DE19845301C1 - Verfahren zum automatischen Aufbau einer Rückrufverbindung - Google Patents
Verfahren zum automatischen Aufbau einer RückrufverbindungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Aufbau einer Rückrufverbindung zwischen zwei an ein ISDN-Wählleitungsnetz angeschlossenen Telekommunikationsgeräten A und B, bei dem das Telekommunikationsgerät B einen eingehenden Anruf von Telekommunikationsgerät A nicht annimmt, sondern das Telekommunikationsgerät A unter dessen vom ISDN-Wählleitungsnetz bereitgestellter Rufnummer zurückruft.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Aufbau
einer Rückrufverbindung zwischen zwei an ein ISDN-Wähllei
tungsnetz angeschlossenen Telekommunikationsgeräten A und B,
bei dem das Telekommunikationsgerät B einen eingehenden Anruf
von Telekommunikationsgerät A nicht annimmt, sondern das Te
lekommunikationsgerät A über deren vom ISDN-Wählleitungsnetz
(ISDN: Abkürzung für Integrated Services Digital Network)
bereitgestellter Rufnummer identifiziert und unter dieser
oder einer hinterlegten Rufnummer zurückruft.
In der Telekommunikation besteht ein Bedürfnis, daß zwei an
öffentliche ISDN-Wählleitungsnetze angeschlossene Telekom
munikationsgeräte, insbesondere Datenkommunikationsge
räte (z. B. Netzwerk-Router) miteinander eine Wählverbindung
aufbauen, um Daten zu übertragen, wobei die eigentliche Ver
bindung als Rückrufverbindung zustande kommen soll. Das be
deutet, daß das Telekommunikationsgerät A das Telekommunika
tionsgerät B "anklingelt", und dieses dann das Telekommunika
tionsgerät A zurückruft. Damit wird erreicht, daß der Ange
rufene die Gebühren der Verbindung trägt. Außerdem erhöht
dieses Verfahren die Zugriffsicherheit, da dem Angerufenen
bekannt ist, welche Rückrufnummer gewählt wird.
Solche Rückrufverbindungen werden heute häufig in Verbindung
mit ISDN-Routern eingesetzt, wobei grundsätzlich zwischen
zwei verschiedene Verfahren zu unterscheiden ist:
Im ersten Fall nimmt Telekommunikationsgerät B den Anruf des
Telekommunikationsgeräts A an, und handelt mit den während
dieser bereits gebührenpflichtigen Verbindung übertragenen
Datenpaketen, die im wesentlichen Informationen zur Identifi
kation der Gegenstelle beinhalten, den Rückruf aus. Vor dem
gebührenpflichtigen Rückruf von B nach A wird die erste Ver
bindung von A nach B getrennt. Dieses Verfahren wird auch als
Inband-Rückruf bezeichnet.
Im zweiten Fall nimmt Telekommunikationsgerät B den Ruf nicht
an, sondern erkennt aus der vom ISDN-Wählleitungsnetz bereit
gestellten Rufnummer des Anrufers, welche Station gerade "an
klingelt" (: = Verbindungsanforderung), und ruft diese zurück.
Dieses Verfahren wird auch als Outband-Rückruf bezeichnet.
Dieses Verfahren ist Gegenstand der Erfindung.
Das Outband-Rückrufverfahren arbeitet entweder mit sofortigem
oder verzögerten Rückruf. Beim sofortigen Rückruf ist einer
der beiden B-Kanäle des ISDN-Anschlusses noch mit dem ein
treffenden Ruf von A belegt, während der zweite B-Kanal für
den Rückruf an das Telekommunikationsgerät A belegt wird.
Sollte an dem Basisanschluß für das Telekommunikationsgerät B
bereits eine andere Verbindung oder ein andere Verbindungs
anforderung bestehen, kann der Rückruf nicht durchgeführt
werden. Dies gilt auch, wenn am Basisanschluß von Telekommu
nikationsgerät A bereits einer der beiden B-Kanäle belegt
ist.
Beim verzögerten Rückruf wartet Telekommunikationsgerät B zu
nächst, bis der Anruf von Telekommunikationsgerät A zurückge
nommen wurde. Die Wartezeit muß dabei so lang gewählt werden,
daß auch bei einem sehr langsamen Verbindungsauf- bzw. -abbau
sichergestellt ist, daß zum Zeitpunkt des Rückrufs bei beiden
Telekommunikationsgeräten der für die Verbindungsanforderung
benutzte B-Kanal wieder freigegeben ist. Insbesondere im in
ternationalen Datenverkehr über mehrere Vermittlungsstellen
dauert es länger, bis Verbindungen auf- und wieder abgebaut
sind.
Die Nachteile des Outband-Rückrufverfahrens bestehen darin,
daß beim sofortigen Rückruf unnötig B-Kanäle im ISDN-Wähl
leitungsnetz belegt werden und dies insbesondere an Basisan
schlüssen (z. B. bei Telearbeitsplätzen) nicht akzeptabel ist,
da durch die häufigen Besetztsituationen (z. B. gleichzeitige
Telefonate am gleichen ISDN-Anschluß) ein zuverlässiger Be
trieb nicht gegeben ist. Beim verzögerten Rückruf stören ins
besondere die langen Wartezeiten von ca. 8-10 Sekunden, bis
der B-Kanal beider Stationen mit Sicherheit wieder freigege
ben wurde. Ein flüssiger Betriebsablauf (z. B. bei Telear
beitsplätzen) ist damit nicht möglich.
Aus "Dynamically Determining The Appropriate Call Back Number
For Disconnect And Call Back Schemes" in: IBM Technical
Disclosure Bulletin, Vol. 33 No. 12, May 1991, Seiten 40-42
ist ein Rückrufverfahren für das ISDN-Netz bekannt, bei dem
der bestehende ISDN-Kanal für die Rückrufverbindung genutzt
wird.
Ferner ist aus Bocker, Peter: ISDN Das diensteintegrierende
digitale Nachrichtennetz. Berlin (u. a.): Springer 2. Aufl.
1987, S. 26 ein Verfahren bekannt, das es dem angerufenen
Teilnehmer fallweise erlaubt, die Verbindungsgebühren während
oder vor der Verbindungsannahme zu übernehmen. Ein Rückruf
wird hierzu regelmäßig nicht aufgebaut.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs er
wähnten Art zu schaffen, das sowohl die Nachteile des Out
band-Rückrufverfahrens mit sofortigem oder verzögerten Rück
ruf vermeidet.
Die Lösung dieser Aufgabe basiert auf dem Gedanken, daß nur
eindeutige Absprachen zwischen den Telekommunikationsgeräten
A und B die oben genannten Nachteile vermeiden können. Hierzu
zweckentfremdet das erfindungsgemäße Verfahren teilweise die
vom ISDN-Wählleitungsnetz bereitgestellten Messages, nämlich
Setup, Alerting und Release, die sämtlich aus den ETSI Spezi
fikationen für ISDN bekannt sind. Hierzu wird auch auf die
DIN ETS 300 102 Teil 1, Februar 1992, Seiten 4, 17-29
hingewiesen.
Im einzelnen wird die Aufgabe durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Die Verfahrensvorschriften können in Form
von Software in den an dem jeweiligen Kommunikationsvorgang
beteiligten Telekommunikationsgeräten implementiert sein.
Insbesondere eignet sich das Verfahren zum Herstellen von
Rückrufverbindungen zwischen Netzwerk-Routern.
Um Rückrufe an beliebige Telekommunikationsgeräte zu verhin
dern, erfolgt der Rückruf an das Telekommunikationsgerät A
erst dann, wenn die Rufnummer des Telekommunikationsgerätes A
als zulässig vom Telekommunikationsgerät B identifiziert
wurde. Dies kann beispielsweise durch einen Vergleich der
Rückrufnummer mit abgespeicherten Rufnummern im Telekommuni
kationsgerät B realisiert werden.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines in Fig. 1 dar
gestellten Ablaufdiagramms näher erläutert.
Unter Verwendung der vom ISDN-Wählleitungsnetz bereitgestell
ten Messages, nämlich Setup, Alerting und Release wird die
Rückrufverbindung wie folgt aufgebaut:
Station A wählt Station B an. Hierbei generiert Station A die
Setup-Message und übermittelt diese an eine Vermittlungs
stelle A (Vst A) des ISDN-Wählleitungsnetzes.
Die Station B empfängt die Setup-Message von der Vermitt
lungsstelle B (Vst B) und identifiziert die anrufende Station
A mittels der vom ISDN-Wählleitungsnetz bereitgestellten Ruf
nummer von Station A.
Aufgrund des eingehenden Anrufs generiert die angerufene Sta
tion B die Alerting-Message im ISDN-Wählleitungsnetz in ent
gegengesetzter Richtung von Station B nach A. Dabei nimmt
Station B den eingehenden Anruf aber nicht an.
Vom ISDN-Wählleitungsnetz erhält die anrufende Station A
diese Alerting-Message und löst mit einer Release-Message die
zwischen den Stationen A und B bestehende Verbindungsanfor
derung aus.
Die angerufene Station B erhält über die Vermittlungsstellen
A, B anschließend die vom ISDN-Wählleitungsnetz bereitge
stellte Release Message, mit der Folge, daß der für die Ver
bindungsanforderung benutzte ISDN-Kanal wieder freigegeben
ist.
Unmittelbar im Anschluß an den Eingang der Release-Message
bei Station B erfolgt der Rückruf an die Station A, wie durch
die Setup-Message B ⇒ A in dem Ablaufdiagramm angedeutet.
Da zur Zeit des Rückrufs der Station A der für die Verbin
dungsanforderung benutzte ISDN-Kanal wieder freigegeben ist,
kann Station B einen ganz normalen Anruf (den eigentlichen
Rückruf) zur Station A durchführen. Eine Notwendigkeit Warte
zeiten zu implementieren besteht nicht. Der Rückruf kann da
her direkt durchgeführt werden, ohne daß ein zweiter ISDN-Ka
nal belegt wird. Im nationalen Betrieb sind mit Hilfe der Er
findung Rückzeiten für den Aufbau der Rückrufverbindung von
1-2 Sekunden möglich. Die kurzen Aufbauzeiten fördern die Ak
zeptanz von Rückrufverbindungen bei den Anwendern erheblich.
Claims (4)
1. Verfahren zum automatischen Aufbau einer Rückrufverbin
dung zwischen zwei an ein ISDN-Wählleitungsnetz ange
schlossenen Telekommunikationsgeräten A und B, bei dem
das Telekommunikationsgerät B einen eingehenden Anruf von
Telekommunikationsgerät A nicht annimmt, sondern das Te
lekommunikationsgerät A über deren vom ISDN-Wählleitungs
netz bereitgestellter Rufnummer identifiziert und unter
dieser oder einer hinterlegten Rufnummer zurückruft, da
durch gekennzeichnet, daß unter Verwendung der vom ISDN-
Wählleitungsnetz bereitgestellten Messages, nämlich
Setup, Alerting und Release die Rückrufverbindung wie
folgt aufgebaut wird:
- 1. bei der Anwahl des Telekommunikationsgeräts B durch das Telekommunikationsgerät A generiert dieses die Setup-Message und übermittelt diese an das ISDN-Wähl leitungsnetz,
- 2. das Telekommunikationsgerät B identifiziert das anru fende Telekommunikationsgerät A mittels der vom ISDN- Wählleitungsnetz bereitgestellten Rufnummer
- 3. aufgrund des eingehenden Anrufs generiert das angeru fene Telekommunikationsgerät B die Alerting-Message an das ISDN-Wählleitungsnetz
- 4. vom ISDN-Wählleitungsnetz erhält das anrufende Tele kommunikationsgerät A die Alerting-Message und löst mit einer Release-Message die zwischen den Telekommu nikationsgeräten A und B bestehende Verbindungsan forderung aus,
- 5. das angerufene Telekommunikationsgerät B erhält an schließend vom ISDN-Wählleitungsnetz die Release Message, mit der Folge, daß der für die Verbindungsan forderung benutzte ISDN-Kanal wieder freigegeben ist und
- 6. unmittelbar im Anschluß an den Eingang der Release- Message bei Telekommunikationsgerät B erfolgt der Rückruf von Telekommunikationsgerät B an das Tele kommunikationsgerät A.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückrufverbindung zwischen Datenkommunikationsgeräten
A und B aufgebaut wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückrufverbindung zwischen Netzwerk-Routern A und B
aufgebaut wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rückruf an das Telekommunikations
gerät A erst erfolgt, wenn die Rufnummer des Telekommuni
kationsgerätes A als zulässig vom Telekommunikationsgerät
B identifiziert wurde.
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