DE19843893A1 - Leistungshalbleiterdiode - Google Patents
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Abstract
psn-Diode in Silizium mit Kathodenkurzschlüssen zur Verkürzung des Teilstromes.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leistungshalbleiter
diode, die insbesondere als Freilaufdiode von schnellschal
tenden Leistungshalbleiterbauelementen eingesetzt werden
kann.
Als Freilaufdioden von MOSFETs und IGBTs, z. B. in Umrich
tern, werden Leistungshalbleiterdioden gebraucht, die niedri
ge Durchlaß- und Schaltverluste aufweisen und deren Kommutie
rungsverhalten bestimmte Eigenschaften aufweist. Bei einer
Kommutierung, d. h. einer Umpolung der Diode aus der Flußrich
tung in die Sperrichtung soll ein in Sperrichtung auftreten
der Rückstrom stetig auf 0 abklingen und nicht abreißen. Der
Rückstrom soll andererseits möglichst schnell auf 0 absinken,
und die im Kommutierungsvorgang aus dem Bauelement extrahier
te Ladung soll gering sein. Die dynamischen und statischen
Eigenschaften von Leistungshalbleiterdioden werden durch die
Einstellung der Dicke, des lateralen Dotierungsprofils und
der Lebensdauer der Minoritätsladungsträger beeinflußt. Damit
der Rückstrom stetig abklingt, werden die Dicke und die
Grunddotierung des Materials der Dioden so gewählt, daß bei
Erreichen der typischen Zwischenkreisspannung, die nach dem
Kommutieren der Diode anliegt, ein kathodenseitiger Bereich
der Basis von einigen 10 µm Länge feldfrei bleibt (Non-Punch-
Through). Die Korrelation zwischen den Durchlaß- und Schalt
verlusten wird durch die Dotierung der Anode und Kathode so
wie über die gezielte Reduktion der Lebensdauer der Ladungs
träger eingestellt. Die Trägerlebensdauer kann reduziert wer
den, indem Schwermetallatome (Gold, Platin) eindiffundiert
werden oder indem das Halbleitermaterial mit Elektronen, Pro
tonen oder Heliumionen bestrahlt wird. Die damit erzeugten
Rekombinationszentren für Ladungsträger können vertikal zur
Schichtebene der Diode homogen verteilt sein oder inhomogen
(H⁺, He⁺⁺). Bei dem heute üblicherweise verwendeten Design
(Emcon-Konzept) wird eine stationäre Ladungsträgerverteilung
mit einer kathodenseitigen Anhebung eingestellt. Das führt zu
sehr ausgeprägten Rückströmen in der Spätphase des Kommutie
rungsvorgangs.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Leistungs
halbleiterdiode anzugeben, deren Rückstrom nach der Kommutie
rung relativ schnell stetig abklingt, ohne jedoch abzureißen,
und bei der die Relation aus Durchlaßverlusten und Schaltver
lusten mit hoher Genauigkeit reproduzierbar eingestellt wer
den kann.
Diese Aufgabe wird mit der Leistungshalbleiterdiode mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltungen ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die erfindungsgemäße Leistungshalbleiterdiode ist eine psn-
Diode, vorzugsweise in Silizium, deren Kathode mit Kathoden
kurzschlüssen entgegengesetzten Leitfähigkeitstyps oder deren
Anode mit Anodenkurzschlüssen so strukturiert ist, daß in
Verbindung mit den gewählten Dotierungskonzentrationen die
gewünschten Eigenschaften erreicht werden. Ein Abreißen des
Rückstromes wird bei der erfindungsgemäßen Diode dadurch ver
hindert, daß ab einer bestimmten Stärke des Rückstromes eine
Injektion von Löchern aus dem Gebiet des Kurzschlusses er
folgt, so daß eine allzu starke Abnahme des Rückstromes ver
hindert wird. Der Wert der Stromstärke, bei dem dieser Effekt
auftritt, wird durch die lateralen Abmessungen der die Kurz
schlüsse bewirkenden Gebiete sowie durch die Dotierungshöhe
der Basis am Übergang zwischen Basis und Kathode (bzw. Anode)
eingestellt.
Es folgt eine Beschreibung der Diode anhand eines typischen
Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Bauelementstruktur im
Querschnitt.
Fig. 2 zeigt ein Diagramm für ein typisches Ladungsträger
profil der Diode.
Fig. 3 zeigt ein Diagramm für den auftretenden Strom nach
einer Kommutierung der erfindungsgemäßen und einer herkömmli
chen Diode.
Fig. 1 zeigt im Querschnitt eine Schicht folge aus einer er
sten Schicht 1, die p-leitend dotiert ist und die Anode der
Diode bildet, einer zweiten Schicht 2 (Basis), die undotiert
oder schwach, vorzugsweise n⁻-leitend, dotiert ist, und einer
dritten Schicht 3 als Kathode, die n⁺-leitend dotiert ist.
Die erste Schicht 1 und die dritte Schicht 3 sind auf ihren
von der zweiten Schicht 2 abgewandten Oberflächen in herkömm
licher Weise mit Kontakten für elektrischen Anschluß versehen
(nicht eingezeichnet). Bei der erfindungsgemäßen Diode sind
in einer äußeren Halbleiterschicht, vorzugsweise in der Ka
thode, Bereiche entgegengesetzten Leitfähigkeitstyps als
Kurzschlußbereiche vorhanden. Ein solcher Bereich 4, der
p⁺-leitend dotiert ist und sich in der dritten Schicht 3
(Kathode) an der kontaktierten Oberfläche dieser Schicht be
findet, ist in Fig. 1 als Beispiel eingezeichnet. Die Anord
nung des entgegengesetzt dotierten Bereiches in der Kathode
ist je nach Ausführungsform frei wählbar. Es können auch meh
rere solcher Bereiche im Abstand zueinander vorhanden sein.
In Fig. 1 ist noch eine Zwischenschicht 5 zwischen der Basis
(zweite Schicht 2) und der dritten Schicht 3 vorhanden, in
der die Dotierungskonzentration gegenüber der zweiten Schicht
2 angehoben ist. Diese Zwischenschicht 5 kann ein Schichtan
teil der zweiten Schicht 2 mit zur dritten Schicht 3 hin
stark zunehmender Dotierungskonzentration sein. Die Zwischen
schicht 5 wirkt als Pufferschicht, um den Punch-through-
Durchbruch zu verhindern.
Diese Struktur kann z. B. hergestellt werden, indem in dem
Kathodenbereich mittels einer Maske durch eine Implantation
von Boratomen Bereiche mit p-Dotierung erzeugt werden
(Kurzschlußgebiete, Shorts). Die Profile der Ladungsträger im
stationären Betriebszustand der Diode bei Anliegen einer
Spannung in Durchlaßrichtung hängen von dem flächenmäßigen
Anteil der p-leitend dotierten Bereiche an der gesamten Ka
thodenfläche ab. Eine Absenkung der Lebensdauer der Ladungs
träger durch Bestrahlen oder Schwermetalldiffusion ist nicht
erforderlich, kann aber zusätzlich vorhanden sein.
In Fig. 2 ist eine typische Verteilung der Ladungsträger im
Abstand von der kathodenseitigen Oberfläche des Halbleiter
körpers an den beiden in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlini
en a bzw. b dargestellt. Auf der Abszisse ist der Abstand
senkrecht zur Schichtebene in Mikrometern aufgetragen. Auf
der Ordinate ist die Konzentration von Ladungsträgern in cm-3
aufgetragen. Den eingezeichneten Kurven liegt eine typische
Stromdichte im Betrieb der Diode zugrunde. Die gespeicherte
Ladung ist bei der erfindungsgemäßen Diode niedriger als bei
herkömmlichen Dioden. Das führt dazu, daß der Rückstrom bei
der erfindungsgemäßen Diode schneller auf 0 absinkt, wie das
in Fig. 3 dargestellt ist.
Fig. 3 zeigt ein Diagramm, in dem auf der Abszisse die Zeit
in Mikrosekunden ab dem Zeitpunkt der Kommutierung der Diode
aufgetragen ist und auf der Ordinate die Stromstärke in Am
pere aufgetragen ist. Bei der herkömmlichen Diode
(gestrichelte Kurve 7) klingt der Rückstrom allmählich ab. Im
Gegensatz dazu fällt der Rückstrom bei der erfindungsgemäßen
Diode (durchgezogene Kurve B) relativ schnell stetig auf 0 ab
(in diesem Beispiel innerhalb von 0,6 µs). Bei der erfin
dungsgemäßen Diode wird bei der Kommutierung erheblich weni
ger Ladung aus dem Bauelement extrahiert als bei herkömmli
chen Dioden, und die in der Diode anfallende Verlustenergie
ist ebenfalls erheblich geringer. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Diode ist die Tatsache, daß ihr Verhältnis
aus Durchlaßverlusten und Schaltverlusten mit hoher Genauig
keit und guter Reproduzierbarkeit durch die Dotierungskonzen
trationen und die Abmessungen der in der Kathode vorhandenen
entgegengesetzten Bereiche eingestellt werden kann. Die er
findungsgemäße Diodenstruktur kann grundsätzlich bei allen
Freilaufdioden, z. B. der Spannungsklassen von 600 V-6500 V,
eingesetzt werden.
Claims (4)
1. Leistungshalbleiterdiode mit übereinander
einer für einen ersten Leitfähigkeitstyp dotierten ersten Schicht (1),
einer höchstens schwach dotierten zweiten Schicht (2),
einer für den entgegengesetzten zweiten Leitfähigkeitstyp do tierten dritten Schicht (3),
je einem Kontakt auf Oberflächen der ersten und dritten Schicht, die jeweils von der zweiten Schicht abgewandt sind, und mit
mindestens einem in der dritten Schicht vorhandenen und min destens bis an die mit dem Kontakt versehene Oberfläche rei chenden Bereich (4), der für den ersten Leitfähigkeitstyp do tiert ist.
einer für einen ersten Leitfähigkeitstyp dotierten ersten Schicht (1),
einer höchstens schwach dotierten zweiten Schicht (2),
einer für den entgegengesetzten zweiten Leitfähigkeitstyp do tierten dritten Schicht (3),
je einem Kontakt auf Oberflächen der ersten und dritten Schicht, die jeweils von der zweiten Schicht abgewandt sind, und mit
mindestens einem in der dritten Schicht vorhandenen und min destens bis an die mit dem Kontakt versehene Oberfläche rei chenden Bereich (4), der für den ersten Leitfähigkeitstyp do tiert ist.
2. Diode nach Anspruch 1,
bei der die zweite Schicht (2) niedrig für den zweiten Leit
fähigkeitstyp dotiert ist.
3. Diode nach Anspruch 1 oder 2,
bei der die Höhe der Dotierung der dritten Schicht (3), die
Höhe der Dotierung jedes Bereiches vom ersten Leitfähig
keitstyp in der dritten Schicht und der flächenmäßige Anteil
aller dieser Bereiche an der dritten Schicht so eingestellt
sind, daß nach einer Kommutierung der Diode mit einer Sperr
spannung von bis zu 6000 V ein auftretender Rückstrom späte
stens nach 1 µs stetig auf seinen minimalen Wert abgesunken
ist.
4. Diode nach einem der Ansprüche 1-3,
bei der der erste Leitfähigkeitstyp n-Leitung und der zweite
Leitfähigkeitstyp p-Leitung ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998143893 DE19843893A1 (de) | 1998-09-24 | 1998-09-24 | Leistungshalbleiterdiode |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998143893 DE19843893A1 (de) | 1998-09-24 | 1998-09-24 | Leistungshalbleiterdiode |
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Family
ID=7882152
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DE1998143893 Ceased DE19843893A1 (de) | 1998-09-24 | 1998-09-24 | Leistungshalbleiterdiode |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19843893A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2506102B2 (de) * | 1975-02-13 | 1981-07-02 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Halbleitergleichrichter |
JPS5816575A (ja) * | 1981-07-22 | 1983-01-31 | Hitachi Ltd | 整流装置 |
DE3631136C2 (de) * | 1986-09-12 | 1992-09-17 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen, De |
-
1998
- 1998-09-24 DE DE1998143893 patent/DE19843893A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JPS5816575A (ja) * | 1981-07-22 | 1983-01-31 | Hitachi Ltd | 整流装置 |
DE3631136C2 (de) * | 1986-09-12 | 1992-09-17 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen, De |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
JP-Z.: Jpn. J. Appl. Physics, Bd. 35, 1996, S. 5998-6002 * |
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