geeigneten, bekannten Matrizenalgorithmus mit
der Umgebungsparameter-Kovarianzmatrix Menv kombiniert wird, so daß eine
korrellierte Umgebungsparameterwertmatrix Vcorr (mit der Größe N × n) erhalten
wird, die N Vektoren vcorr,i aufweist. Trotz des Zufallseinflusses der Matrix C
berücksichtigen die neuen Parameter-/Unterparameterwerte in der Matrix Vcorr die
Parameter/Unterparameter-Wahrscheinlichkeitsverteilungen und -Variations
bereiche.
Gemäß dem nächsten Block 330 werden ausgehend von den
Unterparameterwerten der korrellierten Umgebungsparameterwertmatrix Vcorr und
mittels der Gleichung, gemäß der sich die Unterparameter auf die entsprechenden
abhängigen Parametern beziehen, die abhängigen Parameterwerte gewonnen, so
daß eine Umgebungsparametermatrix Qenv erhalten wird, in der die zu den
Umgebungsparametern gehörenden Werte mit den bestimmten Kombinationen von
Zufallszahlen korrelliert sind, die gemäß Block 310 erzeugt worden sind.
Auf den Block 330 folgt ein Block 340, gemäß dem ausgehend von den
gemäß Block 330 berechneten Umgebungsparametern und unter Verwendung
eines mathematischen Modells, das die Beziehung zwischen den Punktkoordinaten
und den Umgebungsparameterwerten festlegt eine partielle statistische
Störungsmatrix R1 berechnet, wobei der Ausdruck "partiell" hier in dem Sinn zu
verstehen ist, daß sich die Störungsmatrix R1 auf nur eine Gruppe der
Einflußparametergruppen bezieht. Die Matrix R1 wird gemäß dem Block 260 mit
den partiellen statistischen Störungsmatrizen R2, . . ., Rh kombiniert, die gemäß den
Blöcken 250b, . . ., 250h berechnet wurden, so daß die Störungskoordinatenmatrix
Vc erzeugt wird.
Nachfolgend wird eine einfache, nicht einschränkende Anwendung
mittels eines in Fig. 5 gezeigten Beispiels beschrieben werden.
Zum Bestimmen der Standardunsicherheit u(I) bei der Messung der
Länge I einer Stange mit der CMM 1, wobei die Stange an ihrem Mittelpunkt fixiert
ist und zwei Endpunkte P1 und P2 hat (vgl. Fig. 5), wird folgendermaßen
vorgegangen.
Zunächst werden alle Parameter gemäß Block 100 eingegeben, von
denen angenommen wird, daß sie die Messung beeinflussen.
Gemäß dem nächsten Block 110 wird eine reale Messung durchgeführt,
um die Koordinaten (xP1, yP1, zP1) und (xP2, yP2, zP2) der beiden Endpunkte P1 und
P2 zu bestimmen. Die gemessenen Werte werden mit den verschiedenen Skalen
verglichen, gemäß Block 120 dimensioniert und gemäß Block 130 mit Nullwerten
kompensiert.
Gemäß dem nächsten Block 140 berechnet die CMM 1 die Länge I
mittels eines Interpolationsalgorithmus, gemäß dem I als
festgelegt wird. Der sich so ergebende
Wert I legt den Referenzwert Ref fest.
Gemäß Block 150 wird dann die Störungskoordinatenmatrix Vc erzeugt:
Daraufhin wird der Zähler i mit einem Anfangswert versehen (Block 160),
und es werden die Simulationszyklen 170-210 begonnen. Im auswählbaren i-ten
Zyklus wird gemäß Block 170 der Kompensationsalgorithmus durchgeführt, so daß
die kompensierten Störungskoordinaten (x'P1i, y'P1i, z'P1i, x'P2i, y'P2i, z'P2i) aus den
Störungskoordinaten (xP1i, yP1i, zP1i, xP2i, yP2i, zP2i) erhalten werden.
Gemäß dem nächsten Block 180 wird der Interpolationsalgorithmus auf
die kompensierten Störungskoordinaten (x'P1i, y'P1i, z'P1i, x'P2i, y'P2i, z'P2i)
angewendet, so daß ein Wert erhalten wird, der ein i-tes Ergebnis Resi festlegt. Der
Wert Res wird von dem Wert Ref abgezogen (Block 190), so daß der i-te Wert der
Abweichung Si erhalten wird, und der Wert des Zählers i wird um eine Einheit
erhöht (Block 200).
Die Operationen gemäß den Blöcken 170 bis 210 werden N-mal
durchgeführt, wobei N gleich der Anzahl N der Menge ist, bis die
Abweichungsmatrix S vervollständigt ist, wobei zu diesem Zeitpunkt die Bedingung
im Block 210 (i<N) nicht länger erfüllt ist, so daß vom Block 210 zum Endblock 220
übergegangen wird.
Gemäß dem Block 220 wird die Kovarianzmatrix Mcov der Ergebnisse
berechnet, die in dem gezeigten Beispiel nur die Varianz der Länge I aufweist. Die
Unsicherheit u(I) wird dadurch bestimmt, daß die Quadratwurzel der Varianz der
Länge I berechnet wird.
Zum besseren Verständnis der gemäß dem Block 150 durchgeführten
Operationen wird wieder mit Bezug auf das vorstehend erläuterte Beispiel nur der
Beitrag der Umgebungsparameter, d. h. der Beitrag des Blocks 250a in Fig. 3, in
Betracht gezogen.
Es sei zum Beispiel angenommen, daß Umgebungseffekte beschrieben
werden können, wenn nur die Zeit- und Raumform der Temperaturen der drei
Skalen (entlang der drei karthesischen Achsen x, y, z) und des Teils 2 gegeben
sind, ihre Wärmeausdehnungskoeffizienten sowie die Randbedingung an dem
Punkt an dem das Teil 2 an dem Bett 3 befestigt ist. Es sei weiterhin
angenommen, daß diese Randbedingung durch eine analytische Beziehung
zwischen den Koordinaten der beiden Punkte Φ = (xP1, yP1, zP1, xP2, yP2, zP2)
ausdrückbar ist und daß die Skalentemperaturen Tx, Ty, Tz gleich sind (Tx = Ty =
Tz = Tscales). Außerdem sei angenommen, daß die Umgebungseffekte innerhalb
des Meßvolumens räumlich konstant sind und sinusförmig über die Zeit
schwanken. Die Skalentemperaturen können daher mit einer Gleichung des Typs
Tscales = fscales (t, A, ϕ, ω) beschrieben werden. Es wird weiterhin angenommen,
daß sich die Temperatur des Teils 2 bezüglich der Zeit linear gemäß der
Gleichung TTeil = fTeil (t, m, p) verhält und daß die Temperatur über das Volumen
des Teils 2 selbst konstant ist. Schließlich wird angenommen, daß die
Ausdehnungskoeffizienten der Skalen gleich und über Zeit und Raum konstant
sind (αx = αy = αz = αscale = KSC) und daß der Wärmeausdehnungskoeffizient des
Teils über Zeit und Raum konstant ist (αTeil = Kp).
Unter der Vorgabe der vorstehend angegebenen Annahmen lautet der
Vektor der unabhängigen Parameter/Unterparameter, der die Umgebungseffekte
beschreibt: Vevn = [A ϕ ω m p KSC Kp]. Von allen diesen Parametern sind die
Variationsbereiche und Wahrscheinlichkeitsverteilungen der Werte und daher die
Varianzen bekannt. Es soll ebenso angenommen werden, daß alle die Parameter
mit Ausnahme von A und m zueinander keine Beziehung haben, d. h. daß nur die
Kovarianz cov (A, m) verschieden von Null ist.
Unter Vorgabe der oben stehenden Informationen wird gemäß Block 300
in Figur die Umgebungsparameter-Kovarianzmatrix Menv wie folgt berechnet:
Gleichzeitig wird gemäß Block 310 vom Zufallszahlengenerator die
Matrix C der jeweils zueinander ohne Beziehung stehenden bzw. unabhängigen
Zufallszahlen berechnet.
Gemäß Block 320 werden die Kovarianzmatrix Menv und die
Zufallszahlenmatrix C empfangen und mittels einer Matrixtransformation eine
Matrix von korrellierten Umgebungsparameterwerten erzeugt:
Gemäß Block 330 wird die Matrix Vcorr verwendet, um die neue
Umgebungsparametermatrix Qenv zu rekonstruieren: Qenv = [fscale (t, A, ϕ, ω)) fTeil (t,
m, p) KSCc Kp], wobei jedes Element der neuen Umgebungsparametermatrix Qenv ein
Spaltenvektor der Größe N ist.
Gemäß Block 340 wird die neue Umgebungsparametermatrix Qenv
verwendet, um mittels einer geeigneten Funktion die partielle statistische
Störungsmatrix R1 zu berechnen, wobei R1 = g(Qenv) = [εxP11 εyP11 εzP11 . . . εxp21 εyP21
εzP21] ist, wobei jedes Element der Matrix R1 ein Spaltenvektor der Größe N ist. Die
partiellen statistischen Störungen legen die Koordinaten (xP1, yP1, zP1, xP2, yP2, zP2)
fest, die durch Variationen der Umgebungsparameter erzeugt wurden, wobei die
physikalische Randbedingung berücksichtigt wird, daß der Befestigungspunkt keine
Verschiebung erfährt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann universell eingesetzt werden,
wobei es auf Messungen jeglichen Komplexitätsgrades angewendet werden kann.
Daher brauchen für jeglichen Messungstyp keine besonderen Softwaremodule
entwickelt werden.
Die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist sehr schnell.
Dabei wird praktisch in Realzeit zusammen mit der Messung der CMM 1 eine
Unsicherheitsschätzung bereitgestellt, wodurch sich die Zeit zum Herstellen des
fertigen Produkts verringert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auch eine genaue
Bestimmung der Meßunsicherheit, wobei keine weiteren Messungen des Teils
mehr nötig sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es weiterhin,
Unsicherheiten, die intrinsisch der Meßmaschine anhaften, von denjenigen zu
unterscheiden, die von der Umgebung herrühren. Die Fehlerquellen, die
ausschließlich von der CMM abhängen (geometrisches Fehler, Hysterese,
Anisotropie des Abtastelements, usw.) werden nämlich von den
umgebungsabhängigen Fehlern (vorwiegend Wärmeausdehnung und Verformung)
getrennt.
Die Erfindung ist auch in Kombinationen von Merkmalen der
Patentansprüche verwirklicht. Erfindungsgemäß können auch Änderungen an den
beschriebenen und veranschaulichten Meßverfahren durchgeführt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Bestimmen der Meßunsicherheit einer
Koordinatenmeßmaschine (1), wobei die Koordinatenmeßmaschine (1) ein
Abtastelement (7) aufweist, mit dem für eine Messung die Oberfläche eines Teils
(2) abtastbar ist, wobei durch die Messung Orte von Punkten (P1, . . ., Pk) auf der
Oberfläche des Teils (2) bestimmt werden, wodurch die Messung von
geometrischen Größen (G1', . . ., Gr) ermöglicht wird, die mit den Koordinaten der
Punkte (P1, . . ., Pk) in Beziehung stehen, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte aufweist:
- - Messen (110) der Koordinaten einer vorbestimmten Anzahl von Punkten (P1, . . ., Pk) auf der Oberfläche des Teils (2) mittels des Abtastelements (7), wobei eine Menge von gemessenen Koordinaten (xP1, yP1, zP1; . . .; xPk, yPk, zPk) erhalten wird,
- - Berechnen (140) einer Menge von Referenzwerten (Ref) für die geometrischen Größen (G1, . . ., Gr) auf der Basis der gemessenen Koordinaten (xP1, yP1, zP1; . . .; xPk, yPk, zPk),
- - Erzeugen (150) einer Störungskoordinatenmatrix (Vc), die eine
vorbestimmte Anzahl (N) von Zeilen aufweist, wobei jede Zeile durch eine Menge
von Störungskoordinaten (vci) festgelegt ist und wobei die Störungskoordinaten
Werte aufweisen, die statistisch nahe an denjenigen der gemessenen Koordinaten
liegen,
wobei weiterhin simulierte Meßzyklen (170-210) durchgeführt werden, von denen jeder die folgenden Schritte aufweist: - - Berechnen (180) einer Menge simulierter Werte (Resi) für die geometrischen Größen (G1, . . ., Gr), und zwar für jede Menge von Störungskoordinaten (vci),
- - Berechnen (190) des Unterschieds zwischen den Referenzwerten
(Ref) und den simulierten Werten (Res), so daß eine Menge von
Abweichungswerten (Si) erhalten wird,
wobei weiterhin ein Endschritt (220) vorgesehen ist, bei dem eine statistische Analyse der Mengen von Abweichungswerten (Si) vorgesehen ist, bei der die Meßunsicherheit bestimmt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßunsicherheit auf die Anwesenheit von Einflußgrößen bezogen wird, die mittels
mathematischer Modelle beschreibbar sind, wobei die mathematischen Modelle
Parameter beinhalten, bei denen die unsicherheitsbeeinflußten Werte festlegbar
und/oder meßbar sind, wobei der Schritt des Erzeugens (150) einer
Störungskoordinatenmatrix (Vc) die folgenden Schritte aufweist:
- - Erzeugen (320, 300, 310) einer korrellierten Parameterwertmatrix (Vcorr), die eine Anzahl von Zeilen aufweist, die gleich der vorbestimmten Anzahl (N) ist, wobei jede Zeile durch eine Menge von korrellierten Parameterwerten (Vcorr,i) festgelegt ist, die durch eine statistische Variation der Parameter mit einer vorbestimmten Wahrscheinlichkeitsverteilung innerhalb eines vorbestimmten Variationsbereichs erhalten werden,
- - Berechnen (340) einer statistischen Störungsmatrix (R), die eine Anzahl von Zeilen aufweist, die gleich der vorbestimmten Anzahl (N) ist, wobei das Berechnen auf der Basis einer mathematischen Gleichung erfolgt, die eine Beziehung zwischen den Koordinaten und den Parametern festlegt, und auf der Basis der korrellierten Parameterwertmatrix (Vcorr) erfolgt, wobei jede der Zeilen der statistischen Störungsmatrix (R) durch einen statistischen Störungsvektor (Ri) der Koordinaten festgelegt ist,
- - Addieren (260) jedes statistischen Störungsvektors (ri) der statistischen Störungsmatrix (R) zu einem Meßkoordinatenvektor (uc), der die Meßkoordinaten als Elemente aufweist, so daß die Störungskoordinatenmatrix (Vc) erhalten wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
eingegebenen und/oder gemessenen Meßparameter in funktionale Gruppen
aufgeteilt sind, wobei die Schritte des Erzeugens (320, 300, 310) einer korrellierten
Parameterwertmatrix (Vcorr) und der Schritt des Berechnens (340) einer
statistischen Störungsmatrix (R) der Koordinaten mit jeder der funktionalen
Gruppen durchgeführt wird und wobei der Schritt des Addierens (260) jedes
statistischen Störungsvektors (Ri) der statistischen Störungsmatrix (R) zu einem
Meßkoordinatenvektor (uc) für alle funktionalen Gruppen im wesentlichen
gleichzeitig durchgeführt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schritt des Erzeugens (320) einer korrellierten Parameterwertmatrix (Vcorr) für jede
der funktionalen Gruppen der Parameter die folgenden Schritte aufweist:
- - Erzeugen (310) einer Zufallszahlenmatrix (C), deren Anzahl von Zeilen gleich der vorbestimmten Anzahl (N) ist, wobei jede der Zeilen eine Anzahl von Elementen aufweist, die gleich der Anzahl der Parameter ist,
- - Berechnen (300) einer Kovarianzmatrix (Menv) der Parameter, und zwar auf der Basis von geschätzten und gemessenen Werten der Parameter, wobei die Kovarianzmatrix (Menv) die zu den Parametern gehörenden Varianzen in ihrer Hauptdiagonalen aufweist und die auf Paare der Parameter bezogenen Kovarianzen in den verbleibenden Positionen aufweist, und
- - Kombinieren (320) der Zufallszahlenmatrix (C) mit der Kovarianzmatrix (Menv) mittels einer vorbestimmten Matrixoperation, so daß die korrellierte Parameterwertmatrix (Vcorr) erhalten wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mengen der simulierten Werte (Resi) mit einer statistischen Variation der Parameter
erzeugt werden, und zwar mittels Zyklen einer "Monte Carlo"-Simulation.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Endschritt (210) des Durchführens einer statistischen
Analyse der Mengen von Abweichungswerten (Si), um die Meßunsicherheit zu
erhalten, einen Schrift aufweist, bei dem eine Kovarianzmatrix (Mcov) der Größen
berechnet wird, und zwar aus den Mengen der Abweichungswerte (Si), wobei die
Kovarianzmatrix (Mcov) die zu den Größen gehörenden Varianzen entlang der
Hauptdiagonalen und die auf Paare bezogenen Größen Kovarianzen in den
verbleibenden Positionen aufweist.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schritt des Durchführens (170) einer
Kompensationsoperation mit den Störungskoordinaten (vci) vorgesehen ist, so daß
systematische Fehler der Koordinatenmeßmaschine (1) eliminiert werden, wobei
der Schritt des Durchführens einer Kompensationsoperation in jedem Zyklus und
vor dem Schritt der Berechnung (180) der Menge von simulierten Werten (Resi)
vorgenommen wird.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren entweder "online" während einer Messung
oder "offline" während eines Programmierens und Auslegens eines Meßvorgangs
durchführbar ist.
9. Koordinatenmeßmaschine mit einem beweglichen Abtaststift (7)
zum Abtasten der Oberfläche eines Teils (2), mit einer Verarbeitungseinheit (9), die
so ausgebildet ist, daß Orte von mit dem Abtastelement (7) abgetasteten Punkten
(P1, . . ., Pk) auf der Oberfläche des Teils (2) bestimmbar sind, daß geometrische
Größen (G1, . . ., Gk), die in Beziehung zu den Koordinaten der Punkte (P1, . . ., Pk)
stehen, bestimmbar sind und daß die Meßunsicherheit der
Koordinatenmeßmaschine (1) bestimmbar ist, wobei die Koordinatenmeßmaschine
(1) so ausgebildet ist, daß die Meßunsicherheit mit einem Verfahren gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 8 bestimmbar ist.
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