DE19844116A1 - Wirkstoffkombination insbesondere zur Prophylaxe und Therapie von ischämischen Organschäden und Reperfusionssyndromen - Google Patents

Wirkstoffkombination insbesondere zur Prophylaxe und Therapie von ischämischen Organschäden und Reperfusionssyndromen

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Abstract

Beschrieben sind Wirkstoffgemische insbesondere zur Prophylaxe und Therapie von ischämischen Organschäden und Reperfusionssyndromen, die mindestens einen Hemmstoff der Kontraktilität venolärer Endothelzellen, z. B. eine Benzopyron-Verbindung, ausgenommen blutgerinnungs-hemmende Benzopyron-Verbindungen wie Dicumarol, und mindestens ein nichtsteroidales Antiphlogistikum enthalten.

Description

Die Erfindung betrifft eine Wirkstoffkombination (verabreichbar beispielsweise als Infusions- bzw. Injektionslösung, als Tablette, Inhalat oder in beliebiger anderer Darreichungsform) als Pharmazeutikum insbesondere zur Prophylaxe und Therapie von während partieller oder globaler Ischämie entstehenden und nach Reperfusion sich manifestierenden Organschäden und anderen Syndromen.
Eine in allen Bereichen eines Organs physiologisch regulierte Durchblutung ist die wichtigste Voraussetzung für die Lebensfähigkeit der betreffenden Gewebezellen: Sauerstoff und Nähr­ substrate werden antransportiert und sichern die Deckung des ständig vorhandenen Energie­ bedarfs - Kohlendioxid, Metabolite und Wärme, die den energieliefernden und strukturerhal­ tenden Stoffwechsel der Zellen zu hemmen drohen, werden abtransportiert.
Vor diesem Hintergrund ist verständlich, daß Durchblutungsstörungen aller Art aufgrund des sich rasch einstellenden Energiedefizits die Funktionsfähigkeit der Organe bis hin zum Ab­ sterben bedrohen. Manche Organe, wie z. B. Skelettmuskeln, können selbst globale Ischämien bei 37°C mehrere Stunden, andere, wie z. B. das Gehirn, nur wenige Minuten überleben. Eine herausragende Rolle nimmt das ebenfalls wenig ischämietolerante Herz ein, da von dessen Leistungsfähigkeit (und damit von der ausreichenden Durchblutung der Koronararterien) die Blutversorgung aller anderen Körperorgane abhängt. Die entsprechende Grundlagenforschung konzentrierte sich aus diesem Grund besonders auf das Herz.
Kommt die Organdurchblutung nach einer Phase der Ischämie wieder in Gang, dann besteht paradoxerweise gerade im Augenblick der Redurchblutung und kurz danach ein erhebliches Gefährdungspotential für die Gewebestrukturen. Dieses den Pathologen schon lange bekannte Phänomen wird als "Reperfusionssyndrom" bezeichnet (Lit. 1). Schon in diesem Begriff kommt zum Ausdruck, daß unter Umständen sehr viele verschiedene pathogene Einflüsse ursächlich verantwortlich gemacht werden können. Im Brennpunkt heutiger Forschung zur Entstehung primärer myokardialer Reperfusionsschäden stehen die verschiedenen Gewebe des Koronarsystems, und an erster Stelle das vaskuläre Endothelgewebe als Auskleidung der Blutgefäße und als eigentlicher Blutbehälter des Körpers. Dieses bisher im Hinblick auf seine Funktionalität in den verschiedenen Blutgefäßarten noch wenig differenziert charakterisierte Gewebe erscheint besonders durch verschiedene Oxidantien aus aktivierten Leukozyten, Makrophagen und/oder Histiozyten stark gefährdet. Entzündungsmediatoren aus derartigen aktivierten Blut- und/oder Gewebezellen sollen außerdem die Permeabilität des Endothels erhöhen. Dies könnte zur Entstehung von ausgedehnten interstitiellen Ödemen führen, die wiederum die Mikrozirkulation bedrohen würden.
Heute vor allem am Herzen angewendete therapeutische Maßnahmen gegen das Energiedefizit betreffen die Ausschaltung elektrischer und mechanischer Arbeitsleistungen des Organs sowie eine globale Abkühlung. Erstere wird durch kontinuierliche oder diskontinuierliche Anwendung diverser hyperkaliämischer ("kardioplegischer") kristalloider oder bluthaltiger Perfusionslösungen erreicht, letztere, indem man diese meist auf 4°C vorkühlt und das perfundierte Organ damit auf eine Temperatur unter 17°C (4-17°C) einstellt (Lit. 2). Beide Maßnahmen laufen auf eine Reduktion des Energiestoffwechsels hinaus. Spezielle Zusätze wie Adenosin, Pyruvat und Ribose (siehe EP-B-0108820) oder Glucose und Insulin (Lit. 3) zum hyperkaliämischen Perfusionsmedium sollen die Verfügbarkeit myokardialer ATP-Reserven verbessern. Eine hohe Pufferkapazität, vorzugsweise mit Hilfe von Histidin, soll die ischämisch bedingte Ansäuerung des Myokards einschränken. Praktiziert wurden auch Maßnahmen zur Anhebung der myokardialen Glykogenkonzentration bzw. Purinverbindungen wie z. B Adenosin 12 h vor Beginn einer kardioplegisch geführten Herzoperation. Stark proklamiert wird neuerdings von einigen Kliniken auch die Anwendung der besonders teuren Blutkardioplegie (Lit. 4), also die Perfusion intraoperativ stillzustellender Organe mit hyperkaliämisch gemachtem Blut aus dem übrigen Patientenkreislauf. Diese neue Technik wurde nicht zuletzt vor allem auch zur Verhinderung von Reperfusionsschäden eingesetzt. Dabei steht vor Augen, daß Blut viele antioxidativ wirksame Verbindungen enthält, sich durch eine hohe Pufferkapazität auszeichnet, eine hohe Sauerstoffkapazität aufweist, und nicht zuletzt aufgrund des durch die Plasmaproteine ausgeübten onkotischen Drucks einen hohen, der Bildung myokardialer Ödeme entgegenstehenden osmotischen Druck entfaltet.
Notwendigerweise muß das Blut im peripheren Kreislauf aber ständig über Membranen oxygeniert werden, eine Methode, die schon für sich zu einer Aktivierung von Leukozyten und Thrombozyten führen kann, die dann bei einer späteren Reperfusion gefährlich werden können. Inwieweit solche Maßnahmen auch allein schon zur Verstopfung von Mikrogefäßen und damit bei Reperfusion z. B. der koronaren Mikrozirkulation auch der koronaren Kapillaren führen ("capillary plugging"), ist noch wenig erforscht. Die Anwesenheit eventuell vorstimulierter Leukozyten und Thrombozyten im Koronarsystem erscheint im Lichte der oben beschriebenen Erkenntnisse über die endothelial bedingte Pathogenese von Reperfusionsschäden jedenfalls sehr bedenklich. Diese Interpretation befindet sich in Übereinstimmung mit Literaturbefunden, nach denen Maßnahmen zur spezifischen Elimination von Leukozyten aus Vollblut die beobachtbaren Reperfusionsschäden erheblich verringert haben (Lit. 5). Aus praktischen Gründen kann dieser Aufwand im klinischen Routinebetrieb jedoch nicht durchgeführt werden. Ganz ähnliche Beobachtungen und Limitationen gelten auch im Hinblick auf die Blockierung endothelialer oder leukozytärer Adhäsionsmoleküle mit spezifischen Antikörpern. Diskutiert wird außerdem Allopurinol als Kardioprotektivum, das als Inhibitor der ischämisch aus Xanthindehydrogenase gebildeten Xanthinoxidase die im Augenblick der Reperfusion über dieses Enzym laufende Superoxidradikalproduktion verhindern soll. Allerdings wird durch diesen Inhibitor auch die endogen ablaufende Harnsäureproduktion stark vermindert, was im Hinblick auf die antioxidativen Eigenschaften dieses Purinkörpers bedenklich ist (Allopurinol selbst hat keine antioxidative Eigenwirkung). Zu nennen sind schließlich auch noch verschiedene, durchweg aber nur auf eine bessere Kontrolle konservativer Therapieansätze hinauslaufende Prinzipien der Abwicklung des Reperfusionsverfahrens selbst, die erstmalig von Buckberg (Lit. 6) formuliert wurden.
Überblickt man alle klinisch verfügbaren Maßnahmen gegen ischämisch bedingte Organ­ schäden, so läßt sich festhalten, daß Hypothermie und hyperkaliämische Perfusionstechnik durch Senkung des Energiebedarfs betroffener Organe zwar große Fortschritte auf operati­ vem, vor allem kardiochirurgischem Sektor ermöglicht haben, die damit erzielbaren Überle­ benszeiten von 2-6 h aber immer noch zu niedrig liegen, um viele operative Probleme voll in den Griff zu bekommen. Gegen die in der Praxis sehr häufig auftretenden, strukturellen und funktionellen Reperfusionsschäden gab es bis heute überhaupt noch keine kausale Therapie­ möglichkeit.
Der Erfindung liegt zunächst die Aufgabe zugrunde, diese bisher noch unbekannten pathogenetischen Mechanismen zumindest soweit aufzuklären, daß die Auswahl bzw. Bereitstellung spezifisch und umfassend wirkender Pharmakakombinationen zur Prophylaxe und Therapie struktureller und funktioneller Reperfusionsschäden in zuvor ischämischen Organgeweben ermöglicht wird.
Dieser initialen Zielsetzung folgend gelang es uns erstmalig, Endothelzellen aus den kleinsten Venen (= venoläre Endothelzellen) des Koronarsystems von Tier und Mensch zu isolieren und ihrer funktionellen Spezialisierung nach zu charakterisieren. Die im folgenden geschilderten Versuchsgruppen 1-3 geben auch in hierfür speziell entwickelte methodische Ansätze Einblick. Weiterhin gelang es, Spezies-autologe Blutzellarten (Lymphozyten, Monozyten, Granulozyten und Thrombozyten) in besonders reinen Fraktionen zu gewinnen und für die Versuche einzusetzen.
Aufgrund systematischer Studien (vgl. Versuchsgruppen 1-3) wurde entdeckt, daß Endothelzellen venolären Ursprungs über eine überraschende Kontraktilität verfügen. Endothelzellen aus anderen Blutgefäßtypen (Kapillaren, Arteriolen, große Blutgefäße) besitzen diese Kontraktilität nicht. Zeitraffervideomikroskopische Serienbilder (Abb. 3 und 4) zeigen besonders direkt, daß der jeweilige Kontraktionszustand der venolären Endothelschicht entscheidend ist für die Dichtigkeit der Venolen. Pathogenetisch von höchstem Interesse ist nun, daß gleichzeitig aktivierte Leukozyten und Thrombozyten in metabolischer Interaktion Arachidonsäuremetabolite freisetzen können; die schon in geringster Konzentration eine rasche Kontraktion venolärer Endothelzellen bewirken und so in vivo interstitielle Ödeme induzieren. Einen wichtigen Aspekt dieser metabolischen Interaktion bildet die Freisetzung von Vorläufersubstanzen aus aktivierten Thrombozyten, die in Anwesenheit von Leukozyten zu endothel-konstriktiv wirksamen Verbindungen weiterverstoffwechselt werden.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Wirkstoffkombination (verabreichbar beispielsweise als Infusions- bzw. Injektionslösung, als Tablette, Inhalat oder in beliebiger anderer Darreichungsform) zur Prophylaxe und Therapie von ischämischen Organschäden und Reperfusionssyndromen bereitzustellen, die damit auch zur Prophylaxe und Therapie von Mikrozirkulationsstörungen aller Art (z. B. im Rahmen von arteriosklerotischen Prozessen, Thrombosen, Bindegewebserkrankungen wie Parodontose, Verbrennungen und Vaskulitiden aller Art), allen Formen des Kreislaufschocks, der Eklampsie und zur Unterstützung einer therapeutischen Immunsuppression geeignet ist.
Aufgrund der geschilderten grundlagenwissenschaftlichen Entdeckungen ergeben sich folgende Anforderungen an das komplexe Wirkprofil geeigneter Pharmaka, die umfassend nur durch geeignete Wirkstoffkombinationen erzielt werden können:
  • a) Relaxation des venolären Endothels bzw. Inhibition der Kontraktilität der venolären Endothelzellen und
  • b) Inhibition der Produktion und Freisetzung ödemverursachender Eikosanoide aus gleichzeitig aktivierten, metabolisch kooperierenden Thrombozyten und Leukozyten.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Wirkstoffkombination gelöst, die mindestens einen Hemmstoff der - durch aktivierte Leukozyten und Thrombozyten induzierbaren - Kontraktilität venolärer Endothelzellen und mindestens ein nichtsteroidales Antiphlogistikum enthält.
Besonders bevorzugte Wirkstoffkombinationen enthalten in pharmakologisch verträglicher Dosierung mindestens eine Benzopyron-Verbindung, die als Hemmstoff der Kontraktilität venolärer Endothelzellen dient. Ausgenommen sind jedoch blutgerinnungshemmende Benzopyron-Verbindungen wie Dicumarol.
Solche in erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen enthaltenen Benzopyrone leiten sich bevorzugt ab von α-Pyron- und γ-Pyron-Verbindungen der Grundformeln
die am α-Pyron bzw. γ-Pyron-Grundgerüst einen oder mehrere Substituenten haben können, bei denen es sich bevorzugt um Hydroxylgruppen handelt. Diese Hydroxylgruppen können frei oder alkyliert bzw. hydroxyalkyliert sein, oder aber auch in Form von Glykosidderivaten vorliegen. Die Alkylreste sind vorzugsweise Methyl- oder Ethylgruppen. Die Glykosidbindung erfolgt bevorzugt in Position 3; üblicherweise mit Zuckern wie Rhamnose, Glucose, Glucorhamnose, Galaktose, Mannose, Lignan oder Arabinose. Dabei kommen alle optischen Enantiomeren in Frage.
Erfindungsgemäß bevorzugt verwendete γ-Pyronderivate sind in der Position 2 oder 3 ben­ zyliert. Dadurch leiten sich die jeweils 3 Ringe enthaltenden Klassen der Flavone bzw. Iso­ flavone ab (Ringe A, B, C).
Durch Reduktion der 2-3 Bindung leiten sich die entsprechenden Flavane bzw. Isoflavane ab. Flavonole bzw. Isoflavonole unterscheiden sich von den Flavonen bzw. Isoflavonen durch Einführung einer zusätzlichen, häufig glykosylierten Hydroxylgruppe in Position 3. Erfin­ dungsgemäße Anwendung können auch die Anthocyanidine beanspruchen, bei denen Ring C geöffnet ist.
Bevorzugt verwendete Flavonoidverbindungen haben eine oder mehrere Hydroxylfunktionen in den Ringpositionen 3, 5, 7, 2', 3', 4' und/oder 5', die auch in Form ihrer alkylierten bzw. hydroxyalkylierten Derivate vorliegen können. Die folgende Tabelle 1 benennt einige wichtige, natürlich vorkommende Vertreter dieser Verbindungen. In den Beispielen sind bevorzugte Benzopyron-Verbindungen aufgeführt.
Tabelle 1
Natürlich vorkommende Flavonoide
Viele dieser Verbindungen kommen als Bestandteile von Nahrungsmitteln vor. Sie gelten hinsichtlich ihrer Toxizität und Nebenwirkungen als unbedenklich (Lit. 7c).
Erfindungsgemäß verwendbare nichtsteroidale Antiphlogistika umfassen alle selektiven Hemmstoffe der Cyclooxigenase 1. Spezielle Beispiele finden sich z. B. in der EP-B-0 311 677.
Bevorzugte, erfindungsgemäß verwendbare nichtsteroidale Antiphlogistika umfassen Verbin­ dungen aus der Gruppe Acetylsalicylsäure, Arylpropionsäurederivate (z. B. Ibuprofen, Flur­ biprofen und Naproxen), Arylessigsäurederivate (z. B. Diclofenac), Indolessigsäurederivate (z. B. Indometacin), Anthranilsäurederivate (z. B. Mefenaminsäure, Flufenaminsäure), Oxicame (z. B. Piroxicam und Tenoxicam) und Pyrazolidindione (z. B. Phenylbutazon).
Das erfindungsgemäß besonders bevorzugte nichtsteroidale Antiphlogstikum für die Wirk­ stoffkombination ist die Acetylsalicylsäure aufgrund ihrer geringen Plasmahalbwertszeit (ca. 25 Minuten) und ihrer hohen Selektivität und guten Verträglichkeit bei niedriger Dosierung.
Die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination interveniert mit den oben geschilderten Patho­ mechanismen während Reperfusion ischämischer Organe und verhindern die entsprechenden Schäden kausal durch a) Protektion gegenüber oxidativen Gewebeschäden, b) Verhinderung interstitieller Ödeme durch Abdichtung des Gefäßendothels und c) gleichzeitige Prophylaxe einer Plättchen-, Leukozyten- und Endothelzellaktivierung. Optimierte hyperkaliämische Grundlösungen zur Aufnahme dieser Wirkstoffe verringern gleichzeitig das Energiedefizit der Organgewebe während der vorangehenden Ischämie.
Aus diversen Publikationen war zwar bekannt, daß Flavonoide in tierischen Membranen einlagern können und nach oraler Applikation im vaskulären Endothel akkumulieren (vgl. Lit. 8). Aus solchen Gründen wurde ihnen schon frühzeitig eine Ödem-präventive Wirkung im Rahmen der Therapie chronisch venöser Insuffizienzen im Beinbereich zugesprochen, die aber abzielte auf die Behandlung hydrostatisch (also nicht entzündlich) bedingter Beinödeme. Dieselben Wirkstoffe können im Tiermodell schmerzlindernd und fiebersenkend wirken, Ein­ flüsse, die durch eine Cyclooxygenase- und Lipidoxygenase-hemmende Wirkung begründet sein sollen. Auch diverse hydrolytische (lysosomale) Enzyme werden bekanntlich durch Fla­ vonoide stark gehemmt. Allergien oder Hypersensibilitätsreaktionen vom verzögerten Typ werden auch heute noch vielfach mit Dinatriumcromoglykat therapiert, einer Verbindung, die - wie die Flavonoide - ein Benzopyron-Ringsystem aufweist (Lit. 9). Die Wirkung der Fla­ vonoide auf die im Rahmen allergischer Krankheitsmechanismen involvierten Mastzellen wurde auf die Inhibition einer ATPase in der Membran der Mastzellgranula zurückgeführt (Lit. 7c). Flavonoide bilden außerdem starke Komplexe mit zweiwertigen Schwermetallionen (Fe2+, Cu2+, Zn2+) und können leicht oxidiert werden (Lit. 7c). Diese Eigenschaften machen diese Verbindungen zu hochwirksamen Radikalfängern und Antoxidantien gerade in hochaktiven tierischen Geweben wie dem Gefäßendothel. Die in Rotwein in hoher Konzentration enthaltenen, und damit von der südfranzösischen Bevölkerung stark konsu­ mierten Flavonoide sollen durch aggressive Radikale bedingte, ischämische Herzkrankheiten stark verringern können.
Einer Flut von Publikationen war auch bereits zu entnehmen, daß nichtsteroidale Antiphlo­ gistika wie Acetylsalicylsäure, Indometacin, Ibuprofen, Naproxen, Meclofenamat, Sulindac, Flufenamat ihre antiphlogistische Wirkung (Schmerzlinderung, Fiebersenkung) durch irre­ versible (Acetylsalicylsäure) bzw. kompetitive (alle anderen) Hemmung der Cyclooxyge­ nase 1 entfalten. Dadurch stellen diese Wirkstoffe auch starke Hemmstoffe der Plättchen dar. Oral nach einer initialen, einmaligen Tagesdosis von 100 mg an den folgenden Tagen nur noch in Konzentrationen von 20-40 mg/d gegebene Acetylsalicylsäure konnte in einer breit angelegten klinischen Studie (an 17187 Patienten) ischämische Herzschäden signifikant - es wurde postuliert, durch Thrombozytenaggregationshemmung - verringern.
Die kombinierte Applikation einer Benzopyron-Verbindung (z. B. eines Flavonoids) mit einem nichtsteroidalen Antiphlogistikum (z. B. Acetylsalicylsäure) ist bisher weder am Ganztier noch am menschlichen Patienten gebräuchlich bzw. für sinnvoll erachtet worden. Ein Hinweis auf Wirkstoffgemische, Infusionslösungen oder Inhalate zur Prophylaxe und Therapie von u. a. ischämischen Organschäden und Reperfusionssyndromen gemäß der vorliegenden Erfindung läßt sich aus den bisherigen therapeutischen Anwendungen der Wirkstoffklassen nicht entnehmen, letzteres auch umso mehr, als die hier abgeleiteten und kausal mit dieser Wirkstoffkombination therapierbaren Pathomechanismen ischämisch bedingter Perfusionsschäden zum Zeitpunkt der Anmeldung noch unbekannt waren. Der vorliegenden Erfindung liegt die unerwartete Entdeckung zugrunde, daß die Endothelzellen der kleinsten Venen (venoläre Endothelzellen) sich unter dem Einfluß aktivierter Blutzellen, insbesondere von Leukozyten und Thrombozyten, kontrahieren können, daß Benzopyron-Verbindungen, wie z. B. Flavonoide, spezifische Hemmwirkungen auf die Kontraktilität der venolären Endothelzellen entfalten und durch ihre antioxidativen Eigenschaften die aus aktivierten Leukozyten freigesetzten Oxidantien neutralisieren können, und daß nichtsteroidale Antiphlogistika wie z. B. Acetylsalicylsäure die Thrombozyten hemmen und dadurch die Anlieferung von Eikosanoiden unterbinden, die in Leukozyten zu Wirkstoffen verwandelt werden können, die wiederum die Kontraktilität venolärer Endothelzellen induzieren. Diese Entdeckung ermöglicht die Bereitstellung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination zur gezielten Protektion des venolären Endothels und damit zur Prophylaxe und Therapie von ischämischen Organschäden und Reperfusionssyndromen. Der Nachweis der Wirkung von Verbindungen als Hemmstoffe der Kontraktilität von venolären Endothelzellen kann dabei z. B. nach der in Beispiel 12 beschriebenen Versuchsmethodik erfolgen.
Die folgenden experimentellen Untersuchungen demonstrieren die Wirkung am Beispiel der Acetylsalicylsäure in Kombination mit bestimmten Flavonoiden an Hand dreier Versuchsgruppen. Dabei wird jeweils mit verschiedenen experimentellen Systemen der Einfluß von Granulozyten (PMN) und/oder Plättchen (Thrombozyten) auf venoläres Endothel untersucht.
Versuchsgruppe 1
Pathogene Wirkung von gleichzeitig aktivierten PMN und Thrombozyten im ischämischen Herzen.
Tabelle 2
Protokoll der Versuchsgruppe 1
Als Studienobjekt dienten arbeitende, also Volumen gegen bestimmte Drücke auswerfende Meerschweinchenherzen. Gemessen wurde dabei jeweils die Druckanstiegsgeschwindigkeit (ΔP/Δt) als Ausdruck der Myokardkontraktilität, der interstitielle Wassergehalt (µl/g) als Ausdruck der Bildung interstitieller Ödeme und der Koronarfluß als Ausdruck der koronaren Durchblutungsregulationsfähigkeit.
Tabelle 2 zeigt ein typisches experimentelles Protokoll zur Messung des Einflusses verschiedener Blutzellpräparate (Granulozyten = PMN, Thrombozyten = T) auf diese Zustandsparameter der Herzen.
Als Blutzellpräparate wurden eingesetzt:
  • a) hochreine PMN (1-2.105/ml),
  • b) Thrombozyten (1-2.106/ml), nach einstündiger Vorinkubation mit 100 µM Acetylsalicylsäure gewaschen (TASS) bzw. nicht mit Acetylsalicylsäure vorinkubiert (T),
  • c) Gemische von PMN und TASS (bzw. T) in jeweils analogen Konzentrationen.
Thrombin, FMLP (ein Entzündungspeptid; chemische Bezeichnung N-Formyl-Methionyl-Leucyl-Phenylalanin) und Wasserstoffperoxid induzieren eine Interaktion der Blutzellen mit dem koronaren Endothel bei diesen Versuchen.
Tabelle 3
Tabelle 3 gibt die unter diesen Versuchsbedingungen bei Einsatz eines Gemisches von PMN und Thrombozyten (TASS = nach einstündiger Vorinkubation mit 100 µM Acetylsalicylsäure gewaschene Thrombozyten, T = nicht mit Acetylsalicylsäure vorinkubierte Thrombozyten) erhaltenen Meßwerte wieder.
Hauptergebnisse der Versuchsgruppe 1
Alle postischämischen Funktionsdaten (ΔP/Δt; interstitielles Volumen; Koronarfluß) weisen gegenüber den entsprechenden initialen (vor Ischämie gemessenen) Werten eine deutliche Verschlechterung auf, die durch die akute Applikation von bestimmten Flavonoiden (Quercetin, Dihydroxyethylrutosid, Apigenin, Naringenin, chemische Formeln siehe Tabelle 1) abgeschwächt werden kann. Dieser protektive Effekt wird ganz erheblich verbessert, wenn die Thrombozyten durch Vorinkubation mit Acetylsalicylsäure inaktiviert werden.
Überraschenderweise hat die kombinierte Applikation von Acetylsalicylsäure mit den oben genannten Flavonoiden also einen hochgradig protektiven Effekt auf das ischämische Herz.
Daneben geht aus den Versuchsergebnissen hervor, daß die Benzopyron-Derivate Catechin, Flavon und 4-Chromanon offenbar keine protektive Wirkung entfalten.
Versuchsgruppe 2
Als Studienobjekt dienten bis zur Konfluenz etablierte Schichten venolärer Endothelzellen auf porösen Filtern, die in einer speziell entwickelten Apparatur zur Trennung zweier Flüssig­ keitskompartimente eingesetzt wurden. So konnte z. B. der druckabhängige Wassertransport (hydraulische Konduktivität = LP mit der Dimension 10-5 cm/s/cm H2O) über die gezüchteten Endothelschichten unter dem Einfluß von Blutzellen unter entzündlichen Bedingungen studiert werden.
Details der Versuchsanordnung gehen aus den Abb. 1 und 2 hervor.
Abb. 1 zeigt ein wiederverwendbares, autoklavierbares Filterspannsystem bestehend aus (1) dem Formteil aus Polycarbonat, (2) dem Polycarbonatfilter, (3) dem stählernen Spannring und (4) dem Haltering aus Polycarbonat. Die Darstellung rechts neben dem Stapel der Einzelteile zeigt einen Querschnitt und eine Aufsicht des zusammengefügten Systems.
Abb. 2 zeigt eine Versuchsapparatur zur Messung hydraulischer Konduktivitäten von konfluenten Zellschichten. (1) Basisteil mit Magnetrührer (1a), (2) basales Flüssigkeitskompartiment mit Stopfen (2a) bzw. Zugang für Eppendorf­ pipetten (2b), (3) Steigrohr, (4) oberes Flüssigkeitskompartiment, zwischen den Flüssigkeitskompartimenten (2) und (4) liegt der ausgespannte Filter, (5), (6), (7) peristaltische Pumpen, (8) Vorratsgefäß für die Konstanthaltung des hydrostatischen Niveaus im oberen Flüssigkeitskompartiment, (9) Sammel­ gefäß für filtriertes Volumen.
Die folgende Tabelle 4 zeigt einige exemplarische Versuchsdaten.
Tabelle 4
Ergebnisse
Thrombin und/oder Thrombozyten haben keinen Einfluß auf LP (Nr. 1, 2 und 3).
Selektiv applizierte, mit FMLP aktivierte PMN erhöhen die LP um ca. 300% (Nr. 4), wahrscheinlich durch oxidative Schädigung des Endothels, Apigenin schützt (Nr. 5) aufgrund seiner anitoxidativen Wirkung (Interzellularspalten bleiben geschlossen, keine Erhöhung von LP), Acetylsalicylsäure hat keinen Effekt (Nr. 6).
Gleichzeitig aktivierte Thrombozyten und PMN sezernieren Endothel-konstriktive Substanzen, die zu einer ca. 1600%igen Erhöhung von LP führen (Nr. 7). Rasterelektronen­ mikroskopische Studien zeigten, daß nun die Interzellularspalten weit geöffnet werden (vgl. Experimente der Versuchsgruppe 3). Apigenin allein hemmt diesen Effekt nur schwach (Nr. 8). Apigenin und Acetylsalicylsäure in Kombination unterbinden diesen Plättchen- und Granulozyten-induzierten Mechanismus überraschenderweise vollständig (Nr. 9).
Versuchsgruppe 3
In vitro kultivierte Schichten aus venolären Endothelzellen (VEC) werden unter Einsatz von Zeitraffervideomikrokinematographie (siehe Abb. 5) mit speziell entwickelter Methodik direkt beobachtet. Die durch aktivierte Thrombozyten (Anwendung von 1 U/ml Thrombin) und aktivierte PMN (Anwendung von 1 µM FMLP) induzierte Öffnung von Endothelbarrieren (= Öffnung der Interzellularspalten der Endothelzellen) kann so im Zeitablauf dokumentiert werden. Als Beispiel dient eine Serie von Aufnahmen, die den direkten Angriff der Blutzellen dokumentiert (Abb. 3) bzw. eine analoge Serie, die mit dem Überstand der aktivierten Blutzellen durchgeführt wurde (Abb. 4).
Erläuterungen zu Abb. 3
  • a) Ausgangskultur (dichter Zellrasen), b) 8 min nach Zugabe aktivierter Granulozyten (= PMN) und Thrombozyten, c) wie b, aber nach 11 min. d) 17 min später, unmittelbar vor Zugabe der Wirkstoffe Trihydroxyethylrutosid und Acetylsalicylsäure (je 50 µM), e) 15 min nach Wirkstoffzusatz, f) nach weiteren 18 min. g) nach weiteren 22 min. h) nach weiteren 42 min.
Die durch die Blutzellen zunächst geweiteten Interzellularspalten werden durch die Wirkstoffe wieder abgedichtet.
Flavonoide (wie z. B. Trihydroxyethylrutosid) und Acetylsalicylsäure in Kombination schützen also auch in Anwesenheit aktivierter Blutzellen gegen entzündliche Ödeme.
Die alleinige Applikation von Flavonoiden wie Trihydroxyethylrutosid (50 µM) oder von Acetylsalicylsäure (50 µM) führt in Anwesenheit der aktivierten Blutzellen jedoch nicht zur Abdichtung der Interzellularspalten.
Erläuterungen zu Abb. 4
  • a) Ausgangskultur (dichter Zellrasen), b) 15 min nach Zugabe einer sehr geringen Menge Überstand aktivierter PMN und Thrombozyten (die vorher abzentrifugiert wurden), dann Zugabe einer größeren Menge Überstand, c) 3 min später deutliche Öffnung der Spalten), d) weitere 3 min später (extreme Spaltenöffnung), anschließend Zugabe von Trihydroxyethylrutosid (ohne Acetylsalicylsäure), e) 9 min später bereits deutlich werdende Abdichtung der Spalten, f) weitere 6 min später, g) weitere 10 min später, h) weitere 48 min später. Zu diesem Zeitpunkt läßt sich unter dem Einfluß der Flavonoidverbindung bereits eine fast vollständige Reparatur der Endothelschicht konstatieren.
In Abwesenheit von Blutzellen haben Flavonoide wie Trihydroxyethylrutosid schon bei alleiniger Applikation einen Endothel-reparativen Effekt.
Erläuterungen zu Abb. 5
Abb. 5 zeigt den experimentellen Aufbau für die videomikroskopische Beobachtung zellulärer Interaktionen an Endotheloberflächen: A-Gewebekulturmikroskop, B-Spezialinkubator mit Steuereinheit C, D-Gaszylinder mit 5% CO2, E- Waschflasche, F-Videokamera, G-Kamera-Kontroll-Einheit, H-Videorecorder, I-Monitor, J-Fotoapparat.
Zur Optimierung auf die jeweilige organ- bzw. indikationsspezifische Anwendung können dem erfindungsgemäßen Wirkstoffgemisch z. B. die folgenden Verbindungen zugesetzt werden:
  • a) Antioxidantien wie z. B. Ascorbinsäure, Harnsäure oder Vitamin E
    Diese Verbindungen wirken als Schutz gegen die im Metabolismus vor allem während und nach Ischämie gebildeten aggressiven Sauerstoffverbindungen (z. B. Was­ serstoffperoxid, Sauerstoffradikale, hypochlorige Säure).
  • b) Inosin
    Inosin dient als Vorläufersubstanz der zellulären Adeninnukleotid- und Harnsäuresyn­ these.
  • c) Asparagin- und Glutaminsäure
    Diese Aminosäuren fördern den Energiestoffwechsel besonders nach Ischämie.
  • d) Arginin
    Die essentielle Aminosäure Arginin dient als Quelle für endotheliales Stickoxid.
In allen Fällen, in denen die genannten Wirkstoffe in Form von Lösungen appliziert werden, können weiterhin enthalten sein:
  • a) Plasmaexpander, hydrophile Kolloide, Dextrane, Hydroxyethylstärke, Albumin
    Diese Inhaltsstoffe dienen dem Aufbau eines ausreichenden onkotischen Druckes im Intravasalraum.
  • b) Hämoglobinersatzstoffe wie z. B. Fluorkohlenwasserstoffe
    Diese dienen der Erhöhung der Sauerstoffkonzentration im Intravasalraum.
Weitere Inhaltsstoffe umfassen Nährsubstrate wie Glucose, Insulin, Pyruvat, Ribose; zusätzli­ che Aminosäuren; Vitamine; Fette wie z. B. Phosphatide, insbesondere Lecithin; sowie Sta­ bilisatoren wie z. B. Tokopherole.
Die bei allen diesen Zusatzstoffen angestrebten Konzentrationen richten sich nach der jewei­ ligen Indikation (vgl. Beispiele 1 bis 11).
Wenn die Wirkstoftkombination als Lösung verabreicht wird, kommen als Lösungsmittel alle isotonischen, normo- bzw. hyperkallämischen, klinisch verwendeten Salzlösungen in Frage. Vorzugsweise wird dabei endotoxinfreies Wasser ("high quality wate") verwendet. Die Puf­ ferung erfolgt vorzugsweise im pH-Bereich 7,2-7,6 unter Verwendung einer pharmakologisch verträglichen Puffersubstanz. Eine bevorzugte Puffersubstanz ist Histidin.
Vorzugsweise wird das in gepufferter Lösung zubereitete Wirkstoffgemisch als Lyophilisat konserviert und kurz vor Gebrauch in einer entsprechenden Menge von endotoxinfreiem Wasser rekonstituiert.
Für die Herstellung aller im folgenden beschriebenen Lyophilisate wird folgendermaßen verfahren:
Das Gemenge der Komponenten wird in der gewünschten Menge an endotoxinfreiem Wasser gelöst und vor dem Lyophilisieren auf pH 7,4 eingestellt. Das Lyophilisat ist lichtgeschützt aufzubewahren.
Die Sterilisation aller genannten Lösungen erfolgt in bekannter Weise durch Sterilfiltration (Porengröße 0,22 µm).
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Sie sind nicht beschränkend aufzufassen.
In allen folgenden Beispielen für pharmakologische Aufbereitungen des Wirkstoffgemisches mit Ausnahme von Beispiel 10 wird das klinisch gut bekannte und definiert isolierbare Trihydroxyethylrutosid verwendet. Alternativ dazu kann beispielsweise jedoch auch jedes der in Tabelle 1 aufgeführten 23 Flavonoide in der für Trihydroxyethylrutosid angegebenen Konzentration eingesetzt werden.
Beispiel 1
Herstellung von 1000 ml einer kristalloiden Lösung zur Verwendung als kardioplegische Infusionslösung zur Erzielung des Herzstillstandes im Rahmen herzchirurgischer Operationen und als Organpräservationslösung im Rahmen von Organtransplantationen zur Verlängerung der Überlebenszeit entnommener Organe und zur Prophylaxe von Abstoßungsreaktionen:
a) Lyophilisat
Trihydroxyethylrutosid 78,0 mg
Acetylsalicylsäure 18,0 mg
Ascorbinsäure 18,0 mg
Harnsäure 17,0 mg
Inosin 27,0 mg
Asparaginsäure 13,3 mg
Glutaminsäure 14,6 mg
Arginin 17,4 mg
b) Kardioplegische Grundlösung [mM]
NaCl 15
KCl 9
MgCl2 4
Glucose 5
Kaliumhydrogen-2-oxoglutarat 1
Histidin-HCl (H2O) 180
Mannit 30
Beispiel 2 Herstellung eines Zusatzes zu Blutkardioplegischen Lösungen a) Lyophilisat
Trihydroxyethylrutosid 390,0 mg
Acetylsalicylsäure 90,0 mg
Ascorbinsäure 90,0 mg
Harnsäure 17,0 mg
Inosin 135,0 mg
Asparaginsäure 66,5 mg
Glutaminsaure 73,0 mg
Arginin 87,0 mg
Dieses Lyophilisat wird 1000 ml der herkömmlich verwendeten Blutkardioplegie-Stamm­ lösung zugesetzt. Die Mischung wird danach mit Eigenblut des Patienten im Verhältnis 1 Teil Stammlösung zu 4 Teilen Patientenblut vermischt.
Beispiel 3
Herstellung von 1000 ml einer Lösung zur präoperativen und intraoperativen Verabreichung als Volumenersatz und/oder Prophylaktikum bei chirurgischen Operationen (z. B. Thoraxope­ rationen, Herzoperationen, Bauchoperationen, sonstige größere Operationen) und interventio­ nell-kardiologischen (z. B. bei PTCA, Stentimplantationen, PTA, während und nach der Auflösung von Blutgefäßverschlüssen durch frische oder ältere Gerinnsel bei Venenthrombo­ sen und arteriellen Thrombosen, Lungenembolien und Wiedereröffnung von künstlichen arteriovenösen Fisteln) oder diagnostischen Eingriffen, die mit einer partiellen Ischämie ein­ hergehen können, bei akuten Gefäßverschlüssen (z. B. beim akuten Myokardinfarkt, beim Schlaganfall, Thromboembolie) und zur Prophylaxe und Therapie von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation:
a) Lyophilisat
Trihydroxyethylrutosid 78,0 mg
Acetylsalicylsäure 18,0 mg
Ascorbinsäure 18,0 mg
Arginin 17,4 mg
b) Grundlösung
Als Grundlösung können alle klinisch gebräuchlichen und pH 7,4 gepufferten isotonischen Infusionslösungen zum Volumenersatz (1000 ml) verwendet werden.
Beispiel 4 Herstellung von 1000 ml einer Lösung zum Volumenersatz und zur Therapie der entstehenden Gewebsödeme bei Brandverletzungen a) Lyophilisat
Trihydroxyethylrutosid 78,0 mg
Acetylsalicylsäure 18,0 mg
Ascorbinsäure 18,0 mg
Asparaginsäure 13,3 mg
Glutaminsäure 14,6 mg
Arginin 17,4 mg 17,4 mg
b) Grundlösung
Als Grundlösung können alle klinisch gebräuchlichen und pH 7,4 gepufferten isotonischen Infusionslösungen zum Volumenersatz (1000 ml) verwendet werden. Diesen Lösungen können zusätzlich die klinisch gebräuchlichen hochmolekularen Verbindungen bzw. Plasmaexpander wie Hydroxyethylstärke, Dextrane, hydrophile Kolloide oder Albumin zugesetzt werden.
Beispiel 5 Herstellung von 1000 ml einer Lösung zur Organperfusion bei Eingriffen unter isolierter Perfusion eines Organes (z. B. isolierte Extremitätenperfusion, gefäßchirurgische Eingriffe) a) Lyophilisat
Trihydroxyethylrutosid 78,0 mg
Acetylsalicylsäure 18,0 mg
Ascorbinsäure 18,0 mg
Harnsäure 17,0 mg
Inosin 27,0 mg
Asparaginsäure 13,3 mg
Glutaminsäure 14,6 mg
Arginin 17,4 mg
b) Grundlösung
Als Grundlösung können alle klinisch gebräuchlichen und pH 7,4 gepufferten isotonischen Infusionslösungen zum Volumenersatz (1000 ml) verwendet werden.
Beispiel 6 Herstellung von 20 ml einer hochdosierten Lösung zur intravenösen Injektion als Sofortbehandlung des Schocks oder beim Infarkt a) Lyophilisat
Trihydroxyethylrutosid 250 mg
Acetylsalicylsäure 60 mg
b) Grundlösung
Isotonische Kochsalzlösung (20 ml)
Beispiel 7 Herstellung von 250 ml einer Lösung zur Infusion bei Organspendern vor Entnahme von Organen a) Lyophilisat
Trihydroxyethylrutosid 300 mg
Acetylsalicylsäure 80 mg
Ascorbinsäure 72 mg
Inosin 50 mg
Asparaginsäure 30 mg
Glutaminsäure 30 mg
Arginin 30 mg
b) Grundlösung
Als Grundlösung werden 250 ml einer klinisch gebräuchlichen, bei pH 7,4 gepufferten isotonischen Infusionslösung, z. B. isotonische Kochsalzlösung, verwendet.
Beispiel 8 Herstellung einer Tablette zur Prophylaxe und Langzeittherapie der Arteriosklerose, insbesondere der koronaren Herzerkrankung, und sonstiger Gefäßerkrankungen sowie zur Verabreichung nach Organtransplantation a) Wirkstoffe
Trihydroxyethylrutosid 100 mg
Naringenin 100 mg
Quercetin 100 mg
Apigenin 100 mg
Acetylsalicylsäure 50 mg
b) Trägerstoffe
Als Träger kann ein Gemisch üblicher Trägerstoffe wie z. B. Maisstärke, Hochdispergiertes Siliciumdioxid, Calciumcarboxymethylcellulose, Talkum und Magnesiumstearat verwendet werden.
Beispiel 9 Herstellung einer Tablette zur Dauertherapie von chronischen Entzündungen (z. B. Bindegewebserkrankungen, Vaskulitiden, Arteriitiden) a) Wirkstoff
Trihydroxyethylrutosid 400 mg
Diclofenac 50 mg
b) Trägerstoffe
Als Träger kann ein Gemisch üblicher Trägerstoffe wie z. B. Maisstärke, Hochdispergiertes Siliciumdioxid, Calciumcarboxymethylcellulose, Talkum und Magnesiumstearat verwendet werden.
Beispiel 10 Herstellung von 100 g Salbe/Creme/Paste zur Behandlung von Hauterscheinungen im Rahmen von Vaskulitiden, Verletzungen, Prellungen oder geringgradigen Verbrennungen a) Wirkstoffe
Tetrahydroxyethylrutosid 2000 mg
Diclofenac 1000 mg
a) Grundstoffe
Als Grundstoffe dienen die gebräuchlichen Grundzubereitungen für Salben, Cremes und Pasten.
Beispiel 11 Herstellung von 100 ml Tropfen zum Einmassieren in das Zahnfleisch zur Prophylaxe und Therapie von Parodontose a) Wirkstoffe
Trihydroxyethylrutosid 1000 mg
Acetylsalicylsäure 10 mg
Ascorbinsäure 1000 mg
Vitamin E 50 mg
b) Grundlösung
Ethanol 50 Vol%, endotoxinfreies Wasser 50 Vol-%
Beispiel 12 Nachweis der Wirkung von Verbindungen als Hemmstoffe der Kontraktilität von venolären Endothelzellen auf der Grundlage der Versuchsanordnung von Versuchsgruppe 2
Der Nachweis der Wirkung von Verbindungen als Hemmstoffe der Kontraktilität von venolären Endothelzellen erfolgt analog zur in Versuchsgruppe 2 charakterisierten Vorgehensweise unter Verwendung der dort beschriebenen Versuchsanordnung (vgl. Abb. 1 und 2) und wird hier am Beispiel des Apigenins (chemische Formel siehe Tabelle 1) dargestellt.
Venoläre Endothelzellen werden unter Verwendung einer speziellen, nachstehend beschriebenen Technik isoliert und auf porösen Polycarbonatfiltern (Porendurchmesser 0,4 µm, Fa. Nucleopore, Pleasanton, USA) unter Verwendung ebenfalls nachstehend beschriebener Zellkulturtechniken bis zur Konfluenz kultiviert. Diese endothelbeschichteten Filter werden in einer speziellen Apparatur (siehe Abb. 1 und 2) zur Trennung zweier Flüssigkeitskompartimente eingesetzt. Als Meßgröße für die Kontraktilität der venolären Endothelzellen dient der druckabhängige Wassertransport (hydraulische Konduktivität = LP mit der Dimension 10-5 cm/s/cm H2O) über die gezüchteten Endothelschichten, der bei Kontraktion der Endothelzellen durch Übergang von der pflastersteinartigen zur sphärischen Form (vgl. Versuchsgruppe 3 mit Abb. 3 und 4) und die damit einhergehende Öffnung von Interzellularspalten zunimmt.
Eine Lösung von Plasmasalzen (= physiologische Salzlösung, Zusammensetzung siehe unten) mit Zusatz von 0,1% Albumin und von aus peripherem Blut wie nachfolgend beschrieben isolierten Granulozyten ( = PMN, Konzentration 105/ml) und Thrombozyten (106/ml) wird mit 1 µM FMLP und 1 U/ml Thrombin versetzt. Durch Zentrifugieren (10 min bei 1000 g) wird der Überstand gewonnen und in das obere Flüssigkeitskompartiment der Versuchsapparatur eingebracht. Dadurch erhöht sich - als Ausdruck der Kontraktion der venolären Endothelzellen - die hydraulische Konduktivität gegenüber dem Ausgangswert (Nr. 1 in Tabelle 4) um ca. 1600% (Nr. 10 in Tabelle 4). Bei Zusatz von 50 µM Apigenin (Nr. 11 in Tabelle 4) wird unter sonst gleichen Bedingungen die hydraulische Konduktivität nahezu auf den Ausgangswert zurückgeführt, d. h. die Kontraktion der venolären Endothelzellen wird fast vollständig gehemmt.
Isolierung von Endothelzellen venolären Ursprungs aus dem Koronarsystem von Meerschweinchenherzen
Zur Dissoziation des Myokardgewebes werden zunächst mit Krebs-Henseleitlösung (KHL) nach Langendorff bei 120 mmHg 10 min perfundierte Meerschweinchenherzen 35 min lang mit einem in KHL angesetzten Proteasegemisch perfundiert (42 mg Kollagenase D + 60 mg Dispase II + 5 mg Trypsin + 58 mg Serumalbumin aus Rinderblut, gelöst in 42 ml Ca2+-freier KHL; 1 ml/min; Kollagenase und Dispase: Boehringer, Mannheim, Trypsin: 1 : 250, Serva, Heidelberg). Nach Dissektion des Ventrikelgewebes und dessen mechanischer Zerkleinerung in ca. 2.2.2 mm Stücke wird eine vollständige Dissoziation des Myokards in Muskelzellen und Gefäße unter leichtem Schütteln über 60 min bei 37°C in 19 ml einer analog frisch angesetzten Proteaselösung erreicht. Die erhaltene Zell- bzw. Gefäßsuspension wird 3 mal vorsichtig durch eine 20 G Kanüle gesaugt, dann über ein Nylonnetz der Maschenweite 200 µm filtriert, und mit 11 ml einer isotonischen Percollösung ("Percoll" von Pharmacia, Uppsala, Schweden) versetzt. Eine anschließende 10 minütige Zentrifugation bei 325 g führt zur weitgehend selektiven Sedimentation der vollständig dissoziierten venolären Endothelzellen. Das erhaltene Sediment wird noch zweimal mit frischer Percollösung derselben Dichte gewaschen.
Eine weitere Anreicherung der venolären Endothelzellen erfolgt durch Zentrifugation über einen linearen Percolldichtegradienten (1.04-1.06 g/cm3) im 80 ml-Separationsgefäß der Zentrifuge Z 323 (Hermle, Wehingen).
Die mikroskopisch homogen erscheinende Fraktion der Endothelzellen (Dichtebereich um 1.055 g/cm3) wird dreimal mit Kulturmedium gewaschen (Dulbecco Minimal Essential Medium unter Zusatz von 10% FCS, 1 mM Glutamin, Penicillin 200 IE/ml und 20 µg/ml Streptomycin) und schließlich im gleichen Medium ausgesät. Nach Formierung geschlossener, durch ihre typische Architektur klar abgrenzbarer Endothelkolonien (nach ca. 3-wöchiger Kultur unter Standardbedingungen) werden diese unter mikroskopischer Kontrolle mit Hilfe steriler Glasspatel nochmals nachgereinigt.
Etablierung konfluenter Endothelschichten auf Polycarbonatfiltern Einspannen der Polycarbonatfolien
Nach dem Zuschneiden der Polycarbonatfolien (Porendurchmeser 0,4 µm, Fa. Nucleopore, Pleasanton, USA) werden diese mit 100% Ethanol getränkt; auf das Formteil der Filterspannvorrichtung aufgelegt, mit dem Stahlring umrandet und durch Aufdrücken des Halteringes im Verein mit dem Stahlring trommelfellartig ausgespannt (vgl. Abb. 1). Nach oben herausragende, überschüssige Polycarbonatfolie wird mit einem Skalpell entfernt.
Vorbereitung der Filter
Die fertig montierten Filtersysteme werden in 0,5%iger Essigsäure 30 min bei 50°C gereinigt, anschließend 5 mal mit bidestilliertem Wasser gespült und dann im Autoklaven in einem mit bidestilliertem Wasser gefüllten Becherglas sterilisiert. Anschließend erfolgt die Inkubation mit einer 0,4%igen Gelatinelösung für 60 min bei 100°C, danach weitere 60 min in 2,5% wässriger Glutaraldehydlösung bei Zimmertemperatur. Danach wird 3 mal mit bidestilliertem Wasser gewaschen und weitere 60 min in der auf 25°C abgekühlten 0,4%igen Gelatinelösung inkubiert. Nach einer erneuten 60 minütigen Fixation in der 2,5%igen Glutaraldehydlösung werden die Filter 5 mal mit PBS gewaschen und schließlich in eine 20 mM L-Glutaminlösung zur Enttoxifikation überführt (48 h bei 4°C). Anschließend werden die Filter 5 mal mit PBS gewaschen, in sterile 35 mm Kulturschalen mit PBS überführt und 3 h mit UV-Licht nachsterilisiert. Danach werden die Filtermenge für 24 h in steriles Kulturmedium eingelegt. Alle weiteren Handhabungen der Filtersysteme werden unter strikt sterilen Bedingungen vorgenommen.
Zellkultur
Nach dem Absaugen des Mediums werden die Filtersysteme 3 h mit Fibronektinlösung (25 µg/ml in PBS) inkubiert. Anschließend werden sie in neue Kulturschalen mit Kulturmedium überführt. Nach dem Absaugen des Mediums bis zum Niveau der Polycarbonatmembran wird das vorgesehene, in 800 µl Kulturmedium suspendierte Zellinokulum gleichmäßig auf der Membran verteilt; dabei werden jeweils 2,5.105 Endothelzellen eingesetzt. Nach 3 h wird jede Filtereinheit wieder in eine frische Kulturschale mit Medium überführt, um diejenigen Zellen, die sich nach 3 h noch nicht angeheftet haben, zu entfernen. Die sich anschließende Etablierung konfluenter Zellagen erfolgt über 6 Tage im Gewebekulturschrank, wobei alle 48 h die Hälfte des Kulturmediums erneuert wird.
Plasmasalzlösung
142 mM NaCl; 5,4 mM KCl; 1 mM NaH2PO4; 0,8 mM MgSO4; 5,5 mM Glucose; Lösungsmittel: bidest. H2O; Albuminzusatz: 0,1% (w/v); der pH-Wert der endgültigen Lösung wird mit NaOH auf 7,4 eingestellt.
Isolierung hochgereinigter PMN
Anwendung von "Polymorphoprep" nach den Vorschriften der Herstellerfirma Nycomed Pharma (Oslo, Norwegen); Nachreinigung der bereits starkangereicherten PMN-Bande durch dreimaliges Waschen mit 60%iger, isotonischer Percollverdünnung ("Percoll" von Pharmacia, Uppsala, Schweden).
Verzeichnis der zitierten Literatur
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2 Reichart B, Jamieson SW (1990). In: Heart and heart-lung transplantation - orthotopic and heterotopic techniques. Verlag R. S. Schulz, Percha, pp. 43-60
3 Oldfield GS, Commerford PJ, Opie LH (1986). J. Thorac. Cardiovasc. Surg. 91(6): 874-8
4 Buckberg GD (1990). Ann. Thorac. Surg. 50(2): 175-7
5 Chiba Y, Muraoka R, Ihaya A, Morioka K, Sasaki M, Uesaka T (1993). Cardiovasc. Surg. 1(4): 530-6
6a) Buckberg GD (1990). J. Thorac. Cardiovasc. Surg. 100: 461-462
b) Buckberg GD (1991). J. Thorac. Cardiovasc. Surg. 102: 895-903
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7a) H. Lahaun, H. Perucker, in: Methoden der Organischen Chemie (Ed. E. Müller), p. 962. Thieme, Stuttgart, 1975
b) Hertog MGL et al. (1993). Lancet 342: 1007-1011
c) Harsteen B (1983). Biochem. Pharmacol. 32: 1141-1148
8 Neumann HAM, Carlsson K, Brom GHM (1992). Eur. J. Clin. Pharmacol. 43: 423-426
9 Frostad AB (1977). Clin. Allergy 7: 347.

Claims (17)

1. Wirkstoffgemisch als Pharmazeutikum, insbesondere zur Prophylaxe und Therapie von ischämischen Organschäden und Reperfusionssyndromen, umfassend mindestens einen Hemmstoff der Kontraktilität von venolären Endothelzellen und mindestens ein nichtsteroidales Antiphlogistikum.
2. Wirkstoffgemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hemmstoff der Kontraktilität venolärer Endothelzellen eine Benzopyron-Verbindung, ausgenommen eine blutgerinnungshemmende Benzopyron-Verbindung, ist.
3. Wirkstoffgemisch nach einem der Ansprüche 1 oder 2, umfassend zusätzlich mindestens eine pharmakologisch verträgliche, leicht oxidierbare Verbindung.
4. Wirkstoffgemisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die leicht oxidierbare Verbindung Ascorbinsäure ist.
5. Wirkstoffgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, umfassend zusätzlich Harnsäure.
6. Wirkstoffgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend zusätzlich Inosin.
7. Wirkstoffgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend zusätzlich Asparaginsäure und Glutaminsäure.
8. Wirkstoffgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend zusätzlich Arginin.
9. Wirkstoffgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend zusätzlich eine pharmakologisch verträgliche Puffersubstanz zur Einstellung auf einen pH-Wert von etwa 7,0 bis 7,5.
10. Wirkstoffgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend zusätzlich eine normokaliämische Histidin-gepufferte physiologische Kochsalzlösung.
11. Wirkstoffgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 10, umfassend zusätzlich eine hyperkaliämische wässerige Lösung.
12. Wirkstoffgemisch nach Anspruch 2, umfassend als Benzopyron-Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Flavonol, Isoflavonol, Flavon, Flavonon, Isoflavonon, Isoflavon, Benzo-γ-pyron, Cumann, Authocyanidin, Chalchon und Catechin und deren physiologisch verträglichen Derivaten.
13. Wirkstoffgemisch nach Anspruch 12, umfassend als Benzopyron-Verbindung Trihydroxyethylrutosid.
14. Wirkstoffgemisch nach einem der Ansprüche 1 oder 2, umfassend als nichtsteroidales Antiphlogistikum eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Salicylat, einem Propionsäure-Derivat, einem Essigsäure-Derivat, einem Fenaminsäure- Derivat, einem Diphenylcarbonsäure-Derivat und einem Oxicam.
15. Wirkstoffgemisch nach Anspruch 14, umfassend als nichtsteroidales Antiphiogistikum eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Indometacin und Diclophenac.
16. Wirkstoffgemisch nach Anspruch 13 und 15, umfassend Trihydroxyethylrutosid und Acetylsalicylsäure.
17. Verwendung eines Wirkstoffgemisches nach einem der Ansprüche 1 bis 16 zur Prophylaxe oder Therapie von ischämischen Organschäden und Reperfusions­ syndromen.
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