DE19845087A1 - Verfahren und Einrichtung zur Steuerung der Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Steuerung der Sicherheitssysteme in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Steuerung der Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug. Um eine individuelle Beeinflussung der Airbag-Parameter oder Sicherheitssystembeanspruchung vornehmen zu können, ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß während der Startphase des Crashes die Auszugsgeschwindigkeit des Gurtbandes und die Belastung auf dasselbe gemessen und zur Bewertung des Insassengewichtes bzw. die davon abgeleitete Trägheitsmasse herangezogen und davon abhängig, die Parameter der Sicherheitssystemauslösung beeinflußt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Steuerung der
Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug gemäß Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 5.
Für die in Kraftfahrzeugen verwendeten Sicherheitssysteme, insbesondere die Auslösung
der Airbags, ist zu beachten, daß diese Sicherheitsmaßnahmen zum richtigen Zeitpunkt
ausgelöst werden. Hierbei ist beachtlich, daß eine zum falschen Zeitpunkt oder die Situation
unrichtig bewertende Sensorik nicht nur Sicherheitsrisiken in sich bergen kann, sondern
unter Umständen sogar ein Gefährdungspotential darstellen.
Weitere Aspekte gelten nicht nur dem richtigen Zeitpunkt zur Auslösung der
Sicherheitssysteme, sondern auch dem Aspekt die Sicherheitssysteme und deren
Wirksamkeit auf verschiedene Situationen oder Gegebenheiten applizieren zu können.
So ist aus der WO 96/38323 bekannt, eine Umfangs- und Gewichtsermittlung des zu
schützenden Fahrzeuginsassen vor Inbetriebnahme des Fahrzeuges durchzuführen, um ggf.
in besonderen Grenzfällen das Auslösen des Airbags zu unterdrücken. Hierbei ist jedoch von
Nachteil, daß eine Umfangs- und/oder Gewichtsermittlung kein ausreichendes Kriterium
dafür ist, eine u. U. so folgenschwere Entscheidung zu treffen, das Airbag-System in
bestimmten Fällen nicht auszulösen. Hierzu ist die Vorgehensweise gemäß dieser
Druckschrift zu undifferenziert.
Aus der DE 196 25 890 A1 ist es bekannt, eine ungefähre Gewichtsbestimmung vor
Fahrantritt vorzunehmen. Davon abhängig soll dann im Bedarfsfalle entschieden werden,
welche Maßnahmen eingeleitet, sprich welche Sicherheitssysteme aktiviert werden sollen.
Auch hierzu ist eine ungefähre Gewichtsbestimmung zu undifferenziert.
Aus der DE 40 23 109 A1 ist eine Sitzpositionsermittlung vor Auslösung der
Sicherheitssysteme bekannt, die ebenfalls zum Nachteil hat, vielfach zu ungenau zu sein,
wodurch eine spezifische individuelle Beeinflussung der beispielsweise Airbag-Parameter
nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, sowohl bei einem Verfahren, als auch bei
einer Einrichtung zur Steuerung der Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug im
Bedarfsfalle, d. h. im Crash-Falle eine optimale Bewertung der tatsächlich benötigten
Parameter der Sicherheitssysteme vornehmen zu können.
Die gestellte Aufgabe ist bei einem Verfahren der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
abhängigen Ansprüchen 2-4 dargestellt.
Hinsichtlich einer Einrichtung der gattungsgemäßen Art ist die gestellte Aufgabe
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 5 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den
abhängigen Ansprüchen 6-8 dargestellt.
Kern der verfahrensmäßigen Erfindung ist, daß sehr spezifische individuelle Informationen
nicht vor, sondern in der Startphase des Crashes ermittelt werden und zwar die
crashbedingte Auszugsgeschwindigkeit des Gurtbandes und/oder die Belastung auf
dasselbe, wodurch eine sehr genaue spezifizierte Insassengewichtsbestimmung möglich ist.
Außerdem läßt eine auf diese Weise vorgenommene indirekte Gewichtsermittlung eine sehr
viel spezifiziertere Bewertung nicht nur über das jeweilige Personengewicht, sondern auch
über die im jeweiligen Crashfall individuell auftretenden Trägheitskräfte zu. Hierdurch ist in
sehr individueller Weise auf jeden Crash und auf jede Person abstimmbar, die
Vorbestimmung bzw. Anpassung der Parameter für das Sicherheitssystem möglich. Das
heißt, implizit wird die sozusagen entstehende Wucht des Aufpralles mitberücksichtigt und
nicht nur alleine das Insassengewicht.
Dabei kann die Parameterbeeinflussung in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung eine
Zeitpunktverschiebung der Airbag-Auslösung bewirken, hin zu einem optimalen Zeitpunkt, in
dem der Airbag tatsächlich am effizientesten wirkt.
Weitere Parameterbeeinflussung kann dahingehend bewirkt werden, daß die effektive Härte
im Zeitpunkt des Eintauchens des Insassen in den Airbag verändert wird.
Auch ist im weiteren der Grad der Gurtstraffung beeinflußbar.
Einrichtungsgemäß ist, wie oben bereits zitiert, die Aufgabe dadurch gelöst, daß im
Auszugseingriff der Gurtbänder der Sicherheitsgurte Sensoren angeordnet sind, mit welchen
die Auszugsgeschwindigkeit der Gurtbänder während der Startphase eines Crashes
ermittelbar sind. Mit einer solchen Sensorik ist es möglich, gemäß dem o. g. Verfahren
vorzugehen.
Darüber hinaus sind elektronische Bewertungsmittel vorgesehen, welche sowohl mit den
besagten Sensoren, als auch mit weiteren Crash-Sensoren zur crashbedingten
Auszugsgeschwindigkeitsbestimmung logisch verschaltet sind. Hierdurch ist eine
spezifizierte Bestimmung und Ermittlung der tatsächlichen Crash-Situation und der
benötigten Sicherheitsparameter möglich.
Die Bewertungseinheit hat dabei in vorteilhafter Weise natürlich ein taktendes Zeitglied im
Submillisekunden-Bereich. Das heißt daß im Falle eines Crashes in einem solchem
Zeitraster gemessen und verarbeitet werden kann.
Dabei ist in vorteilhafter weiterer Ausgestaltung die Bewertungseinheit so gestaltet, daß eine
logische Recheneinheit speziell zu den o. g. Zwecken enthalten ist.
Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und sowohl verfahrensgemäß als
auch einrichtungsgemäß nachfolgend beschrieben.
Von einem Crash-Sensor ausgehend, gleich welcher Art, wird die Startphase des
beginnenden Crashes zeitlich erfaßt. Davon abhängig wird nun eine Messung der
Auszugsgeschwindigkeit der Gurtbänder oder die Krafteinwirkung auf dieselben initiiert. Die
gemessene bzw. ermittelte Auszugsgeschwindigkeit oder Krafteinwirkung geht sodann in
eine Bewertung des Insassengewichtes, sowie in eine Bewertung der auftretenden
dynamischen Kräfte ein. Ausgehend von dieser Bewertung findet nachfolgend eine
Bewertung oder Auswahl selektiver Ansteuerungen der Sicherheitssysteme statt. Das heißt,
abhängig von der dynamischen Bewertung der Situation werden nun die entsprechend
notwendigen Sicherheitssysteme aktiviert. Bleiben die ermittelten Werte unterhalb gewisser
Grenzen, so werden beispielsweise lediglich Gurtstraffer, aber nicht das Airbag-System
ausgelöst.
Bei einer entsprechend anders zu bewertenden Situation können dann die
Sicherheitssysteme beispielsweise das Airbag-System von der Situation abhängig, mehr
oder weniger aggressiv ausgelöst werden. Das heißt, daß durch diese erfindungsgemäße
Maßnahme eine spezifische Bewertung der vorliegenden physikalischen Situation
hinsichtlich der auftretenden Trägheitskräfte und der Wucht möglich ist, und daß darauf
selektiv abgestimmt, Situationen erkannt werden können, in denen der Airbag in einer
früheren oder späteren Zeitphase auszulösen ist. Ebenfalls kann beeinflußt werden, das
Airbag-System so auszulösen, daß es im Moment des erwarteten Eintauchens der Person in
den Airbag mehr oder weniger hart ist.
Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise kann damit die Airbag-Effizienz deutlich
gesteigert werden, was zu einer enormen Erhöhung der Sicherheit führt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Steuerung der Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Startphase des Crashes die Auszugsgeschwindigkeit des Gurtbandes
oder die Belastung auf dasselbe gemessen und zur Bewertung des Insassengewichtes
bzw. der wirksamen Trägheitsmasse herangezogen und davon abhängig die Parameter
der Sicherheitssystemauslösung beeinflußt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
daß der Zeitpunkt dadurch gekennzeichnet,
der Airbag-Auslösung verschoben wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die effektive Härte im Zeitpunkt des Eintauchens des Insassen in den Airbag
verändert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grad der Gurtstraffung beeinflußt wird.
5. Einrichtung zur Steuerung der Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Auszugseingriff der Gurtbänder der Sicherheitsgurte Sensoren angeordnet sind,
mit welchen die Auszugsgeschwindigkeit der Gurtbänder und/oder die Gurtkräfte
während der Startphase eines Crashes ermittelbar sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß elektronische Bewertungsmittel vorgesehen sind, welche sowohl mit den besagten
Sensoren, als auch mit weiteren Crash-Sensoren zur crashbedingten
Auszugsgeschwindigkeitsbestimmung logisch verschaltet sind.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewertungseinheit ein im Submillisekunden-Bereich taktendes Zeitglied enthält.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewertungseinheit eine logische Recheneinheit enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998145087 DE19845087B4 (de) | 1998-09-30 | 1998-09-30 | Verfahren und zugehörige Einrichtung zur Steuerung der Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998145087 DE19845087B4 (de) | 1998-09-30 | 1998-09-30 | Verfahren und zugehörige Einrichtung zur Steuerung der Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19845087A1 true DE19845087A1 (de) | 2000-04-06 |
DE19845087B4 DE19845087B4 (de) | 2006-07-13 |
Family
ID=7882960
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998145087 Expired - Lifetime DE19845087B4 (de) | 1998-09-30 | 1998-09-30 | Verfahren und zugehörige Einrichtung zur Steuerung der Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19845087B4 (de) |
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- 1998-09-30 DE DE1998145087 patent/DE19845087B4/de not_active Expired - Lifetime
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US7997374B2 (en) | 2006-05-08 | 2011-08-16 | Trw Automotive Gmbh | Vehicle occupant safety system and method for detecting the position of a vehicle occupant |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19845087B4 (de) | 2006-07-13 |
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