DE19844545A1 - Gelenkorthese - Google Patents
GelenkortheseInfo
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- A61F5/01—Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces
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Abstract
Eine Gelenkorthese mit mindestens zwei Orthesenabschnitten, die zur Anbringung an zwei an ein Gelenk angrenzende Körperbereiche des Patienten ausgelegt sind, soll dahingehend verbessert werden, daß besonders weitgehende therapeutische Möglichkeiten gegeben sind und insbesondere eine Dämpfung bei der Gelenkstreckung erreicht wird. Dies erfolgt mit einem der Gelenkorthese zugeordneten Kreuzgurt, der mit einem distalen und einem proximalen Kreuzgurtabschnitt jeweils mit den Orthesenabschnitten verbunden ist und der vier Gurtabschnitte aufweist, die im Beugungsbereich des Gelenks zusammenlaufen, so daß bei einer Streckung des Gelenks der Kreuzgurt eine dämpfende Wirkung ausübt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Gelenkorthese, insbesondere
Knieorthese, mit mindestens zwei Orthesenabschnitten, die zur
Anbringung an zwei an ein Gelenk angrenzende Körperbereiche
eines Patienten ausgelegt sind. Weiterhin betrifft die Erfin
dung einen Kreuzgurt zur Verwendung mit einer solchen
Gelenkorthese.
Aus medizinischen bzw. orthopädischen Gründen ist es in
manchen Fällen geboten, Gelenke ganz oder teilweise ruhigzu
stellen, weil beispielsweise das Gelenk einer Operation unter
zogen worden ist. Zur Stabilisierung der Gelenke werden dann
Orthesen der eingangs genannten Art eingesetzt. Ein Beispiel
für eine solche Orthese ist in der DE 44 12 765 A1 beschrieben.
In dieser Druckschrift werden die Anwendungsbereiche, die Vor
teile und der Aufbau derartiger Gelenkorthesen ausführlich dar
gestellt. Derartige Gelenkorthesen gewinnen ihren stützenden
Effekt im wesentlichen aus direkt im Gelenkbereich angeordneten
Unterstützungsringen und lateral angeordneten Verstärkungen.
Die mit diesen Mitteln erzielbaren Wirkungen sind jedoch be
grenzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ge
lenkorthese der eingangs genannten Art zu schaffen, die
besonders weitgehende therapeutische Möglichkeiten bietet.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und des Patentanspruchs 21. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Nach dem Grundgedanken der Erfindung ist der Gelenkorthese
ein Kreuzgurt zugeordnet, wobei der Kreuzgurt mindestens vier
Gurtabschnitte aufweist, die im Beugungsbereich des Gelenks
zusammenlaufen und zwei der vier Gurtabschnitte Teil eines
distalen Kreuzgurtabschnitts sind und zwei der vier Gurtab
schnitte Teil eines proximalen Kreuzbandabschnittes sind. Der
distale und proximale Kreuzgurtabschnitt weisen jeweils
Befestigungsmittel zur Verbindung mit den Orthesenabschnitten
auf.
Mit einem solchen Kreuzgurt wird insbesondere eine
Dämpfung in der Endphase der Extension des Gelenks erreicht.
Diese Dämpfung oder Abbremsung wirkt insbesondere bei den
letzten 10° der Extension. Durch die Realisierung dieser
Dämpfung in einem Kreuzgurt ist auch eine Abrüstbarkeit bei
fortschreitendem Behandlungserfolg gewährleistet, da dieser
Kreuzgurt unabhängig von der Orthese einstellbar ist. Der
Kreuzgurt ist besonders flexibel einsetzbar, da eine Vielzahl
von Einstellungsmöglichkeiten gegeben sind und der Kreuzgurt
von der Gelenkorthese gelöst werden kann.
Bevorzugt ist der Kreuzgurt so aufgebaut, daß die vier
Gurtabschnitte des Kreuzgurts im Beugungsbereich des Gelenk
miteinander verbunden sind. Dies erfolgt insbesondere so, daß
im Beugungsbereich des Gelenks ein im wesentlichen rechteckiges
Druckteil vorgesehen ist, an dem die vier Gurtabschnitte
befestigt sind. Das Druckteil ist dabei günstigerweise aus
einem elastischem Textilmaterial gefertigt und als Gelenk
polster ausgelegt. Mit einer derartigen Ausbildung wird insbe
sondere erreicht, daß bei Streckung des Gelenks dieses auf die
sich im Beugungsbereich des Gelenks kreuzenden Gurtschnitte
wirkt, so daß über die Kreuzgurtabschitte ein Druck auf die an
grenzenden Körperbereiche ausgeübt wird. Dadurch wird insbe
sondere bei den letzten 10° der Streckung des Gelenks eine
Dämpfung erreicht, wobei die genannten Ausgestaltungen der
Gurtabschnitte im Beugungsbereich des Gelenks dazu dienen,
einen besonders bequemen Sitz und eine zielgerichtete Wirkung
hervorzurufen. Neben der Verwendung eines elastischen
Textilmaterials als Druckteil ist jedoch eine Verwendung eines
unelastischen dünnen Textilmaterials möglich.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist, der
Kreuzgurt so ausgelegt, daß zwei Gurtabschnitte, die zusammen
den distalen oder den proximalen Kreuzgurtabschnitt bilden, in
einem Winkel von etwa 115° im Beugungsbereich des Gelenks auf
einandertreffen. Eine derartige Ausbildung hat sich hinsicht
lich der orthopädischen Wirkung des Kreuzgurts am Gelenk als
besonders vorteilhaft erwiesen.
In einer besonders bevorzugten Ausbildungform weist
mindestens ein Orthesenabschnitt eine Kammer zur Aufnahme eines
Fluids, insbesondere von Luft auf, mit der eine einstellbare
Druckausübung möglich ist. Dabei verläuft gleichzeitig
mindestens ein Kreuzgurtabschnitt über einer solchen Kammer zur
Aufnahme eines Fluids. Noch günstiger ist es, wenn jeder
Orthesenabschnitte eine Kammer zur Aufnahme eines Fluids auf
weist. Diese sind günstigerweise auf der dem Beugungsbereich
des Gelenks gegenüberliegenden Seite angeordnet. Durch eine
derartige Ausbildung wird erreicht, daß bei Streckung des Ge
lenks durch die Gurtabschnitte ein Druck auf die Kammern zur
Aufnahme des Fluids ausgeübt wird, so daß es zu einer Verstär
kung der Propriozeption durch Druckerhöhung kommt. Man kann
hier auch von einem Abfedern mit einem Airbag-Effekt sprechen.
Der auf die Gurtabschnitte und damit auf das Bein wirkende
Druck wird über die Kammern in das Bein geleitet. Dabei ist es
besonders günstig, wenn der distale und der proximale Kreuz
gurtabschnitt auf der dem Beugungsbereich des Gelenks gegen
überliegenden Seite flächig erweitert sind. Durch eine solche
Ausbildung wird im Falle der Streckung des Gelenks besonders
schnell und zuverlässig das Fluid in den Kammern komprimiert,
so daß der Druck auf das Bein steigt. Die propriozeptive Wir
kung der Luftkammern steigt dabei und das Gelenk wird besonders
sicher geführt.
Erfindungsgemäß weisen der distale und der proximale
Kreuzgurtabschnitt jeweils Befestigungsmittel zur Verbindung
mit den Orthesenabschnitten auf. Bevorzugt ist es, diese Ver
bindung lösbar auszubilden, wobei dies beispielsweise durch
Druckknöpfe, Schnallen oder andere Elemente erfolgen kann. In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Befestigungsmittel
zur Verbindung der Kreuzgurtabschnitte mit den Orthesenab
schnitten als Klettverschlüsse ausgebildet. Mit diesen ist eine
schnelle und sichere Verbindung und eine äußerst flexible Ein
stellbarkeit möglich. Der Kreuzgurt kann auch ganz von der
Gelenkorthese gelöst werden. Bei fortschreitendem
Behandlungserfolg kann der Kreuzgurt immer weiter gelockert
werden.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorge
sehen, daß jeder Kreuzgurtabschnitt zwei Gurtabschnitte und ein
Zwischenstück aufweist, an dem die beiden Gurtabschnitte
längenverstellbar befestigt sind. Durch eine solche Untertei
lung der Kreuzgurtabschnitte ist eine funktionale Aufgliede
rung, Austauschbarkeit und Verstellbarkeit der einzelnen Ele
mente des Kreuzgurtes besonders einfach möglich. Insbesondere
ist es bei einer solchen Ausführungsform günstig, die Befesti
gungsmitttel an dem Zwischenstück anzuordnen. Das Zwischenstück
ist bevorzugt flächig und dreiecksförmig ausgebildet, so daß
über das Zwischenstück Druck auf die luftgefüllten Kammern der
Gelenkorthese ausgeübt werden kann. Die Verwendung von
Zwischenstücken mit anderen Formen kann im Einzelfall ebenso
günstig sein. Die Gurtabschnitte und die Zwischenstücke sind
bevorzugt aus einem unelastischem Textilmaterial hergestellt,
das an seiner Oberseite ein Flauschmaterial aufweist, das für
den Eingriff von Verhakungselementen zur Bildung einer Klett
verbindung geeignet ist.
In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung,
die auch als unabhängiger Erfindungsgedanke betrachtet werden
kann, ist die Kammer zur Aufnahme eines Fluids als Luftkammer
ausgebildet und ist der Luftkammer eine Luftdruckeinheit mit
Abmessungen im Zentimeterbereich zugeordnet. Mit dieser
Luftpumpeinheit ist es besonders einfach möglich, die in der
Gelenkorthese vorgesehene Kammer mit Luft zu füllen und so nach
Anlegen der Gelenkorthese einen zusätzlichen Druck auf die an
das Gelenk angrenzenden Körperteile auszuüben. Die Luftpump
einheit ist bevorzugt als manuell betätigbarer Pumpball
ausgebildet und weist ein Ablaßventil und ein Rückschlagventil
auf. Grundsätzlich sind auch andere, z. B. mit Kolben ausge
rüstete manuell betätigbare oder auch motorisch, z. B. mit
elektrischem Antrieb betriebene Luftpumpeinheiten einsetztbar.
Durch eine derartige Ausgestaltung ist es möglich, die
Luftpumpeinheit ständig an die Kammer angeschlossen zu lassen
und gleichzeitig die Möglichkeit zu haben, die Kammer durch
Betätigung des Pumpballs oder durch Zuführung von Luft über das
Rückschlagventil zu füllen oder Luft aus der Kammer durch das
Ablaßventil abzulassen. An einer Seite der Luftpumpeinheit sind
günstigerweise Verhakungselemente angeordnet, mit denen eine
Befestigung der Luftpumpeinheit an dem Flauschmaterial der
Gelenkorthese und besonders bevorzugt auf dem Zwischenstück des
Kreuzgurtes möglich ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeich
nung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter er
läutert. Im einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen
in:
Fig. 1 eine laterale Ansicht einer Gelenkorthese mit
Kreuzgurt;
Fig. 2 eine frontale Ansicht einer Gelenkorthese mit
Kreuzgurt;
Fig. 3 eine dorsale Ansicht einer Gelenkorthes mit
Kreuzgurt.
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Luftpumpeinheit der
Gelenkorthese.
In Fig. 1 ist eine Gelenkorthese, genauer eine Knieorthese, mit
einem Kreuzgurt dargestellt. Die Gelenkorthese ist allgemein
mit 1 und der Kreuzgurt mit 2 bezeichnet. Die Gelenkorthese
weist einen proximalen Orthesenabschnitt 3 oberhalb des Knies
und einen distalen Orthesenabschnitt 4 unterhalb des Knies auf.
Insgesamt weist die Gelenkorthese 1 einen aus einem elastischen
Textil hergestellten Schlauch 5 auf, der über das Gelenk
gezogen wird. Dieser Schlauch 5 ist mit einer Vielzahl von
Funktionselementen versehen. Im proximalen und im distalen
Orthesenabschnitt ist der Schlauch 5 jeweils mit einem etwa
50 mm breiten Feststellgurt 6 versehen, dessen Länge einstell
bar ist und so zur Einstellung eines festen Sitzes der Orthese
benutzt werden kann. Der Gurt weist Flausch- und Klettelemente
oder Verhakungselemente auf, so daß mittels eines Klettver
schlusses eine beliebige Einstellung erfolgen kann. Auf beiden
Seiten der Gelenkorthese ist jeweils eine Textiltasche
vorgesehen, in die eine Längsaussteifung 17 eingelegt ist, die
zwei parallel eingelegte Flachspiralfedern im Beugungsbereich
und an beiden Seiten daran anschließende Stahlbänder 8 auf
weist. In den Schlauch 5 ist weiterhin ein aus Silikon
bestehender Ring 9 eingebracht. Im Falle der hier dargestellten
Knieorthese handelt es sich um einen Patellaring, der so in dem
Schlauch 5 angeordnet ist, daß er um die Kniescheibe zu liegen
kommt, um eine Druckentlastung der Kniescheibe zu bewirken und
durch die massierende Wirkung auch den Schwellungsabbau zu
fördern. Der Ring 9 ist nicht durchgehend ausgebildet, sondern
weist zwei bogenförmige Bereiche auf, die rechts und links des
Gelenks angeordnet sind, so daß am proximalen und am distalen
Endbereich des Gelenks Aussparungen verbleiben. Durch eine der
artige Gestaltung wird sichergestellt, daß die durch den Ring
beabsichtigte Wirkung insbesondere an den Seitenbereichen des
Gelenks tatsächlich realisiert wird. Der proximale Orthesen
abschnitt 3 und der distale Ortehesenabschnitt 4 weisen zudem
Taschen 10 und 11 auf, die im wesentlichen aus einem textilen
unelastischen Material bestehen, das an drei Seiten auf den
Schlauch 5 aufgenäht ist und das an der vierten Seite, die zum
Endbereich der Orthese gerichtet ist, einen Klettverschluß 12
aufweist, so daß durch Schließen des Klettverschlusses 12 eine
vollständig geschlossene Tasche entsteht, die auf der dem Beu
gungsbereich des Gelenks abgewandten Seite der Orthese angeord
net ist. In diese Tasche ist ein größenmäßig an die Tasche an
gepaßter Beutel einlegbar, der aus einem luftundurchlässigen
Plastikmaterial besteht. Der Beutel weist eine Zuführöffnung
auf, die durch eine in der Tasche 10 bzw. in der Tasche 11 vor
gesehene Ausnehmung herausgeführt ist, so daß durch diese
Öffnung Luft in den Beutel eingebracht werden kann. Die Luftzu
führung tritt an der mit 14 bezeichneten Stelle durch die
Tasche und ist dort mit einer Luftpumpeinheit 13 verbunden, mit
der der in der Tasche befindliche Beutel aufblasbar ist, wo
durch sich eine Versteifung des entsprechenden Orthesen
abschnitts ergibt.
Der der Orthese 1 zugeordnete Kreuzgurt 2 weist einen
distalen Kreuzgurtabschnitt 15 und einen proximalen Kreuz
gurtabschnitt 16 auf.
In Fig. 2 ist eine frontale Ansicht der Gelenkorthese 1
und des Kreuzgurtes dargestellt, der der Gelenkorthese zugeord
net ist. Jeder der Kreuzgurtabschnitte 15 und 16 weist zwei
Gurtabschnitte 7 und ein Zwischenstück 18 auf. An den beiden
Enden des Zwischenstücks 18 sind Umlenkösen 19 befestigt, durch
die die Enden der Gurtabschnitte 7 jeweils hindurchlaufen. Die
Gurtabschnitte 7 weisen an ihrer Oberseite ein Flauschmaterial
und im Endbereich Klett- oder Verhakungselemente auf, die in
das Flauschmaterial nach Umlenkung durch die Umlenkösen 19 ein
greifen und eine Klettverbindung bilden. Auf diese Weise läßt
sich eine stufenlose, leicht kontrollierbare und auch wieder
lösbare Längeneinstellung des distalen und des proximalen
Kreuzgurtabschnitts vornehmen. Das Zwischenstück 19 weist an
seiner Unterseite ebenfalls Klett- oder Verhakungselemente auf,
die zum Eingriff in ein Flauschmaterial geeignet sind, das auf
den Taschen 10 und 11 angeordnet ist. Das Zwischenstück 18 ist
gegenüber den Gurten 17 flächig erweitert und insbesondere im
zentralen Bereich, der auch die Klettelemente aufweist,
besonders breit ausgebildet. Insbesondere ist das Zwischenstück
18 dreiecksförmig ausgebildet, so daß durch eine derartige
flächige Ausbildung bei einer Anspannung und Druckausübung auf
den Kreuzgurt ein Druck auf die Taschen 10 und 11 und die darin
befindlichen luftgefüllten Beutel ausgeübt wird. Dadurch er
folgt eine stärkere Druckübertragung und Massagewirkung auf die
an das Gelenk angrenzenden Körperteile, wodurch eine dämpfende
Wirkung bei einer starken Streckung des Gelenks erreicht wird.
Die Kreuzgurtabschnitte 15 und 16 können auch so ausgebildet
sein, daß die Zwischenstücke 18 noch weiter bis zu den
proximalen und distalen Enden der Orthesenabschnitte geführt
sind, so daß das Zwischenstück 18 unterhalb der Luftpumpeinheit
13 angeordnet ist. Die Luftpumpeinheit 13 ist als Pumpball aus
gebildet, die an der Unterseite Klettelemente aufweist und mit
diesen an dem Flauschmaterial des Zwischenstücks 18 befestigbar
ist. In den Figuren übereinstimmende Elemente sind mit gleichen
Bezugszahlen bezeichnet.
In der Fig. 3 ist eine dorsale Ansicht der Gelenkorthese
und des Kreuzgurts dargestellt. Die Gurtabschnitte 7 des
distalen und des proximalen Kreuzgurtabschnitts laufen im
Beugungsbereich des Gelenks, im vorliegenden Fall in der Knie
kehle, in einem Druckteil 21 zusammen. Dieses Druckteil 21 ist
im wesentlichen rechteckig aus einem festen elastischen
Textilmaterial hergestellt. In den Eckbereichen ist das Druck
teil so ausgeführt, daß dort gerade Ansatzbereiche vorhanden
sind, an denen die Gurtabschnitte 7 angenäht sind. Das Druck
teil 21 ist so gestaltet, daß ein Winkel 22 zwischen zwei
Gurtabschnitten 17 eines Kreuzgurtabschnitts, beispielsweise
des proximalen Kreuzgurtabschnitts 15, einen Winkel von etwa
115° aufweist. In dieser Ansicht sind die Feststellgurte 6
deutlich zu erkennen, mit deren Hilfe die Orthese am Körper des
Patienten befestigbar ist. Der Schlauch 5 besteht aus einem
elastischem Bandagenmaterial mit einer Kompression von 15 bis
40 mmHg. Mit 20 ist eine Anziehhilfe 20 bezeichnet.
In Fig. 4 ist eine Draufsicht auf die Luftpumpeinheit 13
dargestellt, die an der Gelenkorthese und insbesondere auf dem
Zwischenstück 18 befestigbar ist. Die Luftpumpeinheit 13 weist
ein metallisches Verbindungsstück 25 auf, das in in die Luftzu
führung des luftundurchlässigen Beutels einschiebbar ist. Der
Beutel und die Luftzuführung sind aus einem im gewissen Umfang
dehnbaren Plastikmaterial gefertigt, so daß das metallische
Verbindungsstück 25, das die Form eines Röhrchens hat, nach
Einführen in die Zuführöffnung eine dichte Verbindung mit der
Zuführöffnung des Beutes bildet. Die Luftpumpeinheit 13 ist als
Pumpball ausgeführt, so daß durch Drücken auf den zentralen
Bereich 28 der Luftpumpeinheit 13 Luft durch das Verbindungs
stück 25 in den Beutel gepumpt wird. Im Endbereich der Luftpum
peinheit 13 ist ein Rückschlagventil 27 vorgesehen, das bei
normaler Betätigung der Luftpumpeinheit 13 abdichtet, durch das
jedoch von Außen zusätzlich Luft zugeführt werden kann, so daß
alternativ zu der Betätigung des Pumpballs eine externe Luftzu
führung möglich ist. Weiterhin ist ein Ablaßventil 26
vorgesehen, das eine Feder aufweist, die das Ventil geschlossen
hält. Durch Aufwendung eines mechanischen Drucks gegen die
Federspannung kann das Ventil geöffnet werden, so daß Luft aus
dem Beutel entweichen kann. An der Unterseite der Luftpumpein
heit 13 sind Klett- oder Verhakungselemente vorgesehen, die zum
Eingriff in auf dem Zwischenstück oder der Gelenkorthese vor
handenes Flauschmaterial ausgebildet sind.
Eine besonders gute Wirkung ergibt sich bei folgender An
wendung der Orthese: Beim Anlegen der Orthese werden die Kreuz
gurtabschnitte 15 und 16 diagonal nach vorne gezogen und
mittels der Umlenkösen 18 an dem Zwischenstück 19 leicht ge
spannt und geschlossen. Während der Streckung des Gelenks, ins
besondere des Knies, drückt das Gelenk auf das Druckteil 21,
wodurch sich die Gurtabschnitte und damit insgesamt die Kreuz
gurtabschnitte 15 und 16 spannen und einer weiteren Streckung
des Gelenks entgegenwirken. Frontseitig wird diese Kraft über
die luftgefüllten Kammern 10, 11 in die an das Gelenk angren
zenden Körperteile geleitet. Die Luft in den Beuteln wird
komprimiert und der Druck steigt. Dies führt zu einer Verstär
kung der propriozeptiven Wirkung der Gelenkorthese und somit zu
einer sicheren Führung des Gelenks. Außerdem haben die luftge
füllten Kammern unter dem Kreuzgurtabschnitt einen federnden
Effekt.
Claims (21)
1. Gelenkorthese, insbesondere Knieorthese, mit mindestens
zwei Orthesenabschnitten, die zur Anbringung an zwei an ein
Gelenk angrenzende Körperbereiche des Patienten ausgelegt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gelenkorthese (1) ein Kreuzgurt (2) zugeordnet ist,
daß der Kreuzgurt (2) mindestens vier Gurtabschnitte (7) aufweist, die im Beugungsbereich des Gelenks zusammenlaufen,
daß zwei der vier Gurtabschnitte (7) Teil eines distalen Kreuzgurtabschnitts (15) sind,
daß zwei der vier Gurtabschnitte (7) Teil eines proximalen Kreuzgurtabschnitts (16) sind,
daß der distale und der proximale Kreuzgurtabschnitt (15, 16) jeweils Befestigungsmittel zur Verbindung mit den Orthesenabschnitten (3, 4) aufweisen.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gelenkorthese (1) ein Kreuzgurt (2) zugeordnet ist,
daß der Kreuzgurt (2) mindestens vier Gurtabschnitte (7) aufweist, die im Beugungsbereich des Gelenks zusammenlaufen,
daß zwei der vier Gurtabschnitte (7) Teil eines distalen Kreuzgurtabschnitts (15) sind,
daß zwei der vier Gurtabschnitte (7) Teil eines proximalen Kreuzgurtabschnitts (16) sind,
daß der distale und der proximale Kreuzgurtabschnitt (15, 16) jeweils Befestigungsmittel zur Verbindung mit den Orthesenabschnitten (3, 4) aufweisen.
2. Gelenkorthese nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vier Gurtabschnitte (7) des Kreuzgurtes (2) im
Beugungsbereich des Gelenks miteinander verbunden sind.
3. Gelenkorthese nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Beugungsbereich des Gelenks ein im wesentlichen
rechteckiges Druckteil (21) vorgesehen ist, an dem die vier
Gurtabschnitte (7) befestigt sind.
4. Gelenkorthese nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckteil (21) aus einem elastischem Textilmaterial
gefertigt ist.
5. Gelenkorthese nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckteil (21) als Kniekehlenpolster ausgelegt ist.
6. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Gurtabschnitte (7), die zusammen den distalen oder
den proximalen Kreuzgurtabschnitt (15, 16) bilden, in einem
Winkel von etwa 115° im Beugungsbereich des Gelenks
aufeinandertreffen.
7. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Orthesenabschnitte mindestens eine Kammer (10) zur
Aufnahme eines Fluids, insbesondere von Luft, aufweisen und
daß mindestens ein Kreuzgurtabschnitt (15) über einer Kammer
(10) zur Aufnahme eines Fluids angeordnet ist.
8. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Orthesenabschnitt (15, 16) eine Kammer (10, 11) zur
Aufnahme eines Fluids aufweist, die auf der dem Beugungsbereich
des Gelenks gegenüberliegenden Seite angeordnet ist.
9. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der distale und der proximale Kreuzgurtabschnitt (15, 16)
auf der dem Beugungsbereich des Gelenks gegenüberliegenden
Seite flächig erweitert sind.
10. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Kreuzgurtabschnitt (15, 16) zwei Gurtabschnitte (7)
und ein Zwischenstück (18) aufweist.
11. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsmittel zur Verbindung der
Kreuzgurtabschnitte (15, 16) mit der Gelenkorthese (1) zur
Bildung einer lösbaren Verbindung ausgebildet sind.
12. Gelenkorthese nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsmittel als Klettverschlüsse ausgebildet
sind.
13. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsmittel an dem Zwischenstück (18) angeordnet
sind.
14. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenstück (18) flächig und dreiecksförmig
ausgebildet ist.
15. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkstoff für die Gurtabschnitte (7) und die
Zwischenstücke (18) ein unelastisches Textilmaterial ist.
16. Gelenkorthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer zur Aufnahme eines Fluids als Luftkammer ausgebildet ist und
daß der Luftkammer eine Luftpumpeinheit (13) mit Abmessungen im Zentimeterbereich zugeordnet ist.
daß die Kammer zur Aufnahme eines Fluids als Luftkammer ausgebildet ist und
daß der Luftkammer eine Luftpumpeinheit (13) mit Abmessungen im Zentimeterbereich zugeordnet ist.
17. Gelenkorthese nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftpumpeinheit (13) ein Ablaßventil (26) aufweist.
18. Gelenkorthese nach einem der Ansprüche 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftpumpeinheit (13) ein Rückschlagventil (27)
aufweist.
19. Gelenkorthese nach einem der Ansprüche 16-18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftpumpeinheit (13) an mindestens einer Seite
Verhakungselemente aufweist.
20. Gelenkorthese nach einem der Ansprüche 16-19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftpumpeinheit (13) als Pumpball ausgebildet ist.
21. Kreuzgurt zur Verwendung mit einer Gelenkorthese nach
einem der Ansprüche 1-20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kreuzgurt (2) mindestens vier Gurtabschnitte (7) aufweist, die in einem Punkt zusammenlaufen der im Beugungsbereich eines Gelenks anordbar ist,
daß zwei der vier Gurtabschnitte (7) Teil eines distalen Kreuzgurtabschnitts (15) sind,
daß zwei der vier Gurtabschnitte (7) Teil eines proximalen Kreuzgurtabschnitts (16) sind,
daß der distale und der proximale Kreuzgurtabschnitt (15, 16) jeweils Befestigungsmittel zur Verbindung mit der Gelenkorthese aufweisen.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kreuzgurt (2) mindestens vier Gurtabschnitte (7) aufweist, die in einem Punkt zusammenlaufen der im Beugungsbereich eines Gelenks anordbar ist,
daß zwei der vier Gurtabschnitte (7) Teil eines distalen Kreuzgurtabschnitts (15) sind,
daß zwei der vier Gurtabschnitte (7) Teil eines proximalen Kreuzgurtabschnitts (16) sind,
daß der distale und der proximale Kreuzgurtabschnitt (15, 16) jeweils Befestigungsmittel zur Verbindung mit der Gelenkorthese aufweisen.
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DE (1) | DE19844545B4 (de) |
Cited By (4)
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